KwesiKulture - Kommentare

Alle Kommentare von KwesiKulture

  • 8 .5
    über Aviator

    Martin Scorseses THE AVIATOR ist ein Meisterwerk auf seine eigene Art und sicherlich nicht einfach. Der Film hat definitiv seine Längen und ist nicht immer einfach zu gucken, aber in einer anderen Rezension habe ich gelesen, dass DiCaprio "einen sicheren Anker" bildet, der einen im Film hält und dem könnte ich nicht mehr zustimmen! Seine Leistung sticht wirklich außergewöhnlich heraus. Bei all dem Lob, darf aber auch die gute Cate Blanchett, deren stetiges lockere Überspringen von Messlatten fast schon langweilig wird, die aber auch in diesem Film als Katharine Hepburn eine sehr gute Figur macht. Zudem gefällt mir das Setting: Die 20er und 30er faszinieren mich sehr und die Person Howard Hughes ist eine schillernde und schwer nachzuzeichnende Person dieser Ära. Dieser Film meistert diese Aufgabe aber, wie ich finde, mit Bravour. Vor allem die Darstellungen von Hughes´"Eigenheiten" sind erstaunlich gut.

    Nun habe ich alle Filme, die das Duo Scorsese/DiCaprio zusammen gemacht hat, gesehen und nach Shutter Island, The Aviator, The Departed und The Wolf of Wall Street kann ich nur laut ausrufen: Traumteam!!

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    • 6 .5

      Um es möglichst kurz zu halten: Die Länge des Filmes, einige kitschige Szenen und der Fakt, dass andauernd irgendwer anfängt, in unpassenden Momenten zu singen (wir sind schließlich in einem Musical) machen es schwer, danach nicht zu denken "Was zur Hölle habe ich da gerade gesehen?"...auch der mit dem Vorschlaghammer vorangetriebene (und "abgetriebene") Handlungsstrang mit Lucys Freund, der wie manch andere Charaktere einfach nur in die Story geworfen, dann aber zu wenig behandelt wird, ist ein definiter Negativpunkt. Zwischendurch wirkt die Story dann wie ein Acid-Trip und Lucy in the sky with diamonds (LSD) scheint sich auf die Farbbearbeitung niederzuschlagen ;) Die wilden 60er/70er Jahre werden auf eine relativ romantisierende Art und Weise dargestellt, wie ich sie eigentlich scheiße finden müsste...

      Was lässt mich denn nun aber dennoch eine 6.5 geben? Die Beatles-Songs, Leute! Die Beatles-Songs. Ich muss sagen, dass ich glaube, es gab wenige Bands, die so viele grandiose zeitlose Songs geschrieben haben und dieser Film beweist es, wenn jeder angespielte Hit ein bekannter Song ist und sie sich nahtlos in einen so modernen Film einflechten lassen. Klar, er spielt in der Vergangenheit, aber die Bilder wirken manchmal dann doch sehr nach MTV Generation und weitaus moderner, als sie sein sollten. Farbbearbeitung, die Schönheit mancher eingefangene Bilder und einige Gänsehaut-Momente lassen den Film nachher dann doch an der 7.0 kratzen. Für einen lauschigen Nachmittag mit der Freundin ein schöner Film!!

      • 7

        Wie bewertet man so einen Film? Betrachtet man die Bewertungen hier, so darf einem schnell auffallen, dass es entweder Liebhaber des Musical-Films "Rocky Horror Picture Show" gibt, oder aber Hass-Reden und absolute Verwirrtheit aufgrund des zuvor gesehenen.

        Ich versuche mit meiner 7.0-Wertung dennoch den Mittelweg zu gehen, wie es ein paar andere hier auch tun. Es ist wahrlich schwer, all das schrille und verrückte in Worte zu fassen und es auf sich wirken zu lassen, aber je nach Tagesform bei der ersten Sichtung bildet sich dennoch eine Meinung, die in meinem Fall zu einem "Sehenswert" ausreicht, obwohl ich (abseits vom guten überspitzten B-Movie-Trash im Stile von Machete oder Planet Terror) nicht so sehr auf "penetranten Trash" (da zitiere ich mal MP-User natedb) stehe.

        Die Gründe dafür sind mannigfaltig: Ganz oben steht die herrlich schrille und definitiv künstlerische Darstellung von Tim Curry als Dr. Frank N. Furter. Geht er einem ab und zu mal gehörig auf die Nerven? Ja, verdammt...aber das auf eine charmante und speziell gespielte Art und Weise. Außerdem muss man als Mann erstmal auf diesen High Heels so laufen können. Ein weiterer Punkt, der für mich eine positive Bewertung leichter macht, ist die Musik...die Musical-Songs sind einfach super gewählt und spätestens, wenn Meat Loaf in die Szene brettert, kann man schwer an sich halten. Der "Timewarp" ist außerdem schon Kult, wenn man den Film nicht gesehen hat. Auch die Verpflichtung von Charles Gray (Ernst Stavro Blofeld in James Bond - Diamonds are Forever) als Kriminologe (und gleichzeitig Erzähler), dessen Szenen bei heutigen Aufführungen des Films durch das Kinopublikum immer mit einem lauten BOOOOORING begrüßt werden, ist passend und einfach gut. Gut gewählte Schauspieler, bewusste Trash-Anlehnung, großartige Musik, Timing und der Status eines Kultfilms machen die 7.0 verdient.

        Will ich ihn morgen nochmal sehen? Hell no!! Sind die Effekte gut und up to date? Absolut nicht...das Gegenteil ist der Fall. Aber wer sich auf diesen Film einlässt und die Scheuklappen abnimmt, der wird seinen (großen oder kleinen) Spaß damit haben und kann es zumindest später mit einem "Das Kultding habe ich mal gesehen" verbuchen. Ich war hin und her gerissen und habe mit der Bewertung über eine Woche gewartet, nur um mir selbst einzugestehen, dass ich ihn dann doch besser fand, als der erste verwirrte Eindruck nach dem Film mich glauben lassen wollte.

        • 7

          Solider, unterhaltsamer und kurzweiliger Thriller, der einen für ´nen gepflegten Kino- oder DVD-Abend gut fesseln kann. Ohne zu spoilern: Das Ende hätte ich mir ein bisschen weniger holprig erzählt gewünscht (für mich geriet irgendwann das Timing bissl aus dem Takt) und ein/zwei Situationen wirkten für mich auch eher unrealistisch, wie zB zum Teil der Umgang mit den Passagieren. Ich muss ja aber sagen, dass ich Liam Neeson einfach fast immer solide bis gut finde und dass er auch hier wieder einen guten Job macht und den Film eindeutig trägt. Schon auch eindringlich gespielt. Leider muss man aber auch im selben Atemzug sagen, dass er die letzten Jahre nur noch in Thrillern mitspielt, in denen er die meiste Zeit dasselbe tut und so langsam verschwimmen seine Rollen vor meinem inneren Auge. Ich wünsche mir mal wieder etwas mit Tiefgang und ohne Nahkampf-Action von ihm. So gut mir TAKEN gefallen hat...Er kann eben auch anders und das hätten die Kinogänger auch mal wieder verdient.

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          • 6 .5

            Nach dem Trailer war ich aufgrund der Namen schon Feuer und Flamme. De Niro ist schließlich einer meiner Alltime-Favorites und auch Silvester Stallone hat mehrmals bewiesen, dass er Filme entweder aufgrund von purer Action oder aber auch aufgrund von wirklich solidem bis guten Schauspiel tragen kann. Wer Stallone immer nur als Haudrauf-Dummkopf wahrnimmt, tut ihm meiner Meinung nach Unrecht. War dieser Film "Grudge Match" (oder "Zwei vom alten Schlag") denn nun aber der große Wurf? Nein...für mich definitiv nicht. Dafür fehlen einfach die ganz ganz großen Momente und Story-Stränge hat man sich auch schon einmal fesselnder und logischer entwickeln sehen. Was aber toll ist, ist die Ansammlung von Stars: Kim Basinger, Alan Arkin, Sly Stallone, De Niro, LL Cool J...das sind schon ein paar unterhaltsame Schauspieler, die auch für den ein oder anderen wahren Lacher sorgen können. Und auch der zwischen Genie & Wahnsinn werkelnde Kavin Hart weiß in ein/zwei Szenen wirklich zu unterhalten. Wenn man jetzt die Liebe zu Großwerken wie "Rocky" oder aber "Wie ein wilder Stier - Raging Bull", der meiner Meinung nach beste Boxfilm, mit einbezieht und sich auch einfach mal aus Nostalgie-Werten an Filmen erfreuen kann, dann dürfte man mit "Zwei vom alten Schlag" zumindest kurzweilige Sonntag-Abend-Unterhaltung genießen. Ein großer Film ist dieses Werk wahrlich nicht - schlecht oder nicht unterhaltsam ist er aber bei weitem auch nicht. Ich lege jedem eine Sichtung zwecks eigener Meinungsbildung an das Herz!

            • 7

              Vorweg genommen: Nein, es ist nicht die Großtat, die man sich bei dem Cast erwarten würde, aber muss er das sein? Fans, von anderen Kunstwerken der mitwirkenden Schauspiellegenden wie "Raging Bull", "Shawshank Redemption" uns "Wall Street" werden vergeblich nach dieser Stimmung suchen, die sie "damals" gefühlt haben, aber es sind andere Zeiten und über mangelnde Qualität zu meckern, ist hier meckern auf hohem Niveau. Über das Schauspiel eines Robert DeNiro zu diskutieren, ist wie sich über die musikalische Entwicklung eines Samy Deluxe zu beschweren: Jeder will "Taxi Driver" und "Godfather II" zurück, genau wie sie Samy wieder "Grüne Brille" oder "Füchse" rappen hören wollen, doch eine Entwicklung und ein Alterungsprozess hat nicht unbedingt mit mangelnder Qualität zu tun, sondern eher mit Stiländerung und Geschmacksfragen. Fakt ist: Alle vier Schauspieler agieren auf gutem Niveau und DeNiros Rolle ist für mich die passendste. Ist der Film ein Geniestreich? Nein...aber er ist sehr unterhaltsam, reicht vollkommen für einen schönen Kinoabend und versucht einem auch das (unterschiedliche) Altern ein wenig näher zu bringen.

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              • 7 .5

                Oh, was für ein Film: Das ist in diesem Fall nicht nur schwärmerisch gemeint, wenngleich die filmische Umsetzung, Kamera-Arbeit, Schnitt und allein schon die Ausstattung einfach wundervoll ist. Als Warnung für alle, die auf leicht zu verstehende Action oder Feel-Good-Liebeskomödien stehen; lasst die Finger lieber weg! Der Film ist eher Kunstfilm, als Blockbuster. Eher Kafka als John Grisham. Ich war definitiv gespannt und gebannt, zu erfahren, wie er sich entwickelt.

                Der Hauptcharakter Jep ist durch den gesamten Film hindurch der Fels in der Brandung, der einen durch ein wirres, verrücktes und oberflächliches Rom führt, das einen durch die gezeigten Menschen abstößt und durch die gezeigten Landschaften, Architektur, Kunstwerke und Stimmungen doch wieder anzieht und nicht mehr loslässt. Ein Film, der die Stimmung des Hauptcharakters wirklich gut überträgt. Man ist verwirrt, ob der sinnlosen Tätigkeiten, die diese sehr reichen Römer ihren Alltag nennen und fragt sich, ob sie ihre innere Leere und Oberflächlichkeit überhaupt bemerken. Als Jep sich selbst hinterfragt und diese "gehobene Gesellschaft" teilweise direkt und teilweise aus dem Off kommentiert, schleicht sich die eine oder andere sehr lustige Situation ein. Dabei bleibt es jedoch meist bei Tragikomik, denn die Ernsthaftigkeit verschwindet trotz absurder Szenen meist nicht. Der Fakt, dass er die tiefsten und ehrlichsten Unterhaltungen mit höchstens ein/zwei Menschen hat, von denen eine seine Haushälterin ist, zeigt, wie unwohl er sich in seinem Bekanntenkreis fühlt.

                "La Grande Bellezza" ist eine Kritik an einer unreflektierten, Party-suchenden und auf Drogen feiernden Oberschicht, die ihre Erfüllung in Aussenwirkung und Prätentiösität sucht, während die eigentliche Schönheit des Lebens und ihres (Lebens-)raumes gar nicht mehr bemerken. In meinen Augen ist der Film auch eine Hinterfragung der katholischen Kirche und eine Kritik, ob die heutige Kirche wirklich für jeden da ist und als Lösung in wichtigen Lebensfragen dienen kann. Für Jep beantwortet sich die Frage meiner Meinung nach sehr deutlich. Aber das darf jeder selbst für sich beantworten. Ich war beeindruckt von diesem Film, doch dank der starken Verwirrung, die man ab und an spürt und der Tatsache, dass man den Film nicht einfach mal so gucken kann, ohne sich wirklich drauf einzulassen, bekommt er ein gutes "Sehenswert" mit 7.5.

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                  • 7 .5

                    Solider Thriller über unsere heutige Welt des Aufdeckungsjournalismus und der Informationsfluten, die darin oftmals behandelt werden (müssen), in dessen Zentrum natürlich die Geschichte des Wikileaks-Gründers Julian Assange steht. Ob man dem Film (auch aufgrund der Buchvorlage) Diffamierung von eben diesem Assange vorwerfen muss, das bleibt jedem selbst überlassen. Ich finde, mich hat der Film gut unterhalten und wer sich ein wenig an die Message des Filmes hält, der wird auch hier mit einer objektiven Sicht zugucken und sich seine eigene Meinung bilden können, ohne die Untertöne der Autoren und Filmemacher unbedingt alle schlucken zu müssen.

                    Zwischendurch schrammte der Film mehrmals auch knapp an der 8er-Wertung vorbei, da ich die schauspielerische Darstellung von Cumberbatch und Brühl wirklich sehr gelungen finde und selbst die Nebenrollen sind mit bekannten Gesichtern wie Anthony Mackie, Alexander Siddig, Moritz Bleibtreu, Laura Linney oder auch Stanley Tucci exzellent besetzt. Da wäre sicherlich mehr gegangen, aber das grundlegende Dilemma mit der Wahrheit und ihren Auswirkungen stellt der Film meiner Meinung nach gut da. Für Fans von soliden (Agenten-, Journalismus-) Thrillern dürfte "Inside Wikileaks - Die fünfte Gewalt" eigentlich einen gemütlichen Sonntagnachmittag sichern.

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                    • 5

                      Mhhhh, da freut man sich mal auf eine moderne Version eines Klassikers und nachdem "Snow White & the Huntsman" als blöde, stumpfe Actionversion verschrien war, dachte ich mir, als Sonntagabend-Unterhaltung kann das ganze ja nur besser funktionieren, als eben genannte, zur selben Zeit konkurrierende Version des Märchen. Leider weit gefehlt:

                      Kitschig, übertrieben, knallig und weichgezeichnet kam das alles daher. Julia Roberts als sonst so respektable Schauspielerin mochte mich bis auf ein paar Szenen absolut nicht packen und wirre Ideen, ein fehlender roter Faden und ein mehr als blasser Prinz ließen mich verzweifeln, irgendwie meinen Halt oder Emotionen in der Verfilmung zu finden. Zumal mich diese Version der "Sieben Zwerge" einfach kalt gelassen und fast eher verärgert hat, dank ihrer Job-Wahl. Bei allem Wunsch nach Abwechslung und Eigenständigkeit wäre da ein wenig mehr Tradition besser gekommen, vor allem, weil man sich gegenüber "Snow White & the Huntsman" super als Familien-Realfilm-Version des klassischen Disney-Films am Markt hätte platzieren können.

                      Alles in allem ein paar Schmunzler und ein/zwei Lacher, die den Film aber nicht über die 5,5-Grenze heben können. Und bitte: Natürlichkeit ist schön und Lily Collins ist wirklich hübsch, aber ein wenig Zupfen der doch sehr massiven Augenbrauen wäre nicht gerade "unnatürlich" und fake, wenn sie im Film manchmal eh schon nach Porzellan aussieht.

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                      • 6 .5

                        Mal wieder großartiger Al Pacino (Jeremy Irons auch gut) und wie oft zuvor erwähnt ist vor allem die Gerichtssaal-Szene oder eines der berühmtesten Shakespeare-Zitate ("If you prick us, do we not bleed?") hervorragend umgesetzt, in der schönen Kulisse Venedigs.

                        Leider gibt es in diesem Film einfach Szenen, die mich leicht herausgerissen haben aus dem Spannungsbogen und die für mich auf einmal wie "eine weitere kitschige Historien- oder Romanverfilmung" wirkten. Ich merkte zumindest, wie das Geschehen auf dem Bildschirm ein paar Mal meine Aufmerksamkeit verlor. Noch dazu ist Joseph Fiennes einfach bei weitem nicht der beste Schauspieler und geht mitunter gegenüber der anderen Darsteller ein wenig unter. Die Hauptrolle (bzw eine der Hauptrollen...das ist sicherlich strittig) hätte man demnach besser besetzen können.

                        • 6

                          So, nun habe ich also auch einmal das (quasi) Prequel zu DESPERADO gesehen. Die erste Arbeit von Robert Rodriguez. Gedreht mit (k)einem Budget von gerade einmal 7.000 Dollar. Hätten viele Regisseure damals mit dem Geld so einen Film abliefern können? Nein, ich denke nicht. Heute, in Zeiten von After Effects und der Tatsache, dass man mit einer Canon Spiegelreflex schon ganze Filme drehen kann, wäre das ganze vielleicht einfacher...doch zu Zeiten von EL MARIACHI sah das alles anders aus. Vor allem, wenn man auf echtem Film drehen und den Kram ins Kino bekommen wollte. In der Hinsicht ist Rodriguez´Frühwerk sicherlich vorbildlich und beeindruckend.

                          Zugegeben: Einem anderen Regisseur würde man diese Bildqualität und die (an manchen Stellen ungewollt und bissl unglücklich) verwackelte Kamera, sowie ein/zwei extrem unlustige humoristische Einlagen nicht verzeihen und mehr als 5 Punkte geben. Fakt ist aber auch, dass ich während der gesamten Spielzeit nur zwei Mal kurz minimal gelangweilt war und dass sich in diesem Film schon früh das Gespür von Rodriguez für das richtige Bild und den guten Schnitt zeigte. So bleibt der Film aufgrund der relativ wenigen Dialoge und dank des Herausschneidens von unnützem Füll-Material flüssig anschaubar.

                          Die Darsteller agieren fast alle auf absolutem Laien-Niveau, aber das waren sie eben auch alle damals und dem Spaß tut das keinen Abbruch, sofern man weiß, worauf man sich einlässt. Die Actionszenen sind für das Budget gut gemacht, wenn man bedenkt, dass die Squib-Effekte zB mit Kondomen voll selbst angerührtem Kunstblut entstanden sind. Wer wissen will, wie der Herr Rodriguez zu seinem Do-It-Yourself-Stil gekommen ist und woher er das gute Auge hat, der kann hier mal (wohlwollend) reingucken. Wer mit SIN CITY und MACHETE angefangen hat und durchgestylte Action und ein glasklares Bild mit Hollywood-Darstellern sucht, der wird sich wohl sehr wahrscheinlich schwer tun, auch nur ein wenig Liebe für EL MARIACHI aufzubringen.

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                          • 7 .5

                            Wundervolles Drehbuch von Bixby, tolle Schauspieler (bis auf ein oder zwei)...vor allem John Billingsley und Tony Todd finde ich immer wieder mehr als super. Es ist wirklich ein Kammerspiel...ausser Dialogen in einer rostigen Berghütte gibt es nicht viel und sobald der Film aus dieser Location mehr als 10 Meter ausbricht, wirkt es auch gleich unsinnig und verliert an Qualität. Doch im englischen Originalton liefert der Film (solange man der Sprache mächtig ist) eine großartige Geschichte, Spannung und Sci-Fi ohne Effekte, ohne wilde Schnitte und ohne Lensflares ;). Im größten Maße erlaubt einem der Film, nachzudenken und sich den Klarheiten und Unklarheiten des Lebens zu nähern oder aber auch sich zu entfernen. Größter Negativpunkt: Die Schnitte und vor allem die Bildqualität sehen für mich teilweise zu sehr nach nächtlich ausgestrahltem B-Movie aus und eher nach TV-Film. Da hätten ein paar mehr Dollars in der Tasche dem Endprodukt geholfen, noch eigenständiger und stärker zu wirken.

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                            • 8

                              Tolles Setting, schöne Aufnahmen des alten LA, spannend, stylish inszeniert...wenn doch am Ende ein wenig abrupt und mit dem Hammer...

                              Brolin, Penn, Gosling, Stone und Ribisi gut besetzt. Das gleiche gilt für den Großteil der Nebenrollen...Am Anfang dachte ich, dass mir Penn als Mickey Cohen nicht gefällt, da er zu Beginn fast ein wenig hölzern daher kam (und das bei Sean Penn, hätte ich nie erwartet), doch die Qualität seiner Darstellung steigerte sich meiner Meinung nach mit jedem cholerischen Anfall. Sicherlich keine Meisterleistung und kein Meilenstein in Sean Penns Karriere, aber den Totalausfall, den man darin sehen wollen, sehe ich auch nicht.

                              Nicht so gut wie "LA Confidential" und sicherlich bei weitem kein zweites "The Untouchables", aber ich liebe diese Gangster-Ära der 20er bis 60er und "Gangster Squad" bietet definitiv nach langer Zeit mal wieder einen willkommenen Blick in diese Welt, auch, wenn hier kein neuer Klassiker geboren wurde.

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                              • 6 .5

                                Wer hätte das gedacht?!

                                Ich zumindest nicht, wenn man mir vor einem Jahr erzählt hätte, dass ich in einem Michael Bay-Actionfilm mit diesen Schauspielern am besten von Dwayne "The Rock" Johnson unterhalten werden würde. Ich konnte The Rocks Darstellung des dümmlichen, mal aufgedrehten, mal ruhigen Predigers so einiges abgewinnen, so war es doch eine herrliche fast comic-hafte Art und Weise, so einen Muskelberg zu portraitieren...der Typ hat in den letzten zwei/drei Jahren für mich echt gewonnen an Ansehen.

                                Der Film selbst ist alles, nur nicht richtig kacke...und auch nicht richtig geil.
                                Er hat Szenen, die einfach super-witzig oder schön absurd sind und die mich richtig unterhalten haben. Auch ein/zwei Actionszenen sind gut gelungen und klar versteht Bay sein Handwerk, so etwas zu inszenieren. Allerdings ging mir seine Art, sich selbst zu zitieren, was Einstellungen, Dolly-Fahrten mit der Cam und Effekte angeht, schon fast bisschen auf den Sack: Er hat in Bad Boys I und II viel gutes ins Action-Kino gebracht...ein wenig Neuerungen und nicht-ausruhen auf alten eigenen Lorbeeren von damals wäre da schöner.

                                Mackie und Wahlberg sind immer solide und wirkliche Komplettausfälle gibt es nicht...auch Tony Shalhoub als reicher Geschäftsmann ist gut gewählt.
                                Die Story ist aber leider trotz der massiven Länge des Films recht schnell und durcheinander teilweise. Wirr könnte man es fast nennen. Und der Humor bewegt sich leider zwischen guten Lachern und absolut flachem Scheiß.
                                Oftmals wirkt es so, als ob die überzeichnete "Kritik" (ist es das wirklich?) an dieser Weltanschauung der "Protagonisten" was Fitness, Körperkult und die Einstellung zum amerikanischen Traum angeht ins Gegenteil umschlägt und man doch nur eine relativ flache, plakative Message aufgedrückt bekommt. Es wirkt ein wenig wie "Hey, auf der McFit und Fitness-Welle schwimmen wir mit und machen die Action-Komödie über dumme Bodybuilder, die aber im Grunde doch nur Körperkult und stumpfen Sex transportiert".

                                Alles in allem ein Film, den ich gerne nochmal irgendwann mit Kumpels bei ´nem Filmabend angucke und mich köstlich amüsiere, aber genauso weit weg, wie er von 10 Punkten weg ist, ist er auch weg von einem "Klassiker", egal von welchem Standpunkt aus, da er selbst als Trash-Film diesen Status für mich nicht erreichen wird.

                                • 8

                                  Erstaunlich unaufgeregt erzählt...tolle Bilder...viel Tragik und doch nie die altbewährte Tränendrüse, wie sie in anderen Filmen so oft gedrückt wird. Der Film ist schon fast zu neutral und lässt einen als Zuschauer oft mit Eindrücken und Emotionen allein. Man muss in sich selbst hinein horchen, was man fühlt, wie man die Charaktere und ihre Handlungen findet und wie das, was auf dem Schirm dargestellt wird, bewertet wird (wenn es das überhaupt muss). Wie andere schon geschrieben haben: Ob man sich darauf einlässt, das bleibt jedem selbst überlassen. Ich mag solche Streifen.
                                  Für die Darstellerleistung von Marion Cotillard hätte ich dem Film sogar fast noch nen halben Punkt mehr gegeben, da sie einfach zu überzeugen weiß und sehr eindringlich spielt.

                                  • Im Trailer ist die Stimme von Morgan Freeman schon (wie immer) mehr als positiv aufgefallen...ob Channing Tatum nun Superman spricht oder sonstwas, das ist mir eigentlich egal...Aber nach anfänglicher Skepsis muss ich dem Film nach mehrmaligem Trailer-Gucken doch erhöhtes Kult-Potential attestieren...was für eine bescheuert-geniale Idee :D

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                                    • 8 .5

                                      Grandiose Charakterstudie eines alternden Boxers vom Traum-Duo Marty Scorsese und Bob De Niro.
                                      Fast hätte er die 9.0 bekommen und selbst das wäre verdient gewesen, wenn man Joe Pescis und De Niros Leistung alleine betrachtet. Die Bilder sind toll gefilmt, die Schnitte wirken teilweise fast pedantisch geplant und naja...was soll man über die Schauspielleistung eines Robert De Niro noch sagen, was noch nicht gesagt worden ist?

                                      Der ewig lange Monolog steht ihm fast so gut, wie einem Pacino und den ausrastenden wütenden, mit sich selbst unzufriedenen Charakter kann wohl keiner so eindringlich und explosiv spielen, wie De Niro. Ich bin immer wieder erstaunt, wie er es schafft, durch Mimik und Gestik aufbrausende Wut in einem sonst so "ruhigen" Körper darzustellen, welche sich dann in einem Ausbruch aus Schimpftiraden und körperlicher Gewalt entlädt. Dieses lauernde, aufkeimende...von dem man weiß, dass es da ist, aber nicht weiß, wann es sich entlädt...diese Szene? Die nächste Szene? ...und auf einmal ist er da, diese Naturgewalt an Charakter und reißt einen mit in die Szene. Niemand kann das meiner Meinung nach wie De Niro und mit diesem Film hat er sich (neben Taxi Driver u.a.) ein Denkmal gesetzt, was sowohl Einsatz und Vorbereitung (1000 Sparringsrunden mit dem echten Jake LaMotta, 27 Kilogramm zunehmen in wenigen Wochen, um wie der alternde, dicke Ex-Boxer auszusehen) als auch schauspielerische Charakterleistung angeht.

                                      Aus heutiger Sicht ein vielleicht unorthodoxer und in einem anderen Stil erzählter Film, aber gerade das macht ihn noch besser und wer sich nicht durch solche Filme hindurch traut oder das ganze Langeweile nennt, der hat halt nicht verdient, dem schauspielerischen Gesamtwerk von Leuten wie Pacino oder De Niro etwas abzugewinnen.

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                                      • 6 .5

                                        Also...viel wurde vorher geschrieben über den neuen Superman und ob er die Fußstapfen füllen kann, die Christopher Reeve hinterlassen hat und die Brandon Routh in "Superman Returns" nicht ansatzweise füllen konnte.

                                        Etwas positives zuerst: Der Film fängt meiner Meinung nach grandios produziert an und setzt auf tolle Bilder und Effekte. Auch die ersten Kampfszenen und Konfrontationen mit Gefahren sind großspurig gefilmt und geplant. Leider nutzt sich die Action (wie viele hier schon geschrieben haben) mit der Zeit sehr schnell ab. War der Film beim Start und in den Szenen, die Supermans Herkunft ergründen, bei mir noch stark auf 8er Kurs, so verlor sich die Begeisterung irgendwann doch schnell: Wenn zum fünften Mal jemand durch ein Gebäude gekloppt oder von einem Random-Fahrzeug beworfen wird, dann wünscht man sich einfach die gute alte Zeit zurück, in der Superman mal durchatmete und einfach nur Leute vor dem Fallen von hohen Gebäuden, Wasserfällen oder vor Erdspalten und Überschwemmungen retten musste und Geschichten noch in einem angenehmen Tempo erzählt wurden. Es gibt zwischendurch immer wieder gute Szenen, in denen ich dem neuen Darsteller den Superman echt abnehme und die ich auch sympathisch finde (zB immer dann, wenn er seine Kräfte entdeckt oder sie in einer ruhigen Atmosphäre kurz einmal cool demonstriert). Leider verstecken sich diese Szenen hinter viel Knall, Bumm, Peng und Kawoooom. Achja: Russel Crowe, Kevin Costner und Laurence Fishburne sind dabei und spielen wie immer gut.

                                        Eine gute Nachricht: Der neue Superman sieht aus wie ein muskulöser, durchtrainierter Superman aus den Comics, sowohl in Verkleidung, als auch ohne. Und ich habe Hoffnung, dass ein weiterer Superman-Film wieder zur Stärke der Originalstory zurückkehren kann, da dieser Film für mich einfach noch den Charakter einer Vorgeschichte hat und definitiv Raum nach oben lässt. Ich bin gespannt, was noch so kommen mag: Dann aber vielleicht nicht für über 10 Euro im Kino und in Maxximum 3D. Als Popcorn-Kino-Abend für Effekt-Liebhaber und Leute, die viel Action brauchen, ist der Film aber ein guter Zeitvertreib.

                                        • Dass das Script von Josh Singer kommt, ist soweit ich weiß eine bestätigte Info. Und zwar weil über den Instragram-Acount von Moritz Bleibtreu ein Schnappschuss des Drehbuchcovers veröffentlicht wurde....was auch ein Mitwirken dieses gewissen Herr Bleibtreu suggeriert.

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                                          • Ein Bond-Song lebt von der oftmals leicht eingebrachten Melodieführung des Original-Themes (und wenn es nur kleinste Fragmente sind...oder anderer Score-Titel, die John Barry für Bond-Filme komponiert hat) in Verbindung mit starken Orchester- , Piano- oder Gitarrenhits (nicht Hits im Sinne von "erfolgreicher Song", sondern HIT im Sinne von "Schlag")...

                                            ...dazu braucht es gutes Songwriting (was Adele und ihre Produzenten mehr als drauf haben, auch abseits von "Pop-Einheitsbrei", wie viele so schön beklagen, denn ihre Song schreien genau so sehr SOUL, BLUES und teilweise sogar FOLK, wie sie POP schreien) und eine fantastische, starke Stimme.
                                            Und eines ist sicher: Es gibt auf dieser Welt momentan wenig Frauen, die so überragend singen können, wie Adele...That´s a fact. Daher ist sie für einen Bond-Song wie gemacht. Sie kann Klasse, Stil und ein gewisses großes Theater-Feeling zurückbringen, dass es früher durch Shirley Bassey, Tom Jones oder Nancy Sinatra zu Beginn eines Bond-Filmes gab. Nichts gegen Alicia Keys & Jack White (guter Bondsong)...aber Madonna?!

                                            Wer an der Stimme Adeles zweifelt: ADELE LIVE AT ROYAL ALBERT HALL - DVD.
                                            Ich hab diese DVD gesehen und danach nie wieder eine Sekunde am herausragenden Talent dieser jungen Dame gezweifelt.

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