LazarusCorvus - Kommentare
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Alle Kommentare von LazarusCorvus
Kürzlich mal wieder mit zwei Freunden geschaut, und nach wie vor ein fantastischer und unterhaltender Film. Alleine bei den Szenen mit Boris habe ich mich völlig weggeschmissen, hah.
Schön finde ich, so beim Durchstöbern der Kommentare hier, dass bei niedrigerer Bewertung so ziemlich immer erwähnt wurde, dass es den persönlichen Geschmack nicht ganz getroffen habe. Dennoch wird im Zuge dessen ja erkannt, was für eine Qualität der Film tatsächlich hat - Besetzung, Musik, selbst die wirre Erzählstruktur. Sicher ist es nicht für jeden etwas, aber man weiß auf jeden Fall, dass man einen guten Film erwischt hat, wenn selbst die Leute, die ihn persönlich nicht unbedingt mögen, für die es einfach nicht zündet, ihn nicht direkt als schlecht bezeichnen. Qualitätsmerkmale zeigen sich vielleicht sogar dort am stärksten, wo der eigene Geschmack verfehlt wird. Jau, sehr schönes Ding, und wie mir gerade auffällt auch der einzige Guy Ritchie Film, den ich bislang gesehen habe. Vielleicht sichte ich auch mal die anderen, gebt mir gerne ein paar Empfehlungen durch (:
Was für eine kleine Überraschung! Bis zum Best Of von Cinema Strikes Back habe ich nichts von dem Filmchen mitbekommen, aber das Konzept hat mich schon ziemlich neugierig werden lassen - und zudem das mir etwas schleierhafte Amazon Prime-Abonnement gerechtfertigt. Wie dem auch sei.
Ist der Film ein Meisterwerk? Nein, nicht wirklich. Ist die Synchro gut gelungen? Eigentlich auch nicht, ich kann mich da den anderen Kommentaren anschließen. Overacting ist garantiert auch nicht jedermanns Sache, verständlicherweise, allerdings hat es meiner Ansicht nach gut in den skurrilen Plot hineingepasst. Generell ist man vom japanischen Kino auch etwas Überzogenheit gewohnt. Bestreiten lässt sich wohl aber nicht, dass die (eher laienhaften) Darsteller eine Menge Spaß an diesem Projekt hatten - das ist doch immer schön anzusehen!
Was mir, erstaunlicherweise, aber am meisten gefallen hat, ist auch der Grund dafür, über all die Kritikpunkte hinwegzusehen: Die angenehm kurze Lauflänge. Nach knapp einer Stunde ist der Film vorbei, und es fühlt sich genau dadurch nicht zu lang oder zu langweilig zwischendurch an. Hätten sie auf Krampf noch 20 Minuten Plot ergänzt, würde ich dem Titel wohl wesentlich argwöhnischer gegenüberstehen, so bewahrt er allerdings seinen Charme.
Ebenfalls ein geradezu herausragender Aspekt, der gerade den Cineasten gefallen dürfte, ist die Schnitttechnik des Films, denn... nun, es gibt keine Schnitte, zumindest sind mir keine aufgefallen. Das erzeugt allemal eine Immersion, die man erstmal gar nicht erwarten würde. Da haben sich die Leute schon was gedacht.
In diesem Sinne - hübsche, mit geringem Budget kreierte, kleine Perle in der Filmlandschaft. Ein klassisches "Kann man sich gut mal angucken" - ich schätze, ein Stündchen kann dort auch guten Gewissens erübrigt werden. Ich würde dennoch empfehlen, möglichst nichts von dem Film und der Handlung vorher durchzulesen (auch, wenn das wohl schwer umzusetzen ist), um den Weirdness-Faktor, der urplötzlich hochkommt, noch etwas beizubehalten. Bestimmt ein Titel, den ich dem ein oder anderen Besuch mal spontan zeigen werde.
Yup. Nettes Ding.
Ach, ein Kommentar kann nicht schaden.
Ich war am Ende des Films wirklich etwas enttäuscht - ich hatte mir nichts davon vorher durchgelesen und dementsprechend eher zufällig den Film angeschaut. Blumhouse hin oder her, ich wusste nicht, was da auf mich zukommt. Das erste Drittel hat mich daher durchaus gepackt und war auch sehr vielversprechend. Durchschnittlich gespielt, platte Dialoge, in diesem Sinne also reinste Stangenware, bei der ich mir erhoffte, dass es sich als eine winzige Perle entpuppen könnte.
In den Kommentaren wird bemängelt, dass hier zu wenig Horror drin vorkäme. Das empfand ich gar nicht mal als störend, zumal das "besessene Grinsen" (was den einzigen wirklichen Horror ausmacht) simpel, aber dafür sehr authentisch und unbehaglich gestaltet wurde. In diesem Sinne war der Film im ersten Drittel, in der ersten Hälfte, durchaus stark.
Leider lässt er genauso schnell wieder nach und klatscht dem Zuschauer ein Klischee nach dem nächsten ins Gesicht. Totaler Müll ist es nicht, auch wenn das Teeniedrama zwischendurch mehr Überhand nimmt als es der Film nötig hätte. Die Dialoge werden noch stupider als ohnehin schon, die Logik lässt immer mehr zu wünschen übrig, und letztlich zerläuft es sich in einem genauso stumpfen Finale, wie man es ab dreiviertel der Laufzeit erwarten kann. Die letzten zehn Sekunden mit einem eigentlich coolen Gedanken können den Film auch nicht mehr vor seiner Lächerlichkeit bewahren.
Die Grundidee ist nichtsdestoweniger gut, sodass letztlich ein normaler Horrorfilm übrig bleibt, der zwischen der übersättigten Landschaft an unterem Durchschnitt nur spärlich heraussticht. Ich gebe hier trotzdem mal (noch) fünf Punkte, einfach, weil mir die erste Hälfte doch sehr zugesagt hat und ich auch nicht unbedingt gelangweilt war.
Letztlich ist es dennoch schade, wie viel vom höchst soliden Potential im Laufe der Zeit (also der Laufzeit) auf der Strecke geblieben ist.
Ich hätte mich vielleicht besser vorbereiten sollen
Den nächsten Tiefpunkt an filmischer Geschichte kann man wohl nur dann erreichen, wenn Tom Six und Uwe Boll zusammen eine Neuauflage von Daniel der Zauberer mit den Schauspielern von Kartoffelsalat machen.
Schöner Film.
Ich musste weinen.
Sehr stark.
Ich gehe jetzt meinen Kater kuscheln.
Oh. Schwachsinn.
Und "Your Name" bekommt nicht einmal eine Nominierung. Traurig, wirklich traurig.
Ich beginne diese doch sehr umfangreich ausgefallene Rede mit einem Zitat:
„Früher war nicht alles besser. ABER es gibt Sachen – die waren früher gut! Und sie wären es immer noch... wenn man die Finger davon gelassen hätte! Beispiel! Das Wurstbrot“ - Jochen Malmsheimer
Statt Wurstbrot kann man hier Star Wars einfügen, versteht sich. Doch der Punkt ist: Es gibt Dinge, die früher gut waren. Star Wars. Und das wäre es immer noch, wenn man die Finger davon gelassen hätte.
Ich kann das gar nicht häufig genug betonen. Also direkt zum Kommentar.
Nayoa. Ich habe den Film gesehen, und wer mich kennt (die ein, zwei Leute), wird schon ahnen, wie sich diese Rückmeldung zu dem Film aufbaut. Mal wieder liegen keine sechs Stunden zwischen dem jetzigen Moment und dem Klingeln des Weckers. Zumindest jetzt, vielleicht versuche ich mich in den nächsten Tagen an einer etwas ausführlicheren Rückmeldung. Wenn dieser Kommentar knapp zwei Stunden nach der Bewertung veröffentlicht wird, dann ist er nicht ausführlich. // Edit: Ich habe nach ungefähr einer Woche mein Office-Dokument „Episode VIII ist scheiße“ wiedergefunden. Ich kann mit meiner Review fortfahren.
Ich tue mich sogar schwer mit einer Spoilerwarnung - denn jeder, der Star Wars "kennt", wird kaum gespoilert werden. Wie denn auch? Episode VII war schon Episode IV in neuem Anstrich, und bei Episode VIII sind wirkliche Eigenheiten nur sehr marginal. Dennoch, die Spoilerwarnung sei ab hier ausgesprochen.
Bei einer Bewertung von 4.5, "Uninteressant" nach der Moviepilot-Bezeichnung, sollte schon das meiste offensichtlich sein. Dennoch war ich nach der Sichtung nicht in der Lage, wirklich gute Worte zu verlieren - sondern eher vulgäre Beleidigungen, die mein werter Kinopartner geteilt hat.
Wie soll sich die Handlung überhaupt zusammenfassen?
Nehmen wir die Original-Trilogie. Die Jedi sind beinahe ausgestorben, eine Diktatur in Form eines Imperiums herrscht über den Großteil der Galaxie, und eine Truppe an Rebellen versucht dieses zu vernichten.
Nehmen wir die Prequel-Trilogie, die von vielen leidenschaftlich gehasst wird. Ein unscheinbarer, nerviger kleiner Junge wird zu einem erwachsenen, nervigen pubertären Jungen. Eine dunkle Bedrohung bahnt sich an, die sich in Form eines machtsüchtigen Siths langsam an die Macht schleicht, durch Politik und Intrigen. Der Junge wird bekehrt und der hohe Rat der Jedi erleidet sein tragisches Schicksal.
Nehmen wir die Sequel-Trilogie. Die Jedi sind beinahe ausgestorben, eine Diktatur in Form einiger Imperium-Scherben herrscht über einen überschaubaren Teil der Galaxie, Tendenz steigend, und eine Truppe an Rebellen versucht, sich zu widersetzen.
Gut, dass die Sequels von der Handlung her quasi dasselbe wie das Original sind, ist kein Geheimnis. Dies war der einzige Zweck dieser Filme, wie mir scheint: Die Nostalgie ausschlachten, um Star-Wars-Feeling hervorzurufen. Ein paar epische Momente, ein paar lustige Momente. Ein böser Knilch, ein "Schüler", der sich nicht recht entscheiden kann, ein weiser alter Meister, der Gegenpart des bösen Schülers als guter Schüler, der sich doch mit dem Bösen versteht - Droiden, die knuffig sind, außerirdische Tiere, die süß sein wollen, übermächtige Armeen, die im 300-Stil von den paar Rebellen zerrissen werden, vieeeeles mehr... und Chewbacca.
Weitgehende Duplikate müssen nicht unbedingt schlecht sein, meistens sind sie es hingegen. So auch bei Star Wars, und dies aus diversen Gründen, wie ich finde. Das wohl größte Problem für mich persönlich liegt dabei - eindeutig - bei den Charakteren. Wie ich diese Charaktere verabscheue...
Und ich weiß nicht einmal, wo ich anfangen soll. Bei Rey? Bei Ren? Nein, ich setze erst einmal beim Offensichtlichen an. Nach der Eröffnungsszene, dieser Schlacht, wo ein Bombenschiff zwar einen kolossalen Kreuzer mit Explosionskraft zerlegen kann, bei der eigenen Zerstörung hingegen vorher alle Bomben entschärft. Und wenn die untere Luke offen ist, bekommt die Crew nach wie vor Luft.
Wie dem auch sei. Zu den Charakteren.
Oberfter Anführah Fnoke. Okay, Spaß beiseite. Snoke. Wer ist Snoke? Um es kurz zusammenzufassen - keine Ahnung. Niemand. Noch unbedeutender als Reys Eltern (haha). Snoke ist der Inbegriff verschwendeten Potenzials, und soll den Sequel-Darth-Sidious darstellen. Dieser Versuch scheitert grandios, zum einen ist der gute Andy Serkis, so fabelhaft der Schauspieler auch sein mag, leider gar nicht überzeugend. Dies ist hingegen nicht ihm verschuldet, nein, keineswegs. Snoke wurde optisch durchaus authentisch dargestellt, doch was ist denn Supreme Leader Snoke nun für ein Charakter? Er ist eine böse Person und der Meister von Kylo Ren. Gut. Das wars hingegen auch - er ist schlichtweg ein böser Charakter, der da ist, um böse zu sein. Kein Hintergrund, kein Anreiz, nicht einmal eine Erklärung. Er besitzt eine sehr starke Macht, wie er auch anschaulich demonstriert (kleine, aber feine Momente) - und hätte sich zu einem sehr interessanten Charakter aufbauen können. Mit Individualität, ohne einfach Darth Sidious 2 zu sein. Dann stirbt er. Er wird einfach nach zwei Filmen von der Bildfläche gefegt, und wird anschließend kaum noch erwähnt. Er ist einfach tot. Das aufgebaute Böse - weg.
Nun könnte man argumentieren, dass es bei dem Imperator nicht anders war. Da kommt erst einmal wieder der nach wie vor bestehende Fakt zur Sprache: Ja, es gibt wenig Unterschiede, denn die Sequels sind in vielerlei Hinsicht ein Duplikat. Und außerdem, womit ich vielleicht auch unbeabsichtigt meinen Lieblingscharakter der Star-Wars-Saga in Schutz nehme, besitzt Darth Sidious aka Palpatine einen Hintergrund, der durch die Prequels sehr schön dargestellt wurde. Alleine seine Kindheit, seine Entwicklung und die Begegnung mit seinem Meister machen ihn schon zu einem interessanten Charakter. Der Weg, wie er überhaupt zum Imperator wurde, ist wahnsinnig interessant und vielseitig (auch, wenn die Prequels dies aufgrund der Schwierigkeiten im Drehbuch nicht unbedingt aufzeigten). Und Ian McDiarmid spielt hervorragend. Snoke hingegen, ja, Snoke ist einfach da, und er ist böse, ohne, dass uns ein Hintergrund gegeben wird. Wir kennen das bereits, jeder kennt es bereits. Es ist weder spannend noch mitreißend, somit ist es lediglich verschwendetes Potential, welches übrig bleibt. (Ein bisschen wie beim Hobbit (Spoiler) - Smaug wird im zweiten Film aufgebaut und als wichtig dargestellt. Im dritten Teil stirbt er innerhalb der ersten fünf Minuten. Ich habe das Buch nicht gelesen, daher kann ich nur über die Filme urteilen - doch ich muss das Buch nicht gelesen haben, um zurecht behaupten zu können, dass es filmisch völlig miserabel und gestreckt umgesetzt wurde.)
Sobald Luke schließlich im Film erwähnt, dass die Jedi erst dafür sorgten, dass Darth Sidious an die Macht kam, und einer von ihnen seine Genossen ausrottete, bekam ich das Gefühl, dass sich der Film zunehmend Eigentore schießt: Danke, dass ihr mich an die Vorlage erinnert! Es gab ja noch sechs andere Filme, die allesamt ihre Vorzüge haben. Ja, Darth Sidious, das war ein genialer Charakter! Warum, warum also, macht ihr das? Wie könnt ihr so viel Potenzial in die Tonne treten und derart stumpfe, blasse Charaktere erschaffen?
Irgendwo habe ich auch gehört, dass Snoke angeblich keine Vorgeschichte nötig gehabt hätte. Ich persönlich deute es so, als sei er schon als Charakter ausreichend für das, was er sein soll, wie beim Imperator auch. Dieses Argument ist durchaus nachvollziehbar, doch haben die Prequels der Original-Trilogie auf gewisse Weise einen überaus hohen Dienst erwiesen, indem die Charaktere noch einen tiefgründigeren Hintergrund bekommen haben. Ich mag euch keine Meinung anmaßen, dessen bin ich auch nicht beMÄCHTigt (haha), allerdings gehe ich doch sehr davon aus, dass man dem Imperator in Return of the Jedi noch ein Stück lieber zugesehen hat, nachdem man Episode III sah. Oder vielleicht liegt es auch nur an mir, da ich mit den Prequels aufgewachsen bin (für alle Hater: Ich finde die Original-Trilogie nach wie vor am besten, die ersten beiden Episoden ziemlich unterirdisch, Episode III sehr gut, aber nicht so gut wie Empire Strikes Back. Hätten wir das auch geklärt.)
Allerdings schreibe ich gerade leider nicht über einen derart guten Film. Um jegliche Exkurse zu unterbrechen, fahre ich mal mit den Charakteren fort. Das könnte sich schwierig gestalten, wenn ich schon zum blassesten und uninteressantesten Charakter eine Seite geschrieben habe.
Gut, C-3PO und R2D2 sind da, um da zu sein. Sie waren bislang in jedem Star Wars, also sind sie auch in diesem dabei. Die Betonung liegt auf „dabei“ - sie sind da, 3PO gibt ein paar Sätze von sich, die keinerlei Mehrwert haben und... ja, das wars. Sie sind da. Hätten wir das auch geklärt. Nein, also, Disney hätte natürlich nichts mit ihnen machen können. Disney hätte auch natürlich nichts mit einer Star Wars Lizenz machen können.
Ah, Benicio del Toro war dabei! Genau, er hat diesen Kopfspacedollarhacker gespielt. Damit könnten wir auch zur unnötigsten Stelle des gesamten Films kommen – eine „schööööne“ Stadt, die natürlich nicht so schön ist, wie man es schon drei Meilen gegen den Wind kommen sehen konnte. John Boyega, der im Film original nichts getan hat, außer Zeit zu verschwenden und Kelly Marie Tran, die für die obligatorische Love Story schnell gecastet wurde, sind in einer großen Casino-Stadt, in der irgendwelche reichen Snobs die Pferde durch CGI-Gaule ersetzt haben, um auf diese wetten zu können. Zwischendurch noch ein wenig Kindersklaverei, die zeigt, dass die Stadt ja eher nicht so schön ist.
Eine halbe Stunde des Films bringen sich ein Protagonist und ein plötzlicher neuer Charakter in Gefahr, um einen Typen aufzugabeln, der erst wie Lando 2 wirkt, um auf Snokes Raumschiff zu kommen und der Flotte die Flucht zu ermöglichen, nur, um dann zu versagen. Del Toro schafft es durchaus, cool zu spielen, das muss man ihm zugestehen. Der Charakter selbst ist hingegen auch nur ein Arschloch, der ein paar Sätze droppen soll. Man erfährt ungefähr gar nichts über ihn, er ist da, er zieht die Masche durch, bis er seine „Kollegen“ in die Falle lockt. Gut gemacht, schöner Twist, nur hätte man das auch weitaus unkomplizierter über die Bühne bringen können und nicht erst dann, wenn die beiden auf dem verdammten Raumschiff angekommen sind, wo man den obligatorischen Kampf gegen eine silberne Stormtroopertussi arrangieren musste. Del Toro verrät sie und... ist dann weg. Wer weiß, wo er ist. Das ganze Schiff wurde ja ohnehin weggebombt.
Oh, da kann man ja auch einsetzen:
Warum, zur Hölle, hat man es sich nicht einfach gemacht? Die Aktion von Darth Vader, der sich weigerte, das Rebellenschiff einfach abzuknallen, war ja eine Geschichte. Unlogisch, doch er hatte eine coole Szene dafür bekommen, und auf diesen Moment baut nicht der ganze Film notwendig auf.
Aber dass man zwei Stunden mit Rumschwurbeln verbringt, wo es die ganze Zeit heißt, dass die Rebellen keine Chance mehr hätten, nur, um am Ende den einfachen Weg zu nehmen, den man von Anfang an hätte nehmen können... das ist schon echt hart. Zweieinhalb Stunden für so eine platte Geschichte, wäre das wirklich nötig gewesen? Und wieso musste der Admiral eigentlich auf diesem Schiff bleiben? Solche Dinger haben in der Zukunft für gewöhnlich einen Autopiloten, mit denen man sie durch den Hyperraum jagen kann. Die Crew einfach aus dem Schiff raus, ein anderes größeres Schiff mithilfe eines Autopiloten in eine andere Richtung fliegen lassen, sodass dieses fokussiert wird, hätten gereicht, um die Klotzköpfe in den großen Schinken hinreichend abzulenken, damit man sie zersäbeln kann.
Und da es noch ein Disney Film ist, sterben selbstverständlich die gesamten Armeen auf dem Schiff – Charaktere, die mehr als einen Satz gesagt haben, hingegen nicht. Natürlich.
Als man in A New Hope den Todesstern hochgejagt hat, sind wenigstens konsequent alle darin verreckt. Von Konsequenz hätte sich Disney auch mal eine Scheibe abschneiden können. Weniger Klischees, die augenscheinlich bedient werden müssen, und mal eine Handlung erzählen, die auch weiterverfolgt wird! Alle fünf Minuten hatte ich das Gefühl, dass jegliche vorigen Beschlüsse und Ereignisse völlig unwichtig waren. „Ich unterrichte dich nicht“ - wenige Szenen mit Rey und Luke später - „Komm morgen für drei Lektionen vorbei.“
Hatte man solche Drehbuchschwächen in den Prequels nicht erkannt? Diese gehören nicht gerade zu Star Wars dazu. Natürlich ist das kein Kaliber wie jener, wo Anakin sieben Minuten nach der Beschwerde, es sei nicht der Weg der Jedi, ein paar Jünglinge wie Schafe zur Schlachtbank gebracht hat.
So, ich merke, dass mein Kommentar zunehmend wirrer wird. Mir kommen andauernd Dinge in den Sinn, die ich dann spontan aufschreibe, ohne eine wirkliche Struktur. Dieses Problem muss ich wohl bei jeder Form von Literatur einschränken, allerdings hat es dieser Film nicht anders verdient, daher fahre ich mal unbehelligt fort. Hey, ihr lest das schon bis hierhin! Wahrscheinlich auch nur, um mir anschließend zu widersprechen. Der Film hat ja schon genug Fans.
Kleine CGI-Blobs, die wie die laufenden Fettklumpen aus Doctor Who aussehen. Sie sollen süß sein. Sie sind es nicht.
Am Anfang, in der Szene, wo Chewbacca ein Vieh verspeisen wollte, ging es noch. Da dachte man sich „Och joa, das ist niedlich“. Disney wusste dies auch – also kamen sie noch drei, vier, fünf Mal danach vor, um wieder niedlich zu sein und zu kreischen. Am Ende habe ich die Viecher gehasst. Völlig überflüssig, genau wie die Weltraumkuhmilch, dessen Euter so aussieht, als seien es vier menschliche Brüste (von einem Kerl). Müsste man dem Film nicht ein FSK16 dafür geben? Oh, warte. Wenn man das getan hätte, dürfte sich Kylo Ren den Film ja gar nicht ansehen. Mein Fehler.
Der Humor dieses Films lässt sich mit einem Fingernagel auf der Tafel vergleichen. Aufgezwungene One-Liner, die ihre Wirkung in 90% der Fälle nicht erreichen und kleine Momente, die lediglich Slapstick sind. Dies hätte vielleicht funktioniert, würde man die Charaktere mögen. Han Solo konnte Han Solo sein, weil er Han Solo war. Toller Satz, Corvus, weiter so... Oscar Isaac wiederum, so toll der Schauspieler auch sein kann, hat in den Filmen weder eine sympathische Aura noch eine Relevanz (wie ich es vorhin schon angesprochen habe). Wenn er also davon redet, ob er denn etwas wegpusten kann, ist er einfach nur nervig – und die Lacher wirken erzwungen. Man hätte die ganzen klassischen Sitcom-Lacher in diesen Film einspielen können und es hätte dieselbe Wirkung erzielt.
Denkt euch hier alles, was ich zu Kylo Ren schreiben würde. Dann kann ich es wenigstens kurz fassen und so tun, als hätte ich bereits alles erläutert, was ihn zu dem Kind macht, das er ist.
Schlimm war, dass ein Kumpel von mir vorher noch meinte, der Film hätte seine Rolle gerettet. Nein, hat er nicht.
Alleine, dass man dreimal dieselbe Szene sieht, ist schon sehr gewagt. Und was die Szene erzählen will, ergibt angesichts der Charaktergestaltung keinen Sinn. Zumindest nicht für mich – denn ich kaufe Kylo in keiner Sekunde ab, dass er böse ist. Er ist ein bockiges Kind, mehr nicht. Irgendwie musste man ja die Aura Hayden Christensens in die Sequels bringen.
Luke möchte ihn niederstrecken, weil er das Böse spürte, hat es sich dann anders überlegt, und war total sentimental, und dann ist Kylo ausgerastet? Wenn ich ein Kind ankotze, kommt es auf dasselbe raus: Ich muss mich irgendwie übergeben, will es nicht wirklich, muss es aber tun, und wenn das Baby von der übelriechenden Substanz überdeckt wurde, beginnt es zu schreien und der neu aufgebaute Jeditempel wird zerstört.
Ihr seht, ich kann nicht gerade objektiv zu Kylo Ren schreiben. Dafür nehme ich ihn nicht ernst genug. Weiter im Text.
Der werte Roach hat hier auf Moviepilot schon einen tollen Kommentar verfasst! Ich nehme mir mal das Recht heraus, diesen zu zitieren (sorry, Bro!):
„Episode 6: Return of the Jedi
Episode 8: The Last Jedi
... hat ja super geklappt mit der Rückkehr.“
Das fasst wunderbar zusammen, wie sehr doch Lukes Potential komplett versaut wurde – und wie wenig der Charakter wiederzuerkennen ist. Meines Wissens nach kann Mark Hamill Episode VIII ebenfalls nicht ausstehen – und ich verdenke es ihm nicht. Erneut ergibt es keinen Sinn, wie Luke handelt und weshalb die Jedi angeblich versagt hätten. Gerade er hat leicht reden, wenn er von Darth Sidious redet, der wegen der Jedi an die Macht kam – Kollege, das war vor deiner Geburt. Gleichgewicht wurde wiederhergestellt, alles schön, und nur, weil du bei einem Kind versagt hast, was original jedem passiert, muss der Jedi-Orden fallen? Mhh.
Die Diskussion mit Rey, ob sie nicht doch unterrichtet werden kann, hätte genauso gut aus einem Louis De Funes-Film kommen können.
„Ich?“
„Sie.“
„Nein!“
„Doch.“
„Ooh!“
Am Ende macht er es, aus unerfindlichen Gründen (vom grünen Zwerg, der der Kopie halber eingefügt wurde, möchte ich gar nicht reden...). Und dann kommen noch die größten Filmszenen der Geschichte hinzu! ... Aus anderen Filmen. Somit haben wir eine Schlacht von Helms Klamm, auf Hoth, nachdem die globale Erwärmung ihr Unding getan hat. Die Kanone mit „Todessterntechnologie“, die ein paar winzige Feuerbälle schießt und höchst überschaubare Risse in eine Wand donnert, war auch eines der Lowlights.
Die Szene, wo Luke gegen Kylo Ren … kämpft … lassen wir hier auch einfach stehen. Langsam schmerzt es, über diesen Film nachzudenken.
Die Optik und Soundkulisse war gut. Natürlich war sie gut. Sie ist nahezu immer gut. Allerdings merkt man, dass diese Aspekte alleine keinen guten Film ausmachen. Es war schön anzusehen, wie Snokes Schiff und etliche Sternzerstörer zerstört wurden. Dennoch kann man nicht ignorieren, auf welche Art und Weise dies geschah – die nicht nur völlig unlogisch ist, sondern auch nichts mit dem „Plan“ von dem Klon, der Fangirl-Ingenieurin und Oscar Isaac ausgearbeitet wurde, zu tun hat. Wie viel kann man denn noch dazu sagen?
Ich schätze, an dieser Stelle höre ich abrupt auf. Es sollte ersichtlich sein, weshalb ich diesen Film nicht mag. Als ich schließlich mit meinem Kumpel aus dem Kino kam, waren wir beide sauer. Hätte es Bier gegeben, hätten wir noch die ganze Nacht lang durchgesoffen, um den Film bestenfalls zu vergessen. Doch dies war leider nicht der Fall.
Nun gut. Kommentar fertig – flamet mich!
Es ist halb Eins, mein Wecker klingelt um Sieben und ich werde am Morgen höllisch fertig sein. Dennoch habe ich mich um kurz vor Zehn, gestern Abend, dazu entschlossen, mir mal diesen Film ob der wahnsinnig spannenden und für eigene Mystery- und Horrorgeschichten inspirierenden Prämisse zu genehmigen. Dennoch überkommt mich nun das Verlangen, einen Kommentar hierzu zu verfassen, während ich mir noch ein letztes Bier und eine Folge "Die Dinos" gönne. Ich hätte schon Besseres zu tun, nichtsdestoweniger soll es in einem Kommentar um den entsprechenden Film gehen und nicht um zehnzeilige Einleitungen, die obendrein nicht von Belang sind. Nun hingegen zum Wesentlichen.
Wer sich schon bei diversen Kommentaren und Kritiken eingelesen hat, wird nicht allzu viel Neues erfahren, wenn man alles zusammenfassen möchte, so kommt man schnell zum Schluss, dass hier haufenweise Klischees zusammenkommen: Und wow, wie spannend diese umgesetzt worden sind! Es ist schwer, dies spoilerfrei zu halten, daher werde ich versuchen, nicht auf spezifische Szenen einzugehen. Die Stimmung wird bei diesem Film fantastisch rübergebracht, man verliert sich in diesem geheimnisvollen Ort und den dort lebenden Personen. Die Klienten dieser Einrichtung scheinen sich in den ominösen Direktor verliebt zu haben, die Angestellten haben andauernd dieses unbehagliche Grinsen aufgesetzt und inmitten dieser Konstellation befindet sich ein Protagonist, der wegen eines Auftrages erst dort ankommt. Er beabsichtigt nicht, dort lange zu verweilen, und bei zweieinhalb Stunden Laufzeit lässt sich bereits vermuten, dass er seiner Absicht nicht nachkommen kann. Was genau geht an diesem Ort vor sich? Es klingt spannend, mysteriös und überaus unheimlich. Die Bilder, die dieser Film kreiert, sind überaus sehenswert und wirken dementsprechend auch auf größeren Bildschirmen umso besser.
Herausragend umgesetzt wurde zudem die Symbolik der Aale, die sich durch den Film ziehen. In den Bildern sieht man beispielsweise das junge und überaus attraktive Mädchen Hannah, wie sie sich in einem Bad aus Aalen räkelt. Es sieht schon verdammt interessant aus und zudem ist es ein Bild, das hervorragend in den Film integriert ist. Dieser gewisse Ekel, Unbehagen und dennoch eine Faszination, die hervorgerufen werden, muss man dem Film auf ganzer Linie zugute halten.
So, wie ich den Film bislang lobe, meint man, dass 7,5 eine zu geringe Wertung sei, und bedauerlicherweise muss ich zugeben, dass die Bewertung noch sehr nett ausfällt. Die paar Logiklücken, die der Film in den ersten 80% seiner Laufzeit aufbaut, sind dabei zu verschmerzen. Ebenfalls zu übersehen sind diverse nicht nachvollziehbare Charakterentwicklungen. Denn, um mal allen Vorrednern zuzustimmen: Das Finale zerstört den gesamten Film, zusätzlich wird dadurch die ganze herausragende Prämisse leider nicht in einer ihr würdigen Weise behandelt. Man hätte solch interessante und philosophische Ansätze einbauen können, die aus diesem Film ein Meisterwerk gemacht hätten. Es wäre akzeptabel, die erste Stunde, vielleicht die ersten zwei Stunden Laufzeit so zu lassen, wie sie sind - mit einem besseren Finale hätte daraus ein 10-Punkte-Film werden können. Daher ist es traurig, wie das Resultat nun aussieht. Die 7,5 Punkte ziehen sich allem voran aus der grandiosen ersten Hälfte sowie den Unmengen an Potential, die der Film bereithielt. Als wäre die Hälfte der Punkte eine Konfitüre aus Mitleid... wie elendig. Ich hatte nach dem Film ein unglaubliches Verlangen, ein alternatives Ende in Buchform zu verfassen.
Um es auf Erwartungen anzupassen: Der Film driftet ab einem gewissen Punkt, ohne die genaue Handlung zu verraten, in übernatürliche Gefilde ab, die erst einmal überhaupt nicht zum Rest passen und obendrein überaus lächerlich wirken, während sie bereits schlecht umgesetzt werden. Dennoch kann ich nicht davon abraten, sich den Film zu genehmigen ob dieser hervorragenden ersten Hälfte, den ersten zwei Dritteln, die der Film zu bieten hat, dort kann man von einem überaus feinen Erlebnis sprechen. Wer Empfehlungen hat, die in genau so eine Richtung gehen, die bitte ich herzlich, sie mir mitzuteilen, denn das ist der Stil und die Spannung, die ich bei einem Film stets begrüße. Gerade, wenn das Konzept des mysteriösen Ortes ähnlich ist (wohingegen ich Shutter Island nicht sonderlich leiden konnte, aber das gehört nicht hierher).
Was soll man noch großartig sagen? Ein Film, dem sein Ende nicht gut getan hat. Sehr, sehr schade, solche Unmengen an Potential liegen zu lassen.
So einen Film gibt es? Mir kam unweigerlich der Gedanke: "Warum sind Kinder immer noch so scheiße, wenn sie Teenies werden?" - Irgendwas muss da dran sein, sonst gäbe es so etwas nicht.
Kurzum - Brillanter Artikel. Eine derartig gute Darstellung des Genres habe ich bislang noch nie erlebt, schnell hatten sich einige Filme auf meinen Bildschirm gesellt. Brazil ist mir dort sehr hängen geblieben, demnach - vielen Dank für die Empfehlung! Lasse gleich mal eine Freundschaftsanfrage bei dir, so etwas sieht man doch gerne häufiger auf dem Dashboard!
Guten Abend an alle Leute, die in meiner Freundesliste sind und auf dem Dashboard diesen Kommentar sehen. Vielleicht ist die Zeit etwas knapp, doch es gibt etwas, das ich jedem von euch - und generell jedem User auf Moviepilot - erzählen möchte. Er beginnt mit einer seichten Anekdote und wird währenddessen zu diesem Film übergehen.
Nun, dieser Moment, er ist unglaublich. Ich versuche bereits die Worte zu fassen, um das auszudrücken, was dieser Film für mich bedeutet und welche Brillanz ich dahinter sehe. Nunmehr sind gut drei, vier Jahre seit der letzten Sichtung vergangen. Stets behauptete ich, dieser Film sei der in meinen Augen beste Film, den ich je gesehen habe. Gerade schaue ich ihn wieder, ich rauche eine Zigarette und denke bloß über das erste Drittel nach. Die Nostalgie tut ihr Übriges, die Begeisterung ist nicht weniger groß. Eines ist gewiss: Dieser Film zählt für mich, und ich hoffe doch sehr, dass es vielen auf einer gänzlich objektiven Hinsicht ähnlich ergeht, zu den wohl besten Filmen aller Zeiten. Ich bekunde hier meine persönliche Zuneigung, doch anders als bei anderen Favoriten wage ich zu behaupten, dass es hierbei allgemein um etwas weitaus Größeres geht.
Coming-of-Age ist ein interessantes Genre mit sehr viel Potential. Wenn mich jemand nach einer Empfehlung fragt, schlage ich diesen Film vor.
Drogendramen sind häufig erschütternd, und haben ebenso viele Vertreter, die als brillante Filme zählen. Wenn mich jemand fragt, ob ich eine Empfehlung hätte, so schlage ich diesen Film vor.
Dies kann ich noch weiterführen, doch am Ende bleibt folgende Quintessenz: City of God, im Original "Cidade de Deus" ist einer der besten Filme aller Zeiten.
Wie kommt es hingegen zu dieser Ansicht? Nun, wie ich schon sagte - es ist lange her, und wenn man etwas jünger, um nicht zu sagen pubertär ist, wird man weitaus leichter von solchen Streifen gepackt. Das Beste - ich habe schon diverse Absätze geschrieben und laber immer noch herum.
Kommen wir zu der Handlung, spoilerfrei: Zwei Jungs sind Einwohner der Stadt Gottes, ein, wie man sagen würde, Gesindelviertel um Rio de Janeiro in Brasilien. Bandenkriege, Drogenhandel. Dieser Film gewährt uns einen Einblick in die Geschichte der Stadt, weit über die beiden, wenn man sagen möchte, Protagonisten hinaus. Wir erfahren viele Geschichten der Stadt Gottes, wovon die des Fotografen Buscapé und die von Löckchen, später Locke dem Boss im Mittelpunkt stehen. Weiterhin erfahren wir, wie sich die Drogenreviere in diesem Viertel entwickeln, einzelne Brennpunkte mithilfe von genialen repetitiven wie parallelen Kameraschnitten etabliert werden, die Vorgeschichten, die überhaupt zu der Anfangssituation des Films leiteten, sodass man beinahe von einer fantastischen Umsetzung des Schmetterlingseffekts reden könnte. Wir begleiten Menschen, mitunter Kinder, die es im Leben schwer haben, die in jüngsten Jahren mit Drogen und Waffen konfrontiert werden - und all dies ist die beinharte Realität.
Mit den gezeigten Bildern wird man nicht verschont. Kinder werden von Gangstern geprägt, meist auf dem direktesten vorstellbaren Wege. Selbst, wenn man diesen Film nicht mag - solche Sequenzen bleiben hängen. Die Stadt Gottes scheint im eigenen Kopf zu bestehen, genauso wie die Wege der Protagonisten und der Nebenfiguren.
Zum Beispiel eine umwerfende Alice Braga, deren Rolle der Angelica nicht nur eine Augenweide ist, sondern mit all den restlichen Figuren auf eine unglaublich lebensnahe Art und Weise verwoben ist. [Spoiler] Wo sie zuerst nur in der Gruppe von Buscapé präsent war, als die erste Liebe und das Streben, zu dem er sich hingezogen fühlt, wo sie doch einen Freund hat. Sie trennt sich von ihrem festen Freund, der sich mit Bené, dem besten Freund von Locke anfreundet - welcher mittlerweile der gefürchtetste Gangster der Stadt Gottes ist. Nicht genug, so kommt sie mit Bené zusammen, der sich mit Buscapé fantastisch versteht. All dies soll nicht wie ein billiges Drama klingen, denn es ist einfach eine wundervolle Darstellung der lebensechten Situation, die man selbst doch häufig erlebt und mit den Worten "Wie klein doch die Welt ist" kommentiert. Jeder, der den Film sieht, wird diese Faszination doch hoffentlich verstehen, denn all die kleinen Details nehmen eine Rolle in dieser Geschichte ein, der Geschichte jener, die in der Stadt Gottes aufwachsen.
Bis auf wenige Ausnahmen sind nahezu alle Schauspieler zudem Laiendarsteller, Leute, die direkt aus dieser Gegend kommen und demzufolge ein realistisches Schauspiel hinlegen, das seinesgleichen sucht. Jede Figur scheint perfekt zu passen, mehr noch, man würde gar nicht mal merken, dass all dies geschauspielert ist, so nahe liegt es an der Realität. Wir scheinen sie direkt vorgeführt zu bekommen, als erzählte Geschichte; die Menschen sind real und haben ebenso Träume und Wünsche, jeder einzelne von ihnen: Von der Karriere als Fotograf über die Kontrolle über das gesamte Viertel bis hin zum endgültigen Schlussstrich, um das Elend der Stadt Gottes zu verlassen. Konflikte spitzen sich auf unzähligen Ebenen zu, nicht nur in den Szenen, den Verbrechen, sondern ebenso zwischen den Charakteren. Man kriegt mit, wie sie leben, denkt sich in deren Verhältnisse rein, in die Freuden und die Schockmomente, von Höhen und Tiefen. Menschen, die gut sind in ihrem Herzen - und das genaue Gegenteil.
Doch gibt es weitaus mehr eindrucksvolle Elemente, die der Film mit sich bringt, gerade bei all diesen unterschätzten Bestandteilen. Ton und Schnitt, welcher gerade bei den unglücklichen Momenten, um nicht zu viel vorwegzunehmen, überaus einprägsam ist. Die Entwicklung nimmt einen mit, und wird von ebenjenem nur unterstrichen.
Der Soundtrack, gerade bei den portugiesischen Liedern, passt schier 1:1 auf diesen Film und geht auch außerhalb desselben sehr gut ins Ohr. Ich bekomme immer noch eine Gänsehaut, wenn von Seu Jorge "Convite Para Vida" durch jede mögliche Art von Kopfhörern und Lautsprechern dröhnt.
Bislang kenne ich den Film nur in der deutschen Synchronisation, mal sehen, ob ich ihn irgendwann im Original sehen kann, wenn ich meine Portugiesisch-Kenntnisse zu Genüge ausgebaut habe. Es wäre garantiert eine Erfahrung für sich, denn diese ist der Film ohnehin schon.
In jedem Fall werde ich nicht drumherum kommen, diesen Film als einen der besten zu bezeichnen, die ich kenne und die es womöglich überhaupt gibt. Ich könnte dies noch in unendliche Weiten fortführen, doch lege ich euch allen ans Herz, euch selbst diese 130 Minuten zu nehmen, um einen Film zu sehen, der nicht umsonst einen solch hohen Status genießt. Allerlei Listen haben diesen vertreten, doch was sagt denn schon eine Qualitätsliste über die Filme aus? Man liest unzählige Titel und geht weiter, ohne sich näher damit auseinanderzusetzen. Doch hoffe ich, dass diese Worte hier bei einigen einen Nachdruck hinterlassen, und sollte meine Begeisterung nur zur Hälfte geteilt werden - City of God. Ihr werdet es nicht bereuen.
Oh, daher weht also der Wind. Naja, hier gibt es einen Link. http://www.moviepilot.de/liste/weil-jeder-gerade-listen-mit-verschiedenen-regisseuren-zusammenstellt-lazaruscorvus
Ich hätte mal wieder Lust, einen ausführlicheren Kommentar zu verfassen. Zu diesem Film wird dieser garantiert nicht kommen, und ich werde es kurz und knapp ausdrücken:
Dieser Film ist mit Vorsicht zu genießen.
Und "Vorsicht" ist hierbei ein Synonym für "eine ganze Menge Bier".
1. Tyler Durden
2. Jules Winnfield
3. Der Dude
Nun, dies kann sich noch stark ändern, je nach dem, wie eben die Halbfinalisten eingereiht werden. Kommen die drei Kollegen da oben allesamt in ein Halbfinale - Ja, shit.
Spoiler, und so. Aus der Serie "Monster" (quelle surprise, huh?), die 49. Folge müsste es sein, wo der gute Grimmer an der Brücke steht und mit Tränen, die seine Wange hinunterlaufen, das traumatisierte Kind in den Arm nimmt, welches sich gerade hinunterstürzen wollte. Weinend packt er es und hält, so schwer es ihm scheinbar in diesem Moment fällt, an der Hoffnung fest, dass das Leben etwas Schönes ist. Sein Blick bleibt einem im Gedächtnis, genau wie das gesamte Werk und viele weitere Momente aus ebendiesem.
Diese "Wahlen" regt die Community wohl nicht gerade zum Frohmut an, obgleich die bloße Anzahl der Bewertungen schon schwere Auswirkungen haben kann. Selbst Personen, die nicht so viel mit dem Studio anzufangen wissen, haben irgendwann mal Spirited Away (der deutsche Titel ist eine Sünde) sowie Prinzessin Mononoke und wohl auch Totoro gesehen. Vielen werden diese Titel nicht gefallen haben, sodass die Bewertung nach unten gerissen wird. Demnach kann ich dieser Liste wohl so ziemlich gar nichts abgewinnen, doch muss ich selbst zu meiner Schande gestehen, dass ich nur fünf Filme des Studios gesehen habe und einige dringend nachholen muss (die beiden Schlösser zum Beispiel).
Für mich zählt Prinzessin Mononoke beispielsweise eindeutig zu meinen absoluten Lieblingsfilmen, Spirited Away sowie die letzten Glühwürmchen sind auch phänomenale Werke. Mit dem guten Totoro und Ponyo konnte ich wiederum nur sehr wenig anfangen. Ich habe die meisten höher platzierten Filme nicht gesehen, doch gehe ich davon aus, dass viele Personen, die sämtliche Filme des Studios gesehen haben und ein großer Fan ebendieser sind, kaum mit dem "Ranking" konform gehen. Es muss nicht zwangsläufig eine schlechte Liste sein... allerdings lässt sich die Durchschnittsbewertung der Community überhaupt nicht darauf anwenden. Finde ich zumindest, dies gilt wiederum auch für all solche Rankings, unabhängig von dem Studio selbst.
Dieser Film ist wunderschön. Mehr muss man dazu nicht sagen.
Die Durchschnittsbewertung dieses Films tut weh.
Da nehme ich doch glatt dein nettes Angebot an, gleichwohl es sich ein wenig schlecht anfühlt, auf den enormen Berg der noch zu kommentierenden oder zu schauenden Filme einen draufzusetzen, haha. Nichtsdestoweniger wäre es überaus interessant, mal deine Meinung zu dem Animationsfilm "Waking Life" zu erfahren. Auf mich übt der Film eine schwer zu vergleichende Faszination aus, hoffentlich erreicht er bei dir dasselbe!
Ansonsten noch ein frohes, neues (Kino-)Jahr - Pass auf dich auf!
Viele Grüße
War in jungen Jahren schön anzuschauen, mehr allerdings auch nicht.
Aus irgendeinem Grund habe ich diesen Film stets in einem großen Bogen umgangen, trotz all jener Stimmen, die ihn in den Himmel lobten. Nur bin ich wohl nicht die einzige Person, die ein Problem mit Ashton Kutcher hat und ihn aufgrund dessen zu meiden versucht, doch nach einer Session mit einem Freund, in der mal eben Until Dawn durchgezockt wurde, wurde ungefragt gegen vier Uhr morgens nochmal The Butterfly Effect angeworfen. Er pennte natürlich nach fünf Minuten ein, ich saß noch dort, Aschenbecher und Drehzeug links, Flasche Likör und Glas rechts, und sah einfach mal zu.
Überraschend, denn aufgrund der unterirdischen Erwartungen sollte sich dieser Film als eine wahre Perle herausstellen (Blitzmerker, der Film ist ja nur 12 Jahre alt...) - Schon zu Beginn gibt es einen geladenen Auftakt, der zwar ein wenig in überrissener Dramaturgie ausartet, sich darin hingegen nicht verliert. Blackouts, traumatische Erlebnisse, eine furchtbare Kindheit angesichts des Elends, alles, was man für eine nette Einleitung braucht. Mit den plötzlichen Flashbacks wurde es ein wenig interessanter, und die darauffolgende Wendung, die den Verlauf des gesamten Films ändert, haben es wahrlich geschafft, mich einfach mitzureißen und sogar, dass ich mir den Kutcher gerne angesehen habe, zumal seine (immerzu gleiche) Leistung des Schauspiels fantastisch auf seine Rolle passt. Wie man von der werden Amy Smart aus Scrubs bereits weiß, ist sie eine Dramaqueen, so gesehen kam es beizeiten zu recht amüsanten Assoziationen, aber auch sie spielt hier ganz ordentlich.
Trotz der Logiklücken hapert es an der Story und allem voran an der Idee nur sehr wenig, sie wird im perfekten Tempo erzählt, sodass sie weder ermüdet noch einen überrennt, zudem werden die meisten fragwürdigen Geschehnisse der ersten dreißig Minuten im späteren Film aufgeklärt, sogar jene, die in so wenigen Sekunden geschehen, dass man sie schon beinahe vergessen hat (als Beispiel wäre der Moment zu nennen, wo Evan zum Messer greift).
Sicher, der Film ist nicht für jedermann etwas, und sämtliche negative Kritiken sind verständlich. Eine einmalige Sichtung, für jene, die noch nichts über ihn wissen, ist er hingegen auf jeden Fall wert - man sollte es trotz Kutcher als abschreckenden Aspekt einfach mal versuchen - denn es wäre wahrlich schön, wenn der Film es schafft, noch weitere Leute so positiv zu überraschen, wie er es bei mir tat.
Mein wohl pünklichster Kommentar bisher mit nur fünf Wochen nach Release wird aufgrund einer relativ schlaflosen Nacht sowie der Langeweile an "Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind" gewidmet. Zwar tut es ein wenig in der Seele weh und die drei werten, jungen Damen, mit denen ich im Kino gewesen bin, würden mich für diesen Kommentar lynchen, zumal sie auf den Kinosesseln gebannt an das Spektakel der Leinwand starrten, doch komme ich nicht darum hinweg, diesen Film als "ganz nett" zu bezeichnen und am liebsten wortlos abzutun.
Nur wollen wir mal nicht so sein, wenn man schon nicht schlafen kann, dann richtig: Anders als die Reihe des Jungen, der überlebte, wurde hier, wie sich schon versteht, ein neues Fass geöffnet mit Charakteren, die zwar jeweils ihre nicht abzustreitenden Vorzüge haben, die allerdings außerdem, abgesehen von dem Botschafter der Komödie in Form von Jacob Kowalski, kaum in Erinnerung bleiben. Okay, zugegeben, dies ist etwas sehr hart, doch fiel es mir seit der Sichtung äußerst schwer, mich an die Namen der Hauptpersonen zu erinnern. Dort war Eddie Redmayne, dessen Nachname sich im Film etwas auf Salamander reimt, die gute Frau, die Schwester der Frau, Colin Farrell und das schauspielerische Glanzstück in Form von Ezra Miller als Credence. Letzterem werden wahrlich Szenen zuteil, die unter die Haut gehen, die allem voran gegen Ende hin einen größeren Teil des Filmes einnehmen und folglich das Gesamtwerk gut rumdrehen.
In welcher Hinsicht, frage ich mich jedoch, soll dies eine fünfteilige Reihe werden? Als jemand, der die Bücher nicht gelesen hat (wie es eigentlich immer der Fall ist), mag ich nicht gut darüber urteilen können, denn möglicherweise ist dieser Film eine verdammt gute Umsetzung der Literaturvorlage (oder eben nicht), allerdings wirkt all dies ein wenig an den Haaren herbeigezogen ob des Endes und den abgerissenen Strängen einer Geschichte, die offensichtlich noch fortgeführt werden soll. Wo wollen sie dort ansetzen? Denn im Nachhinein wirkt der Film wie das, was er scheinbar ist und nicht wie das, was er versucht zu sein: Ein Gimmick an das Harry Potter-Universum. Schöne Ausflüge zurück in eine Welt, in der Magie besteht, ohne eine sonderlich fesselnde Geschichte vom Plot her.
Zum Titelgebenden und der Tragik, die der Film in meinen Augen besitzt: Die Tierwesen sehen phantastisch aus. Natürlich tun sie das, und auf der Kinoleinwand wirken sie teilweise wahrlich überwältigend. Sehr schön, doch gehört jedem auf die Finger geschlagen, der immer noch im Glauben ist, dass eine schöne Kulisse und überwältigende Effekte alleine einen guten Film ausmachen, denn wie wir alle von Avatar wissen, tun sie das ganz sicher nicht. Das eigentliche Ziel wurde hingegen erreicht - Personen, die es anders sehen, beeindrucken und an den Kinokassen ein bisschen etwas klingeln lassen, damit die werte Rowling mal wieder einige Reserven hat. So fühlt sich das Ganze nämlich ganz stark an, denn jeder der Harry Potter-Verfilmungen kann vom bloßen Qualitativen, vollkommen subjektiv und oberflächlich, mit diesem Vertreter mithalten. Nicht etwa, weil die Harry Potter-Filme unerreichbar in ihrem Genre unübertroffen sind, nein, gewiss haben auch sie ihre Macken, die nicht zu übersehen sind, allerdings schaffen es die Tierwesen nicht, diejenige Spannung zu erzeugen, die ein solches Universum braucht, und allem voran ein neues Franchise braucht.
Mal einige Spekulationen in die künftigen Filme zu wagen, kann ja auch nicht schaden. Wahrscheinlich wird der Kinobesuch der nächsten Teile schon vollzogen werden, sodass sich mein Blick auf den neuen Auftakt noch ändern könnte. Vielleicht hätte er auch einen halben Punkt mehr, würde der Film für sich alleine stehen. Doch die ganze Relevanz der Handlung in Spoilern ausgedrückt: Der böse Dude war undercover und wurde entdeckt, der Rest besteht aus Details, kleinen Lore-Häppchen und Credence, dessen Storyline interessant ist - der hingegen bereits verstorben ist, folglich auch wahrscheinlich völlig irrelevant sein wird. Bitte macht dort keine Wiedergeburts-Geschichte draus, denn davon gibt es mittlerweile auch mehr als genug.
Vielleicht waren sämtliche Erwartungen auch einfach zu hoch angesetzt (wohingegen diese auch kaum vorhanden waren), schlecht ist der Film keinesfalls, denn einige gute Aspekte wie Credence, den Effekten und... uhm... der ein oder andere Schmunzler wegen Kowalski lassen sich nicht verdenken. Doch reicht es eben nicht für mehr aus als einen angenehmen Kinoabend mit dem Fazit: "Der Film ist ganz nett."
So, nun dürft ihr mich haten.
Ach, immer die liebreizenden Rankings. Man schaut sich die Listen anderer durch und achtet stets nur auf diejenigen Filme, die man selbst auch kennt. Schade eigentlich, aber nun gut, versuchen wir es mal. Obgleich die späteren Platzierungen ein wenig mit der Bewertung konkurrieren...
1. City of God (2002)
2. Prinzessin Mononoke (1997)
3. Fight Club (1999)
4. American Beauty (1999)
5. Waking Life (2001)
6. Inside Llewyn Davis (2013)
7. Nymphomaniac 1+2 (2013)
8. Jin-Roh (2001)
9. Der Herr der Ringe (2001-2003)
10. Die Verurteilten (1994)
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