Morissa - Kommentare

Alle Kommentare von Morissa

  • 8

    Ich mochte den schon immer ganz gerne, schwimmt natürlich im Fahrwasser von Scream und Ich weiß was du letzten Sommer getan hast, hat ein wenig das Problem das kurz zuvor mit Campfire Tales ein ähnlich gelagerter Film rauskam.
    Die Morde sind teilweise durchaus einfallsreich, da hätte ich mir sogar noch etwas mehr gewünscht. Mit Jared Leto, Alicia Witt, Joshua Jackson (samt Meta-Gag zu Dawsons Creek) oder Tara Reid installiert man einige bekannte Jungdarsteller und mit Robert Englund und Brad Dourif dann ein paar Genreikonen in Nebenrollen verwurstet.
    Das Ende macht wieder Spaß, ich würde mir mal wieder einen Film zu dem Thema wünschen.

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    • 7

      Einer der erfolgreichsten chinesischen Realfilme bedient sich hier bei sehr vielem, was der Sci-Fi-Fan in vielen westlichen Produktionen schon sehr sehr häufig gesehen hat, da werden schon Mal Versatzstücke von 2001, Armageddon, Solaris oder Gravity in einen Topf geworfen, währenddem man fast das Gefühl hat einen bodenständigen Weltuntergangsfilm auf der anderen Seite zu sehen.

      Die Erde droht in einigen hundert Jahren von der immer weiter wachsenden Sonne verschlungen zu werden, also bildet man aus allen Industrienationen eine Weltnation, baut überall auf der Erde Schubdüsen und möchte mit Hilfe dieser Alpha Centauri erreichen, weil die Erde in der Zeit unbewohnbar ist, werden unterirdische Städte errichtet, in denen die Menschen leben, aus Peking 2 wird ein abgesandter auf die Navigations-Raumstation außerhalb der Erde geschickt und arbeitet dort mit Vertretern aller Nationen am Erfolg der Mission, dafür muss er seine junge Familie für 17 Jahre zurücklassen. Gerade vor Ablauf dieser Zeit gibt es aber unvorhersehbare Probleme.

      Ich mochte den Anfang und den Teil zu Beginn auf der Station, ich mochte das fast abenteuerliche der Familie auf der Erde und ich mag das Ende, auch wenn man das schon vielfach gesehen hat.

      Der Film sieht gut aus, er hat gute Ideen, nur leider werden viele davon nicht zu Ende gedacht. Unterhaltsam ist er allemal, wobei ich mir manchmal wie so oft nicht sicher war, ob die Untertitel auch wirklich korrekt waren.

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      • 8

        Bleibt einfach beste Popcorn-Unterhaltung die heute noch genauso gut funktioniert wie 1986. Ja Pathos hier, Realismus da, mir macht das einfach nach wie vor Spaß.

        • 8

          Angela steht kurz vor ihrer Magisterarbeit auf der Filmhochschule, das Thema soll Gewaltdarstellung im Film sein, deshalb tut sie sich mit ihrem Kommilitonen zusammen, der ein Experte im Horrorgenre ist. Zufällig stoßen sie dann auf einen Snuff-Film, in dem eine ihnen bekannte Studentin misshandelt und getötet wird. Angela steigert sich immer weiter hinein und ist sich unsicher, ob ihre Obsession sie daran hindert auch den Mörder zu erkennen.

          Amenabars Erstling hat 7 Goyas gewonnen, ich wusste erst gar nicht, von wem er ist, im Nachhinein war das schon klar. Ich wusste auch nicht aus welchem Jahr der Film ist, der sieht gar nicht nach 90er aus, eher so als wäre er in den 10ern entstanden und stilistisch einfach so gedreht.

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          • 7 .5
            über 1883

            1883 erzählt die Vorgeschichte von Yellowstone, in der sich die Duttons mit einer großen Planwagenkolonne und einigen Cowboys auf den Weg über den Oregon-Trail von Texas in angepriesene gelobte Land machen. Dabei gibt es neben vielen persönlichen Problemen auch Begegnungen mit Banditen und Ureinwohnern, die nicht immer gut ausgehen.

            Darstellerisch ist das wirklich top, auch wenn man Country-Superstar-Ehepaar Tim McGraw und Faith Hill eigentlich nicht wirklich als Schauspieler kennt, so machen sie ihre Sache sehr gut, auch die Nebenrollen sind gut besetzt, aber Sam Elliot als Captain des Trails macht natürlich mit seiner typischen Art vieles an Charme aus.
            Hauptdarstellerin der Serie ist aber die junge Isabel May als Elsa Dutton, die wirklich stark aufspielt, auch wenn ich sie als Narrator nicht so sehr im Vordergrund gebraucht hätte. Leider ist ihre Rolle aber auch einer der größten Kritikpunkte, denn ihre ganzen Erwachsenwerden-Geschichten, ihre Liebeleien, ihr Auflehnen, ihr zu übertriebener Wunsch nach Selbstständigkeit ist mir leider alles zu präsent, da wäre mir lieber gewesen, wenn der Fokus auch mal wechselt.

            Alles sieht fantastisch aus, aber auch das kann man kritisieren, denn so wie die Leute über Monate unterwegs sind hat man eben nicht immer das schönste Perlweißlächeln, die saubersten Kleider und perfekte Haut. Die Landschaftsaufnahmen sind aber natürlich stark.

            Manche Szenen sind wirklich erbarmungslos und auch hart, die letzten Folgen können dann auch mal ans Herz gehen, ansonsten zieht sich die Serie für mich ein wenig zu lang.

            Man muss keine andere Serien aus dem Yellowstone-Universum gesehen haben, da das hier natürlich die Vorgeschichte ist, aber auch wegen zeitlichen Rahmen sehr unterschiedlich zur aktuellen Erzählung mit Costner und Co.

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            • 7

              Als Teenager J seine an einer Überdosis verstorbene Mutter auffindet, muss er zu seiner Großmutter, von der seine Mutter ihn immer versucht hat fernzuhalten. Janine und seine Onkel sind alle kriminell, als deren bester Freund Baz von der Polizei erschossen wird entbrennt ein Krieg in den auch J hineingezogen wird.

              Der Film lebt von seinen promintenten Darstellern, leider fällt gerade die Hauptfigur schauspielerisch extrem ab und kann Jackie Weaver, Ben Mendelsohn, Joel Edgerton oder Guy Pearce einfach nicht das Wasser reichen.

              Starke Milieu und Charakterstudie eine Gangsterfamilie im Kampf gegen die Staatsgewalt mit einer rigorosen Matriarchin.

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              • 8 .5

                Unglaublich intensive Miniserie über einen minderjährigen Jungen, der wegen Mordes an einer Mitschülerin verhaftet wird.
                In Folge 1 sehen wir die Verhaftung und alle ersten Verhöre auf dem Revier.
                In Folge 2 den Besuch der Ermittler in der Schule samt Gesprächen mit Mitschülern.
                In Folge 3 dann das Gespräch mit Jamie und seiner Psychologin im Gefängnis.
                In Folge 4 sehen wir wie schwer es Jamies Familie hat.

                Alles sehr intensiv, jede Folge komplett anders, aber durchweg durch die One-Shots pro Episode sehr packend.
                Folge 3 ist wirklich unglaublich stark, man denkt fast man wäre mit den beiden in einem Raum und bekommt mehrfach Gefühlswandlungen.

                Owen Cooper spielt hier unglaublich auf für sein Alter und das, was er darstellen muss und Stephen Graham als Vater ist wie immer fantastisch und diesmal sogar noch verantwortlich für das Skript.

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                • 7

                  Ja, was gibts zum Finale der Reihe groß zu erzählen? Alle Geschichten werden irgendwie zu Ende gebracht, manche befriedigender, manche weniger.
                  Es gibt eine ziemlich lange Actionsequenz mit vielen Standortwechseln, die mich fast ein wenig an Resident Evil erinnert, dazu sterben hier auch durchaus relevante Figuren.

                  Die Figur von Liam Hemsworth und alles was er in den vier Filmen tut hätte man sich meiner Meinung nach einfach sparen können und die Filme und Entwicklungen darin hätten sich nicht verändert.

                  Krass ist einfach nach wie vor der Cast. Wir haben hier allein fünf Oscarpreisträger in wichtigen Rollen (Jennifer Lawrence, Philip Seymour Hoffman, Julianne Moore, Mahershala Ali und Ehrenoscargewinner Donald Sutherland), dazu einfach noch viele andere Nominierte wie Woody Harrelson, Stanley Tucci oder Jeffrey Wright und auch der Rest der wichtigen Rollen ist durch sehr bekannte Gesichter besetzt.

                  Das Ende fand ich ein wenig lahm, aber war dann in ähnlicher Weise erwartbar, alles in allem ein guter Abschluss einer wirklich sehenswerten Reihe.

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                  • 7

                    Katniss, Finnick und Beetee sind jetzt in einem bisher unbekannten Distrikt der Rebellen, während Peeta, Johanna und einige andere ins Kapitol verschleppt wurden. Katniss wird von den Rebellen gebeten ihr Mockingjay zu sein und damit das Symbol für den Widerstand, sie reist in die zerstörten und elenden Distrikte, während ein Kamerateam sie begleitet und es dank Beetee überall übertragen wird.

                    Man merkt das es eine Fortsetzung ist, man merkt aber vor allem, das es der erste Teil eines Zweiteilers ist, der aber nur auf einer Vorlage basiert, also wirkt er irgendwie unvollständig, ähnliche Probleme haben auch andere Jugendbuchverfilmungen zu der Zeit.

                    Eigentlich mag ich das Setting, sehr dystopisch, sehr tragisch stellenweise und auch wieder recht gut geschrieben. Der unglaublich gute Cast macht hier wieder vieles richtig, leider fehlte mir stellenweise etwas. Aber ich mag ungemein wie erwachsen der Film wirkt, auch wenn er ja eine andere Zielgruppe hat.

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                    • 8

                      Irgendwie habe ich dunkle Erinnerungen an Teile des Anfangs, aber ich glaube ich habe den Film noch nie komplett gesehen, da ich ihn auch auf keiner Plattform bewertet habe, wird es wohl so sein, danach war nämlich alles neu für mich.
                      Aber ich mag den Aufgalopp, da er mir ziemlich schnell eine glaubwürdige Fortsetzung von Teil 1 präsentiert, in der die Obrigkeit um President Snow so gar nicht mit dem Sieg von Katniss und Peeta einverstanden ist, da durch ihren Sieg ein Ruck durch die Bevölkerung der armen Distrikte geht und sie eine Revolution befürchten. Also werfen sie Katniss und Peeta als Sieger einfach nochmal in die Hungerspiele und ihre Gegner sind jeweils auch Gewinner aus den letzten Jahrzehnten von jung bis alt.

                      Mochte ich auch ganz gern, ein wenig abgefallen sind die Effekte, aber dafür waren die Ideen innerhalb der Spiele noch interessanter. Der Beginn war nicht so langgezogen und zuträglich für den Plot. Außerdem haben viele der Tribute nun eine eigene Persönlichkeit und Hintergrund, vorher waren das graue Mäuse, von denen bis auf Rues Tod jeder egal war.

                      Fand ich unterhaltsam, das Ende mit krassem Cliffhanger nun ein wenig seltsam, der ganze Beziehungskram passte auch nicht immer und irgendwie ist es auch undurchsichtig, trotzdem war ich mehr als freudig überrascht.

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                      • 7 .5

                        Ich finde die Idee eigentlich ganz gut und die ewigen Vergleiche und Querverweise zu Battle Royale oder Herr der Fliegen kann ich auch nicht mehr hören. Erstens sind die Werke ja in ganz anderen Epochen erschienen und zweitens ist die Ausgangslage und die Grundvoraussetzungen auf der Inseln komplett andere, auch wenn es am Ende ums 10 kleine ...-Prinzip auf Leben und Tod geht.

                        Ich finde die ganze Phase im Kapitol bevor es auf die Insel geht zieht sich zu sehr, da könnte man abspecken, ansonsten war ich besser unterhalten als erwartet, auch wenn die letzte Sichtung ewig her ist.

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                        • 6

                          The Rookie ist aktuell so die Serie, die ich einfach mal nebenbei laufen lasse, ist eigentlich immer ganz OK, aber wenn man mal ne halbe Stunde was anderes macht, hat man auch nicht wirklich was verpasst.

                          Dazu wird es immer unrealistischer, war es natürlich schon immer, aber das z.B. ein halbes Dutzend Cops aus L.A., von denen die Hälfte gerade erst aus der Ausbildung hat relativ problemlos eine der gefährlichsten Kartellchefinnen der Welt samt Privatarmee in Südamerika ausschalten kann, oder Nolan gefühlt seit Serienbeginn 10 Leute er- oder angeschossen hat, ist dann ein wenig drüber.

                          Werde ich weiter nebenher laufen lassen, während ich andere Dinge tue, ansonsten würde sie mich wohl schnell verlieren.

                          Und diese Pärchenbildung ist auch irgendwie vorhersehbar und unnötig.

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                          • 6

                            Der Film wird stellenweise ziemlich kritisiert und auch Volker Schlöndorff selbst meinte, das er die Regiearbeit eigentlich nur des Geldes wegen annahm und mit dem Endergebnis nicht zufrieden ist.

                            Ich hab die 2017 erschienene Serie damals mal angefangen, aber ich glaube nach Staffel 1 oder 2 nicht mehr weiterverfolgt, trotzdem glaube ich, das dieser durchaus komplexe und umfangreiche Stoff besser funktioniert, wenn er mehr als 108 Minuten bekommt.

                            Nach wie vor finde ich die Thematik um die fast dystopische Vision einer fundamentalistischen faschistischen Diktatur in dem die letzten Frauen die noch fruchtbar scheinen nur noch als willenlose Gebärmaschinen reicher Ehepaare dienen sollen sehr spannend, leider fehlte mir wie oben erwähnt aber ein wenig mehr Fleisch, damit der Plot vollends überzeugen kann.

                            Die Romanverfilmung ist hervorragend besetzt, gerade mit dem Kommandanten-Ehepaar Robert Duvall und Faye Dunaway und Hauptdarstellerin Natasha Richardson, aber auch sie können das dünne Drehbuch zu einer hervorragenden Grundidee nicht retten.

                            Trotzdem hat er mich irgendwie bei der Stange gehalten und ich glaube die Serie werde ich irgendwann auch mal weitergucken.

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                            • 7

                              Ein alternder Anwalt vertritt eine junge Frau, der er im Anschluss schnell verfällt.

                              Brigitte Bardot als Prototyp der Femme Fatale wickelt die Männer reihenweise um den Finger und erwirkt durch Sex Gefälligkeiten, so auch die Bezahlung des Anwalts.

                              Jean Gabin ist ein Ausnahmedarsteller und gerade das Ende nimmt er wieder komplett ein.
                              Klassischer Nouvelle Vague-Film mit tollen Bildern von Paris und den starken Figuren.

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                              • 8

                                Spring ist ein sehr interessanter Genremix im Genrefilm von Aaron Moorhead und Justin Benson. Ein bisschen Mystery, ein wenig Horror und viel Romanze. Ein unkonventioneller Liebesfilm über eine Liebe, die es eigentlich so nicht geben darf.
                                Eigentlich spielen Nadia Hilker und Lou Taylor Pucci die einzig relevanten Rollen, ich glaube außer ihnen gibt es sogar nur zwei weitere Sprechrollen und sie machen das herausragend gut.
                                Die Verwandlungen sehen wirklich super aus und am Ende ertappt man sich irgendwie schon dabei sich auch trotz allem ein wenig in Louise zu vergucken.

                                Tolle Überraschung.

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                                • 7

                                  Verkürzte Corona-Staffel und nach wie vor das gleiche Case of the Week-Schema. Die Ausbildung unserer Rookies ist nun aber fast beendet, aber auf der Zielgeraden haben sie alle nochmal so einige Hürden zu nehmen und müssen überlegen, welchen Weg sie nun einschlagen möchten. Auch die anderen Hauptfiguren entwickeln sich weiter und auch die Beziehungen untereinander erreichen neue Level.

                                  Zumindest haben wir ein paar Folgen auch übergreifende Handlungen, die Geschichte um Brandon Routh fand ich dann aber zu plump, das hätte man etwas cleverer erzählen können.

                                  Es gibt am Ende der letzten Staffel den ersten richtig starken Cliffhanger der Serie, bin dann mal gespannt, wie es weitergeht.

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                                  • 6 .5

                                    Hab die erste Staffel vor zwei Jahren gesehen und sie war irgendwie so unbeeindruckend, das ich nie weitergeschaut habe, obwohl die Serie ja ziemlich omnipräsent auf verschiedenen Plattformen und im TV ist.

                                    Es ist nach wie vor sehr seichte Procedural-Kost, sehr hochwertig produziert und mit den üblichen Problemen der Cops in diesen Serien. Kann man also ganz gut nebenbei schauen, es ist aber wenig besonders.

                                    Es gab zumindest einen Fall, der sich über mehrere Folgen erstreckt, ansonsten sind die längeren Storylines dann immer irgendwelche persönlichen Probleme des Hauptcasts. Also mehr gut aufgebaute Geschichten mit interessanten Antagonisten würde ich wirklich gerne mal sehen, das gibt das Grundgerüst ja eigentlich her.

                                    Und es ist nach wie vor natürlich häufig ziemlich drüber, weil Rookies die gerade frisch von der dreimonatigen Polizeischule kommen in jeder Folge mit Major Crimes zu tun haben von Terroranschlägen, Biowaffen, Bomben, Geiselnahmen und gefühlt in jeder Folge Morde mit Schießereien. Keine Ahnung ob das dann wirklich nah an der Realität ist.

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                                    • 7 .5

                                      Sehr ruhig erzählte Rodeo-Western-Milieustudie von Chloe Zhao, die hier wieder unglaublich starke Bilder und Landschaftsaufnahmen bietet.

                                      Der wurde ja immer so hochgelobt, vor Allem mag ich, das er seiner Tonalität treu bleibt. Die Pferdezüchter mit Geld-, Spiel- und Drogenproblemen die ihr Heil nur im Rodeo finden und so ihrem tristen Alltag entkommen können.
                                      Der junge Hauptdarsteller muss aber nach einem Rodeo-Unfall feststellen, wie wenig ihm ansonsten noch bleibt.

                                      Besonders beeindruckend ist die Erzählung, weil es diese Geschehnisse und die Familie tatsächlich gibt und Chloe Zhao Laiendarsteller sich quasi selbst spielen lässt.

                                      Sehr starke Bilder und eine beeindruckend erzähltes Sozialdrama, sehr sehenswert und in der heutigen Zeit sehr selten zu sehen.

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                                      • 7 .5

                                        The Drop ist ein Actionthriller, der mehr oder weniger ohne Action funktioniert.
                                        Drehbuchautor Dennis Lehane kann dichte Atmosphäre und Nervenkitzel ohne viel Gepolter, so hat er bereits Vorlagen für z.B. Shutter Island, Mystic River oder Gone Baby Gone geschrieben.
                                        Der in Schieflage geratene Marv betreibt eine Bar, musste aber aus Geldgründen einen Teil an die tschetschenische Mafia abtreten, hinter der Bar arbeitet sein Cousin Bob, als der eines Tages einen misshandelten Welpen in einer Mülltonne findet und aufnimmt, er die kesse Nadia kennenlernt und der nächste große Drop (an manchen Abenden fließen alle Gelder der Mafia in einem Laden zusamen und werden gesammelt dort abgeholt) in ihrer in ihrer Bar stattfinden soll, bekommt er immer mehr Probleme.

                                        Tom Hardy macht das wirklich exzellent, dazu ist Matthias Schoenaerts ein wunderbares Arschloch und Noomi Rapace als Frau zwischen den Stühlen passend besetzt. Außerdem sehen wir hier James Gandolfini in seiner vorletzten Rolle und man wird dann doch schon manchmal nostalgisch, weil das stellenweise von Tony Soprano nicht so weit entfernt ist.

                                        Starker Thriller ohne Action, es baut sich eher irgendwie immer mehr eine unangenehme und bedrohliche Stimmung auf.

                                        Filme aus 2014 die aufgrund eines gequälten Hundes eskalieren kann man durchaus machen.

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                                        • 8
                                          über Horizon

                                          Costner ist riesiger Western-Fan, das sieht man auch in seinen Werken aus den 90ern, mit Horizon möchte er nun mit einem wahren Epos sein Lebenswerk begehen - in viert Teilen mit jeweils 180+ Minuten - im Kino. Das ist ambitioniert und war in der Produktion auch alles andere als einfach.

                                          Horizon 1 sieht fantastisch aus, die Landschaftsaufnahmen, die zahlreichen selbstgebauten Sets, die Kostüme, die Figuren usw. Man merkt das das KCs Ding ist. Dazu einfach ein herausragender Schnitt und Score und eigentlich kann ja fast nichts mehr schiefgehen.

                                          Leider gibt es da aber einen Elefanten, den man ansprechen muss: Der erste Teil ist einfach eine Einführung in alles was da noch kommen mag. Und das sind eben einfach zu viele Handlungsstränge auf einmal. Die eine Geschichte ist irgendwie etwas in Richtung 40 Wagen westwärts, die andere in Richtung Godless, die andere Daniel Boone und die letzte irgendeine Hatfields and McCoys-Story oder John Sturgess-Best of. Und wenn wir bei Sturgess sind, Costner lässt es sich natürlich nicht nehmen auch immer wieder Genregrößen wie ihn, John Ford oder Howard Hawks zu zitieren.
                                          Wir springen einfach zu häufig in den Strängen hin und her, teilweise bin ich nicht sicher, ob wir vielleicht sogar in verschiedenen Zeiten sein könnten.
                                          Wären wir jetzt im Sheridanverse, wäre das einfach der dreistündige Pilot zu drei seiner neuen Serien geworden. Aber Costner zieht das bei vier Filmen so auf, die wahrscheinlich alle ähnlich unstrukturiert sein werden und sich dann alles irgendwann in Horizon trifft.

                                          Und am Ende kommt einfach ein zehnminütiger Zusammenschnitt von Szenen aus den nächsten Teilen, der einen auch noch teilweise hart spoilert.

                                          Also ich war nicht unzufrieden, gerade nach vielen Kritiken die man ja so gehört und gelesen hat. Ist ein klassischer Slowburner, der vielleicht strukturell gewöhnungsbedürftig ist, aber in seinen Geschichten selbst schon sehr klar bleibt. Dazu ist Horizon auch wirklich nicht zimperlich was Gewalt und Brutalität angeht. Sieht gut aus, gut Darsteller, top produziert, ich freue mich auf Fortsetzungen. Ob ich mich jetzt ins Kino setzen werde, weiß ich aber noch nicht.

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                                          • 8 .5

                                            Ich hab glaube ich einen guten Zeitpunkt gewählt bis zu dem ich gesehen habe und dann eben jetzt nochmal die zwei finalen Episoden der letzten Staffel.

                                            Folge 7 ist ein Flashback zum Tag des Geschehens, wir sehen in erster Xavier im Weißen Haus, aber natürlich auch irgendwie alle anderen wichtigen Figuren. Vor allem aber wird uns klarer, wie es denn letztendlich so gekommen ist, wie wir es gesehen haben.
                                            Staffel 8 auch mit wenigen Rückblicken, dafür aber fast eine Thrillerfolge mit vielen interessanten Abzweigungen und Twists.

                                            Die beiden letzten Folgen heben die schon vorher gute erste Season auf ein noch um einiges höheres Level. Sehr spannende Ausgangsposition für die just angekündigte zweite Staffel, ich freu mich drauf.

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                                            • 8

                                              Gene Hackman hatte Mitte der 80er erhebliche finanzielle Probleme und auch wenig gute Angebote, deshalb nahm er missmutig die Hauptrolle hier an und befürchtete sogar einen möglichen Karrierekiller.
                                              Nach Ansicht des Rohschnitts revidierte er seine vorherige Meinung, denn nur weil er diese Rolle spielte, bekam er die Hauptrollen in No Way Out und Mississippi Burning angeboten und war wieder in der Topriege unterwegs.

                                              Was kann man zu Hoosiers sagen? Der Film ist in Amerika so etwas wie Kulturerbe, er ist die Blaupause für alle Teamsportfilme die danach kamen, Hackmans Rolle die Blaupause für alle Coaches, die wir danach sahen. In Abstimmungen über beste Sportfilme oder Genrefilme landet der Film immer ganz vorne und er schreit so sehr amerikanische Underdogstory.

                                              Hoosiers (Freiwurf auf deutsch) ist schnell erzählt, weil wahrscheinlich jeder schonmal einen ähnlichen Film mittlerweile gesehen hat. Abgehalfterter Trainer will es noch einmal wissen, geht irgendwo ins Nirgendwo um dort ein wenig erfolgreiches Team zu übernehmen, leider haben aber die Leute im Ort eine ganz andere Auffassung davon, wie man so etwas angehen sollte. Der Rest ist Geschichte.

                                              Gene Hackmans Zusammenspiel mit den angriffslustigen Einheimischen allen voran Chelcie Ross macht sehr viel Spaß, dazu dieser Gegensatz von ihm zu Barbara Hershey der immer andere Richtungen einschlagen lässt. Dennis Hoppers Figur kann in vielen Szenen schwächere Phasen im Film vergessen machen.

                                              Absolut mein Film, der Cast ist top, die Basketballszenen sehen stark aus, die 50er sind glaubwürdig umgesetzt, der Jerry Goldsmith-Score passt wunderbar, alles super.

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                                              • 7 .5

                                                Grundsätzlich recht minimalistisch, aber irgendwie auch ziemlich abgefahren.
                                                The Missing besticht erstmal durch seine wirklich stark eingesetzte Rotoskopie-Animation, die hier sogar der Story zuträglich ist, da man durch das Weglassen des Mundes (und später mehr) sofort weiß das diese Person eben nicht sprechen kann. So ist das Whiteboard von Eric schnell Plotelement und man gewöhnt sich schnell daran.
                                                Am Anfang rechnet man irgendwie einfach mit einem Slice of Life eines jungen Comiczeichners, aber schnell wird einem bewusst, das dieser nicht schon immer stumm und introvertiert war. In Rückblenden vom Hauptcharakter selbst gezeichnet sehen wir, das er als Kind während eines Ausflugs mit seinem Onkel von Aliens entführt wurde, aber ihm gelang die Flucht. Jetzt wollen diese ihn wiederholen, nachdem der Onkel stirbt. Eric und sein Freund versuchen nun irgendwie das Unheil abzuwenden.

                                                Wirklich recht gewöhnungsbedürftige teils herzliche teils absurde Coming of Age-SciFi, die einen aber immer bei der Stange hält.

                                                Dieser Südostasiatische Sprachmix aus englisch/spanisch+X macht mich mal wieder fertig, dafür gibt es aber keinen Abzug, mir fällt es nur immer wieder auf.

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                                                • 7

                                                  Die Los Angeles Waves (fiktive Version der Lakers) hat gerade sehr große Probleme. Der Chef des Franchises muss in Entzug und vermacht dieses ausgerechnet seiner Schwester, eines ehemaligen typischen reichen Görs mit vielen Party- und Männergeschichten, zeitgleich haben die Waves gerade die sportlich schlechteste Phase der seit Ewigkeiten, die anderen Brüder hatten eigentlich gehofft das Franchise übernehmen zu können und auch das Team akzeptiert die neue Chefin nicht.

                                                  Kate Hudson macht das wirklich sehr gut, auch wenn sie mittleweile doch etwas viel hat machen lassen. Auch der restliche Cast gefällt mir gut, gerade Brenda Song ist hervorragend gecastet.

                                                  Das Pacing ist gut in den 10 Folgen á 30 Minuten, das Production Value hoch und durch die komplett unterschiedlichen Charaktere der Hauptfiguren wird es tatsächlich selten monoton.

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                                                  • 8 .5

                                                    Der große Louis Malle (Fahrstuhl zum Schafott, Das Irrlicht) präsentiert uns hier eine sehr besondere Interpretation des Anton Pawlowitsch Tschechow - Klassikers Onkel Vanya.

                                                    Eine Gruppe Schauspieler findet sich in den 90ern im New Amsterdam Theatre in der 42. Straße in New York ein, um das berühmte Stück zu proben. Heute soll das Stück einmal in kompletter Länge augfeführt werden.
                                                    Und Zack, da sind wir schon im ersten Akt, ich hätte es fast nicht bemerkt, da alle Schauspieler weiterhin ihre Alltagskleidung tragen und der Theaterregisseur (dargestellt vom Autor der Adaption André Gregory) wirft uns unvermittelt hinein, da die Bühne von der Begrüßung der Darsteller direkt ins Stück umgewandelt wird.

                                                    Obwohl wir hier rein optisch typische New Yorker der 90er sehen ist man wird man sehr schnell eingesogen und hat das Gefühl (bis auf die englische Sprache) im Russland des Kaiserreichs zu sein auf dem sich eine Familie und einige gute Bekannte auf dem von Wanja bewirtschafteten Landgut und haben alle besondere Verhältnisse zueinander.

                                                    Ich habe nach dem Film mal wieder richtig Lust ins Theater zu gehen, in ein wirkliches Drama. Eigentlich ist die Grundgeschichte eigentlich nicht sehr reichhaltig, aber durch das Schauspiel wird es sehr lebendig und lebensnah. Und das ist allgemein der große Trumpf. Unglaublich intensive Darstellung des kompletten Ensembles, gerade durch Wallace Shawn als Vanya. Aber das intensive Gespräch zwischen Yelena (Julianne Moore) und Sonya (Brooke Smith) hat mich sehr mitgenommen und gerade auch Sonyas letzter Monolog. Aber der komplette Cast agiert fantastisch, ich war lange nicht mehr so gefesselt.

                                                    Gesehen auf arte mit diesen berühmten gelben Untertiteln, hatte was.

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