Morissa - Kommentare

Alle Kommentare von Morissa

  • 6 .5

    Ich hatte noch so einige Zitate der Kinder und auch 2-3 Szenen irgendwie im Kopf, aber ich glaube fast ich habe den 30 Jahre nicht gesehen.

    Der Film ist sehr kurzweilig und auch herzlich, wer hier aber einen tempo- oder gar actionreichen Film erwartet, der könnte enttäuscht werden.

    Der Gegenspieler ist leider sehr sehr blass und mich wundert kaum, das man von ihm danach nicht mehr wirklich viel gesehen hat. Ansonsten ist das ein guter Cast um Penelope Ann Miller, Linda Hunt und Pamela Reed, aber Arni merkt man hier natürlich seine darstellerischen Defizite an.

    Ist trotzdem ein Feelgood-Movie, aber leider für mich nicht ganz so gut, wie er häufig gemacht wurde und auch in meiner Erinnerung war.

    3
    • 7

      Joan is Awful:

      Joans Leben wird von einem Moment auf den anderen komplett auf den Kopf gestellt als auf einem Streamingdienst die Serie "Joan is Awful" erscheint, in der in einer CGI-Welt eine Salma Hayek KI ihr komplettes Laben nur einen Tag später nachspielt. Joan hat beim zustimmen der AGBs des Streamingdienstes allem zugestimmt - aber die liest natürlich niemand. Es ist rechtlich in Ordnung, also muss sie sich so daneben benehmen, das Salma Hayek auch ihren Ruf nicht beschädigen will. Aber auch ihre Verträge sind bindend.
      Sie tun sich also zusammen um die Serie zu beenden.

      Wirklich gute Idee aus der man leider zu wenig gemacht hat.

      Loch Henry:

      Ein junger Mann besucht mit seiner neuen Freundin seine verwitwete Mutter in seiner kleinen schottischen Heimatgemeinde. Sie wollen ein paar Kilometer weiter eine Naturdoku drehen.
      In einer Bar erzählt ihnen ein alter Freund die Geschichte eines Massenmörders aus der Umgebung. Nach Besichtigung des Folterkellers entscheiden sie sich eine True Crime Doku zu drehen.
      Aber in der Kleinstadt gibt es Geheimnisse, die einige nicht ans Licht bringen wollen.

      Es ist halt eine Krimiepisode und hat nicht den Black Mirror-typischen Bezug zu moderner Technik. Kann man gucken, aber im letzten Drittel hätte man das schon spannender inszenieren können.

      Beyond the Sea:

      Zwei Astronauten einer Raumstation können über einen Link ihr Bewusstsein in eine lebensechte Nachbildung von ihnen auf der Erde transferieren. Dabei wird einer von beiden Opfer von einem Gewaltakt, bei dem seine ganze Familie und auch seine Nachbildung getötet werden.
      Um ihm ein wenig Abwechslung bieten zu wollen ermöglicht sein Kollege es ihm einmal die Woche für eine Stunde seinen Link zu nutzen und in seiner Nachbildung zu leben. Leider gefällt es ihm ein wenig zu gut in seiner Übergangsfamilie.

      Es ist leider absolute vorhersehbar was hier passiert. Zumindest eine Sache. Am Ende hatte ich mit einer wenig anderen Auflösung gerechnet, aber auch das war immer eine Option.

      Aaron Paul, Josh Hartnett und Kate Mara machen das stark, ich hätte mir aber ein wenig mehr Überraschung gewünscht.

      Mazey Day:

      Mit 40 Minuten die mit Abstand kürzeste Folge der Staffel und eine die eigentlich gar nicht zu Black Mirror passt, denn es hat überhaupt nichts mit irgendwelcher moderner Technik zu tun.
      Zazie Beetz ist Paparazza, auch wenn sie eigentlich die Schnauze voll hat will sie noch einen großen Auftrag annehmen. Die junge Schauspielerin Mazey Day hat unvermittelt das Set eines Films verlassen und ist seitdem wie vom Erdboden verschluckt. Es gibt Gerüchte sie soll sich in einem Sanatorium im Nirgendwo aufhalten um clean zu werden. Aber es stellt sich alles vor Ort dann doch ein wenig anders dar.

      Wie gesagt hat mit dem Geist von Black Mirror nichts zu tun. Eigentlich mehr Horrorepisode, aber dafür wiederum zu wenig gruselig oder schockierend. Schlechteste Folge der ganzen Serie.

      Demon 79:

      Diese Folge hat nun aber mal gar nichts mehr mit der Black Mirror-Formel zu tun, trotzdem ist sie wirklich unterhaltsam.

      Mauerblümchen Nida kann keiner Fliege etwas zu Leide tun, aber wenn sie mal wieder als Fußabtreter benutzt wird, dann stellt sie sich gerne mal vor dem Gegenüber etwas anzutun.
      Zufällig erscheint eines Tages ein Dämon der ihr eröffnet sie müsse in den nächsten drei Tagen drei Menschenopfer bringen. Nach anfänglichen Zweifeln macht sie sich auf die Suche nach Leuten, die den Tod verdient haben.

      Viel schwarzer Humor, viel trockener Humor, die Stimmung passt, es ist nur für mich einfach kein Black Mirror.

      2
      • 6 .5

        Striking Vipers:

        Danny lebt mit seiner Freundin Theo und seinem besten Kumpel Karl in einer WG. Eine ihrer Lieblingsbeschäftigungen ist es nach Partyeskapaden bekifft das Fighting-Game Striking Viper auf der Konsole gegeneinander zu spielen.

        11 Jahre später ist Danny mit Theo verheiratet, sie haben einen Sohn und ein Einfamilienhaus in den Suburbs - ein Spießerleben eben. Karl ist dagegen ein echter Yuppie mit wechselnden Frauengeschichten in Downtown.

        An Dannys Geburtstag sehen sie sich nach Jahren wieder und Karl schenkt The eine neue VR-Konsole samt dem brandneuen Striking Vipers X. Sie verabreden sich für ein Match in der Nacht. Beide sind beeindruckt wie lebensecht man die Gewalt spürt, nach einer Zeit merken sie aber, das man auch andere Dinge die die Spielfiguren in der Spielwelt machen sehr intensiv sind.

        Die beiden sind wie süchtig, sie lassen ihr Leben an sich vorbeilaufen, nur damit sie sich nachts wieder im Spiel treffen können. Nachdem Theo irgendwann merkt das etwas nicht stimmt, da Danny sie nicht mehr berührt und kaum noch wahrnimmt, beendet er die Sache ohne das Theo weiß, was es denn war.

        Aber Karl und Danny fällt das Leben ohne Strinking Force X sehr schwer.

        Coole Idee, gut umgesetzt. Anthony Mackie, Yahya Abdul-Mateen und Nicole Beharie spielen sehr glaubhaft und mit Pom Klementieff und Ludi Lin hat man zwei Darsteller gefunden, die wirklich in ihren wechselnden Kostümern aussehen, als wären sie gerade aus Tekken.

        Smithereens:

        Sehr spannende Prämisse. Wir lernen einen merklich verstörten Mann kennen, der in eine Selbsthilfegruppe für Menschen mit persönlichen Verlusten geht. Er arbeitet als Fahrer für ein Uber-ähnliches Unternehmen. Eines Tages nimmt er einen Fahrgast vor der Firmenzentrale des Social-Media Riesen Smithereens auf. Er fesselt diesen und fährt mit ihm auf ein abgelegenes Feld. Er droht ihm ihn zu erschießen, wenn er nicht dafür sorgt, das er mit dem CEO von Smithereens sprechen darf. Das gestaltet sich aber mehr als schwierig und auch die Polizei und viele Schaulustige werden auf ihn aufmerksam, schnell weiß die ganze Welt dank Social Media das er eine Geisel hat und droht ihr zu töten, wenn er nicht mit dem Firmenchef sprechen darf.

        Eine wirklich sehr spannende Prämisse, aber auf dem Weg zum Ziel nimmt man leider einige Schlaglöcher mit. Hervorragend gespielt von Andrew Scott und auch Topher Grace als Tech-Founder-Hipster-Emerit passt gut rein.

        Viele Stellen am Drehbuch sind wahrscheinlich besser, als wir sie dann im Endeffekt hier sehen. Es sind 70 Minuten, in 90 hätte man das ganze sicherlich runder hinbekommen.

        Rachel, Jack and Ashley too

        Miley Cyrus spielt sich auf irgendeine Art wahrscheinlich selbst. Sie spielt einen weiblichen Pop-Superstar der wenn das Spotlight aus ist tieftraurig ist, als sie ihren Vertrag auflösen möchte wird sie von ihrer Tante und Managerin vergiftet und ins Koma versetzt. Die Tante möchte fortan Hologram-Versionen von Ashley auftreten lassen.
        Gleichzeitig kommt eine KI-Puppe von der Sängerin auf den Markt, die mit der 15-jährigen Rachel den wahrscheinlich größten Fan des Popstars als neue Besitzerin hat. Gemeinsam mit ihrer Schwester entfernt sie einen Chip, der den Roboter einbremst und plötzlich ist Ashleys wahres Ich im Spielzeug. Sie müssen nun versuchen die echte Ashley zu retten und die Tante zu stellen.

        Leider finde ich die Figuren bis auf Miley Cyrus' Rolle alle sehr unsympathisch, deshalb kommt die Folge trotz guter Idee nicht so gut weg bei mir.

        2
        • 6 .5

          Ich hab den Film schon einige Male gesehen, leider muss ich auch diesmal wieder sagen, das er mich nicht wirklich bekommt. Es ist eine Büro-Satire die auch wirklich viele lustige Szenen hat, aber die ganze Beziehungsgeschichte zwischen Ron Livingston und Jennifer Aniston hat mich dann doch zu häufig rausgebracht.
          Highlights sind John C. McGinley als Unternehmensberater, Richard Riehle als Kollege, der von allen gemocht werden will und Stephen Root als pedantischer Sesselfurzer.

          Ich hab ihn heute Mal auf deutsch gesehen und die Synchro ist furchtbar und passt auch kaum zu den Mundbewegungen.

          2
          • 8

            USS Callister:
            Jesse Plemons ist Mastermind einer großen Virtual Reality-Firma, nebenbei hat er aber eine eigene Version des Spiels entwickelt, in der er seine liebste SciFi-Serie nachgebaut hat, sich selbst zum Captain gemacht hat und alle Leute die ihn auf der Arbeit schlecht behandelt haben ins Spiel gebracht hat, aber nicht wie man denkt Abbilder dieser, sondern die Versionen der Kollegen haben auch ein Bewusstsein und werden vom Captain durchgehend gequält, weshalb sie sich einfach beugen. Als eine neue Mitarbeiterin im Spiel landet könnte es nun dazu kommen, das es eine kleine Chance gibt alle zu befreien.

            Diese Star Trek-Parodie hat mich besser unterhalten als alle Folgen der Originalserie, ich mag die Rachegelüste des Fußabtreters, der einfach mal oben stehen will, aber auch wie die "Opfer" dann damit umgeben.

            8.5/5

            Arkangel:
            Jodie Foster inszeniert eine Folge, die von einer möglichen Realität vielleicht gar nicht so weit entfernt ist.

            Rosemary DeWitt ist die Blaupause der Helikopter-Mutter, denn als ihre Tochter als kleines Mädchen einmal ganz kurz verschwindet entscheidet sie sich eine experimentellen neuen Überwachungsform zu testen. Dabei wird ihrer Tochter ein Chip implantiert, der sie alle gefährlichen Dinge ausblenden lässt. Sie sieht keine aggressiven Hunde, kann im Fernsehen keine Gewalt- und Erotikszenen sehen oder weiß gar nicht, was Blut oder Gewalt ist. Außerdem kann sie immer über ein Tablet das sehen, was ihre Tochter sieht und wird gewarnt, wenn etwas passiert und sie kann ihren Standort tracken. Nach einigen Jahren merkt die Mutter, das die Tochter überall ausgegrenzt wird und verspricht das Projekt was mittlerweile verboten ist zu beenden.

            Als Teenagerin möchte das Mädchen sich mit Freundinnen treffen, als die übervorsichtige Mutter merkt, das da was faul ist, schaltet sie den Arkangel wieder an. Teenager versuchen zu kontrollieren ist aber nochmal viel schwieriger.

            Wirklich beeindruckend und es gibt ja auch heute schon Eltern, die ihre Kinder tracken, ständig anrufen, überall nur hinfahren und abholen usw. Man treibt das hier etwas auf die Spitze, aber Überwachung findet auch jetzt schon statt. Interessant für alle, aber gerade diese Leute sollten hier erkennen, das man mit diesem Kontrollwahn sich und dem Kind keinen Gefallen tut.

            7.5/10

            Crocodile:
            Crocodile ist eine ziemlich harte Episode.

            Rob und Mia fahren betrunken einen Mann an, dieser stirbt und Rob kann Mia überreden, die Leiche verschwinden zu lassen.

            15 Jahre später taucht der heruntergekommene Rob bei Mia auf, die inzwischen Familie hat und Karriere gemacht hat. Er möchte die Tat von damals jetzt gestehen, das kann Mia in ihrem gerade wunderbaren Leben aber so gar nicht gebrauchen.

            Gleichzeitig gibt es ein neues System über das man nachvollziehen kann, was man zu einem bestimmten Zeitpunkt gesehen hat, da auch Versicherungen dieses einsetzen und man verpflichtet zur Kooperation ist, droht das Kartenhaus zusammenzustürzen.

            Wirklich ruhig inszenierter Domino-Effekt, der den Zuschauer immer wieder glauben lässt das muss es doch gewesen sein, ob nun mit gutem oder schlechtem Ende (wenn es hier überhaupt ein gutes gibt).

            Andrea Riseborough mal wieder absolut fantastisch in der Hauptrolle.

            6.5/10

            Hang the DJ:
            Hang the DJ ist eine sehr berührende Liebesgeschichte mit durchaus tragischen Elementen.

            Eine KI entscheidet welchen Partner man als nächstes trifft und auch wie viel Zeit man mit ihm/ihr verbringt. Ein Auflehnen dagegen gibt es nicht, Schluss machen existiert nicht. Wenn es nicht passt, muss man trotzdem mit der Person die vorgegebene Zeit verbringen, auch wenn es ein Jahr oder mehr ist. Denn die KI meint immer "Alles geschieht aus einem Grund". Auch sehr schlimm ist jedoch das Gegenteil, wenn zwei Menschen sich offensichtlich sehr mögen und vieles passt, die KI ihnen aber nur 12 Stunden gibt. So geschieht es bei unseren beiden Hauptfiguren. Sie werden durch die App nach einer Nacht getrennt und alles was danach an Partnern angespült wird, ist für sie schrecklich, aber man macht in dieser Welt halt trotzdem mit.

            Georgina Campbell und Joe Cole haben eine fantastische Chemie miteinander und die Geschichte ist wirklich sehr einfallsreich, geht ans Herz und hat ein tolles Ende.

            Ich hatte fast vergessen wie stark die ersten beiden Netflix-Staffeln von Black Mirror waren.

            8.5/10

            Metalhead:
            Eine Frau ist in einer offensichtlich postapokalyptischen Welt mit ihrer Gruppe von einer Art Roboterhund angegriffen. Der Hund kann die Personen orten und ist bewaffnet und sehr gut gepanzert. So schafft er es bis auf die Frau alle anderen zu töten.
            Der Frau gelingt mehrfach durch clevere Tricks die Flucht, aber der Hund lässt nicht locker.

            Optisch grandios ganz in schwarz-weiß gehalten und die Tristesse der Welt dadurch noch besser eingefangen. Dazu noch passend musikalisch untermalt und vom Maxine Peake alleine getragen.

            7.5/10

            Black Museum:
            Das ist eine bockstarke Black Mirror-Folge und dazu auch vom Stil her sehr ungewöhnlich.

            Eine junge Frau besucht ein Museum des Verbrechens, das "Black Museum". Sie ist der einzige Gast, also macht der Besitzer einen Rundgang mit ihr. Zu einigen ausgestellten Objekten erzählt er der Frau auch noch die Geschichten, wie sie hier landeten. Alle klangen zuerst wie eine gute Idee, aber alle nahmen ein böses Ende. In allen Geschichten spielt auch der Besitzer eine entscheidende Rolle. Die dritte Geschichte samt Twist lässt sich auch wirklich sehen, alles in allem clever geschrieben.

            In dem Museum und auch den Episoden sehen wir auch mehrere Ausstellungsstücke oder Eastereggs aus früheren Folgen.

            Gut gespielt, sieht gut aus, nie langweilig und eigentlich drei sehr gute Black Mirror Kurzepisoden in einer, die am Ende trotzdem ein gemeinsames Ende haben.

            9/10

            2
            • 8 .5

              Nosedive:
              Bryce Dallas Howard lebt in einer Welt in der der Wert der Menschen dadurch definiert wird, wie viele gute Bewertungen sie online und per App bekommen. So kann man immer sein Gegenüber bewerten.
              Leute mit gutem Durchschnitt bekommen bessere Jobs, Häuser, Freunde usw. Je schlechter die Bewertung wird, desto härter wird es für sie im Leben.

              Die Hauptfigur verstellt sich durchgehend und wirkt absolut unecht, nur um viele Likes zu ergattern. Irgendwann bekommt sie einen Videoanruf ihrer ehemals besten Freundin (man ahnt aber das das eine Zweckgemeinschaft von ihrer Seite war), sie solle doch ihre Trauzeugin werden. Kurz danach geht aber alles schief und die Bewertungen der Protagonistin stürzen ins bodenlose, was einen Nervenzusammenbruch nach sich zieht.

              Aktuell war das natürlich auch schon 2016, aber mittlerweile wohl noch aussagekräftiger, gerade auch wenn ich an jüngere Leute denke und worüber sie sich häufig definieren. Eine der realitätsnähesten Episoden und absolut stark inszeniert.

              8/10

              Playtest:
              Ein junger Lebemann braucht dringend Kohle und versucht sich als Spieletester. Nachdem er einige Tests absolviert hat, wird er zu einem neuartigen Spiel eingeladen, das ihm etwas implantiert was ihn alles real sehen lässt, obwohl es gar nicht da ist. Irgendwann verschwimmt jedoch Fantasie und Realität.

              Wohl der erste wirkliche Teil von Black Mirror, der einem Horrorfilm im klassischen Sinne Nahe kommt. Die Effekte sehen zwar nicht unbedingt gut aus, aber Wyatt Russel macht das wirklich sehr überzeugend und Wunmi Mosaku ist geheimnisvoll genug, das man nie weiß, wo man nun wirklich steht.

              7/10

              Shut Up and Dance:
              Für mich die vielleicht beste Black Mirror-Episode.

              Ein Teenager lädt sich Malware herunter und wird ein Opfer von Hackern, die ihn nun auffordern verschiedene Dinge zu tun, da sie ansonsten kompromittierendes Material über ihn veröffentlich werden.
              Seine Aufgaben werden immer abgefahrener und dabei trifft er auch auf einige Leute, die das gleiche Problem haben wie er.

              Wirklich eine unglaublich gut geschriebene Folge. Rasant, undurchsichtig, stark gespielt gerade von Alex Lawther und Jerome Flynn. Und dann mit so einem Schlag in die Magengrube zum Ende hin. Wirklich zumindest bei meinem jetzigen Rewatch die stärkste Folge bisher, hatte ganz vergessen wie gut die erste Netflix-Staffel war, die beliebtesten Folgen kommen ja jetzt erst.

              9/10

              San Junipero:
              San Junipero ist wohl die bekannteste und auch die besonderste Episode von Black Mirror, denn es ist die erste Episode in der nicht alles was mit der technischen Entwicklung zu tun hat einen schlechten Verlauf nimmt und die Erste, die in den USA spielt.

              San Junipero hat zurecht zwei Emmys gewonnen und Gugu Mbatha-Raw und Mackenzie Davis spielen hier tatsächlich herausragend und sehr gefühlvoll. Meine Stimmung schwankt zwischen Frohsinn und Trauer, dieses hin und her können nicht viele Werke vermitteln.

              Dazu diese ganze 80er-Jahre-Nostalgie und die stimmungsvollen Lieder. "Heaven is a Place on Earth" ist hier wahrscheinlich einer der passendsten Songs an einer der passendsten Stellen aller Zeiten.

              Außerdem spielt die Folge auch immer eine große Rolle in der LGBTQ+-Community, da hier derart prominent eine bisexuelle bzw. lesbische Beziehung in den 80ern als so nahbar dargestellt wird.

              Worum es dann im Kern geht möchte ich gar nicht spoilern, aber die Idee dahinter ist großartig.

              9/10

              Men against Fire:
              Das Militär entwickelt einen Chip zum einpflanzen, der Soldaten die Sinne schärft und die Libido einbremst. So kämpfen sie nun gegen eine neue Invasion von humanoiden Monstern genannt Kakerlaken. Aus dem gezielten Töten wird eine Art Wettbewerb, als Belohnung darf dann auch die Libido wieder funktionieren.

              In Kriegen und gerade Feuergefechten drücken nur unter 20% der Beteiligten Soldaten wirklich ab, da die Hemmschwelle auf der anderen Seite einen Menschen zu töten zu groß ist. Mit der Implantierung des Chips hat sich die Wahrnehmung der Soldaten ebenfalls geändert, denn die Kakerlaken sind eigentlich Menschen und gerade auch Zivilisten einer verfeindeten Macht und ihnen wird nur vorgespielt es seien Monster. Als ein Soldat am Chip getroffen wird, möchte er dagegen angehen.

              7/10

              Hated in the Nation:
              Eigentlich ein SciFi-Krimithriller, der mich sehr schnell packen konnte. Mit 89 Minuten Laufzeit auch eigentlich mehr Spielfilm als Anthologie-Folge.
              Kelly MacDonald untersucht einige mysteriöse Mordfälle an Prominenten, die etwas auf dem Kerbholz haben und zusammen mit ihrer Kollegin Faye Marsay kommt sie dahinter, das winzige Drohnen für die Todesfälle verantwortlich sind. Wegen des Bienensterbens hat eine Firma winzige Bienendrohnen entwickelt, die die Arbeit von Bienen übernehmen können, leider haben sich auch andere Parteien dieser Bienen bemächtigt und haben nun den düsteren Plan über Online-Abstimmungen das nächste Todesopfer wählen zu lassen.
              Wer steckt dahinter und welche Interessen hat der Geheimdienst um Benedikt Wong an der Bienen?

              Wirklich durchgehend sehr spannend, erinnert trotz des modernen Hintergrunds and klassisch britische oder skandinavische Krimis, auch das Ende weiß man ausreichend offen zu gestalten.

              8/10

              2
              • 7

                Be Right back:
                Haley Atwell verliert ihren Mann Domhnall Gleeson und den Anker in ihrem Leben. Eine Freundin meldet sie bei einem Dienst an, der per K.I. basierend auf den Internetaktivitäten des Verstorbenen sich ähnlich verhält wie er. Erst nur Nachrichten, dann mit Stimme und später gibt es sogar einen künstlichen Menschen der genau so aussieht. Nach anfänglicher Euphorie merkt die Witwe jedoch schnell, dass dies kein Ersatz ist, er sieht zwar aus wie ihr verstorbener Gatte, aber Gefühle sind ihm fremd.
                Starke Inszenierung und wirklich ein Thema, das zum Nachdenken anregt.

                7/10

                White Bear:
                Die Folge hab ich glaube ich wirklich seit damals nicht mehr gesehen. Normalerweise schau ich die meisten Folgen immer mal wieder, aber White Bear hatte ich weitaus schechter in Erinnerung, als sie wirklich ist.
                Am Anfang schon recht anstrengend. Frau wacht auf und ist hysterisch, da sie ihr Gedächtnis verloren hat. Überall wird sie von Leuten gefilmt und niemand hört auf sie. Bis dahin interessant, aber auch konfus, die Auflösung und gerade der Abspann sind dann aber wirklich spannend inszeniert.

                7/10

                The Waldo Moment:
                Waldo ist eigentlich ein schönes Gedankenexperiment. Fiktive Figur ist durchaus beliebt und gerät nur durch Beleidigungen und Populismus plötzlich als Kandidat in den Wahlkampf, auch wenn die Person dahinter das so gar nicht möchte.

                Spannend zu sehen wie einfach gestrickt das Volk hier dargestellt wird und wahrscheinlich auch ist. Die Waldo-Entwicklung wäre heute nochmal spannender, die Folge entstand zu der Zeit als es noch nicht einmal Instagram Stories oder TikTok gab und solche Apps auf Smartphones sowieso noch in den Kinderschuhen steckten.

                Leider geht mir die Entwicklung am Ende der Folge doch in die falsche Richtung und viel zu schnell.

                7.5/10

                White Christmas:
                Ich kann mich erinnern das die Folge damals dann doch als Weihnachsspecial überraschend kam. Fast 2 Jahre nach der letzten Folge und auch fast 2 Jahre bevor es wieder eine reguläre Staffel gab.

                Mit unter anderem Jon Hamm und Rafe Spall ist das Special hervorragend besetzt und eine der vielschichtigsten Geschichten im Black Mirror-Universum. Zwei Männer in einer abgeschiedenen Hütte im Schnee scheinen sich lange zu kennen, sprechen aber nie wirklich miteinander. Dann fängt einer an zu erzählen das er vorher als Knopf im Ohr schüchterne Männer begleitet hat um ihnen dabei zu helfen Frauen abzuschleppen, das hat er aber illegalerweise gestreamt.
                Die Menschen haben Implantate durch die sie ein zweites ich bekommen, das sie im Hintergrund unterstützt, damit sie weniger zu tun haben. Aber die Menschen können durch die Implantate ebenfalls Leute ausblenden.

                Wirklich spannend inszeniert und gespielt auch durch die Nebenrollen.

                8/10

                2
                • 8

                  The National Anthem:
                  Die erste Black Mirror Episode war wegweisend für den Erfolg der Serie und auch wie kontrovers es sein wird.

                  Ein Mann entführt die Prinzessin und stellt Videos online auf denen er sie sagen lässt, das sie nur frei gelassen wird, wenn der Premierminister ein Schwein fickt.
                  Der Druck auf Social Media ist enorm, der stärkste Mann des Staates machtlos, für ihn kam nie in Frage auf die Forderung einzugehen, aber das Volk sieht ihn in der Pflicht.
                  9/10

                  Fifteen Million Merrits:
                  Daniel Kaluya muss in einer dystopischen Zukunft jeden Tag aufs Ergometer, keine Ahnung warum, aber so verdient er sein Geld. Als er sich in die neue "Kollegin" verguckt schenkt er ihr für sein gesamtes Vermögen ein goldenes Ticket für die Teilnahme an einer Show ähnlich dem Supertalent. Der Jury gefällt zwar ihr Gesang, sie drängen sie aber in eine Karriere in der Erotikbranche. Für Bing bricht eine Welt zusammen und sein Ziel ist es sich zu rächen.

                  Wieder richtig interessant und wieder furchteinflößend.

                  6.5/10

                  The Entire History of you:
                  Toby Kebbell findet heraus das die Affäre seiner Frau Jodie Whitaker nicht wie von ihr immer erzählt mit einem Fremden im Ausland für wenige Tage war, sondern mit seinem Boss den er hasst über ein halbes Jahr.

                  Die Erinnerungen der Menschen werden über ein Implantat aufgezeichnet und so kann er seine Frau dazu bringen ihm die unbequeme Wahrheit komplett zu zeigen.

                  7/10

                  2
                  • 7 .5

                    Ich finde Ladyhawke wirklich schwierig zu bewerten. Ich kann mich erinnern den irgendwann mit 10 oder so das erste Mal gesehen zu haben, da fand ich den sehr spannend. Erst bei späteren Sichtungen wurde mir bewusst wie lustig der Film durchaus auch ist, nun ist es vielleicht das erste Mal, dass für mich beides so wirklich zusammenpasst.

                    Dem gewieften Gauner Maus gelingt die Flucht aus dem Gefängnis in Aquila, nun wird er von den Schergen des Bischofs verfolgt. Unvermittelt bekommt er Hilfe von einem schwarzen Ritter, dessen Knappe er nun sein soll. So wirklich Lust hat der unehrliche Hallodri aber nicht darauf und versucht häufig zu fliehen. Durch Zufall erfährt er das der schwarze Ritter und seine ehemalige Geliebte verflucht sind, er muss Nachts als Wolf leben, sie tagsüber als Falke. Sie sehen sich also niemals. Der Fluch kann nur gebrochen werden wenn Sonnenfinsternis ist und der Bischof diesen dann in Anwesenheit beider aufhebt. Also muss das Trio alles daran setzen dies zu diesem Zeitpunkt zu schaffen.

                    Unterhaltsamer spannender Märchenfilm im Mittelaltersetting mit Rutger Hauer, Michelle Pfeiffer und Matthew Broderick hervorragend besetzt und von Richard Donner routiniert inszeniert.

                    Der Score ist sehr passend, die Alan Parsons Project-Songs ab und zu sind aber irgendwie gewöhnungsbedürftig bei einem solchen Film.

                    3
                    • 9

                      Mein einziger Kritikpunkt ist nach wie vor, das sich vieles dann doch zu sehr auf Zufälle stützt. Das ist aber wirklich das Einzige, was ich dem Film ankreiden kann, was sich aber in keiner Bewertung bemerkbar macht.

                      Beide Figuren und ihre Welt sind nach wie vor nicht sympathisch, aber die Chemie der beiden untereinander einfach selten da gewesen. Miles Teller und J.K. Simmons machen das fantastisch und Damian Chazelle haut uns hier eine Szene nach der anderen wie den titelgebenden Peitschenschlag um die Ohren.

                      Whiplash ist wirklich immer wieder faszinierend und eine Sichtung wert.

                      4
                      • 7

                        Der erste ZAZ-Film mit John Landis auf dem Regiestuhl. Aber ist es wirklich ein Film? Es ist eigentlich Sketch an Sketch. Manche nur wenige Sekunden, Für eine Handvoll Yen eine halbe Stunde und fast Film im Film. Alle Episoden nehmen die Entwicklung der Medienlandschaft auf die Schippe. Werbespots, News, Trailer usw.

                        Heute sicherlich nicht mehr zeitgemäß an vielen Stellen und auch bei weitem nicht immer lustig, aber es gibt einige Parts die mich nach wie vor laut auflachen lassen.

                        3
                        • 6
                          Morissa 01.12.2024, 17:22 Geändert 01.12.2024, 17:22
                          über Lucy

                          Den ein oder anderen Comic oder Manga hat Luc Besson hier aber schon als Vorbild genommen.

                          Ich hatte eigentlich in Erinnerung der wäre viel schlechter weggekommen und hab den deshalb nie gesehen. Ich wusste nur von irgendwelchen übernatürlichen Fähigkeiten und den Vergleichen mit Elfenlied oder Akira.

                          Deshalb hab ich den immer für so einen 08/15 Rache-Actioner mit einer Frau gehalten, wie sie zu der Zeit zu Hauf erschienen sind (Anna, Peppermint, Vigilante, Ava usw.) Aber eigentlich hat der mir über einen langen Zeitraum ganz gut gefallen.

                          Je mehr Prozent Lucy jedoch erreicht, desto abstruser wird es dann und das hat mich leider rausgebracht. Bis dahin ein solider Sci-Fi-Actionfilm.

                          Ein Vorteil ist hier die kurze Laufzeit von nicht einmal 90 Minuten, weshalb man den sehr schnell weggucken kann.

                          2
                          • 6 .5

                            Eigentlich ein sehr interessanter Ansatz, Familie mietet sich für einen Urlaub ein Haus in den Hamptons, als plötzlich merkwürdige Dinge passieren. Plötzlich stehen der Besitzer des Hauses und die Tochter vor der Tür und bitten um Asyl, da es einen großflächigen Stromausfall gibt.

                            Stück für Stück merken die Leute, das um sie herum die Welt die sie kennen auf unerklärliche Weise nicht mehr die ist, die sie kennen.

                            Wir sehen vom Ausmaß der Katastrophe nichts, wir wissen nicht wo sie herkommt, ob sie überhaupt real ist usw. Wir beobachten nur eine Familie und ihre neuen Bekannten, die nicht wissen, weshalb alles um sie herum nicht mehr funktioniert wie zuvor.

                            Spannend und atmosphärisch, aber doch etwas zu lang. Die Darsteller Mahershala Ali, Julia Roberts und Ethan Hawke machen das gut, ihre Figuren erscheinen mir authentisch, nur die Töchter nerven mich etwas.

                            Ein großes Minus gibt es für die Musik, ich habe selten erlebt das Score und Soundtrack so dermaßen unpassend eingesetzt wurden.

                            Ein Plus geben die beiden Montagen zum Ende des Films.

                            5
                            • 8

                              Reign of Fire ist nach wie vor ein toller und sehr unterhaltsamer Film. Ja, die Drachen sehen nach über 20 Jahren nicht mehr ganz so gut aus, aber die Action und das Feuer dafür noch umso mehr.
                              Dazu die verschiedenen Charaktere von Bale, Butler oder McConaughey und diese postapokalyptische, graue triste Welt, einfach immer wieder ein Spaß.

                              Eigentlich wünsche ich mir das ja nicht so häufig, aber ein Film in ähnlichem Setting mit den heutigen technischen Möglichkeiten könnte schon ganz geil werden.

                              3
                              • 7

                                Der Film macht das, was er soll. Liam Neeson nimmt Rache, wir sehen zahlreiche sehr sehenswerte Morde und Gewaltszenen, alles findet in einem interessanten Setting statt und glücklicherweise hat der Film viel Witz und die Figuren Charme.
                                Einen überraschend prominenten Cast gibt es zudem zu sehen.

                                Mir hat der Spaß gemacht, kenne das norwegische Original aber auch nicht.

                                5
                                • 7

                                  Natürlich kennt man so einige Geschichten über New York Cosmos, gerade eben wegen der Zeit als dort Superstars wie Pele, Beckenbauer, Carlos Alberto oder Skandalnudel Chinaglia spielten.

                                  Aber die Geschichte dahinter ist ja fast surreal, wie Medienmogule einfach mal einen Sport in den USA populär machen wollten, der eigentlich so gar nicht in dieses Land passt. Wenn man es nun nicht von vielen Leuten gerade gehört hätte, würde man vieles für unmöglich und an den Haaren herbeigezogen halten.
                                  Wie da investiert wurde, wie Mick Jagger, Henry Kissinger oder Muhamed Ali in der Kabine ein und ausgingen, wie im Studio 54 wilde Partys jede Woche gefeiert wurden usw.
                                  Und das beste ist, das die Verantwortlichen sich in vielen Dingen heute noch uneinig sind.

                                  Es kommen sehr viele ehemalige Funktionäre, Journalisten und Spieler (Chinaglia, Alberto, Beckenbauer) zu Wort und mir persönlich wurde die Historie dieses Vereins durchaus gut erklärt.

                                  Jörg Wontorra ist die Stimme aus dem Off und erklärt die einzelnen Zusammenhänge schlüssig, während immer wieder die Zeitzeugen zu Wort kommen (untertitelt). Sehr informativ und unterhaltsam.

                                  2
                                  • 7

                                    Absolute Reizüberflutung. Erinnert an so manchen SNL-Sketch, in dem Schauspieler sich selbst, ihre Rollen und Filme auf die Schippe nehmen.

                                    Natürlich unterhält der Film an vielen Stellen wunderbar. Wenn man sich ein wenig im Fox-Superheldenuniversum, im MCU und der Meta-Welt drumherum auskennt bietet der Film nicht nur einige lustige Cameos, sondern immer wieder Anspielungen und Querverweise, oft nur im Nebensatz oder Hintergrund.

                                    Das reicht für einen lustigen Abend, reicht aber nicht darüber hinweg zu täuschen, das der Film einfach nur eine Aneinanderreihung eben solcher Szenen ist und kaum eine stringente Handlung bieten kann.

                                    Das Outro ist dann als Rückschau auf die letzten 25 Jahre Superheldenfilme in diesen Universen wieder sehr herzerwärmend.

                                    2
                                    • 7 .5

                                      Ist natürlich wie auch Teil 1 sehr kurzweilig, aber auch hier merke ich wenn ich dann beide Filme kurz hintereinander schaue, dass sich so mancher Spruch und Witz dann doch ein wenig abnutzt.

                                      3
                                      • 8

                                        Deadpool ist ganz sicher unkonventionell, er nimmt sicherlich auch stellenweise das Genre ein wenig auf die Schippe, er geht vielleicht vom Gewaltgrad auch etwas weiter als andere Filme (ist trotzdem noch zurückhaltend, um wahrscheinlich die Jugend auch ansprechen zu dürfen), er macht auch Witze, die sich normalerweise niemand traut, aber man muss leider ebenso sagen, dass er sich bei jeder Sichtung immer mehr abnutzt.

                                        Mit all den grandiosen Trailern und der Werbung drumherum war das damals natürlich ein absoluter Pflichtbesuch im Kino. Selten war die Stimmung auch so ausgelassen und euphorisch im Saal wie an diesem Tag, ich erinnere mich gerne daran zurück.
                                        Irgendwann hab ich den dann nochmal gesehen und war noch immer gut unterhalten, aber meiner Meinung nach nutzt es sich leider schnell ab, da vieles eben so drüber ist, das die Besonderheiten fehlen.
                                        Ich mag den Film noch immer sehr gerne, das Meisterwerk für das ich ihn aber damals hielt, ist er aber nach der dritten oder vierten Sichtung doch nicht mehr.

                                        3
                                        • 9 .5

                                          Ja, wir hatten alle Angst damals, Angst davor, das sie es auf den letzten Metern versauen könnten. Angekündigt als Ende der alten X-Men-Reihe und somit auch Abschied von Wolverine. Aber was will man sagen, die Angst war unbegründet.

                                          Logan ist vielleicht der vielschichtigste X-Men-Vertreter, ich hab die meisten Filme der Reihe über fünf Mal gesehen, einige über 15 Mal und gerade nach meinem Rewatch (hab Dark Phoenix vorgezogen) innerhalb von etwas über einer Woche kann ich sagen, das Logan ein mehr als würdiger Abschluss der Reihe ist.
                                          Ja, wir hatten den gebrochenen Logan schon häufiger, aber jetzt ist er zusätzlich verwundbar und auch gealtert. Die Mutanten sind mutmaßlich ausgelöscht, nur noch Wolverine und Professor X scheinen es aus der alten Truppe geschafft zu haben, nur schwinden ihre Fähigkeiten. Doch plötzlich taucht eine Frau auf, die will das Logan sie nach North Dakota bringt um in ein gewisses Eden zu kommen, einer Zufluchtsstelle für Mutanten. Es geht um ein kleines Mädchen, das die gleichen Kräfte wie Wolverine hat. Schnell ist ein Söldnertrupp hinter dem ungleichen Trio her.

                                          Wir brauchen nicht über Hugh Jackman zu sprechen, der Mann ist für diese Rolle geboren, ich mag Boyd Holbrook als Antagonisten sehr gerne, diese etwas trockenen aber auch überheblichen Typen passen zu ihm, aber Dafne Keen als Laura stiehlt ihnen dann doch die Show.

                                          Wenn man vielen Leuten mit Superheldenfilmen kommt, dann denken sie schnell an bunt, laut, schrill, CGI usw. Davon gibt es hier halt nichts, Logan ist fast klassischer Lonesome Wolf-Western bis der Wolf dann doch den Schwächeren hilft. Deshalb wird der legendäre Western "Mein großer Freund Shane" auch im Film prominent eingebracht, erinnert die Beziehung zwischen Logan und Laura doch an die zwischen Shane und Joey.

                                          Wenn es Action gibt, dann ist das sehr bodenständig, wenn auch stark inszeniert.

                                          Logan kratzt klar an der Bestwertung und gerade jetzt nachdem ich ihn so nach allen Vorgängern gesehen habe, wird er sogar noch besser. Und ich glaube eben auch mit diesem Film kann man Leuten Comicverfilmungen Nahe bringen, die eben dies klischeehaften Vorurteile haben.

                                          2
                                          • 8 .5

                                            The Greatest Showman ist eines der wirklichen Musicals im Filmform, die mir wirklich sehr viel Spaß machen. Ich hab mir so einige Lieder und Performances schon vielfach auf youtube angesehen, aber irgendwie habe ich noch nie den ganzen Film in voller Länge gesehen, ist mir gerade aufgefallen.

                                            Vorab: Das sie hier einen P.T. Barnum derart wohlwollend darstellen, obwohl er in der Realität diese armen Menschen für seine eigenen Zwecke missbraucht hat ist schon ein starkes Stück und eigentlich Alles Mögliche-Washing in Reinform.

                                            Aber hier bewerte ich jetzt mal einfach den Film wenn er eben nicht einer realen Geschichte nachempfunden wäre.

                                            Ein mittelloser Junge verliebt sich in ein reiches Mädchen, wird aber vom Vater verjagt und beschimpft. Jahre später schafft er es zum Unmut des Vaters trotzdem das nun erwachsene Mädchen zur Frau zu nehmen, Kinder zu zeugen und glücklich zu sein. Als er seinen Job verliert beschließt er mit ein paar Tricksereien ein Kuriositätenkabinett aufzumachen. Als das nicht spektakulär genug ist sucht er Menschen die "besonders" sind und lässt Kleinwüchsige, bärtige Frauen, siamesische Zwillinge oder auch nur Afroamerikaner in seiner Show auftreten - also nur Ausgestoßene der Gesellschaft.
                                            Das geht aber natürlich nicht alles gut.

                                            Die Besetzung ist grandios, natürlich mit Hugh Jackman an der Spitze, aber auch Zac Efron, Zendaya, Rebecca Ferguson, Michelle Williams und die atemberaubende Keala Settle spielen hier groß auf. Nicht vergessen die ganzen Nebendarsteller und die Kostüme.

                                            Nicht wenige Musicalmomente ließen mich mitwippen und staunen, auch wenn die Musik vielleicht nicht immer ins 19. Jahrhundert passt. Und der Abschlussauftritt ist einfach spektakulär.

                                            Nach dem ersten "This is Me" gibt es eine kleine schwächere Phase von 15-20 Minuten, ansonsten hat der Film mich durchgehend grandios unterhalten.

                                            3
                                            • 7 .5

                                              Dark Phoenix ist ein sehr besonderer Superheldenfilm - weil er eben ganz weit weg von dem ist, was man in der Zeit seines Erscheinens von einem Superheldenfilm vermutet.
                                              Die X-Men-Filme waren schon immer erwachsener und düsterer als die meisten Genrefilme dieses Jahrtausends, aber in Dark Phoenix setzt man fast nochmal einen drauf.
                                              Mit dem Dark Phoenix-Handlungsstrang hatte man es ja schonmal am Ende der ersten Trilogie versucht und ist dort gescheitert, diesmal macht man es um Längen besser. Denn die Beweggründe von Jean werden hier viel besser aufgezeigt. Ihr Verletzlichkeit, ihre Hilflosigkeit, ihre Wut, ihre unbändige Rachsucht. Auch die X-Men bekommen es hier mit ihren eigenen Unzulänglichkeiten zu tun und es gibt durchaus prominente Opfer. Die Figur Vuk hat leider nicht en anfangs erhofften Impact gehabt, da hätte der gleichnamige Charakter aus "In China essen sie Hunde" sicher mehr Pfeffer reingebracht.

                                              Ich mag diesen Ansatz weg von der "Wir retten die Welt"-Thematik. Diese Selbstzweifel selbst bei den Mächtigen, die Ohnmacht die auch Charles, Erik oder Raven haben können und dazu diese langjährige Weggefährtin, die plötzlich nur noch rot sieht und sie mit alledem konfrontiert ohne Rücksicht.

                                              Das Ende ist passend für die Reise der X-Men bei Sony, Dark Phoenix wird ja gerne abgestraft, aber das hat er nicht verdient.

                                              2
                                              • 7 .5

                                                Mir ist klar das der bei vielen Leuten nicht allzu gut ankam, da es natürlich auch einfach schwierig ist dann auf einmal den Allvater der Mutanten hier auftauchen zu lassen, der mächtiger ist als alles, was man in den Filmen bisher sah zusammen (wir wissen zum Beispiel das Charles mit Cerebro auf einen Schlag alles Leben auf der Erde zerstören könnte), der sich dann auch noch mit unter anderem zwei der stärksten Mutanten die wir kennen verstärkt und dann in den Krieg ziehen zu lassen, obwohl da objektiv keiner auch nur eine Chance haben dürfte. Aber irgendwo muss das Superhelden-Image ja dann doch passen.

                                                Ich mag die Geschichte um die jungen uns bekannten Figuren auf der Suche nach sich selbst sehr gerne, ich finde den Showdown nach wie vor unglaublich actionreich und stark, aber ja, die allgemeine Story bleibt leider etwas dünn.

                                                Und ja, die Quicksilver und die Wolverine-Szene mögen Fanservice sein, aber ich mag beide Szenen auch wirklich sehr gerne.

                                                Besetzung find ich wieder einmal stark und die harsche Kritik von vielen Seiten kann ich wirklich nicht nachvollziehen.

                                                3
                                                • 9 .5

                                                  Ich hab erstmals den Rogue-Cut gesehen in dem wir erstens viel Material von Rogue sehen, im Film sieht man sie nur ganz am Ende. Gerade die Befreiung von ihr durch Magneto und Iceman im Zusammenschnitt mit dem Einbruch vom jungen Magneto um seinen Helm zu holen passt wunderbar.

                                                  Diese Szenen habe ich natürlich mal nachgeholt, aber nie im Film integriert. Was für mich aber in diesen Cut neu war sind die Szenen um die anderen X-Men, die uns ihre aktuelle Situation und auch ihre Beziehungen näher bringen. Das sind so einige Fan Favs aus den Comics, die hätte man also durchaus behalten können. Der Film funktioniert für mich so sogar noch besser als in der Kinofassung.

                                                  Days of Future Past ist ein Superheldenfilm, den sich viele lange gewünscht haben. Sehr sehr düster, sehr endgültig, sehr actionreich, aber trotzdem baut man mit Quicksilver einen tollen Charakter ein, der einfach nur Laune macht.

                                                  Gerade wenn man nach First Class hierhin findet und dann die Versionen von Charles, Hank, Raven, Eric und Co. in der Vergangenheit sieht, dann ist das schon nicht das, was man erwartet hätte.

                                                  Die Zeitlinien so gut zu verbinden gelingt wirklich nur sehr selten.

                                                  Man merkt durchaus das mit Bryan Singer wieder der Schöpfer der ersten beiden Filme auf dem Regiestuhl Platz nahm, da er viel Liebe zum Detail und der Vorlage beweist.

                                                  Erics zwei Gesichter, Stryker, die Tode bekannter Figuren vor und während des Films, das ist schon stark. Dazu hat man mit Trask einen mehr als interessanten und hochintelligenten Gegenspieler, der eigentlich komplett das Gegenteil von Eric möchte und eine Regierung, die am liebsten gar nichts davon möchte.

                                                  Zum sowieso schon herausragenden Hauptcast stoßen hier mit Peter Dinklage und Evan Peters zwei tolle Darsteller hinzu und mit Fan Bingbing hat man sogar den chinesischen Markt mitgenommen.

                                                  5
                                                  • 8 .5

                                                    First Class ist für mich ein starker Neustart, weil wir nun quasi die Anfänge von Charles, Eric, Raven, Hank und Co. präsentiert bekommen. Und halt eben auch wie sich die Dynamik zwischen Eric und Charles entwickelt hat, wie Charles im Rollstuhl landet, wie Mystique bei Magneto landete usw.

                                                    Matthew Vaughn kann diese kurzweiligen Filme sowohl gut erzählen, als auch inszenieren. Zum Ende hin wird es dann wirklich nochmal sehr dramatisch, wieder ein starker Film.

                                                    5