Murray - Kommentare

Alle Kommentare von Murray

  • Welch tolles Kinoprogramm. Bin schon sehr auf deine Meinung zu "Ich liebe dich, ich liebe dich" gespannt. Der steht seit Ewigkeiten ganz oben auf meiner Merkliste.

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    • 10

      Ich war schon immer ein eher schmächtiger Typ.
      Das war auch nie ein großes Problem, da ich stets essen konnte worauf ich Lust hatte, ohne wirklich zuzunehmen. Problematisch wurde es erst, als ich in der Pubertät so richtig in die Höhe schoss.
      Plötzlich kam es zu Kreislaufzusammenbrüchen.
      Egal ob es zu eng im Bus war, ein Raum zu stickig oder ich einfach vergaß genug zu trinken. Das schlimme dabei war nicht der Zusammenbruch (schon alleine weil es danach deutlich besser geht), sondern was davor geschieht.
      Die Beine werden schwach, die Hände zittern, kalter Schweiß und die Welt fängt an sich zu drehen.
      Dann kommt Angst.
      Und Angst ist so ein übermächtiges Gefühl, so unkontrollierbar, dass man sich wünscht das einem so schnell wie möglich schwarz vor Augen wird.

      Warum ich das erzähle?
      Ich hatte seit Jahren diese Probleme nicht mehr. Durch Sport, ordentliche Ernährung und ein inneres Ohr für meinen Körper habe ich es in den Griff bekommen.
      Nun schaute ich vor zwei Tagen "Whiplash". Was für ein Film. Stark gespielt und wunderbar eingefangen treibt er seine Figuren und Geschichte unermüdlich nach vorne.
      Das reinste Wuchtkino!
      Er wird aber, vor allem im späteren Verlauf, so ungemein intensiv, dass ich bisweilen kaum Luft holen konnte. Mein Herz raste und mein Puls erreichte neue Rekordhöhen. Als dann die Credits liefen und ich zum ersten mal durchatmen konnte, ging es wieder los.

      Ich wollte aufstehen, aber meine Beine ließen nach. Ich versuchte mich auf allen Vieren zu halten aber selbst meine Hände begannen zu kribbeln.
      "Atme, atme!", rief mein Kumpel der flott das Fenster öffnete.
      Dann kamen Erinnerungen. Bilder von den überfüllten Bussen, stickige Räume, das besorgte Gesicht meiner Mutter.
      Kurz bevor die Angst meinen Körper und die Dunkelheit meine Augen befallen konnte musste ich....lachen.
      Hat sich da gerade wirklich ein Film so körperlich spürbar gemacht?
      Das ist mal wirklich eine Premiere.

      Ich hatte an diesem Abend keinen Zusammenbruch.
      Meine Freudentränen und dieser merkwürdige Mix aus Angst und damit einhergehender Nostalgie konnten mich davor bewahren.
      Es hat sich rückblickend einfach wie Leben angefühlt.

      Und was kann ein Film schon mehr erreichen, als seine Zuschauer daran zu erinnern noch am Leben zu sein?

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      • Haters gonna hate, and Ain'ters gonna ain't.

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        • Wollte dich gerade anschreiben wo denn deine Top 10-Liste ist und dann stolpere ich hier drüber. Ist doch glatt meinem Blick entfleucht.
          Sehr schick und nachvollziehbar. War ja ein wirklich Hammer-Jahr für dich.

          P.S.: Da ich keine Listen liken kann (Moviepilot-Bug, welch Wunder), denk dir einfach eins dazu. :)

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          • 5
            • Sehr schick. Wenn ich Listen like könnte, hättest du jetzt ein mehr.

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              • Idris Elba? More like Idris Elbond, amirite?

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                • 2
                  • Ganz "fantastische" Darstellung. Ging richtig "fix" heute.

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                    • 8

                      Moviepilot-User-Wichteln (kurz Muwi) 2014
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                      Dies ist ein Adventsgeschenk für WhiteTulip. Viel Spaß du kleiner Schnidrin. ;)
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                      Mord, Kindesmissbrauch, häusliche Gewalt, Einsamkeit, Ehebruch.
                      Es gibt allerhand Filme welche sich eines dieser unbequemen rauspicken und verarbeiten. Es gibt aber auch den Film "Happiness" welcher gleich alle diese Themen nimmt und schwarzhumoriger Form präsentiert.
                      Hört sich nach einem zum Scheitern verurteiltem Unternehmen an, gelingt aber zumindest noch zu Beginn.

                      Da dürfen wir nämlich einem ganz besonderem, kurzen Dinner beiwohnen in dem Pausenclown Jon Lovitz eines der denkwürdigsten Zitate der Filmgeschichte vom Stapel lässt:

                      "You think I don't appreciate art? You think I don't understand fashion? You think I'm not hip? You think I'm pathetic? A nerd? A lard-ass fat-so? You think I'm shit? Well, you're wrong, 'cause i'm champagne, and you're shit. Until the day you die, you, not me, will always be shit."

                      Das geht runter wie Öl, lässt ordentlich schmunzeln und stimmt schon mal auf das ein was noch kommt. Denkt man zumindest, denn ab hier geht es steil abwärts. Nicht qualitativ, dafür sorgt schon das unglaubliche Darsteller-Ensemble, sondern thematisch.

                      Wir lernen allerhand verschiedenen Charaktere kennen: die Vorzeige-Familie in ihrer schönen Vorstadtidylle, den dauergeilen Einsiedlerkrebs, das in Trennung lebende, alte Ehepaar usw..
                      Und je weiter der Film voranschreitet, umso tiefer blicken alle in den Abgrund welcher wiederum den Zuschauer mit finsterer Fratze sein unheilvolles Werk präsentiert.
                      Jeder Lacher wird mit doppelter Härte bestraft bis man es endlich lernt gefälligst fassungslos auf dem Sofa zu sitzen.
                      Das Ganze gipfelt dann in einem Vater-Sohn-Gespräch, dessen Intensität meinen Hals regelrecht zuschnürte und ich kopfschüttelnd um Luft ringen musste.
                      Als dann die endlich die Credits rollten, kam nur ein erschöpftes Stöhnen über meine Lippen. Die wahren Monster gibt es halt nicht nur im Fernsehen oder in Büchern, nein, sie leben auch mitten unter uns.

                      Ganz großes, bitteres Kino ist das, welches sein Vorhaben mit Bravour meistert und noch lange im Gedächtnis haften bleibt.

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                      • "Deux jours, une nuit"

                        Im Auto. Im Radio läuft "La nuit n'en finit plus". Marion Cotillard lächelt und ergreift die Hand ihres Mannes.

                        Das reicht.
                        Mein Herz bricht.

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                        • 8 .5

                          Meine Hände zittern.
                          Das Herz rast.
                          Die Augen sind leer, aber voller Glanz.
                          Was ist passiert?

                          Richtig! Die Zweitsichtung von "Day of Reckoning".
                          Was ist mir nur in den Sinn gekommen, diesen Film mit mageren fünf Punkten abzuspeisen?
                          Ich kann es nicht genau erklären, aber es wird höchste Zeit das dieses Machwerk seinen verdienten Respekt bekommt.

                          Bereits diese Eingangssequenz....meine Güte. Was hier an Intensität erschaffen wird, durch ständiges schwarz blenden und unentwegtes Bass-Gedröhne, ist geradezu körperlich spürbar. Ein Schock die ganzen kommenden hundert Minuten anhält. Was folgt sind psychedelisches Farbenspiel, Neonröhren, sterile Innenräume, viel zu helle und unangenehme Umgebungen und, und, und.
                          Es ist für die meisten Zuschauer wahrscheinlich zu viel, das einem hier aufgeladen wird.

                          Regisseur Haymes macht nämlich nichts anderes, als den 'Actionfilm' aus seinen verrosteten Fugen zu reißen und mit Karacho in die Waschmaschine eines grell flackernden Salon's zu werfen.
                          Hier gibt es keine strahlenden Helden oder klar erkennbare Bösewichte.
                          Nur Verlierer die alles auf eine Karte gesetzt haben und auf die schon der blutdürstige Mob im Dunkeln wartet um die fälligen Schulden einzukassieren.

                          Das ist keine schöne neue Welt, sondern eine abstoßende voller Gewalt, Rache und endlosem Schmerz. Anstatt dem Genre also zärtlich neues Leben einzuhauchen, wird mit wütenden Fäusten auf die Brust eingehämmert bis das EKG versagt.

                          Das wird vielen nicht gefallen. Zu chaotisch für die Einen, zu prätentiös für die Anderen.
                          Aber für einige unter uns ist klar:

                          Das ist ein Genre-Vertreter wie man ihn nur alle paar Jahre zu Gesicht bekommt.
                          Ein grenzüberschreitendes Meisterstück!

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                          • Ryan Gosling der sich, womöglich, Oberkörper frei durch grünen Schleim suhlt.
                            Hmmm...ich bin interessiert...und verwirrt.

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                            • 7 .5

                              Moviepilot-User-Wichteln (kurz Muwi) 2014
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                              Dies ist ein Adventsgeschenk für *frenzy_punk<3. Viel Spaß du kleine Schlawinerbacke. :D
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                              Keine leichte oder gar besinnliche Kost, die hier zum Advent gewünscht wird.

                              Es ist immer schwer einen Film zu bewerten der auf wahren Ereignissen beruht.
                              Zum einen muss man sich fragen, ob man die gemachten Veränderungen zugunsten der Inszenierung vertreten kann, und zum anderen ob eine Verfilmung des Stoffes überhaupt nötig ist.
                              Im Falle von "Boys don't cry", in dem es um die Leiden einer jungen Transsexuellen geht, ist meine Antwort ja.
                              Ja, weil hier mit spürbar viel Herzblut an die Sache gegangen wurde und ja, weil im Erscheinungsjahr erneut ein ähnliches Verbrechen aus Hass verübt wurde.

                              Ein Film der voller Abscheulichkeiten und zu Monstern mutierten Menschen aber auch schönen, liebevollen Momenten, die am Ende umso schmerzhafter in Erinnerung bleiben.
                              Hillary Swank gewann für ihre pi­e­tät­volle Darstellung, völlig zu Recht, einen Oscar.
                              Mein persönliches Highlight war allerdings Peter Saarsgard, von dem bereits von Anfang an eine düsterer Atmosphäre ausgeht, welche im späteren Verlauf gerade zu explodiert und seine bloße Präsenz beinahe körperlich spürbar macht. Eine überragende Leistung.

                              Es fällt mir schwer diesen Film zu bewerten, zu beschreiben oder zu empfehlen. Stark gespielt, aber auch etwas bieder inszeniert (womöglich die richtige Entscheidung). Brutal ehrlich, aber etwas zu explizit (womöglich die richtige Entscheidung).
                              Ihr seht: keine leichte Kiste. Macht euch am besten selber einen Eindruck.

                              -"You don't seem like you're from here."
                              -"Where does it seem like I'm from?"
                              -"Someplace... beautiful."

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                              • Sehr verdient. Der gute Franti ist ja nicht umsonst einer der besten Schreiber auf dieser Seite. Wenn er in letzter Zeit nur nicht so faul geworden wäre. ;)

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                                • The Hobbit? More like the FLOPit, amirite?

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                                  • Selbstverständlich!
                                    Michael Bay hätte den Oscar bereits seit seinem Magnum Opus "Pain & Gain" in den Händen halten müssen.

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                                    • 1
                                      • 5 .5

                                        Moviepilot-User-Wichteln (kurz Muwi) 2014
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                                        Dies ist ein Adventsgeschenk für Friedsas. Viel Spaß du kleiner Schnutimann. ;)
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                                        Doch dann hab ich mir mal angesehen wie meine MP-Buddys das Teil bewerten und siehe da: zum Großteil positiv. Hinzu kommt natürlich auch das uns Herr Aja mit "Haute Tension" den besten Vertreter der neuen französischen Härte beschert hat. Einen Versuch war es allemal wert.

                                        Leicht gemacht hat es mir der Film dabei nicht unbedingt.
                                        So musste ich anfangs erst mal über die bescheidenen Effekte, den ein oder anderen flachen Witz und die allgemein eher trägen ersten 40 Minuten hinwegsehen. Dennoch konnte mir manch bekanntes Gesicht, samt amüsanten Ableben, schon ein Lächeln entlocken.

                                        Was dann allerdings in der zweiten Hälfte abgeht ist nur schwer in Worte zu fassen und dürfte auch vielen positiven Stimmen erklären. Da wird dann mal ein Penis abgebissen, Körperteil fliegen in alle Himmelsrichtungen durch die Luft, hektoliterweise Blut färbt das Gewässer rot und es gibt natürlich jede Menge nackte Haut.
                                        Klingt wie ein pubertärer Feuchttraum, ist in seiner Ausführung aber so dermaßen over the top und selbstironisch das man dem Film eigentlich jegliche Ernsthaftigkeit absprechen muss, so dass am Ende nur eines zählt: der Spaß.

                                        Ich muss gestehen, den hatte ich. Mitten in der Nacht, allein in meinem Wohnzimmer. Das schafft auch nicht jeder Film.
                                        Mit ein paar Freunden und in angeheiterter Stimmung geht da sicher noch deutlich mehr.

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                                        • How do dinosaurs pay the bills?

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                                          • Murray 01.12.2014, 18:45 Geändert 01.12.2014, 18:45

                                            >>Beeindruckend: Star Wars 7-News durchbrechen 40 Millionen-Marke auf Moviepilot<<

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                                            • 8

                                              Moviepilot-User-Wichteln (kurz Muwi) 2014
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                                              Dies ist ein Adventsgeschenk für SmoolieEntertainment. Viel Spaß du kleiner Schlawinerkopf. ;)
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                                              Von dem Film "Alexis Zorbas" habe ich bis zur vorherigen Woche noch nie was gehört. Aufgrund dieser tollen Aktion war ich allerdings 'gezwungen' mir diesen Film zu Gemüte zu führen.
                                              Ich kann nur sagen: "Gott sei Dank!"

                                              Basil ist ein britischer Schriftsteller der auf dem Weg nach Griechenland ist um den Landbesitz seines Vaters zu übernehmen.
                                              Nicht nur um eine Mine neu zu eröffnen, sondern auch um seine Schreibblockade loszuwerden.
                                              Doch da er weder die Sprache spricht, noch irgendwelche Ortkenntnisse besitzt kommt es ihm nur gelegen, dass er auf den lebensfrohen Zorbas trifft.

                                              So viel erstmal zum Grundgerüst. Im weiteren Verlauf finden sich dann natürlich noch die typischen Dramenthemen. Da geht es dann um Liebe, Sehnsucht, Tod und Leben.
                                              Alles schön ruhig erzählt vor der malerischen Kulisse Griechenlands. Mit diesen Kritiktypischen Eckpfeilern möchte ich mich aber ganr nicht weiter befassen, sondern das Hauptaugenmerk auf Darsteller Anthony Quinn und dessen Figur lenken.
                                              Was der Mann hier für eine Leistung ablegt kann man gar nicht genug in den höchsten Tönen loben.

                                              Zorbas ist voller kleiner Weisheiten, hat immer ein freundliches Wort auf den Lippen oder trägt ein verschmitztes Lächeln.
                                              Und was passiert wenn er mal traurig ist? Richtig, er tanzt. In guten wie in schlechten Zeiten.

                                              "When everybody was crying, I got up and danced."

                                              Das ist seine Antwort auf alles. Seine ganz persönliche Wahrheit.
                                              Und so tanzt er sich von Höhepunkt zu Tiefpunkt, so voller Elan und Eleganz, das man als Zuschauer am liebsten durch den Fernseher greifen nmöchte um sich bei ihm einzuhaken.

                                              "Alexis Zorbas" ist ein Film der auf ganz vielen Ebenen funktionert, aber vor allem wegen seines Hauptcharakters aus der Masse herraussticht.
                                              Nach der grandiosen Endszene möchte dann auch die Person neben sich umarmen oder an die frische Luft, tief durchatmen und Danke sagen.

                                              Danke das auch ich lachen, tanzen und leben kann.

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                                              • Also ich freue mich auf Jurassic Parks and Recreation

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                                                • Nice. Aber lass mal einen "Best-Of-2014"-Blogeintrag machen.

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                                                  • Top. Bin allerdings erzürnt das ich noch so lange auf deine Lieblingsfilme warten muss. :/

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