Nospheratu99 - Kommentare
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Alle Kommentare von Nospheratu99
Die Grundidee, dass ein Racheengel, der sich aus gequälten und getöteten Opfern zusammensetzt, für die gerechte Strafe der Täter sorgt und dann von einem weiteren übernatürlichen Wesen wieder vom Erdboden getilgt wird, finde ich durchaus ansprechend. Auch der Atmosphäre des Films konnte ich etwas abgewinnen, schließlich hielt sie mich die vollen 97 Minuten vor dem Fernseher. Auch die groteske Teeparty der verrückten Alten fand ich von der Maske und der Ausstattung her sehr gelungen, die verursachte bei mir doch ein gewisses mulmiges Gefühl.
Soviel zu den positiven Aspekten des Films - der Rest war leider einfach nur schlecht. Das Drehbuch ist hanebüchen und zum Teil lächerlich, die Szenen scheinen zum Teil falsch aneinandergereiht zu sein. Die Handlung weist ziemliche Schwächen auf, manche Passagen sind einfach nur wirr und trotzen selbst den weitest hergeholten Erklärungsversuchen.
Von den Darstellern hat mich eigentlich nur Steve Eastin überzeugt, der seine Rolle glaubhaft rüberbrachte. Den anderen Stars John Kapelos und Patricia McCormack war deutlich anzusehen, dass die Horror-Ecke nicht ihr bevorzugtes Genre ist. Timothy Murphy unterirdisch und hölzern, den von einem Schicksalsschlag gebeutelten Polizisten nimmt man ihm in keiner Szene wirklich ab. Ob das an den Protagonisten selber oder an der grauenvollen Synchronisation lag (für die gibt’s von mir ein Extra-Minus), sollen andere entscheiden. Wahrscheinlich ist es aber beidem geschuldet.
Die Inszenierung war wie gesagt lückenhaft. Mag ja sein, dass im Buch (so es eine Romanvorlage gibt) am Schluss alles erklärt und somit plausibel wird, der Film schafft das allerdings nicht. Vielleicht wurde auch bewusst darauf abgezielt, den Zuschauer mittendrin zu verwirren und somit bei Laune zu halten, aber dann sollte am Schluss doch zumindest eine Halberklärung folgen. Ich persönlich bin ja nicht grundsätzlich gegen offene Enden mit einem gewissen Interpretationsspielraum, doch das was hier geboten wurde, war dem eindeutig zu viel.
Fazit: Wenn sich einem ein Film auch nach dem zweiten mal ansehen nicht wirklich erschließt (glaubt es Leute, ich habe mir das Ding tatsächlich zwei male gegeben) dann stimmt mit Drehbuch und Inszenierung etwas nicht. Klar ist man in einer Low-Budget-Produktion in seinen Möglichkeiten etwas eingeschränkt und muss sich Alternativen einfallen lassen, doch das muss es dann doch nicht sein. Die zu Anfang erwähnten Lichtblicke (dafür gabs die drei Punkte bei der Benotung) wiegen das aber bei Weitem nicht auf.
Dieser Streifen ist für mich eher ein Mystery-Film, da Suspence- und Horror-Elemente hier fast völlig fehlen. Ich für meinen Teil fand ihn jedoch recht interessant und fesselnd, nach den 108 Minuten fühlte ich mich jedenfalls gut unterhalten. Die inhaltlichen Elemente waren vielfältig sowie die Charaktere gut herausgearbeitet und gespielt - vor allem die sich nach und nach verändernde pubertierende Tochter wurde von Ivana Baquero sehr glaubhaft gebracht. Auch Kevin Costners Leistung war ansprechend, wenngleich auch seine Rolle nicht so viel hergab.
Grundübel des Films war meiner Ansicht nach das Marketing. Verkauft und angepriesen wurde der Streifen als Horrorfilm, was er aber wie gesagt definitiv nicht ist. So wurden falsche Erwartungen geweckt, die der Film in dieser Form eigentlich nicht erfüllt hat. Die enttäuschten Kommentare der Fans des „echten“ Horrorfilms sind für mich daher absolut nachvollziehbar.
Die Handlung basiert auf dem Überlebenskampf einer untergehenden reptiloiden Spezies, die in Ihrer verzweifelten Suche nach Nachkommen auf die Verschleppung von Menschenfrauen zurückgreifen muss. Geschildert wird aus der Sicht der unschuldigen Opfer, die sich nichtsahnend nahe des Wohnhügels der Reptiloiden niederlassen. Wie sie nach und nach hinter das Geheimnis kommen (jeder auf seiner Weise, die Tochter durch eigene Erfahrung und der Vater durch Nachforschungen) und sich dagegen zur Wehr setzen. Ob ihnen schlussendlich das Entkommen gelingt, bleibt offen.
Die Atmosphäre ist meist hell und angenehm, die düsteren Szenen werden erst gegen Ende des Films umso mehr, je mehr sich das Geheimnis offenbart. Dass die Wesen erst gegen Schluss so richtig zu sehen sind, spricht für das Niveau des Drehbuchs, und selbst dann hält sich der Ekel-Faktor in Grenzen. Schockeffekte gibt es gar keine, gruslig ist es kaum. Parallelen zur Inszenierung von Akte X drängen sich auf, was ich aber als durchaus positiv empfand. Die Inszenierung und das Spiel der Darsteller sind jedenfalls grundsolide und überzeugend.
Alles in allem kein großartiges, aber dennoch sehenswertes Machwerk, das man sich durchaus auch ein zweites mal zu Gemüte führen kann. Genre-Meisterstück ist er aber definitiv keines (weder der des Horrors-, noch des Mystery-Genres), dazu ist die Handlung zu vorhersehbar und zu wenig innovativ. Das sich auf dramatische Weise verändernde Familienmitglied und die reptiloide Spezies kennt man ja bereits aus anderen Filmen (die Reptioiden sogar aus Verschwörungstheorien). Ohne Kevin Costner wäre der Film wohl bei den meisten Sehern unter der Wahrnehmungsschwelle geblieben.