Nospheratu99 - Kommentare
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Alle Kommentare von Nospheratu99
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Ein sehr interessanter Mix aus Monsterfilm, Sittenbild, Familiendrama und Gesellschaftskritik. Hat mich positiv überrascht beim Ansehen, da ich schon den üblichen Asia-Monsterhorror-Schmus a´la Godzilla befürchtete. Das Dargebotene war dann doch recht ansprechend.
Beginnen wir mit dem Augenscheinlichsten, dem klassischen Monsterfilm. Da bietet der Streifen neben ganz passablen Computeranimationen eine gute Geschichte, die zwar jetzt auch keine wirkliche Innovation zeigt, das Thema aber immerhin überzeugend widergibt und plausibel bearbeitet. Vom realen Hintergrund der absichtlichen Formaldehyd-Umweltverschmutzung erfuhr ich erst später, vorher habe ich das einfach als Anti-Amerikanismus abgetan. Daher habe ich der Filmaussage schließlich einen Schuss Gesellschaftskritik zugestanden - wenn sich das wirklich so in der Art abgespielt hat, so ist das natürlich eine Sauerei.
Das vom Monster verschleppte Kind, das sich gegen die Fressversuche erfolgreich behaupten kann, schließlich aber dann verhungert, bietet Tragik, die durch die durch die Bank guten Darsteller überzeugend kolportiert wird. Die Trauerszene fand ich anfangs sehr übertrieben, später erkannte ich aber, dass diese Art zu trauern in Korea durchaus üblich ist (man denke nur an die Bilder der weinenden Passanten, als der Diktator dort gestorben ist). Einen Europäer befremdet das natürlich ziemlich, ist doch unsere Art zu trauern eine eher stille und in sich gekehrte.
Die in sich gespaltene Familie, die in der Not zusammenhält, ist ein weiteres starkes Element. Der frustriert trinkende, weil arbeitslose Akademiker, der auf seinen geistig zurückgebliebenen Bruder herabschaut, diesen am Schluss doch akzeptiert; Die erfolglose, weil zaudernde Sportlerin, die ihre Schwäche in der Schlussszene überwindet und den brennenden Bausch auf das benzingetränkte Monster schießt; der behinderte älteste Sohn, der in seiner Einfalt ein Kind in die Welt gesetzt hat (und sich am Schluss auch steigert, indem er Verantwortung über den Kiosk übernimmt und den kleinen Buben adoptiert); Über allem der Vater, der versucht, seine Kinder zum Verständnis füreinander zu bewegen und das erst so richtig bei seinem Ableben schafft – allein das hätte für sich genommen schon einen guten Plot ergeben. Auch die Szenen, in denen die Obrigkeitshörigkeit dargestellt wird, die Korruption (etwa um durch die Absperrung zu gelangen), das rücksichtlose und rigorose Vorgehen der Behörden, all das zeichnet ein Bild von Korea, das durch die negativen Berichte leider immer wieder bestätigt und im Film ziemlich deutlich gezeigt und kritisiert wird. Dass die das dort so drehen durften ist erstaunlich, sind doch die Zustände in diesen Ländern alles andere als kunstfreundlich (und wenn, dann nur, was der Regierung genehm ist).
Alles in allem ein gelungener und empfehlenswerter Streifen und wenngleich die Spannung nicht immer so riesengroß ist, so machen die anderen, sehr interessanten Elemente und die guten Schauspieler das mehr als wett. Kein klassischer Monsterfilm also, der sich aber gerade durch die vielen anderen Facetten wohntuend von den Branchenkollegen abhebt. Für einen Genreliebhaber aber wahrscheinlich zu wenig Monster und zu viel was anderes.
Der dritte Teil eines zweitklassigen Horrorfilms - gut, dann lasse ich mich mal überraschen, dachte ich mir bei der ersten Sichtung. Große Erwartungen hatte ich nicht, überrascht hat mich das Machwerk aber dann doch recht positiv. Die Atmosphäre ist jedenfalls ganz gut und die Handlung eigentlich durchgehend spannend und unterhaltsam. In den 92 Minuten gab es jedenfalls fast keine Längen und die Handlung wurde kontinuierlich und rhythmisch gut vorangetrieben. Auch die Charaktere wurden unaufgeregt entwickelt und auch wenn man sich einiger Klischeebilder bedient hatte (etwa die schwarzen Schulkinder: Rap, Basketball, Aggression), so wirkte es stimmig und passend. Auch das Drehbuch soweit in Ordnung, unnötige oder dumme Dialoge gab es jedenfalls keine.
Die schauspielerischen Leistungen waren durch die Bank so weit so gut, richtig negativ aufgefallen ist mir jedenfalls niemand. Besonders Daniel Cerny verkörperte den frühreifen Prediger sehr glaubwürdig. Vor allem die Szene mit der improvisierten Predigt während der Schulmesse hatte etwas, aber auch sonst manövrierte er sich stilsicher durch seine Rolle. Man konnte seinen selbstsicheren Einfluss auf die Teenager durchaus nachvollziehen, das wirkte alles sehr glaubhaft. Michael Ensign überzeugte als die Kontrolle verlierender Schulpfarrer ebenfalls und seine Gruseleffekte kamen gekonnt (die Traumsequenz hätte auch in einem Schocker gute Figur gemacht). Der Rest zumindest solide, Nancy Grahn sticht als nervöse und unsichere Adoptivmutter, die als erste vermutet, dass mit den Kindern etwas nicht stimmt, auch positiv heraus.
Was mir jedoch so überhaupt nicht gefallen hat und dem Film dann letztlich auch eine bessere Bewertung gekostet hat, war dieses Mais-Monster am Schluss. Sicher wollte man ein furioses Finale schaffen, aber das musste es dann auch wieder nicht sein. Ich meine, diese Hasenzähne – wem ist denn das bitte eingefallen? Das war hanebüchen und peinlich. Wie das Ding dann auch noch so zwischendurch einige der Kinder verspeist, war es dann bei mir vorbei - wenngleich die realsatirische Umsetzung Pierre Victurnien Vergniaud´s Ausspruch ( „Die Revolution ist wie Saturn, sie frisst ihre eigenen Kinder“) nicht uninteressant daherkam, so passte das dann hier irgendwie nicht so richtig rein. Das war völlig übertrieben und wenngleich es die Macher wohl für gekonnt hielten, verfehlte es die Wirkung fast gänzlich.
Fazit: Der Streifen ist jetzt kein Meisterwerk, für den wie gesagt dritten Teil eines zweitklassigen Horrorfilms aber durchaus passabel und gelungen. Er muss sich hinter den beiden anderen Teilen jedenfalls nicht verstecken, die Verlegung des Ortes des Geschehens in die Großstadt ist geglückt. Wenn das Ding am Schluss nicht gewesen wäre, hätte ich ruhigen Gewissens eine sechs vergeben, doch diese Darbietung kostet die eineinhalb Punkte
Und noch ein Episodenfilm. Ich muss vorausschicken, dass ich die Kurzgeschichten schon beim Lesen als eher schwächere King-Storys empfand und wenngleich George Romero diese ganz passabel für die Leinwand adaptierte, so gefielen sie mir als Filme auch nicht wirklich. Wie hier schon jemand richtigerweise schrieb, man hatte zeitweilig das Gefühl, dass die beim ersten Teil aussortierten Geschichten nun doch noch irgendwie verwertet werden sollten.
Der in Zeitlupe agierende Holzindianer schaffte es eigentlich nie, Spannung aufkommen zu lassen und auch zu Anfang zog sich die Handlung ziemlich dahin (und bei einem Kurzfilm heißt das was). Die Szenen mit dem Häuptling, der seine Schulden mittels des wertvollen Schmucks begleichen will, boten zwar einen guten philosophisch-kulturellen Hintergrund, waren aber einfach zu lang. So geriet der erste Teil schon zu einem Gähner, und daran konnten auch die zumeist guten Darsteller kaum etwas ändern. Negativ fiel mir eigentlich nur Holt Mccallany auf, der überspielte den narzisstischen und eitlen Indianer so stark, dass es fast schon schmerzte.
Der menschenfressende Ölteppich aus der zweiten Geschichte schaffte ebenfalls keine Spannung. Auch den notgeilen und bekifften Teenagern konnte ich nichts abgewinnen, diese sind für mich nicht mehr als ein amerikanisches Klischee-Sittenbild ohne jegliche Aussagekraft. Auch das in der Kurzgeschichte recht gut beschriebene gegenseitige Belauern von „Jäger“ und „Beute“ fehlte hier völlig und daher geriet auch diese Episode langatmig.
Allein die letzte Episode konnte überzeugen, zu retten war das Machwerk dann aber auch nicht mehr. Lois Chiles´ Darstellung fand ich überragend, die Rolle stand ihr perfekt. Sie schaffte es, die Gedanken in den Selbstgesprächen gut zu kolportieren ohne dabei ins Schmierenhafte abzugleiten, das macht zwar letztlich nicht viel her, ist aber eine nicht zu unterschätzende Herausforderung. Dafür war Stephen Kings Darstellung des einfach gestrickten Truckerfahrers überspielt und hölzern. Schuster, bleib bei Deinen Leisten, kann man da nur sagen.
Was mir am Allerwenigsten gefallen hat, war die Rahmengeschichte und die Zeichentrick-Sequenzen. Das wirkte wie von „Tales from the Crypt“ abgekupfert und schlecht gemacht. Der Creep stinkt gegen den Gruftwächter aber so was von ab, die ironisch-witzigen Kommentare waren nah an der Schmerzgrenze, das konnte gar nichts und war schon fast peinlich. Allein der Umsetzung als Zeichentrick war es zu verdanken, dass der völlige Absturz dann doch ausblieb. Einzig die Geschichte von dem Jungen auf dem Fahrrad hatte eine gewisse Atmosphäre, die Handlung aber vorhersehbar und einfach gestrickt.
Die drei Punkte gebe ich für die Regie, die Darsteller und die dritte Episode. Mehr ist da wirklich nicht drinnen. Für mehr war der Streifen zu inhaltsleer und letztlich zu schwach.
George Romero wird seinem guten Ruf gerecht und schafft es hier, aus zwei relativ dünnen Geschichten doch etwas zu machen. Wahrscheinlich wäre jede von ihnen für einen Langfilm zu wenig gewesen und daher wurden uns hier zwei davon präsentiert. Eine für mich gute Entscheidung und auch der Umstand, dass die beiden Geschichten untereinander durch keinerlei Rahmenhandlung verbunden waren, störte mich nicht. Grundsätzlich fühlte ich mich nach den 120 Minuten ganz gut unterhalten, wenngleich bei den Schlusssequenzen ein wenig über das Ziel hinausgeschossen wurde. So sind mir die Motive der in unsere Welt herübergewanderten Seelen, den Arzt zu töten, nicht ganz klar und eine Erklärung liefert der Film dann auch nicht. So blieb es bei der Effekthascherei und das Ende ließ mich dann doch recht ratlos zurück. Ansonsten war alles soweit klar und stimmig.
Auch das Ende der zweiten Geschichte war stark übertrieben. Da wollte man der mitunter etwas schwächelnden Handlung mithilfe der grauslichen Katzenbabys und der Erhängungsszene einen Schlusskick verleihen, der durch seine Durchsichtigkeit leider etwas in die Hose ging. Ansonsten war es eine passable Geschichte, die wie gesagt durch ihre Umsetzung punktete.
Die Darsteller zeigten fast durch die Bank gute Leistungen. Besonders hervorheben möchte ich Harvey Keitel als alkoholkranken Fotografen, der auf seiner Suche nach schaurigen Fotos dem Wahnsinn verfällt. Da zeigt er sein Können und stellt die Figur plastisch und überzeugend dar. Madeleine Potter hat mir auch recht gut gefallen, der Rest der Darsteller solide.
Im ersten Film Licht und Schatten bei den Darstellern, Adrienne Barbeau glaubwürdig und überzeugend, dafür blieb Holter Graham ziemlich blass. Den skrupellosen und geldgierigen Arzt nahm ich ihm in eigentlich keiner Szene so richtig ab. Bingo O'Malley solide und glaubhaft, wenngleich er auch eine extreme und somit recht dankbare Rolle hatte.
Die Inszenierung lässt sich in beiden Filmen Zeit und entwickelt die Figuren somit relativ gut. Wie gesagt waren beide Geschichten von Menge der Handlung etwas dürftig und so konnte man sich mehr Zeit mit den Charakteren nehmen. Dadurch wirkte alles aufgeräumt und ruhig, trotzdem blieb die Spannung latent vorhanden. Besonders gelungen fand ich die Traumsequenz im zweiten Film, das hatte etwas. Auch sonst boten beide Abschnitte eine gute Atmosphäre, was für die Regierarbeit spricht.
Fazit: Aus relativ schwachen Geschichten wurde durch ein gutes Drehbuch, eine gelungene Regierarbeit und einer fast ausschließlich passenden Besetzung letzten Endes doch noch etwas gemacht. Heraus kam kein überragendes, aber immerhin sehenswertes Werk, das durchaus zu überraschen vermag, bei mehrmaligem Ansehen jedoch Längen aufweist. Als Gesamtwerk durchaus empfehlenswert, wenngleich auch die schon ziemlich angestaubte achtziger-Jahre-Optik heutzutage wohl nicht jedermann begeistert.
Sehr lustiger Streifen, ist durchaus empfehlenswert. Wenn auch der Plot nichts umwerfend Neues bringt, würde ich diese Krimikomödie als zu den besseren zählen. Die Pointen werden gekonnt gesetzt und auch das Konterkarieren der Handlung zu den Worten des Sprechers aus dem Off (der aus Blackwoods Buch "vorliest") ist köstlich und immer wieder ein Genuss. Die Slapstick-Szenen runden das Ganze gekonnt ab, heraus kommt ein wirklich guter und über weite Strecken lustiger Film.
Die schauspielerischen Leistungen der Darsteller sind hinlänglich bekannt, jeder macht, was er am Besten kann. William Daniels sorgt für den trockenen Wortwitz und Tom Selleck ist der unbeholfen-komische Hauptdarsteller, wie wir ihn bereits aus "Magnum" kennen. Dazwischen liefert Paulina Porizkova gekonnt die Vorlagen, die die beiden Herrn in bewährter Manier verwerten.
Sehr gut in Szene gesetzt und immer wieder ein Brüller die Sequenz, wo Blackwood mit dem Polizisten telefoniert, bis plötzlich der Pfeil durch die offene Terrassentüre geflogen kommt und in seinem Hintern landet. Der Polizist hält seine Schmerzens- für Lustschreie und glaubt, Blackwood würde gerade verführt. Ein immer wiederkehrender Lacher. Und natürlich auch die Sequenz mit dem klemmenden Garagentor, das hat wirklich etwas.
Leider gibt es zwischendurch immer wieder Längen, wo zwar die Handlung vorangetrieben wird, aber kaum Pointen gesetzt werden, wo dann die Stimmung etwas abflaut. Da hätte man das eine oder andere schon auch noch einbauen können.
Aber wie gesagt, der Film ist durchaus empfehlenswert und auch für mehrmaliges Ansehen geeignet. Als Klassiker würde ich ihn jetzt nicht bezeichnen, aber einen sehr würdigen Vertreter seiner Art. Ich finde es gelungen.
Klassische Edgar-Wallace-Verfilmung mit einem gelungenen Mix aus Krimi, Mystery (gut, damals hieß es noch nicht so) und Komödie mit einem ordentlichen Schuss Heldenpathos. Obwohl die Grundhandlung eine ernste ist, versteht es Harald Reinl, diese dem Zuseher leichtgängig und mit einigem Augenzwinkern versüßt zu präsentieren. Heraus gekommen ist eine nette Melange, in der für jeden etwas dabei ist, sozusagen ein Film für die ganze Familie. Die „Grusel“-Effekte wirken nach heutigen Gesichtspunkten drollig, es gab auch damals es schon Möglichkeiten, diese härter darzustellen. Die Krallenhand wirkt schon irgendwie bedrohlich, ist aber meiner Ansicht nach trotzdem Jugendgerecht. Die Gewaltszenen sind reine Action und die Ermordeten wurden auch nicht explizit dargestellt. Daher verstehe ich die Altersfreigabe ab 16 nicht so ganz, da hätte sicher auch 12 oder 8 gereicht.
Die schauspielerischen Leistungen muss man ebenfalls relativieren, damals galten wohl andere Gesichtspunkte als heute. Da wurde mehr in Stereotypen gespielt und stärker schwarz-weiss gemalt als heutzutage. Der Inspektor ist ein wahrer Held, der Schurke ist so richtig böse (und sieht mit seinen wirren weißen Haaren und der Krallenhand auch so aus) und die Schöne so richtig unschuldig und beschützenswert. Das Ganze wird mit dem Polizeifotografen, der beim Anblick der Ermordeten in Ohnmacht fällt, komödienhaft abgerundet. Eddie Arendt, Karin Dor und Joachim Fuchsberger in ihren Paraderollen, dafür schätzt und liebt man sie. Die Spielweise aller Darsteller pendelt immer stark zwischen über- und unterspielen, bei den emotionalen Szenen wird aus Leibeskräften geschrien, ansonsten wirkt die Darstellung eher nüchtern und mitunter sogar etwas hölzern. Daher ist eine Beurteilung der Darsteller für mich nicht wirklich möglich, heutzutage würde man das wohl anders machen und wie gesagt auch mit anderen Maßstäben messen.
Trotzdem stimmt für mich das Gesamtpaket. Gute Atmosphäre mit Spannungsmomenten, man erwartet eine Edgar-Wallace-Verfilmung und bekommt auch genau das Erwartete geliefert, nicht mehr und nicht weniger (in diesem Fall eigentlich eher mehr). Für mich ein Grund, warum die Filme und die Plots auch heutzutage noch so gerne gesehen werden. Damals in den schwierigen Zeiten wollte man heitere Filme mit möglichst wenig Tristesse sehen (die hatte man wohl im Alltag zur Genüge) und auch heute kommt diese Machart bei vielen Sehern noch recht gut an. Man sieht, dass es sich lohnt, sich mutig dem Übel entgegen zu stellen. Es ist schon im Vorhinein klar, dass die Identifikationsfiguren letzten Endes triumphieren werden und sich am Ende - nach einem guten Ausgang - in die Arme schließen können. Vorhang zu, Applaus und gut.
Vorausschickend muss ich sagen, dass mir das Buch sehr gut gefallen hat – nicht wegen der innovativen Geschichte, sondern wegen der King-typischen Erzählweise. Mit entsprechend hohen Erwartungen bin ich an den Film herangegangen und wurde (so wie von vielen King-Verfilmungen zu dieser Zeit) bitter enttäuscht.
Ohne die Verbindung zu King wäre das ein mittelmäßiger B-Film, daran ändert auch die Besetzung mit zum Teil bekannten Schauspielern nichts. Alles wirkt viel zu lethargisch und blass (was in einem Vampirfilm grundsätzlich schon mal nicht schlecht ist ;) , aber in dem Fall nicht wirklich), echte Stimmung kommt zu keinem Zeitpunkt auf. David Soul spielt viel zu minimalistisch, man hat das ständig das Gefühl, dass Ben Mears die Vorgänge in Salems Lot vollkommen egal sind und er letzten Endes nur gegen den Vampir kämpft, weil er gerade nichts Besseres vorhat. James Mason passend besetzt, doch letzten Endes unterspielt auch er. Einzig Kenneth McMillan als unsympathischer Scheriff (warum werde die meistens als ungute Typen dargestellt?) überzeugt einigermaßen. Die Darstellung des Vampirs hat mir auch nicht gefallen, besonders die Szene, als er durch das Fenster ins Haus eindringt und dann auf dem Küchenboden herumkriecht. Das hatte zwar einen unheimlichen Touch, trotzdem konnte ich mir dabei beim besten Willen kein Wesen mit übermenschlichen Kräften vorstellen. Wenngleich die Maske auch ganz in Ordnung und sein Aussehen doch ziemlich gruslig war, schien von ihm keinerlei Gefahr auszugehen. Sein Verhalten schien nur von der Inaktivität der anderen (Gegen-)Charaktere zu profitieren. Das war nicht sonderlich gekonnt.
Dazu kam die etwas eigenartige Schnitttechnik, erst später habe ich erfahren, dass dieses Machwerk aus einer Fernseh-Serie zusammengeschnitten war. Wirkte nachträglich betrachtet auch so, hätte ich nicht das Buch gekannt, wäre ich bei der Handlung mittendrin irgendwann mal ausgestiegen. Nervende Längen gab es auch dann und wann. Die fehlende Atmosphäre ist meiner Ansicht nach auch dem fast völligen Verzicht auf Musik und den billigen Soundeffekten geschuldet, dazu kommt auch eine lausige Synchronisation. Die Kulissen auch nicht das Gelbe von Ei, vielem sah man an, was es war – eben eine Filmkulisse.
Alles in allem kein Film, den man sich merken muss. Wäre nicht Stephen King draufgestanden, so hätte ich ihn für B-Film-Duzendware gehalten. Die vier Punkte vergebe ich für die Maske Nosferatus und für Stephen Kings Plot, mehr kann ich für dieses Machwerk wirklich nicht tun.
Einer der besten Filme der Achtziger Jahre. Wenngleich der Streifen mittlerweile schon etwas Staub angesetzt hat, so hat er nichts von alledem verloren, das mich damals im Kino so sehr fasziniert hat. Mittlerweile habe ich ihn auf DVD und sehe ihn mir gelegentlich gerne an.
Bei diesem Film passt eigentlich alles. Vor allem der Verzicht auf hochgepushte Spezialeffekte unterstreicht den gekonnten Spannungsaufbau der Handlung, mehr wäre hier nicht förderlich gewesen. Die Schlussszene beispielsweise kommt mit gelben Kontaktlinsen für Robert de Niro aus um die Spannung ins grenzenlose zu steigern. Auch die Szene mit dem Ei ein Klassiker. Die wiederkehrenden abstrakten Szenen, wo der Mann mit dem Lift nach unten fährt, das Ganze untermalt mit der klagenden Saxophonmusik, all das hat einfach etwas. Oder das sich langsame Annähern an den feiernden Soldaten, im Hintergrund nur der Herzschlag zu hören – das fasziniert mich heute noch. Ich könnte noch viele dieser Szenen anführen, die sie schaurige und düstere Atmosphäre unterstreichen.
Horrorfilm ist es für mich keiner, mehr ein Thriller mit okkultem Einschlag. Bei den Voodoo-Szenen jedenfalls könnte ich mir vorstellen, dass das auch in Wirklichkeit so passiert. Wenngleich das Ganze auch keinen wirklichen übersinnlichen Hintergrund hat, so können die „Gläubigen“ durch ihren Fanatismus doch durchaus eine Gefahr für sich und andere darstellen. Trotzdem gab es einige Schockszenen, etwa das mehrmalige Einspielen des Stepptanzes während Harry Angel den Tatort der ermordeten Wahrsagerin untersucht, da hat es mich damals im Kino ordentlich gerissen.
Es ist aber vor allem die Grundaussage, die heutzutage noch Gültigkeit hat. Das sprichwörtliche „Verkaufen der Seele“ für beruflichen Erfolg ist heute aktueller denn je. Die Konsequenzen sind mitunter dramatisch und viele müssen sich – wie Johnny – dann mit den Folgen auseinander setzen und können sich nicht mehr aus der Verantwortung stehlen. Sie tragen die Folgen ihres Tuns und die Erkenntnis, dass nichts im Leben gratis (vieles aber umsonst) ist, kommt zu spät. Der „Vertragspartner“ muss seine Schuld einlösen, ob er will oder nicht. Ich kann nicht sagen, ob diese Aussage tatsächlich die Intention der Macher war, diese Interpretation drängt sich mir jedoch förmlich auf.
Die Darsteller sind bis in die kleinste Rolle passend besetzt und liefern allesamt grandiose Leistungen ab. Robert de Niro als zurückhaltender Teufel, der die Zeit auf seiner Seite weiß und Micky Rourke, der als zweitklassiger Privatdetektiv (und da macht er sich auch nichts vor) immer mehr in die psychische Instabilität abrutscht, je näher er der Lösung seiner Falles kommt, sind einfach brillant. Alle anderen absolut glaubhaft und überzeugend.
Eine wirklich gelungene Rahmen-/Episodengeschichte. Nicht nur, dass die Rahmenhandlung selber einen durchaus passablen Plot zu bieten hat (eine Mischung aus Hänsels Schicksal und den Märchen aus tausendundeiner Nacht), so heben sich auch die Geschichten in ihrer Erzählform wohltuend von denen anderer Episodenfilme ab.
Man hat mitunter das Gefühl, dass Kurzfilme mehr oder weniger als Übungsfelder für Nachwuchs-Drehbuchautoren und –Regisseure angesehen wird. Lauwarme Geschichten, die wegen ihrer Einfachheit nicht für Abendfüllendes taugen und daher - reißerisch und effekthaschend inszeniert – als Episoden produziert und - inhaltlich mehr oder weniger verbunden - aneinander gereiht werden. Das ist hier absolut nicht der Fall, die Geschichten mit der Rahmenhandlung hätten bei entsprechendem Ausbau durchaus das Potential für eigenständige Filme. Ausnehmen möchte ich hier die Episode mit der Katze, die hat mir wegen ihrer Absurdität weniger gefallen. Natürlich bot die der Geschichte mit der Mumie jetzt nicht weltbewegend Neues (besonders das Herausziehen des Gehirns durch die Nase ist irgendwie ein fixer Bestandteil jedes Mumienhorrors), doch durch die schaurig-schöne Atmosphäre und die guten Leistungen der Darsteller möchte ich diese Episode als durchaus gelungen bezeichnen. Ebenso die Episode mit dem Monster, das sein Opfer verschont, wenn dieses schwört, niemandem von der Begebenheit zu erzählen. Das Thema „erfolgloser/verkannter Künstler“ spricht mich generell sehr an, und auch der Rest der Geschichte war einfallsreich und pfiffig umgesetzt. Die Folgen des gebrochenen Schwurs sind hier drastisch und die Umsetzung überrascht gekonnt.
Die Regiearbeit würde ich als stimmig und solide bezeichnen, die schaurig-schöne Atmosphäre wurde durch die Musik gut untermalt und die Handlung mit gelegentlichem Augenzwinkern präsentiert. Diese Mischung gefällt mir grundsätzlich sehr und wurde hier auch gut gebracht.
Die schauspielerischen Leistungen waren ebenfalls sehr gut, nicht umsonst wurden viele der Darsteller später zu Stars, die in großen Produktionen zu sehen sind. Deborah Harry gab die hausfraulich (und trotz ihrer Absichten ein wenig mütterlich) angelegte Dinnerparty-Hexe fantastisch. Die Normalität ihres Tuns (Zubereitung eines Essens) in Verbindung mit dem beabsichtigten Kannibalismus hatte etwas durchaus komödienhaftes. Geniale Darstellung. Aber auch Christian Slater und Robert Sedwick als neureiche Snobs wussten zu überzeugen, ebenso wie James Remar als erfolgloser Künstler. Von Steve Buscemi sind wir besseres gewohnt, die etwas zurückhaltende Darstellung war aber wohl seiner Rolle geschuldet.
Alles in allem ein sehr gutes und stimmiges Werk. Episodenfilme und Rahmenerzählungen haben so ein eigenes Flair, das mir persönlich sehr gut gefällt. Dass einen nicht jede einzelne Episode restlos überzeugt ist klar, hier hatte ich jedoch viel Ansprechendes dabei. Kann man durchaus öfters sehen, ohne sich zu langweilen.
Ein Krankenhaus auf einer englischen Insel, in dem ein Geist wohnt, der sich gegen die Schließung und die Verlegung der Kinder-Patienten wehrt. Eigentlich keine wahnsinnig innovative oder aufregende Handlung, trotzdem hat der Film etwas recht Ansprechendes an sich. Ich kann jetzt gar nicht sagen, woran es genau liegt, der Streifen hat mir einfach gefallen.
Inszeniert wurde am Anfang alles relativ unaufgeregt, die Spannung steigert sich nur langsam, dafür aber kontinuierlich. Die Informationen werden häppchenweise serviert und mit dem Essen steigert sich der Appetit. Mit jedem Schritt wurde mein Interesse mehr geweckt und hielt mich zu Anfang mehr oder weniger nur die englische Landschaft bei Laune, so verdichtete sich mit Fortdauer auch die Atmosphäre und meine Aufmerksamkeit. Toll gemacht waren die Mystery-Szenen, beispielsweise als dem Krankenpfleger durch Geisterhand die Unterarme gebrochen wurden und er wie von selbst durch die Scheibe nach draußen flog. Das kam schon recht überraschend und machte durchaus Lust auf mehr. Spannend und mitunter etwas gruslig ging es auch weiter, Langeweile kam keine auf. Ich wurde bis zum Schluss gut unterhalten und obwohl dieser etwas vorhersehbar war, war es am Ende sehr spannend und sehr gruslig, da wurde alles auf eine Karte gesetzt und gewonnen. Der Kampf zwischen dem nicht loslassen könnenden Kindermädchen und der aktuellen Krankenschwester, sozusagen das Duell der Generationen der Kinderbetreuung, wusste zu überzeugen. Die Spezialeffekte waren sehr stark, man wusste mit einfachen Mitteln Gänsehaut und Stimmung zu erzeugen und aus eigentlich wenigen Möglichkeiten viel herauszuholen. Der verlassene und wüste Krankenhausflur mit den blinkenden Neonröhren schuf eine düstere und gefährliche Atmosphäre und steigerte die Spannung damit ungemein. Das war wirklich gekonnt.
Von den Schauspielern sah man durch die Bank gute Leistungen, Calista Flockhart mimte das schüchterne Mauerblümchen, das in der Zeit der Gefahr über sich hinauswächst, recht gut (ich muss am Rande erwähnen, dass in keine einzige Folge von „Ally McBeal“ gesehen habe und sie daher für mich keine Rollenprägung hatte) . Sehr gut vor allem die Leistungen der Kinder, Yasmin Murphy als Objekt der Heimsuchung konnte mit der Erzählung über das „mechanische Mädchen“ punkten, das hat sie gut dargestellt. Die anderen handwerklich grundsolide, weder im Guten noch im Schlechten auffällig.
Herausgekommen ist kein großer, aber doch empfehlenswerter Film, der durchaus auch beim zweiten Ansehen durch die sich steigernde Atmosphäre zu gefallen weiß. Einem Fan des klassischen Horrorfilms wird die Schlusssequenz wahrscheinlich zu wenig blutig sein, aber meinereiner fühlte sich recht gut unterhalten. Beginnt für mich als Mystery und endet als passabler Horror. Klar war das Ende wie gesagt etwas vorhersehbar, die gute Umsetzung hat aber viel wieder wettgemacht.
Für mich ist es eine gelungene Neuverfilmung des Stoffs, möglicherweise sogar die beste King-Verfilmung überhaupt. Dieses langsame, für die Protagonisten anfangs fast unmerkliche Eindringen des Übersinnlichen in deren Welt, das ist genau das, was King ausmacht. Genauso wie die penibel aufgebauten Hintergrundgeschichten und die exakten Charakterbeschreibungen lassen sie die Geschichte glaubwürdig und plausibel erscheinen. Der Mensch wird mit seinen Stärken, Schwächen und sonstigen Eigenschaften klar dargestellt, Entscheidungen und Handlungsweisen dadurch plausibilisiert. Man hat irgendwann das Gefühl, die Charaktere zu kennen und fühlt (und leidet) so richtig mit ihnen mit. Das Hotel erscheint zu Anfang wie ein Palast und wird später mehr und mehr zu einem düsteren Gefängnis. Das passt insofern recht gut, da die Anstellung von Jack Torrance von ihm zu Anfang als positiv und „letztem Ausweg“ empfunden wird – zumal er in den Chroniken des Hotels einen guten Stoff für sein Buch gefunden zu haben glaubt. Erst nach und nach und von ihm unbemerkt nehmen die negativen Sentenzen überhand und die Atmosphäre wird düsterer. Die Welt der Protagonisten gerät zusehends aus den Fugen und sie reagieren auf die ihnen zu eigene Art und Weise darauf. Die Ereignisse steuern auf ein furioses Finale hin, das man ohnehin schon kennt, aber trotzdem von der Handlung gefesselt ist. Anders als die etwas über-künstlerisch inszenierte Version Kubricks wird hier die Handlung realistisch dargestellt, wenngleich Kubrick eine dichtere und eindringlichere Atmosphäre zu schaffen weiß. Die Schockeffekte sind allerdings hier besser, gerade gegen Ende gelingen ein paar überraschende Szenen. Die computeranimierten Heckentiere kommen eher mittelprächtig daher, das hätte man besser lösen können. Dafür die Badewannen-Szene atmosphärisch dicht und wirklich gruslig.
Licht und Schatten bei den Darstellern. Steven Weber fand ich zu Anfang eher durchwachsen, je mehr sich der Geister-Einfluss auf seinen Charakter ausweitet, desto besser und glaubwürdiger kommt er herüber. Zu Ende mimt er den fast dem Wahnsinn Verfallenen sehr gut und furchteinflößend. Rebecca de Morney ist hier schlicht und einfach falsch besetzt, sie ist zu schön und zu perfekt für diese Rolle und wirkt daher nicht sonderlich überzeugend. Eine optisch eher bodenständige Schauspielerin hätte hier besser gepasst. Sie war bemüht, fand für mich aber nie so richtig in ihre Rolle. Courtland Mead sehr gut und überzeugend, Kinderrollen sind ja immer so ein Thema. Der Rest handwerklich solide und glaubwürdig. Wil Horneff als Tony kam - wie es hier jemand richtigerweise bemerkte – ein wenig nerdig daher, ob man das passend findet oder nicht bleibt jedem selbst überlassen. Bei der Entscheidung, seinen Charakter zu personifizieren, hatten die Macher kein gutes Händchen, da hätte man sich eher am Buch bzw. an Kubrick orientieren sollen (eine Stimme aus dem off hätte mir persönlich an Besten gefallen). Inhaltlich war es aber wahrscheinlich nötig, da ja später auch die Overlook-Geister sichtbar werden.
Fazit: Ein empfehlenswerter Streifen, der trotz seinen 273 Minuten keine Längen aufweist. Bis auf wenige Schwächen ein gelungenes Machwerk, wie gesagt für mich eine der besten King-Verfilmungen.
Typischer B-Film mit allen genretypischen Elementen wie schwachen Darstellern, teilweise unsinnigen Dialogen und billigen Effekten. Es wurde offenbar versucht, eine Mischung aus mehreren Genres zu schaffen, alleine die Umsetzung misslang etwas. Der Streifen hatte schon auch seine Höhen und Pluspunkte, es überwogen allerdings die Negativa.
Fangen wir mit den Pluspunkten an. Gefallen hat mir der Drehort und die Kulissen. Die Südsee-Stimmung kam eigentlich ganz gut an, und auch die Tauchszenen waren so weit so gut. Auch die Innenaufnahmen passten dazu und unterstrichen die Atmosphäre. Der Plot selber hätte einen mittelprächtig spannenden Schatzsucher-Abenteuerfilm mit einer ordentlichen Portion Südsee-Romantik ergeben können, und wenngleich die Handlung auch ein wenig einfach gestrickt war, so wäre das für sich gut und schön gewesen.
Und damit sind wir auch schon bei den Negativa: Leider verquickte man das mit einigen Mystery-Elementen im Rahmen eines Fluches, und diese übernatürlichen Elemente passten da so gar nicht hinein. Die billige Machart der „Horror“-Effekte tat dann ihr Übriges, um den Film ziemlich zu versauen. Ich hatte ständig das Gefühl, dass sich der Film nicht entscheiden konnte, was er sein möchte, Mystery oder Abenteuer.
Ebenso die Darsteller: June Chadwick pendelte in Ihrer Darstellung zwischen tougher Abenteurerin und hilflosem Frauchen, das beschützt werden muss, hin und her. Auch Wayne Crawford überzeugte mal mehr, mal weniger. So richtig gut war er eigentlich nur in der Szene, als Max Sarah mit verstellter Stimme von der Charter seines Bootes abhalten will, das hatte etwas Kindlich-Drolliges. Ein weiterer Minuspunkt war die grottenschlechte Synchronisation, die machte jeden Ansatz schauspielerischer Leistung postwendend wieder zunichte. Ted Le Plat als Bösewicht bemüht aber letztlich unglaubwürdig weil wenig motiviert, Sheri Able nicht mehr als ein leichtbekleideter optischer Aufputz.
Drehbuch und Inszenierung ergänzten sich sehr gut, einer mäßig spannenden Handlung standen ein paar Regiefehler und mehrere szenischen Ungereimtheiten gegenüber. Das große Plus, die tolle Südsee-Kulisse und die Seefahrer- und Schatzsucher-Romantik wurde jedoch leidlich ausgekostet (dafür vergebe ich die eineinhalb Punkte), konnte das Machwerk aber letztlich auch nicht mehr retten. Hätte man sich auf das Abenteuer-Genre fokussiert und den Fluch auf eine regionale Legende und die gefährlichen Fische im Riff reduziert, dann wäre es sicher stimmiger gewesen - so wurden eigentlich die Freunde beider Genres verschreckt.
Fazit: Kein Film, den man sich merken muss.
Nach vielen eher enttäuschenden Stephen-King-Verfilmungen ist diese noch eine der besseren, wenngleich auch diese mit der Romanvorlage nicht mal im Ansatz mithalten kann (obwohl man sich eigentlich relativ genau an die Handlung des Romans gehalten hat). Einiges, was King als Autor ausmacht, fehlt hier. Natürlich ist es schwer, jede kleine Nebenhandlung darzustellen, sonst wäre wahrscheinlich ein fünf-Stunden-Epos daraus geworden, daher musste man wohl Abstriche machen. So ging viel von der Hintergrundgeschichte verloren, wenngleich dem Zuschauer zumindest die wichtigsten Informationen gegeben wurden. Damit war die Handlung stimmig und alle Rätsel lösten sich gegen Ende hin auf.
Und so wird uns hier ein etwas überdurchschnittliches B-Movie mit Starbesetzung präsentiert. Die Darsteller sind allesamt bekannt und sie machen ihre Sache nicht schlecht. Es wurde eigentlich jede Rolle passend besetzt und glaubwürdig gebracht. Besonders Ron Perlman dürften explizierte Rollen liegen, den besessenen und durchgeknallten Sherriff bringt er sehr gut. Matt Frewer entgegen seiner bisherigen Rollen unaufgeregt und gefasst, Tom Skerritt wie man ihn kennt. Die anderen bieder und solide (einzig von Steven Weber hätte ich mir mehr erwartet, den umsichtigen Roadie habe ich ihm nur mit Abstrichen abgenommen), wie gesagt sind mir keine großen Schwachstellen in der Besetzung aufgefallen.
Von der Inszenierung her orientiert man sich ziemlich genau am Buch, was ich auch als durchaus positiv empfinde. Die Stimmung wird einigermaßen gut umgesetzt – wenngleich es nicht gelingt, eine dichte und latent gefährliche Atmosphäre zu erzeugen. Bei der Sequenz im Theater zum Beispiel versiegt die Spannung völlig. Dafür gefallen die pittoreske Wüstenlandschaft und die Mine. Die Rückblende durch den alten Filmapparat war ein wenig gekünstelt, eine Rahmengeschichte, etwa durch eine Erzählung des alten Mannes (Charles Durning) hätte wohl mehr Glaubwürdigkeit gehabt. Aber ok, das ist ein persönlicher Eindruck. Die Tierszenen waren gekonnt, aber nichts Besonderes, durchschnittliche Leistung der Trainer. Der Puma wirkte sehr gut und schuf ein wirkliches Bedrohungsszenario, was die Krabbeltiere und die Schlangen irgendwie nicht schafften, die waren wohl eher für die Ekelmomente zuständig. Die wie Gardesoldaten neben der Straße aufgereihten Kojoten hatten wie im Buch eine eigenartige, beklemmende Wirkung, man hatte da schon zu Anfang des Films das komische Gefühl, dass hier irgend etwas nicht stimmt. Die getöteten Leute hätte man ruhig ein wenig drastischer darstellen können, die verfehlten ihre Wirkung ziemlich – etwas mehr von der Endzeit-Stimmung hätte dem Film durchaus gut getan.
Herausgekommen ist ein ansehnlicher, wenn auch nicht herausragender Streifen. Wie gesagt, verglichen mit anderen King-Verfilmungen eine höherwertige, für sich alleine betrachtet aber ein biederes Durchschnittswerk, das seine Stärken aber durchaus auszuspielen vermag. Kann man sich auch öfters ansehen ohne sich zu langweilen, von einem Horror-Meisterwerk ist der Film aber dennoch meilenweit entfernt.
Missglückter Versuch eines ewigen Verlierers, seinem Elend zu entkommen. Und allem anderen auch. Obwohl der Film eine gewaltige Portion an Tristesse aufzubieten hat und dadurch wohl nicht jedermanns Sache ist, hat er mir persönlich recht gut gefallen. Die minimalistische Inszenierung passt recht gut zur Handlung, strauchelnde Persönlichkeiten sind nun mal keine Selbstdarsteller. Gleichzeitig wirkt die Atmosphäre dadurch besonders intensiv und transportiert die Befindlichkeiten der Protagonisten umso stärker. Offen bleibt, ob die Personen ihrem Elend schlussendlich entkommen, viel Hoffnung hat man gegen Ende nach der bisherigen Handlung aber eigentlich nicht. Damit lässt einen der Film mit einem eher negativen Gefühl zurück, happy End gibt hier keines. Das Ehepaar scheint durch den Nachwuchs zumindest ein Bild von Normalität aufrecht erhalten zu können – wohl aber nur so lange, bis Robert erkennt, Vater eines Kuckuckskinds zu sein. Für Alex sehe ich eher schwarz, über kurz oder lang wird der wieder in der Gosse landen und den Hausner wird wohl irgendwann das Zeitliche segnen.
Die Inszenierung ist wie gesagt minimalistisch, trotzdem aber effektvoll und klar. Die Handlung sowie die Motivation der Personen werden gut transportiert. Die ländlichen Kulisse und das Rotlichtmilieu sind auch eindrucksvoll widergegeben und schaffen eine intensive Atmosphäre. Sogar die minutenlangen Säge-Szenen bilden keine Längen sondern zeigen die geistige Aufarbeitung der vorangegangen Ereignisse durch Alex. Das passt fast ausschließlich für diesen Film und auch nur an dieser Stelle, da wurde wirklich mit Feingefühl und handwerklichem Können gearbeitet. Die expliziten Sexszenen zu Anfang hätte man sich dagegen sparen können (die später mit Susanne nicht, die drückten da schon einiges aus), die stützen in dieser Ausprägung eigentlich weder die Handlung noch die Stimmung und sind für mich daher in dieser Form überflüssig. Weniger wäre hier mehr gewesen.
Die Darsteller machen allesamt einen sehr guten Job, die Charaktere sind passend besetzt und überzeugend gespielt. Hanno Pöschl tut, was er am besten kann, seine Strizzis sind einfach die Besten. Ursula Strauss mimt die zu allem entschlossene Ehefrau gekonnt und sehr hintergründig. Ihre wahren Motive kommen erst am Schluss so richtig zum Vorschein, dafür aber dann umso prägnanter. Johannes Krisch wie immer überragend, er überzeugt einfach in jeder Szene. Andreas Lust leidet gekonnt, das nimmt man ihm eigentlich zu jedem Zeitpunkt voll ab.
Fazit: Man sollte sich den Film nur mit einer positiven Grundeinstellung ansehen, sonst ist man am Ende akut Suizidgefährdet. Mir hat er nichts desto trotz recht gut gefallen, ein kräftiges Lebenszeichen österreichischen Filmschaffens, das auch die heimischen Schauspieler gut in Szene setzt. Der regionale Dialekt macht es glaubwürdig und authentisch. Alles in Allem eine gelungene Sache.
Grandioser Film! Hier passt wirklich alles. Die Verquickung von regionalen Mythen und Legenden mit Ereignissen in der Jetzt-Zeit spricht mich sehr an und das wurde in diesem Film wirklich gekonnt und glaubhaft umgesetzt. Die düstere Atmosphäre eines Schweizer Bergdorfs in den Siebzigern tut ihr Übriges. Dazu noch die pittoreske Bergwelt und die erst freundliche, später ins unheimliche umschlagende Stimmung der Sennen Hütte passen ins Bild. Da braucht es keine hochgepuschten Spezialeffekte, um Spannung zu erzeugen und zu halten. Dass die Geschichte umgekehrt herum erzählt wurde, verwirrte zu Anfang etwas, später löste sich aber alles auf und das passte dann ins Gesamtbild.
Überhaupt waren es die kleinen, unscheinbaren, fast nebensächlich erscheinenden Dinge, die zu Anfang Rätsel aufgaben und später erklärt wurden, die den Reiz des Filmes ausmachten. Ein Beispiel: Als die Frau das erste mal im Dorf auftauchte, hatte sie Angst vor dem Kreuz und schrie beim Läuten der Kirchenglocken. Die Dorfgemeinschaft, ohnehin durch den (vermeintlichen) Freitod des Messners in Aufruhr, dachte sofort an ein weiteres Zeichen, dass der Teufel Einzug in ihr Dorf gehalten hätte. Dass die Frau Zeit ihres Lebens im Keller unter der Kirche gefangen gehalten worden war und deshalb von diesen Dingen traumatisiert war, wussten die ja nicht und so entstand aus dem Aberglauben und vermeintlichen „Zeichen“ ein falsches Bild, das sich dem Zuschauer später erklärt. Oder dass sie genau in dem Moment auf der Hütte auftaucht, als die drei Protagonisten im Absinth Rausch die Beschwörung des Tuntschis vornehmen. Dass sich mit ihrem weiteren Aufenthalt genau die Legende des Sennentuntschis auf grausame Weise erfüllt, geschieht auf den ersten Blick „zufällig“, lässt aber die Legende in der heutigen Zeit Einzug halten. Diese vielen kleinen Puzzleteile ergeben ein stimmiges und in seiner Gesamtheit wirklich ansprechendes Gesamtbild, das perfekt inszeniert wurde. Wirklich ekelhafte Szenen sind nicht enthalten, sind aber auch nicht nötig. Die Handlung ist mitunter verstörend genug, da braucht es keine Splatter- und Gore-Effekte.
Die schauspielerischen Leistungen sind durch die Bank ausgezeichnet, der Cast ist bis in die kleinste Nebenrolle ausgezeichnet besetzt. Nicholas Ofczarek wie immer glaubwürdig, der zugezogene Ortspolizist, der als „Fremder“ von außen die allgemeine Ordnung ebenso mühsam wie verzweifelt aufrecht zu erhalten sucht, wird von ihm sehr gut gespielt. Aber auch Roxanne Mesquida überzeugt als in die Zivilisation gestoßenes Wolfskind. Andrea Zogg und Joel Basman geben ihre Typen ebenfalls überzeugend.
Fazit: Ein echt gemeiner und fieser Psychothriller, der auf explizite Szenen weitgehend verzichtet, trotzdem aber nicht fade daherkommt. Der Unterhaltungswert auf jeden Fall sehr hoch. Als „echten“ Horrorfilm würde ich ihn jetzt nicht sehen, das ist jedoch Geschmackssache und liegt letztendlich im Auge des Betrachters. Wie gesagt, hier passt für mich wirklich alles. Ein Film, dem ich jedem Genre-Fan guten Gewissens empfehlen kann. Taugt absolut auch für mehrmaliges Ansehen.
Tut mir leid, aber der Film kann gar nichts. Ob es an der billigen Machart, den Regiefehlern oder der madigen Inszenierung liegt, kann ich nicht sagen. Tatsache ist, dass zu keiner Zeit so etwas wie Spannung oder auch nur Interesse aufkam, wie es weitergeht. Der Film hat mich eigentlich nie irgendwie bei Laune gehalten und war eigentlich nur zum Einschlafen langweilig. Die grindige Achtziger-Jahre-Optik mag ja dem Erscheinungsjahr geschuldet sein, das will ich dem Streifen daher nicht unbedingt anlasten, aber die sehr einfachen und irgendwie billig gemachten Effekte hätten nicht unbedingt sein müssen. Da hatte man auch zu dieser Zeit schon bessere Möglichkeiten. Auch die Geschichte selber war sogar damals schon dagewesen, man versuchte wohl auf der damaligen Öko-Horror-Welle mitzureiten und peppte das Ganze mit ein wenig Zombie-Grusel auf. Meine ohnehin nicht allzu hoch angesetzte Erwartungshaltung wurde jedenfalls mühelos unterboten.
Das Drehbuch war auch nicht das Gelbe vom Ei, gelungene Passagen wechselten mit den typischen B-Film-Dialogen, den einen mitunter ziemlich die Augen verdrehen lässt. Vor allem die Streitszene in der Bar wirkte durch die einfallslose Sprache nur gekünstelt und holprig. Überhaupt waren die einheimischen Hinterwäldler viel zu typisch und viel zu „gemein“.
Positiv zu erwähnen ist allenfalls der Versuch, die Handlung und den Spannungsbogen langsam aufzubauen und das Ganze nicht sofort zu einer einzigen Flucht-Action ausarten zu lassen, wie es später gerne gemacht wurde. Auch wenn das völlig misslang, allein der Versuch ist den Machern anzurechnen. Wenn die Inszenierung nicht so lethargisch gewesen wäre, hätte manchmal durchaus Spannung aufkommen können. Die Regierarbeit war ansonsten solide und unaufgeregt.
Die ganz ansprechenden schauspielerischen Leistungen der Hauptdarsteller Wings Hauser, Lee Montgomery und Bo Hopkins sind ein kleiner Pluspunkt, wenngleich auch sie gegen ein schwaches Drehbuch und eine teilweise unpassende Synchronisation letzten Endes nicht ankämpfen konnten. Der Stoff gab einfach nicht mehr her, trotzdem haben sie noch das Beste daraus gemacht.
Die Maske war auch etwas gewöhnungsbedürftig, die Zombies/Vampire/Mutanten wirkten einfach irgendwie angemalt und strahlten daher auch keine Gefahr aus. Die Ausstattung ansonsten mittelprächtig. Atmosphäre hatte der Film jedenfalls keine und so ist dann auch alles andere spurlos an mir vorübergezogen.
Fazit: Ein bisserl Gesellschaftskritik (Warnung vor der Umweltverschmutzung und deren negativen Auswirkungen auf den Menschen), ein bisserl Grusel und noch ein bisserl irgendwas undefinierbar anderes. Kein Film, den man sich merken muss, und schon gar keiner, den man sich mehrmals ansieht. Die zwei Punkte gebe ich für die Regierarbeit (die Fehler lasse ich mal außen vor, die können passieren) und die Schauspieler.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Jim Careys erste ernste Rolle, und dann gleich in einem Thriller. Ich muss gestehen, nach den vielen Klamauk- und Blödelrollen musste ich mich erst ein Weilchen daran gewöhnen, dass jetzt keine Grimassen, sondern Suspence geboten werden sollte. Das dauerte die ersten Minuten, doch nachdem ich mir das dann verinnerlicht hatte, fand ich ihn ganz gut. Er mimte den sympathischen und netten Kerl, der von seiner Vergangenheit eingeholt wird und sich mittels eines geheimnisvollen Buchs an seine verdrängte Vorgeschichte erinnert. Der Konnex zur Zahl 23 war mir zwar nicht ganz klar und was diese in der ansonsten recht stimmigen Handlung zu suchen hatte. Ich denke, man wollte ein wenig Verschwörungstheorie hineinbekommen um das Ganze etwas inhaltsleere Machwerk zusätzlich aufzupeppen. Die doch recht dünne Handlung ist der einzige, aber wesentliche Schwachpunkt des Streifens. Daher auch die durchschnittliche Benotung, mit einem zugkräftigeren Plot hätte der Film schon einiges mehr hergemacht.
Ansonsten hat es für mich jedoch durchaus funktioniert und heraus kam eine gelungene Mischung aus Thriller, Film noir und Mystery. Natürlich kann man zu solchen Crossover-Streifen geteilter Meinung sein, aber die Verbindung all dieser Elemente hat mir doch recht gut gefallen und einen leichtgängigen Film geschaffen, der niemandem weh tut und durch seine wechselnde Atmosphäre zu überzeugen vermag. Die Sequenz über Fingerling gefiel mir ebenso wie die angedeutete Seelenwanderung des Opfers auf Ned, den Hund. Inszeniert war es eher unaufgeregt, dafür ziemlich ungewöhnlich, doch gerade die Andersartigkeit der Szenen und Bilder hat mich eigentlich sehr stark angesprochen. Obwohl es durch die mehrmaligen atmosphärischen Wechsel stellenweise etwas oberflächlich daher kam, übte es einen gewissen Reiz auf mich aus, der auch bei zweiten und dritten mal ansehen bestehen blieb. Genrekennern und –puristen wird es wahrscheinlich aber weniger gefallen.
Die Darstellerriege wusste durch die Bank zu überzeugen, klare Schwachstellen sind mir jedenfalls keine aufgefallen. Die Rollen waren aber zum Teil stark klischeebesetzt und daher relativ dankbar. Von den Nebendarstellern möchte ich besonders Mark Pellegrino hervorheben, der hat den fälschlich inhaftierten und sein Schicksal heroisch tragenden Professor wirklich gut gebracht.
Fazit: Ein passabler erster Versuch von Jim Carey eines Imagewechsels ins ernste Fach. Dass er dabei seine Fähigkeiten erst unter Beweis stellen muss und nicht gleich eine Rolle in einer Top-Produktion bekommt, ist klar. Der Film wäre mir ohne ihn wahrscheinlich nicht aufgefallen, doch trotz der inhaltlichen Schwächen mag ich ihn einfach. Das ist aber eine rein persönliche Sache und daher würde ich ihn jetzt auch nur mit Vorbehalt weiterempfehlen.
Was haben Stephen King und HP Lovecraft gemeinsam? – Es ist spannender, ihre Bücher zu lesen, als deren Verfilmungen zu sehen.
Wobei die Verfilmung von Dagon jetzt nicht eine der schlechtesten, aber auch nicht eine der besten ist. Für sich alleine betrachtet und verglichen mit allen anderen B-Horrorfilmen, die ich in den letzten Jahren gesehen habe, ist der Streifen ja ganz ok - wenn man allerdings das Buch kennt und entsprechend hohe Erwartungen hegt, dann stinkt dieses Machwerk allerdings etwas ab.
Gefallen hat mir vor allem die dichte düstere Atmosphäre (das schaurige Dorf und der Wetter-Effekt am Anfang finde ich sehr gut) und dass sich das Drehbuch ziemlich an die Handlung Lovecrafts hält, wenngleich die Hintergrundgeschichte und der Mythos etwas zu stark außen vor bleiben. Leider verkommt das Ganze stellenweise zu einer einzigen Flucht vor den Dorfbewohnern, das minutenlange Gerenne wurde mitunter ein wenig langweilig. Da hätte ich mir gewünscht, dass man zum Beispiel die Rahmenerzählung des Landstreichers ein wenig ausdehnt und ihr somit mehr Glaubhaftigkeit verleiht, indem man die Hintergründe für die Zuwendung zu Dagon mehr herausarbeitet. Der etwas lapidare Hinweis auf die wirtschaftlichen Probleme verbunden mit den einbrechenden Erträgen aus der Fischerei greift da meines Erachtens etwas zu kurz. Dafür waren die Spezialeffekte soweit realistisch und die Ekel-Szenen gekonnt. Vor allem die explizite Häutungs-Szene hatte durchaus etwas. Auch die Dorfbewohner waren gut gemacht, hier hat die Maske ganze Arbeit geleistet. Generell wirkten die Ausstattung und die Kostüme gut und stimmig und trugen zur Atmosphäre gut bei. Die Auflösung am Schluss war mir dann wieder zu lapidar, dafür hätte man die eine oder andere Fluchtszene opfern können. In Summe war die Inszenierung aber grundsolide, viel stand wie gesagt mit der Ausstattung, den Kostümen und der Maske.
Von den Darstellern hingegen haben mir eigentlich nur Francisco Rabal nur Ezra Godden wirklich gefallen, die anderen blieben blass und wenig überzeugend. Dafür hat die Darstellung des sich nicht in die Dorfgemeinschaft einfügenden und daher von den negativen Auswirkungen betroffenen Landstreichers und die des ungelenken, mit der Situation völlig überforderten Computerfuzzis, der nach und nach hinter das Geheimnis des Ortes und seines eigenen Schicksals kommt, den Film getragen und einiges gerettet. Raquel Meroño hingegen sollte eher die Schöne in einer Rosamunde-Pilcher-Verfilmung spielen, das Horror-Genre dürfte nicht so ihres sein.
Fazit: Eine nicht überragende, aber durchaus passable und empfehlenswerte Lovecraft-Adaption, die auch beim zweiten mal Anschauen wegen der schaurigen Atmosphäre Freude macht. Klassiker wird sicher keiner daraus, dazu haben Darsteller in ihrer Gesamtheit zu wenig Qualität, der Film wird wie gesagt nur von zwei Personen getragen.
Riccardo Pizzuti ist mir vor allem bei den Italo-Western-Parodien aufgefallen, weil er in den drei Filmen, die ich auf Video hatte, nie auch nur ein eiziges Wort von sich geben dürfte, dafür aber vor allem Prügel einstecken musste. Als ich dann gelesen habe, dass er diese Rolle in insgesamt sage und schreibe 18 (!) Filmen bekleidet hatte, war ich schon einigermaßen überrascht. Das zeugt schon von einer gewissen Ausdauer und Beharrlichkeit, sich 18 Filme lang die Fresse polieren zu lassen - von der nicht vorhandenen schauspielerischen Herausforderung ganz zu schweigen. Dass ihm das nicht bald zu blöd wurde, hatte mich lange gewundert.
Mittlerweile bin ich hier anderer Meinung. Es ist sicher nicht leicht, den Schlägen auszuweichen und es dabei so aussehen zu lassen, als ob man jetzt so richtig eine kassiert hätte. Riccardo Pizzuti hat das offenbar zur Perfektion gebracht. Er lässt die Haare fliegen und steckt dabei ein, dass man beinahe Mitleid bekommen könnte. Da es sich aber um Slapstick handelt, so sieht man das mit einer gewissen Häme und Schadensfreude, zumal er ja meistens den fiesen Handlanger des Film-Ungustls spielt, dem man dies durchaus vergönnt. Bei keinem anderen wurde die Kauleiste so herrlich malträtiert wie bei ihm (und das, ohne dass er dabei einen einzigen Kratzer abbekam). Aus diesem Grund genießt er seinen Quasi-Kultstatus durchaus zu Recht. Wie es bereits jemand anderer hier richtigerweise schrieb: Ohne ihn wären die Hau-Drauf-Filme nur der halbe Spaß.
Wenn seine Haare fliegen, dann weiß man, dass das jetzt so sein muss. Die vom fiesen Grinsen untermalte beharrliche Schweigsamkeit tut das ihre dazu. Ich ziehe meinen Hut vor diesen Nehmerqualitäten und erkenne seine Mitwirkung als wesentlichen Bestandteil der Bus-Spencer-&-Terence-Hill-Filme an. Er war wichtig und spielte die besten Nebenrollen aller Zeiten.
Ein Zeichentrick-Film aus den achtziger Jahren, der im Suspence-Bereich angesiedelt ist – Naaaja. Das war mein erster Gedanke, als ein Freund mir diesen Streifen wärmstens empfohlen hat. Dementsprechend niedrig war meine Erwartungshaltung beim ersten Ansehen und ich muss sagen, dass ich selten positiver überrascht wurde.
Es ist zwar ein Zeichentrick-Film, aber definitiv nichts für Kinder. Spannend und interessant von der ersten bis zur letzten Minute, die Schockszenen trotz der Umsetzung und der mitunter etwas einfachen Grafik explizit, beklemmend und mitreißend. Die Handlung wird gut wiedergegeben und die Umsetzung tut der Atmosphäre keinen Abbruch. Im Gegenteil, die ungewöhnliche Machart schafft eine eigene, gute und sehr ansprechende Stimmung. Die Charaktere sind allesamt gut umgesetzt und erfüllen die gängigen Mickey-Spillane-Klischees, nur eben als Katzen. Da wurde in jeder Entstehungskomponente gut gearbeitet, Idee und Umsetzung harmonieren gut miteinander. Die prominent besetzte Riege der Sprecher ist für jeden Charakter richtig und top besetzt, da kommt wirklich etwas herüber. Vor allem Klaus Maria Brandauers und Helge Schneiders Stimmen schaffen eine gute Atmosphäre und tragen die Handlung dadurch gut durch den Film. Wie Francis nach und nach hinter das Geheimnis, die Tierversuche und den geheimen Kult kommt und sich die Spannung mehr und mehr aufbaut, spricht für das Drehbuch und die Inszenierung. Die Handlung ist geradlinig, trotzdem hielt sie einige Überraschungen für mich bereit. Besonders gefallen hat mir die Traumsequenz, da war so richtig düstere Bildgewalt dahinter.
Rhythmisch passt es auch ganz gut, die Handlung wird durch das Aufdecken immer wieder neuer Erkenntnisse gut am Laufen gehalten. Längen gibt es keine, das Spannungsniveau bleibt konstant hoch uns steigert sich gegen Ende bis zu einem furiosen Finale.
Nicht gefallen hat mir die schlechte Bildqualität (ok, der Film kommt aus den Achtzigern, da gabs noch keine Digital-Technologie) und mitunter die Einfachheit der Zeichnungen. Da hätte man sich für einen Erwachsenenfilm etwas mehr Mühe geben können, wenngleich das damals wohl die gängige Machart war. Aber sonst gibt es kaum etwas zu meckern, nach den 97 Minuten fühlte ich mich so richtig gut unterhalten. Den Streifen kann man sich ruhig öfters ansehen, das tut der Spannung und der Stimmung keinen Abbruch.
Um es gleich vorweg zu nehmen: Ein guter Film ist das nicht. Die Unterwasserszenen sind allesamt schlecht und das ist bei einem Film über ein See-Monster natürlich tödlich. Überhaupt war Nessie selber einer der schlechtesten Computeranimationseffekte, die ich je gesehen habe. Die Bewegungsabläufe waren hölzern und bis auf die Passage, in der das Monster unter dem Boot durchschwimmt, nicht realistisch. Bei den Tauchszenen war erkennbar, dass diese im Studio an Land gemacht wurden und das zerstörte die Stimmung fast völlig. Auch die explodierenden Tonnen wirkten unecht. Alles zusammen ruinierte ziemlich viel, so war dadurch der Showdown am Schluss gähnend langweilig und ich war froh, als das endlich vorbei war.
Licht und Schatten bei den Darstellern, Brian Wimmer brachte den Yankee-Abenteurer eigentlich ganz gut und auch Patrick Bergin fand ich (außer in der Schlusssequenz unter Wasser, da fiel auch er den miesen Effekten etwas zum Opfer) ganz überzeugend. Der mimte den gebrochenen Vater, der seine Chance dann doch wahrnimmt und auf Rachefeldzug geht, recht gut. Lysette Anthony sowie Vernon Wells sah man das Bemühen an, aber irgendwie fanden sie nie so richtig in ihre Rollen. Der Rest mittelprächtig und solide, Robert Foxworths (!) Szenen waren zu kurz um ihn wirklich einschätzen zu können.
Das große Plus des Films war die Entscheidung, an Originalschauplätzen zu drehen, das verschaffte dem Ganzen dann doch eine recht gute Atmosphäre (die aber letztlich mit dem Suspence-Plot nicht viel zu tun hatten und nur am Rande positiv auffielen). Das Drehbuch war auch soweit in Ordnung, man blieb von B-Film-typischem Geschwafel weitgehend verschont. Die Inszenierung selber gewann mit den Landschaftsaufnahmen und die Überwasser-Szenen waren dadurch stimmig und nett anzusehen.
Fazit: Obwohl die Grundgeschichte durchaus Spannungspotential hätte, blieb diese durch die miesen Effekte weitgehend aus. Der Film blieb dadurch weit hinter seinen Möglichkeiten zurück, da konnte auch die unter dem Strich mitunter ganz passable Leistung der Darsteller nichts ändern. Zumindest bei den Außenaufnahmen kam teilweise Stimmung auf, auch die Dudelsack-Musik passte gut dazu. Gruslig wars nicht, Nessie verkam leider zur Eidechse.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Ein Film, wie es nicht viele gibt. Ob das nun gut oder schlecht ist, muss jeder für sich entscheiden. Ich persönlich sah mehrere Aspekte, von denen manche positiv, andere wiederum negativ auf mich wirkten. Die Atmosphäre ist wohl das größte Plus des Films. Ein altes Hotel mitten im Wald, ideal für gestresste Mitmenschen, die Ruhe und Abgeschiedenheit suchen. Soweit so gut. Auch die Grundthematik ist eine gute und spricht mich durchaus an. Ein regionaler Mythos, an dem mehr dran ist als bloße Legende. Dass die Hauptdarstellerin der Waldfrau schließlich zum Opfer fällt und eben nicht davonkommt, ist für das Suspence-Genre eher ungewöhnlich und genau damit hebt sich der Streifen - gemeinsam mit dem Verzicht auf Effekthascherei – wohltuend von den Branchenkollegen ab.
Ob die minimalistische Inszenierung den geringen Mitteln geschuldet ist oder gewollt war, kann ich nicht sagen, das Ergebnis ist jedenfalls nicht immer ansprechend. Das größte Minus ist das etwas abgehackt wirkende Ende - das hätte man besser ausbauen können, aber irgendwie passt es sich gerade durch die abrupte Schlusssequenz dem Film nahtlos an. Trotz der kurzen 76 Minuten Laufzeit gab es mittendrin ein paar Längen, so wirkte zB. die Anbändelei als etwas künstlich gestreckt. Auch die überlangen Tanzszenen in der Disko stellten meine Geduld ein wenig auf die Probe. Aber gut, der Stoff gab wahrscheinlich nicht mehr her. Daher war die Entscheidung der Kürze wohl eine gute.
Genauso minimalistisch wie die Inszenierung ist das Spiel der Darsteller, allesamt wirken sie etwas blutleer und farblos. Einzig Birgit Minichmayr bringt etwas Leben in die Riege der Protagonisten. Ansonsten wird leise und zurückhaltend gesprochen, kleine Gesten passen sich in die sonstige Grundstimmung ein. Franziska Weiss mimte das schüchtere Mauerblümchen, ok, das musste dann wohl so sein. Teilweise schien auch mit Laiendarstellern gearbeitet worden zu sein - die Ranglerei in der Disco ließ darauf schließen, das wirkte alles ein wenig gekünstelt.
Fazit: Ein nicht uninteressanter Film, der das Ansehen durchaus lohnt, wenngleich er den meisten wahrscheinlich wohl nicht lange im Gedächtnis bleiben wird. Besonderheit daran ist das Anders-Sein und die Ungewöhnlichkeit der Inszenierung und der Ausstattung. Trotzdem halten sich Stärken und Schwächen in etwa die Waage, daher meine mittelprächtige Benotung.
Oh mein Gott, was für ein mieser Schrott!, dachte ich mir nach den ersten zehn Minuten - und dann wurde es noch schlechter. Das Beste an diesem Film war das Cover der DVD, immerhin hat es mich dazu bewogen, dieses Ding aus dem Wühltisch zu ziehen und die 2,99 Euronen auf den Ladentisch zu klimpern. Das war es aber auch schon.
An diesem Film gibt es nichts, aber auch wirklich nichts schönzureden. Das Drehbuch liefert einen dummen Dialog nach dem anderen, die Handlung ist vorhersehbar und so einfach gestrickt, dass ihr sogar ein Schwachsinniger folgen kann. Die Inszenierung ist fast peinlich und die Gruseleffekte unfreiwillig komisch. Die Schauspieler versuchen ihr Bestes, um noch etwas daraus zu machen, doch sämtliche Bemühungen werden von der grottenschlechten Synchronisation wieder zunichte gemacht. Alles in allem ist der Streifen so schlecht gemacht, dass er nicht einmal zum Trashfilm taugt.
Der Film ließ mich ratlos zurück. Die letzte halbe Stunde rätselte ich darüber, was einen Produzenten reiten könnte, so etwas zu finanzieren und dann auch noch zu veröffentlichen. Ich meine, man kann doch nicht ernsthaft glauben, damit auch nur einen Hund hinter dem Ofen hervorzulocken. Geschweige denn, einem Cineasten mehr als ein mitleidiges Lächeln zu entlocken. Und so fragte ich mich ernsthaft nach den Motiven für diesen Schrott. Waren es vertragliche Verpflichtungen, einen Film produzieren zu müssen, die sie dann ein solch mieses und liebloses Billigprodukt hinschütten ließen? Sind die irgendeinem Möchtegern/Amateur-„Regisseur“ auf den Leim gegangen? Oder musste man etwa ein auf der Besetzungs-Couch gegebenes Versprechen einlösen?
Wir werden es wohl nie erfahren…
Den halben Punkt vergebe ich für das Cover der DVD und das Bemühen der Darsteller. Mehr kann ich für diesen Schund wirklich nicht tun, sorry.
Hüte Dich vor Deinen Wünschen, denn sie könnten in Erfüllung gehen. So oder so ähnlich könnte das Motto dieses kleinen, aber feinen Horror-Machwerks lauten. Das Schicksal des Arztes Ernst Haeckel wird hier auf drastische Weise dargestellt und dabei weder mit Details, noch mit Bizarrem gespart. Die Abartigkeiten steigern sich am Endes des Films gegen völlige Absurdität hin, die die bis dahin eigentlich gute Atmosphäre dann leider rasch zunichtemachen.
Die Wiederbelebung von Toten beschäftigte die Medizin (ebenso wie die Geschichtenerzähler und Filmemacher) schon seit vielen hunderten Jahren. Wahrscheinlich noch länger zurück liegt der erste Wunsch eines Menschen, eine geliebte verstorbene Person wieder zurückzubekommen. Mit den Folgen eines solchen Wunsches setzt sich dieser Horrorfilm auseinander und das bis in die letzte grauenvolle Instanz.
Die Geschichte ist professionell und stimmig inszeniert, die Atmosphäre spiegelt gut die Düsternis geheimer (weil verbotener) Labore, besessener Wissenschaftler und fanatischer Ärzte in einer Zeit wider, als die Wissenschaften noch in den Kinderschuhen steckte und keine Idee zu absurd erschien, um sie nicht weiterzuverfolgen. Mit Kerzenlicht weichgezeichnete Gesichter und ein Blitz-Einfänger schaffen eine frankenstein-artige Stimmung, die einen schaurig-schönen Film verspricht und dieses Versprechen bis kurz vor Schluss auch einhält. Dann wird es allerdings so richtig absurd.
Die Darsteller liefern ein handwerklich gutes Stück ab und bringen ihre Rollen größtenteils glaubwürdig und stimmig. Besonders hervorheben möchte ich hier Jon Polito, der den marktschreierischen Montesquino (eine sehr dankbare Rolle) sehr gut verkörpert. Doch auch alle anderen Charaktere brauchen sich nicht zu verstecken, ein jeder kommt glaubwürdig, wenn auch ein wenig genretypisch daher. Ausstattung und Kostüme harmonieren mit dem Spiel und schaffen eine stimmige Darbietung, die den Zuschauer eigentlich immer bei Laune hält
Allein der Schluss hat mir weniger gefallen. In ihrem Streben, Außergewöhnliches zu schaffen, haben Mick Garris und John McNaughton da ziemlich über das Ziel hinausgeschossen und versauen damit den Film etwas. Das hätte man auch anders lösen können. Aber wahrscheinlich ist es nicht leicht, Fans aller Genre-Abstufungen zu bedienen.
Fazit: Anfangs schaurig-schöner Gruselfilm, dessen Ende dann so richtig heftig ausfällt. Muss man mögen, um es gut zu finden. Trotzdem lohnt auch ein zweites mal ansehen, allein schon wegen der Atmosphäre bis kurz vor Schluss, der ist dann nur etwas für die echten Splatter- und Gore-Fans.
Ken Russels Ausflug in den Kommerz – so nannte es dereinst ein Kritiker in einem Printmedium. Also wenn das Kommerz ist, dann sehe ich diesen gerne. Der Film hat mich in fast allen Belangen überzeugt und über die vollen 90 Minuten gefesselt und begeistert - und tut das auch heute noch. Die gewaltigen Bilder und die dazu passende Musik hinterließen bei mir einen so starken Eindruck, dass ich mir sogar die DVD gekauft habe.
Es beginnt mit der Thematik: Ein alter Kult, ein Monster, das bis in die heutige Zeit überlebt hat, der Bezug zu spirituellen Überlieferungen, und das alles verpackt in eine gewitzte und spannende Geschichte, die mit stellenweisem Ausgenzwinkern serviert wird. All das spricht mich sehr an. Dass die Geschichte von Bram Stoker himself stammt, ist dann noch das Sahnehäubchen.
Die Inszenierung ist spannend und durchgängig von einer tollen Atmosphäre getragen, dazu die scharf umrissenen und fein ausgearbeiteten Charaktere. Die Geschichte ist rhytmisch gut erzählt, steigert sich gegen Schuss zu einem furiosen Finale. Die opulenten Gegenden und Kulissen untermalen die gute Stimmung. Die sexuellen Anspielungen sind mitunter zwar etwas zu dick aufgetragen, aber das kennt man ja von Ken Russel. In den achtziger Jahren war das wohl ein probates Mittel um aufzufallen. Besonders gefallen hat mir die Traumsequenz, da wurde dieses Stilmittel genau in der richtigen Art und Weise eingesetzt.
Die Darsteller haben mich fast durch die Bank überzeugt, allen voran Amanda Donohoe als sexy-laszive Kultträgerin und Hugh Grant als aristokratisch aber nicht hochnäsiger Lord. Dazu Paul Brooke als schrullig-liebeswerter Polizist und Stratford Johns als grantelndeln Diener runden die Besetzung wunderbar ab. Lediglich Sammi Davis wirkt mitunter etwas gekünstelt, vielleicht war das aber auch gewollt. Auch Peter Capaldi blieb ein wenig blass, was aber zugegebenermaßen Kritik auf hohem Niveau darstellt.
Das einzige, was mir ganz und gar nicht gefällt und dem Film auch die Höchstnote gekostet hat, war das viel zu junge Alter des Pfandfinders, der zum Opfer auserkoren worden war. Da hätte man einen älteren Darsteller nehmen sollen, das hätte der Sequenz einen unangenehmen Beigeschmack erspart. Klar, man wollte wohl die Unberührtheit und Unschuld des Opfers darstellen, hätte das mit einem älteren Darsteller aber auch irgendwie anders rüberbringen können.
Fazit: Ein Meisterwerk, das in keiner DVD-Sammlung fehlen sollte. Ein zeitloser Klassiker und ein in allen Belangen gelungenes Werk. Machte mich damals, als ich es im Kino gesehen habe, zum Ken-Russel-Fan.