Nospheratu99 - Kommentare
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Alle Kommentare von Nospheratu99
>>>>> Achtung! Enthält Spoiler <<<<
Gelungenes Regiedebut von George Clooney. Die Inszenierung ist stimmig, atmosphärisch allererste Sahne und hält mich nach der vierten Sichtung eigentlich noch immer den ganzen Film durch bei Laune. Dabei wird der Eindruck erweckt, dass es sich um eine Art Lebensbeichte handelt und sollten diese Dinge tatsächlich in dieser Art passiert sein, dann hatte Chuck Barris in seinem Leben alles mögliche, nur keine Langeweile. Die von ihm entwickelten Sendeformate sind zum Teil heute noch erfolgversprechend und werden immer wieder – in leicht modifizierter Form - aufgegriffen. Sein „Nebenjob“ alles andere als gewöhnlich, was er durchmachte, erleben andere in drei Leben nicht. Die Handlung ist atemberaubend, turbulent, spannend und man weiß eigentlich nicht, ob man das jetzt supertoll oder abstoßend finden soll. Menschliche Abgründe tun sich in Chuck Barris auf, der in seiner kindlichen Naivität und dem Glauben, etwas Gutes zu tun, immer tiefer in einem Sumpf aus Gewalt, Mediengeilheit und Drogen versinkt. Das Ende und seine Flucht unausweichlich, sein Leben hing in diesen Sequenzen am seidenen Faden.
Auch die immer wieder aufkommende unterschwellige Situationskomik passt sehr gut ins Bild, das wirkt weder aufgesetzt noch störend. Die Handlung wird in gutem Tempo vorangetrieben und die Spannung bleibt eigentlich immer aufrecht. Der Erzähler aus dem Off eine weitere Rosine im Kuchen, so etwas gefällt mir immer wieder.
Die Darsteller waren bis in die kleinste Nebenrolle ausgezeichnet besetzt, Schwachstelle ist mir jedenfalls keine aufgefallen. Sam Rockwell und Drew Barrymore tragen den Film wunderbar und die durchaus prominenten Nebendarsteller runden den Streifen gekonnt ab. Vor allem Sam Rockwell bringt hier einer der besten Leistungen seiner bisherigen Karriere, diese Rolle dürfte ihn gelegen haben wie keine andere. Aber auch Drew Barrymore herausragend und absolut überzeugend. Julia Roberts als Agenten-Femme-Fatale in der ersten Rolle, in der sie mir wirklich gefallen hat. Gut fand ich auch den Schauspieler, der den feindlichen Agenten gespielt hat.
Fazit: Ein absolut empfehlenswerter Streifen, der durchaus das Zeug zu einem Klassiker hat. Auch noch nach mehrmaligem Ansehen durch seine gute und spannende Atmosphäre interessant, ich mag ihn einfach.
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Fangen wir einmal mit dem Positiven an. Die Grundidee gefiel mir sehr gut. Für mich ist dieser Mr. Jones der personifizierte Teil des Verstandes, der einen zwischen Realität und Vorstellung unterscheiden lässt. Versagt ebendieser Teil des Verstandes, dann ist man böse in der Klemme - genauso wie die Protagonisten des Films. Auch die Bilder im Allgemeinen waren ganz in Ordnung, vor allem die Skulpturen und die Optik in den Katakomben genzgenial und super-kreativ. Allein derentwegen würde ich mir den Streifen nochmals ansehen. Auch die Synchronisation ist so weit so gut, gegen die kann man nichts sagen.
Leider fällt der Film jedoch bei der Inszenierung und dem Schnitt ziemlich durch. Grundsätzlich habe ich nichts gegen den Found-Footage-Stil, in dem Fall wurde aber ab der Hälfte zu knackig geschnitten und das Spiel der Darsteller konnte sich so fast nicht entfalten. Die beiden bemühen sich nach Kräften, kommen aber bei den viel zu kurzen Schnitten überhaupt nicht zur Geltung. War die Atmosphäre zu Anfang noch gut und das Interesse weckend, verflog diese mit weiterem Fortgang und den hektischem Schnitten leider völlig. Schöne Landschaftsaufnahmen gab es in der ersten Hälfte, die entschädigten aber nicht für die Inhaltsleere, die nicht gut ausgearbeitete Handlung und die zu wenig entwickelten Charaktere. Die letzte Viertelstunde überhaupt nur Chaos, was haben sich die Macher dabei nur gedacht – so etwas KANN nach meinem Dafürhalten beim Publikum nicht funktionieren (und wurde hier auch zu Recht mehrfach kritisiert). Ich wähnte mich in einem schlimmen Drogenrausch und hoffte, dass das alles bald ein Ende hatte. Als dieses dann endlich gekommen war, fand man kaum eine Erklärung für die seltsamen Ereignisse. Die eigenartige Interview-Reihe versuchte wohl, etwas Ordnung und einige Erklärungen zu liefern, blieb in seiner Darstellung aber völlig ohne Wirkung.
Gegen die Schauspieler möchte ich nichts sagen, die waren bemüht, konnten aber gegen die oben beschriebenen Schwächen nicht an. Marc Foster als Dokumentarfilmer in ein Lebens-, Liebes- und Schaffenskrise soweit glaubhaft, auch Sarah Jones als sorgende Ehefrau in Ordnung. Marc Steger war kaum zu sehen und für mich daher nicht einzuschätzen, ebenso wie die Interview-Partner, die nur relativ kurz im Bild waren.
Fazit: Der Streifen hat Stärken und Schwächen, wobei letztere eindeutig überwiegen. Ich kann den Film eigentlich nicht empfehlen, wenngleich die oben genannten Positiva den Streifen noch vor dem totalen Absturz bewahrt haben. Jedenfalls ist er nur etwas für den Independent Film liebende Genre-Fans, an allen anderen wird das Machwerk – so sie sich dieses überhaupt bis zum Ende antun wollen - wohl spurlos vorbei ziehen.
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Norman J Warren präsentiert uns hier eine Stephen-King-Adaption über einen Außerirdischen, der auf seiner Erden-Erkundungstour in eine krankhaft eifersüchtige Beziehung zweier Lesben platzt, was sowohl das Verhältnis der beiden Damen untereinander als auch seine Mission vor einige Herausforderungen stellt. Die Inszenierung selbst ist ruhig und baut die Spannung langsam auf. Besonders das Psycho-Spiel zwischen den Frauen und dem Fremden ist interessant und hält einen lange bei Laune. Damit und einem weitgehenden Verzicht auf Effekthascherei hebt sich der Streifen wohltuend von so manch anderen Machwerken dieser Art ab. Die wenigen Spezialeffekte sind soweit in Ordnung und ebenso wie die Schockeffekte gelungen, wenn auch für heutige Verhältnisse nicht sonderlich gruslig. Es wurde wohl versucht, eine schaurig-schöne Atmosphäre zu schaffen, was zum Teil auch gelang. Überhaupt sind für mich die ansprechende Siebziger-Jahre-Optik sowie die schönen Außen- und Innenaufnahmen große Plus des Films, das war recht stimmig und gefällt mir.
Am Spiel der Darsteller ist nichts auszusetzen, die Hauptrollen werden gut und überzeugend gebracht und sind auch passend besetzt. Glory Annen für meinen Geschmack mitunter etwas zu offenherzig, aber gut, das war damals wohl angesagt. Barry Stokes als unbeholfener Außerirdischer mit der dankbaren Rolle gut bedient und Sally Faulkner bringt die eifersüchtige Kampflesbe glaubhaft, wenn gegen Ende auch etwas überspielt. Leider ist hier wie in vielen B-Filmen die Synchronisierung unter jeder Kritik, das kostet dem Streifen leider etwas.
Auch das Drehbuch weist ein paar Schwächen auf, neben Logikfehlern finden sich auch einige recht schwache und wacklige Dialoge, die zwar etwas stören, sich aber gottseidank in Grenzen halten. Die Logikfehler aber ärgerlich und kosten dem Film einiges. Die waren auch der Grund für meine relativ zurückhaltende Bewertung, bei anderem Aufbau hätte ich wohl eine sechs oder sieben vergeben. Das offene Ende stört mich nicht und auch nicht das ungelöste Rätsel um den verschwundenen Freund - das war nur ein Nebenschauplatz und für die Handlung nicht relevant.
Fazit: Ein recht passabler, wenn auch nicht vorbehaltslos empfehlenswerter Streifen. Interessant zumindest für Genreliebhaber, andere werden sich wohl langweilen. Für mehrmaliges Ansehen taugt er für mich schon, ich mochte wie gesagt die erzeugten Bilder und die Siebziger-Jahre-Optik. In seiner Gesamtheit aber wohl nichts für die Geschichtsbücher.
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Ein Mann steht in einem leeren Bürohaus und erzählt 90 Minuten lang von seiner Karriere und seinem Arbeitsalltag. Ein Plot, der sich langweiliger nicht anhören könnte.
Trotzdem fesselt der Film über die volle Laufzeit, lässt einen teilweise mit offenem Mund dasitzen, ist spannend und gut gemacht. Der Ort ist gut gewählt, das leere (Bank-)Bürohaus erinnert an die Ruinen Atlantis, zeugt von einer stolzen (und gewinnträchtigen) Vergangenheit und einer trostlosen und vielleicht bereits untergegangenen Gegenwart. Im Geheimen und unbemerkt von der Öffentlichkeit arbeiteten hier einst tausende Menschen an der Vermehrung des Geldes für ihre Kunden. Wenden dabei legale und fragwürdige Methoden an, die der Finanzsektor zu bieten hat und erfinden immer neue Wege, das Geld zu mehren. Jetzt ist jedoch alles anders, die Heuschrecken sind weg und übrig bleibt eine dem Verfall preisgegebene Ruine.
Dass die Banken in ihrem Streben nach der Geldvermehrung nicht zimperlich sind, wissen wir spätestens seit 2008. Auch die Unterordnung des privaten Lebens der Mitarbeiter ist in der derzeitigen Arbeitswelt allgegenwärtig. Aber dass diese das doch so weit getrieben haben und in einer Parallelwelt lebten, war mir nicht klar und überraschte mich doch einigermaßen. Klar ist ein wirtschaftlicher Aufstieg immer mit einer privaten Veränderung verbunden, aber das …?
Rainer Voss erzählt ruhig und unaufgeregt, allein seine Worte enthalten enorme Sprengkraft. Dabei geht es weniger um eine Wertung oder ist gar als Beichte zu verstehen, er erzählt, was Sache war und ist, nicht mehr und nicht weniger. Der einzige Unterschied zu vielen anderen in seiner Situation ist das Erkennen der Ausweg- und Sinnlosigkeit seines Tuns und das letztendliche Abwenden von diesem System. Umso eindringlicher und bedrohlicher wirkt es, lässt den Zuschauer mit einem Gefühl von Ohnmacht und Gewissenbissen zurück – schließlich ist es ja auch sein Geld, mit dem hier gearbeitet wird. Auch ich nehme mich da nicht aus, auch ich suchte nach den bestverzinsten und sichersten Anlagen und lieferte dem System damit Vorschub. Auch ich brachte Banken unter Druck, mir noch mehr Dividende zu erwirtschaften, eben mit der latenten Drohung, mir bei zu geringen Renditen andere Anbieter zu suchen. Kurz gesagt: Auch ich bin Schuld daran. An dieser Stelle möchte ich auch auf "Let's Make Money" verweisen, ebenfalls eine Doku, die das Thema zwar etwas anders behandelt, trotzdem aber auch absolut sehendwert ist.
Ein in meinen Augen toller und aufrüttelnder Film, der durch seine Einfachheit und Eindringlichkeit besticht. Absolut empfehlenswert, wenngleich auch kaum für mehrmaliges Ansehen geeignet.
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Schlechte Neuverfilmung von Morton Rhues Roman. Empfand ich die amerikanische Version von 1981 noch als relativ brauchbar, so strotzt dieses Drehbuch geradezu von seltsamen Dialogen und schnoddrigem Gebrabbel (so etwas von einem Lehrer zu hören hat mich einigermaßen überrascht). Die Handlung wurde mehr oder weniger eins zu eins übernommen, allein die Adaptionen auf den heutigen Schulalltag scheitert total. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Lehrer derart agiert wie von Jürgen Vogel dargestellt - und wenn doch, dann würde es für mich den derzeit diskutierten Qualitätsverlust an der allgemeinen Schulbildung zumindest zum Teil erklären. Rainer Wenger ist hier weniger ein Lehrer, mehr eine Art väterlich angehauchter Freund. Dass die Schüler ihm auch nur einen Hauch von Respekt entgegenbringen, verwundert mich sehr. Wenn ein solcher Lehrer so ein Projekt zu meiner (Schul-)Zeit in dieser Form präsentiert hätte, so wären wir (die Schüler) einfach nach Hause gegangen und hätten den Unsinn einfach ignoriert. Dass das dann sogar im Gegenteil eine solche Dimension annimmt, entbehrt für mich in diesem Zusammenhang jeglicher Grundlage. Der Lehrerfigur hätte eine autoritärere Darstellung mehr Glaubwürdigkeit verliehen. Man hätte dem Mitziehen der Schüler, die anfangs von dem Projekt nicht überzeugt sind und nur aus Respekt mitmachen, mehr Glaubwürdigkeit zuerkannt. Natürlich sind junge Menschen empfänglich und offen für so manche mehr oder weniger (un-)sinnige Dinge, doch die Reaktion der jungen Leute im Film ist gelinde gesagt schon seeeeehr naiv. Ich denke wohl, dass gerade heutzutage die Intention leicht durchschaut worden wäre und die Schüler da – genauso wie ich damals – ohne einem von Respekt gespeistem gewissen Zwang einfach nicht mitgezogen hätten. Von den Interventionen der Eltern ganz zu schweigen. Die Cliquenbildung und die Mobbingopfer gab es auch zu meiner Zeit damals schon (genauso wie vernachlässigte Jugendliche), aber von einem Lehrer hätten wir uns genauso wenig instrumentalisieren lassen wie die Schüler heutzutage. Eventuell vielleicht in einer islamisch geprägten Variante dessen, aber auf diesen (Sub-)Kulturkreis habe ich zu wenig Einblick um wirklich etwas dazu sagen zu können.
Jürgen Vogels Darstellung zu deuten ist schwer, ob der schwache und mitunter lächerlich anmutende Lehrer dem schwachen Drehbuch und der madigen Inszenierung geschuldet war, kann ich nicht sagen. Wobei man ihm zu Gute halten muss, dass er in anderen Rollen sehr überzeugend agierte und sein nicht überzeugendes, realitätsfernes Spiel von den Machern wohl so gewollt war. Ansonsten brachten die älteren Darsteller überzeugende Leistungen, die jungen kann ich schwer einschätzen, heutige Teenager agieren aber wohl nicht so in dieser Art.
Vielleicht wäre ich dem Streifen gegenüber ja milder gestimmt, wenn ich die amerikanische Version nicht gekannt hätte. Die hat mich eigentlich doch sehr überzeugt und wenngleich es schon ein wenig her ist, dass sich sie sah, so denke ich doch, dass die der deutschen Nachahmung um Längen voraus ist. Mehr als die drei Punkte sind da leider nicht drinnen.
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Vorab sei gesagt, dass es für mich der erste Film der Freddy-Kruger-Reihe war, den ich sah. Für mich war also alles neu und wenngleich ich auch wusste, dass es Handlung davor gab, so hatte ich keinerlei Informationen von den vorigen Teilen.
Gezeigt wird der Kampf von Teenagern in einer psychiatrischen Klinik gegen ihren persönlichen Dämon in Gestalt von Freddy. Wie er, getrieben von der Rache für seinen Tod durch Lynchjustiz, einen nach dem anderen versucht umzubringen und die Zahl der Patienten mehr und mehr dezimiert. Bis Nancy das Vertrauen der Teenager gewinnt, und diese zu einer Gruppe eint um den Feind gemeinsam zu bekämpfen. Was nebenbei bemerkt auch eine schöne Parabel auf das Leben darstellt. Wo der einzelne wehrlos ist, schafft es eine Gruppe, die Lage entscheidend zu verändern und sich dem drohenden Untergang entgegenzustellen, diesen mit etwas Hilfe von außen letzten Endes auch abzuwenden. Dabei ficht jeder seinen Kampf gegen seine eigene persönliche Schwäche, ist bei seiner Schlacht selbst zwar alleine, jedoch im Wissen der Unterstützung der Gruppe. Thematisiert werden verschiedene psychische und physische Probleme, etwa Drogensucht, Schönheitswahn, körperliche Behinderung, Zukunftsängste und Minderwertigkeitskomplexe. Probleme, die viele Jugendliche betreffen, jedoch auf eine explizite und geradlinige Art und Weise. Womöglich ist das auch DIE positive Aussage, nämlich dass die Bewältigung solcher Schwierigkeiten ein echter Kampf ist nicht nur reines Dramaspielen der Betroffenen. Und dass es mit Verständnis, Fürsorge und Unterstützung durchaus eine Chance gibt, den Kampf auch zu gewinnen.
Inszeniert wurde sauber und spannend, die Auflösung des Rätsels um die Todesfälle wird nach und nach immer klarer und steigert sich zu einem finalen Showdown. Die Spezialeffekte waren sehr gut und überraschend realistisch. Die Hintergrundstory, die einem nach und nach präsentiert wird, erklärt das psychopathische Verhalten Freddys und passt gut in die gezeigt Handlung. Für einen dritten Teil durchaus passabel und auch nach Sichtung der Teile davor allein schon wegen der Effekte mit Potential zum mehrmaligen Ansehen.
Die Darsteller agierten in ihren (in diesem Fall nötigen) etwas klischeehaften Rollen gut und überzeugend. Robert Englund schaurig wie in den Teilen davor, in diesem Teil begann sich seine Rolle etwas ins Humoristische zu verwässern, was sich hier allerdings noch nicht so störend auswirkte wie später. Heather Langenkamp nicht so gut wie im ersten Teil, dafür Patricia Arquette DIE Entdeckung des Films. Craig Wasson und Laurence Fishburne solide, alle anderen ohne Höhen und Tiefen. Erstaunlich und für mich ein Beweis des guten Standings der Produzenten, dass Zsa Zsa Gabor für einen Cameo-Auftritt gewonnen werden konnte.
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Netter kleiner Film. Meine niedrige Erwartungshaltung wurde leicht überboten, zumindest hielt der Film weitgehend ein, was das Cover der DVD versprach. Nämlich eine wunderschöne Landschaft und geschliffene Dialoge. Das mit der Landschaft war nicht übertrieben, die vielen tollen und einladenden Aufnahmen taten der Seele gut. Auf die „geschliffenen Dialoge“ wartete ich etwas und gab mich schlussendlich mit dem Gebotenen zufrieden.
Aufeinander prallende, verschiedene Welten geben immer guten Stoff für alle Arten von Filmen. Dieser hier ist unaufgeregt inszeniert, ernsthaft und mit leisen philosophischen Ansätzen. Trotz der manchmal etwas langatmigen Dialoge half die Landschaft und die sehr gute Atomsphäre über so mache Länge hinweg.
Der von der abgehobenen pariser Yuppie-Kunst- und-Kultur-Gesellschaft abgestoßene Maler kehrt nach einer persönlichen Enttäuschung in das Haus seiner Kindheit zurück und trifft dort auf den einfachen und bodenständigen Schulfreund, der in der ländlichen Gegend geblieben und sich dementsprechend entwickelt hatte. Schulfreunde waren sie und damit einander zugetan, kanzeln den jeweils anderen nicht ab und sind bereit, aufeinander einzugehen. Die sich entwickelnde Freundschaft wird durch gegenseitige Anteilnahme und Hilfe gestärkt. Keiner beharrt auf seinem Standpunkt, man trifft sich in der Mitte oder akzeptiert das Anders-sein des anderen. Gegensätze werden nicht als Hindernis, sondern als Bereicherung empfunden, ein durchaus positives Signal in der heutigen Zeit. Dabei fehlt mitunter ein wenig die Tiefe, Auseinandersetzungen werden vermieden und damit kommt alles ein wenig seicht daher. Der Versuch, durch die (Krebs?-)Erkrankung des Gärtners ein wenig Dramatik hineinzubringen, scheitert leider. Das passte für mich nicht so richtig ins Bild des Wohlfühl-Streifens.
Die Darsteller brachten durch die Bank gute Leistungen, Daniel Auteuil überzeugte als den dem Grunde nach bodenständiger, durch seinen Beruf aber in die Abgehobenheit der Künstlerszene Gedrängte und von dieser Abgestoßene ebenso wie Jean-Pierre Darroussin als der einfache Charakter, der sein (Krankheits-)Schicksal annimmt wie alles andere in seinem Leben. Die beiden trugen den Film gekonnt und machten ihre Sache gut. Für die Nebenrollen blieb naturgemäß weniger Zeit, dabei bediente man sich den gängigen klischeehaften Charakteren. Doch auch hier boten die Darsteller in ihren dankbaren Rollen eine glaubwürdige Leistung.
Fazit: Obwohl es kein großartiger Film ist, spielt er seine Stärken gekonnt aus und schafft unter dem Strich ein recht unterhaltsames Filmerlebnis. Obwohl die großen Ansätze und Lösungen fehlten, taugt das Machwerk zum kurzfristigen Seelentrost und erzeugt durch die Akzeptanz des Anderen eine Alles-ist-gut-Atmosphäre. Die schönen Landschaftsaufnahmen und das positive Ende stimmten mich mit den Schwächen des Drehbuchs milde. Mehr als eine fünf ist aber trotzdem nicht drinnen.
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Der dritte Teil der Halloween-Reihe, diesmal ohne Mike Myers und mit einer das Halloween-Thema nur am Rande streifenden Handlung. Präsentiert wird uns hier eine ziemlich hanebüchene Mischung aus einem vorchristlichen Glauben, der Kinderopfer verlangt, und einem skrupellosen Anhänger dieses Glaubens, der mittels einer Cyborg-Armee, der verborgenen Kraft der Stonehenge-Megalithen und einer TV-Verschwörung eben dieses Kinderopfer darbringen will. Als Motiv gibt er dem Wunsch der Beherrschung der natürlichen Elemente an, in Wirklichkeit dürfte er aber einem religiösem Wahn verfallen sein. Wie auch immer, die Handlung ist wie gesagt durchaus des Hinterfragens würdig und auch wenn der Film eigentlich ganz ansprechend und auch recht spannend beginnt, gleitet er dann in eben diese Themen ab und verflacht zusehends. Die Inszenierung ist unaufgeregt und lässt der Geschichte Zeit, sich zu entwickeln, leider endet diese Entwicklung im Absurden.
Die damals immer lauter werdende Kritik an der TV- und Werbemaschinerie ist unverkennbar. Das Kind (und zum Teil auch der Erwachsene) wird als das mehr oder weniger hilflose Opfer der Verdummung im Fernsehen und der zunehmend perfider werdenden Tricks der Werbepsychologie dargestellt. Die nervige, eintönige und bei längerem Hinhören hypnotisierende Musik ist wohl als Ausdruck der Simplifikation des Gesendeten und der Manipulation an den Zusehern zu verstehen. Statt zu anspruchsvollen und wählerischen Konsumenten sollen die Menschen zu Konsum-Zombies getrimmt werden, die den Firmen große Profite sichern. Der neureiche Spielzeughersteller zeigt sich ja sehr begeistert von seiner loyalen Cyborg-Armee, hätte wohl auch gerne ebensolche Konsumenten. Zum Teil scheint diese Entwicklung heutzutage schon ziemlich fortgeschritten zu sein, jeden Tag sieht man genau diese Dinge, vor denen der Streifen warnt. Allein die Umsetzung ist nicht gelungen, die Anhäufung und der Mix aus den ungewöhnlichen Elementen kommt irreal und ziemlich hirnrissig daher. Und die etwas ungelenk wirkende Liebesgeschichte mittendrin macht es nicht besser. Die Synchronisation ist bis auf ein paar Aussetzer in Ordnung und die Stimmen passten soweit. Manchmal waren jedoch Leute zu sehen, die Mundbewegungen machten (also offenbar etwas sagten), obwohl nichts zu hören war. Das sollte nicht passieren.
Die Darsteller hatten ihre liebe Not mit dem eigenartigen Drehbuch und den zu phantastischen Ideen der Macher. Tom Atkins manövriert sich zu Anfang noch stilsicher durch die Szenen, verliert sich aber später in der immer unglaubwürdiger werdenden Handlung. Dan O'Herlihy soweit glaubhaft, bringt den erfolgreichen Geschäftsmann überzeugend, versagt jedoch als Verschwörer und religiöser Eiferer. Stacy Nelkin leider nur optischer Aufputz, holt aber noch das Maximum aus ihrer Rolle heraus. Die typische amerikanische Familie, besonders Ralph Strait zu stereotyp und überspielt. Alle anderen durchschnittlich beziehungsweise schwer einzuschätzen.
Der Titel als Teil der Halloween-Serie war wohl aus marketingtechnischen Gründen so gewählt, ansonsten wäre der Film wahrscheinlich unter der Wahrnehmungsschwelle vieler Seher geblieben und ziemlich sicher schon längst in Vergessenheit geraten. Die Mike-Myers-Fans werden mit diesem Machwerk wohl nicht so richtig warm werden und auch ich habe meine liebe Not damit. Die zweieinhalb Punkte vergebe ich für die Darsteller und die Spezialeffekte, der Rest ist ziemlich zum Vergessen.
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Die Grundidee gefällt mir ja ganz gut und der Realitätsbezug sollte wohl für einen besonderen Grusel sorgen, allein die Umsetzung war leider recht schwach. Und so verkam das Ganze zu einer mehr oder weniger inhaltsleeren Flucht- und Folteroper. Dazu kamen noch einige wirre und unlogische Sequenzen und damit stürzte das Ganze dann doch ziemlich ab.
Doch der Reihe nach. Der Beginn hält sich nicht mit langen Einführungen auf, nach etwa fünfzehn Minuten finden sich die Protagonisten nach einem Autounfall in einer von Hieronymus Bosch inspirierten Hölle wieder, in der sie vor eine Art jüngstes Gericht gestellt, verurteilt (dabei wurden ihre guten Taten völlig außen vor gelassen, es zählten nur die Sünden) und zu ihren Strafabteilungen verbracht werden. Dort geht es dann ziemlich zur Sache und das Splatter-Publikum kommt voll auf seine Kosten. Nachdem sie sich von ihren Fesseln befreien können, werden die Protagonisten von Teufeln (die übrigens eine gewisse Ähnlichkeit mit den Klingonen aus Star Trek haben, aber das nur am Rande) durch die Hölle gejagt. Zwischendurch werden sie dann auch noch für mich etwas unmotivierter Weise von apokalyptischen Zombie-Horden attackiert. Was die in dem Ganzen zu suchen hatten, erschloss sich mir eigentlich nicht wirklich. Zwischendurch erfährt man dann auch, dass einige von den Protagonisten noch gar nicht tot sind und man fragt sich, warum die dann überhaupt in die Hölle kamen, wenn doch Läuterung zumindest noch im Bereich des Möglichen liegt. Ein weiteres Logikloch findet sich bei der zu erwartenden Wiedergeburt. Vor dem Eingang in die Wiedergeburt erhalten die Protagonisten das Wasser des Vergessens zu trinken, das alle bisherigen Erinnerungen löscht. Dadurch werden auch die Sünden des Vorlebens und die Qualen der Hölle vergessen, was mich die Sinnhaftigkeit des Ganzen hinterfragen lies – denn wenn man sich weder an seine Sünden noch an die schreckliche Strafe erinnert, wie kann es dann Läuterung geben? Aber gut, das geht wohl in einen religiösen und mythologischen Bereich hinein, den ich nicht so gut einschätzen kann. So ist auch die Trunksucht in unseren Breiten eine nicht soooo schlimme Sünde.
Die Leistung der Darsteller ist durchwachsen, so richtig gefallen haben mir eigentlich nur der Trinker und die eine, die ihre Mutter schlecht behandelte (Leider ist es mir nicht möglich, die Darsteller den Rollen zuzuordnen). Alle anderen wirkten unglaubwürdig und überspielten ihre Rollen. Die Synchron-Sprecher waren nicht die Besten, das kostete auch einiges.
Fazit: Viel Blut, viel Schmerzen, die wenige Handlung zum Teil wirr und unlogisch. Die Darstellung gewöhnungsbedürftig und die Schauspieler bis auf die beiden angesprochenen auch nicht auf dem Zenit ihres Schaffens. Alles in allem kein Film, den man guten Gewissens empfehlen kann.
Eine leider ziemlich misslungene Fortsetzung von „Interview mit einem Vampir“. Dabei wurde versucht, mit bekannten Schauspielern und einer zeitweilig aufwändigen Inszenierung an den Erfolg des Vorgängers anzuknüpfen, herausgekommen ist ein mit düsterer Stimmung und zugegebermassen guter Musik aufgepeppter zwar optisch ansprechender, aber letztendlich seichter Teenie-Grusel.
Inszeniert wurde durchschnittlich, die Stimmung kommt mit den düsteren Bildern und der Musik zumindest zu Anfang ganz gut an, mit Fortdauer verflüchtigt sich diese aber zusehends. Einerseits, weil sich die Handlung in vampirideologische Grundsatz-Auffassungsunterschiede verzettelt, die von den Protagonisten untereinander pseudo-intellektuell ausgetragen werden, andererseits weil die mehrgleisige Handlung keinen der Handlungsstränge wirklich ausreichend zu behandeln weiß. So bleibt alles ziemlich oberflächlich, seicht und auf die Optik und die Musik reduziert. Man merkt genau, welches Publikum bedient werden sollte und das schafft der Streifen denke ich auch. Coole Musik, düstere Atmosphäre und schöne Menschen, das ist es, was bei den Teenies im Allgemeinen zieht, bei allen anderen zieht das Machwerk allerdings ohne einen Eindruck zu hinterlassen vorbei. Die Handlung tritt in den Hintergrund und wird mit ein paar Spezialeffekten, sexuellen Anspielungen und künstlich hochgepushter Dramatik serviert und erinnert an eher an einen Abklatsch der „Biss zum …“-Streifen als einen ernstzunehmenden Suspence-Film. Die Spezialeffekte kommen teils ansprechend, teils lächerlich daher, besonders die Kämpfe der Vampire untereinander zum Wegschauen. Das hätte man besser und eindringlicher lösen können, wollte sein Publikum aber wohl nicht verschrecken.
Für die Darsteller boten das Drehbuch und die Inszenierung kaum Gestaltungsmöglichkeiten, die sehr eindimensionalen Charaktere ließen wenig Platz zur Entfaltung. Die Aufgaben wurden jedoch bis auf wenige Ausnahmen auch erfüllt. Aaliyah eigentlich nur schön und sonst wenig, Stuart Townsend solide und soweit in Ordnung, Lena Olin in ungewohnter mütterlicher Rolle auch soweit glaubhaft. Marguerite Moreau holt das Maximum aus ihrer Rolle heraus, mehr ist in dem schwachen Drehbuch leider nicht drinnen.
Für mehrmaliges Ansehen taugt das Machwerk aus den oben beschriebenen Gründen kaum. Zu kurz sind die Phasen der ansprechenden Atmosphäre und es gibt zu viel pseudo-bedeutsames Getue, um mich langfristig bei Laune zu halten. Das Beste daran ist der Soundtrack, auf diesen Gothik-Metal stehe ich irgendwie. Für einen Langfilm ist sind ein paar nette Bilder, gute Musik und schöne Menschen aber einfach zu wenig, da bleibt unter dem Strich nur ein substanzloses Machwerk ohne tieferen Sinn. Mehr als die vier Punkte sind da nicht drinnen, die vergebe ich für den Soundtrack, die Atmosphäre am Anfang und das Bemühen im Allgemeinen.
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Der für mich drittbeste Louis de Funès-Film (nach „Hasch mich, ich bin der Mörder“ und „Balduin, das Nachtgespenst“). Karikiert wird hier die damals aufkommende Nahrungsmittel-Industrie ebenso wie die abgehobene Chi-Chi-Küche. Letztere scheint in Frankreich jedoch viel beliebter als Hierzulande zu sein, zumindest wurde sie nur mit einem Augenzwinkern auf die Schaufel genommen. Die sich damals (wieder)entwickelnde Nouvelle Cuisine bekommt weniger Fett ab wie das Fast-Food-Essen. Dieses wurde - zu Recht - ordentlich persifliert. Herrlich dazu die Szenen in der Fabrik, der Salat aus den Badehauben und die Herstellung der Fische und der Hühner. Dazu werden sämtliche gastronomische (Un)Sitten wunderbar auf die Schaufel genommen und vorgeführt.
Inszeniert wurde alles kurzweilig und unterhaltsam, wenngleich in der Mitte die lustigen Szenen etwas unterrepäsentiert waren. Trotzdem bleibt die angenehme und heitere Stimmung eigentlich zu jedem Zeitpunkt aufrecht und hilft so über die eine oder andere Länge hinweg. Die vielen Slapstick-Einlagen vor allem gegen Ende sind gekonnt und bringen mich auch nach der geschätzten zwanzigsten Sichtung immer wieder zum Lachen. Die aufgedrehte und manische Spielweise Louis de Funès tragen diesen wie alle seine Filme - wenngleich es hier auch ruhigere Passagen gibt, wodurch er eigentlich nie zu nerven beginnt. Auch alle anderen Rollen waren gut gespielt und besetzt. Vor kurzem habe ich erfahren, dass für die Rolle des Sohnes ursprünglich Pierre Richard vorgesehen war und obwohl ich mir diesen dabei gut vorstellen kann muss ich sagen, dass Coluche seine Sache sehr gut gemacht hat. Sein Spiel des Unbeholfenen und Tollpatschigen ist hervorragend, er setzt seine Pointen gekonnt und sorgt so für so manchen herzhaften Lacher. Claude Gensac diesmal nur in einer kleinen Rolle, dafür Ann Zacharias lieb, herzig und charmant, Komödiantin ist sie aber keine. Auch Julien Guiomar hatte nicht so viele Lacher, er brachte den Gegenspieler aber gekonnt.
Allerliebst auch die Siebziger-Jahre-Musik und ebendiese Optik, das passt alles gut zusammen und entschädigen für die mitunter schlechte Bildqualität (vor allem die Farben sind mitunter zu stark kontrastiert), man darf aber nicht vergessen, dass der Streifen mittlerweile schon vierzig Jahre auf dem Buckel hat. Trotzdem ist der Film ein immer wieder herrliches gastronomisches Vergnügen, das man ohne Bedenken empfehlen kann.
Über diesen Film bin ich geteilter Meinung. Zuerst das Positive. Das Konzept ist genial, dass daraus ein eigenes Sub-Genre geschaffen wurde, spricht Bände. Auch der Spannungsaufbau mit den Interviews und den (pseudo-)dokumentarischen Ansätzen ist wirklich gelungen. Es ist die Innovation, die sehr ansprechend ist, ein solches Konzept gab es bisher nicht. Die Grenzen zwischen Wahrheit und Fiktion verschwimmen. Das führt dazu, dass eine eigene, ganz spezielle Stimmung geschaffen wird. Der Grusel beschränkt sich nicht mehr allein auf die Leinwand und einen fiktionalen Plot , sondern scheint tatsächlich in die reale Welt einzudringen. Obwohl eigentlich nichts zu sehen ist, reagiert der Zuschauer angespannt und nervös – eben, weil die Handlung als „echt“ empfunden wird.
Die Schauspieler spielen sich weitgehend selbst, mit allen Marotten, Ecken und Kanten. So kommen sie in manchen Passagen nervig, in anderen sympathisch und wieder anderen stockdumm und irrational daher, ein durchgängiges Bild gibt es kaum. Warum? – Weil Menschen einfach so sind, je nach Gemütslage mal so, mal anders. Eine Leistungsbeurteilung ist daher kaum möglich, man müsste eine personalisierte Betrachtung des eigentlichen Charakters des Menschen (nicht der Rolle) abgeben und das möchte ich hier eigentlich nicht, weil ich die Leute nicht kenne.
Damit wären wir auch schon beim Negativen. Dieses Hineinspielen in den persönlichen Bereich, eine Charakterbeurteilung der Person und nicht der Leistung des ausgeübten Berufes, ist nicht meine bevorzugte Sache. Dieses leicht exhibitionistisch angehauchte Darstellen (der Persönlichkeit) wirft die Frage auf, wie weit das getrieben werden kann bzw. wie weit man will, dass das getrieben wird. Schließlich geht es weit in den persönlichen Bereich eines de facto wildfremden Menschen hinein.
Des Weiteren bietet der Plot kaum Potential für mehrmaliges Ansehen. Wenn der Überraschungseffekt einmal weg und es bekannt ist, dass hinter dem Spannungsaufbau eigentlich nichts passiert, dann ist die Luft ziemlich draußen. Zugleich greift die Erkenntnis, dass es sich eben doch um fiktionale Ereignisse handelt und damit lahmt der Film dann ziemlich. Man sieht nur mehr das, was wirklich da ist und das ist relativ wenig. Reduziert auf das Eigentliche – ein im Dokumentarstil gedrehter Film – kommt es schwach und letzten Endes etwas themenverfehlt daher. Verwackelte und bildqualtiativ minderwertige Aufnahmen sowie Schauspieler, die sich selber spielen und meiner Ansicht nach viel von sich (einschließlich ihrer echten Namen) preisgeben.
Die fünf von mir vergebenen Punkte sind ein Mittelwert zwischen der Innovation des Konzepts (10) und der Umsetzung (0). Der Mut, so etwas bis in die letzte Instanz durchzuziehen, ist zu gleichen Teilen bewundernswert und abstoßend. Aber vielleicht sehe ich das auch etwas zu eng.
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Eine weitere Langfilm-Produktion der „Tales From The Crypt“-Macher. Auch dieser Streifen gefiel mir von der Inszenierung her recht gut, die - zugegebenermaßen etwas vorhersehbare - Handlung wurde leichtgängig und spannend präsentiert. Klar war der Streifen wie auch „Demon Knight“ als B-Film konzipiert und umgesetzt, aber wie letzterer ist auch dieser hier einer von der besseren Sorte. Der Einfall, dass der Eingang zum Geheimbordell mittels eines Sarges durch das Krematorium eines Bestattungsinstituts ging, war allerliebst und passte gut dazu. Ich fand auch die Anfangssequenz recht gelungen, in der Lillith zum Leben erweckt wurde. Was mir allerdings weniger gefallen hat, war die Figur des Rafe Guttman. Der hat mit seinen schnoddrigen und halblustigen Kommentaren den ganzen Film über eigentlich nur genervt. Da hätte ich mir eher so einen Mike-Hammer-Typ gewünscht als so einen dummdreisten Möchtegern-Beverly-Hills-Cop. Klar, man wollte ihm etwas Schmieriges und Unseriöses geben, das hätte man aber auch anders machen können. Für mich versaut diese Figur einiges. Trotzdem war die schaurig-schöne Atmosphäre eigentlich den ganzen Film über gut vorhanden und das hielt mich durch die ganzen 87 Minuten immer bei Laune. Der Gruftwächter zu Anfang und Ende mit seinen witzigen Wortspielen, wie man ihn kennt.
Die Darsteller brachten ihre scharf gezeichneten, wenn auch teilweise etwas stereotypen Charaktere soweit so gut. Hier wurde auch gut gecastet und die Rollen richtig besetzt, jeder machte was er am Besten konnte. Corey Feldman glänzte als Unruhestifter, Chris Sarandon als zwielichtiger Fernsehprediger, Erika Eleniak als verzweifelte Unschuld vom Lande und Angie Everhart als die personifizierte Verführung. Aubrey Morris als Empfangschef überspielt ein wenig wie auch Phil Fondacaro, was sich aber nicht wirklich störend auswirkt. Einzig Dennis Miller fällt seiner schlechten Rolle ein wenig zum Opfer, aus der kann er nicht mehr machen. Diese Schwäche des Drehbuchs musste er leider ausbaden. Dafür eine gute Synchronisation, auch damit hob sich dieses Machwerk positiv von anderen B-Produktionen ab.
Sie Spezialeffekte waren auch hier soweit ok, wirkten nicht billig oder schlampig. Explizite Splatter-Szenen sind mir jetzt keine erinnerlich, entweder waren sie bei meiner Version herausgeschnitten oder es gab keine (was ich mir bei der Produktion eigentlich nicht vorstellen kann).
Wenn man seichte Unterhaltung sucht ist dieser Streifen alles in allem recht empfehlenswert, wenngleich die Figur des Detektiven wie gesagt nicht passend war und für mich ein absoluter Negativpunkt. Wenn das besser gelöst worden wäre hätte ich dem Machwerk gerne eine bessere Note gegeben.
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Abendfüllender Horror-Film aus der „Tales From The Crypt“-Werkstatt. Nachdem die Folgen der Serie von doch recht unterschiedlicher Qualität waren, war ich auf den Streifen ziemlich gespannt und muss sagen, dass ich den unter dem Strich als durchaus unterhaltsam empfunden habe.
Thematisiert wird der uralte Kampf zwischen Gut und Böse. Dabei will der Böse in Besitz eines Schlüssels (ein mit dem Blut Jesu gefülltes Kreuz, das Requisit wurde in „Bordello of Blood“ wiederverwendet) kommen um so die Herrschaft über das Universum - ehrgeizige Pläne! - erlangen zu können. Billy Zane gibt uns hier einen herrlich charmant-witzigen Dämon, der – obwohl ein Böser – doch Sympathiepunkte zu sammeln versteht. Dabei nützt er die menschlichen Schwächen der Protagonisten gekonnt aus, um diese mit dem Böse-Virus zu infizieren und zu seinen Dienern zu machen. Trunksucht, Großmannssucht, Feigheit, Eitelkeit und Egoismus werden zu seinen Werkzeugen und lassen ihn den Schlüssel fast erlangen. Nur gut, dass in den Menschen auch positive Eigenschaften stecken wie Willensstärke, Verantwortungsbewusstsein und Aufopferungsgabe - damit kann die Verteidigung des Universums gelingen und dem Bösen der Schlüssel wieder abgejagt werden. William Sadler als alter und verbrauchter Kämpfer des Guten soweit glaubwürdig, Thomas Haden Church schön durchtrieben egoistisch und in Jada Pinkett Smith wird ein naiver Idealismus geweckt, auch das kommt recht überzeugend. Alle anderen solide und passend besetzt.
Die Inszenierung ist unaufgeregt und präsentiert die Handlung durchgängig interessant. Die von den anderen Usern angesprochenen Splatter-Effekte dürften bei meiner Version der Schere zum Opfer gefallen sein - vermisst habe ich sie nicht wirklich, die Handlung ist trotzdem stimmig und ohne Logiklöcher. Die Effekte so weit so gut, nichts wirkt billig oder simpel (sehr nett die Effekte mit der Neonfarbe!). Dabei bleibt alles im Rahmen der Handlung, nichts dient dem Selbstzweck der Effekthascherei. Die Charaktere waren zum Teil überscharf gezeichnet, aber das kennt man ja von den B-Filme. Der Gruftwächter zu Anfang und am Ende mit seinen bekannt witzigen Wortspielen, während des Films wurde jedoch auf humoristische Einlagen dankenswerter Weise weitgehend verzichtet. Dadurch entsteht eine durchgängig schaurig-schöne Atmosphäre, die mich eigentlich immer bei Laune gehalten hat. Das Fehlen von Schockeffekten störte mich auch nicht, die Spannung blieb auch so latent vorhanden.
Fazit: Man merkte dem Streifen wohl an, dass er als B-Film konzipiert und umgesetzt war, und er möchte auch nicht mehr sein als das. Er bietet leichte und schaurige Unterhaltung. Für mehrmaliges Ansehen ist er zwar nur bedingt geeignet, aber zum Hirn Abschalten allemal. Die guten Darsteller und die ansprechenden Settings heben ihn aber wohltuend von so manch anderen Machwerken ab.
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Lieblos zusammengestoppelter Episoden Horror. Die weder inhaltlich noch sonst wie in Zusammenhang stehenden Folgen wurden allesamt billig produziert und das sieht man auch. Rahmengeschichte oder Zwischenszenen gibt es keine, die Übergänge kommen ein wenig willkürlich daher. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass es sich hier um herausgeschnittene Episoden aus anderen Filmen handelt, die dann doch noch irgendwie verwertet werden sollten. Dazu kommt eine grauenvolle Bild- und Tonqualität sowie wie gesagt unpassende Übergänge und Schnitte. Allein die letzte Folge kann so etwas wie Atmosphäre aufbauen und sticht somit als einzige aus dem Machwerk positiv heraus. Die Geschichte ist spannend und recht gut gebracht, die Stimmung ist düster und gut. Ein wenig Gesellschaftskritik ist erkennbar, so weisen die durch die Behandlung willenlosen und ausgebeuteten Arbeiter doch ein wenig auf die damals beginnenden prekären Arbeitsverhältnisse hin (Der Arbeiter wird bis zu dessen Zusammenbruch eingesetzt und dann durch einen weiteren ersetzt). Auch die Darsteller bringen bessere Leistungen als in den anderen Episoden, was sich auch positiv auf den Gesamteindruck auswirkt. Zu sehen ist hier unter anderem ein junger und damals noch unbekannter Eric Stoltz, jedoch nur in einer Nebenrolle besetzt.
Die anderen Episoden fallen wie gesagt leider ziemlich durch. Die erste schafft es zumindest zu Anfang noch das Interesse des Zusehers zu wecken, später zerstören die schlechten darstellerischen Leistungen und die miese Synchronisation die Atmosphäre leider völlig. Die Handlung wäre grundsätzlich ja nicht so schlecht, allein die Umsetzung und die billige Produktion lassen sie aber nicht recht zur Geltung kommen. Die zweite Episode basiert auf Stephen Kings „Kinder des Zorns“, allerdings weit seichter umgesetzt als der Langfilm. Die Handlung wird auf das Wesentliche reduziert, die Hintergründe über den religiösen Wahn und eine Aufklärung, warum die Kinder die Erwachsenen töten, fehlen hier fast völlig. Hierbei stürzen die Darsteller durch die Bank ab, genauso wie bei der dritten Episode. Auch bei dieser wirkt die Handlung seicht und vorhersehbar, Spannung kommt zu keiner Zeit auf. Das Drehbuch ist dabei voller hanebüchener Dialoge, dass man beinahe Mitleid mit den Schauspielern bekommt. Allein die Szenen auf dem Korridor schaffen eine kurze schaurig-schöne Atmosphäre, die nach den nächsten dummen Dialogen aber sofort wieder verfliegt. Die Spezialeffekte allesamt billig und zum Teil lächerlich.
Fazit: Ohne die vierte Episode könnte man diesen Streifen sofort ersatzlos aus den Annalen der Kinematografie streichen. Diese versöhnt den Zuseher mit dem Machwerk ein wenig (das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum diese an den Schluss gereiht wurde), retten kann sie dieses aber auch nicht mehr.
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Obwohl von den Machern wahrscheinlich anders gemeint, ist meine Interpretation des Films ganz klar die Kritik an der Globalisierung. Schon allein aus diesem Grund hat die Thematik für mich keinerlei Staub angesetzt und ist aktueller denn je. Außerdem zeigt der Streifen sehr schön, dass man auch mit wenigen Mitteln viel aus einem Plot herausholen kann, wenn man diese innovativ und phantasievoll in Szene setzt. Auch die alptraumhaften Szenen, in denen die Protagonisten, vom halben Dorf verfolgt fliehen, sind gut und beklemmend gemacht. Die Atmosphäre ist durchgängig spannend und düster. Aber der Reihe nach:
Der Mensch, der auf der Suche nach Überlegenheit anderen gegenüber sämtliche menschlichen und persönlichen Eigenschaften über Bord wirft, ist leider allgegenwärtig (wie es die Konzerne heutzutage tun, keine Individualität unter den Mitarbeitern, es gilt die corporate Identity – wie die Außerirdischen ziehen auch dabei "alle an einem Strang“). Einer intellektuellen und sachlichen Begegnung werden individuelle Eigenschaften geopfert, um nicht angreifbar zu sein. Man zieht sich in eine kühle Distanz zurück, um unnahbar zu wirken und erhofft sich damit, andere nach seinem Willen lenken zu können, eventueller Widerstand soll schon im Keim erstickt werden. Anfangs noch geheim und konspirativ, erfolgt später die Machtausübung durch Selbstpräsentation als überlegenes, ja fast übermenschliches Wesen bzw. als höhergestellte Institution. Heute wie damals merkbar und insofern interessant, als dass heutzutage genau Jenes millionenfach passiert, wovor die Handlung warnen möchte.
Das wurde damals schön in Szene gesetzt und in drastischer Form (durch die Übernahme der Körper durch vermeintlich überlegene Wesen) gezeigt. Noch drastischer tat es später George Romero in seinen Zombiefilmen. Dass die ursprüngliche Deutung der Handlung aber wohl eine andere war, zeigt die Übersetzung des Titels, mit den „Dämonischen“ waren wohl die Kommunisten gemeint.
Die Spezialeffekte finde ich mit Abstrichen soweit gelungen, man muss sich natürlich immer die damaligen Möglichkeiten und die begrenzten Mittel der Produzenten vor Augen halten. So wurde zum Beispiel bei der Verwandlung mit Plastikschalen und Badeschaum (!) gearbeitet. Trotzdem kommt es ganz gut daher und wirkt nicht billig oder fadenscheinig.
Überzeugen konnten mich auch die Schauspieler, wobei man auch sagen muss, dass die mitunter gerade zu Anfang etwas hölzerne und gekünstelt wirkende Darbietung der damaligen Art zu spielen geschuldet war, das war damals einfach die gängige Methode. Diese Nüchternheit verging aber später im Film, als die Szenen rasanter und emotionaler wurden. Kevin McCarthy gut und glaubhaft, auch Dana Wynter überzeugend – in den Szenen, in denen sie gegen das Einschlafen kämpft, fange ich auch immer an zu gähnen :-). Die anderen solide, Ralph Dumke zeigt als verwandelter Polizeichef eine herrliche Herablassung, als er die Argumente Dr. Bennells vom Tisch wischt.
Allein das Ende war ein wenig abrupt und wenig glaubwürdig - dass die Behörden von dieser doch recht abstrusen Sache so leicht zu überzeugen sind, wage ich zu bezweifeln. Trotzdem ist das hier ein sehenswerter und immer noch aktueller Film, den man auch heutzutage noch guten Gewissens empfehlen kann.
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Die Mischung von Horror und Horror-Komödie hat für mich eigentlich nie funktioniert und auch hier mag ich diesen Mix eigentlich gar nicht. Klar sind die Effekte und vor allem die Verwandlungssequenz cineastische Meilensteine, doch die zwischengelagerten komödienhaften Einschübe wirken ungemein störend und versauen den Film ziemlich. Es beginnt mit den eigenartig-dümmlichen Wortmeldungen von Dr. Hirsch, geht weiter über die schnoddrige Redeweise Jacks, als er ihm das erste mal nach seinem Tod erscheint und steigert sich bis zu der Szene in dem Pornokino, wo die untoten Opfer David Tips geben, wie er sich am Besten selbst umbringen könnte. Die Absicht ist erkennbar, doch inmitten der ernsthaften Horror-Inszenierung wirkt es deplatziert und unpassend. Außerdem ist das Auftauchen Jacks ist bereits ein kleiner Logikfehler, da dieser ja nicht von David, sondern von dem Werwolf getötet wurde, der David infiziert hatte. Dieser wurde ja von den Dorfbewohnern erschossen und damit wäre Jack ja eigentlich von dem Fluch befreit. Außerdem wurde David letztendlich mit „normaler“ Pistolenmunition und nicht mit Silberkugeln getötet und das geht in einen Werwolf-Film absolut gar nicht. Aber gut, das war wohl der Verlegung der Handlung in die jetzt-Zeit und die Großstadt geschuldet, das konnte man im Drehbuch wohl nicht gut unterbringen. Die Traumsequenz war so weit in Ordnung, warum die Werwölfe darin allerding SS-Uniformen tragen mussten, entzieht sich meiner Kenntnis. Vielleicht eine Anspielung auf die Schrecken des Krieges…?
Die bereits angesprochenen guten Effekte reißen die flatterhafte Inszenierung dann zwar etwas heraus, wirklich retten können sie den Film aber nicht. Wie gesagt ist die Verwandlung und die Maske der Untoten wirklich gut gelungen, aber allein deswegen den ganzen Film mehrmals anzusehen, das schaffe ich beim besten Willen nicht. Gelungen fand ich die Sequenz in dem Pub („Zum geschlachteten Lamm“) und jene in der U-Bahn, die war wirklich gruslig und atmosphärisch dicht. Ansonsten viel halblustig-dümmliches Geschwätz.
Die Leistungen der Darsteller waren soweit in Ordnung, sie hatten ihre Probleme mit dem bereits angesprochenen schwachen Drehbuch und meisterten die Dialoge mal besser, mal weniger gut. David Naughton und Jenny Agutter soweit glaubhaft, Griffin Dunne hatte mit seiner Rolle zu kämpfen und verlor diesen Kampf leider ebenso wie John Woodvine. Der Rest zu kurz im Bild um sich wirklich eine Meinung bilden zu können.
Fazit: Ein für mich misslungenes Genre-Mix-Experiment. Entweder bleibt man beim ernstzunehmenden Horror oder zieht die Horror-Komödie von Anfang bis Ende durch, sonst kann sich bei mir keine Stimmung so richtig durchsetzen. Das schwache Drehbuch und die sprunghafte Inszenierung tun ihr übriges. Die fünf Punkte vergebe ich für die für die damalige Zeit innovative Maske und die Effekte, mehr kann ich dafür aus meiner Sicht leider nicht tun.
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Die jungen Snobs Sebastian und Alex betreiben das „Slumming“ – sie ziehen durch unterklassige Lokale, beobachten die Menschen dort und treiben ihre Späße mit ihnen. Fühlen sich dabei überlegen und schauen auf die Leute herab. Besonders Sebastian treibt dieses Spiel mit allem und jedem, merkt in seiner kindlichen Naivität nicht einmal, dass er etwas Falsches macht und hat deswegen auch keinerlei Gewissenbisse. Im Gegenteil reagiert er mit Frust und Unverständnis, wenn eines seiner Spaßopfer seine Aktivitäten gar nicht lustig findet. Daher hat er auch keinerlei Bedenken, auch Kallmann einen Streich zu spielen, als er ihn vom Alkohol bewusstlos auf einer Parkbank vor dem Westbahnhof findet. Wenngleich dieser Streich Kallmann letzten Endes auch zur Besinnung und in weiterer Folge zur Änderung seines Lebens führt, so kostet diesen der Weg dahin fast das Leben. Was mich am Schluss dann doch ziemlich gestört und dem Film eine bessere Benotung gekostet hat: Die gerechte Strafe für Sebastian bleibt aus - trotz der Erfahrung in Kalkutta, wo er das Außenseitertum von der anderen Seite kennenlernt, scheint Läuterung nicht in Sicht. Auch bei Alex, der meiner Ansicht nach eher nur ein Mitläufer ist, ist eine Besserung unwahrscheinlich.
Mit „Slumming“ ist Michael Glawogger ein herrliches Stück Medien- und Gesellschaftskritik gelungen. Wie Sebastian und Alex ergötzen sich auch die TV-Konsumenten bei den sogenannten Sozialpornos an Menschen aus den unteren Schichten (derzt. ATV „So denkt Österreich“) und fühlen sich diesen überlegen. Dabei werden wohl ähnlich gehässige und abwertende Gedanken gewälzt, die auch Alex und Sebastian gegenüber den unterschichtigen Mitmenschen äußern. Für Empathie und Mitgefühl ist hier kein Platz, die Meinung der Zuschauer wird eher gegen ein Unverständnis hin getrieben („die sind eh alle deppert und haben es eh nicht anders verdient“).
August Diehl und Michael Ostrowski spielen die Snobs so realistisch und überzeugend, dass man sie am liebsten ohrfeigen möchte. Paulus Manker genial, allein die Anfangsszenen und jene, an denen er seine Gedichte unters Volk zu bringen versucht, sind überzeugend und von einer bedrückenden Eindringlichkeit. Pia Hierzegger und Maria Bill soweit so gut, wenngleich sie gegen die Wucht der Überzeugungskraft der männlichen Darsteller nicht recht ankönnen. Inszenierung und Darsteller schaffen eine Stimmung zwischen Bangen und Hoffen, die sich gegen Schluss dann doch zum Besseren wendet. Die Handlung bleibt eigentlich durch den ganzen Film spannend und interessant, ich für meinen Teil habe bei der ersten Sichtung die ganzen hundert Minuten genossen und auch jetzt hat der Streifen für mich keine merkbaren Längen. Ein sehr guter und interessanter Film, der durchaus das Potential für mehrmaliges Sehen hat.
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Ein Film aus der frühen Schaffenszeit Lynchs. Anders als bei seinen späteren Werken ist der abstrakte und künstlerische Teil nicht so stark ausgeprägt, auch wenn seine Symbolsprache hier schon recht gut erkennbar ist. Die entsprechenden Szenen sind ansprechend gearbeitet und verfehlen ihre Wirkung nicht. Über Drehbuch und Inszenierung lässt sich nichts Schlechtes sagen, die Handlung und Personen entwickeln sich gut und stimmig. Das Bild des Verruchten und Bösen, das sprichwörtlich „um die Ecke“ lauert, wird scharf gezeichnet und selbst wenn ich persönlich nicht glaube, dass es in Amerika eine der Filmkulisse entsprechende Stadt gibt, so ist die Grundaussage doch gut erkennbar. Jeff Beaumont, geboren und aufgewachsen in einer Vorstadtidylle, taucht in eine unbekannte und für ihn faszinierende Welt ein, bricht deren Gesetze, begibt sich dadurch in Gefahr und zieht beinahe auch seine Freundin mit hinein. Das Erforschen der Welt ist für junge Menschen mitunter gefährlich und Jeff Beaumont entrinnt dieser Gefahr nur knapp.
Die Charaktere werden fast überscharf gezeichnet, in ihnen meine ich kaum einen Realitätsbezug zu erkennen, auch hier geht es denke ich mehr um die Symbolik. Frank Booth vereint alle menschliche Schlechtigkeit und Durchtriebenheit auf sich, Sandy Williams ist das genaue Gegenteil, mit ihren weißen Kleidchen unschuldig durch und durch.
Von den Darstellern gab es durch die Bank gute Leistungen, vor allem Isabella Rossellini verlieh der verzweifelten und mehr und mehr dem Wahnsinn verfallenden Barsängerin Tiefgang und Schärfe. Dennis Hopper als perverser Bösewicht unschlagbar, dafür kennt man ihn. Laura Dern niedlich und überzeugt als Unschuld vom Lande. Der Rest solide und glaubwürdig.
Die Sex- und Gewaltszenen waren für damalige Verhältnisse wohl explizit und schockierend, heutzutage regt es wohl kaum noch jemanden auf. Trotzdem haben sie nichts von ihrer beklemmenden und verstörenden Wirkung verloren. Auch die schon angesprochenen Symbole werden gekonnt und passend eingesetzt. Das entfachte Feuer nach der ersten sadistischen Handlung, die Jeff an Dorothy vornimmt, spricht Bände. Auch das Feuerwehrauto am Anfang und am Schluss ein starkes Symbol. Die dichte und mit weiterem Fortgang des Films düstere Atmosphäre zieht sich durch gut durch den Film und hält den Zuschauer eigentlich ständig bei Laune. So habe ich auch Phasen, in denen die Handlung nicht vorangetrieben wird, nicht als Längen empfunden, sondern konnte die Stimmung gut auf mich wirken lassen.
Ein für mich gutes und stimmiges Werk Lynchs, das ich mir immer wieder gerne ansehe, wenngleich der spezielle Stil Lynchs hier teils über-, teils unterrepräsentiert ist. Alleine die dichte und einprägsame Stimmung macht es immer wieder zu einem Vergnügen.
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Ein von den schwächeren Bonds. Marc Foster präsentiert uns hier einen sogar für Bond-Verhältnisse stark auf Action aufgebauten Streifen, der wohl genau dieses Publikum bedienen wollte. Leider blieben dabei die Handlungselemente ziemlich auf der Strecke, auch die Charaktere wurden so gut wie nicht entwickelt. Offenbar hoffte man, dass die Stereotypen für sich selber sprachen. Heraus kam ein szenisches Sammelsurium von wilden Verfolgungsjagden, Schiesserein und Prügeleien, für das die Handlung eher nur den Vorwand lieferte. Regieschwächen wurden dabei für den Effekt in Kauf genommen, so etwa geschah es bei einer Verfolgungsszene geschlagene vier mal, dass der Revolver von James Band wie durch Zauberhand in seinen Halfter und wieder heraus kam, ohne dass er danach griff oder wieder zurücksteckte. Das sich wie durch Wunderhand selbst nachladende Magazin sollte man mittlerweile ja schon gewöhnt sein, mir fällt es aber immer wieder – so auch hier - negativ auf. Manche Stunt-Szenen aus rein physikalischer Sicht schlicht und ergreifend nicht möglich, das KANN in Echt nicht funktionieren.
Licht und Schatten bei den Darstellern, Daniel Craig gibt uns einen menschlichen James Band mit Ecken und Kanten, der eher auf Draufhauen als Diplomatie setzt. Bevor er den Bösewichtern den Garaus macht, schlägt er eine Schneise in deren Personaldecke, da bleibt kein Auge trocken. Julie Dench gut wie in allen Teilen, sie spielt ihren Part sehr solide und überzeugend. Die Bösewichter stürzen leider durch die Bank ab, Mathieu Amalric zu bieder und brav, Joaquín Cosio wirkt alt und verbraucht - beide schaffen es in keiner Phase des Films, Gefahr auszustrahlen. Die Bond-Girls unterschiedlich, Olga Kurylenko macht ihre Sache nicht schlecht und bietet in manchen Szenen tatsächlich eine gute Leistung, Gemma Arterton leider unterirdisch und nicht mehr als ein optischer Aufputz. Jeffrey Wright nicht mehr als eine Hommage an vorige Teile, irrlichtert durch den Film und hat mit dem schwachen Drehbuch und seiner irgendwie nicht recht plausiblen Rolle zu kämpfen.
Dazwischen waren Ansätze von Kritik an der Globalisierung und der regierungsgestützten Rohstoffspekulation erkennbar, der einzige Lichtblick in diesem Streifen. Das wurde so weit so gut thematisiert und zwischen den überbordenden Actionszenen durchaus gelungen umgesetzt. Die ölverschmierte Leiche ein schönes Sinnbild und eine Hommage an die vergoldete Frau in „Goldfinger“
Fazit: Ein durchwachsenes Machwerk, das sich mit seinen Vorgängern nicht messen kann. Zu einer inhaltsschwache Handlung wechselten sich einige gelungene Action-Szenen (gute Kameraarbeit!) mit schwächeren und unglaubwürdigen Passagen ab. Alles in Allem kein Film, den man sich merken muss. Wird in den Sammlungen der meisten Bond-Fans wohl nur im Sinne der Vollständigkeit zu finden sein.
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Äußerst sehenswerte, kurzweilige und mitunter putzige Mischung aus Fantasy, Grusel, Martial Arts Action, Humor und Liebesgeschichte. Siu-Tung Ching präsentiert uns hier einen gelungenen Genre-Mix, der auf chinesischen Märchen-Elementen basiert.
Der böse Geist, der den unschuldigen und tugendhaften Wanderer durch verschiedene Listen und Täuschungen in die Irre zu führen sucht, ist ein häufiges Thema in chinesischen und japanischen Märchen. Dabei bedient er sich vielerlei Tarnungen, meistens tritt er dabei in Gestalt eines (manchmal sprechenden) Fuchses oder eines schönen Mädchens auf. Aber auch der Baumdämon ist dann und wann in den Sagen anzutreffen und auch dem Element der Liebe über den Tod hinaus begegnet man in den Volksmythen. All das wurde hier in eine nette Geschichte verpackt und mit Martial Arts Action ausgeschmückt sehenswert präsentiert.
Es gibt wenige Filme, die Anhänger so verschiedener Genres restlos begeistern wie dieser hier. Es ist einfach für jeden etwas dabei und die oben beschriebenen Elemente werden gleich stark und fesselnd in Szene gesetzt. Die Darsteller liefern teils gekonnte Leistungen ab, manche Szenen bieten durch die starke Übertreibung und Überspielung Slapstik-artigen Humor, der aber durchaus gewollt zu sein scheint. Alleine der Wortwitz kommt nicht so gut an, obwohl er in seiner Einfachheit einen gewissen kindlichen Charme verströmt. Alles andere wird überzeugend dargestellt, die Liebesszenen sind rührend und allerliebst, das Ende – obwohl schon absehbar ist, dass die beiden nicht zusammenkommen – wunderschön traurig. Leslie Cheung und Joey Wang nimmt man ihre Gefühle und die Motivation für ihren Kampf, zueinander zu finden, eigentlich jederzeit ab, die beiden tragen den Film stilsicher und gekonnt. Ma Wu in den Kampfszenen zwar immer perfekt, jedoch mit Problemen bei der Darstellung der emotionalen Komponenten, auch Siu-Ming Lau nicht immer sattelfest.
Besonders gekonnt finde ich die Kampfszenen, Martial Arts mochte ich schon immer. Diese sind hier perfekt choreografiert und in die Handlung eingebettet, dienen nicht nur dem Selbstzweck wie in machen Eastern. Auch die handgemachten Spezialeffekte sind hervorragend gearbeitet und wirken absolut überzeugend. Gemeinsam mit der Ausstattung, der Maske und den Kostümen ließen sie mich damals beim ersten mal Ansehen in eine Welt eintauchen, die ich bis dahin noch nicht kannte und die mich eigentlich von Beginn an fesselte. Und auch heutzutage, nach der x-ten Sichtung, hat der Film kaum etwas von seinem Zauber und seinem Charakter eingebüßt. Ist mir immer wieder eine Freude.
Zur Bewertung sei gesagt, dass sich der Film eigentlich eine glatte zehn verdient hätte. Durch die oben beschriebenen Schwachpunkte ziehe ich aber einen halben Punkt ab - eigentlich müssten es mehr sein, aber ich mag den Film einfach und bin daher diesbezüglich besonders milde gestimmt
Was soll man dazu sagen? Dieses Machwerk ist mit weitem Abstand das schlechteste, das ich je gesehen habe. Eigentlich habe ich mich bis zum Ende gefragt, ob der Streifen tatsächlich ernst gemeint ist (dass ich überhaupt bis Schluss durchgehalten habe, erachte ich als hohe Leistung).
Hier passt aber auch gar nichts. Ein hanebüchenes Drehbuch liefert einen dummen Dialog nach dem anderen, die Schreckensrufe der Protagonisten sind unfreiwillig komisch und gleiten bisweilen ins Absurde ab. Die Masken und Kostüme sind ebenfalls billig zusammengeschustert, mitunter wirken die „Trolle“ mit ihren starren Gesichtern und den schief zusammengenähten, sackartigen Gewändern wie Handpuppen, die durchs Bild gezogen werden. Spannung entsteht eigentlich nie, die Aufmachung wirkt in ihrer billigen Machart überhaupt nicht und das Ganze erinnert in weiten Teilen eher an einen Studentenulk als einen ernstzunehmender Film. Sollte den Darstellern ein Anflug von Talent innewohnen, so ist dies spätestens bei der miesen Synchronisation wieder dahin. Alles in allem ein Augen- und Ohrenkrebs förderndes Etwas.
Erst viel später erfuhr ich um den Hype und den Kultstatus, den dieser Streifen und seine Darsteller mittlerweile genießen. Obwohl ich die Argumente der „Fans“ dem Grunde nach schon nachvollziehen kann (schließlich entbehrt der Streifen doch nicht einer gewissen unfreiwilligen Komik), bin ich doch kein Freund der Trashfilme. Einen Film zu feiern eben weil er schlecht ist, das entzieht sich meinem cineastischen Verständnis eigentlich völlig.
Was ich mich bei solchen Dingern von jeher gefragt habe: Warum bringt man so etwas überhaupt heraus? – Ich meine, die Produzenten müssen sich das Ergebnis ihrer Investition doch auch angesehen und erkannt haben, dass das der totale Ramsch ist. Da gebe ich mir doch keine Blöße und stampfe das Machwerk auf Nimmerwiedersehen ein! Und werfe diesem Dreck doch nicht noch mehr Geld nach – schließlich kostet die Vermarktung und die Präsentation doch aus etwas. Sind die tatsächlich so naiv zu glauben, dass da tatsächlich je ein Hahn danach krähen wird und die damit tatsächlich einen müden Heller verdienen? (wenngleich die mittlerweile an diesem Exemplar doch recht gut verdient haben sollten und es in diesem Fall ja geklappt hat).
Fragen über Fragen, ich bin ratlos. Die Null ist jedenfalls hochverdient.
Rob Zombie entführt uns auf eine grauenvolle Reise durch die Horror-Genres. Es beginnt mit den grusligen Komödien der sechziger Jahre, macht einen kurzen Ausflug in die Teenie-Horrorfilme der neunziger Jahre und endet mit Splatter, Gore und Body Horror, das Ganze mit einem gelegentlichen Augenzwinkern präsentiert. Die übersinnliche Komponente wurde dabei komplett ausgeklammert, aber gut, man kann nicht alles haben. Auf dieser Reise versucht er hauptsächlich das B-Film-Genre verbessert und künstlerisch aufgepeppt darzustellen, so wie es momentan Quentin Tarantino mit dem B-Western recht erfolgreich macht. Allein an die Qualität Tarantinos und die skurrilen Einfälle kommt sein Werk nicht mal im Ansatz heran. Die aus anderen Filmen zusammengestoppelten Handlungselemente werden vor allem zu Anfang durch zusammenhanglose Szenen von mehr oder weniger künstlerisch wertvollem Inhalt unterbrochen, - anführen möchte ich hier Sheri Moons Szenen, wo sie sich im Sarg mit einem Skelett räkelt, untermalt von irrem Gekicher und schräger Musik – über die sich jeder seine eigene Meinung bilden möchte. Die Gore- Und Splatter-Szenen gegen Ende bedienen das entsprechende Publikum, dazwischen gibt es durchaus ansprechende und irgendwie coole Sequenzen mit relativ guter Atmosphäre. Diese ist leider das große Manko des Films, durch den konsequent betriebenen Stilmix kommt eigentlich nur zu Anfang so etwas wie eine durchgängig fühlbare Atmosphäre auf, diese hatte sich für mich spätestens mit der irren und leicht perversen Kleinkunst-Einlage des Opas und der darauffolgenden schrägen Marylin-Monroe-Hommage erledigt. Und es zieht sich durch fast den ganzen Film: Kaum hatte man sich auf eine Stimmung eingelassen, schon änderte sich das Geschehen und der Stil. Auch das kann man so oder so sehen, ich persönlich hatte mich mit der sprunghaften Inszenierung erst nach der dritten Sichtung ein wenig anfreunden können, davor hatte mich das schon ziemlich genervt.
Licht und Schatten bei den Darstellern, Rob Zombie selber hatte gute und weniger gute Momente, man sah ihm an, dass er das Schauspiel nicht erlernt hat. Sheri Moon scheint die Rolle der Irren zu liegen, die bringt sie eigentlich durchgehend glaubwürdig. Sid Haig sehr gut und überzeugend, alle anderen mittelprächtig, sie holen noch das Beste aus dem durchwachsenen Drehbuch heraus. Die Besetzung der einzelnen Typen war passend und stimmig.
Ich für meinen Teil sehe den Film als Experiment, möglichst viele Horror-Elemente in einen Film zu verpacken und diese explizit und künstlerisch hochwertig darzustellen. Ob das nun gelungen ist oder nicht, lasse ich dahingestellt, für Fans des anspruchsvolleren Splatter und Gores (dieses Genre ist gegen Ende hin ziemlich überrepräsentiert) ist es sicher annehmbar. Sowohl die Benotungen null und zehn wären für mich vertretbar, ich entscheide mich für den goldenen Mittelweg und gebe für das experimentelle Wagnis eine glatte fünf.
Die Grundidee dieses Filmes gefällt mir eigentlich ganz gut und wenngleich das Drehbuch und die Aufmachung nur zu einem eher durchschnittlichen B-Film taugten, so schuf der Film eine recht gute Atmosphäre, die mich die 84 Minuten eigentlich ganz gut unterhielt. Ich hatte jedenfalls nach dem Ende nicht das Gefühl, Lebenszeit vergeudet zu haben.
Die Handlung fließt anfänglich etwas zäh, wodurch man die Gelegenheit hat, die Personen kennenzulernen und in den Film reinzukommen. Die Nachforschungen und das Erkennen des wahren Sachverhalts ziehen sich ein wenig in die Länge, man wird aber immer wieder mit Informationen gefüttert und halbwegs bei Laune gehalten. Wirkliche Spannung kommt aber zu keinem Zeitpunkt des Films auf, die Handlung ist dafür zu vorhersehbar und geradlinig.
Leider sind die computeranimierten Gargoyles nicht wirklich gelungen, sie wirken in ihren Bewegungen plump und ungelenk, gleichzeitig aber bewegen sie sich mit rasender Geschwindigkeit fort – das passt absolut nicht und versaut den Film damit ziemlich. Da hatte man schon zu dieser Zeit bessere Möglichkeiten als diese billig ins Bild eingefügten Dinger. Auch die Helligkeit passte nicht, die Gargoyles schienen immer von einem individuellen Licht bestrahlt zu sein, das in der Umgebung nicht zu sehen war. Auch das Ende wenig überraschend, klar wird er Obergargoyle mit dem mittelalterlichen Pfeil bezwungen, das war absehbar. Die Vernichtung der Gelege mittels Sprengstoff (gut, dass die das Zeug griffbereit dabei hatten – scheint hier zur Grundausstattung eines jeden Monster-Vernichters zu gehören) auch kein Riesen-Überraschungsmoment und damit war die Welt vor den Bösewichtern gerettet.
Die Darsteller agierten mittelprächtig bis solide, die schienen den zeitweise auftretenden Schwächen des Drehbuchs hilflos ausgeliefert zu sein. Die Charaktere waren scharf gezeichnet, wenngleich durch die Bank Klischees bedient wurden. Fintan Mckeown hatte offenbar Probleme mit der seelsorgerischen Komponente seiner Rolle, der zeigte uns eher ein Art Kirchen-Rambo als einen Pater. Dafür ist die Synchronisierung soweit in Ordnung, das habe ich schon schlechter erlebt.
Fazit: Hier wird uns ein netter und leichtgängiger Film präsentiert, der keinem weh tut. Grundthematisch ist er nicht uninteressant, wenngleich er aber durch sein schwaches Drehbuch, die mittelprächtigen Darsteller und die billigen Effekte wohl keinen Eintrag in die Geschichtsbücher finden wird. Sollte er mal im TV gebracht werden und sonst nichts anderes/besseres laufen, so kann man ihn sehen, ohne zu veröden. Eine vorbehaltslose Empfehlung möchte ich aber nicht abgeben.
Einer der vergleichsweise eher schwächeren Hitchcock-Filme, für sich alleine betrachtet ist er doch ganz passabel. Die Handlung schwimmt auf der in Amerika zu dieser Zeit aufkommenden Welle der Psychoanalyse und setzt diese gekonnt zur Behandlung der Verdrängungsamnesie in Folge eines Traumas ein. Die Erinnerungslücken werden mittels Traumdeutung behandelt, damals maß man dieser Methode großes Potential bei (hat sich aber später stark relativiert, heutzutage ist man da anderer Meinung). Der Stoff hat jedoch bis jetzt nichts an Aktualität verloren, viele Filme greifen diese Thematik immer noch gerne auf. Nach und nach werden die Erinnerungsbruchstücke gelüftet und letztendlich zur Lösung des Falles zusammengesetzt. Herausgekommen ist eine gelungene Mischung aus Thriller, Lebensdrama und Liebesgeschichte.
Inszeniert wurde langsam und unaufgeregt, mein anfängliches Interesse am Fortgang der Handlung steigerte sich zu einer Spannung und einem überraschendem Ende (beim ersten Ansehen). Die starken Charaktere wurden gut entwickelt und von den durch die Bank guten schauspielerischen Leistungen gekonnt kolportiert. Leider führt diese Inszenierung bei mehrmaligem Ansehen zu Längen und wenn der Schluss bekannt ist, dann büßt der Streifen damit schon die Hälfte der Spannung und der Atmosphäre ein. Trotzdem ziehe ich ihn von Zeit zu Zeit aus dem Regal, alleine schon die damalige Art, die Charaktere darzustellen ist immer wieder interessant zu sehen. Nach heutigen Gesichtspunkten würde man die Darstellung als steif und hölzern bezeichnen, damals war diese Art zu spielen aber gefragt. Trotzdem ist die Begabung der Darsteller erkennbar, die Gefühle werden gut kolportiert. Wie sich in Ingrid Bergmann die Wandlung von der nüchternen Ärztin zur verlieben Frau vollzieht, das ist schon gekonnt. Der verwirrte und unsichere Gregory Peck, der langsam den Hintergrund seiner Träume erforscht und der Lösung immer näher kommt, bringt seine Rolle glaubwürdig. Leo Carroll wie man ihn kennt, spielt seinen Part trocken und überlegt, wie es die Rolle verlangt.
Besondere Bedeutung haben hier –nona- die Traumsequenzen. Mit diesen gewinnt der Film ungemein. Die surrealistischen Bilder und Darstellungen sind sehr einprägsam und die symbolhafte Interpretation der vergangenen Ereignisse stellen den Zuschauer gekonnt vor Rätsel, die dann in weiterer Folge analysiert und gelöst werden. Die stückweise Rekonstruktion der verdrängten Erlebnisse zu einer plausiblen Ereigniskette ist stimmig und hält den Zuschauer eigentlich immer bei Laune. So schaffte es Dr. Edwards bzw. Ballantine aus einer scheinbar ausweglosen Situation, das Rätsel seiner Persönlichkeit und den Kriminalfall zu lösen.
Fazit: Wie gesagt einer der schwächeren Hitchcocks, aber trotzdem sehendwert. Dramaturgisch gut umgesetzt und handwerklich gut gemacht, verläuft sich die Handlung nicht zu stark in Details, weist aber mitunter Längen auf. Die sechs Punkte sind wohlverdient, ohne der Hitchcock´schen Erwartungshaltung wären es vielleicht mehr geworden.