Nospheratu99 - Kommentare
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Alle Kommentare von Nospheratu99
>>> Achtung!! Enthält Spoiler!! <<<
Gut angetragener, wenn letztlich schwacher und enttäuschender Episoden-Grusel. Die Anfangssequenz mit der Wolke über dem ausgedörrten Boden war durchaus ansprechend und erweckte gewisse Erwartungen, die die Episoden jedoch in keiner Weise erfüllen konnten. Möglicherweise gaben die Geschichten in der Buchvorlage etwas her, verfilmt fehlte ihnen ein wenig der Körper und somit blieben sie in letzter Konsequenz seicht und dünn. Einzig der „Bischof des Kampfes“ konnte wegen seiner recht ansprechenden Atmosphäre noch halbwegs punkten, alle anderen stürzten eigentlich durch die Bank ab. „Terror in Topanga“ zwar nett und gefällig, verströmte zu Anfang auch etwas Spannung, verflachte gegen Ende aber ziemlich. Der überraschende Schluss konnte das schwache Gesamtwerk dann aber auch nicht mehr retten. „Der Benediktiner“ von Anfang bis Ende mit ebenfalls zwar bemühtem Spannungsaufbau, bot letzten Endes aber zu wenig Substanz, um mich wirklich zu begeistern. Dabei ist das Thema des Wiederauflebens persönlicher Überzeugungen ein durchaus ansprechendes (ach, wenn das doch bloß so einfach wäre wie hier). Leider wurde es zu vordergründig und inhaltsleer behandelt, der Plot war dadurch langatmig (und das heißt in einem Kurzfilm was!!) und pseudomäßig. Die „Night Of The Rat“ absolut unterirdisch, verkam leider zum letzten Schrott, Plot und Inszenierung Flop durch die Bank. Die zweifellos bemühten Darsteller konnten diese Episode dann leider auch nicht mehr in bessere Bahnen lenken, zu schwach und dürftig war das alles in seiner Gesamtheit.
Dabei wurde von der Besetzung und dem Stab durchaus hochwertig gearbeitet, leider konnten die Darsteller gegen die inhaltlichen Schwächen nur zum Teil an. Emilio Estevez und Billy Jayne boten gute Leistungen, ebenso wie Christina Raines und Lance Hendriksen. Gut, oskar-reif war keiner von ihnen, aber zumindest glaubwürdig und solide. Richard Masur und Veronica Cartwright bemüht, aber gegen das schwache Drehbuch und den ausdruckslosen Plot ebenso machtlos wie alle anderen Darsteller in ihren Episoden. Die nicht bei allen Personen passende Synchronisation kostete dem Machwerk zusätzlich noch einiges, das hätte man durchaus besser machen können.
Fazit: Eine uneingeschränkte Empfehlung möchte ich für dieses Machwerk nicht abgeben. Die schwachen Geschichten sind zwar im Ansatz nicht uninteressant und werden auch so weit so gut dargeboten, für eine gute Bewertung fehlt ihnen wie bereits gesagt aber viel an Inhalt und Substanz. Kommt halt alles irgendwie bemüht, aber glücklos daher. Hat mich weder bei der Erstsichtung, noch bei den anderen Sichtungen wirklich begeistert. Die vier Punkte gebe ich für die Darsteller und die Episode mit den Videospiel, mehr ist hier beim besten Willen nicht drin.
>>> Achtung! Enthält Spoiler!!! <<<
Eine für mich etwas enttäuschende Neuverfilmung, mir persönlich wäre eine stärkere Anlehnung an den „klassischen“ Sherlock Holmes lieber gewesen. Grundsätzlich basiert die Figur schon irgendwie auf der Romanvorlage, jedoch fehlt hier einiges, was Sherlock Holmes ausmacht. Die auf Logik, Beobachtung und Wissenschaft fokussierte Romanfigur will irgendwie nicht so Recht zu dem hier gezeigten Detektiv passen. Zwar wurde die immer wieder hervorgehobene Exzentrizität ganz gut gezeigt, jedoch war die Romanfigur weit introvertierter, fast mit einem Hauch Asperger zu vernehmen. Der hier gezeigte Mensch war jedoch wesentlich offener und auch hilfesuchender. Dieses ständige Hineinziehen Watsons in die Ermittlungen, teilweise gegen dessen Willen, das passt eigentlich nicht zu dem eher einzelgängerischen, „echten“ Scherlock Holmes.
Die Geschichte selber war leider auch relativ dünn, wenngleich die Beobachtungen und Schlüsse doch relativ pfiffig und intelligent daherkamen. Leider sorgte die für mich zu stark ausgeprägte Action besonders gegen Ende immer wieder für Ärger, verkam das Machwerk dadurch stellenweise zu einem reißerischen Herumgehaue. Das hätte in jeder Hinsicht besser zu James Bond gepasst, der Sherlock Holmes jedoch definitiv NICHT ist. Im Vergleich dazu relativ wenig Investigation. Dabei störte mich zB. der Boxkampf weniger, da auch in den Büchern immer wieder von körperlicher Ertüchtigung zu lesen ist, um für eben jene physischen Auseinandersetzungen gerüstet zu sein, die in diesem Streifen so genüsslich und über Gebühr zelebriert wurden (zB. hätte man die Sequenz in der Werft mit dem untergehenden Schiff meiner Ansicht nach ersatzlos streichen können).
Das Werk lebt in erster Linie von den handelnden Personen, Inszenierung und Darstellung sind in Ordnung. Mit Guy Richies flatterhaften Inszenierungen bin ich nicht immer einverstanden, hier hielt es sich jedoch im erträglichen Rahmen, passte sogar recht gut. Die Atmosphäre jedenfalls gut getroffen, so stelle ich mir das frühere London vor. Robert Downey Jr. und Jude Law versprühten ihren kauzig-sympathischen Charme, das passte soweit. Aber auch alle anderen passabel, großartige Schwächen wären mir jedenfalls keine aufgefallen.
Fazit: Mit etwas mehr Authentizität, einem raffinierteren Verbrecher, mehr Investigation und weniger reißerischem Draufgehaue hätte es eine passable Verfilmung in neuen Gewand werden können. So blieb das Dargebotene lediglich bessere Dutzendware, die sich an den ursprünglichen Plots und Charakteren gerade mal anlehnt. Seichte und leichte Vorabendunterhaltung eben, die keinem weh tut und für nicht gerade eingefleischte Sherlock-Holmes-Fans durchaus kurzweilig sein kann. Diese werden mit dem Gebotenen wohl weniger glücklich sein. Für mehrere Sichtungen kaum geeignet, wenn man die zugegebenermaßen überraschenden Erkenntnisse mal kennt, dann bleibt von der dünnen Handlung kaum etwas übrig.
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Gelungener und alles in allem runder Mystery-Thriller. Für mich punktet der Film vor allem durch die absolut geniale Atmosphäre. Der Plot selber ist schon auch recht ansprechend, es sind aber vor allem diese vielen kleinen stimmigen Details, die sich mitunter nur in einem Blick äußern, die den Streifen von einem Durchschnittswerk zu etwas Besonderem werden lassen. Dabei wurde auf überbordende Action dankenswerter Weise verzichtet, stattdessen fügen sich diese Szenen in ihrer Einfachheit gut ins vermeintlich vordergründige Bild ein. Etwa die Kampfszene mit dem Albino an der Seine, das Herabschweben des Mädchens und der fast schon spielerische Fußtritt lassen vermuten, dass das Mädchen für alle außer Dean Corso unsichtbar ist. Die Szenen am Ende legen den Schluss nahe, dass es sich bei ihr um ein Geistwesen handelt, eine verführerische Sirene, die Dean letzten Endes ins Verderben lockt, indem sie ihm hilft, das Geheimnis zu entschlüsseln. Man sieht auch, wie nahe Okkultismus und Mumpitz beieinander liegen, etwa beim lächerlichen Satanisten-Zirkel, der von Boris Balkan gesprengt wird. Ergänzt wird die Atmosphäre durch die antiquarischen Bücher, die ziehen mich schon jeher in ihren Bann und so auch hier.
Inszeniert wurde stimmig und gefällig, die Handlung wird konsequent, aber ohne Hektik vorangetrieben. Roman Polanski lässt sich Zeit und kostet auch Details gut aus. Trotz der relativ langen 127 Minuten ist das Machwerk aber zu jeder Zeit ansehnlich und kurzweilig. Allein das Ende ein wenig sprunghaft, aber da brauchte es etwas an Dynamik.
Die Darsteller gefielen durch die Bank, da wird eigentlich zu jeder Zeit und von Jedem Qualität geboten. Johnny Depp bringt den schlitzohrigen und snobistischen Sachverständigen, der erst zu spät die wahren Hintergründe erkennt, sehr gut und eigentlich in jeder Szene glaubwürdig. Über Gebühr gefallen hat mir Lena Olin, von ihrer Wandlungsfähigkeit bin ich wirklich jedesmal aufs Neue überrascht (ich sah sie auch schon in anderen Filmen). Frank Lagalla souverän wie man ihn kennt, ebenso wie Emmanuelle Seigner in ihrer dankbaren Rolle.
Fazit: Ein für mich vorbehaltslos empfehlenswerter Streifen, der mich auch bei der mittlerweile x-ten Sichtung immer noch in jeder Szene bei Laune hält. Vor allem die Grundthematik, die Stimmung und der Verzicht auf Action- und Ekelszenen lassen ihn auf ein für mich hohes Niveau steigen. Fans des „echten“ Gore und Horrors werden vermutlich ihre Probleme damit haben, als bekennender Mystry-Fan trifft es aber genau meinen Geschmack. Ich gehe sogar weiter und meine, dass man ruhig mehr in den satanischen Okkultismus eintauchen hätte können - aber gut, das ist natürlich Geschmackssache.
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Technisch ganz gut gemachter, wenngleich inhaltsmäßig ein doch ziemlich holpriger Streifen. Vielleicht bin ich für diese Teenie-Machwerke schon ein wenig zu alt und kann deshalb einfach zu wenig damit anfangen.
Grundsätzlich verfolge ich diese Streifen mit eher gemischten Gefühlen. Ganz wichtig ist (sind) hier meiner Ansicht die Grundaussage(n), junge Menschen sind dafür ja stark beeinflussbar. Kolportiert werden hier unterschiedliche Messages, denen ich nicht allen Positives abgewinnen kann. Natürlich ist es gut, jungen Menschen zu zeigen, dass man mit außergewöhnlichem Einsatz auch Außergewöhnliches erreichen kann, andererseits wird Ender´s Aufstieg zum mit allumfassenden Rechten ausgestatteten Admiral (also quasi einem mittelalterlichen adels-gleichen Status) relativ rasch betrieben. Im „echten“ Leben reicht es im Allgemeinen nun mal nicht, ein einziges mal Leistung zu erbringen und dann für alle Zeiten ausgesorgt zu haben, das passiert nur den Wenigsten. Die meisten erfolgreichen Menschen ordnen alles dem Erfolg unter (was zwar gezeigt wird, aber eben nur einen relativ kurzen Zeitraum hinweg), tatsächlich muss man das aber schon über viele Jahrzehnte hinweg tun, um langfristig erfolgreich zu sein. Gut finde ich hingehen die Aussage, sich nicht für alles einspannen zu lassen und die Machenschaften von tatsächlichen und vermeintlichen Autoritäten kritisch zu hinterfragen. Schließlich wird ja auch Ender von Colonel Graff getäuscht, manipuliert und letzten Endes für dessen Zwecke benutzt. Eine für junge Menschen durchaus gute Botschaft. Zwar geht die Geschichte für Ender ja gut aus, in vielen realen Begebenheiten ist dem jedoch nicht so. Auch die Elemente von Vertrauen, Freundschaft und gemeinschaftliche Loyalität untereinander finde ich gut kolportiert. Die Gruppe kann in den Simulationen letzten Endes ja nur gemeinsam gewinnen, hier muss man die persönlichen Befindlichkeiten dem Gruppenziel unterordnen. Ich bin grundsätzlich der Meinung, dass zB. Mannschaftssport der Entwicklung von jungen Menschen durchaus förderlich sein kann und das wird hier auch schön gezeigt. Auch dass Ender am Schluss sein Tun bereut und die Ameisenkönigin in eine neue Heimat bringt (also quasi mit den Formics Frieden schließt), fand ich ganz ok.
Die Handlung selbst ist jedoch leider zu großen Teilen unausgegoren und bisweilen hanebüchen. Logikfehler am laufenden Band verhageln das Machwerk leider ziemlich und somit stürzt der Streifen in seiner Gesamtheit dann leider ziemlich ab.
Dabei war die Produktion ja durchaus professionell und ambitioniert. Die Spezialeffekte sind gut und phantasievoll, auch der Handlungsaufbau rhythmisch gut und durchgehend von einer guten Atmosphäre getragen. Auch die Darsteller brachten durch die Bank ganz gute Leistungen, nichts Oscarreifes, aber doch ansprechend. Trotzdem konnte das alles gegen den seichten und mitunter dümmlichen Plot nicht an, mehr als eine dreieinhalb ist für mich nicht drinnen. Eine uneingeschränkte Empfehlung möchte ich für dieses Machwerk auch keine aussprechen.
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Launiges, wenn gegen Ende auch etwas langatmiges Kriminalstück. Ich brauchte nicht lange, um in den Streifen hineinzukommen, die von Anfang an durchgängig gute und spannende Stimmung machte den Einstieg leicht. Die ersten sechzig bis siebzig Minuten sind wirklich interessant, vor allem der Kurzdurchlauf des Kennenlernens von Irving und Sydney gut gemacht, das war stimmig und launig, machte Lust auf mehr. Die Handlung wurde dann auch in zügigem Tempo vorangetrieben, hielt einen eigentlich immer bei Laune. Spätestens jedoch mit dem Einstieg der Mafiosi verlor man sich in Details und damit auch die Atmosphäre. Die ausufernde Handlung überforderte sowohl die Protagonisten, als letztendlich auch die Zuschauer. Die hektischen Schnitte passten zwar zu der zunehmenden Dimension und steigender Unüberschaubarkeit für die handelnden Personen, kamen aber bei mir nicht gut an und verhagelten die Stimmung leider ziemlich. Kurze positive Ausreißer (etwa das Geständnis Rosalyns über den Verrat, den sie dann auf etwas groteske Weise als Anstoß für die Wende darstellt und sich Irving am Ende sogar bei ihr bedankt – ich an seiner Stelle hätte sie wohl erwürgt ;-)) konnten den Schlussteil nicht mehr retten, zu detailverliebt und letzten Endes wirr ist das alles. Der Sinn dieser Machart ist mir schon klar, es sollte der zunehmende Kontrollverlust der drei Hauptcharaktere dargestellt werden, doch wie gesagt geriet dann für mich alles zu wirr und langatmig.
Genial vor allem das Spiel der männlichen Hauptdarsteller. Christian Bale lieferte als Antiheld großes Kino, ebenso wie Bradley Cooper. Die Damen standen aber um nichts nach, vor allem Jennifer Lawrence so herrlich nervensägend, dass man ihr im echten Leben nicht begegnen wollte. Amy Adams als sexy Femme Fatale solide und glaubwürdig. Jeremy Renner überzeugend und sympathisch.
Gezeigt wird vor allem, wohin Gaunereien und übertriebener Ehrgeiz führen. Wenngleich alle mit heiler Haut aus dem ganzen Jammer herauskommen, so gibt es letzten Endes auf allen Ebenen nur Verlierer. Vor allem Carmine Plito mitleidserweckend, der einzige ehrliche Charakter wurde auf dem Altar der Karriere des Staatsanwalts geopfert. Doch zumindest steht die Erkenntnis, dass langfristiger Wohlstand und Glück nur mit ehrlicher Arbeit zu erreichen ist - eine durchaus positive Aussage. Dem schnellen Erfolg wird eine klare Absage erteilt, eine in Zeiten wie diesen sehr wohltuende Message.
Fazit: Wenngleich der Streifen durchaus seine Stärken hat, ist er durch die detailverliebte Machart wohl kaum der Stoff für mehrmalige Sichtungen, die letzte Stunde tue ich mir kein drittes mal an. Für einen vergnüglichen und spannenden Filmabend aber absolut ok, eine Bewertung knapp besser als der Durchschnitt ist bei mir aber nicht drinnen. Möglich, dass man sich an reale Ereignisse halten wollte, eine Straffung des Stoffes hätte dem Gesamtwerk meines Erachtens aber gut getan.
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Wenngleich ich bei der ersten Sichtung weder Buch noch Film kannte und daher mit entsprechend niedriger Erwartungshaltung in den Film ging, wurde ich doch einigermaßen positiv überrascht. Handwerklich und darstellerisch ist alles auf Top-Niveau - die Masken, die Kostüme, Musik und auch die Darsteller allesamt auf hohem Level, jedem wurde einiges an Wandlungsfähigkeit abverlangt und in weiterer Folge auch gehalten. Die Conclusio leider ein wenig dünn - dass man mit anderen Menschen und seiner Umwelt im Allgemeinen interagiert und daher Teil eines großen Ganzen ist, halte ich jetzt nicht für eine bahnbrechende Erkenntnis, das sieht man eigentlich jeden Tag (oder könnte es mit etwas Beobachtungsgabe sehen).
Neu hingegen ist für mich der Ansatz, dass das über mehrere Leben hinweg passiert. Lässt man sich auf die Annahme ein, dass Seelenwanderung möglich ist und tatsächlich passiert (eine gleichzeitig sowohl angenehme als auch unangenehme Vorstellung), so erscheint die Handlung in ihrer Komplexität durchaus plausibel. Grundsätzlich ist es meiner Ansicht nach eher wahrscheinlich, dass ein Revoluzzer immer ein solcher bleiben wird und ein misanthropischer Charakter ebenso, Läuterung durch das Erkennen der Folgen der eigenen Handlungen ist aber möglich. Das Erkennen und Überwinden von Hindernissen und Antagonismen braucht einerseits ein entsprechendes Potential an Durchblick, andererseits eine gewisse Motivation und letztlich auch die Leidensfähigkeit, die negativen Folgen des eigenen Tuns zu ertragen.
Aber gut, bevor ich mich jetzt in zu viel pseudo-esoterisches Geschwafel verliere, zurück zum Film. Mit der Umsetzung mit den ständigen Schwenks innerhalb der einzelnen Handlungsstränge bin ich nicht wirklich glücklich, besonders die Erstsichtung war dadurch recht zerhackt und ich hatte so meine Schwierigkeiten, mich in die Atmosphäre zu vertiefen. Sind die einzelnen Episoden (wenn man sie so nennen will) doch von unterschiedlicher Machart, und der sprunghafte Wechsel von Komik zu Dramatik und weiter zu Science Fiction ist nicht so meine Sache. Aber gut, das mag man eben oder eben nicht.
Die Darsteller allesamt auf durchgängig hohem Niveau, die mitunter recht dankbaren Rollen wurden mit viel Hingabe und Leidenschaft interpretiert, das hat mir wirklich gefallen. Hervorheben möchte ich hier Tom Hanks und Hugo Weaving, die Wandlungsfähigkeit der Beiden ist überragend. Halle Berry hatte kaum eine Chance gegen die Wucht der Darstellung, wirkte im Vergleich dazu manchmal etwas blass, was sie aber eigentlich nicht war. Keith David solide, ebenso wie Ben Whishaw.
Fazit: Ein Film, den in seiner vollen Ausprägung zu erfassen man unbedingt mehrmals ansehen muss und am Besten auf DVD, damit man einzelne Passagen zurückspulen kann. Man bekommt ein zerhacktes, aber bildgewaltiges Epos mit herausragenden Darstellern präsentiert. Leider ist die Conclusio wie gesagt ein wenig dünn. Man muss sich halt darauf einlassen (können), ich persönlich hatte mit manchen Passagen und der sprunghaften Inszenierung so meine Probleme. Kann ihn allein wegen der Stärken aber durchaus empfehlen.
Eigentlich kann man hier meinen Kommentar zu „Himmel, Polt und Hölle“, was die Inzenierung und die Darsteller betrifft, mehr oder weniger 1:1 übernehmen. Diese sind in gleicher Qualität und auch sonst haben die beiden Folgen viel gemeinsam. Die ausschließlich in diesem Streifen auftretenden Darsteller fügen sich nahtlos ins große Ganze ein, machen ihre Sache so weit so gut. Dietrich Siegl eine Klasse für sich, bringt den überheblichen Lebemann mit den Leichen im Keller exzellent. Georg Friedrich spielt sich wie immer selbst, dafür kennt man ihn und genau dafür hat man ihn wahrscheinlich auch geholt - wo sein Name draufsteht, ist er auch drin. Michou Friesz solide und überzeugend.
Was mir an diesem Teil weniger gefallen hat, waren manche Teile des Plots, speziell die Orgien hätten meiner Ansicht nach nicht sein müssen. Das passte so gar nicht ins ländliche Bild, ist im gegebenen Zusammenhang eher unglaubwürdig und verkam somit zur überflüssigen bürger-schreckenden Effekthascherei. Das hätte der Streifen nicht nötig gehabt, ein solches Aufpeppen war bestenfalls gut gemeint.
Ansonsten wie der oben erwähnte Teil, wegen der eben beschriebenen Schwäche gibt’s für den nur eine fünf – setzten.
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Der für mich schwächste Teil des Quartetts. Hier fehlen leider viele Qualitäten der anderen Teile. Dabei wurde bei der Inszenierung ähnlich gearbeitet, und auch die Handlung baut sich methodisch auf, führt den Seher erst ein wenig an der Nase herum, bis dann plötzlich ein Mörder aus dem Hut gezaubert wird, mit dem niemand rechnen konnte.
Die Theatertruppe kam leider weder dramaturgisch, noch charakterlich wirklich überzeugend daher, der ganze Plot wirkte gezwungen, dazu überspielten die Darsteller zum Teil massiv und so kam das Ganze bei mir leider überhaupt nicht an. Einzig die Drehungen und Wendungen einigermaßen gelungen, unglaubwürdig allein der Anfangs- und der Schlussgag. Die Sache mit der Zeitung für mich besonders hanebüchen, warum sollte ein Erpresser das Zeitungsblatt aufheben, aus dem er die Buchstaben für den Erpresserbrief ausgeschnitten hat? – Und auch das Puzzle nicht so richtig plausibel, ein mehr oder weniger sinnloser Text wurde hier als Ergebnis präsentiert, dessen Lösung sich einem aber erst viel später erschloss. Der Erpressungsgrund für mich ebenso unglaubwürdig, und auch der Twist am Ende wirkte ein wenig an den Haaren herbeigezogen. Da gab es andere Geschichten Agatha Christies, die sich für eine Verfilmung meiner Ansicht nach besser geeignet hätten.
Was mir aber gefallen hat, war die wie in den anderen Teilen gute Atmosphäre und die pointierte und lockere Art der Darbietung. Das finde ich immer wieder unterhaltsam und deswegen sehe ich mir auch diesen Teil mitunter gerne an (die anderen Teile erhalten aber dennoch fast immer den Vorzug).
Licht und Schatten bei den Darstellern, die Riege der in allen Teilen wiederkehrenden Darsteller durchaus in Ordnung, die Theatertruppe jedoch wie gesagt zu überkandidelt und damit unglaubwürdig, das verhagelt den Streifen dann leider doch etwas. Vielleicht bin ich aber wegen der Qualität der anderen Teile etwas überkritisch, aber so kommt das eben bei mir an. Zu Margret Rutherford muss man wohl nicht viel sagen, die Rolle der komischen Alten liegt ihr einfach. Stringer Davis wie in den anderen Teilen ein gekonnter Stichwortgeber, ebenso wie Charles Tingwell. Ron Moody in seiner exaltierten Darstellung noch passend, die anderen Mitglieder der Schauspieltruppe stürzen durch die Bank leider ziemlich ab. Der Versuch einer Persiflage der Exzentrizität scheitert, das alles wirkt zum Teil ungewollt lächerlich.
Fazit: Wegen der oben beschriebenen Schwächen ist dieser Teil leider nur bedingt empfehlenswert, da sind die anderen Teile um einiges besser. Es ist müßig zu spekulieren, wie der Streifen für sich alleine wirken würde, damit fange ich erst gar nicht an. Ich denke aber, so im Sinne der Vollständigkeit gehört er schon auch irgendwie dazu, daher vergebe ich eine wohlwollende fünfeinhalb.
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Hat mir gefallen. Der deutsche Titel ist zwar nicht glücklich gewählt - wo hier ein „Fluch“ sein soll, erschließt sich mir nach der mittlerweile dritten Sichtung nicht wirklich – trotzdem wird uns hier ein durchaus ansprechender Streifen präsentiert, der durch sein überraschendes Ende, seine schöne Optik und seine interessante Atmosphäre zu gefallen weiß.
Doch der Reihe nach: Die Handlung beginnt wie viele durchschnittliche Gruselfilme, eine zu früh aus der Psychiatrie entlassene Patientin und ein mysteriöser Todesfall, das hatten wir ja alles schon irgendwann einmal. Auch der Freund, der etwas weiß und vor der Aufklärung auf mysteriöse Weise aus dem Leben scheidet, ist keine große Innovation, aber die alles verändernde Wendung am Schluss kam schon überraschend. Zumal mir auch erst bei der dritten Sichtung aufgefallen ist, dass die gemeinsamen Sequenzen zwischen dem Vater, der Stiefmutter in Spe und der Schwester in nur sehr geringem Maße vorhanden waren – und selbst bei diesen wurde die Schwester von den beiden durch die Bank ignoriert. Es gab keine direkte Kommunikation zwischen diesen Personen – ein eigentlich deutlicher Hinweis, allerdings derart subtil umgesetzt, dass es kaum auffiel. Fand ich gut.
Das Drehbuch kam bis auf wenige Ausnahmen gegen Ende soweit gut daher – die vordergründig dummen Dialoge allesamt in den Traumsequenzen, was gewollt zu sein schien („Ich liebe Dich – und ich habe ein Kondom“), solche Dinge sind der Traumwelt nun mal mitunter zu eigen. Das vorgebliche Psychospiel zwischen Anna und Rachel gut gebracht, das hatte schon fast hitchcocksche Züge, zum Schluss löst sich für den Zuseher aber alles auf.
Inszeniert wurde gefällig und eigentlich durchgehend spannend, die vordergründig übersinnliche Komponente wurde eigentlich bis ganz zum Schluss hochgehalten, erst bei der Auflösung erkannte man die wahren Sachverhalte. Mit diesem Ende gewann der Streifen ungemein an Niveau und hob sich für mich damit um eine Klasse.
Die Hauptdarsteller erbrachten durch die Bank gute Leistungen, man sah die Qualität der Erfahrung. David Strathairn solide und in Ordnung, brachte den um den Familienfrieden kämpfenden Vater recht gut. Emiliy Browning gefiel in ihrer recht dankbaren Rolle ebenso wie Arielle Kebbel. Besonders beeindruckt aber hat mich Elizabeth Banks, die brachte die vermeintlichen hintergründigen Psychospielchen wirklich überzeugend, das wirkt besonders bei der wiederholten Sichtung, wenn man die wahren Sachverhalte kennt. Jesse Moss soweit in Ordnung, jedoch ebenso wie Kevin McNulty zu kurz im Bild, um wirklich etwas sagen zu können.
Für den Film kann ich guten Gewissens eine Empfehlung aussprechen, wenngleich Fans des „echten“ Horrorfilms mit dem Ding wahrscheinlich nicht so richtig glücklich sein werden. Verkauft wurde es einem als Horrorfilm, tatsächlich ist es aber ein Psychothiller. Aber gut, das musste wegen der Wendung am Schluss wahrscheinlich so sein, sonst hätte man wohl zu viel vom wahren Sachverhalt verraten. Die sieben Punkte sind nach meinem Dafürhalten jedenfalls hochverdient.
Gelungener, wenn auch schon etwas in die Jahre gekommener Teenager-Streifen. Auf den ersten Blick kommt das Machwerk wie ein nostalgischer und leicht wehmütiger Blick auf die bereits vergangenen Jugendjahre eines ehemaligen Halbstarken daher, auf den zweiten Blick ist er schon ein wenig mehr als das. Thematisiert werden die Probleme von Jugendlichen, die gar nicht wissen, dass sie welche haben. Die Bandenbildung ist das Ergebnis von Vernachlässigung, Bildungsnotstand und beginnender Perspektivlosigkeit. Wegen de facto nicht existierender familiärer Bindungen suchen die jungen Menschen nach Respekt, Anerkennung und Aufmerksamkeit außerhalb des Familienverbandes. Finden diese in ihren Gangs, die quasi als Ersatz-Familie fungieren. Beginnende Ghettoisierung lassen sie in Rassenkonflikte geraten, deren Lösung die Personen überfordert und die deshalb in Gewalt ausufern. Dazwischen finden die üblichen Rituale der Heranwachsenden statt, erste Erfahrungen im Umgang untereinander, der Liebe und der Sexualität.
Präsentiert wird es mit einer Leichtigkeit, die diesen Dingen eben nur in diesem Alter zu eigen ist, einem Alter, in dem alles neu und aufregend ist. Dazu ein sehr guter und passender Soundtrack, der schon allein für sich ein Positivum darstellt. Leider leistet sich das Drehbuch so manche Schwäche, in einigen Sequenzen kippt der autobiografisch anmutende Plot in seichte Blödelei ab, die zwar authentisch sein mag, dem Machwerk aber an diesen Stellen etwas an Tiefe kostet. Die für meinen Geschmack zu schnoddrige Synchronisierung ist stellenweise unpassend, der Versuch einer pointierten Darbietung gelingt dabei nicht immer.
Gegen die Inszenierung lässt sich nicht viel sagen, der Film gewinnt vor allem durch eine gute Atmosphäre und eine locker-leichte Umsetzung, die eigentlich nur selten ins Teeniemäßig-Seichte abkippt. Auch die Erzählstruktur und die Rhythmik passen für mich, die verschiedenen Handlungsstränge greifen gut und soweit geordnet ineinander. Leider verhagelte der ORF durch seine willkürlichen Kürzungen die Konsequenz der Handlung (ich hatte den Streifen damals vom TV auf VHS aufgenommen) wie immer etwas, das möchte ich den Machern aber natürlich nicht ankreiden. Einige Jahre später sah ich den Film auf ZDF in der Originalversion, da klärte sich dann einiges auf.
Die Darsteller sind leider nicht immer sattelfest, bei den Nebenrollen schien teilweise mit Laien-Darstellern gearbeitet worden zu sein, mache fielen bei mir ziemlich durch (so war etwa der Anwerber der Army grottenschlecht, oder auch einige der Skinheads). Ken Wahl, schauspielerisch keine Offenbarung, lebt vor allem von seinem Charisma, dafür John Friedrich sehr gut und überzeugend. Tony Ganios bis auf seine ersten Szenen ziemlich blass, genauso wie Jim Youngs. Erland van Lidth in seiner dankbaren Rolle soweit in Ordnung und auch Linda Manz ok, die wurden durch die Synchronstimmen aber leider ziemlich zerstört. Licht und Schatten bei den Nebendarstellern, manche solide, manche unterirdisch, das hatte zum Teil etwas von einer Low-Budget-Produktion.
Fazit: Ein zum Teil durchwachender Streifen, der aber wegen seinem Soundtrack und der durchgehend guten Atmosphäre dennoch einigermassen empfehlenswert ist. Für den einen oder anderen mag er rein auf Grund nostalgischer Gefühle punkten, dennoch bietet er phasenweise durchaus mehr als allein das. Wegen der oben beschriebenen Schwächen aber nur eine fünfeinhalb.
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Die menschliche Erinnerung ist eine nicht exakt arbeitende und mitunter schwer zu erfassende Einrichtung. Manchmal vergisst man wichtige Dinge im Nu, dafür bleiben einem Nebensächlichkeiten mitunter jahrzehntelang im Gedächtnis. Man denke nur an Zeugenaussagen zu ein und derselben Begebenheit, die mitunter diametral auseinander gehen. Da werden Empfindungen und Täuschungen mit realen Ereignissen vermischt, heraus kommt oft eine ganz andere Wahrnehmung und somit auch eine ganz andere Erinnerung als es andere Menschen für sich behalten haben und wie die Begebenheit in Wahrheit abgelaufen ist. Manches wird im Laufe der Jahre glorifiziert, man erinnert sich daran mit angenehmeren Empfindungen, als man sie zum tatsächlichen Zeitpunkt hatte, traumatische Erlebnisse jedoch werden in ihrer negativen Ausprägung verstärkt. Manches wird verdrängt und erst viele Jahre später verarbeitet. Um es kurz zu machen: Man kann seinen Erinnerungen nicht trauen. Und genau darauf fußt dieser Film.
Dabei geht es um die Frage, ob man wichtige Dinge vergessen kann, einschneidende positive Veränderungen im Leben wie die Geburt eines Kindes. Was auf den ersten Blick als unmöglich erscheint, wird hier thematisiert. Die Geschichte wird verpackt präsentiert, auf den ersten Blick steht hier eine Frau nach einem traumatischen Erlebnis am Rande des Zusammenbruchs, später entpuppt sich alles als Experiment von Außerirdischen. Interessanter Weise scheitert auch diese, vermeintlich höherstehende wenn auch nicht notwendigerweise wohlmeinende Intelligenz am Verständnis der menschlichen Erinnerung und der Auseinandersetzung mit dem menschlichen Verstand, zu komplex und individuell arbeitet das Gehirn.
Ich persönlich finde die Handlung durchaus ansprechend und gut präsentiert, der Plot entwickelt sich interessant und mit Fortdauer des Streifens sehr spannend. Dabei lebt der Film weitgehend von den Darstellern und kommt ohne überbordende Action oder Effekthascherei aus. Die Actionszenen dafür punktuell exakt gesetzt und durch die überraschenden Wendungen einprägsam. Die sparsam eingesetzten Computereffekte wirken als gute Ergänzung ohne sich in den Vordergrund zu drängen.
Bei den Darstellern sticht natürlich Julianne Moore heraus, die trägt den Film gekonnt und stilsicher. Aber auch alle anderen passend besetzt, Gary Sinise, Dominic West und Anthony Edwards solide und glaubwürdig. Aber auch Linus Roache sehr ansprechend, erst freundlich, dann zunehmend gruslig, sein gekonntes Spiel fiel mir aber erst bei wiederholter Sichtung auf. Dafür Alfre Woodard in manchen Szenen zu hektisch, krönt ihr ansonsten recht gutes Spiel damit leider nicht.
Fazit: Für mich sehr empfehlenswert, gefällt mir durch seinen gefälligen Aufbau und die stimmige Atmosphäre. Das Thema und die Handlung sind grundsätzlich interessant und werden auch soweit so gut dargeboten. Nennenswerte Längen sind mir auch nach wiederholten Sichtungen keine aufgefallen, durch die Investigationen passiert eigentlich immer etwas. Klassiker wird wahrscheinliche keiner daraus, das Thema ist halt schon etwas abgedroschen, aber ok, soll nichts Schlimmeres passieren als das. Trotzdem ziehe ich die DVD immer wieder gerne aus dem Regal.
Um es gleich zu Anfang in aller Deutlichkeit zu sagen: Michael Mittermeier hatte völlig Unrecht. Wegen seiner recht abfälligen Kommentare zu diesem Film bin ich an den doch mit einigen Vorbehalten herangegangen und wurde letztendlich positiv überrascht. Erwartet hatte ich ein von Schmalz triefendes Liebesdrama, das außer pseudo-emotionalem Getue a´la Rosamunde Pilcher und ein paar netten Landschaftsbildern kaum etwas zu bieten hat. Tatsächlich wurde mir eine fesselnde Lebensgeschichte (dass der Streifen auf einer wahren Geschichte beruht, ist ein zusätzlicher Pluspunkt) mit großartigen Darstellern und sehr schönen Aufnahmen geboten. Großes Drama mit überbordenden Gefühlsausbrüchen blieb einem weitgehend erspart, trotzdem wurden die Befindlichkeiten der Protagonisten so gebracht, dass diese in eigentlich jeder Ausprägung nachvollziehbar sind. Der Streifen hat mich die ganzen zweieinhalb Stunden bei Laune gehalten, und das, obwohl er eigentlich so ganz und gar nicht in mein bevorzugtes Genre fällt. Ob die historischen Gegebenheiten nun korrekt widergegeben oder im Sinne der Dramatik etwas verändert wurden, kann ich nicht beurteilen, es ist für mich aber durchaus vorstellbar, dass es sich so zugetragen hat. Für eine nähere Recherche fehlt mir die Zeit (und ehrlich gesagt auch ein wenig das Interesse). Dass es aber in einer Gesellschaft, in der die meisten Verbindungen Zweckehen waren, mit der Treue nicht so genau genommen wurde, überrascht mich jedenfalls nicht.
Dazu kam eine rhythmisch ausgewogene Inszenierung, in der die Charaktere gut entwickelt wurden und genügend Zeit zur Entfaltung erhielten. Die Darsteller reizten die Möglichkeiten jedenfalls gut aus und brachten die Personen stimmig und glaubwürdig. Vor allem Klaus Maria Brandauer wirkte in seiner – zugegebener maßen sehr dankbaren Rolle – sehr überzeugend, mimte den der Großmannssucht verfallenen Adeligen recht überzeugend. Meryl Streep trug den Film gekonnt und agiert in eigentlich jeder Szene stilsicher, ebenso wie Robert Redford. Man merkte allen Darstellern die totale Identifikation mit dem Thema an, jeder schien mit Feuereifer bei der Sache zu sein. Gewürzt wurde die Handlung mit Aufnahmen der prächtigen afrikanischen Landschaft, alles in allem ergab ein stimmiges und gutes Werk.
Ich bin ja kein erklärter Fan von Lebens- und Liebesdramen, die meisten von denen empfinde ich als platt und oberflächlich. Jedoch gerade in diesem Streifen, wo manche Dinge eigentlich nur angedeutet werden, wirken sie besonders stark. Mit etwas mehr Bezug zum Thema und dem Genre generell hätte ich eine acht oder neun vergeben, so begnüge ich mich mit einer sechseinhalb, das kommt denke ich für mich hin.
Horror-Klassiker, eine interessante Liste. Meinem Verständnis nach sollten bei einem „echten“ Klassiker schon ein paar Jahre ins Land gezogen sein, kann man bei den Filmen neueren Datums ja nicht wissen, ob die mal zu Klassikern werden oder nicht. Stellt sich die Frage, wie viele Jahre das sein müssten. Und selbst dann ist es immer noch eine recht subjektive Angelegenheit. Schwierig, schwierig …. ;-)
Wie auch immer, nach reiflicher Überlegung möchte ich zwei meiner persönlichen Klassiker nennen:
1.) Tarantula. Für mich DER Klassiker des Tierhorrors. Natürlich muss man in Anbetracht des Erscheinungsjahres und den damaligen (Un-)Möglichkeiten der Spezialeffekte über die eine oder andere Unzulänglichkeit hinwegsehen, trotzdem ist er aus mehreren Gesichtspunkten interessant. Da wäre zum einen das Thema der Nahrungsmittelknappheit angesichts der steigenden Weltbevölkerung - offenbar schon damals ein Thema, über das man sich Gedanken machte. Die Lösung in der Züchtung von Riesentieren, die auch entsprechend mehr Fleisch lieferten, ist ein nachvollziehbarer, wenngleich auch unrealistischer Gedanke. Mittlerweile weiß man ja, dass die eigentliche Lösung im Vegetarismus liegt. Gut, in Europa ist das jetzt nicht soooo ein Thema, wohl aber in Afrika und Südamerika. Dann der vermutlich erste Filmauftritt von Clint Eastwood. (Vermutlich deshalb, weil er ja in allen Szenen eine Kampfpiloten-Gesichtsmaske trägt und man ihn ja nie ganz sieht). Und die schon angesprochenen für die damalige Zeit innovativen Effekte. Heutzutage nötigen diese dem Zuschauer gerade mal einen müden Grinser ab, aber wie gesagt, für die damaligen Möglichkeiten war das schon sehr gekonnt. Einen Kommentar zu dem Film habe ich mir schon lange vorgenommen.
2.) Hellraiser. Auch wenn mir da nicht alle zustimmen werden, so ist der für mich auch ein Klassiker. Allein schon deshalb, weil die sehr expliziten Grusel- und Splattereffekte gekonnt in die Handlung eingebettet sind und – anders als bei anderen Filmen – nie zum Selbstzweck verkommen. Ich hatte den Streifen auf einer aus dem Fernsehen selber aufgenommen VHS. Da waren die „schlimmen Szenen“ natürlich herausgeschnitten (sonst hätten sie es sich im öffentlich-rechtlichen TV nicht zeigen getraut) und somit um gute zwanzig Minuten kürzer als die Original-Fassung - hätte ich das Buch nicht gelesen, so wäre es mir nicht möglich gewesen, der Handlung sinnerfassend zu folgen. Dazu kam eine ganz eigene Atmosphäre und das Spiel mit dem „guten“ und dem „bösen“ Bruder und der dazwischen stehenden Frau, das hatte einfach etwas. Die handgemachten Effekte taten ihr Übriges. Für mich ganz großes Kino. Leider habe ich den alleine noch nicht auf DVD gesehen (nur in Kombination mit den Folgeteilen, die doch von eher zweifelhafter Qualität sind), sonst hätte ich ihn schon in meiner Sammlung.
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Vorausschickend muss ich sagen, dass ich kein großer Fan Nicolas Cages bin, daher hatte der Streifen bei mir schon von Anfang an einen kleinen Negativ-Punkt. Die Geschichte selber ist soweit in Ordnung, nichts umwerfend Großartiges, aber für eine oder zwei Sichtungen durchaus passabel. Kennt man einmal den Clou am Schluss, so lahmt die Handlung und zieht sich in der Mitte ziemlich in die Länge. Grundsätzlich handelt es sich um leichte und vordergründige Unterhaltung, einen tieferen Sinn oder gar eine Message wird hier nicht kolportiert. Eventuell könnte man die Hinwendung zur Familie als einen Fixpunkt und Rettungsanker in Notzeiten herausstreichen, versöhnt sich doch die in sich gespaltene Familie in den letzten Stunden, ein zumindest kleines positives Zeichen. Dazwischen viel investigatives Getue, das einen bei der ersten Sichtung wie gesagt noch gut bei Laune hält, sich beim wiederholten Mal jedoch ziemlich in die Länge zieht. Dabei funktioniert das mit den Internet-Suchmaschinen durchaus. Versucht es mal: Haut man irgendein willkürliches Datum in die Tasten, dann bekommt man durchaus einiges geboten, angefangen von Ereignissen von historischem Wert bis hin zu Geburtstagen völlig unbekannter Menschen, ist schon irgendwie faszinierend. Von dem her ist die Recherche John Koestlers durchaus glaubwürdig und die Handlung gewinnt mit diesem Wissen ungemein. Hat schon etwas. Warum jedoch die „Flüster-Leute“ ihr Botschaften mittels Zahlen verklausuliert übermittelten und den „Hörenden“ (aber letzten Endes nicht Verstehenden) nicht einfach klar zum Ausdruck bringen, entzieht sich meiner Kenntnis und das wird im Film auch nicht hinreichend erklärt. Womöglich gibt es Übermittlungsprobleme und die Übertragung mittels Zahlen ist ein Hinweis auf die Universalsprache der Mathematik. Andererseits musste das im Sinne der Handlung wohl so sein, sonst haut das mit der Mystery und der Spannung einfach nicht so hin.
Inszeniert wurde gefällig, das Erzähltempo beginnt langsam, steigert sich gegen Schluss hin und die Erkenntnis springt einen dann an wie der Teufel-aus-der-Schachtel. Der Abschied von den Kindern und die familiäre Versöhnungsszene gottseidank ohne allzu viel Hollywood-Schmalz, das war so weit so gut gebracht. Die „Flüster-Leute“ mit anfänglich leicht bedrohlichem Flair behaftet, später präsentieren sie sich dann als rettende Engel. Die Computereffekte waren in Ordnung.
Gegen die Darsteller lässt sich nichts sagen (außer der Tatsache, dass ich Nicolas Cage nicht mag), diese brachten durchwegs gute, wenn auch nicht unbedingt oskarreife Leistungen. Die ungelenken Bewegungen Cages und sein verletzt-dümmlicher Blick wie immer ärgerlich, außer in „Leaving Las Vegas“ hat er mir eigentlich in keiner Rolle gefallen, in der ich ihn bisher sah.
Fazit: Kein wirklich großartiger Streifen, aber zur seichten Unterhaltung mit ein wenig Spannung aber allemal passend. Wenn man mittendrin einschläft, versäumt man allerdings nichts.
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Ein Film, der mich bei der ersten Sichtung genauso beeindruckt hat wie jetzt, nach der mittlerweile x-ten. Es ist diese Einfachheit, diese auf den ersten Blick lockere und vordergründige Erzählweise, hinter der sich letzten Endes viel verbirgt. Erzählt der Streifen doch von den damaligen (Un-)Sitten des Umgangs der Menschen untereinander sowie jener in der Kindererziehung. Dabei hat man aber ständig das Gefühl, dass es die Menschen nicht böse meinen, es ist einfach der damalige Modus Vivendi - man wird da hineingeboren und lebt darin, ohne diesen groß zu hinterfragen. Zu fokussiert ist man auf den täglichen (Über-)Lebenskampf, menschliche Verhaltensweisen und Reaktionen werden wohl wahrgenommen, aber kaum kommentiert (wohl aus Angst, etwas damit loszutreten), solange der oberflächliche Anschein der Normalität gewahrt bleibt. Die harten physischen und psychischen Bestrafungen der Kinder, aber auch der Untergebenen, werden als normal und erforderlich angesehen. Tiefer Blickende und Mahnende wie die Baronin oder der Lehrer werden als Störung der heiligen Ruhe empfunden, nicht ernst genommen und mittels Drohungen sogar bekämpft. Die gezeigten Sabotage-Vorfälle am dörflichen Zusammenhalt werden mit zum Teil ungläubiger Fassungslosigkeit zur Kenntnis genommen. Dabei wäre es relativ einfach, das Offensichtliche zu sehen. Die gezielten Aktionen der Kinder sind dabei durchaus als Parabel auf die sich gegen die Unterdrückung zur Wehr setzende Unterschicht zu verstehen, gelten die Anschläge doch durch die Bank den Autoritäten (der Arzt steht für das Bildungsbürgertum, der Sohn des Barons für den Adel) und den offensichtlich Schwächeren, die als Last empfunden werden (der behinderte Sohn der Hebamme, der keinerlei Leistung erbringt, aber über Gebühr viel Pflege erfordert).
Inszeniert wurde gefällig und detailverliebt, ohne sich in ebendiesen zu verlieren. Der Blick auf das große Ganze bleibt eigentlich ständig gewahrt und die Schwarzweiss-Optik sorgt für eine durchgehend gute und stimmige Atmosphäre. Dazu der Erzähler aus dem Off, diese brüchige Altersstimme, die die Handlung in gepflegten Worten untermauert. Das mag ich und das kommt auch immer wieder gut bei mir an. Dazu angenehme Bilder, die die vorgebliche „heile Welt“ veranschaulichen soll, eine Welt, die letzten Endes jedoch gar nicht so heil ist, wie sie auf den ersten Blick erscheint.
Die Darsteller waren durch die Bank überzeugend und glaubwürdig, die Charaktere wurden gut besetzt und jeder brachte eine gute Leistung. Dazu passend sogar Josef Bierbichler mit seinem bayerischen Akzent. Beeindruckt haben mich aber vor allem die Jugendlichen und die Kinderdarsteller, da sah man trotz der jungen Jahre viel Qualität. Von den arrivierten Darstellern wurde die erwartete Leistung geboten, Schwachstelle ist mir jedenfalls keine aufgefallen.
Ich möchte für diesen Streifen eine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen, der hat mir wirklich gefallen. Bei mehrmaliger Sichtung entstehen bisweilen Längen (das kostet dem Ding dann auch die Höchstnote), man sollte also immer etwas Zeit dazwischen vergehen lassen.
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Absolut grandioser Film, gut gemacht und ungewöhnlich umgesetzt. Erzählt wird eigentlich die Geschichte um die Freundschaft zweier Teenager vor der Schwelle zum Erwachsenwerden. Außenseiter sind sie beide, jeder auf seine Art und Weise. Jedem haftet ein Makel an, dieser verbindet und trennt sie gleichermaßen, letzten Endes siegt jedoch das verbindende Element. Dass aus der Freundschaft und aufkeimenden emotionalen Verbundenheit später Liebe werden wird, steht für mich außer Frage, entscheiden sich die beiden letztlich für ein gemeinsames Leben. Jeder trägt sein Schicksal, sie meistern es fortan gemeinsam und mit der Akzeptanz der Andersartigkeit des jeweils anderen wird die Situation erträglich. Beide brauchen einander und stehen füreinander ein, sie sind durch das Schicksal aneinander gekettet und letztlich ist das auch irgendwie gut so.
Nie sah ich die Verquickung des Vampir-, des Liebes- und des Heranwachsenden-Themas interessanter, spannender, außergewöhnlicher und in seiner Form selbstverständlicher dargestellt als hier. Obwohl es um zwei Teenager geht, ist es definitiv kein Film FÜR Teenager. Die Gewaltszenen sind explizit und teilweise in ihrer Einfachheit schockierend, somit erscheint mir die Altersfreigabe passend. Trotzdem verkommen diese Szenen nie zum Selbstzweck, werden mit einer erstaunlichen Normalität in die Handlung eingewoben und ergänzen diese absolut passend. Die menschlichen Reaktionen sind nachvollziehbar, sogar die der Nebenpersonen. Gelegentlich schaffte es das Drehbuch sogar, nostalgische Gefühle bei mir auszulösen - etwa bei der Szene, als Oskar Eli fragt, ob sie mit ihm gehen will und die beiden sich füreinander entscheiden. Das erinnerte mich fahl an verstohlen unter der Schulbank durchgeschobene Zettel mit der Aufschrift „Wisst Du mit mir gehen?“, darunter die möglichen Antworten „ja“, „nein“ und „vielleicht“ zum Ankreuzen. Aber auch jene Szenen, in denen Oskar von den Mitschülern gemobbt wird, absolut nachvollziehbar, so etwas kommt (leider) in vielen Schulen tagtäglich vor und zeigt die Grausamkeit der Kinder in ihrer ganzen Ausprägung. Was für die „Täter“ ein trefflichen Spaß zu sein scheint, ist für Oskar erniedrigend und demütigend, führt letztlich zu ernsthaften Problemen – man denke nur an die Verletzung des Raufbolds und den darauf folgenden Mordversuch des älteren Bruders.
Die Darsteller leider nicht immer sattelfest, besonders Kare Hedebrant manchmal überfordert mit dem emotionalen Ausdruck, was zum Teil aber auch an der Synchronisation lag. Auch die älteren Nachbarn in der Bar nicht immer so ganz überzeugend, aber gut, die schwedische Lebensart ist mir nicht so geläufig, vielleicht passt das schon. Grandios hingegen fand ich Lina Leandersson, die brachte das Vampirmädchen mit einer gelassenen Selbstverständlichkeit, dass ich mir bei einem eventuellen Meet&Greet-Event zur Sicherheit ein Silberkreuz einstecken werde. Alle anderen zu kurz im Bild, um sie wirklich einschätzen zu können.
Fazit: Ein wie gesagt sehr ungewöhnlicher und absolut empfehlenswerter Film. Hätten mich die oben genannten Darsteller mehr überzeugt, eine zehn wäre durchaus möglich gewesen.
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Gelungener Thriller mit starken gesellschaftskritischen Elementen. Sy Parrish hegt wie viele Amerikaner den Wunsch nach einem perfekten Leben, einer perfekten Familie, einem perfekten Haus. Meint, dies alles in den Fotos einer seiner Kundinnen erkennen zu können. Darauf sieht er die vermeintlich perfekte Familie, deren Mitglieder einander respekt- und liebevoll begegnen und die im Umgang untereinander harmonisch sind. Finanzielle oder Eheprobleme, die das Paar hat und die im Ansatz auch gezeigt werden, sieht er nicht, da davon ja keine Fotos gemacht werden. Der Wunsch nach dem Dazugehören wird nach und nach zu einer fixen Idee, die immer mehr Raum in seinem Leben einnimmt und seine eigenen persönlichen Befindlichkeiten mehr und mehr verdrängt. Dabei hatte er wahrscheinlich wie alle Menschen die Gründung einer eigenen Familie selbst in der Hand, was womöglich auf Grund mangelnder emotionaler Reife bereits vor langer Zeit schon im Ansatz scheiterte. Der Wunsch nach Familienanschluss ist jedoch trotz des Unvermögens des Übernehmens von Verantwortung stark vorhanden – letzten Endes ist er ja nicht auf Will Yorkin eifersüchtig und möchte dessen Platz gar nicht einnehmen, sieht sich ja „nur“ als netten Onkel, der ja kaum Verantwortung zu tragen hat. Die Erkenntnis, dass auf den Fotos eine Scheinwelt gezeigt wird, die es in Wirklichkeit in dieser Form gar nicht gibt, kommt zu spät, da ist das Unglück schon passiert. Der Erkenntnisschock über die wahren Verhältnisse treibt Sy zu schlimmen Taten.
Inszeniert wurde diese psychische Situation und der weitere Verlauf ruhig und unaufgeregt, ein meiner Ansicht nach großer Pluspunkt des Films. Den Befindlichkeiten der Protagonisten wird die nötige Entwicklungszeit und Aufmerksamkeit gegeben, ich konnte mich da gut hineinfinden. Auf Mord und Totschlag wurde verzichtet, damit hebt sich der Streifen ebenfalls positiv von manch anderem Genrekollegen ab. Trotzdem bleibt die Spannung bis zum Ende hoch, der Streifen hat mich eigentlich nie verloren. Auch das Drehbuch war soweit in Ordnung, holprige oder nichtssagende Dialoge sind mir jedenfalls keine aufgefallen.
Der Film lebt insbesondere von den Darstellern, allen voran gibt uns Robin Williams seine Kostprobe seines gewaltigen Könnens. Obwohl er von seinen bisherigen Rollen bei mir eine eher komödiantische Prägung hatte, fand ich ihn in eigentlich jeder Szene absolut glaubwürdig und überzeugend. Aber auch alle anderen soweit in Ordnung, Schwachstellen in der Besetzung wären mir jedenfalls keine aufgefallen. Connie Nielsen möchte ich noch positiv erwähnen, die hat mir auch gefallen.
Fazit: Kein wirklich großartiger, aber unter dem Strich guter und absolut empfehlenswerter Streifen. Interessant vor allem insofern, weil er einen der wenigen Auftritte Robin Williams´ im Suspence-Bereich zeigt.
Meine grusligste Erfahrung im Kino machte ich im zarten Alter von acht (!) Jahren, als ich mich mit einer Gruppe Freunde in „Invasion der Zombies“ schlich, die damals unter dem Titel „Leichenhaus der lebenden Toten“ im Kino lief. Wir lizitierten und gegenseitig in die Höhe, wer sich trauen würde, welchen grusligen Film zu sehen und als die Entscheidung gefallen war, wollte natürlich keiner kneifen. Klar waren wir damals viel zu jung für so einen Streifen, aber das wurde Mitte der Siebziger von den Kinobetreibern nicht so eng gesehen. Im Endeffekt bekamen wir mehr zu sehen, als uns lieb war. Nach etwa einer Stunde verließen wir alle noch vor dem Ende ziemlich verstört den Kinosaal, es folgten Nächte voller Albträume und mit Schafstörungen - und auch heute noch habe ich ein eher reserviertes Verhältnis zu Zombiefilmen.
Vor einiger Zeit habe ich den Streifen dann in der Videothek meines Vertrauens (unter dem jetzigen Namen) zufällig entdeckt und mir gedacht, hey - na so was, das ist ja das Ding, das mir die Kindheit versaut hat – dann schau ich mal, ob es die Albträume wert war.
In weiterer Folge sah ich einen recht guten Grusler, der mittlerweile jedoch durch seine siebziger-Jahre-Optik schon etwas an Verve verloren hatte, aber trotzdem noch ganz annehmbar daher kam. Eine recht interessante Abweichung zu anderen Horror-Filmen ist die, dass es keine(n) erklärte(n) Helden(in) gibt, keinen Sympathieträger, mit dem/der man mitfiebert und hofft, dass er/sie die Sache heil übersteht. Und so kommt es dann auch – keiner überlebt, alle Protagonisten werden zu Zombies. Damit hebt sich der Streifen dann doch etwas von so manch anderem seiner Art ab. Und ein Logikloch ist mir auch aufgefallen: Die Toten werden durch eine Atomstrahlen aussendende Insektenvernichtungsmaschine (ein recht eigenwilliger Einfall, aber so etwas in der Richtung sieht man in den Filmen dieser Zeit recht oft) zum Leben erweckt und treiben fortan ihr Unwesen. Logischerweise müssten sie also, wenn man die Maschine abschaltet, einfach wieder umfallen und gut war´s. ---- Tun sie aber nicht, auch nach dem Ziehen des Steckers laufen sie weiter und vermehren sich fleißig. Eine Erklärung dafür bleibt der Film schuldig.
Wie dem auch sei, ich hoffe, er findet Aufnahme in Deine Liste. LG aus Wien.
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Durchgehend lustige, wenngleich mitunter recht brachialhumorige Krimikomödie. Den hier gezeigten Humor kann man mögen oder auch nicht, für mich persönlich gab es passende und weniger passende Gags. Manche jedoch schon sehr dummdreist, etwa wenn die Blindheit des Butlers der Lächerlichkeit preisgegeben wurde („Ein blinder Butler ist billiger – der bekommt nicht mit, wie viel man ihm bezahlt“ - naja). Auch die übertrieben proletarische Darstellung Sam Diamonds nervte mit Fortdauer des Films. Inspektor Columbo war von solch einem Habitus weit entfernt, stellte er doch eher den auf den ersten Blick leicht dämlichen und daher von den meisten Verbrechern unterschätzten Ermittler dar. Vielleicht sollten eher die Mickey-Spillane-Detektive persifliert werden, da wäre aber ein anderer Darsteller (etwa Stacy Keach, der hat für mich eine ganz andere Rollenprägung) besser gewesen. Dick Charleston hingegen passend, nur leider kennt man hierzulande die „Dünne-Mann-Filme“ kaum mehr. Aber gut, das kann man dem Streifen natürlich nicht anlasten, seinerzeit erfreuten sich diese in den USA großer Beliebtheit.
Wie auch immer, die Inszenierung fand ich jedenfalls ganz gelungen, das alte Haus mit der gewittrigen Umgebung schuf eine schaurig-schöne Atmosphäre und auch das immer wieder rätselhafte Verschwinden und wieder Auftauchen der Personen war durchaus interessant. Auch die anderen Wendungen vom Einfallreichtum her treffend und witzig, auch das ein recht guter Seitenhieb auf die teils hanebüchenen Twists so mancher Kriminalfilme. Der Vortrag Lionel Twains am Schluss, in denen auf die Groschenromane angespielt wurde, entbehrt ebenfalls nicht einer gewissen Ironie.
Das Drehbuch hingegen ist wie gesagt leider nicht immer so das Gelbe vom Ei, meiner Ansicht nach steht das Machwerk mit den Darstellern. David Niven zu eigentlich jedem Zeitpunkt stilsicher und komisch, seine Blicke mit den teils konterkarierenden Wortspenden nicht so der offensichtliche Schenkelklopfer, dafür mit einem ordentlichen Schuss unterschwelliger Komik, so etwas mag ich. Peter Falk fällt ein wenig seiner Rolle zum Opfer, dafür Peter Sellers in eigentlich jeder Szene hervorragend, sorgte mit seinem direkten und trockenen Humor für den ein oder anderen herzhaften Lacher. Elsa Lanchester kam leider nicht an Margret Rutherford heran, dafür hatte Estelle Winwood so manch gute Szene. Truman Capote gefiel in seiner übertriebenen Darstellung, das passt zu ihm, ebenso wie James Coco.
Alles in allem kein Meilenstein der Komödie, phasenweise geht es zu übertrieben und manisch zur Sache, auf diese Holzhammer-Komik stehe ich nicht so unbedingt. Zur Abwechslung aber durchaus sehenswert, für mehrmalige Sichtungen eignet sich der Streifen meiner Ansicht nach aber kaum. Für einen locker-leichten und vergnüglichen Filmabend aber passend.
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Hier sehen wir eine durchaus bemühte, letzten Endes aber durchwachsene Hollywood-Adaption des Die-Schöne-und-das-Biest-Themas. Man sah dem Streifen schon von Weitem an, für welches Publikum er gemacht war, die Umsetzung ist teenie-gerecht, durchgehend leicht und seicht. Die Kritik am Schönheitswahn ist offensichtlich, wenngleich ich nicht annehme, dass es dem GNTM-Schwachsinn Seher kosten wird. Die charakterliche Läuterung des Helden geht locker und glatt von Statten, einzig das mangelnde Selbstbewusstsein auf Grund des sich zum Negativen veränderten Äußeren (das optisch trotzdem einigermaßen cool umgesetzt wurde – manche Zeitgenossen richten sich ja freiwillig so her) wurde breit und ausgiebig gezeigt, ebenfalls eher ein Teenie-Thema als das eines erwachsenen Sehers. Die Umkehr von der Fokussierung von den rein optischen Gesichtspunkten hin zur emotionalen Ausrichtung und der erfolgreichen Umsetzung (schließlich bekommt er am Ende ja die Schöne) kann einem unsicheren Teenager durchaus Mut machen.
Von David Barnz wurde in der Regie durchaus gut gearbeitet, die Inszenierung ist eine durchaus hochwertige. Das jedoch eher mittelprächtige Drehbuch troff geradezu vom üblichen Hollywood-Schmalz, was aber gewollt zu sein schien. Das Ende hatte so seine Schwächen, so schien zum Beispiel die Überraschung Lindas, als sie plötzlich wieder ihren Schönling vor sich hatte und der sich als der verwandelte Hässliche zu erkennen gab, nicht wirklich groß zu sein – so eine Verwandlung kommt ja alle Tage mal vor, kann passieren… Auch die „witzigen“ Einwürfe Will Fratellis nicht immer passend, aber gut, wir sind ja in einem Märchen und von ein bisschen Erblinden sollte man sich die gute Laune nicht verderben lassen. Die Unterhaltung der beiden Turteltäubchen auf der Party umgesetzt wie ein Biss auf Stanniol, da schmerzten die Plomben noch zehn Minuten später. Ich versuchte das Machwerk ein wenig durch die Augen eines Teenagers zu sehen, wobei ich aber annehme, dass es mir in auch diesem Alter nicht gefallen hätte.
Die Darsteller versuchten noch das Beste aus dem Drehbuch zu machen, das gelang mal besser, mal weniger gut. Das Ende wie gesagt schmalzig und schwach, mittendrin gelang es ihnen aber doch immer wieder, ein wenig Stimmung aufzubauen. Das seichte Drehbuch lässt sie aber kaum zur Geltung kommen, vor allem Vanessa Hudgens hätte etwas Tiefgang nicht geschadet. Dafür Alex Pettyfer in Ordnung und meist glaubwürdig. Neil Patrick Harris kam in seiner eindimensionalen Rolle ebenfalls meist gut zur Geltung, mimte den „Romantik-Trainer“ in bewährter Manier. Mary-Kate Olsen herzig in ihren kurzen Auftritten.
Fazit: Für romantische Teenager ist der Film sicherlich ein Erlebnis, an mir ist er ziemlich vorbei gegangen. Man muss aber sagen, dass in der Umsetzung des Stoffs durchaus gut und mitunter qualitativ hochwertig gearbeitet wurde, allein dem Drehbuch hätte eine „Entschmalzung“ aber gut getan. Warum in den romantischen Filmen die Frauen immer als wenig rational und emotional sprunghaft dargestellt werden, ist mir ein Rätsel. Aber gut, das ist wohl für die Dramaturgie so erforderlich. Die drei Punkte gebe ich für die Regie, die Darsteller und die Maske. Vielleicht wäre es mit etwas mehr Bezug zum Thema eine sechs oder sieben geworden.
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Ein bereits etwas angestaubtes Melodram, das jedoch durch seine sehr schönen Bilder, den ausgewogenen Erzählrhythmus und die guten Hauptdarsteller immer noch zu gefallen weiß.
Die Grundthematik sollte bereits hinlänglich bekannt sein, es ist eine Abwandlung des Romeo-und-Julia-Themas. Zwei Personen aus „unterschiedlichen Welten“ verlieben sich und stellen sich dem Unverständnis ihrer Umwelt. Mit einer Mischung aus Furcht und einer schon fast trotzig vorgetragenen „Mia san mia“-Mentalität versuchen sie ihrer Liebe den nötigen Raum zu verschaffen, scheitern jedoch letztlich am Snobismus und der Überheblichkeit der „feinen“ Gesellschaft.
Dabei schien es mittendrin immer wieder positive Signale zu geben, doch die negativen Stimmen, dargestellt in der Figur Mona Plashs gaben letzten Endes den Ausschlag für die Ablehnung. Zu angreifbar war die Beziehung für missgünstige Zeitgenossen, zu groß die Verlockung, sich dem abfälligen Tratsch und Klatsch hinzugehen. Genau deswegen wollte sich Ron der materialistischen und oberflächlichen Bussi-Bussi-Gesellschaft enthalten - das Fiasko bei der Dinnerparty, als er in ebenjene Gesellschaft eingeführt werden sollte, war vorhersehbar und in seiner Wirkung für das Paar verheerend. Dass sich sogar die eigenen Kinder gegen die Verbindung aussprechen und in letzter Konsequenz sogar die Mutter verlassen, stärkt Cary´s Zweifel an der Beziehung. Wie richtigerweise angemerkt wird, ist der Mensch als soziales Wesen nun einmal von seiner Umwelt abhängig und junge Leute besonders stark.
Die Kritik an der damals herrschenden Vorstadt-Gesellschaftsordnung ist unübersehbar, die Charaktere wurden scharf und klar gezeichnet, jeder stand für seine Haltung. Der Verschmähte, die Missgünstige, aber auch die Mitfühlende und Wohlgesonnene, alle brachten ihre Eigenschaften klar erkennbar.
Damit sind wir auch schon bei den Darstellern. Rock Hudson in einer ernsten Rolle in eigentlich jeder Szene glaubwürdig und solide, er schaffte es, die Gefühle und Ansichten seiner Figur gut zu kolportieren, ohne dabei zu über- noch unterspielen. Da passte einfach jede Mimik und jede Geste. Ebenso souverän auch Jane Wyman, sie manövrierte Cary Scott stilsicher durch den Film, man nahm ihr jede Befindlichkeit jederzeit ab. Die Nebenrollen jedoch nicht immer glaubwürdig, manche wirkten hölzern, was jedoch der damals gemeinhin gültigen Art der Darstellung entsprach. So etwa der Vortrag des Arztes über die psychosomatische Migräne, das würde man in dieser Form heutzutage sicherlich nicht mehr bringen.
Fazit: Im Erscheinungsjahr war der Streifen sicherlich eine Sensation, der ein Tabuthema aufgriff. Heutzutage, gefühlte Tausend Filme zu genau diesem Thema später, bringt er kaum Innovation. Zu gut durchgekaut ist dieses Thema schon, zu viele Filmpaare haben bereits gesellschaftliche Hürden überwunden, um heutzutage mit dieser Umsetzung noch aufzufallen…. Trotzdem hat er mir wegen der zurückhaltenden, mitunter fast scheuen Umsetzung und der sensiblen Herangehensweise an das Thema sehr gefallen. Auch das offene Ende war ein durchaus realistisches, das hat mich nachträglich betrachtet recht angesprochen, ersparte es einem doch den üblichen Hollywood-Schmalz. Ich denke, ich kann eine Empfehlung reinen Gewissens aussprechen.
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Leider sieht man diesem Machwerk das begrenzte Budget schon von Weitem an. Dabei finde ich die Handlung durchaus ansprechend - ich denke, mit ein wenig mehr finanziellem Einsatz hätte da ein recht guter Film daraus werden können. Unter der tatsächlich gezeigten Umsetzung lahmt der Streifen aber über weite Strecken. Gespart wurde vor allem bei den Spezialeffekten und damit kommt das mitunter recht durchwachsene Drehbuch dann auch sehr pomadig daher. Beispielsweise die Szene, als die Geister Einzug ins Dorf halten, das war ziemlich infantil umgesetzt und hätte eher in einen Kinder-Fantasy-Film als hierher gepasst. Bei der Austreibung dann der selbe Schmarrn. Einzig die (Schock-?)Szenen mit den herabhängenden Körpern recht ansprechend und pfiffig, das machte ganz gute Figur und ließ zeitweise sogar so etwas wie eine gruslige Atmosphäre aufkommen. Diese war jedoch spätestens bei den Beschwörungsszenen wieder dahin, diese wirkten simpel und billig wie der Rest. Der Endkampf einfach nur zum Augenrollen, das hätte man wirklich anders/besser darstellen können. So blieb es beim Versuch, eine schaurig-schöne Atmosphäre kam dabei nicht auf.
Dabei ist die grundsätzliche Gesellschaftskritik nicht schlecht illustriert. Die Probleme haben ihren Ursprung in der fehlenden Toleranz dem homosexuellen Mitglied gegenüber, der seine Vertreibung auf seine Weise rächt. Die Nächstenliebe versagt auf beiden Seiten. Interessanter Weise werden die christlichen Grundwerte sehr oft gerade von jenen nicht gelebt, die diese am lautesten predigen. So auch hier, mit ein wenig mehr Verständnis auf beiden Seiten hätte die Lage nicht eskalieren müssen.
Die Darsteller kämpften gegen das schwache Drehbuch an und gewannen den Kampf leider nicht immer. Einzig Jessica DiGiovanni zumeist glaubwürdig und solide, in nur ganz wenigen Szenen am Schluss hilflos. Christopher Atkins mit Licht und Schatten, auf gute Momente folgten Auftritte wie aus einer Teenie-Horror-Serie, diese verhagelten die immer wieder mühsam aufgebaute Stimmung leider völlig. David Blount schwach und blass, fand eigentlich nie so richtig in seine Rolle. Der Rest mit zu eindimensionalen Rollen, um sie wirklich beurteilen zu können. Alles in allem wirkten die Darsteller bemüht, über weite Strecken aber glücklos.
Besonders negativ aufgefallen ist mir auch hier so mancher Synchronsprecher. Besonders die Geistlichen extrem schlecht gesprochen, das war mitunter schon über der Schmerzgrenze. Gerade bei der Szene zu Anfang, der Initiierungsritus Amys durch die viel zu stark betont salbungsvolle Redeweise eigentlich nur furchtbar. Und das bei der so ziemlich ersten Szene, das kostet dem Film einiges. Ich brauchte die nächsten zehn Minuten, um allein das zu verdauen.
Fazit: Obwohl der Plot durchaus ansprechend wäre, versauen die billige Machart und die mitunter schwachen Darsteller das Ganze leider fast völlig. Explizite Grusel- oder Gewaltdarstellungen gibt es keine (FSK 18 halte ich für sehr übertrieben), die könnten das Machwerk aber auch nicht mehr retten. Guten Gewissens möchte ich keine Empfehlung abgeben, alles in allem ist es ein eher lahmer Streifen. Die Drei vergebe ich für die Hauptdarstellerin, den Plot und das Bemühen aller Beteiligten im Allgemeinen - sind aber letzten Endes wohl zu viel.
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Ein weiterer Tiefpunkt der James-Bond-Reihe. Ich muss vorausschicken, dass ich Pierce Brosnan für eine glatte Bond-Fehlbesetzung halte und auch in diesem Teil hat er mich überhaupt nicht überzeugt. Weder in den investegativen, noch in den Gentleman-, noch in den Actionszenen. So empfand ich beispielsweise die Szene, in der er Jinx aufreißt, als glatte Farce. So eine miese Schmierenkomödie sah ich in einem James Bond selten.
Dazu kam ein wirrer Plot und eine sprunghafte Inszenierung. Die Begründung, warum er - in inoffizieller Mission – hinter Zao her ist, liefert der Film eigentlich bis zum Ende nicht. Es gab da zu Anfang wohl eine lapidare Anspielung auf einen anderen Teil - da ich diesen aber nicht kenne, blieb es für mich bis zum Schluss ein Rätsel. Auf die Machenschaften Gustav Graves stößt er mehr oder weniger zufällig, auch das ist eines James Bonds meiner Ansicht nach unwürdig. Dazu noch ein wildes Umherspringen von einem Schauplatz zum anderen, das verlangt vom Zuseher einiges an Aufmerksamkeit ab. Seoul, Kuba, London, alles in mehr oder weniger zehn Minuten. Dabei begann der Streifen ja ganz gut, die Gefangennahme, die Verhöre und der Austausch durchaus ansprechend, doch ab seinem Ausbruch vom Schiff ging es nur noch bergab.
Die technischen Innovationen ebenfalls alles andere als glaubwürdig, das unsichtbare Auto und die physische Gestaltenänderung mittels Gentherapie hanebüchen. Ebenso die Raketenwerfer im Auto, das gegenseitige Wettrüsten mit den Bösen geht unvermindert weiter. Da war die explodierende Uhr schon fast eine Wohltat der Einfachheit. Das Eishotel hat mir hingegen recht gut gefallen, das bot eine mondäne und gute Atmosphäre.
Und da sind wir auch schon bei den Bösen: Auch die zeigten durchaus Schwächen, Toby Stephens zu brav und knabenhaft, wirkte eigentlich in keiner Szene bedrohlich. Rick Yune mit seinen Narben zu Anfang schon besser, ein wenig mehr martial Arts hätten seiner Rolle aber gut getan. Die Damen hingegen durch die Bank ansprechend, Halle Berry sowohl in den sexy, als auch in den toughen Szenen glaubwürdig, ebenso wie Rosamunde Pike. Retten können die beiden diese Folge aber auch nicht mehr. Judy Dench diesmal nur mit einem Mini-Auftritt, dafür solide wie immer.
Auch in diesem Teil fand ich die Action-Szenen etwas zu stark in den Vordergrund gerückt. Waren die Technik-Schlachten noch ganz ok, so zeigten die Verfolgungen und das Versteckspiel Längen. Dass man auf langwierige Prügel-Szenen weitgehend verzichtet hat, war eine für diesen Teil gute Entscheidung, dem eher zart-schlaksigen Pierce Brosnan traut man das ohnehin nicht zu.
Fazit: Ein eher enttäuschender Teil, von dem ich guten Gewissens abraten kann. Leider hat man bei den neueren Bond-Folgen immer wieder das Gefühl, dass der krampfhafte Versuch nach immer spektakuläreren Szenen mehr und mehr ins lächerliche abdriftet. Die Produktion war ja durchaus aufwändig und hochwertig, leider versauen die oben beschriebenen Schwächen den Streifen leider total. Wird in den Sammlungen der meisten Bond-Fans wohl nur der Vollständigkeit wegen zu finden sein.
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Mittelprächtiger Alfred Hitchcock aus seiner früheren Schaffenszeit - für sich alleine genommen (dh. ohne den Vergleich zu seinen anderen Filmen) finde ich ihn jedoch ganz ansprechend. Vor allem die ruhige Inszenierung, das langsame Entwickeln der Handlung und der Charaktere spricht mich sehr an. Das ist sicherlich auch zu einem gewissen Teil der Romanvorlage zu verdanken, Daphne du Maurier steht da schon für Qualität.
Bei aller anfänglichen stürmischen Liebe und heiterem Frohsinn wird einem latent das unterschwellige Gefühl vermittelt, dass irgend etwas nicht stimmt. Dieses steigert sich mehr und mehr, und gipfelt schließlich in der offen zur Schau gestellten Feindseligkeit von Mrs. Danvers. Die Unsicherheit und Überforderung der „neuen“ Mrs. De Winter wird von Joan Fontaine berührend und mitleidserregend dargestellt. Besonders die Szenen mit der zerbrochenen Figur und der Verschwörung mittels der unpassenden Verkleidung beim Maskenball herzzerreißend, das war sehr gut dargestellt, da hatte sie mein vollstes Mitgefühl. Aber auch Laurence Olivier sehr gut, stellte den in sich gespaltenen und mit Schuld behafteten Charakter sehr gut dar. Möchte der Zuschauer das zu Anfang vermittelte eigenartige und unterschwellig überspielte Verhalten noch für einen Ausdruck seines Traumas, gepaart mit etwas aristokratischem Spleen halten, so wird einem spätestens zum Schluss klar, warum der Charakter so aufgebaut wurde. Judith Anderson solide und glaubwürdig in ihrer dankbaren Rolle, bringt die der verstorbenen Hausherrin immer noch hörige Dienerin mit einer Eiseskälte, die einen auch im Juni frösteln lässt. Leichte Schwächen bei manchen Nebendarstellern, Phillip Winter etwa überspielt sehr stark, etwas weniger wäre hier mehr gewesen. Auch Florence Bates viel zu überheblich und nervig, aber gut, das musste damals wohl eben so sein. Leo G. Carroll trocken und nüchtern wie immer, so kennt man ihn.
Auch nach der mittlerweile dritten Sichtung besticht der Streifen mit einer guten und fast durchgängig interessanten Atmosphäre, die eigentlich allen Hitchcock-Filmen zu eigen ist. Die Spannung steigert sich langsam und zum Schluss zu einem finalen Höhepunkt. Auf Action wurde weitgehend verzichtet, der Streifen gewinnt eher mit den zum Teil sich abzeichnenden, zum Teil überraschenden Wendungen.
Fazit: Es ist kein großer, aber doch mit gutem Gewissen empfehlenswerter Film. Manche Szenen wirken heutzutage nicht mehr so wie damals, da muss man angesichts des Erscheinungsjahres aber ein wenig Nachsicht walten lassen. Damals galten zum Teil andere Maßstäbe, elf Oscar-Nominierungen sprechen jedoch für sich. Ich für mich bewerte in einem Mix nach heutigen und damaligen Gesichtspunkten und vergebe eine sechseinhalb, das passt für mich.
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Herrlich teuflischer Filmspass! Selten wurde das zwischengeschlechtliche Spiel pointierter und treffender dargestellt. Besonders diese vielen kleinen Eigenheiten, etwa das Minenspiel Daryls, als ihm Alex bei seinem ersten Verführungsversuch die Leviten liest, ein Traum. Ebenso wie die Sequenz in der Kirche, als ein Kirschkern kotzender Deryl van Horn (allein schon der Name ist ein herrlicher Kalauer) der versammelten Kirchengemeinde einen Vortrag über das Leben und die Frauen hält. Mal ehrlich: Welcher Mann halt nicht schon mal in diese Richtung gedacht? Ebenso die Verführungssequenz von Jane Spofford, als diese durch das Cello-Spiel erregt über Daryl van Horne herfällt.
Letzten Endes spielt der Streifen eine Beziehung zwischen Mann und Frau von Anfang zu Ende durch. Vom Wunsch einer Beziehung mit einem „besonderen“ Partner, über dessen Auftauchen und Faszination, bis zum Erkennen der negativen Begleitumstände und zum Wusch der Trennung. Dabei handelt es sich hier um alles andere als einen reiner Frauenfilm, obwohl der Plot aus der Sicht der Damen erzählt wird. Wie zB. Daryl von Horne die Damen verführt, zeugt von der männlichen Einsicht, dass man die schönsten Frauen mit den dümmsten Sprüchen herumbekommt (und meine Damen, so leid es mir tut, das sagen zu müssen: macht Euch nichts vor – es ist einfach so *augenzwinker*). Das Ende kommt so, wie es kommen muss – auf eine aufregende Zeit folgt eine hässliche Trennung.
Die Darsteller allesamt in Hochform, allen voran Jack Nicholson verkörpert den geheimnisvollen und mysteriösen Teufel mit dem besonderen Charme, den eigentlich nur er so richtig und in letzter Instanz bringen kann. Die Damen allesamt Traumfrauen, jede verkörpert ihr Frauenbild (Cher – die Selbstbewusste, Susan Sarandon – die Schüchtern-Kreative, Michelle Pfeiffer – die Mütterlich-Emphatische) perfekt und in jeder Instanz absolut glaubwürdig. Aber auch die Nebenrollen prominent und ohne Schwachstelle besetzt, jeder in seiner Rolle passend und überzeugend.
Inszeniert wurde eigentlich den ganzen Film über launig und humorig, die Stimmung passte in allen Szenen und schuf eine tolle Atmosphäre, die auch bei der x-ten Sichtung zu gefallen weiß. Gemeinsam mit den herrlichen Darstellern liefert der Streifen eine durchgehende Unterhaltung, die eigentlich zu keinem Zeitpunkt abflaut. Allein der Schluss zu dick aufgetragen, dieses Monster in der letzten Sequenz hätte nach meinem Dafürhalten nicht sein müssen und das kostet dem Streifen dann auch die Höchstnote.
Fazit: Ein absolut empfehlenswertes Machwerk, hochwertig und unterhaltsam, kommt ohne Blödel- und überbordende Actionszenen aus. Allein durch die Dialoge und dem Spiel der Darsteller untereinander herrlich komisch und unter dem Strich trotz der 112 Minuten Länge wirklich kurzweilig.