PeaceMaker93 - Kommentare
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Alle Kommentare von PeaceMaker93
Die Effekte mögen etwas in die Jahre gekommen sein, die Schreie gehen aber nach wie vor durch Mark und Bein. Hexen bis aufs Blut gequält zeigt einen Auschnitt aus einer Zeit, zu der man nicht gerne anwesend sein möchte. Eine Welt dominiert von Männern (und) der Kirche. Eine Welt in der eine Frau bezichtigt wird eine Hexe zu sein, wenn sie sich nicht dem Willen des Mannes unterwirft. Wahllose Beschuldigungen, wenn einem das Gesicht nicht passt oder man mit Dingen konfrontiert wird, die einem unbekannt sind. Hinter der Fassade, die einem alten Sissi Film gleicht, werden wirklich groteske und brutale Geschehnisse gezeigt. Abgebrühte Saw und Hostel Liebhaber werden hier sicherlich nur gähnen, aber für seine Zeit hat der Film schon ein paar wirklich ordentliche Gewaltzspitzen. Obwohl Udo Kier für mich ein sehr hölzerner Darsteller ist, verliert man sich trotzdem in seinen kristallblauen Augen und leidet stellenweise mit ihm mit, wenn er sich entscheiden muss, ob er auf sein Herz oder den Verstand hört. Soll er den Worten seines Meisters, einem berühmten Hexenjäger, weiterhin Folge leisten, oder sich seiner Vernunft bedienen. Der Zahn der Zeit ist nicht spurlos an diesem Werk vorbeigegangen, aber gefesselt hat es mich dennoch. Zwar war Hexen bis aufs Blut gequält eine internationale Produktion, im Kern bleibt es aber ein starker Beitrag für die deutsche Filmlandschaft.
Die Geschichte ist nicht super originell und an den Look muss man sich vielleicht auch erstmal gewöhnen, hat man das aber erstmal alles gemacht, dann ist Mitchell vs. the Machines ein wirklich fantastischer Familien-Film. Man erkennt sowohl ihn den Animationen als auch am Humor, die Spuren von Gravity Falls, Lego Film und Spider Man: Into the Spider-Verse. Es gibt viele tolle kleine Details zu entdecken und insgesamt ordne ich den Film sogar für ein etwas älteres Publikum ein, da man stellenweise mit so vielen Effekten beballert wird, dass ich das Gefühl hatte, jüngeres Publikum könnte bei der ganzen Bildinformation schnell mal überfordert sein. Insgesamt ein sehr herzlicher, kurzweiliger und unterhaltsamer Film, der eine schöne Abwechslung zu den Disney/Pixar Produktionen bietet. Mir persönlich hat er sogar besser gefallen, als die beiden letzten Filme Onward und Soul (auch wenn letzterer sicherlich der etwas tiefgründigere Film ist).
Das perfekte Geheimnis ist das Xte Remake des italienischen Originals Perfetti sconosciuti von 2016. Mir war bisher nur die französische Version bekannt, die sich sehr an die italienische Vorlage hält und insgesamt sehenswert war. So funktioniert auch die deutsche Fassung über weite Strecken sehr gut. Die Tatsache, dass sich das perfekte Geheimnis wirklich 1:1 an den Elementen bedient, zeugt zwar nicht von viel Kreativität, aber das kann ich dem Film nur bedingt ankreiden. Auch schauspielerisch ist das Ganze ganz ordentlich, wobei man insbesondere Florian David Fitz Leistung hervorheben sollte. Zwar bedient sich Regisseur Dagtekin bei den üblichen Verdächtigen aus der deutschen Schauspielbranche - weil wir außer Karoline Herfurth, Elyas M´barek, Florian David Fitz, Frederick Lau und Co. auch sonst keine guten Schauspieler haben - allerdings liefern alle Beteiligten eine glaubhafte Vorstellung ab. Ein unbekannter Cast wäre für mich dennoch spannender gewesen. Insbesondere, weil Elyas M´Barek und Karoline Herfurth bereits bei Dagtekins Fak Ju Göhte als Paar auftraten und hier wie dasselbe Paar, nur ein paar Jahre später, wirkten. Bis zum letzten Drittel kann ich mich dennoch wenig beschweren. Auch die Vorwürfe der Homophobie und Frauenfeindlichkeit fand ich nicht so hart, wie ich sie im Vorfeld mitbekommen hatte. Insbesondere den Part der Homosexualität find ich in der Vorlage generell als sehr interessant. Wie man die Figur von Karoline Herfurth abgeändert hat, gefiel mir zwar weniger, allerdings nicht wegen der Kritik, dass Frauen ja sich nichts sehnlicher wünschen, als Mama zu sein. Für mich zerbricht der Film mit seiner Auflösung bzw. mit seiner Änderung gegenüber dem Original. Hier verpasst der Film für mich eine Aussage zu treffen und die böse Wahrheit, wie sie u.a. auch in der französischen Version vorkommt, wir gänzlich ignoriert. Mir ist zwar bewusst, dass es u.a. auch um das Motiv der Freundschaft geht und um die Beziehungen der Männer, die sich schon seit der Kindheit kennen, trotzdem war ich mit dem hier gewählten Ende eher unzufrieden. Außerdem verliert die Mondfinsternis in der deutschen Fassung komplett ihre Bedeutung und dient hier nurnoch als Dekoelement. Wenn man bisher keine der unzähligen Versionen gesehen hat, kann man mit das perfekte Geheimnis seinen Spaß haben, allerdings empfehle ich eher die französische Version (das italienische ist mir wie gesagt auch noch unbekannt).
Master of None <3 <3 <3
The Dark and the Wicked von the Strangers Regisseur Bryan Bertino ist ein Film, der sich am ehsten in Kategorie der Horrordramen ansiedelen lässt. Ein Subgenre, welchem durch Robert Eggers und Ari Aster wieder neues Leben eingehaucht wurde.
In the Dark and the Wicked geht es um ein Geschwisterpaar, welches zu seinen Eltern zurückkehrt, nachdem sie erfahren haben, dass ihr Vater im sterben liegt. Nach einem tragischen Ereignis vor Ort, scheint eine dunkle Präsenz sich breit zu machen und terrorisiert die Geschwister und alle anderen Personen, die mit ihnen in Kontakt treten. Der Film setzt auf viel Atmosphäre und nimmt sich Zeit seine Geschichte zu erzählen, wurde für mich aber nie zu langatmig oder gar langweilig. Sicherlich ist die Erzählweise sehr ruhig, aber Bertino schafft es immer wieder zum richtigen Zeitpunkt einen Moment einzubauen, der einen wieder gerade im Sessel sitzen lässt. Dies tut er allerdings nicht mit lauten, hektischen Jumpscares, sondern viel mehr mit unheimlichen Bildern. Ob es ein umerkliches Lächeln ist, welches unnatürlich breiter wird, oder ein Schatten, der im Hintergrund immer größer wird. Sicherlich sind die Elemente, die verwendet werden nicht immer neu, aber sie werden gekonnt eingesetzt, so dass ich mich selber dabei erwischt habe hinter dem Fernseher ins Dunkle zu starren, ob da nicht irgendetwas zu sehen ist.
Neben solchen, eher versteckten Gruselmomenten, gibt es hier und da auch ein paar echt blutige Szenen, die einen zusammenfahren lassen.
Auf das Level eines Hereditary würde ich the Dark and the Wicked vielleicht nicht heben, dafür fehlen ihm ein paar mehr Drehbuchfinessen und die EINE ikonische Szene, aber insgesamt war das Gesehene schon sehr stimmig.
Wenn man sich von einem langsamen Tempo nicht abschrecken lässt und bereit ist, sich auf die Atmosphäre einzulassen, dann kann man mit the Dark and the Wickend wirklich eine gute Zeit haben. Denn wirklich lang kamen mir die rund 90 Minuten nicht vor.
Ben Wheatleys A Field in England hat mich beim Schauen sehr stark an Nicolas Winding Refns Walhalla Rising erinnert. Ein bizarrer Trip in einer kargen Landschaft.
Kein Film, der es einem leicht macht, denn hier wird einem nichts erklärt, noch wird sich an übliche Sehgewohnheiten gehalten. Vier Männer, die mit dem Teufel auf eine bizarre Schatzsuche gehen. Währenddessen werden auch noch ein paar Pilze gegessen. Vielleicht nicht die beste Idee. Ein wüster Fiebertraum, der zwischen Langeweile und Horror wandert und seinen Höhepunkt in einem Zelt erlebt. Was dort allerdings passiert bleibt der Fantasie überlassen, wie so vieles in diesem Film. Was ist real, was nicht? Gespielt wird das Ganze grandios von den fünf Herren, wobei Michael Smiley als O´Neil hier nicht nur im Film die Gruppe führt, sondern auch bei den Leistungen an vorderster Front ist. Kein Film, den man so zwischendruch gucken sollte und sicherlich auch kein Film für den unterhaltsamen Partyabend. Wie bei vielen Filmen steht und fällt hier alles mit der eigenen Einstellung und ob man sich auf das Geschehen einlassen kann. Ich konnte es, war aber auch froh, als nach 90 Minuten Schluss war. Von Ben Wheatley kannte ich bisher (und zu meiner Schande) nur Free Fire. Kill List liegt schon parat, denn A Field in England hat mich neugierig gemacht.
Moxie war meiner Meinung nach ein ganz netter Beitrag zum Thema Feminismus. Gelegentlich etwas zu sehr gewollt und hier und da auch ewas überzogen und anstrengend, aber gehört für mich doch in de Kategorie der stärkeren Highschool Filme. Außerdem mag ich Amy Poehler!
Mir ist schon bewusst, dass Thrashin´Quatsch mit Soße ist, aber deshalb nicht weniger unterhaltsam.
Und bevor Jonah Hill in Mid90s das Leben von Skateboardern in den 90ern porträtierte, hat David Winters eine Version von Romeo und Julia auf Skateboards gedreht und dabei alles reingehauen, was es für einen (guten) 80s Streifen braucht.
Schrille Outfits, stylische Föhnfrisuren und jede Menge Skateboard-Szenen, die mit fantastischer 80s Mukke unterlegt wird. Kleines Highlight sind da bei die jungen RHCP, die hier in einer Clubszene zeigen dürfen, dass sie schon damals mega waren. Für mich als Twin Peaks Fanboy gabs dann noch Sherylin Fenn (aka Audrey Horne) und Pamela Gidley (aka Teresa Banks) als Sahnehaube oben drauf.
Ein Produkt seiner Zeit und irgendwie das Karate Kid für die Skateboardszene mit jeder menge Cameos und unnützer, aber unterhaltsamer Szenen.
Space Sweepers (OT: 승리호) ist einer neuer Filmbeitrag im asiatischen (koreanischen) Netflix Sortiment.
Das ursprünglich für 2020 angesetzte Filmprojekt musste aufgrund der Corona Pandemie mehrfach verschoben werden und ist nun seit Februar 2021 beim VOD-Anbieter unseres Vertrauens verfügbar.
Space Sweepers spielt in einer nicht so weit entfernten Zukunft (2092), in der die Erde langsam verkommt, weshalb die Organisation UTS einen neuen fruchtbaren Ort schaffen will, genannt Eden.
Hier soll die Menschheit in Zukunft leben. Allerdings ist dieser Ort nur für Ausgewählte Erdbewohner vorbestimmt.
Als eine Crew von Weltraum-Müllsammlern (Space Sweeper), angeführt von
Captain Jang (Kim Tae-ri), eines Tages ein kleines Mädchen findet, nehmen die Ereignisse ihren Lauf.
Bei dem Mädchen handelt es sich Kot-nim (Park Ye-rin), auch genannt Dorothy. Ein Android im Körper einer 7-jährigen, die in ihrem inneren eine Bombe trägt, deren Kraft einen Planeten zerstören kann.
Durch sie geraten die Crewmitglieder zwischen die Fronten der UTS, die vom selbsternannten Messias James Sullivan (Richard Armitage) geführt wird, und der Rebellen, welche als Black Foxes bekannt sind.
In seiner Erzählstruktur ähnelt Space Sweepers sehr den zeitgenössischen
US-Blockbustern, welche von den Marvel Filmen dominiert werden.
Wen wundert es daher, dass man hier ein wenig DNA der Guardians of the Galaxy wiederfindet.
Allerdings nicht nur diese findet man hier wieder. Space Sweepers bedient sich vieler Elemente klassischer Science Fiction Filme und auch Serien, wie u.a. Firefly.
Insbesondere die Filme von Regisseur Neill Blomkamp scheinen als größeres Vorbild für Story und Design gedient zu haben.
So erinnern z.B. die Uniformen der UTS Soldaten etwas an das Design von Chappie, während die Gründung eines elitären Planeten in ähnlicher Form schon in Elyisum behandelt wurde. Die Set-Wahl wie auch das Worldbuilding haben das „Look and Feel“ eines Neill Blomkamps, nur das bei Space Sweepers alles etwas bunter und greller gestaltet ist.
Bei den Hauptfiguren, des Raumschiffs „Victory“, handelt es sich um einen bunt zusammengewürfelten Haufen von Aussortierten.
Angeführt von der furchtlosen Alkoholikerin Captain Jang. Die anderen Mitglieder sind der Ex-UTS Mitarbeiter und jetzige Pilot Kim Tae-ho (Song Joong-ki), der Mechaniker und Ex-Sträfling Tiger Park (Jin Seon-gyu), sowie der Roboter mit Pinocchio Komplex, Bub (im Original gesprochen von Yoo Hae-jin).
Mit Kim Tae-ri und Gegespieler Richard Armitage hat der Film auch eine etwas prominentere Besetzung. Tae-ri dürfte den Asia-Film-Affinen durch Park Chan-Wook´s The Handmaiden (Dt: Die Taschendiebin) bekannt sein, während Richard Armitage vor ein paar Jahren als Zwergenführer Thorin, in Peter Jackson´s Hobbit Trilogie, durch Mittelerde reiste.
Das Zusammenspiel der Crew funktioniert gut für die meiste Zeit. In kleinen Szenen, wie der eines Space-Pokerspiels, wird die Gruppendynamik immer wieder zur Schau gestellt. Etwas über die Figuren lernen tut man aber meist dann, wenn diese mit Findelkind Dorothy/Kot-nim agieren.
Außer Pilot Tae-ho bekommt aber keine Figur so wirklich ausführliche Hintergrundgeschichte oder Motivation, was zur gelegentlichem Distanzierung beim Zuschauen führen kann. So harmoniert zwar die Crew ganz gut, eine wirkliche Leitfigur, mit der man sich stärker identifizieren kann, kristallisiert sich aber nicht heraus.
Auch Bösewicht Sullivan ist hinter den Erwartungen zurückgeblieben und präsentiert sich überwiegend als im Hintergrund agierender, blasser Bösewicht, ohne nennenswerte Charaktereigenschaften.
Da wirkt Richard Armitage fast ein wenig verschenkt. Schauspielerisch gibt es ansonsten wenig Negatives über die Figuren sagen. Das Ensemble spielt für einen Blockbuster entsprechend überzeugend.
Wie am Bösewicht zu bemerkten ist, besteht die koreanische Produktion nicht nur aus heimischen Darstellern.
Überraschenderweise ist Space Sweepers ein äußerst multikultureller Film.
Es ist erfrischend zu sehen, dass nicht wie sonst nur Amerikaner (oder Asiaten) im Zentrum des Geschehens sind, sondern auch andere Nationen.
So wird geschickt in einem kleinen Nebensatz ein Übersetzer erwähnt, den die Figuren im Ohr tragen, damit sich untereinander verständigen können.
Die Hauptsprache bleibt zwar Koreanisch, aber auch Englisch nimmt einen größeren Part ein und hier und da werden auch ein paar Wortfetzen in anderen Sprachen gesprochen.
Neben der größtenteils koreanischen Besetzung, hat man auch Chinesen, Russen, Franzosen uvm. Ethnien in größeren und kleineren Nebenrollen besetzt.
Diese sind zwar für die Hauptstory meist weniger relevant, sorgen aber für eine Greifbarkeit, da es in der Story schließlich auch um die Zerstörung der Erde geht, welch schließlich nicht nur von einer Kultur bewohnt.
So kann man die Finale Schlacht auch als Parabel der Gleichheit interpretieren, als die vereinzelten Nationen den Helden zur Unterstützung eilen.
So ist der Film zwar äußerst international, für eine Space Opera bleibt er allerdings erstaunlich irdisch.
Klar, die Welt ist schon phantastisch und trotz Nike Sneakers und Lederjacken nicht so realitätsbezogen, wie z.B. Gravity, aber für einen Film, den man eher in einen Pot mit Stark Trek oder Star Wars packen könnte, gibt es einfach zu wenig Außergewöhnliches. Es gibt Menschen unterschiedlicher Herkunft, abgefahrene Raumschiffe, Nanotechnik und Androiden. Von coolen Außerirdischen fehlt aber jegliche Spur. War vielleicht Absicht, schade ist es aber trotzdem.
Ein Grund für das Fehlen außerirdischer Lebensformen könnten, die, in der sonst eher konventionellen Story, versteckten sozialkritische Themen sein, die hin und wieder zwischen den Zeilen aufblitzen.
Es geht um Moral, Freundschaft, aber auch um Klassengesellschaften und Umweltbewusstsein.
Eine Erde, die zu Grunde geht, außerwählte Erdbewohner, die für Würdig gehalten werden einer neuen, besseren, Welt beizutreten und dann noch Dorothy, die in der ganzen Sache noch eine etwas größere Rolle spielt, aber ich hier preisgeben möchte.
Space Sweepers ist durchwachsen, aber unterhaltsam. Waterworld im Weltraum.
Mit seinen knapp zweieinhalb Stunden auch nicht wirklich kurz, aber noch am Rande dessen, was man (zu) Langatmig nennt. Ein paar Kürzungen wären trotzdem angebracht gewesen.
Insgesamt ist es schön zu sehen, dass auch andere Länder, als USA bzw. Hollywood Science Fiction können. Und nachdem man momentan häufiger realitätsbezogene
Weltraum Abenteuer geliefert bekommen hat und der letzte Guardians of the Galaxy auch schon ein paar Jahre zurückliegt, ist es ganz angenehm mal wieder einen Film wie diesen zu bekommen.
Baghead ist der zweite Film in Spielfilmlänge der Regisseur Brüder Mark und Jay Duplass, welche ich unter anderem durch Filme bzw. Serien wie Jeff, der noch zu Hause lebt und The Togetherness kennengelernt habe.
Wie viele ihrer Filme, gehört auch dieses Low-Budget Werk zum Mumblecore Genre.
Baghead lässt sich am ehesten als ein Meta-Cabin-in-the-Woods-Horror-Drama beschreiben.
Das ist als Idee wirklich cool, da sich im Film u.a. viel über das Filmedrehen unterhalten wird. Wer mal ein Script schreiben wollte oder versucht hat ohne Budget etwas auf die Beine zu stellen, wird sich hier schnell in der Thematik wiederfinden. Durch eine fast schon dokumentarische Kameraführung bringt das einen noch näher an das Geschehen.
Um Ideen für den Film zu finden begeben sich die vier Hauptfiguren (2 Frauen, 2 Männer) in eine Hütte im Wald, um dort etwas brainstorming zu betreiben.
Ausgelöst durch einen vermeintlichen Albtraum über einen Mann mit einer Papiertüte auf dem Kopf, entsteht die Idee für einen Slasher Film.
Bis hier hin funktioniert die Geschichte eigentlich relativ gut.
Die erste Hälfte ist interessant und auch die (wahrscheinlich) improvisierten Dialoge sind unterhaltsam.
In der zweiten Hälfte allerdings flacht das Ganze mehr und mehr ab. Eine Beziehungsdrama Geschichte nimmt viel Platz ein und der eigentliche Horrorfilm-Plot gerät dadurch etwas in den Hindergrund.
Interessant bleibt dennoch, ob der Traum über den Papiertütenkiller wirklich nur ein Traum war, oder sitzt da wirklich ein kranker Irrer in den Wäldern, der darauf wartet neue Opfer zwischen die Finger zu bekommen.
Die finale Auflösung am Ende hat einen kleinen Twist parat, dieser lässt sich aber recht schnell erahnen.
Wirklich gruselig, spannend oder blutig wirds nicht. Für einen Horrorfilm etwas enttäuschend.
Ein Reinfall war war Baghead aber dennoch nicht.
Denn irgendwie bleibt er durchgängig charmant und die Einfachhit macht den Film so realistisch und Alltagsgetreu, dass der Film am Ende wie ein Wochenende wirkt, welches man selbst so oder so ähnlichen hätte erleben können. Außerdem funktioniert die Metaebene auch recht gut, da sie auf unterschiedlichenen Ebenen anwendbar ist.
Ach ja Braindead, was in den ersten Minuten noch als Hommage an King Kong und die weiße Frau anfängt und wird von Minute zu Minute absurder, brutalter, blutiger und grotesker.
Romero’s Night of the Living Dead auf Speed, gepaart mit Sam Raimis Evil Dead Filmen.
Peter Jackson schmeißt hier alles zusammen. Slapstick Comedy, Love Story, Coming of Age und Zombie Splatter Action. Selbst eine kurze grandiose Martial Arts Szene, in der ein Geistlicher ein paar Zombie-Raufbolden im Namen des Herrn Bruce Lee mäßig den Arsch aufreißt, ist hier vorhanden.
Braindead ist sich für nichts zu schade und lässt keine Sekunde aus, um etwas Schleim, Eiter, Blut oder andere Exkremente über den Bildschirm fließen zu lassen.
Party pur!
Das da sogar noch eine dezente Charakterentwicklung bei Hauptfigur Lionel zu sehen ist, hat mich (positiv) überrascht und selbst die mehr als flache Story hat gegen Ende fast so etwas wie einen Twist, wenn es um den Hintergrund von Lionels Eltern geht.
Allerdings sollte man dennoch bei der Geschichte nicht zu viel erwarten.
In Erinnerung werden eh nur die grandios handgemachten Effekte bleiben.
Von Ratten-Affen Stop-Motion über Gedärme Schmadder bis hin zum Rasenmäher Finale und einer gigantischen Zombie Mutter mit Monster Melonen. Peter Jackson hat schon damals sein Handwerk verstanden.
Trotz seiner Gewalt bleibt der Film aber unfassbar liebevoll und wirkt wie eine Adrenalinspritze mitten in das Herz der 90er Jahre, welche ansonsten eher wenige Highlights im Horrorgenre setzten konnte.
Auch wenn Twin Peaks: The Return einen anderen Vibe hatte, als die ersten zwei Staffeln, habe ich sie sehr gemocht! Ebenso hatte der Kurzfilm alle Elemente eines David Lynch.
Kurz gesagt, der Mann soll machen, was er machen will, denn es wird mit Sicherheit rocken!
Als Spy Kids rauskam, habe ich genau zur Zielgruppe gehört, daher kann ich mich über seine Kinderfilme nicht wirklich beklagen. Mittlerweile wünsche ich mir aber, dass RR mal wieder einen ordentlichen Streifen abliefert.
Alita: Battle Angel war zwar sehr nicht übel, aber hatte auch zu wenig von Rodriguez Handschrift.
Bin jetzt erstmal auf seinen Beitrag in der zweiten Mandalorian Staffel gespannt. Dann darf es aber gern mal wieder ein deftiger Rodriguez Streifen sein. Von mir aus auch Machete Kills in Space...
Obwohl die Kinolandschaft momentan ziemlich brach liegt und die Zahl der neu anlaufenden Kinofilme überschaubar ist, freut es mich, dass mit „the Mortuary Collection“ ein kleiner feiner Anthologie Horrorfilm rechtzeitig zur Halloween-Zeit auf die große Leinwand gekommen ist.
Mit Anthologie (Horror)Filmen ist das ja immer so eine Sache. Sie sind quasi die Treehouse of Horror Simpsons Episoden unter den (Horror)Filmen.
Häufig irgendwie unterhaltsam, aber meist nur kleine Appetithappen für etwas Größeres. Dennoch gibt es mit Kultfilmen, wie „Creepshow“ oder „Trick ´r´ Treat“ ein paar gute Vertreter dieses Subgenres
„The Mortuary Collection“ gesellt sich zu den eben genannten Filmen dazu und ist ein wirklich unterhaltsamer Episodenfilm, der nicht nur gut aussieht, sondern auch ein paar nette Geschichten parat hat.
Erzählt werden die Geschichten dabei vom mysteriösen Leichenhallenbesitzer Montgomery Dark (Clancy Brown), welcher optisch sehr an den Tall Man aus der „Phantasm - aka das Böse - Reihe“ erinnert.
Dieser ist gerade dabei der neuen Bewerberin Sam (Caitlin Custer) das gruselige Anwesen zu zeigen und ihr den Job in eines Bestatters näherzubringen.
Neben den schaurigen Geschichten ist es erfreulich zu sehen, dass Montgomery nicht nur als Geschichtenerzähler fungiert, sondern das sein und Sams Part ebenfalls eine eigene Geschichte sind, die eine Klammer für den ganzen Film bilden.
Die einzelnen Geschichten sind mal besser, mal schlechter, wobei meiner Ansicht nach jede erzählte Geschichte die vorherige übertrifft. Auch das Genre betreffend ist für jeden etwas dabei. Beginnend mit Lovecraft-esken 50s Monsterhorror über ungewollte Schwangerschaften und Morde bis hin zu einer wirklich fantastischen Slasher bzw. Halloween Hommage, ist alles dabei.
Klar so wirklich neu ist dabei nichts, aber die tolle Optik und Musik, sorgen für eine herrliche Herbststimmung. Außerdem hält der Film auch die ein oder andere unvorhersehbare Wendung parat.
Kurzweilig, blutig und passend für diese Jahreszeit präsentiert sich „the Mortuary Collection“ als Schauermärchen mit Wiederholungspotential.
Irgendwie war King Arthur unrund, aber irgendwie fand ich ihn auch extrem unterhaltsam. Der Anfang ist imposant und ich mochte, wie Guy Ritchie seinen Stil hat einfließen lassen. Ob es Teilweise in der Erzählung, schnell geschnittenen Dialogen oder Kameraeinstellungen (wie z.B. bei Verfolungsjagdten) war. Jude Law war zwar als Bösewicht etwas schwach und der komische Dark Souls-eske Look in den Traumsequenzen und im Finale waren auch nicht meins, da die Effekte generell etwas schwammig aussahen. Der Cast passte aber ansonsten, da ich u.a. auch Charlie Hunnam seit Sons of Anarchy und Hooligans sehr gern sehe.
Schade, dass er gefloppt ist, trotzdem bleibt King Arthur ein Guilty Pleasure, welches ich mir immer wieder gern ansehe!
Achja und der Score ist mega! Insbesondere "Growing up in Londinium"
Habe mir die Piratenbraut neulich zum ersten Mal angesehen, da ich a) großer Fan von Piraten (und Piratenfilmen) bin und b) mal sehen wollte, was hinter dem einst größten Flop der Kinogeschichte steckt.
Und ich muss sagen, dass sowohl die Dialoge, als auch schauspielerische Leistungen, sowie die ein oder andere Szene wirklich übel sind. Trotzdem hat mir der Film sehr viel Spaß gemacht und es gibt Blockbuster, deren Existenz ich deutlich fragwürdiger finde.
Schade, dass der Film damals gefloppt ist und das Piratengenre etwas gebremst hat. Zum Glück gab es dann irgendwann Fluch der Karibik, wo immerhin die ersten drei Film sehr unterhaltsam sind.
Daher ein kleines Herz für die Piratenbraut, denn Renny Harlin weiß durchaus, wie man ordentliche Action insziniert.
Ich mag Michael Cimino.
Heavens Gate ist unterschätzt und The Deer Hunter ist eine grandiose Alternative zu anderen Vietnamfilmen, wie Apocalypse Now oder Platoon.
Leider bin ich mit Year of the Dragon nicht so sonderlich warm geworden.
Einzelne Szenen, wie der Trauerzug am Anfang (und am Ende), die Restaurant Schießerei etc. sind toll insziniert. Es gibt viele coole Schauplätze und generell sind Ausstattung, wie Optik des Films das kleinste Problem.
Year of the Dragon fühlt sich belebt, dreckig und rau an. So ist auch die Hauptfigur ruppig und rau. Mickey Rourke spielt fantastisch und befindet sich auf dem Zenit seiner Karriere.
Das er rassistisch und frauenfeindlich ist, dass mag nicht für seine Sympathie sprechen, da es aber auch um die Verarbeitung des Vietnamkriegs geht, sind bestimmte feindliche Bezeichnungen in seiner Rolle nachvollziehbar. Trotzdem kann ich die Diskussionen rund um die rassistischen Äußerungen im Film verstehen.
Es haperte eher an Story und Erzählung. Manchmal wusste ich nicht so recht was die Intentionen der Figuren sind, dann wurden zu viele Namen genannt und es gab Sprünge, da kam ich nicht hinterher. Dann ist da diese katastrophal eingebaute Love-Story/Affäre, die weder gut erzählt noch irgendwie interessant ist. Das liegt auch an Ariane Koizumi, die Love Interest und Femme Fatal (?) Tracy Tzu miemt und in ihrer Rolle blass und charakterlos wirkt. Umso ansehnlicher ist dafür ihr Apartment.
Die vielen Dialoge sorgen für gewisse Längen. Cimino erzählt nie kurz, aber hier war es dann doch streckenweise sehr ermüdent.
Irgendwie hatte ich mehr Film Noir, mehr Polansiks Chinatown mit etwas Angel Heart erwartet. Keine Ahnung.
Immerhin reißt das letzte Drittel einiges raus. Die Thailandszenen waren sehr angenehm, das Tempo gegen Ende wurde gut rangezogen und das Finale auf den Gleisen ist wirklich super.
Vielleicht muss ich den Film nochmal schauen, denn gute Ansätze gibt es definitiv.
Kleine Anmerkung: Unter dem Youtube Link steht im neuen Absatz "Gemeinsam mit Kevin Smith stand...." es müsste Kevin James heißen :) Im nachfolgenden Satz wurde auch nochmal Smith statt James geschrieben.
Buffy, der Vampirkiller; ist der gescheiterte Versuch von Regisseurin Fran Rubel Kuzui, eine anständige Highschool-Horror-Comedy zu inszinieren.
Wenn es nach Joss Whedon, dem Drehbuchautor dieses Films und Schöpfer
der Serie Buffy – The Vampire Slayer; geht, so sollte man dem Film, welcher die Vorgeschichte Buffys erzählt, als eigenständige Geschichte betrachten, denn mit seiner Idee hat der Film nicht mehr viel zu tun.
Aufgrund vieler Drehbuchänderungen und einiger anderer Differenzen am Drehort, kam es sogar soweit, dass Whedon das Set, und damit das Projekt, verließ.
Wer weiß, was aus dem Film hätte werden können, hätte man sich an das originale Drehbuch gehalten, etwas mehr Budget in die Hand genommen und sich für einen anderen Regisseur entschieden.
Die die Grundidee des Films ist weiterhin nicht schlecht und bleibt dem späteren Serienkonzept treu. Highschool Cheerleaderin Buffy (Kristy Swanson), welche sich zum aktuellen Zeitpunkt mehr für Jungs, Klamotten und Gossip, als für das Bekämpfen von Dämonen der Unterwelt, interessiert, wird eines Tages vom Wächter Merrick (Donald Sutherland) darüber informiert, dass sie als Jägerin auserwählt wurde und vom heutigen Tag an Vampire bzw. das Böse bekämpfen soll.
Was sich später als Hitserie erweisen sollte, bleibt in den knapp 90 Minuten eher enttäuschend.
Sprunghafte Erzählungen lassen nämlich Entwicklungen deutlich zu kurz kommen, weshalb man den Verlauf der Geschichte etwas in Frage stellt.
Ein kurzer Dialog genügt scheinbar Buffy zu überzeugen, sie sei für größeres bestimmt und eine einzige mehrminütige Trainingsmontage reicht um sie von einem Pompons schwingenden Blondchen in eine vollwertige Kämpferin zu verwandeln.
Auch sollte man nicht hinterfragen, wie es zwischen Pike (Luke Perry) und Buffy zu romantischen Annäherungen kommen kann, da in der Richtung auch nicht viel geliefert wird.
Verstärkt wird die dünne Handlung leider auch nicht durch seinen Cast.
Denn obwohl einige namehafte Schauspieler, wie Rutger Hauer, Donald Sutherland, Luke Perry oder, die noch unbekannte, Hilarie Swank; besitzt, bleibt das Schauspiel meist so seelenlos, wie die Hülle eines Vampirs.
Zwar funktioniert die Chemie zwischen Luke Perry und Kristy Swanson einigermaßen, allerdings sind die Leistungen der Hauptdarstellerin auch eher mittelmäßig.
Man nimmt ihr die Rolle als Buffy ab, aber es scheint trotzdem etwas mehr Können in akrobatischen Einlagen, als in gutem Schauspiel, zu liegen.
So verfolgt man ein, von billigen Kostümen und schlechten Effekten, verkleidetes Teenie-Spektakel, welches durch gelegentliches aufblitzen an Dialogwitz und vereinzelnde gelungene Szenen im Mittelteil, ein paar Punkte sammeln kann.
Insgesamt bleibt das Gesehene aber eher befremdlich und wenig spannend. Da helfen auch keine unangenehmen The Lost Boys Referenzen.
Trotzdem ist Buffy; der Vampirkiller kein Totalausfall, denn er ist knackig erzählt, irgendwie doch etwas charmant und ein gewisser Trash-Faktor, sowie ein paar humorvolle Momente, lassen das Ganze erträglich wirken.
Und egal wie weit sich sein Drehbuchautor auch hiervon distanziert haben mag, höchstwahrscheinlich ist dieses Werk mitverantwortlich für den Grundstein einer der Erfolgsserien der 90er Jahre.
Mit Stephen King Verfilmungen ist das ja immer so eine Sache, aber auf "Sleepwalkers" hatte mich wirklich gefreut, da ich bis dato noch nie von dem Film gehört hatte.
Das Drehbuch, verfasst vom Horrormeister persönlich, basiert auf einem seiner unveröffentlichten Romane und obwohl die Idee stark ist, so sehr ist das Script, mit Plotholes und seltsamen Momenten, durchsiebt.
Der ganze Film ist leider nur mäßig spannend und die Effekte sehen mal mehr, mal weniger gut aus. Trotzdem muss ich dem Film eines lassen, die Katzenszenen, waren cool und Clovis ist der heimliche Held. Auch Mädchen Amick, die ich seit "Twin Peaks" liebe und die mit Hauptgrund war den Film zu schauen, sowie den wirklich charmanten Charles Brady, fand ich gut gecastet. Es lässt das Horror-Herz außerdem nur noch höher schlagen, wenn man sieht, wer alles als Cameo vertreten war (auch wenn ich viele der Horrorregisseure nicht erkannt habe).
Eine wirklich schlechte Zeit hatte ich mit "Sleepwalkers" nicht, aber es ist leider auch kein richtig guter Film, aber wenn man sieht, wie ein Cop mit einem Maiskolben erdolcht wird, dann muss man schonmal applaudieren.
Die Straßen von Brasilien sind manchmal schmutzig und rau. Das kann jeder bestätigen, der schon Mal dort gewesen ist oder bereits den ein oder anderen brasilianischen Film gesehen hat.
Auch in Bacurau sieht es nicht anders aus.
In dem titelgebenden Dorf herrscht Armut, Mangel an Wasser sowie Nahrung und auch Gewalt ist nicht unbekannt.
Doch trotz herrschender Missstände hält dieser Ort zusammen. Lebensmittel werden geteilt und Beerdigungen groß besucht, denn man kennt einander. Man lacht, singt und lebt miteinander, auch dann noch, wenn der eigene Ort urplötzlich von der Landkarte verschwindet und Strom- sowie Satellitennetzwerk zusammenbrechen.
„Der zweite Tote, den ich heute sehe“, sagt Teresa (Barbara Colen), die für die Beerdigung ihrer Großmutter wieder zurück in ihre alte Heimat kommt und dabei an die Särge denken muss, die sie auf dem Weg ins Dorf passiert hat.
Die Regisseure Kleber Mendonça Filho und Juliano Dornelles zeigen ab der ersten Sekunde in welche Richtung es gehen wird und führen einen langsam auf einen Pfad der Gewalt.
Je länger man dem Geschehen zusieht, desto mehr bekommt man mit, dass es rund um den Ort nicht mit rechten Dingen zugeht. Mysteriöse Motorradfahrer tauchen auf und mit ihnen die ersten Leichen. Und was hat es mit den kleinen berauschenden Pillen auf sich, die die Dorfbewohner schlucken?
Neben einem sich gemächlich entwickelnden Thriller, merkt man, dass die beiden Regisseure, die ebenso für das Script verantwortlich sind, auch einen politischen Subtext in ihren Film gepackt haben. Denn die Kritik am eigenen Land macht sich hier und da bemerkbar.
Bacurau nimmt sich Zeit für seine Geschichte und gelegentlich kann es etwas zäh werden, trotzdem lohnt sich ein Blick, denn gutes südamerikanisches Kino ist rar.
Lässt man sich einmal auf die Geschichte ein, bekommt man einen dreckigen, ehrlichen, leicht dystopischen, Neo-Brasilien-Western geboten.
Gefühlt kann es nur in Amerika möglich sein, dass ein homosexueller, waffenliebender Tiger- bzw. Raubkatzenbesitzer als Präsident kandidiert.
Tiger King schockiert, provoziert und lässt einen immer wieder laut auflachen über den Wahnsinn, der einem da gerade vorgeführt wird.
Doch als wäre das nicht genug, bekommt man auch noch eine spannenden Komplott über Betrug, Korruption, Auftragsmord und verschwundene Ehemänner serviert.
Die Geschichte um Joe Exotic fühlt sich an wie eine Räuberpistole, die voll auf Kokain geschrieben wurde, während man sich dabei noch ein paar Gerichtsdramen und alte Scorsese Filme reingezogen hat. Denn irgendwie nimmt das Ganze schon klassische Züge einer Trash Soap im Gewand eines Mafia Dramas an oder Matt Stone und Trey Parker wollten einfach mal einen Real-Life South Park Film drehen.
Der Aufstieg und Fall von Joe Exotic, der auch noch seinen eigenen Country Soundtrack beisteuern darf.
Nach furiosem Start, zieht es sich ab der vierten Folge etwas, aber dennoch bekommt man hier ein kleines Netflix Highlight präsentiert, welches einem sicherlich auf unterschiedlichste Art im Gedächtnis bleiben wird.
Pünktlich zu seinem 74. Geburtstag erscheint mit "What did Jack do?" ein neuer David Lynch Kurzfilm auf Netflix, in dem der Regisseur einen Polizisten darstellt, welcher an einem Bahnhofscafé den Affen Jack verhört.
Der Kurzfilm fühlt sich vielmehr wie eine einzelne Szene aus einem seiner Filme an und beinhaltet trotzdem vieles, was Lynch auszeichnet:
Es wird geraucht, Kaffee getrunken oder eben auch nicht.
Es werden viele Fragen gestellt, aber auf diese gibt es nicht immer Antworten.
Es gibt einen Mord, aber wer ist der Täter?
Es werden Träume erwähnt. aber auch Sex mit Tieren.
Es wird langsam geredet. Es wird sich Zeit gelassen.
Es wird getanzt und auch gesungen.
Es wird in schwarz-weiß gedreht, weil es sich so gehört.
Es unterhalten sich ein Mann und ein Affe.
"Are you gonna drink your coffee?"
"Maybe I will, maybe I won't"
Jay and Silent Bob Reboot oder auch Jay and Silent Bob going meta oder auch Jay and Silent Bob: The Fanservice Movie
Kevin Smith ist sicherlich kein herausragender Regisseur und in den letzten Jahren kann man auch nicht wirklich von filmischen Hits sprechen, die aus der Feder des Kult-Comic Nerds entsprungen sind.
Nichtdestotrotz danke ich diesem Mann, der es (neben Tarantino) in den 90ern geschafft hat den Dialog im Film wieder groß zu machen und Popkultur auf eine coole Art und Weise einzubauen.
Hierbei erschuf er nämlich nicht nur ein paar coole Filme (Clerks, Chasing Amy usw.), sondern gleich ein ganzes Universum von Filmen, die alle irgendwie miteinander Verbunden waren, wenn man nur richtig aufpasst und zuhört. Quasi das NJCU (New Jersey Cinematic Universe).
In diesem Universum gab es zwei Figuren, die sich nach und nach von zwei Joint rauchenden Nebencharakteren zu den zwei Joint rauchenden Kultfiguren in seinen Filmen entwickelt haben: Jay (Jason Mewes) und Silent Bob (Kevin Smith himself), die Cheech and Chongs der 90er und des 21. Jahrhunderts.
2001 wurden die beiden die Hauptfiguren für ihren eigenen Kinofilm "Jay and Silent Bob strike back", wo sie die Produktion eines Kinofilms aufhalten wollen, in dem ihre Alter Egos Bluntman and Chronic auftreten.
Achtzehn Jahre später kommt jetzt ein weiterer Film. Ein Sequel oder doch eher ein Reboot oder einfach ein Film, der so zu seinem Vorgänger steht, wie Episode 9 zu Episode 4.
Dieser lange Monolog vorab ist insofern nötig, um zu zeigen, für wen dieser Film eigentlich gemacht wurde. Hat man nämlich noch nie mit den beiden Figuren zutun gehabt oder Filme aus dem Universum gesehen, dann könnten bei dem ein oder anderen in den nächsten 100 Minuten viele Fragen, schlechte Gags und relativ viel Langeweile aufkommen.
Denn Kevin Smith hat, wie leider so viele Regisseure, die ich schätze, sein Mojo mittlerweile schon lange verloren und schafft es in seinem neusten Film immerhin die Leute anzusprechen, die ihn seit seiner Anfangsphase begleiten. Für eine andere Gemeinde, kann dieser Film kaum gedacht sein.
Denn was wirklich neues wird nicht erzählt:
Jay und Silent Bob verlieren in einem Gerichtsprozess die Rechte an ihren Namen und erfahren anschließend noch, dass ein Reboot von Bluntman and Chronic erscheinen soll. Dieser soll also ebenfalls sabbotiert werden, da ihrer Ansicht nach der Vorgänger schon vollkommener Käse gewesen ist.
Also begeben sich die beiden auf einen Roadtrip, der einem nicht häufig genug sagen kann, wie unnötig der Film ist, den wir gerade schauen, wie schlecht Kevin Smith als Regisseur ist und das Hollywood ideenlos geworden ist.
Diese Kritik würde leider weitaus besser funktionieren, wenn der eigentliche Film besser geworden wäre. Und so macht Smith sich am Ende eigentlich nur zurecht über sich selber lustig, aber es bleibt die Frage - war das wirklich notwending?
Obwohl das Gesehene nicht wirklich weder neu, noch so richtig clever oder sonst irgendwas ist, muss ich gestehen, dass ich eine gute Zeit hatte. Denn die 90er Nostalgiespritze hat bei mir funktioniert und ähnlich wie bei einem Twin Peaks oder auch einem Star Wars in den letzten Jahren, hat es mich gefreut viele der Figuren nocheinmal wiederzusehen. Denn Smith hat es geschafft den Film voll mit alten, neuen und bereits aussortieren Stars und Schauspielern zu beladen.
So trifft man in einer kurzen Szene Holden (Ben Affleck) und Alyssa (Joey Lauren Adams), die jetzt ein Kind haben, besucht Brodie (Jason Lee) in seinem Comicladen, wo er mit richtigen Mallrats zu kämpfen hat und sieht ganz kurz Dante und den (Brian O`Halloran) wieder, der wieder einmal heute gar nicht hier sein sollte.
Hin und wieder hat diese, mit Fanservice ausgestattete, Reise wirklich spaß gemacht, aber wirklich notwendig war sie nicht.
Smith ruiniert meiner Ansicht nach sein Erbe nicht, aber wenn er seinen Entwurf zu Clerks 3 lieber in der Schublade lässt, wäre ich ihm ganz dankbar. Die 90er sind schon etwas länger vorbei und das ist vielleicht ganz gut so.
Also dann Snoochie boochie!
Mein Ranking:
1. Isle of Dogs <3
2. Die Tiefseetaucher
3. Moonrise Kingdom
4. Fantastic Mr. Fox
5. Darjeeling Limited + Hotel Chevalier
6. Grand Budapest Hotel
7. Rushmore
8. The Royal Tenenbaums (ewig her, benötig ein rewatch)
Bottle Rocket (Durchgeknallt) habe ich leider noch nicht gesehen