Puni - Kommentare

Alle Kommentare von Puni

  • 9

    Erster! Der ruhigere, provinziellere, atmosphärisch dichtere kleine Bruder von American History X.

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    • 10

      Einer der beeindruckendsten Filme der letzten Jahre, den ich neben "Drive" und "So finster die Nacht" in eine Reihe stellen würde. Das für europäische Verhältnisse finanzielle Mammutprojekt, das dann eigentlich doch wieder ein Indie-Film ist, beeindruckt nach anfänglichen, kleineren Verwirrungen auf ganzer Linie. Handwerklich einwandfrei, oft verspielt, nie "straight", mit immer neuen, wahnwitzigen Ideen und Kameraführungen, dabei inhaltlich so philosophisch, zum Nachdenken anregend und magnetisierend, dass es mir mal wieder die Schuhe ausgezogen hat. Ich frag mich wirklich, was Van Dormael die letzten Jahre mit seinem Talent angestellt hat, denn das ist keine Regiearbeit mehr, das ist Kunst. Schauspielerisch glaubwürdig besetzt, selbst die Kruger mochte ich hier, dazu in manchen Szenen überraschend mutig. Wer dachte, "Buttlerfly Effect" oder "Inception" hätten irgendwie was mit Philosophie oder Existenzfragen zu tun, dem sei dieser tolle Film nur wärmstens ans Herz gelegt, denn der steckt beide doch locker in die Tasche. Gibt es überhaupt andere Filme, die das Thema so ehrlich aufarbeiten?

      Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich seit "The Fountain" visuell wie inhaltlich so beeindruckt war - Meisterwerk. Unbedingt den DC anschauen.

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      • 8 .5

        Was Tim Roth hier mit "The War Zone" auf die Beine stellt, sucht wirklich seinesgleichen. Wie die Atmosphäre eingefangen wird, mit was für Bildern er arbeitet, Kameraeinstellungen und natürlich die Dialoge haben es sowas von in sich, dass man sich fragt, ob der Herr nicht heimlich geübt hat - aber gut, als Schauspieler lernt man natürlich auch viel von Regiearbeit. Die Dialoge und Konflikte wirken durch die tollen Schauspieler einfach nur authentisch und realitätsnah. Viele, viele Szenen gehen einem wirklich nah (Bunker, Krankenhaus), und wenn ein Film die Einordnung als Drama verdient hat, dann auf jeden Fall dieser. Völlig humorfrei, aber nie trocken, dafür überraschend kurzweilig wird hier eine Familiensituation geschildert, die einen so stark anekelt, dass man sich schon desöfteren vor dem Fernseher schüttelt. Sexualität wird im Kontext des Filmes realistisch gezeigt, aber nie plakativ wie Halle Berry in Swordfish. Auch werden manche Szenen geschickt versteckt, dass man als Zuschauer manchmal weniger sieht als die Personen im Film. Auch die Musikuntermalung ist toll und unterlegt die raue, einsame und kalte Dorfatmosphäre am Meer, durch die es überhaupt erst zu so einer intensiven Stimmung kommt.
        Für mich ist "The War Zone" einer der bewegendsten, intensivsten Filmdramen, die ich in letzter Zeit gesehen habe. Wer in Stimmung für sowas ist, sollte ruhig mal einen Blick riskieren - 8.5/10.

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        • 9

          Einer der stärksten Columbos mit überdurchschnittlich viel Humor und guten Einfällen. Besonders die Sorge, dass in diesem Fall der Mörder tatsächlich davon kommen könnte und es zwar Hinweise gibt, der Finale Beweis aber ausbleibt, machen diesen Columbo zu etwas besonderem. Hach, Peter, bei dem Bild werd ich ganz wehmütig.

          2
          • 10

            Die erste Sichtung von "So finster die Nacht" ist zwar schon etwas länger her, und ich habe 10er nicht gerne unkommentiert hier stehen, aber für den Film fand ich nie die richtigen Worte. Auch diesmal hab ich das Gefühl, dass nicht alles perfekt genug getroffen ist.
            Was Alfredson und sein Kameramann hier abliefern ist einer der besten Filme der letzten 11 Jahre. Kameratechnisch so weit weg vom Standart, mit wenigen Schnitten fast schon einzigartig, das allein in dieser Hinsicht schon jede Szene so toll und faszinierend wirkt, das man sich den ganzen Film gleich sofort nochmal ansehen könnte.
            Aber nicht nur handwerklich, auch inhaltlich strotzt der Film nur so vor Kreativität und Substanz. Ein Vampirfilm, der den Mythos dramamäßig aufbröselt (und dabei Filme wie Chan-Wooks "Thirst" locker in den Schatten stellt), das ganze mit einem astreinen Coming-of-Age Film verknüpft, das nachdenklicher nicht stimmen kann, selbst dauernd an die eigene Kindheit, Träume und Wünsche erinnert und in der Hinsicht eigentlich nur vom "Breakfast Club" noch Konkurrenz bekommt. Das ganze in einer skandinavischen, verschneiten Stadt, die für eine Menge Atmosphäre sorgt. Allein von einer Szene, in der Eli Oskar nachts besucht, hat wohl jedes Kind oder Heranwachsender geträumt - das ganze dann aber in einem überhaupt nicht zimperlichen, blutigen Vampirthriller verpacken, das erfordert Mut - da fragt man sich dann auch, wieso es nur so wenige deutsche Nischenfilme weg vom Schema F gibt (gut, wir hatten den ja recht durchwachsenen, im Vergleich lächerlichen "Wir sind die Nacht").
            Dass die Schauspieler ebenfalls sehr gut sind, muss dann eigentlich schon gar nicht mehr erwähnt werden. Nicht nur Oskar und Eli, sondern auch sämtliche andere Leute wie die Klassenkameraden, Lehrer, Dorfbewohner etc. sind so glaubwürdig besetzt, dass es trotz des Themas nie an Mangel an Authenzität gibt - ebenfalls klasse, dass es nur recht wenige Schauplätze gibt, so fühlt man sich direkt heimisch und kann in diese (Paralell-)Welt eintauchen.
            Dass die ganze Chose dann hin zum heftigen, faszinierenden (Fast-)Ende läuft, hätte man so auch nicht erwartet, doch mit der Schwimmbadszene wird mit Leichtigkeit eine der einprägsamsten Szenen überhaupt geschaffen. Überhaupt wird jede kleine Nebenszene, die die Dorfbewohner in Angesicht des drohenden Unheils zeigen, mit Leichtigkeit so intensiv und packend, dass man es nicht für möglich hält - egal ob die Nahrungssuche, die Krankenhaus-, Katzen- oder Sonnenlichtszene; hier wird in Nebensträngen ganz leicht das Geschaffen, an dem andere Filme schon im Ansatz scheitern.
            "So finster die Nacht" ist ein Genrefilm der ganz besonderen Art - eigentlich wunderschön und ruhig, toll gespielt und gefilmt, aber auch blutig, düster - quasi das, was "Thirst" auch schon war, nur mit noch mehr Substanz, mit noch mehr Feingefühl und mit tollen Elementen des Coming of Ages, die diesen Film so von der Masse abhebt und durch die ich mich in diesen Film verliebt habe.

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            • 8 .5

              Mein erster Ausflug in die Welt des Rainer Werner Fassbinders, und dann gleich so eine Wucht. Der Film beschreibt den Zeitgeist von damals so authentisch, dass es einem fast schon Angst macht - egal ob Arbeiter, Nachbarn, Vermieter oder Ladenbesitzer - zwar kommt in hin und wieder der Verdacht auf, dass Fassbinder sich in Klischees verirrt, aber aufgrund der Glaubwürdigkeit kauf ich ihm wirklich jede Rolle ab. Es ist ebenso bemerkenswert, was der Film für eine Atmosphäre schafft - man könnte meinen, es handelt sich nicht um die Nachkriegs-, sondern um die Vorkriegszeit, in der der Antisemitismus auf die Deutschen übergriff, und es braucht nur noch einen Funken bis zur Explosion. Auch fährt der Film keine völlig klare Linie, wie man sie am Anfang vielleicht vermutet hätte. "Ali" ist auch nur Mensch und kein reines Opfer der Gesellschaft und der Fremdenfeindlichkeit, Emmi auch nicht nur die total liebenswerte, hingebungsvolle Ehefrau - Fassbinders Aussage wurde für mich aufgrund dessen auch nicht zu hundert Prozent klar, aber das macht vielleicht auch gerade den Reiz aus.
              All das und die Inszenierung, die seines gleichen sucht, runden das Gesamtpaket so stark ab, dass man für 90 Minuten ohne einen Anflug von Langeweile dieser tollen, kleinen Geschichte folgt. Von Fassbinder muss ich noch viel mehr sehen.

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              • 6

                Kann man sich hier kostenlos ansehen: http://mubi.com/films/alice-in-wonderland--5/watch

                Da hatten wir noch'n Kaiser...

                • 9

                  Ganz ganz großes, toll besetztes Charakterkino im Theater-Stil. Die Dialoge, besonders im letzten Drittel, sind der Wahnsinn und werfen eine Menge Fragen über Leben, Glück, Reichtum, Tod etc. auf - damit hätte ich so nicht gerechnet, dennoch war es extrem spannend den Dialogen zuzuhören. Elizabeth Taylor, Paul Newman, Burl Ives aber auch die anderen Rollen spielen wirklich überragend, auch wenn man leider bei einer Person nicht auf Schwarzweißmalerei verzichten konnte. Das sei dem Film aber verziehen. Ich, als Fan von Filmen wie "Who's afraid of Virginia Woolf?", und mit dem kann man den Film wirklich gut vergleichen, wurde bestens unterhalten, und das sogar überraschenderweise auf recht nachdenkliche Weise.

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                  • 9

                    Tiefsinniger, experimenteller und toll inszenierter Film mit einem meiner Lieblings-Godard-Girls Anna Karina. Die Inszenierung sucht seinesgleichen und verlangt dem Zuschauer die volle Aufmerksamkeit ab, damit man auch wirklich jeden Wortfetzen mitkriegt. Die Gespräche sind wirklich teilweise schon richtig philosophisch, trotzdem ist es kein reiner "Laberfilm" sondern auch abseits der Zweisamkeit von Belmondo und Karina passiert so einiges. Das Ende stellt dann wohl alles in den Schatten und ist so der Hammer, dass es einem die Schuhe auszieht - erinnerte mich schon etwas an Antonionis "Zabriskie Point". "Elf Uhr nachts" reiht sich auf jeden Fall in meine Godard Top3 ein. Toller Film.

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                    • 8

                      Selten einen Film gesehen, der so ein hohes Tempo hat und durchweg spannend bleibt. Tommy Lee Jones und Harrison Ford spielen beide richtig gute, sympathische Rollen und die Story bleibt bis kurz vor Ende völlig unvorhersehbar. Bemerkenswert ist auch, dass das komplette Cop-Team nicht so farblos wie in anderen Filmen bleibt, und das nicht nur wegen Jones. Ein sauspannender Thriller mit einigen richtig guten Szenen. Solche grundsoliden, teilweise sogar recht kreativen Thriller mit glaubwürdigen Figuren gibt es heute kaum noch, kann das sein?

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                      • 8

                        Johnnie To liefert mit "Vengeance" mal wieder einen überdurchschnittlichen, grundsoliden und mitreissenden Thriller ab. Die Schauspieler sind durch die Bank weg klasse, es wird eine mitreissende Geschichte erzählt, die gut dosierte Action kann sich sehen lassen und es gibt einige Szenen, die hängen bleiben. Das Gesamtpaket stimmt einfach und es ist ein richtig runder, guter Film, in dem auch die wenigen dramatischen Momente überzeugen können. Mittlerweile steigt To bei mir zu einem meiner Lieblingsregisseure aus Asien auf, Fulltime Killer und Exiled stehen noch ganz oben auf meiner Liste.
                        Für mich ein klasse Thriller, der sich vor anderen Asia-Produktionen nicht verstecken braucht.

                        • 9

                          Völlig abgedrehter Sabu-Film, der sich vor westlichen Thriller-Grotesken nicht verstecken braucht. Es ist bemerkenswert, wie hier der schmale Grat zwischen Absurdität, Slapstick und Melancholie gemeistert wird. Mal total aberwitzig, mal berührend und nachdenklich machend, dann wieder spannend und mitfiebernd. Vergleiche zu "Brügge..." taten sich auf jeden Fall beim Sehen auf, auch wenn "Postman Blues" noch etwas skurriler ist. Es gibt so viele merkwürdige, urkomische Szenen, die hängengeblieben sind, seit "Police Academy" hab ich selten so dämliche Cops gesehen und das Fahrradrennen müsste eigentlich als eine der grandiosesten Showdowns in die Geschichte eingehen. Angucken lohnt sich auf jeden Fall!

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                          • 8
                            über Duell

                            Es gab tatsächlich mal eine Zeit, in der Spielberg spannende, gute Filme drehen konnte. "Duell" braucht sich nicht vor Vergleichen mit dem "Weißen Hai" scheuen, was Spannung und Atmosphäre betrifft. Es ist wirklich erstaunlich, mit was für einfachen Mitteln Spielberg die Spannung erzeugt und aus der recht einfachen Story eine Menge rausholt. Einzig der Hauptdarsteller nervt einen ab und zu mit seiner hysterischen Art, die aber angesichts der psychopatischen Ader seines Gegenspielers nachvollziehbar ist.
                            Spielberg liefert mit "Duell" ein tolles, atmosphärisches Filmdebut ab und es ist mal wieder erstaunlich, was manche Regisseure schon für Granaten am Anfang ihrer Karrieren raushauen.

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                            • 9

                              Mittlerweile dürfte "Szenen einer Ehe" mein Lieblings-Ingmar Bergman Film nach "Wilde Erdbeeren" sein. Zwar längst nicht so zugänglich wie letzterer, aber erschreckend ehrlich, glaubhaft und teilweise voller Wahrheit fühlt man schon nach kurzer Zeit sehr mit der Hauptdarstellerin mit. Es ist für mich ein Rätsel, wie man so ein Drehbuch für einen Film schreiben kann, der fast ausschließlich aus Dialogen besteht, und dann auch noch auf fast 5 (!) Stunden Material kommt.
                              Mit Sicherheit kein einfacher, ich selbst hab auch nur die Kinofassung geguckt, dafür aber sehr einsaugender, gefühlvoller Film, den man sich als Freund Bergmans nicht entgehen lassen sollte. Ich jedenfalls wurde für die investierte Zeit von fast 3 Stunden belohnt.

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                              • 7 .5

                                "Boxcar Bertha", Scorseses unbekannter Debütfilm, ist eine durchweg gelungene, politische, Zeitgeist atmendende Romanverfilmung. Atmosphärisch ähnelt der Film sehr "Getaway", auch wegen der blutigen Shot-Outs. Kurzweilig und glaubhaft besetzt entwickelt sich der Film schon nach kurzer Zeit zu einem richtigen Trip mit einigen Wendungen, der dann ins krasse, nachdenkliche Ende läuft. Kein Meisterwerk, aber sehr kurzweilig, von daher sollte man sich den als Scorsese-Fan auf jeden Fall nicht entgehen lassen.

                                • 8

                                  Kleiner, sympathischer und netter Film, der von der Stimmung her zwar etwas an Juno erinnert, aber viel reifer, erwachsener wirkt, auch bedingt durch das 60er-Setting, das recht authentisch eingefangen wurde. Ein völlig längenfreier, recht kurzweiliger Film(-trip), in dem alle Schauspieler gut und glaubwürdig agieren, zudem gibt es einige starke Szenen und von vorn bis hinten ist es ein sehr runder, guter Film. Mich hat eigentlich nichts großartig gestört, auch nicht das Ende. Kann man sich ruhig mal geben, da macht man nicht viel mit falsch.

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                                  • 9 .5

                                    Ich muss für meinen Lieblingsnoirfilm hier mal eine Lanze brechen. 6/10 im Durchschnitt ist ja schon fast eine Frechheit für einen Film, der mit einer der genialsten, lässigsten und coolsten Rollen auftrumpft. Bogart ist der Wahnsinn und trägt den Film mit Leichtigkeit. Die Geschichte ist durchaus verzwickt - und man muss sehr auf die Namen achten - aber nie zu verwirrend und Hawks inszeniert das ganze mit einer Leichtfüßigkeit und Kurzweiligkeit, die sich gewaschen hat. Zudem gibt mehr als genug Sprüche, die mit Leichtigkeit die pseudocoolen One-Liner der Action-Stars in den Schatten stellen und mich in Gelächter ausbrechen ließen, dazu einige mehr als bizarre Momente.
                                    Wahnsinn, dass so ein alter Film auch heute noch so atmosphärisch dicht und spannend sein kann. Den sollte jeder mal sehen, auch, um diese mehr als mittelmäßige Durchschnittswertung wegzukriegen.

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                                    • 5 .5

                                      Zwiepältiges Ding. Einerseits ganz skurril mit witzigen Einfällen, unterhaltsam und recht gut musikalisch unterlegt, andererseits fast schon zu straight am Rande der Bedeutungslosigkeit, weiß der Film nicht was er sein will. Soll das jetzt Tony Scott sein, dafür hat er definitiv zu wenig Action, oder soll es ein Tarantino sein, dafür aber zu geradlinig, vorhersehbar und mit zu wenig verheizten Leuten, die das ganze so richtig abgedreht machen (man muss trotzdem zu gute halten, dass T. zu dem Zeitpunkt erst Reservoir Dogs gedreht hat). Die Mischung funktioniert für mich nicht ganz, der Funke wollte überhaupt nicht überspringen und so bleibt am Ende nur ein nettes, aber auch unbedeutender Film mit Hang zum Road-Movie und gleichzeitig einer von Scotts schwächsten Filmen.

                                      • 8 .5
                                        über Durst

                                        Park Chan-wook schafft es mit einem Budget von gerade mal 5 Millionen Dollar mit Leichtigkeit einen der besten Vampirfilme überhaupt zu schaffen. Abseits vom klassischen Vampirfilm, wirft der Film Fragen über Moral gegen Überlebenswille auf, die mit Vampirismus automatisch einhergehen. Kurz nach der Hälfte wird dann visuell wie auch handlungstechnisch so richtig aufgedreht und auf die Kacke gehauen - für manche könnten einige Stellen zu radikal sein, für mich wirkten sie im Kontext durchaus authentisch und machten die dunkle Atmosphäre noch stärker. Die ganze Chose endet dann im tollen, nachdenklichen Ende, das besser nicht hätte sein können. Für mich mal wieder ein klasse Film eines tollen Regisseurs.

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                                        • 8 .5

                                          Diesen Noir-Klassiker kann man eigentlich jedem Krimi-Fan ans Herz legen. Zwar kein umunstößliches Meisterwerk, aber als an Filmgeschichte interessierte Filmliebhaber kommt man hier eigentlich nicht dran vorbei. Einziger Negativpunkt ist die teils fehlende Spannung, die wird vom Drehbuch und von den Schauspielern aber locker wieder wettgemacht.

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                                          • 9 .5
                                            über Getaway

                                            Wat waren das damals noch für Zeiten im Action-Genre. Kernige Typen und intelligente Storys befriedigen das Action-Herz, selbst ohne Non-Stop-Action und One-Liner wie in den 80ern.
                                            Getaway ist mein Lieblingsfilm von Peckinpah. Schonungslos, spannend, mit einigen Wendungen, einem tollen Ende und einem Steve McQueen, der so richtig badass ist. Den sollte man unbedingt mal gesehen haben, allein, um die Präsenz eines McQueen zu erleben, aber auch, da man von Peckinpah sowieso nicht zu wenig gesehen haben kann.

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                                            • 6

                                              Also das man sich mal an einen Hochglanz-Mystery-Thriller ohne torfiges Ende und Aha-Effekt traut, ist schonmal lobenswert. Die Thematik ist durchaus interessant und auch atmosphärisch recht gelungen, dafür versaut einem der Schlafwandler Gere den Rest. Hin und wieder gibt es schon einige nette, schon fast unheimliche Stellen, aber mal ehrlich: man hätte so viel mehr rausholen und den richtig unheimlich gestalten können. So plätschert der Film, gehalten von einer Fehlbesetzung, volle zwei Stunden vor sich hin, und am Ende ist man dann genauso schlau wie vorher.
                                              Dass es einige nette Szenen und eine gute Atmosphäre gibt will ich nicht abstreiten, trotzdem wird man den Großteil über kalt gelassen. Sogar das Telefongespräch, von vielen als DIE Szene des Films beschrieben, empfand ich jetzt auch nicht gerade als Kracher geschweige denn unheimlich.
                                              Alles ganz nett gemeint, zudem mal kein so dummes Ende, wie man das ja sonst in 95% aller Fälle gewohnt ist, dennoch nicht mehr als mittelmäßig.

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                                              • 8

                                                Ich hab zwar immer so ein wenig meine Probleme mit Filmen, die mehr oder weniger simpel nur echte Ereignisse wahrheitsgetreu nacherzählen wie beispielsweise Frost/Nixon, aber die Unbestechlichen kann sich schon sehr sehen lassen. Nicht nur perfekt besetzt, sondern besonders thematisch natürlich alles andere als uninteressant, dazu mit einigen doch sehr spannenden, gut gemachten Szenen. Trotzdem konnte ich mich im Endeffekt wegen dem oben genannten Problem nicht hundertprozentig in den Film hineinversetzen, was die interessante Thematik allerdings nicht weniger spannend macht - All the Presidents Men sollte man schon mal gesehen haben.

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                                                • 9
                                                  über Solaris

                                                  Langsam, ruhig, künsterlisch, dazu tief philosophisch mit einem tollen Ende, kann ich diesen Film nur jedem ans Herz legen, der Filme wie 2001 mag und sich nicht am langsamen Erzähltempo eines Jesse James stört. Sollte man, wenn man damit klar kommt, unbedingt mal gesehen haben. Zutiefst faszinierender Film von Tarkovsky.

                                                  • 8 .5

                                                    Stanley Kubricks Antikriegsdrama, durch das er schlagartig berühmt wurde, kann sich locker mit anderen Antikriegsfilmen messen. Realistisch, toll und glaubhaft besetzt und gegen Ende so richtig rührend, kommt der Film mit nur wenigen Kriegsszenen aus, was der Atmosphäre aber überhaupt keinen Abbruch tut. Man taucht richtig in das Szenario ein und wird am Ende durch Christine Kubrick genauso schnell wieder herausgeholt, wie man reingekommen ist.
                                                    Solche Filme sucht man heutzutage vergebens - warum sind die aktuellen Regisseure größtenteils eigentlich so unpolitisch und unkritisch geworden?

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