Sagitta - Kommentare

Alle Kommentare von Sagitta

  • 6 .5

    Mein kleines "guilty pleasure". Nicht der beste aller Filme, aber einfach eine nette kleine Geschichte über einen Schmierenjournalisten, der versucht, bei der Premierministerin die Leichen im Keller zu finden. Dabei meldet sich erst sein Herz und dann sein Gewissen...

    Robson Green gewohnt gut und pointensicher. Caroline Goodall wirkt nicht immer "ministeriell", sehr amüsant dagegen Aisling O'Sullivan als Sicherheitsbeamtin.

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    • Mir haben die "Schlußfolgen" der letzten Wochen gut gefallen. Kein Schmalz, es wurden einige lose Enden verknüpft (und ER-typisch noch mehr offen gelassen) und die Veteranen geschickt eingebaut --teilweise nonchalant, wie das Urgestein Doug Ross (George Clooney), der zwei neueren Mitarbeitern des "ER" in einer Klinik im Westen der USA begegnet, die ihn gar nicht kennen. In der gleichen Folge hatte Susan Sarandon einen Cameo-Auftritt. Die Anziehungskraft der Serie ist anscheinend immer noch da.

      In 15 Jahren war es jedoch zwangsläufig, dass sich Themen wiederholten, und einfach nicht mehr alles "neu!" war. Trotzdem gehören einige ER-Folgen mit zu meinen Lieblingsfilmen (beispielsweise die Darfur-Folgen).

      • 8

        (Freie) Verfilmung der Biografie eines britischen Kriegsgefangenen in Thailand. Die Schrecken in den japanischen Kriegsgefangenlagern werden drastisch dargestellt, gleichzeitig die Japaner aber nicht zu gesichtslosen Bestien gemacht. Überraschendes Ende (das aber, wie es scheint, einem realen Vorfall nachgebildet ist). Ciarán McMenamin, Robert Carlyle und Kiefer Sutherland (jawohl) liefern hier erstklassiges Schauspiel ab.

        • 0 .5

          Tja-- was soll man dazu noch sagen. Das schlechthinnige Luftloch. Technische, Plot- und sonstige Löcher en masse. Nicht mal die Charaktere waren interessant.

          • 3

            Dazu, ein Bühnenstück zu verfilmen, gehört mehr, als nur die Kamera draufzuhalten (siehe das thematisch verwandte 'Wer hat Angst vor Virginia Woolf'. Da reißen es auch Crowe und die Hayek nicht mehr raus...

            • 7

              Dieser war nun nicht zum Brüllen komisch, habe mich aber doch köstlich amüsiert. Brad Pitt als dummes Toastbrot, George Clooney als Weiberheld, der eigentlich ein zweites Paar Augen im Hinterkopf bräuchte, damit er sich nicht dauernd umdrehen muss, und Frances McDormand als Frau in der Midlifecrisis mit Schönheitswahn. Man werfe eine CD mit Geheiminformationen dazu, rühre kräftig um, und ab gehts.

              Lieblingsszene: Die, in der Chad Feldheimer zu Osbourne Cox ins Auto steigt und sich als gefährlicher Erpresser geriert *prust!* Oder vielleicht doch der Schlussdialog bei CIAs zu Hause?

              • 6

                Eine Katastrophenverfilmung fürs Fernsehen, die sich ziemlich gut an die bekannten Fakten hält und nicht zu viel melodramatisches dazuerfindet. Dazu eine vernünftige Rahmenhandlung und gute Leistungen der Schauspieler. Kann man angucken.
                Bonus für Katastrophenfans: Die Originalfilmaufnahmen des Crashs in Sioux City 1989.

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                • 1

                  Mieses Drehbuch, offensichtlich kein technischer Berater und eine miese Übersetzung und Synchronisation. Ich will mein Geld zurück. Als Beteiligter hätte ich denen verboten, meinen Namen zu benutzen (das hat in diesem Fall aber scheinbar nur die Fluglinie gemacht).

                  Für ein gelungeneres Beispiel einer "Katastrophenverfilmung" siehe "Katastrophenflug 232" (wer macht eigentlich die deutschen Titel?) mit Richard Thomas und Charlton Heston.

                  • 0

                    Das war der Film, vor dem uns unsere Eltern damals gewarnt haben! Kann mich noch an den Aufstand in den Feuilletons erinnern. Und wenn ich mir den so angucke, vollkommen berechtigt. Was für ein Schwachmatentum. Die einzige Szene, bei der etwas Interesse bei mir aufkam, war, als der Berufssoldat den Teenie-Kriegern erklärte, was Krieg wirklich ist, und wie hoffnungslos die Lage sei. Und das Ende, das im Gegensatz zu meiner Erwartung relativ offen blieb (kein Sieg der Kindersoldaten). Wie die damals auf die Idee gekommen sind, der Dritte Weltkrieg würde in Amerika ausbrechen, ist mir eh schleierhaft.

                    Wertvoll als Zeitdokument (dann vielleicht mit 3 Punkten, aber wegen der Absicht dahinter und der Klischees: Totenkopf.

                    • 8
                      über Syriana

                      Ich weiß noch, ich kam aus dem Kino und hab gesagt "Boah, Gehirnjogging!". Endlich mal wieder ein Film, den man mehr als einmal sehen muss, um alle Verwicklungen mitzukriegen (bei einem Actionfilm würde ich mir das nicht gefallen lassen, bei einem Drama wie diesem schon). Kein Enthüllungskino, aber kraftvoll auf die Leinwand gebracht. Amerikanisches Kino mit Biss. Dank an Gaghan, Soderbergh und Clooney dafür.

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                      • 8

                        "Treffen sich ein Priester und ein Rabbi..." und das in Spielfilmlänge? Hört sich erst mal an wie einer dieser deutschen Priester-Krimis in lang, ist aber eher die Kollision zweier, nein dreier Kulturen (wenn man Anna berücksichtigt). Und alle kriegen ihr Fett weg, ohne dass es billig, klamaukig oder bösartig wird. Wer sich ein bisschen auskennt mit Katholiken, Juden und anderen, wird seinen Spaß haben.

                        • 9

                          Suspension of disbelief, folks. Wir haben doch alle früher die Aschenputtelgeschichte gespannt mitverfolgt, und wenn wir ehrlich sind, glauben wir doch alle an Märchen (warum würden wir sonst ins Kino gehen?).
                          Diese Geschichte hat nix mit irgendeiner Realität zu tun, und deshalb gönne ich sie mir auch immer mal wieder, ganz ohne Schuldgefühle.

                          • 5

                            Geile pyroklastische Wolke :-). Und den Jeep, der über glühende Lava fahren kann möchte ich auch haben.
                            Die Story: Nothing to shout about; aber die Darsteller haben es zum Teil wieder rausgerissen (allerdings können sie gegen die typischen Katastrophenfilmversatzstücke im Drehbuch auch nicht immer an).
                            Kann man gucken, wenn nix besseres läuft.

                            • 3

                              Bei diesem hier bin ich ungefähr nach der Hälfe desertiert. Das ging irgendwie gar nicht. Obwohl ich doch Kevin Bacon und Colin Firth sonst (fast) alles abkaufe. Aber dieser Film war einfach nicht meins --und ich könnte nicht mal sagen, wieso (vielleicht versuche ich's noch mal, nur um den Verriß abzurunden?)

                              • 6 .5

                                Die Ankündigungen damals ließen mehr erwarten. Insgesamt hatte der Film dann aber doch seine Schwächen. Als da wären:
                                - der an den Haaren herbeigezogene Anlass für die Hetzjagd durch den Urwald (militärisch unglaubwürdig, aber gut: Ohne das gäb's keinen Film)
                                - Die Figur der Lena Kendricks (so blöde Gänse kann es doch gar nicht geben?).
                                - Die holzschnittartigen Gegenspieler (lokale Aufständische).
                                - Der pyrotechnische Overkill am Ende, der die Aussage des Films bis dahin nahezu zunichte macht
                                - und das stark gezuckerte Finale, bei dem ich mir jedes Mal überlege, wie ich wohl einen Private Cut erstellen könnte.
                                Auch von Bruce Willis war ich nur teilweise überzeugt.

                                Auf der positiven Seite stehen dann aber:
                                - Eine Geschichte, die funktioniert (trotz der oben genannten Probleme)
                                - Die starken Leistungen der Nebendarsteller (vorneweg Eamonn Walker, aber auch die anderen Darsteller der SEALs).
                                - Kameraarbeit und Bild (insbesondere die Farben)
                                - Die Musik

                                Ich glaube, da steckt ein ziemlich gutes Drama über Krieg und Verantwortung irgendwo in diesem Film. Wenn man es nur herausgelassen hätte.

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                                • 6 .5

                                  Eh, bei den Genreeinträgen fehlt noch einer: "Farce".
                                  Völlig klar, das *kann* nicht ernstgemeint gewesen sein. Spätestens ab dem Zeitpunkt, wo Bruce Willis vom Helideck der Ölbohrplattform aus Golfbälle auf das Greenpeaceschiff donnert, wußte ich Bescheid und habe mich entspannt zurückgelehnt. Schräg, überdreht und laut. Allerdings hätte der Verzicht auf Lovestory und tränendrüsiges Ende dem Film noch einige Punkte gerettet.

                                  • 9 .5

                                    Fix wurde dieser Film als Remake gelabelt. Aber nicht alles, was den gleichen Namen trägt ("On the Beach" im Original), ist ein Remake. Während die Kinoversion von 1959 sich eng an die Buchvorlage hält, hat dieser australische Fernsehzweiteiler die Geschichte aus dem Jahr 1961 in das Jahr 2006 verlegt und den Figuren eine dringend notwendige Frischzellenkur verpaßt. Es sei nur gesagt, dass der Roman einer der wenigen war, der mich in den letzten paar Jahren *richtig* verärgert hat, und zwar vor allem, weil die Frauen wirkten, wie in den Dreißiger Jahren stecken geblieben, und der männliche Protagonist ein unglaubwürdig emotional verkrüppeltes Wesen war. Nevil Shute hat weitaus bessere Bücher geschrieben. Die Verfilmung von 1959 wirkt auch aus diesem Grund leicht angestaubt.

                                    Der Kern der Geschichte, wie nämlich eine Gruppe von Menschen versucht, im Angesicht ihres drohenden Endes (durch den atomaren Fallout nach einem nuklearen Krieg zwischen den großen Mächten) die Würde zu bewahren und ihr Leben zu leben, blieb unverändert. Und ohne ins Detail zu gehen, kann ich sagen, dass dieser Film seit seiner Erstausstrahlung in Deutschland 2001 einer meiner Favoriten ist. Von "Lieblingsfilm" möchte ich nicht sprechen, denn er ist immer noch eine emotionale Achterbahnfahrt, die ich mir nicht allzu oft antue. Auch sehe ich durchaus einzelne Schwächen im Drehbuch und den ein oder anderen holprigen Schnitt, aber das tut der emotionalen Wucht dieser Endzeitgeschichte für mich keinen Abbruch.

                                    (Ergänzung 2014:) Neben den großen Namen in den Hauptrollen sind hier auch einige weniger bekannte australische Schauspieler vertreten, die teilweise die "Stars" an die Wand spielen. Genannt seien Grant Bowler als Lt. Peter Holmes und Steve Bastoni als der (amerikanische) Lt. Neil Hirsch.

                                    Eine besondere Erwähnung verdient die Musik des Films. Geschrieben und dirigiert von Christopher Gordon, der auch für "Master und Commander" am Soundtrack mitarbeitete. Hier jedoch ein völlig anderer Stil: Wer Krzysztof Penderecki oder Arvo Pärt hören mag, kommt hier auf seine Kosten. Der Soundtrack ist hier, ähnlich wie zum Beispiel bei "Solaris" (2002), geradezu ein eigener Charakter.

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                                    • 9

                                      Anachronismus als Stilmittel und ein gut gelaunt aufspielendes Ensemble (besonders erwähnenswert: Paul Bettany und Alan Tudyk). Hier haben Helgeland und Konsorten den ollen Ritterfilm kräftig gegen den Strich gebürstet, und rausgekommen ist etwas, was richtig Spaß macht. Und den armen, spielsüchtigen Geoffrey Chaucer verfolgen gleich zwei der Figuren aus seinen Canterbury Tales. Zum Schreien!
                                      Nicht so gelungen fand ich die Besetzung der Dame Jocelyn mit Shannyn Sossamon, aber zu jeder Rittergeschichte gehört einfach eine Angebetete. Den Ritter William bei der Minne zu beobachten (oder: Wie man einen Liebesbrief als Gemeinschaftswerk verfasst) hat allerdings auch was!

                                      Ein fröhlicher Film, der sich selbst nicht ganz ernst nimmt, aber einen vergnüglichen Abend garantiert, wenn man das als Zuschauer auch nicht versucht.

                                      • 7 .5

                                        Wer sich fragt, wieso die Reederei der "Hansa Stavanger" fast vier Monate mit den somalischen Shipnappern um das Millionenlösegeld verhandelt hat, kann in diesem Film ein wenig hinter die Kulissen schauen. Angeregt wurde der Film durch einen Zeitschriftenartikel in "Vanity Fair" über Kidnap and Ransom-Versicherungen (die Unternehmen gegen Entführungen versichern) und die Verhandlungsspezialisten, die die Arbeit vor Ort machen. Taylor Hackford ("Ein Offizier und Gentleman") hat keinen reinen Actionknaller gedreht, die Action beschränkt sich auf einige Minuten am Anfang und am Ende des Films. Über weite Strecken schildert dieser Film den Nerventerror, dem die Familien erleiden und die mühselige Kleinarbeit des Verhandlers: Sich nicht in die Karten schauen lassen, hart bleiben, aber dem Gegenüber immer noch eine Möglichkeit zu lassen, weiterzuverhandeln.

                                        Die Beschreibung des Plots würde erwarten lassen, dass hier ein richtig gutes Drama auf die Leinwand gebracht wird, besonders wenn man sich die Besetzungsliste ansieht: David Morse, Russell Crowe, und eine Reihe hier unbekannter, aber sehr fähiger südamerikanischer Schauspieler in den Nebenrollen. Warum funktioniert der Film nicht so ganz? Mein Eindruck ist, dass man noch ein wenig an den Charakteren hätte arbeiten müssen um ihnen einen Entwicklungsbogen zu verpassen. Wenn die letzte Einstellung (mit Russell Crowe) mir mehr über den Charakter des Verhandlungsspezialisten und seine Gefühle verraten als der ganze Film zuvor, ist das ein bisschen zu kurz gekommen. Andererseits: Genau diese Einstellung hat mich beim ersten Ansehen aus den Socken gehauen. Wow. "Wer ist dieser Schauspieler?" (ich kannte ihn damals noch nicht).
                                        Gleiches gilt für die Frau des Entführungsopfers, dargestellt von Meg Ryan. Sie bleibt ein bisschen eindimensional und fehlplatziert als Hippiemädchen. Nur die Darstellung der Entführung und die weitere Entwicklung im Lager der Entführer finde ich wirklich gelungen.

                                        Ein Lob muss ich allerdings aussprechen für die finale Actionsequenz. Da sind ein, zwei Einstellungen dabei, bei denen einem das Herz stockt (nicht wegen der Gefahr, sondern-- aber seht selbst). Außerdem sind diese Szenenfolgen brillant choreographiert, als Zuschauer könnte man zum Schluss eine Karte zeichnen und zeigen, wo wer zu welchem Zeitpunkt war. Oft knallt und rummst es bei Gefechten ordentlich, aber wieso am Ende einer gewonnen hat, wird nicht klar. Hier schon.

                                        Für mich hat der Film durchaus Wiederseh-Faktor, auch wenn ich ihn nicht in die Oberklasse einreihen würde. Mit all seinen Schwächen nimmt er seine Charaktere und den Zuschauer nämlich durchaus ernst.

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