schalli - Kommentare

Alle Kommentare von schalli

  • 4 .5

    Eine frühe Fingerübung des Meisters, der sich im Nachhinein vermutlich selbst über die dilettantische Umsetzung geärgert haben muss. So sehr, dass er die eigentlich überzeugende Prämisse, das Dilemma des Protagonisten, in DER UNSICHTBARE DRITTE noch einmal aufgegriffen, das Gesamtwerk damit glücklicherweise korrigiert und seinen Status als Master of Suspense zementiert hat. Da verzeiht man doch gern so ein Machwerk wie DIE 39 STUFEN. Auch dieser Meister ist schließlich nicht vom Himmel gefallen...

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    • 7

      Habe die Harfouch noch nie so stark gesehen. Bravo an das deutsche Schauspielerkino! Und bravo auch an die tolle Kamera, die es schafft, ein klassisches TV-Drehbuch ohne viel Budget trotzdem wie Kino aussehen zu lassen. Die schönen Bilder täuschen auch wunderbar darüber hinweg, dass Regisseur Glasner eigentlich scheitert, wenn es darum geht, die Gefühle und Gedanken der Figuren in eine alles tragende Story zu übersetzen. Stattdessen bedient er einmal mehr, wenn auf seine Weise auch innovativ und hübsch anzusehen, das Vorurteil der Berliner Schule, des deutschen Filmkunstkinos als Kino der Filmessays mit bleischweren Themen, die aufrütteln und wachhalten sollen, aber eigentlich eher ermüden und Zuschauer fernhalten. Immerhin schafft er es hier, durch die gelungene rückwärts gewandte Erzähltechnik, zumindest das Interesse im Kinosaal hoch zu halten. Rein getraut haben sich allerdings nur wenige. Und das lag nicht nur am Thema. Warum, in Gottes Namen, gibt man einem deutschen Film einen englischen Titel?!?

      • 6 .5

        Dort gesehen, wo solcherart Amphibienfilme hingehören - nämlich im TV. Und als Zweiteiler war er auch überraschend erträglich. Spannend inszeniert, gut gespielt von der Creme de la Creme der deutschen Schauspielergarde. Der Anspruch, nichts erklären zu wollen, ja gar nicht zu können, wird ihm dann aber doch zum Verhängnis. Zu bruchstückhaft reihen sich die ohnehin bekannten Fakten aneinander, werden die Protagonisten der RAF zu Rockstars verklärt. Jedoch - und das sei ihm zugestanden - ohne die Kaltschnäuzigkeit, die ideelle Verblendung und Brutalität der Täter auszusparen. Trotzdem steht am Ende die mehr als ambivalente Botschaft, dass wir ohne die RAF noch immer im gleichen Nazisumpf baden würden. Heikel. Mit wie viel Respekt Edel und Eichinger in ihren Interviews auch immer von den Opfern reden mögen, dieser Film ist vor allem die Chronik und eine Art Rekapitulation ihrer damaligen Helden.

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        • 6 .5

          Wenn 3D nur noch hintergründiges Beiwerk ist, frage ich mich, warum ich dann noch diese dämliche Brille aufsetzen muss. Die 3D-Effekte waren echt mau, genauso lau wie die Story. Wenn man mit viel Getöse auf 3D heiß gemacht wird, möchte man doch auch 3D sehen, oder? Wenn man mit einem Meisterwerk wie NIGHTMARE BEFORE CHRISTMAS geködert wird, möchte man doch auch wieder ein entsprechendes Kinoerlebnis haben!!! CORALINE ist nett anzusehen, aber bei weitem nicht die große neue Ikone des Animationsfilms. Damit wird der DVD-Player auch am Ende diesen Jahres wieder NIGHTMARE BEFORE CHRISTMAS zu schmecken bekommen. Aber wir freuen uns ja auch immer wieder auf den Gänsebraten :)

          1
          • 4 .5

            Ohne Frage ein wichtiges, ein erschütterndes Thema. Nur sieht man diesem Film das unausgereifte Drehbuch, die ungeübte Regie und das niedrige Budget leider mehr als an. Es gibt zwei bis drei wirklich schöne Einstellungen, die aber dann auch immer wieder bemüht werden und bereits im gelungenen Teasertrailer zu sehen sind. Auf der Habenseite stehen ganz deutlich eine atemberaubend schöne Hauptdarstellerin und Sally Hawkins, die zwar nur eine Variation ihrer letzten großen, erfolgreichen Rolle in HAPPY-GO-LUCKY gibt - Poppy auf Speed, quasi - aber erneut hohen Unterhaltungswert hat. Insgesamt war der Film dennoch eine Enttäuschung - zu ungelenk inszeniert, was das ungeheure emotionale Potential stört; zu wenig bebildert, gerade die Episoden in London spielen optisch irgendwo im Nirgendwo und von Afrika hätte man nun wirklich größere Kinobilder erwartet; und zu platt erzählt, wahrscheinlich der Silberblick auf ein breiteres, kitscherprobtes Publikum.

            Dennoch oder gerade deshalb werden viele Frauen diesen Film lieben und ob der brisanten Thematik über die ansonsten offensichtlichen Schwächen hinwegsehen. Neben mir im Kino wurden jedenfalls fleißig Taschentücher gezückt...

            • 6

              Okay. Aber der wahnsinnige Erfolg dieses Films erklärt sich mir nicht.

              • 3

                Universalität ist nicht nur ein Erfolgsrezept, sondern auch ein Qualitätskriterium im Kino. Dieser Film ist so speziell wie ein einäugiger, italienischer Filmkritiker mit rüschenverziertem Unterhöschen und Magister in Politikwissenschaften. Moment! Nicht, dass ich damit jemandem zu nahe treten wollte :o) Wer sich im Gegensatz zu mir aber bestens mit der politischen Geschichte Italiens auskennt, kommt um IL DIVO wohl nicht herum. In Italien vielfach ausgezeichnet, von den Kritikern geliebt - empfehlen kann ich ihn trotzdem nicht.

                • 5
                  über Brick

                  Leider enttäuschend. Konnte den laienhaft aufspielenden Darstellern und der ereignislosen Story nichts abgewinnen. Hatte mir einen zweiten DONNIE DARKO mit Spurenelementen von CHINATOWN gewünscht, aber nur eine leere Hülle mit dem großen Geschmackslabel "Indie" darauf bekommen. Muss man nicht mögen, auch wenn das eine große Fangemeinde hier suggeriert.

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                  • 8

                    Erstaunlich wie zeitlos dieser Klassiker daher kommt. Eine Story nur mit Musik und Bildern erzählen zu können, sollte Voraussetzung für alle Bewerber an den Filmhochschulen dieses Landes werden. Dann bräuchten wir vielleicht nicht mehr so weit zurück zu schauen, um uns an visuelle Meisterwerke wie die von Murnau oder Lang zu erinnern. Aber ist das in der Fernsehnation Deutschland überhaupt noch möglich?

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                    • 5 .5

                      Habe den Film im IMAX 3D gesehen. Doch, was beim letzten Teil noch funktionierte - das große Finale in 3D! - verkehrte sich mit dem großen Auftakt in 3D ins Gegenteil. Nach einem furiosen Filmbeginn ist die Enttäuschung groß, wenn man die Brillen plötzlich wieder absetzen muss. Und auch die Story kommt zusehends ins Straucheln und fängt sich leider nicht wieder. Es passiert einfach nichts in diesem Film, der wie ein reiner Übergangsfilm der erfolgreichen Reihe daher kommt. Darüber können auch die coole Bildästhetik und die liebgewonnenen Figuren nicht hinwegtäuschen. Hoffen wir auf ein gigantisches, zweigeteiltes Finale. Dann vielleicht ganz in 3D?

                      • 2

                        Öde. Das trifft es leider am besten. Christian Ulmen versucht erst gar nicht gegen das uninspirierte Drehbuch anzuspielen. Dieser Film ist bestenfalls Fernsehkost und gehört bestimmt nicht ins Kino. Da laufen momentan glücklicherweise wieder bessere Filme.

                        • 3

                          Wie aus einer guten Idee dank fehlenden Talents auf allen Etagen ein unlustiger Film wurde...

                          • Genau in die andere Richtung geht folgende Kritik:

                            www.screendaily.com/ScreenDailyArticle.aspx?intStoryID=43655

                            • 6 .5

                              Unterhaltsam? Ja. Nie langweilig und auch sonst nicht weiter schlimm, wenn man von der holprigen Inszenierung einmal absieht. Insgesamt also ganz nett, aber eben auch nicht mehr. MY ONE AND ONLY gehört damit zu jenen Filmen, die niemandem Weh tun, nach denen jedoch auch kein Mensch fragt.

                              2
                              • 5
                                über Hilde

                                Leider leider alles andere als der große Wurf der es mit der tollen Heike Makatsch in der Hauptrolle hätte werden können. HILDE krankt daran, dass die Knef hier nicht so gezeigt wird, wie wir sie heutzutage in Erinnerung haben. Der Film beruht auf ihren Memoiren "Der geschenkte Gaul", die sie Ende der 60er Jahre verfasst hat. Aus heutiger Sicht fehlen daher ganz wesentliche Elemente, die den Mythos Hildegard Knef eigentlich ausmachen - das Hadern mit der eigenen Berühmtheit, der eigenen Schönheit, dem Altern an sich und die damit verbundenen Parallelen zu einer anderen Ikone - Marlene Dietrich. Letztlich werden sich die Parallelen zu Marlene wohl leider darauf beschränken, dass jenes Biopic damals in den 90ern ebenfalls schlechter ausfiel als erhofft und im Kino floppte.

                                Auch die Rolle der Musik kommt bei HILDE viel zu kurz, denn der Film endet genau dann, wenn Hildes Gesangskarriere erst so richtig in Fahrt kommt. Schade. Hätte gern ein besseres Porträt dieser wunderbaren Künstlerin gesehen.

                                • 2 .5
                                  über Rage

                                  RAGE ist nur schwer zu ertragen. Denn leider hat Sally Potter das formale Experiment, einfach Darsteller vor verschieden farbigen Hintergründen zu interviewen, über den Inhalt gestellt. Ein Filmchen, das vielleicht umgeschnitten zu Web-Episoden eine Daseinsberechtigung entwickeln könnte, im Kino langweilt es nur. Einziger Lichtblick: Jude Law als Model & Diva lässt einen kurz aus diesem unruhigen Dämmerschlaf aufblicken.

                                  • 6 .5

                                    Bin eingeschlafen. :o( Kam mit der staubtrockenen Synchronfassung leider überhaupt nicht zurecht. Eigentlich sollte mir dieser Film gefallen - Prognose: 9.0 Vielleicht ist es ja an der Zeit für ein ansprechendes Remake!? :o) Vielleicht wage ich es aber auch noch einmal in besserer Bild- und Ton-Qualität im original. Dann fällt die Wertung hier hoffentlich auch deutlich höher aus.

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                                    • 8

                                      Ein ansehnliches Werk, emotional aber eine Enttäuschung. Der kühle Kopf Fincher findet für die herrlich wunderliche Geschichte tolle Bilder, viele schöne Ideen, fantastische Details, aber leider kein Herz. Die zwischenmenschlichen Beziehungen bekommen einfach nicht genug Raum und das trotz einer Länge von fast 3 Stunden. Dabei enttäuscht vor allem das verschenkte Potential etlicher Figuren und Handlungsstränge. Läuft das etwa auf einen 6stündigen Directors Cut auf DVD hinaus? Ich wäre dabei :o)

                                      • 8 .5

                                        Ganz großer kleiner Film mit einer unbedingt sehenswerten Performance von Mickey Rourke. Dafür hat er nicht nur den Oscar verdient, sondern auch gleich den Ritterschlag, die Aufnahme in die Légion d'honneur und sämtliche Auszeichnungen aller Wrestling-Ligen dieser Welt!!!

                                        Das Porträt eines ehemaligen Showstars, eines Versagers, wie es anrührender und echter nicht sein kann. Und obendrein erzählt es uns noch eine Menge über unser eigenes Leben. Wir sind was wir sind. Die Weichen dafür stellen wir jeden Tag...

                                        • 7 .5

                                          Bislang der erfolgreichste, weil beste, weil spannendste Film zur Thematik. Aufreibend. Brutal. Und gewohnt toll gespielt von DiCaprio, Connelly und Hounsou. Ein unterhaltsames Schwergewicht sozusagen. Da vergißt man auch gern den pathetischen Schluss, der einfach nicht zum Rest des Films passen will. Hätte der Abspann 5 Minuten früher insistiert, wären die Wertungen hier noch deutlich höher ausgefallen.

                                          • 7

                                            Guter, aber überschätzter kleiner Thriller mit starken Darstellern. Ich komme allerdings immer noch nicht darüber hinweg, dass Tilda Swinton damals den Oscar für die beste weibliche Nebenrolle gewonnen hat und nicht Cate Blanchett (I'M NOT THERE).

                                            • 7 .5

                                              Das x-te Remake einer mittlerweile schon oft erzählten Geschichte. Trotzdem wirkt der Film dank der frivolen Neuanordnung und der mit sichtlichem Spaß aufspielenden Darsteller originell. Julie Andrews als Frau, die einen Mann spielt, der eine Frau spielt - ja, das hat was.

                                              • 6
                                                über Roma

                                                Da war der Meister wohl selbst so begeistert von seinen aberwitzigen Bildideen, dass er darüber Story und Schnitt vergaß. Trotzdem ein Muss für alle Rom-Liebhaber und Fellini-Enthusiasten.

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                                                • 6 .5

                                                  Sollte mir eigentlich gefallen, sagt die Prognose (8) und auch die Zutaten stimmen - eine Krimikomödie von Woody Allen mit ihm selbst plus Diane Keaton und vielen witzigen Ideen! - ist mir aber zu angestrengt. Allens dialoglastiges Drehbuch ermüdet leider auf Dauer und ist das eine Auge erst zu, fällt es immer schwerer zu folgen. Dann fällt auch das andere Auge zu... und... ihr kennt das. :o) Werde dem Film in 10 Jahren vielleicht noch mal eine Chance im original geben. Die Synchronfassung war mir jedenfalls zu staubig und auch extrem einschläfernd abgemischt.

                                                  • 7

                                                    Ein Geständnis:

                                                    So plump, prüde und unfreiwillig komisch der Film auch ist, er hat was, ist unterhaltsamer Kitsch, den man sich gut zusammen mit seiner besten Freundin angucken und hemmungslos mit den Protagonisten und ihrer unerfüllbaren Liebe mitleiden kann. Die reaktionäre Prüderie und das überdeutliche Statement der Enthaltsamkeit im Kontext mit Stalking und Pädophilie sollte man aber besser nicht hinterfragen. Gewiss kein gut gemachter, aber ein wirksamer Film.