Stefan_Sweekhorst - Kommentare

Alle Kommentare von Stefan_Sweekhorst

  • 7 .5
    über Casting

    Hier wird deutlich, dass Humor auch etwas mit Ängsten vor Erniedrigung zu tun haben kann. Humor ist wenn du trotzdem lachst. Oder auch für den_die andere an dieser Stelle ein Schmunzeln für sie/ihn übrig hast.

    • 8
      Stefan_Sweekhorst 03.06.2020, 21:02 Geändert 03.06.2020, 21:02

      "Das waren die mächtigsten Waffen in unserem Arsenal der Gewaltlosigkeit" die Songs. Mrs. Frieden hier geht es vom Schwerpunkt her um Mrs. Frieden (Mr. Frieden, der Vater, saß hier zu lange im Gefängnis. Er hätte nicht dort sitzen sollen. Aber der Staat wollte es so.) Sie sang und saß im Bunker ("das ging 11 Tage weiter, die schlimmste Flächenbombardierung des ganzen Krieges") Sie sang amazing grace, Day After Tomorrow, catch the wind, joe hill und ich sah und es war gut so. Ich sah und dachte, jetzt hast du verstanden, aber was ist zu tun? Ich habe kein Konzept und will einfach nur partizipieren. Teil sein der großen melancholischen Klage um den Verlust von ggf. auch Joe Hills.

      • 6 .5
        Stefan_Sweekhorst 02.06.2020, 23:30 Geändert 02.06.2020, 23:47

        Der Film hat mir gefallen. Er leidet unter dem Genreaspekt, dass Fantasyflime einen Hang zum Monarchismus haben, bricht aber dessen Absolutheitsanspruch indem es eine britische und somit konstitutonelle Monarchie sein soll, die leider hier ohne Parlament auskommt, was wohl der kindlichen Einbildung entspringt, die hier offenbar vorherrschend sein will. Der Riese bleibt konsequent vegetarisch, wenn auch sich im großen und ganzen, bis auf das Frühstück bei der Monarchin, von einem Gemüsesuppenvegetarismus ausgegangen wird, was irgendwie ärgerlich ist. Jedoch bleibt der Film kindgerecht und alle aufkommenden gedanklichen Unstimmigkeiten werden schnell positiv aufgelößt. Die menschenfressenden Riesen und das Militär kommen insofern wenig zum Zuge, was so auch gut ist. Das Verbannen der Riesen auf eine einsame Insel hätte eigendlich auch ohne das Militär auskommen können, aber irgendwie müssen die Kinder ja zur Waffe gebacht werden, was an dieser Stelle eher schlecht ist. An dieser Stelle sind hier das Denken und ist die Fantasy eher ganz klein und ist der Film ein Kind des Mainstream. Schade drum. Denn so was bleibt in den Kinderherzen eingegraben.

        1
        • 7
          Stefan_Sweekhorst 02.06.2020, 11:46 Geändert 02.06.2020, 12:01

          Ich habe den Film gerne gesehen. Er spart jedoch mit Darstellungen von Gewalt, so dass das furchterregende Regime sich in Demütigungen und Versagen von Rechten zeigt. Was genau mit der Familie von Rech-Ranicki passiert ist, ist an mir irgendwie vorbei gegangen, so dass ich nicht einmal am Ende wußte, ob seine Frau mit in die BRD gegangen war oder nicht. Wichtig an dem Film ist es: die Tatsache zu realisieren, dass alle hätten gerettet werden müssen.

          • 9

            Hier sieht man/frau einen Konflikt, welche Konsequenzen es haben kann, wenn einzelne eine Machtposition gegenüber dem wissenschaftlichen System einnehmen können, dem dieses nicht mit eigenen Möglichkeiten begegnen kann. Konsequenz ist, das sich so Zusammenhänge ergeben nach denen der/die einzelne erpressbar wird. Menschen sollten andere aber nicht erpressen, um ihren Willen zu bekommen, sondern in den Dialog treten und Konflikte, auch schwerwiegende, über einen Konsenz schlichten.

            • 2
              Stefan_Sweekhorst 27.05.2020, 21:33 Geändert 27.05.2020, 21:52

              Nachdem ich auch das Theaterstück schon gesehen hatte, wollte ich mich auch am TV-Voting demokratisch beteiligen. Wer_welche fühlt sich durch die Abstimmung ebenfalls betrogen? Die Mühen der Schauspieler_innen mal außer Acht gelassen. Der Plot fußt auf einem Paradox im Utilitarismus. Dort ist moralisches Handeln möglich, wenn das größtmögliche Glück der größtmöglichen Zahl erreicht wird. Wie unmoralisch sich das darstellt ist hier zu sehen: Was ist moralischer? Viele oder wenige zu töten? Darauf scheint es hier hinaus zu laufen. Nach Kant ist jedoch diese an Zwecke gebundene Definition von Moral nicht der Plicht den Menschen als Zweck in seinem moralischen Handeln anzusehen nicht hinlänglich. Der Mensch wird hier so oder so getötet. Die Menschen im Theater glaubten auch noch, das dies Handeln etwas mit Moral zu tun gehabt haben mag. So wird die Frage gestellt, ob der Soldat dafür verurteilt werden soll getötet zu haben, oder nicht? Für jemande mit pazifistischer Grundhaltung ist die Antwort einfach: sicher, alle Soldat_innen sollen ihre Last ablegen und dem Töten abschwören. Hier geht der Schwur aber in die andere Richtung und es wird eine Moral erfragt, die es so nicht gibt, denn töten ist nicht die Rettung, sondern Teil des Problems. Ich frage mich noch: Ist der Funkkontakt wirklich abgebrochen oder will man/Frau einfach nicht reden? Weder mit dem/der Terrorist_in noch mit den Menschen im Stadion. Alles soll schön Ausweglos bleiben. Auch die überholte Ausgangssituation, dass nach 9/11 noch Terrorist_innen ins cockpit kommen, was anachronistisch anmutet. Nein hier regiert nicht die Moral oder die Vernunft, nicht der Mensch ist Zweck an und für sich, das Szenario soll scheitern und die psycholosische Frage nach der Amoktat soll sich nicht stellen. Wie schön es doch wäre, wenn sich Tötungen moralisch rechtfertigen ließen? Nein hier soll die Moral mit falschen Mitteln bekämpft werden und der Tod seine Ehrenrettung bekommen. Das ist nicht christlich und auch nicht moralisch nach dem Prinzip "Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.", Ich persönlich kann das Töten nicht als allgemeines Gesetz wollen.