Stefan_Sweekhorst - Kommentare

Alle Kommentare von Stefan_Sweekhorst

  • 7

    Die Episoden enden damit, dass das Leben nicht mehr als schmerzvoll erlebt wird und der Tod in der "Natur" und im "natürlichen" frohen Umgang mit ihm nicht mehr als Leid erfahren wird. Das ist nun die Grenze aller Abstumpfung und aller Horror Krönung. So wie in H. G. Wells Buch der ewige Krieg zur Abstumpfung und Leidlosigkeit zwischen Morlocks und Eloi geführt hat, wird hier eben diese als Einsicht in die "Naturabhängigkeit" des Lebens "Kulturell" in Freudentänzen über den Tod zelebriert. Wie wenig lebenswert dieser Kulturelle Tod ist, der sich als "Natürlichkeit" des Lebens ausgibt, wird bewußt, wenn sich kein Glück über dies Inhaltsleere des Lebens mehr einstellen mag. Zurück bleibt ein schaaler Geschmack der in die Irre geleiteten Marionetten der falschen Vorstellung oder, wie der Filmtitel zu suggerieren vermag, der falschen Träume vom falschen Leben und einer falschen Todgeburt von falscher Zukunft die alle Bezüge zum Menschsein verloren hat.

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    • 8

      Ich konnte stellenweise herzlich Lachen über eher absurde Bemerkungen. Ob und wer_welche wen_welche wohl ermordet oder ob überhaupt jemand/eine ermordet wurde, bei all dem Blut (im Brunnen/in der Dusche/in der Badewanne) kann ich nicht sagen, es könnte auch Blut aus anderen Kontexten gewesen sein, aber, wie erwähnt, stellen die Kinder nach dem Ende der Geschichte erst die Fragen und das soll auch so bleiben, wonach sie nicht danach fragen, was sie, sondern was ihre Freiheit betrifft, z. B. die Freiheit zu lieben, wenn dann die Liebe des Hundes über sein Selbst geht, die des Menschen angeblich nur dem Selbst anhaftet (und aus meiner Sicht Bänder mit dem/der anderen verbindet) was auch gut ist, das Selbst soll über den Verlust wählen zu können, wen/welche du liebst, ja nicht verloren gehen. Ob das der Film wirklich thematisiert kann ich nicht sagen, aber es ist bei mir eine Frage, die sich mir am Ende der Geschichte gestellt hat und auf die ich mich vor mir selbst mit einer Antwort begnügen wollte. Ob die Antwort zum Film und zur Frage richtig ist kann ich aber nicht entscheiden. Immerhin eröffnet der Film solche Räume, auch wenn ich nicht alle Untertitel lesen und den Hund eher meiner Seele als mir selbst zumuten wollte.

      • 7 .5

        Dass hier der "Frau" alle Schuld beigemessen wird, scheint nicht gerecht, zumal ihr Schicksal offen bleibt. Ist sie bei Polanzkis "Macebeth" offenbar am Ende ein Leichnahm, um den sich niemand noch zu kümmern scheint, ist hier sogar offen, ob sie die ganze Geschichte noch überlebt oder nicht, so weit ich sehen konnte. Auch das endgültige Reden von Gut und Böse übertüncht die Schuld der Logik des "Machthungers", die die Frau nur "reproduziert". Das Fantastische, das hier als "Böses" oder als "Zeichen" herhalten muss erhält viele Fassetten:
        "Die Transfrau als Spinnerin", "Die Krähe als (Vor-)Botin", "Der Geist des Toten als Mahnung", "Die Götter als religiöser Hintergrund", jedoch gibt es scheinbar keine Auflösung zwischen "Irrglaube" bzw. "Irrtum" und gängige Auffassung des "Guten". Alle scheinen sich in einem System der "Macht" eingebettet zu sehen. So können dann auch die eigenen Untergebenen den Tyrannenmord begehen ohne dass eine Diskripanz zu gängigen "Moral", die sich auf "Machtverhältnissen" und nicht auf einer Idee des "Guten" gründet, entsteht. Das "Herz" als Gegenspielerin zum "Verstand" wird zwar benannt, aber vom Witz, dass Erwachsene ja keine Kinder wären, in das Reich der Fantasie zurückgesetzt, so dass die "falsche" Logik nicht in Verdacht gerät wirklich herzlos zu sein. Insofern wird zwar das "Gute" beschworen, wie ein guter Geist, dass die Liebe aber die Heilsbringerin ist, kommt auch deswegen, da den Verhältnis zwischen Mann und Frau es an Innerlichkeit fehlt, kaum zum tragen und erschopft sich in entsetzten Blicken oder im Weinen der weiter unten stehenden Untergebenden (Frauen). Dass die Frau hier an ihrer eigenen Hartherzigkeit zerbricht, eröffnet nur ansatzweise einen Weg zur Empathie, da sie auch vor der Darstellung trauernder Frauen als Ursache für List, Täuschung und Verrat herhalten musste. "Die Tränen der Frauen scheinen wie Betrug, nachdem die Frau in der Logik der Macht des Krieges denken konnte." So wird dann auch die Frohe Botschaft der Schwangerschaft unter das schlechte Licht der schicksalhaften Vorsehung des "Bösen" gestellt. Auch wird die Vorstellung "Herr des Schlosses ohne Blutvergießen zu werden" zum Irrwitz. Wo Shakespeare einem einen Weg anbietet, auf das Herz zu hören, indem der Tod bedauernswürdig wird (so auch bei Polanzki), ist hier alles auf den Kontrast der Einschreibung des "Bösen" in die Seele zum schicksalhaften Verlauf einer Logik zum "Machterhalt" aus. Dass hier wirkliche Liebe den Rettungsanker vor dem "Irrsinn" darstellt, sehe ich hier zu wenig herausgearbeitet, denn der Weg von Täuschung und Betrug scheint sich hier nicht (außerhalb von Machtverhältnissen) aufzulösen. Das einzige, was sich hier deutlich zeigen mag: "Dass sich der beschrittene Weg einer Logik von Macht und Hinterlist nicht zu lohnen scheint. Und mit einer 'Totgeburt' (der Götter Willen) enden mag."

        • 8
          Stefan_Sweekhorst 04.06.2021, 02:28 Geändert 04.06.2021, 02:42
          über Macbeth

          Polanski spart nicht mit dem Fantastischen, das die Seele entrückt. Es endet dort in weiterer unheilvoller Vorsehung auf ein Neues, wo doch das Alte schon so voller Schrecken war. Jeder Dialog ist messerscharft in Szene gesetzt. Was will das Herz von Schakespear mehr? Alles ist verständlich und auch wohl durchdacht, so dass das Köpfen des Tyrannen nicht mehr schmerzt, dann aller Unsinn, er ist jetzt verständlich, wo vorher noch beim Klopfen wohl die Bühne fehlte, sie ist hier gegeben für ein wohlverdientes Leben.

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          • 7 .5
            über Macbeth

            Dieser Macbeth scheint der Einsamkeit verpflichtet. Alle Grausamkeit perlt an ihm ab und wirft ihn zurück auf seine Existenz. Jedoch geht sein Irrtum (Irrsinn) dabei verloren. Dass er morden läßt und mordet scheint hier nebensächlich. Die Einsamkeit, die auch die Frauen anlangt (die im Stück noch "Hexen" sind) läßt über Gründe fern ab der Textvorlage spekulieren und will den Menschen, der in "Macbeth" abhanden kommt, zurückzitieren. Dass er einem Trugbild erliegt und sein Standesdünkel ihn verleitet all die Schmach geschehn zu lassen, tritt gehörig in den Hintergrund und erliegt den Reizen der Ästhetik (wie der brennende Wald) die versucht alles Fantastische der Geschichte auszumerzen. Dies letztere Element führt aber in den Irrtum, der so unerkannt bleibt und sich mit Oberfächlichkeiten, wie das Gefühl des Ringens oder das des Laufens (Reitens, Gehens etc.), aufhält.

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            • 7 .5
              über Macbeth

              Dieser Macbeth scheint der Einsamkeit verpflichtet. Alle Grausamkeit perlt an ihm ab und wirft ihn zurück auf seine Existenz. Jedoch geht sein Irrtum (Irrsinn) dabei verloren. Dass er morden läßt und mordet scheint hier nebensächlich. Die Einsamkeit, die auch die Frauen anlangt (die im Stück noch "Hexen" sind) läßt über Gründe fern ab der Textvorlage spekulieren und will den Menschen, der in "Macbeth" abhanden kommt, zurückzitieren. Dass er einem Trugbild erliegt und sein Standesdünkel ihn verleitet all die Schmach geschehn zu lassen, tritt gehörig in den Hintergrund und erliegt den Reizen der Ästhetik (wie der brennende Wald) die versucht alles Fantastische der Geschichte auszumerzen. Dies letztere Element führt aber in den Irrtum, der so unerkannt bleibt und sich mit Oberfächlichkeiten, wie das Gefühl des Ringens oder das des Laufens (Reitens, Gehens etc.), aufhält.

              • 5 .5

                Warum musste die Frau sterben? Weil der Mann vom Bösen besessen war? War er es schon, bei Ansicht des Hauses, dessen Geist in ihn gegangen ist? Ist er gestorben? Wer hat das Bild seines Untergangs gemalt? Warum musste seine Frau sterben? Wäre es nicht stimmiger gewesen, wenn sie/er nicht gestorben wäre und er im Gefängnis und sie in der Welt (nicht in der Geisterwelt) gelandet wäre? Welcher Gott hat ein Interesse daran in der Gense in die Geisterwelt zu führen und nicht in die wirkliche, wahrnehmbare Welt? Das habe ich bis zum Ende hin nicht verstanden. Das Handeln den jeweiligen (verwirrten) Geistern zu überlassen erscheint mir unsinnig.

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                • 7 .5
                  über Lolita

                  Am Ende war ich erstaunt, dass die ganze Geschichte auf Tatsachen zu beruhen scheint. Leider ist Ateriotrombose wohl nicht zu unterschätzen. Was der Protagonist sich alles herausnehmen konnte ist zwar erstaunlich, aber der Theaterproduzent hinter dem Bettuch war wohl, laut Auskunft von Lolita, noch eine Nummer schwergewichtiger und mit einiger Hinterlist ausgestattet. Dass die Teenagerin, die Lolita gespielt hatte, nur mit Tricks "ihren" Film sehen durfte kann ich jetzt, aus heutiger Sicht, kaum verstehen. Das Erschreckendste für sie scheint doch der plötzliche Tod der Mutter gewesen zu sein.

                  • 7 .5

                    Das Kammerspiel mit Mutter und Tochter endet in der hoffnungslosen Flucht ohne die entscheidenden Dinge, die im Leben dieser kleinen Familie Sinn ergeben würden. Hat die Revolution diese Schieflage zu verantworten oder liegt dies alles im Bereich des Aberglaubens? Welcher/welche hat nicht schon einmal Dinge vermisst und nicht wiedergefunden? Sollte man/Frau sich deswegen so ernsthafte Gedanken darum machen, wie die kleine Tochter dazu im Stande ist oder reicht es, wenn am Ende doch alle wichtigen Menschen wieder zusammen sind, wie es der Film am Ende doch zweifellos zeigt? Sehr sehenswert.

                    • 6 .5

                      Das Beste daran war, dass das kleine Mädchen sein Einhorn gefunden hat.

                      • 7

                        Nun, in zweiten Teil, gesellt sich eine Frau zur lustigen Truppe von Berufsverbrecher_innen, die das Kerngeschäft aufgegeben haben und dort inverstieren, wovon sie laut Zeugnis der Unterhaltungsindustrie, keine Ahnung haben. So trifft es sich gut, dass dem Grundbösewicht ein Seitenwechsel angeboten wird und er sich so bis zum Ende des Films, sowohl in seinem Kerngeschäft, als auch bei 147? Dates, bis zum Happy End und vielen triebgesteuerten Leidensgenossinnen, profilieren kann.

                        • 7
                          Stefan_Sweekhorst 19.03.2021, 18:20 Geändert 19.03.2021, 18:25

                          Wie kann ein eingefleischter Verbrecher von seinem Kindertraum, die Anerkennung der Mutter zu gewinnen, abgebracht werden? Offenbar gar nicht und da helfen in erster Linie die Waisen, die ihre Eltern verloren haben und das "Alter Ego" tatkräftig mit ihren Träumen vom Glück, wie, dass der Ersatzvater oder die Ersatzmutter bei der Ballettaufführung dabei sein werden.

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                          • 8

                            Was ist von den Männern und Jungen zu halten, wenn sie, wohl aus eigenen Existenzgründen heraus, nicht mehr über andere nachdenken und nichts als Leid, vor allem über die Frauen und Mädchen bringen, die ihnen scheinbar schutzlos vor Vergewaltigung und Mord ausgeliefert sind? All das nur um der Macht der Herrschenden zu huldigen? Hoffendlich bleibt dieser Kampf gegen Straflosigkeit nicht ohne Hoffnung und hoffendlich gehen die auszutragenden Kämpfe mit der Feder nicht unter in der See der verlorenen Seelen, die sich an nichts mehr erinnern und deren Fragen, wie die nach dem rechtmäßigen Vater, unbeantwortet bleiben. Die Lieder, die sich dieser Hoffnung einen Weg bahnen, tragen durch diesen ausgezeichnet anmutenden Film.

                            • 7
                              Stefan_Sweekhorst 05.03.2021, 19:14 Geändert 05.03.2021, 19:17

                              Die mitreißende Inszenierung zeigt, wie die Frauengemeinschaft der "tricktechnisch unterstützten, ritualisierenden Furien" ihr eigenes Ding drehen, wobei das gedrehte Ding der Männergemeinschaft, das weitaus bodenständiger und wertneutraler ausfällt, zusehens in den Hintergrund gerät. Sehr sehenswert, auch, wie sich eine der Frauen, trotz aller Unwägbarkeiten, in einen der Protagonisten zu verlieben scheint.

                              • 5 .5
                                Stefan_Sweekhorst 04.03.2021, 00:05 Geändert 04.03.2021, 00:20

                                Vielleicht habe ich den Film nicht ganz verstanden. Offenbar ist der Protagonist gefangen in verbrecherischen Abhängigkeiten seines "moralischen" Handelns. Kaum hat seine Frau ihn betrogen fängt er eine Liaison mit einer Ladendiebin an und schläft mit der Frau, die er nicht einmal einen Tag lang zu kennen glaubt. Nachdem scheinbar Jahre vergangen sind, hängt ihm offenbar diese Sache mental weiterhin nach, so dass er vor seinem Selbstmord wohl noch 4 Morde zu verzeichnen hat, die er mithilfe modernster Technik zu bewerkstellen weiß. Diese Abgestumpftheit soll sich wohl aus seiner Verstrickung in abwesende Familienverhältnisse erklären, die im Mord an seiner Mutter (im Polizeigewahrsam) wurzeln könnten. Interessant wäre für mich gewesen, wo denn ein rettender Anker gewesen wäre, der ihm seine Liebesfähigkeit zurückbringt, aber da ist scheinbar nirgends ein einziger Funken Hoffnung. Ist so das Leben im modernen China? Kaum zu glauben. Das zum Thema: Glaube - Liebe - Hoffnung (in diesem Film). Schade, dass scheinbar nicht einmal eines von den dreien hier nicht durch Abwesenheit glänzt. Muss das so sein? Ich denke hier bleibt, nach dem Selbstmord kaum noch eine Perspektive für Trauerarbeit. Zu Schade und zu trostlos um wirklich weiter zu helfen.

                                • 7 .5
                                  Stefan_Sweekhorst 02.03.2021, 20:35 Geändert 02.03.2021, 20:37

                                  Mitreißender Thriller, der auf der phantastischen Ebene mit der Unwissenheit der Zuschauer_innen spielt und die Geschichte durchaus logisch auflößt, wodurch der schuldhaften Protagonistin ihre ganze Schlechtigkeit, die sich schrittchenweise steigert, zugespielt wird, jedoch die Mutter offenbar nur umhin kann, ihre Kinder zu retten. Sehr spannend und wenig hervorsehbar.

                                  • 6 .5
                                    Stefan_Sweekhorst 02.03.2021, 14:30 Geändert 02.03.2021, 14:34

                                    Nachdem er hätte unbeschadet die Worte sprechen und das Buch hätte nehmen können, hat er sich aber die Worte falsch gemerkt, spricht sie falsch aus und nimmt, obwohl er sich wohl dessen bewußt ist, dennoch das Buch. Er hätte besser noch einmal zuückkehren, sich die Worte noch einmal hätte sagen lassen, zurückkehren und ohne die vielen Toten oder Untoten heraufzubeschwören, das Buch nehmen sollen, aber so funktioniert scheinbar dieser Film nicht. Ganz gute Effekte und eine oberflächliche Liebesgeschichte ist auch dabei, immerhin hat er seine 'Echte Liebe' nicht auch gleich getötet, wo er sie sah.

                                    • 6 .5

                                      Ja, wenn jemand aus New York Geldgeschenke macht, die ihm keinen Nutzen bringen, dann doch im engeren Familien- oder Bekanntenkreis, schließlich hat man_Frau ja auch nichts zu verschenken und denkt deswegen lieber an offene Rechnungen, wenn denn mal irgendwie Geld da ist, die findige Reporterin wird den Laden, so wie er zu laufen hat, schon zusammen halten. Die Wendungen sind doch eher hervorsehbar. Schade eigentlich.

                                      • 7
                                        Stefan_Sweekhorst 01.03.2021, 04:26 Geändert 01.03.2021, 06:33

                                        Nachdem der Daimon das Trollyproblem gelöst hat, das von der Anlage her nicht zu lösen ist und das Jenseits auf völlig neue Füße gestellt hat, was der marxschen Arbeit zu Hegels Geschichtsauffassung gleich kommt (Ihn vom Kopf auf die Füße zu stellen) gehen alle Wünsche, das Jenseits betreffend, dann in Erfüllung, wenn sie es nicht langsam satt haben, sich dort aufzuhalten, womit am Ende nicht klar ist, ob das Grundproblem des Ganzen, die ewige Wunscherfüllung oder umgekehrt, die ewige Folter (oder ist dies tatsächlich ein und das Selbe?), die konstruierte Geschichte tatsächlich über das Niveau einer sexualisierten "Sahneschnitte" oder illegalen Drogenlieferung hebt, wenn doch dem ganzen die Moral fehlt, die wirkliche Welt nicht als Gradmesser des eigenen moralischen Handelns zu begreifen, sondern eher das Ziel zu verfolgen im jenseitigen Punktesystem gut abzuschneiden, weil die jetzige Welt für das Messen von Moral als ungeeignet erscheint, da sie aus Sicht des Konzequenzialismus, der hier den Angelpunkt darstellt, als nicht überschaubar dargestellt wird. Vielleicht sollte der Daimon an dieser Stelle besser Sokrates einen Tip geben, der für einen besseren Staat sich dem Schirlingsbecher und nicht der Flucht vor dem Jenseits, genau diesem anvertraut hatte. Dennoch schön anzusehen, wie Vicky nachher doch ihren Job fürs Leben gefunden hat und sich die Menschen in angeblicher östlicher "Weisheit" auflösen. Das erinnert an andere entsprechende Dystopien vom Ende der Menschheit im, von dieser angestrebten, nihilistischen Nirwana (Gott ist tot? Es lebe das chinesische Punktesystem? Ist diese Dystopie jetzt nicht mehr verwerflich weil alle jetzt wissen wie schlecht man_Frau in Wahrheit ist? Will diese Serie ein "amerikanisches" Punktesystem nonchinesischer Prägung, aber mit dem gleichen Wirkungsgrad privater Überwachung und gleich falscher Bewertung amerikanischer Prägung? Dann gute Nacht Menschenrecht und gute Nacht sexuelle oder sonstwie geartete Freiheit - bzw. Willkommen Überwachungsstaat und Willkommen Abschaffung des freien Willens im Meer seiner Brechung und im Zügellosen seiner staatlichen, entgrenzten Gewalt von oben.) Doch ist wahr, wie es die dunkle Hintertür am Ende dieser Serie verspricht? Oder ist etwas anderes wahr? Sokrates (sah den Daimon im Gebüsch (?) und) traf verspätet beim Symposion ein. Jedoch war ihm bewußt, dass er wußte, dass er nichts wußte und es nicht das war, was ihm seine Wunschmaschiene vorgaukeln wollte, was er zu wissen glaubte. Und wo ist an dieser Stelle das Wasser, wenn Thales bzw. Demokrit sagt: Alles ist Wasser bzw. alles sind Atome? Hat es sich bzw. haben sie sich in der Welle aufgelößt? Wenn die Freundin von Chidi nun nach der Durchquerung der dunklen Pforte nicht zu Sternenstaub, der aufsteigt, sondern zu Wasser bzw. zu Atomen geworden wäre? Wo wäre dann ihre Leiche begraben und wer_welche würde dann um sie trauern, bei ihrem viel zu frühen Tod?

                                        • 7 .5
                                          Stefan_Sweekhorst 28.02.2021, 22:55 Geändert 28.02.2021, 23:01
                                          über The Cut

                                          Der lange Marsch wird nur über Nebenschauplätze thematisiert. Letzten Endes stirbt an ihm ein großer Teil der Familie, aber um sie geht das Roadmovie der Geschichte, das den Zuschauer/die Zuschauerin vom osmanischen Reich bis in die Staaten verschlägt. Die Volkszugehörigkeit scheint auch dort Brücken zu bauen um das ersehnte Ziel, die Familienzusammenführung schlussendlich zu erreichen. Alles lebt von der z. T. traumhaften Wunschmaschiene familiären Glücks, das durch den Völkermord durchbrochen scheint, weil er die Familie auseinander oder weite Teile der Menschen in den Tod gebracht hat. Die Frage die sich stellt: Kann in der neuen Welt wahre Liebe wachsen oder kommt sie dort aus der Konserve einer bekannten Liebe, wie sie zuvor, vor dem Völkermord, im osmanischen Reich gewachsen war? Die letzten Bilder, mit denen sich der Film verabschiedet, scheinen ein eher tristes Familienglück zu verraten, aber immerhin scheint es hier, zum Ende hin, doch noch so etwas wie Familienglück zu geben, auch wenn einige albtraumhafte Passagen an das verlorene Glück der verlorenen Seelen zu erinnern vermögen. Das ist leider alles sehr traurig und läßt einen eher mit leichten Beklemmungen als mit einem guten Gefühl zurück. Aber, sollte das nicht so sein, bei diesem eher traurigen Thema des Ganzen?

                                          • 8
                                            Stefan_Sweekhorst 28.02.2021, 19:31 Geändert 28.02.2021, 19:53

                                            Wenn das Recht auf Bildung in den Terrorismus führt und dafür kein Asyl gewährt wird stürzt das die Mütter ihrer Kinder in die Postitution und in den Augen der Traditionalist_innen, die von Bildung nichts halten, in die Illegalität. Um aus ihr zu entkommen treibt dies die Mütter in die Arme ihrer Mörder, die Töchter ins Ausland und die Fremden in die Fremde, wo sie aus Unwissenheit um die Gefahr ermordet werden. Schlussendlich bleiben die übrig, die nur von allem ein Teilwissen haben, aber um das Leben, das verloren ist, fähig sind zu trauern. Kommt alles ans Licht, wird auch dies für die Opfer des Versagens von Bildung verloren sein, worüber sich der Film am Ende aber ausschweigt und die Hoffnung besteht, dass all das Töten und die Schuld niemals ans Licht kommen wird, was für die Opfer der aufgezeigten Missstände aber nicht hilfreich scheint, wenn doch die Liebe fehlt in all dem Schmerz, der sich aus ihr offenbart. Bildung, Hoffnung, Liebe, doch die stärkste aller drei ist die Liebe, denn ohne sie ist alles andere nichts als der Schmerz davon, dass die Liebe fehlt. Hieran nachzubessern ist die Aufgabe der noch lebendig gebliebenen Menschen, die noch die Liebe in sich tragen und bereit sind andere daran Teil haben zu lassen.

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                                            • 7 .5
                                              Stefan_Sweekhorst 21.02.2021, 17:43 Geändert 21.02.2021, 17:45

                                              Dass das schneidende Schwert der Justiz Schmerz bei der Verurteilung von Verbrechen bei den Verurteilten hinterläßt, was bis hinauf in eine lebenslange Haft, bei Aussparung der Todesstrafe, gehen kann und dennoch Fehlurteile möglich sind, ist die eine Seite der Medaille, die andere ist, dass über Starfosigkeit der Gesellschaft, wie der nicht Verurteilung von Folter und Vergehen gegen die Menschlichkeit, in ihren Strukturen und Möglichkeiten eines Zusammenlebens, was auch eine Art von "Brüderlich-Schwesterlichkeit" darstellt, erheblicher Schaden, wie er in Despotieen anzutreffen ist, zugefügt werden kann und ein ruhiges und lebenswertes Leben für die Menschen, die dort leben, nicht mehr möglich scheint. Für den Aspekt, was eine Verurteilung für Schaden anrichten kann, dennoch sehr sehenswert.

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                                              • 7

                                                Was hat es mit Liebe zu tun die ehemalige Ehefrau lebenslänglich in Gefängnis zu bringen und selbst dabei eine Haftstafe wegen Urkundenfälschung und Betruges zu riskieren, nur um das zu erreichen?

                                                • 7

                                                  Die Serie arbeitet sich daran ab, ob es richtig ist, Menschen zu töten, nur weil es Menschen sind. Es wird eine Geheimorganisation konstruiert, die nicht nach menschenwürdigen Handlungsweisen funktioniert und aufzeigt, dass auch die Protagonist_innen Teil des Bösen sein können, auch wenn sie nur das Beste wollen. Diesen Umstand zu brechen ist Aufgabe des Geschehens, das Fehler und Fehleinschätzungen zulässt, aber den guten Willen als Maßstab nimmt. Dass Menschen manipuliert und getäuscht werden können zeigt sich hierbei im ganz Besonderen, so dass letzten Endes auch auf sinnolse Gewalt im Rad der kausalen Handlung verzichtet wird, wo die Hauptakteure mit ihren Geschichten das Heft in die Hand zurück bekommen konnten. Sehenswert.

                                                  • 5 .5
                                                    Stefan_Sweekhorst 13.02.2021, 16:51 Geändert 15.02.2021, 17:12

                                                    Leider hatte ich, nachdem der President irrationale Entscheidungen getroffen hatte - wie: "sich für einen Staabschef zu entscheiden, der einen ganz offensichtlich betrogen hat, also unehrlich war." - , an der Geschichte dieses Päsidenten völlig das Interesse verloren. Ich hab mich dann an der quasi - 24 horas - Geschichte der Agentin abgearbeitet und auch dort festgestellt, dass es völlig irrational erscheint, dass sie von den "Bösen" am Leben gelassen wird und auch noch von einem Containerschiff entkommt, von dem Menschen, die Opfer des Menschenhandels geworden sind, jahrzehnte nicht die Möglichkeit haben zu fliehen und dort - wohl für die westliche Welt - ausgebeutet werden. Wegen der Irrationalität der Entscheidungen und einer unglaubwürdigen Geschichte halte ich - auch wenn ich nur die erste Staffel durchgeklick hatte - die Serie nicht für empfehlenswert.

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