The_Comedian - Kommentare
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Alle Kommentare von The_Comedian
Was geschah bloß nach "Broken Arrow"? Christian Slater, der vorallem in "Robin Hood - König der Diebe" und "True Romance" äußerst positiv auffiel, geriet ab Mitte der Neunziger auf die schiefe, cineastische Bahn. Ob sein Engagement als "Uwe Boll - Held" in "Alone In The Dark" oder auch dieser Stuss hier - Außer nervigem Overacting zu grottigen Scripts hat der Mann nichts mehr gerissen! In "Love Lies Bleeding", einem affektierten, unverschämten Aufguss von (ausgerechnet!) Tony Scott's Gangsteromanzen-Klassiker "True Romance", durfte er sich mal als fieser, sadistischer Korrupt-Bulle austoben. Dies hätte sogar klappen können, wäre die Rolle (selbst)ironischer und (selbst)reflektierender angelegt worden. Da sich der Film aber zu jeder Zeit selbst viel zu ernst nimmt, jedoch null Prozent Humor aufbringt, noch nicht einmal unfreiwillige Komik suggeriert, bleibt Slater nur wieder einmal die "Overacting-Falle", vorallem mimischer Natur, ach was, die gesamte Körpersprache betreffend, sodass hier die Korrektur erfolgen muss: Die einzige, unbeabsichtigte, bittere Lächerlichkeit wird durch Mr. Slater personifiziert, obwohl er sich vielleicht mal ein wenig Frust von der Seele prügeln durfte. Dies passt zumindest einzig in den Kontext "Wir kaschieren die einfallslose Story mit brutaler Gewalt!" Das "Bonnie & Clyde - Gedächtnispärchen" liegt, wie fast alles Andere, noch qualitativ unter Slater: Dumm und naiv stolpern die beiden von einem Scheiß in den Nächsten, wirr und konfus, mit falsch verstandener Spontanität, fehlgeleitet durch den überforderten Direktor. Selbst die verwendeten Songs, besonders bei den vor Kitsch und Künstlichkeit triefenden Liebesszenen, sind völlig unpassend gewählt, wieder ganz im Gegensatz zum scheinbaren Scott-Vorbild. Channing Tatum's Perle sollte nie wieder eine Rolle angeboten bekommen, denn die Leistung in diesem Machwerk entbehrt jeglicher Beschreibung. Ab, zurück zum Background-Dancing der Jackson's! (Ups, ähm, Michael's persönlicher Lap-Dance auf seinem Grab:-DD) Kurzum: Ärgerlicher Abklatsch und absolute Zeitverschwendung!
Bobby Rodriguez scheute das "berühmte Näpfchen" nicht und machte, wie seinen eigenen Sprösslingen angeblich vorher versprochen, vor gut einer Dekade den "Troublemaker-Kinderfilm", da seine übrigen Werke selbstredend für die Kleinen tabu sind. Herausgekommern ist ein knallbuntes, energiegeladenes Knallbonbon. Der Regisseur nahm einigen Zaster in die Hand, scharte altbekannte Weggefährten und Freunde um sich (Danny Trejo, Cheech Marin) und verwirklichte total überdreht und sehr einfallsreich seine eigenen Jungensphantasien, allen voran die James-Bond-Ausrüstungsgegenstände. Die beiden Jungschauspieler machen ihre Sache ordentlich, spielen gegen die etwas zu abgebrüht und trocken agierenden Agenteneltern Gugino und Banderas sogar frech auf. Zu dem merkt man offenkundig, dass die knisternde Chemie zwischen den Erwachsenen nicht so recht aufkommen mag, sodass vielleicht bei Beiden im Hinterkopf herumschwirrte: Hey, wir machen hier einen Kinderfilm! Tony Shalhoub als Bösewicht überzeugt, glänzt aber nicht, genauso wie Robert Patrick, dessen Rolle allerdings zu klein war, um präsent glänzen zu können. Es hätten einige Gags mehr sein dürfen, das gesamte Drehbuch ist recht simpel gehalten, dafür wird man von viel rasanter Action und ungewöhnlich-liebenswerten Billig-Trash-Tricks über die Gesamtlänge top unterhalten, sodass ein wohlgemeintes "Sehenswert" mit Fanboy-Bonus gerechtfertigt ist. Diese Bewertung wurde nach dem gemeinsamen Konsum von zwei kleinen Menschen der Zielgruppe (Alter 9 und 12 w/m) bestätigt, wenn nicht sogar höher abgefeiert! Egal, sollen sie sich doch auch 'n MP-Account holen...;-)
Diese Perle zählt zum Achtziger-Jahre-Ressort "Anspruchslose Zerstreuung" im Action-Genre. Arnold Schwarzenegger, austrainiert, bekommt das perfekte Setting nebst ergänzender Rahmenhandlung serviert. Fast 100 Mann Fallobst in beliebiger Kulisse zu Lande, zu Wasser und in der Luft, angetrieben von James Horner's pumpendem Score. Jeglicher Cast, ob gut oder böse, landet in Arnie's Fängen, sein Ein-Mann-Kommando zermalmt den Zuschauer und wird in seiner simplen und amoralen Struktur verdammt zum Prädikat "absolut sehenswert. Der Streifen ist jedoch in seiner Genrezeit ein ausgezeichnetes Paradebeispiel für ironisch-brutalstes Actionkino ohne Schnörkel und Firlefanz.
Auffällig ist zunächst dieser Blick. Die Protagonisten auf dieser fiktiven Militärbasis, welche diesen kalten, emotionslosen Blick haben, häufen sich schleichend, sowieso beginnt diese gnadenlos-totale Invasion aus dem Inneren heraus und verläuft exponentiell-systematisch,-bzw. effektiv. Begünstigt wird dies frappierend durch die Wahl des Handlungsortes: Ferrara nutzt die eben auf nüchterne, möglichst emotionslose Effektivität ausgelegte Struktur beim Militär für seine klug erdachten dämonischen Zwecke zugunsten dieser Kreaturen, wobei genau dieses Adjektiv auch diesen eingangs erwähnten Blick bestens definiert. Der Titel der Originalverfilmung von "Body Snatchers" aus den Fünfziger Jahren spielt vielleicht ebenso darauf an. Zurück zur militärischen Grundstruktur: Das nahezu bedingungslose Kollektivdenken spielt den bösartigen und feindseligen Invasoren auch sehr gut in die Karten, zumal sie sich mit dieser Haltung auch selbst definieren, indem, im Film explizit erwähnt, das Individuum gegenüber der Rasse als nichtig erachtet wird. Wer einen zunächst stillen und unscheinbaren Streifen sehen will, dessen bedrohliche Stimmung sich genüsslich steigert, bis sich Gefühle wie Resignation, Abscheu, Beklemmung und Machtlosigkeit strudelartig steigern und in einem spannenden Finale münden, sollte bei den "Körperfressern" zugreifen. Sicherlich nutzt Abel Ferrara für seine Interpretation des nach den Fünfzigern auch noch in den Siebzigern verfilmten Stoffes, klassische Elemente von Horror, Science-Fiction und Psychothriller, wobei die Grundstimmung des Streifens schon speziell und eigen ist, wozu noch ein passendes Beispiel anzuführen ist: Die hauptdarstellenden jungen Menschen werden rapide und brutal erwachsen, verbinden mit der unmittelbar begriffenen, scheinbaren Ausweg,-und Hilflosigkeit der Situation sehr schnell die einzige Handlungskonsequenz, auch wenn dies Schlechtes und gar Lebensgefährliches für einen gerade zuvor noch geliebten Menschen bedeuten müsste. Nein, nein, Zweifel erübrigen sich ernüchternd, wenn die "Body Snatchers" ihre teuflische Arbeit erledigen. Bei der Hauptrolle des jungen Mädchens kam mir sofort Sarah Connor aus "The Terminator" in den Sinn, gerade und besonders in den Schlusssequenzen, so von wegen: Von der naiven Unschuldigen zur desillusionierten Kriegerin ohne seelisch-gesunde Übergangszeit. Apropos Seelenqual: Ein "doppelter Insider-Klamauk" zum Schluss: Ist nun Forest Whitaker in dem hier kommentierten Film die Reinkarnation von Sarah Connor in "Terminator 2"? Ha ha, hüstel...
*Anmerkung: Dieser Kommentar entstand ohne Kenntnis der beiden vorangegangenen Filmversionen bzw. ohne diese gesehen zu haben.
Man spürt, beim Lesen dieses Beitrags, die echte Anteilnahme und viel Herzblut des Verfassers. Zu meiner persönlichen Haltung: Habe mal bei einem Banausen einen zuvor aus dem TV aufgezeichneten Bond-Film ("The Spy Who Loved Me") gesehen und den armen Tropf tätlich angegriffen, als er ohne Vorankündigung die Opening Credits ( mit diesem tollen Song!!) vorspulen wollte. Es endete mit dem Defekt der Fernbedienung und, zwar erst Monate später, mit dem Ende der Freundschaft. Kein Witz. :-)
Uff, stöhn, keuch, hüstel...Was war das denn bitte? What a fuckin' Sgerry Movie! (Gus van Wayans, hä?) Sind wir nicht alle ein bisschen Gerry? So, Schluss jetzt, Spass beiseite! "Gerry" ist anders, ganz anders! Dieser Film polarisiert primär, fasziniert sekundär, nervt tertiär und entzieht sich überall davor, dazwischen und danach, sowieso scheinen Zeit und Raum keine Rolle zu spielen, obwohl beides doch allgegenwärtig und auch unverzichtbar sein sollte, im Bezug auf's (Über)leben. Oder ist dies genau der Punkt? Geht es etwa nicht um's Finden der Karre, sondern um's Ankommen? Nei-en, nicht bei der Karre!! Ankommen am Ende, am Ende bei sich selbst, am Ende von Allem? Viele Fragen, keine Antworten. Wo sich über die gesamte Spieldauer alle Arten von Müdigkeit, Frustration, Resignation einstellen, stehen immer und immer und immer noch die beiden Hauptprotagonisten nebst dieser gewaltigen Landschaft im Fokus. Der Zuschauer soll erleben, was die Jungs erleben, leiden, wie die Jungs leiden. Dem hypnotischen Sog von "Gerry" ist schwer zu entrinnen, der monotone Ambient-Sound fügt sich dabei perfekt ein, gleichzeitig fühlt man sich provoziert, ist genervt, sogar persönlich enttäuscht von solch konsequenter Nichtbeachtung durch den "Gerry-Schöpfer" und seine Geschichte. Pah, ach, was für eine Geschichte? Es gibt keine Gründe, keine Erklärungen, keine Wertungen, im Grunde genommen noch nicht einmal eine Story, irgendeinen roten Faden, eine Orientierung! (Keine Orientierung, keine Regeln, keinen Sinn - Hab ich mich etwa verlaufen?) Man kann anscheinend dermaßen am Zuschauer vorbei filmen, dass er schon wieder genau mittendrin steckt. Ausgerechnet, sowie einzig und allein, die end-konsequente Umsetzung von minimalistischster Reduktion in allen Bereichen des Filmens (Story, Charaktere, Dialoge,...) ermöglicht die totale Gefangennahme des Zuschauers durch das konsumierte Erleben, obwohl sich dieser eigentlich ausgegrenzt und vernachlässigt, gar nicht beachtet fühlt. Das Gegenteil ist tatsächlich der Fall: Verschmelzung von Allem und Nichts! Tappt man da etwa selbst durch's Outback, verloren und ziellos? Coming-Of-Whatever, möchte man meinen. "Gerry" ist einzigartig, aber nicht herausragend. Der bittere Beigeschmack überwiegt in Sachen "Ich wurde 90 Minuten von einem selbstgerechten, arroganten Altern-Art-Fetischisten verarscht, der sich einen Dreck um cineastische Konventionen und gängige Sehgewohnheiten schert", im Gegensatz zu den fantastischen Kamerafahrten in atemberaubender, natürlich-archaischer Landschaft nebst passendem Score. Im Kino, statt am heimischen Fernseher, hätte die Bewertung 8,0 gelautet, weniger als 7 ist nicht zu rechtfertigen obgleich dieses so völlig anderen Stückchen Films. "Gerry" lädt noch lange nach Filmende zum Grübeln, Hadern, Fluchen, Sinnieren ein, obwohl eine erneute oder gar wiederholende Sichtung ausgeschlossen ist. Empfehlung? Ja, aber nur einmal - und am Besten auf der ganz großen Leinwand.
Inside "Lullaby" Davis oder "Ein Arschloch auf Achse"...Man kann und will, auch zu Recht, beim neuesten Coen-Streich keine klare Trennlinie zwischen Komik und Drama, Sympathie und Antipathie, hart und weich ziehen. Die Kunst liegt in der Sache selbst. Die Essenz des Werkes liegt ganz klar beim Hauptdarsteller, obwohl die übrigen Charaktere keineswegs verblassen, da würde man die Brüder schlecht kennen. John Goodman liefert sein Cameo fast nebenbei im Roadmovie-Anteil des Films, für Ethan und Joel bringt er nichtsdestotrotz wieder einmal sein Bestes - und das ist sehr viel. Die Meister der vorallem vielfältigen Charakterzeichnung lassen auch den übrigen Cast, egal ob minimaler oder omnipräsenter Anteil, mehr als außergewöhnlich auftreten. Nun kommen wir erst zum Setting nebst Storyboard, dem wahren Prunkstück des Films. Ob klischeearmer Big Apple-Vergleich zwischen Upper-Class und Greenwich-Lebenskunst oder federführend die Visualisierung der Schicksalsmelodie eines ewigen Verlierers, nämlich authentisch sensibel, nicht schmalzig-verkitscht - alles gelingt, dazu noch scharfer, schwärzlicher Coen-Humor, noch versteckter und provokant-fake-beiläufig als eh schon gewohnt. Abgerundet wird dieser Mal-wieder-Paukenschlag von feinen, akustischen Vertonungen und den alt(neu-erhaltenen)bekannten Zutaten des Folk, als es eigentlich noch keinen gab. Denn die kommerzielle Geburtsstunde dieser Bewegung, am Ende des Jahrzehnts sogar kurzzeitig, weil von Vorneherein präfinal-gezeichnet, von den Hippies auf die Spitze getrieben, 1961 noch bevor stand. Nicht ohne Grund zeigt sich auch wieder scheinbar beiläufig ein gelockter Nobody am Klavier der New Yorker Nischenkunst-Kaschemme, der einmal die Ikone Bob Dylan werden sollte. Die Musik fügt sich nahtlos und absolut passend in dieses beachtliche, neueste Coen-Prachtwerk ein, welches im abgelaufenen Kinojahr zweifelsohne zu den herausragenden Leistungen zählt.
Der semi-professionelle Diletantismus des Ensembles wird schon zu Beginn offensichtlich, genauso wie die grottigen Dialoge nahe der Schmerzgrenze. Gleichzeitig fällt jedoch die für eine Low-(Low)-Budget-Produktion ziemlich ansprechende Optik auf, sowohl das Setting als auch den Cast betreffend. Es wirkt fast so, als seien "der/die passt ja wie die Faust aufs Auge" - Stereotypen extra für den Film künstlich erschaffen worden. Sowieso werden in "Jack Says" sämtliche Gangsterfilm-Klischees in Wort und Bild allumfassend bedient, was wiederum geradezu zum ständigen Schmunzeln bis verklärtem Kichern animiert. Man fragt sich: Ist das unfreiwillige Komik? Antwort: Nein, das ist freiwillige Umwandlung eines (zu) ernst behandelten Themas in verkappten Anti-Humor, d.h. in seinen eigentlich ernstesten Momenten ist der Streifen wohlkalkuliert lächerlich, was gegen Ende nochmal verbal aus dem Off eingeschoben wird (geplanter Klischeefilm; SIC!). Diese überflüssige Wertung ihres eigenen Schaffens hätten sich die Macher genauso sparen können wie sowieso das viele Geschwätz insgesamt.
"Reden bringt nichts!"
Was sich als rezidivierende Phrase durch den Film zieht, hätte hinter der Kamera besser mal beherzigt werden sollen.
"Knight And Day" bietet solide Action und überreizt mit affektiertem Overacting. Was von Cruise gewohnt ist, nervt über die gesamte Filmlänge von Díaz. Ironische Untertöne auf bezügliches Genre gelingen leider zu selten, Vieles wirkt bemüht. Übrig bleibt ein Streifen, welcher nicht im Langzeitgedächtnis haften bleibt.
Mit Harold Ramis wurden auch die Ghostbusters (realfilmisch) beerdigt R.I.P.
Das neo-biblische Südstaatendrama "Black Snake Moan", welches auch feine, schwarzhumorige Halb-Satire pflegt, schafft es, sowohl Gläubige als auch Nicht-Gläubige zu emotionalisieren. Die schwüle Hitze der Südstaaten veranlasst das ungleiche "Anti-Buddy-Traumpaar" Ricci und Jackson zu hochmotiviertem, intensivem und fast schon ekstatischem Spiel, größtenteils klischeefrei inszeniert macht der Film sowohl Laune als auch nachdenklich. Der Moralfinger bleibt glücklicherweise in den dreckigen Latzhosentaschen, denn glattpoliert ist hier nichts. Der dreckige Charme entfaltet sich vorallem aufgrund der bärenstarken Blues-Nummern, teilweise von Sam Jackson selbst intoniert. Wer schmunzeln, lachen, hadern, zaudern, weinen oder sonst was möchte, ist bei "Black Snake Moan" sehr gut aufgehoben, alles ist drin, sogar eine winzige Hommage an ein (fast) vergessenes Subgenre genannt "Women-In-Chains", obwohl hier die Vorzeichen des immerwährenden Geschlechterkampfes im direkten Bezug zueinander von beiden Seiten gleich mehrfach ad absurdum geführt werden, was auch einen Hauptreiz des Filmthemas ausmacht.
Das Gangsterthema stimmt natürlich, jedoch stagniert die sympathische Charakterfindung. Keiner des durchaus abwechslungsreichen Ensembles packt mich, zieht mich in seinen Bann, was mir bei Serien aber sehr wichtig ist. Darüberhinaus ist die zum Spannungsaufbau immens wichtige Komplexität der Storyline noch ausbaufähig. "Boardwalk Empire" erhält jedoch in Staffel 2 die zweite Chance in der Gunst zu steigen, zumal FSK-Steigerung mit inbegriffen.
Wow! Es gibt immer noch Filme, meist älteren Semesters, welche unmerklich und vorallem ungesehen an Einem vorbeischleichen. "The Package" haut voll rein! ("Achtung, jetzt kommt ein Karton!" Wer kennt's noch?) Gene Hackman spielt Gene Hackman, ist Gene Hackman, bleibt Gene Hackman, wobei mal wieder schmerzlich bewusst wird, dass sich ein herausragender Akteur und unvergleichlich-einzigartiger Top-Mime schon lange aus dem Geschäft um Glanz und Gloria zurückgezogen hat. Schade, jammerschade. Nichtsdestotrotz bleibt sein Schaffen immer erhalten, hier zu sehen in diesem spannenden Actionkracher mit dem irreführend-blöden Titel "Die Killer-Brigade". Die originale Bezeichnung zündet hingegen voll, denn neben dem "Hauptpaket" Tommy Lee Jones (begegnet dem Meister Hackman zumindest auf Augenhöhe, wenn auch noch nicht so stark wie in späteren Werken) wird auch noch ein kleineres, unscheinbareres Päckchen geschnürt. Zur Story sei aber nicht zuviel geschwafelt, da die Geschichte doch recht schnell begreiflich, aber zu keiner Zeit unsinnig ist. Die Wertung für "The Package" klettert vielmehr aufgrund der rasanten Erzählstruktur mit zu keinem Moment nachlassender Spannungskurve nach oben, es handelt sich sogar um inszenatorische Extraklasse im 80er-Actionressort, auch von der kompromisslosen Härte her vergleichbar zum Beispiel mit "Die Hard" oder "Alarmstufe: Rot". Unbedingte Empfehlung!
Potz, Blitz, wer sagt's denn!? Troma's Krieg geht direkt ins Herz! "Troma's War" ist actiongeladene Männerunterhaltung in Reinform, mit tollen Oldschool-Stunts, markigen Sprüchen, einer auf's Wesentliche reduzierten, typischen und einer auf's Wesentliche reduzierten untypischen Lovestory, sowie viel bitterbösem Klamauk (u.a. der Aids-Soldat als vergewaltigende Geheimwaffe!) und liebenswerten (vielleicht beabsichtigten) Filmfehlern. Hoch lebe der Trash, hoch lebe Troma! Auf zum "Toxic Avenger"...:-)
Nach dem eher mäßigen Einstieg in die Welt des Troma-Trash-Imperiums, mit dem harmlosen Schlitzer "Blood Hook", gibt's nun richtig auf die Mütze. Als psychisch-seelischen Vorbereitungskurs für den "Toxic Avenger" besucht der Comedian zunächst die "Nukem High" in Tromaville, denn auch dort ist ein nahegelegenes Atomkraftwerk Auslöser allen Übels. Obwohl sich Spoilerwarnungen angesichts des folgenden, knapp neunzigminütigen Nonsens eigentlich erübrigen, seien in diesem Trash-Manifest zwei herausragende Elemente erwähnt, nämlich der fantastische Party-Soundtrack, welcher als ungezügelte 80er-Hair-Metal-Compilation nahezu permanent prächtig unterhält, sodass auch "zwischendurch-Bier-holen" bangend möglich ist, und die sehr fantasievoll gestaltete Freak-Combo der Nukem-High (Grunz). Na dann, Prost, denn nüchtern ist das Ganze selbstverständlich weniger empfehlenswert.
Schu, schu, schu....Achtung, Achtung, ein Zug fährt ein...
...auf "Track 29". Dem Zuschauer wird das Leben der Familie Henry in einem verschlafenen US-Nest präsentiert. Man nehme einen Arzt ohne Leidenschaft und eine Hausfrau, der die unbefriedigte Lust bereits aus allen Poren quillt, denn "Daddy" kümmert sich lieber (nein, gar ausschliesslich, wenn er nicht schläft oder arbeitet) um seine kleine Dachbodenwelt, die gigantische Miniatur-Eisenbahnlandschaft, als um "Mommy". Sowieso, wo wir schon bei elterlichen Kosenamen sind, liegt hier schon der erste Hund begraben. Sexuelle Frustration auf beiden Seiten, sie nennt ihn Daddy, er wiederrum strebt dieser "herrischen" Rolle entgegen, indem er sich in der Klinik von seiner "Lieblingsschwester" striegeln läßt. Dr. Henry nennt es (der einzige, wirkliche Lacher im Film) Ischialgie-Prophylaxe, Soft-Bondage trifft es aber eher. Schnell zurück zur Schu-Schu, oder? Eisenbahn an, Alltag aus! Soweit, so schlecht, nein, nicht ganz, denn Doktorchen besucht mit seiner Nurse noch nebenbei das städtische Jahreshighlight, die Eisenbahnermesse, wo sich während seiner flammenden Rede vor maximal-enthusiastischem Publikum die ganze klein,-und spießbürgerliche Pseudomoral der zeitlich-eingefrorenen, "braven" US-Sechziger offenbart, sodass der Anstandswauwau nur so gellend kläfft.
Was wäre das Ganze ohne Gegenpol, denn daheim hockt "Mommy" und wäre so sehnsüchtig gerne eine Solche. Geht aber nicht, denn da waren ja die "ungezogenen" US-Sechziger mit dem ach so "elllllllektrischen" Autoscooter-Mann (Seufz!!!). Das Kind war fort, es lebe das Kind, heißt es nun. Denn da wäre ja noch der unnachahmliche Gary Oldman, über dessen Rolle sich an dieser Stelle tunlichst ausgeschwiegen wird, bildet er doch die wahre Essenz dieses kleinen, eigentümlichen Streifens, und damit auch eine Aufwertung ins solide Psychothriller-Mittelmaß, trotz Längen und seltsamem Ende.
Schu, schu...der Zug verlässt den Bahnhof richtung (N)irgendwo...
Der Snyder/Nolan-Mix über den Stählernen überzeugt mit stilgebenden Elementen beider Ausnahme-Macher. Snyders außergewöhnliche Gabe zur Visualisierung und Nolans Passion, Superhelden ein Stück weit menschlicher und greifbarer zu machen, vereinen sich zu einem Epos (samt kommender Sequels), dessen positiver Wert wohl erst in einiger Zeit vollends sichtbar wird, wenn hoffentlich viele gute und wenig schwache Filme die derzeit enorm boomende Comic,-und Graphic-Novel-Adaptions-Welle bedient haben.
"Heartbreak Ridge" unterhält und amüsiert als ironische Kriegssatire mit Witz, Action und Gefühl. Über Allem thront Clint Eastwoods Ego-Typus als unvergessliche Sprüchekanone.
Sowohl "Daredevil" als auch "Punisher" sind äußerst gelungene, düstere Comics, welche beide eine ebensolche Neuauflage verdient hätten - wenn, dann aber fernab von peinlichen FSK 12-Peinlichkeiten.
" (Marshall) Bravestarr " - Regie: Robert Rodríguez ... das wäre mal was! :-)
Beisser? Beisser, komm, alter Junge! Beisser, wo bist du?
Ja, wo sind sie hin, die Zombies? Machen die etwa Urlaub - Urlaub von "The Walking Dead"? Nach der grandiosen ersten Staffel und der gerade gegen Ende emotional-drastischen Zweiten folgt nun also das emotionale Loch der Menschheit, die Sprungfeder, welche uns zurückzieht in graue Vor-Zombie-Zeit, als es noch keine Beisser gab. Typische (An)triebe und alte Laster wie Macht(mißbrauch), Neid und Materialismus kehren zurück und drängen den Beisser plötzlich in den Hintergrund. Jaaa, okay, Vereinzelte werden eingestreut, doch die Massenszenen sind rar. Na klar, das hat sich halt alles besser verteilt. So ein Quatsch! Wenn es nach der Apokalypse, der Rückkehr der Toten so aussieht, dass Onkel Rick und Onkel Governor in ihren "Burgen" hocken und tapfer altherkömmlich Krieg gegeneinander spielen, dann geht das Ding hier eindeutig in die falsche Richtung. Von stellenweise völlig unterschiedlichen Entwicklungen in den Bereichen Storyverlauf und Charakterzeichnung, im Gegensatz zur Comicvorlage, ganz zu schweigen. Neben der Privatfehde zweier Herrscher, die ganz nebenbei noch über die gesamte Staffeldistanz schwülstige Schwärmereien (langatmig inszeniert) und abstruse Psychotrips (nervig inszeniert) ertragen müssen, fehlt irgendwo und irgendwie der direkte Bezug zur grausamen Realität. Wo die Farm und vorallem die Scheune in Staffel 2 zwar teils klaustrophobisch, aber dennoch wie ein brodelnder Vulkan wirkten, der definitiv ausbrechen muss, hat man es sich nun anscheinend richtig gemütlich gemacht. Man sollte sich nie gegen ausführliche und detaillierte Charakterzeichnung streuben, aber bei "The Walking Dead" wird mittlerweile das Kernthema verfehlt. Einen tieferen Wertungsabsturz verhindert die Hoffnung auf die vierte Runde, wobei sich eher und aufrichtig leider ein mieses Bauchgefühl einschleicht. Oh je, TWD...
Man nehme LSD, Pot, Groupies, 'ne Zaubershow, Vampire, Biker-Vampire, psychedelische Rock,-Blues,-und Jazzmusik, Voodoo, schwarze Magie und genau EINEN Elefanten! - fertig ist der bunt-flirrende und wild-(über)schäumende Blaxploitation-Horror-Voodoo-Vampir-Fantasy-Musik-B-Film-Cocktail "Alabama's Ghost". Weniger wäre hier vielleicht im Endeffekt mehr gewesen, Fans oben genannter Genres kommen aber entspannt auf ihre Kosten, ohne jedoch vor Begeisterung von der Couch geblasen zu werden.
Der erste "Argento"...
...die junge Frau kommt am Flughafen an, auffällig zunächst die Schiebetür nach draussen, welche bereits wenig Einladendes offenbart: grausiges, deutsches Scheißwetter, es gießt in Strömen. Die Taxifahrt zur neuen Bleibe und Ausbildungsstätte...
...und schon geht es los. Ein Mann sieht rot! Nein, nicht Charles Bronson, Dario Argento!
Dem Zuschauer offenbart sich während der nächsten 90 Minuten wahrer Arthouse-Horror in schillernden Farben, vorallem rot, rot, rot. Das Haus, das Blut, der Wein, das Licht, der Schatten. Alles fliesst und geht ineinander über, entsteht und verschwindet, deutet schemenhaft an oder offenbart gnadenlos. Argento nutzt die Macht des Farbenspiels herausragend für seine düsteren Zwecke und bekommt dabei grandiose Unterstützung von der italienischen Rockband "Goblin". Durch diese audiovisuelle Symbiose wirkt es nun vollständig, wie aus einem Guß...
...ding-di-ding-ding-ding-ding-ding (Flüstern wird zu Stöhnen, wird zu Grunzen, wird zu Jaulen, Jammern, Schreien) - was für ein Wahnsinns-Score! Dazu die Flucht des Mädchens, Angst und Entsetzen ins zarte Gesicht gemeißelt, durch blutrote Flure, schlüpft hinein in kühles, beruhigendes Graublau. Puh, durchatmen, Stille...
...doch da hört man es wieder leise heraufwimmern, plus "ding-di-ding-ding...". Oh, nein, was klickt und schabt denn da. Shit, Messer versucht Türschloß aufzuhebeln. Schnell, da oben, ein kleines Fenster - die Rettung, bezeichnend in rot! Was kurz zuvor noch Angst und Schrecken symbolisierte, soll jetzt der blassrote Hoffnungsschimmer sein...
...Das Mädchen vom Flughafen recherchiert und stellt sich schließlich dem Kampf gegen das Böse. Sicherlich siegt in "Suspiria" die Kraft und Macht der Bilder und der Musik über die erzählte Geschichte, "Style-over-Substance" als geflügeltes Wort, was in der heutigen Filmwelt oft ein negatives Attribut ist, meist im Zusammenhang mit seelenlosen CGI-Blockbustern genannt. Hier allerdings sollte es äußerst positiv verstanden werden, denn Dario Argento liefert mit "Suspiria" ein audiovisuelles Gesamtkunstwerk des Schockerkinos ab, einen Film, den man nicht nüchtern und nebenbei schauen kann, sondern fühlen und erleben muß.
Hallo Vince. Vielen Dank für diese tolle Liste, denn nun wissen meine Frau und ich, was wir in nächster Freizeit u.a. zu tun haben. Hege seit Langem großes Interesse an der "Special Interest" Grindhouse & Carchase etc., diese Liste scheint, auch in artverwandten Bereichen, bestens geeignet. Wir freuen uns auf abenteuerliche Couchstunden, in denen wir uns den uns überwiegend neuen Genres widmen können. Ich starte nun solo mit meinem ersten Argento: Suspiria...Beste Grüße, Eddie:-)
Rob Zombie wurde nach seinem überaus sehenswerten Halloween-Remake, welches bereits in einigen Niancen die blutige und vorallem kompromißlose Handschrift des Industrial-Weirdos trug, für die Fortsetzung von den Produzenten scheinbar endgültig eigenverantwortlich-künstlerisch von der Leine gelassen. Der Zuschauer erlebt einen psychedelischen, hundsgemeinen, schonungslosen und bis zum Ende maximal-konsequenten Alptraum von Slasherhorror, welcher den ersten Teil aufgrund der o.ä. Dechiffrierung der persönlichen Signatur des Regisseurs und der nun offen erkennbaren, gar von allen Fesseln befreiten Lösung vom Originalstoff übertrifft. Dabei entpuppt sich "Halloween II" als böser, psychedelischer Zwilling im "Zombiekosmos", welcher vor allen Dingen die tragische Familiengeschichte von Michael Myers nicht nur detailliert und innovativ ausbaut bzw. neu interpretiert, sondern dem Franchise insgesamt einen unwiderruflichen Stempel aufdrückt. Das heisst, alles was in Zukunft noch an Myers'schen Verunglimpfungen kommen sollte, muß sich nun auch an Rob Zombies' Halloween-Doppel messen lassen, und nicht nur am einzigartigen Original, von den immer schwächer gewordenen, circa und gefühlten zehn Fortsetzungen ganz zu Schweigen.