The_Comedian - Kommentare

Alle Kommentare von The_Comedian

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    The_Comedian 12.11.2016, 18:30 Geändert 12.11.2016, 19:36

    "Fair Game", ein Biopic über eine medial-wirksame Hexenjagd einer enttarnten CIA-Agentin, scheitert in der ersten Hälfte an penibel bis langatmig vorgetragener Faktentreue, und punktet im zweiten Abschnitt durch das herausragende Spiel eines der besten Schauspieler unserer Zeit. Sean Penn spielt mit Herzblut und Leidenschaft seine Partnerin Naomi Watts an die Wand, läßt ihr Spiel unterkühlt und distanziert wirken, obwohl er sie in den spannenden und emotionalen, zumindest gemeinsamen, Momenten derart mitzieht, dass genau diese Wirkung als Duo den Zuschauer bei der Stange und den Film über dem Schnitt hält. Ohne Penn und "Sidekick" Watts, welche eigentlich den Streifen als in der Realität verankerte, storygebende Hauptprotagonistin tragen sollte, wäre Doug Limans Werk deutlich schwächer ausgefallen. Vielleicht ist es auch Sean Penns oft diskutierter links-provokanter Gesinnung, durch welche ihm die Identifikation mit seiner Figur vielleicht spielerisch-leichter fiel, zu verdanken, dass "Fair Game" mehr authentisch schimmert, als belanglos zu verglühen.

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    • The_Comedian 01.10.2016, 13:04 Geändert 07.10.2016, 16:42

      Halloween - Die Nacht des Grauens (John Carpenter/USA/1978) {VHS}

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      • 6 .5
        The_Comedian 25.09.2016, 21:30 Geändert 19.10.2016, 19:13

        Es war zu erwarten, und es ist so gekommen. "Star Trek - Beyond" wurde zu Abrams' Talsohle, obgleich er die Regie an Lin abtrat. Dieser Herr machte das, was er konnte: Action und knallige Effekte tösten so laut, dass die leisen Töne fast störend überlagert wurden, was die eigentliche Essenz der neuen Star Trek-Filmreihe torpedierte, nämlich die charakterliche Entwicklung DER Crew, welche schon Jahrzehnte zuvor unsterblich wurde. Aber eben DIESEN Ikonen und ihrem hervorragenden Cast sei es zu verdanken, dass "Beyond" nicht im Mittelmaß versinkt, sondern nach oben Anschluss hält. Oder sollte man sagen: Nach vorne!? In Bezug auf die wohl definitiv kommende, vierte Ausgabe des neuen Franchises kursierten Spekulationen über ein mögliches "Treffen der Generationen".

        ..."Schuster, bleib' bei deinen Leisten!..."

        Das wäre dann definitiv nichts mehr für Justin Lin.

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          Wes Cravens Bedürfnis, seine kultige Horrorfigur Fred Krueger nicht als lächerliche Comedy-Fratze und (unfreiwillig) komische Parodie seiner selbst enden zu lassen, führten zur Entstehung des siebten Teils des weltbekannten Franchises, in der vorliegenden Form. Die Idee, die Handlung im Milieu der eigenen "Nightmare"-Filmproduktion anzusiedeln, wirkt dabei aber nur bedingt gelungen. Craven lässt nämlich Heather Langenkamp ausreichend Spielraum zur charakterlichen Entfaltung, die anderen Helden des großen Originalfilms, vorrangig John Saxon und Robert Englund, bleibt lediglich die zwar amüsant-sehenswerte, aber letztlich belanglose Cameo-Darbietung. Hervorzuheben sei die Leistung des Jungschauspielers, welcher Langenkamps Filmsohn verkörpert. Der Junge sorgt mit seiner intensiven Präsenz für verstörende Gruselmomente. Englund, der sich selbst spielt, und sich zunächst interessant und im Bezug auf sein Lebenswerk und Über-Ego Freddy, selbst anhand bildender Künste reflektiert, überzeugt dabei auch ohne Maskerade. Leider wurde dieser Handlungsstrang nicht konsequent zu Ende gedacht, diese Figur verschwindet still und heimlich gar komplett aus der Handlungsrelevanz. Schade, denn zum Beispiel ein gemeinsamer Kampf zwischen dem zum Ernst der Grundvorlage zurückgekehrten, wieder fiesen Kindermörder Freddy und dem Antagonisten-Duo Langenkamp / Englund hätte das Fanherz sicherlich noch höher schlagen lassen. "Nightmare 7" pendelt sich zwar im Mittelmaß ein, übertrifft die vorausgegangenen Slapsticks 4-6 aber um Längen, von noch folgenden Fan-Shows und Remake-Frechheiten ganz zu schweigen.

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          • Ha ha ha...wie geil ist das denn?!

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              The_Comedian 19.10.2015, 23:26 Geändert 23.10.2015, 08:08

              Der Spionagefilm aus den Achtziger Jahren besticht durch über die gesamte Laufzeit anhaltende Spannung, welche mehr durch das exzellente Zusammenspiel des Männerensembles, als durch eine krampfhaft-verwirren-wollende Story getragen wird. So ist der Film auch mehr Theaterstück als Kriegsepos, auf der Bühne begegnen sich der Held und die Anderen. Während man mit Ed Harris leidet und mitfiebert, lässt er einen lange genauso im Unklaren über seine wahren Absichten wie das Nazi-Dreigestirn Helmut Berger, Max von Sydow und Horst Buchholz. Patrick Stewart liefert am Rande routiniert ab, aber leider mit zu wenig Screentime bedacht. Allesamt gehen sie dabei in ihren Rollen auf, ohne im Einzelnen dem Overacting-Klischee zu verfallen und sich dadurch belanglos zu machen. Im Gegenteil, sie interagieren total und selbst,- wie bedingungslos in Mitten ihres ebenso undurchsichtigen Spielballs Eric Stoltz, für die zwanglose Rasanz der Geschichte. Diese hebt sich dadurch wohltuend von überreiztem Plot-Twisting ab, wovon mancher andere Genre-Vertreter meist spät und nach quälender Überlänge in die Belanglosigkeit getrieben wurde. Ganz anders "Emerald". Der Streifen kriegt sein Ding straight durch, die kleine Romanze um die einzige, tragende, weibliche Rolle des Films wirkt dabei eher überflüssig, aber nicht zwangsläufig störend. Hingegen begeistern satte, prächtige Bilder und passender Score. "Codename: Emerald" kann und will viel, aber nicht mehr sein als er ist.

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              • The_Comedian 25.06.2015, 15:00 Geändert 25.06.2015, 23:36

                1. Colt Seavers
                2. The Monty Python's Flying Circus (respektive sämtliche, diverse Charaktere)
                3. Michael Myers
                4. Q
                5. Will E. Coyote & der Roadrunner
                6. Bugs Bunny & Daffy Duck
                7. Jack Torrance
                8. Samwise Gamgee
                9. Der Dude
                10. Der Comedian :-)

                Diese TOP10 entsprang einer spontanen Idee zur weiteren möglichen Interpretation des Kardinalkriteriums: WICHTIG!

                Bezugnehmend darauf, läßt sich die Frage stellen: Welcher jeweilige Charakter ist welchem, wie auch immer gearteten Filminteressierten, aus welchen Gründen wichtig und, wie definiert man eigentlich "wichtig"? Ach so, am Besten individuell! Trotzdem hört man eigentlich, seit langen Zeiten, immer und überall wieder, folgende häufige "Wichtigkeiten" :

                1. Zivilcourage
                2. Spaß
                3. Das Böse
                4. Gott und Teufel
                5. Gewinner und Verlierer
                6. Optimist und Pessimist
                7. Wahnsinn
                8. Das Gute
                9. Selbstbewusstsein
                10. Alle bisherigen "Wichtigkeiten" kämpfen schon immer und auf ewig, in allen Zeiten...

                Die genannten Charaktere aus Film und Fernsehen (maximal-konsequente Auswahl, charakteristisch passend zum jeweiligen Attribut) und ihre jeweilige kausale Zuordnung, sollten als beispielhaft unter vielen Möglichkeiten der Interpretation betrachtet werden, jedoch, zumindest partiell, durchaus die persönlichen Ansichten des Verfassers andeuten.

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                • Rob Zombies "Halloween" ist empfehlenswert, fast nochmals getoppt durch "Halloween 2", ebenfalls vom amerikanischen Industrial-Metaller.

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                    The_Comedian 25.05.2015, 23:39 Geändert 27.05.2015, 18:12

                    Mann, was muss das einen Spass gemacht haben. Ein alter Meister bringt sein neu erhitztes Blut noch einmal zum Kochen und lässt einen (fast/nie) vergessenen, treuen Kämpfer für Gerechtigkeit wieder auferstehen. Zunächst geschieht dies eher beiläufig, zu resigniert und desillusioniert wirkt der Mann ohne Namen. Von verblendeten Suizid-Freaks wahrhaftig vor den Karren gespannt, geschmückt mit fiesem Maulkorb, lässt George Miller Tom Hardy fast plötzlich von der Leine - und zündet damit die Rakete. Das Feuerwerk an raffinierter Action und wohl dosierten Tricks und Effekten beginnt. Und schon definiert eine über siebzig Lenze alte Trashlegende das Actiongenre quasi über Nacht neu! Nur kurz zur Story: Draufgeschissen! Endzeit, Baby! Der "Point Of No Return" ist lange passe, ach was, vergessen. Wo die Ware "Weib und Wasser" lautet, ist das Thema "Menschlichkeit" nur noch eine schwach flirrende Fatamorgana in Miller's erbarmungsloser Wüste. Schnell, hart, zügel,und gnadenlos wird dem Ende entgegengepeitscht. Das Herz eines jeden "Car-Chase",-und Trashfans muss wohl vor Freude explodieren, obgleich der Tatsache, dass für Mad Max 4 wieder echt verrückte Typen mit diversen Feuerstühlen waghalsig durch die Wüste ballern, auf den Karren, sowie davor, daneben und darunter rumturnen. 3D passt prima, auch wenn's mal ziemlich flott, nah und drohend unübersichtlich wird. CGI schmiert fast demütig die furiose "Back-To-Basic-Show", wo's gebraucht wird eben, dazu perfekt und relativ unscheinbar eingebaut. Die Inszenierung ist schlichtweg straight und schnörkellos, Firlefanz spart sich Miller, genauso wie überbordende Sentamentalitäten. Und doch: War Charlize Theron jemals emotionaler? Vielleicht, aber nicht viel! War sie jemals sexier? Vielleicht, aber SO nie! War sie jemals maskuliner? Nein! Die Kerle sitzen vorne und geben den Ton an, den "Mädels" bleibt die Rückbank, wo wir kurz verweilen: Miller verneigt sich unübersehbar vor einem fast vergessenen Genre: "Woman-In-Chains"! Das, o.a., zerfetzte Herz des Trashers zuckt nochmal lustvoll auf, in diesem Abschnitt gibt's echte Gefühle, obwohl die feministische Grundstruktur des Streifens keinesfalls zerstört wird, nein, hier begreift der Zuschauer, dass es eigentlich keine Rolle spielt. Hier verschmelzen Furiosa und Max endgültig, getrieben von Rache und Ehre, zur unaufhaltsamen Kampfmaschine, einander so wichtig und unersetzlich, im Kampf gegen den "König" und seine Schergen. (Die SS der Nazis lässt grüßen!) Und damit zurück zu Theron, der geläuterten Nazibraut und rachedurstiger Alice Schwarzer mit trashiger Armprothese. Die Quasi-Hauptdarstellerin wird vom stillen Max durch die Schlacht geführt. Tom Hardy gibt nicht Mel Gibson, sondern Max, schlicht und einfach, und bekennt sich recht spät im Film zu seinem Namen. Zumindest. Man könnte es als eine Art demütige Haltung gegenüber der Größe der Gesamtheit dieses ängstlich-vorstellbaren, menschlichen Schreckensszenarios verstehen. Na ja...jedenfalls blitzt Hardy's verschmitzter Schalk regelmäßig auf. Bekannt aus seinen anderen Rollen, darf dies auch sein. Zu den Schattenseiten: Kein FSK 18er. Okay, in den herrlichen Action-Choreos fällt's weniger auf, aber auch nur, weil das Wüstenrennen den Großteil des Films beherrscht. Wenn's denn mal ruhig wurde, hätte man die Totgeburt auch mit Schmackes VISUELL auf den schmierigen Impro-OP-Tisch klatschen können, soviel nur, als ein Beispiel von Vielen, zur 100%igen Konsequenz der möglichen Ausführung. Die Grundsatzdiskussion wird sich jedoch gespart, soll den Gesamteindruck auch nicht im Geringsten schmählern. George Miller gelang, eine Ewigkeit nach seinen eigenen Kultstreifen, die rasante, pechschwarzhumorige und knallharte Reanimation derer, sowie der Brückenschlag zur heutigen Kinowelt, ohne dabei die Vergangenheit zu leugnen. Mit Spannung und Vorfreude dürfen Teil 2 (vielleicht Miller's "The Empire Strikes Back"?) und Teil 3 dieser neuen Trilogie erwartet werden...

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                      The_Comedian 19.05.2015, 21:54 Geändert 19.05.2015, 23:16

                      TELE 5 und das "liebste Kind" des Trash-Senders, die Asylum-Combo, welche auch "Sharknado" auf die Hartgesottenen der visuellen Müll-Fangilde losließ, gönnten bzw. zauberten diese Schlaftabletten-Perle auf die Leinwand. Ein Manifest der Langeweile, gähnend zäh, aber mit einer bemerkenswerten und eisernen Attitüde präsentiert, als ob das ewige, geflügelte Prädikat "unfreiwillige Komik" nur auf "Asteroid vs. Earth" gewartet hätte! Obwohl, sieht und hört man etwas genauer hin, was mitunter äußerst schwer fällt, lässt sich knallharte Methodik erkennen: Die Homo-Anspielungen ziehen sich konsequent durch den gesamten Streifen, platt-provokant ausschliesslich auf den dümmlichen Militärhaufen konzentriert. Straight sind auch die scheinbar äußerst komplexen, wissenschaftlichen Erläuterungen, vorgetragen von einem dermaßen altklugen Wunderkind, welchem man schon nach wenigen Minuten herzlich-schmerzlich den Tod wünscht. Dies stellt gleichermaßen eine raffinierte Verschleierungstaktik dar, denn man wird systematisch hingehalten, durch pseudo-komplizierte Fakten wird der Eindruck suggeriert, dieses Schreckensszenario hätte vielleicht doch eine winzige Spur von realer Relevanz, ein Fünkchen Wahrheit sozusagen. Mitnichten, alles Schwachsinn, noch dazu so letal. Man opfert die Hälfte der Menschheit durch selbst verursachte, verheerende Erdbeben, um so die Erde zu verschieben, sodass unser Planet auf diese Weise einem alles vernichtenden Asteroiden ausweichen kann, ergo: Die andere Hälfte von uns überlebt! Krotesk, grausam, nüchtern, genial, was auch immer! Stop! Keine Begeisterung! Der Film bietet grauenvolle, stümperhafte Dialoge, sogar (ehemals) zumindest bekannte Schauspieler wie Robert Davi und Tia Carrere ("Schwing!") müssen, deutlich sichtbar, mehrfach ein Grinsen oder Losprusten unterdrücken, vor lauter Schwachsinn. Köstliche Szenen mitunter, wenn doch alles nicht so hochdramatisch und bierernst (vielleicht) gemeint und dargestellt wäre. "Asteroid vs. Earth" reiht sich im "Fünf-Punkte-Delta" der unbewertbaren Trasher ein. Aber quält euch doch selbst...!

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                      • Sehr detailgetreu,-und verliebt zusammengefasst, macht vorallem noch mehr Lust auf den Neuen!

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                        • Ob man dem großen Leonard Nimoy im Leben nun mit Spott, Gleichgültigkeit oder Verehrung hinsichtlich seiner besonderen Affinität bezüglich seiner "Lebensrolle" begegnete, Mr. Spock grinst, lacht oder lächelt jetzt Allen ins Gesicht. Erst der Tod schenkte ihm dieses nun endgültig alle Zeiten überdauernde, selbst unter den wenigen, ganz Großen seltene, Privileg der vollkommenen Verschmelzung zwischen Schauspieler und Filmcharakter, welches Leonard Nimoy und den kauzigen Vulkanier auf gewisse Art und Weise für alle Zeit unsterblich macht.

                          "Lebe lange und in Frieden!"

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                          • Poltergeist 1, Nachtwache (Original), Akte-X-Folge: "Heimsuchung" (Bei allen Dreien, wie man bei uns sagt, "fast in die Buggs gepisst" vor Angst!

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                                The_Comedian 23.12.2014, 19:22 Geändert 23.12.2014, 19:26

                                Nicht schlecht! Hört sich im Bereich der knappen Filmbeurteilung immer zweifelhaft schmeichelnd an, meint aber nicht "nicht gut", sondern (unbedingt) sehenswert, nebst ausbaufähiger Qualitätsstufe zum Sequel! Ja, richtig gehört, ist doch die Thematik geradezu Steilvorlage,- und maßgabe. Ein mysteriöses Routersignal bürdet einem jungen Trio Unmenschliches auf. Dabei haben die Protagonisten allesamt noch Steigerungspotential, aber das macht ja nix, denn sie hätten in höchstens zwei Fortsetzungen die Chance, es besser zu machen. Der Stoff des Films und dessen Ende bescheren nahezu alle möglichen, weiteren Verläufe, ideal. Wenn der geneigte Konsument schon mit unsäglichen Aufgüssen gefoltert wird, dann darf er es bestenfalls, wie hier, aufzeigen, wenn es sinnvoll möglich wäre. Dann kommt Murphy und sein Gesetz um die Ecke - und es wird nix d'raus.

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                                  The_Comedian 30.11.2014, 13:02 Geändert 06.12.2014, 02:06
                                  über Dredd

                                  Ha, ha, wer hätte das gedacht! Was? Kommt mal wieder 'n Remake um die Ecke und erzählt alles nochmal? Mitnichten, denn Grundstruktur, nebst Handlungsverlauf und Charakterzeichnung, stimmen mit dem Neunziger-Original nicht überein. Wo cheesy Karnevalskostüme, dümmliche Dialoge und sogar stellenweise (unfreiwillige) Komik herrschte, regiert in der (wahren) Zukunft mit dem Wissen der Vergangenheit, straight und knüppelhart, ein Spagat zwischen Reißer und Drama. Übermäßig viel wird ja nun nicht geredet in "Dredd", und das ist auch gut so, denn schauspielerisch würde z.B. ein Karl Urban schnell an seine Grenzen stoßen, wenn 'ne Schippe mehr von ihm verlangt würde. Wurde aber nicht, denn er passt perfekt in die Rolle, mit seiner stoischen, schweigsamen Art.

                                  "Lass die Geisel gehen, unverletzt, und ich garantiere dir lebenslangen Strafvollzug in Iso-Haft ohne Bewährung."

                                  Fast konträr dazu das phänomenale Tempo des Films. Roh und dynamisch wird die Story vorangepeitscht, gespickt mit interessanten Charakteren und Momenten der kurzen "Handbremse", die der Geschichte sogar ein wenig gesellschaftskritische Tiefe geben, nur um dann wieder erbarmungslos abzugeh'n! Rated-R geht okay, als Action-Fan ist "Dredd" ein stark an der Comic-Vorlage orientierter Kracher, der kurzweilig und rasant unterhält.

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                                    Der Tod besucht eine mächtige Abtei und schleicht sich dabei giftig in die Herzen und Hirne der Diener und Großkupferten. Aus einer fantastischen Vorlage wird ein beachtenswerter Film, welcher gerade dann auch gut ist, wenn er leise wird, eindringlich und höchst persönlich. Ein Mönch und sein Novize dürfen sich der üblen Pest widmen und finden dabei zu sich selbst. Ron Perlman spielt die Rolle seines Lebens, nicht mehr dazu, denn man muss es erleben!

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                                    • Holmes und der Eiserne, gleichauf. Letzterer jedoch sollte nicht noch einmal zurückkehren. Dazu teile ich die Meinung des Autors über eine notwendige Veränderung im Schaffen des eigentlichen Tausendsassas. Allerdings wird auch in diesem Fall der kommerzielle Trieb über den künstlerischen Anspruch siegen. Darüberhinaus bleiben Sherlock Holmes und die Avengers zunächst einmal feste vertragliche Verpflichtungen, sodass, alles in Allem, eine positive Prognose richtung o.a. These schwierig ausfällt.

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                                        The_Comedian 20.10.2014, 20:19 Geändert 19.06.2015, 00:03

                                        Okay, mach' ich mal den Anfang, zumal mir auch die Ehre zuteil wurde, Informationen zum Film an die werten Damen und Herren von MP zu senden. Vielen Dank dafür! Es lohnt sich auch, denn dieser (fast) typische Bikerstreifen der Endsechziger und frühen Siebziger wartet nicht nur u.a. mit Scott Glen und Gary Busey auf, sondern hebt sich auch durch die eigentlich gegensätzlich ausgerichtete Inszenierungsidee eines Joe Viola (Regie) und jenes Jonathan Demme (Drehbuch) von der starken Flut solcher Streifen ihrer Zeit ab, denn in "Angels Hard As They Come" entsteht eine Symbiose, die absolut und aussergewöhnlich passt. Wo Viola zurecht auf Entschleunigung setzt, wetzt Demme ab und an, klug eingebaut, sein Messer. Der Mann, der Dr. Hannibal Lecter beherrschte, setzt provokante Akzente gegen die oftmals als Verblendung der Realität geschimpfte Blumenwelt der Hippies und verleiht dem Film Würze. Viola macht das Hippie-Ding, denn geile Bikes in vollendeter Natur müssen sein. Und sind.

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                                          Bitte nicht falsch verstehen! Das ist alles schön und gut mit der unterkühlten, fast klinischen Inszenierung, aber in Verbindung mit einer schnell durchschaubaren Geschichte, ergo minimierter Spannung, ergibt sich leider ein Loch, genannt "Längen". Apostrophiert an dieser Stelle, weil der ausgezeichnete Cast, für mich Allen voran Tom Hardy und Gary Oldman, diesen Umstand der Tristesse mehr als wettmachen! Intensives Spiel und exakt passende Dialoge waren notwendig, um das Ding als "sehenswert" einzupendeln. Mit positiver Tendenz.

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                                            Ach, hätte Mr. Anderson doch bei seiner ewigen Franchise-Beerdigung "Resident Evil" nach dem starken ersten Teil die Flucht nach "Trashworld" angetreten und sich nicht mit den Sequels immer ernster genommen, wäre diese Reihe wohl so hoch wie "Mortal Kombat" anzusiedeln. Martial-Arts-Trash in Reinkultur wird detailverliebt vor cheesy Greenscreen zelebriert, in einer Farbenpracht, vorallem im Effektbereich, daß einem fast die Augen übergehen. Alles in diesem Neunziger-Manifest ist sowas von "straight-over-the-top", daß die grundgegebenen (Sub) Pop Art - Komponenten bereits vom Videogame-Klassiker selbst aufgezeigt wurden, spielt dabei dem gesamten Setting mehr als Optimal in die Karten: Wenn sich Lord Raiden, Sub Zero, Sonja Blade und Johnny Cage als klangvolle Kampfnamen in den Ring werfen, ist 1A-Choreo Pflicht! Hier punktet " Mortal Kombat" ordentlich, die Kampfszenen wirken ehrlich und spontan, überbordenden Akrobatikirrsinn findet man hingegen nicht. Ein Highlight stellt sicherlich "Highlander" Christopher Lambert als Raiden dar. Mit stoischem Silberblick, in dem ab und zu das Feuer lodert, eingebettet in ein nahezu mimikfreies Gesicht - und doch bietet er eine außergewöhnliche Präsenz auf der Leinwand, eine regelrechte hypnotisierende Aura, dazu zum Schreien komisch. Vom Nineties-Eurodance-Score (ultraretro aber passend) zur "Special Interest"-Bekundung, zum Ende: Hirn aus - Mortal Kombat an !!!

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                                              Sam Peckinpah siedelte diesen untypischen Spätwestern, welcher auch untypisch für sein übriges Schaffen ist, am Sterbebett des Wilden Westens an, wobei die Grundstimmung stets heiter-melancholisch, mitunter etwas langatmig anmutet. Dies merzt der unsterbliche Jason Robards mit links wieder aus, obwohl der Charakter des lüsternen Priesters der Interessanteste im Cast ist. Freud und Leid, untermalt von Jerry Goldsmith's Score und passenden Songs, liegen bei Peckinpah nah beieinander, vorallem ganz am Ende zeigt sich doch noch die altbekannte Art und Weise des Meisters. Aber verrät das nicht bereits der Filmtitel?

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                                              • Der Clown war schon lange traurig. Der Clown ist tot. Lang lebe der Clown. R.I.P., Genius...

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                                                • Eine Frage zu Beginn: Ist hier auch wieder Christopher Nolan als Produzent beteiligt? Wenn ja, dürfte die erneute Kollaboration mit Zack Snyder wieder positiv ausfallen, wie schon bei "Man Of Steel"! Sorgen machen zwei Besetzungen, nämlich "Bennifer", der schon einmal in einer Comicverfilmung verkackt hat, und "Jesse Milchbart", denn böse ist und wird er niemals. Gene Hackman lacht sich doch kaputt! Dagegen war Michael Shannon als Zod in "Man Of Steel" sehr gelungen. Na ja, alles mal abwarten...

                                                  • 7 .5

                                                    Regisseur Collet-Sera schickt wieder einmal Liam Neeson auf eine sehr persönliche Tour-de-Force, nachdem der "späte Actionheld" schon in "Unknown Identity" eine undurchsichtige Verschwörung im verschwitzten Nacken sitzen hatte. Was allerdings im erwähnten Vorgänger als etwas zu offensichtliche, jedoch schwächere und langatmigere "Frantic-Hommage" geriet, steigert sich in "Non-Stop" zur permanent spannenden, atemberaubenden Hetzjagd über den Wolken, wobei der Spannungsbogen aufgrund des klaustrophobischen Settings einen Schub nach dem Nächsten ohne zu reißen übersteht. Spannungslücken gibt es dadurch de facto keine, Logiklöcher halten sich gering, die Non-Stop-Unterhaltung wird nicht gesprengt. Der Plot ist bis zum Schluss einfalls,- und wendungsreich gestrickt, Liam Neeson vorallem, und der übrige Cast ausnahmslos, spielen glaubhaft und straight-on-top. Abzüge gibt es leider zum Finale, (man hätte es ahnen können) denn dort klammert sich "Papa Hollywood" plötzlich doch noch an "Mama Europa", wo bis dahin alles noch inszenatorisch einigermaßen auf dem Teppich blieb, wurde es dann doch noch überbordend spektakulär und vorhersehbar... ... Ja, was eigentlich? Um die ungeschriebenen Spoilergesetze mal dezent zu umschiffen, eine Frage zum Schluß: Wer sich den Film anschaut, möge einmal Neesons Gespräch mit dem Vorgesetzten am Boden, wo es sich um den Flugschreiber bzw. die Black Box dreht, in Relation zu einem alternativen Ende setzen. Wann traut sich endlich mal Jemand? Wann?

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