TheBirdman - Kommentare

Alle Kommentare von TheBirdman

  • 8 .5
    TheBirdman 11.12.2016, 01:20 Geändert 11.12.2016, 01:24
    über Arrival

    "Arrival" ist ein intelligenter Thriller, der endlich mal wieder abseits der Independence Day - Formel zu beeindrucken weiß. Villeneuve typisch, wird uns hier mal wieder Mind-Fuck vom Feinsten geliefert, über den man sich noch Stunden im Nachgang unterhalten kann. Dabei wird erneut mit der Frage gespielt, wie wir uns verhalten, wenn wir herausfinden, dass wir nicht allein im Universum sind. Kommen die Außerirdischen in feindseliger Mission oder wollen sie nur ein friedlicher Koexistenz mit uns zusammenleben? Genau diese Fragen werden von "Arrival" in einem verhältnismäßig anderen Licht präsentiert. Und das, wie ich finde, sehr bodenständig. Der Film erzählt den Erstkontakt in einem sehr glaubhaften und authentischen Setting, das immer wieder die Frage aufwirft, was man selbst tun würde, wenn Außerirdische auf der Erde landen würden.

    Im Stile von "2001" erwartet den Zuschauer eine philosophische Reise durch die Welt der Wissenschaft und dem Interagieren verschiedener Spezies. Dabei war es sehr erfrischend, einen Film aus der sprachlichen Ebene betrachtet zu sehen. Wie kommuniziere ich mit einer Lebensform, mit deren Sprache und Lebensweise noch kein Mensch zuvor in Kontakt getreten ist? Wie analysiere ich diese Sprache? Dabei ist es faszinierend, wie die von Amy Adams gespielte Linguistin Louise sich nach und nach den Heptapoden annähert. Der Film nimmt sich Zeit, um die Beziehung zwischen Mensch und Alien zu vertiefen und aufzubauen. Untermalt wird die ganze Kulisse von einem grandiosen Sound, der sowohl Respekt vor den Neuankömmlingen, als auch Spannung erzeugt.

    Neben all dem Licht, gibt es leider auch viel Schatten.

    So genial die Story, Bilder, Sound und Atmosphäre auch sein mögen, umso mehr habe ich mich an den Figuren gestört. Sämtliche Charaktere sind austauschbar, blass und werden nur durch ihre Ziele charakterisiert, Amy Adams inklusive. Alle Schauspieler machen ihren Job wirklich grundsolide, leisten aber auch keine übermäßig herausragenden Performances. Da hätte man auch Hinz und Kunz für die Besetzung nehmen können und niemanden hätte es gestört.
    Was mich leider auch gestört hat, ist das Ende.

    MÖGLICHE SPOILER!

    Hätten sie die letzten paar Minuten anders verpackt, wäre der Film eine wirklich runde Sache geworden. Stattdessen bleibt ein etwas melodramatischer Beigeschmack.

    Fazit: "Arrival" ist endlich mal wieder ein Sci-Fi Film abseits des Mainstream Kinos. Wer sich hier großartige Explosionen und CGI-Alien-Armeen erhofft, sollte doch lieber "Independence Day" schauen. Alle anderen erwartet ein tiefgründiges Drama über Völkerverständigung, das einen nachträglich zum Grübeln anregt.

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    • 10
      TheBirdman 07.12.2016, 17:54 Geändert 07.12.2016, 19:47

      Bester Film hier, Publikumspreis da, Standing Ovations bis die Schwarte knackt. Derzeit wird "La La Land" ja mit Vorschusslorbeeren zugeschüttet. Zu recht? Ja verdammt. Denn mit "La La Land" ist es Regisseur Damien Chazelle gelungen, direkt an seinen Vorgängererfolg "Whiplash" anzuknüpfen.

      Das Musical-Drama um die erfolglosen Künstler Mia und Sebastian ist authentisch, sympathisch und vor allem eines: großartig von vorne bis hinten. Selten sah man auf der Leinwand so viele lebensbejahende, bewegende und stimmungsvolle Szenen und Momente, wie in diesem Falle. Zumindest, wenn man auf die letzten Jahre zurückblickt.

      "La La Land" zieht den Zuschauer sofort in seinen Bann. Sei es durch die perfekt choreographierten Tanzszenen, die geniale Kameraführung oder schlichtweg durch die Songs, die bei mir sofort den ein oder anderen Ohrwurm ausgelöst haben. Auch wenn ich über die Story nicht viel verraten möchte, so viel sei gesagt: hinter der Einfachheit der Geschichte, verbirgt sich eine tiefgründige Parabel auf das Leben und ein faszinierender Blick auf das Showgeschäft Hollywood. In diesem Business gefangen tanzen, swingen und trällern sich Gosling und Stone durch die knapp zwei Stunden Lauflänge, die quasi wie im Flug vergeht. Dabei zeigen beide mal wieder, wie großartig sie als Duo agieren können. Da stimmt halt einfach die Chemie. In satten, fast schon überdrehten Farben, nehmen wir an ihrer Geschichte teil und fühlen mit den beiden Liebenden.

      Fazit: Der vermutlich beste Film des Jahres, der eine unglaubliche Lebensfreude vermittelt und den Zuschauer auf eine musikalische Reise durch die Welt der Künste, Liebe und das Leben mitnimmt. Eine Ode an die goldene Zeit Hollywoods und ein mit Liebe zum Detail gespickter Blick auf die Musik- und Schauspielszene.

      Preise hier, Preise da - bitte mehr davon!

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      • Der Drehbuchautor von Transformers? Sieht man leider! Teurer Edeltrash, mehr kann man nicht erwarten!

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        • Die ersten Kritiken zu "Batman v Superman" waren auch voller Begeisterung...
          Darauf kann man leider echt nicht viel gegen.

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            TheBirdman 23.10.2016, 19:24 Geändert 23.10.2016, 19:36

            "Doctor Strange" - ein Film, der im Vorfeld sehr vielversprechend aussah, nach dem Kinobesuch am letzten Mittwoch jedoch leider eine komplette Enttäuschung ist. Wenn ich als Comicfan im Kinosessel kurz davor bin einzuschlafen, läuft doch irgendwas schief.
            Marvels neuester Streich hat außer schönen Bildern und einigen wirklich genialen Momenten leider nicht viel mehr zu bieten. Die Handlung ist so vorhersehbar, wie selten zuvor. Man weiß ganz genau, wann die klischeebeladenen Charaktere was zu tun haben und welchen Weg sie gehen werden. Der eigentlich hervorragende Cast, wirkt dabei so lustlos wie selten zuvor. Die Rolle des Dr. Strange, lässt sogar eine Größe wie Cumberbatch anstrengend und nervtötend erscheinen. Man merkt regelrecht, wie unterfordert die Hauptakteure sind, allen voran Tilda Swinton. Die Dialoge sind konstruiert, pseudointellektuell und viele Witze einfach deplatziert. Meine anfängliche Hoffnung, dass der Sprung durch die Realitäten etwas komplexer erklärt wird, wurde schon nach der ersten Hälfte komplett zerschlagen. Hier bleiben keine Fragen offen, so muss ja schließlich auch jeder 10-jährige ins Kino gelockt werden.
            Wenn ich natürlich einen Regisseur ans Steuer lasse, der bisher nun aber wirklich keinen einzigen wirklich guten Film zu Stande gebracht hat, sollte man natürlich auch nicht mehr erwarten.
            Was Dr. Strange auf der großen Leinwand, dann doch sehenswert macht, sind die Bilder. Die bereits in den Trailern präsentierte Verzerrung und Veränderung der Realität, ist wirklich phantastisch in Szene gesetzt. Kleine optische und inszenatorische Spielerein, machen einige Szenen zu einem wirklichen Augenschmauß. Dahingehend unterscheidet er sich grundlegend von anderen Filmen des MCU....Das war es dann aber auch schon.
            Ob ich letztenendes überhaupt mehr von Dr. Strange sehen möchte, ist nach diesem Kinobesuch mehr als fraglich.
            Fazit: "Dr. Strange" ist schon jetzt eine der Enttäuschungen des Jahres und nach grandiosen Filmen wie "Winter Soldier" oder "Guardians of the Galaxy" ein herber Rückschlag für das MCU.

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            • Darf man eigentlich jetzt schon seine Kritik abgeben? Ohne natürlich auf die Handlung des Films oder gewisse Szenen einzugehen, versteht sich.

              • 7
                über Snowden

                Oliver Stone gehört zu einer Riege an Altmeister-Regisseuren, deren Filme leider im Laufe der Jahre deutlich an Qualität verloren haben. Mal abgesehen davon haben alle Werke des US-Patrioten eines gemeinsam: Sie sind kontrovers, streitbar und regen nachhaltig zum Diskutieren an. "Snowden" bildet da natürlich keine Ausnahme. Während man dem Film aus cineastischer Sicht einiges an Schwachstellen ankreiden kann, ist die Message umso eindringlicher und erschreckender. Wie kann ich mich als Otto-Normal-Vebraucher vor einer Maschinerie schützen, die meine Daten unaufhaltsam sammelt, analysiert und interpretiert? In unserer vernetzten Welt bleibt wenig Freiraum für Privatsphäre. Die Technik erweist sich als Segen und Fluch zugleich. Ständig steht man unter der unsichtbaren Hand des "Big Brother", sei es in einem Chatroom, durch die Linse einer Webcam oder schlicht und einfach die Benutzung eines Handys. In eindringlichen Szenen weist Oliver Stone dem Zuschauer die geheimen Machenschaften der NSA und ihre unberechenbaren Methoden auf. In Sekunden ist ein Handy gehakt, ein nahöstliches Dorf per Knopfdruck bombadiert oder das Leben eines Menschen zerstört. Edward Snowden bestätigte seinerzeit das, was sich vermutlich schon Millionen von Usern weltweit dachten. Während die einen ihn als Vaterlandsverräter beschimpfen, feiern ihn Andere wiederum als einen klaren Verfechter des Volkes, der selbstlos sein Leben und seine Zukunft für das Wohl aller aufs Spiel setzt. Zwei Seiten einer Münze, die beide für die Wahrheit zu stehen scheinen. In ständig wechselnden Zeitebenen schildert Stone, wie aus dem anfänglichen Patrioten ein letztenendes ernst zunehmender Systemkritiker wird. Bei der Verkörperung des weltbekannten Whistleblowers durch Joseph-Gordon Levitt ist ihm dabei ein wahrer Glücksgriff gelungen. Levitt adaptiert bei seiner Performance nicht nur die eindringliche Stimmlage Snowdens, sondern auch seine Mimik und Gestik. Von der ersten Sekunde an besteht für den Zuschauer kein Zweifel, dass der Schauspieler die reale Person ist. Der Cast an seiner Seite kann sich dabei durchaus sehen lassen, auch wenn der Einblick in Snowdens Privatleben oder die Beziehung zu Freundin Lindsey arg kitschig und überzeichnet dargestellt wird. Wo wir auch schon beim großen Problem des Films wären. "Snowden" ist mit seinen 138 Minuten Laufzeit viel zu lang geraten. Viele Szenen wirken wie unnötige Lückenfüller, die das Geschehen leider stellenweise unglaubwürdig machen. Das sorgt natürlich ebenfalls dafür, dass die Spannung zeitweise in den Keller rutscht. Selbstverständlich darf auch die Stone-typische Portion Pathos nicht fehlen, der von dem Score leider in vielen Momenten dramaturgisch auf die Spitze getrieben wird. Die Erzählweise zeigt wieder einmal deutlich, wie Oliver Stone zu dem Thema eingestellt ist und er viel Wert auf die Glorifizierung einer Heldenfigur legt. Dabei bewegt er sich inszenatorisch oft an einem schmalen Abgrund hin zu schnörkelloser Schwarz-Weißmalerei.
                Fazit: Informatives, gut gespieltes jedoch überlanges Politdrama, das Interesse an der Materie weckt. Auch wenn viele Dinge schon bekannt sind, schockiert "Snowden" nachhaltig und lässt einen selbst den eigenen Technik- und Medienkonsum überdenken. Mag man sich auch über die filmische Qualität streiten, so hat Oliver Stone doch sein Ziel, das erneute Polarisieren, erreicht. Eine Regie-Legende auf dem aufsteigenden Ast!

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                • 6

                  "Midnight Special" ist ungefähr so, als würde man in das Ende einer Serie einsteigen, ohne vorher die übrigen Folgen gesehen zu haben. Als Zuschauer wird man mitten in das Geschehen katapultiert und muss sich einen Großteil der Zusammenhänge und Vorgeschichte anhand kleiner Puzzle-Teile selbst zusammenbasteln. Diese Erzählweise funktioniert einerseits gut, andererseits gelingt es einem dabei jedoch kaum, eine Beziehung zu den Charakteren aufzubauen. Größtenteils ist einem das Schicksal der klischehaften Hauptakteure verhältnismäßig egal. Welche Funktion Joel Edgerton in dem Film hatte, ist mir immer noch schleierhaft. Als einfältiger State Trooper und Beschützer von Glühwürmchen Alton ist der Schauspieler leider deutlich unterfordert. Grummelbacke Michael Shannon ist wie gewohnt sehenswert. Er ist im Grunde die einzige Figur, zu der man eine gewisse Nähe aufbauen kann. Seine Leistung reicht zwar bei jedem nicht an "Take Shelter" heran, ist aber solide und gut gespielt. Leider sind gute Dialogesequenzen der Darsteller Mangelware. Im Vordergrund des Films steht die Mission, für welche die verschiedenen Parteien unterschiedliche Motivationen aufbringen und sich von Punkt A nach Punkt B bewegen. Dabei gelingt es Nichols oft nicht so wirklich, sich tonal für eine Richtung zu entscheiden. Für ein waschechtes Familiendrama sind die Beziehungskonstellationen und die Figurenzeichnung zu flach und für einen Sci-Fi Thriller fehlt es "Midnight Special" an der nötigen Spannung. Und irgendwie hat man das Gefühl, dass man als Zuschauer nicht wirklich etwas Neues zu sehen bekommt.
                  Als Hommage an die 80er Jahre mit einem wirklich spitzenmäßigen Score geht "Midnight Special" jedoch alle mal durch, mag man auch von dem Ende halten was man will. E.T. lässt grüßen.
                  Fazit: Solides Sci-Fi-Drama, dass jedoch leider hinter "Mud" und "Take Shelter" zurückbleibt und die Erwartungen nicht wirklich erfüllen konnte.

                  PS: J.J. Abrams wäre sicherlich stolz auf dieses Lens Flare Gewitter.

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                  • 7 .5
                    über Sicario

                    Es herrscht Krieg! Ein Krieg, den keine Seite für sich entscheiden kann, aus dem kein klarer Sieger hervorgehen wird. Es ist ein aussichtloser Kampf gegen die Macht der Drogen. Statt die Gefahr zu beseitigen, lässt sie sich lediglich in Teilen eingrenzen. Und selbst das mit nur mit Müh und Not. Wo ein Kartell, wo ein Labor fällt, wachsen schon wieder neue aus dem Boden. Diese Message, die uns "Sicario" da vermittelt, ist ernüchternd. Ähnlich wie "Traffic" oder "Narcos" stehen wir als Zuschauer hilflosen Einsatztruppen gegenüber, die mit der anhaltenden Situation in Südamerka schlicht und ergreifend überfordert sind. Zwischen all dem Leid und der Korruption verschwinden die Grenzen zwischen richtig und falsch mehr denn je.
                    Letztenendes stellt sich dabei die Frage, was die "Guten"in Hinsicht auf ihre Methoden noch von den "Bösen" unterscheidet. Und wer ist eigentlich Freund und wer Feind? Villeneuve gibt auf all diese Fragen keine Antworten. Nein, er versucht sie unkommentiert zu lassen und den Zuschauer zu eigenen moralischen Schlüssen zu animieren.

                    7
                    • 6

                      "Conjuring 2" weist die typischen Probleme eines James Wan Films auf. Die erste Hälfte ist sehr gut, die zweite Hälfte leider Murks. So war es letztenendes leider auch schon bei Vertretern wie "Conjuring - Die Heimsuchung" und bei "Insidious". Wird in der ersten Stunde noch eine unheimliche und bedrohliche Atmosphäre aufgebaut, die von einem grandiosen Score, einer genialen Kameraführung und soliden Schockmomenten abgerundet wird, flüchtet sich der Film gegen Ende hin mehr und mehr in die Belanglosigkeit. Die Auflösung der Schauergeschichte wirkt billig dahingeklatscht und auch das actionreiche Finale ist bei weitem over-the-top. Das kann am Ende nicht einmal das erstaunlich gute Schauspiel von Jungdarstellerin Madison Wolfe verhindern. Vergeblich wird versucht, dem Ehepaar Warren eine gewisse Charaktertiefe zu verleihen. So definieren sie sich leider nur über ihre (unbändige) Liebe zueinander, die leider stellenweise in die Kitschkiste abdriftet und dem ganzen Geschehen die Glaubwürdigkeit nimmt. Fazit: James Wan vergeudet erneut sein Potential. Das er sein Genre zu beherrschen weiß, zeigt uns die erste Stunde des Films. Wäre er diese Schiene weiter gefahren, wäre aus dem viel zu langen "Conjuring 2" vermutlich ein richtig guter Horror-Streifen geworden.

                      10
                      • Mir tun all diejenigen männlichen Hauptdarsteller leid, die Daniel-Day Lewis 2018 bei seiner Dankesrede zuhören müssen.

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                        • 9

                          „Spotlight“ ist einer der Filme, die einen sowohl begeistert, als auch enttäuscht zurücklassen. Begeistert aufgrund seiner filmischen Qualität und wieder einmal enttäuscht darüber, dass diesem Geniestreich nicht mehr Aufmerksamkeit gewidmet wird.
                          Tom McCarthys Investigativ-Thriller ist nämlich genau das, ein Thriller, ein spannungsgeladener Film der anderen Art. Er verzichtet auf die üblichen Elemente wie laute bedrohliche Musik, reißerische Kamerafahrten oder eine wendungsreiche Story. Fast schon dokumentarisch begleitet McCarthy das Sportlight Team auf der Suche nach der Wahrheit. Nüchtern inszeniert wird einem fernab jeglicher Klischees das Ausmaß einer landesweiten, nein sogar weltweiten Verschwörung bewusst nähergebracht.
                          Zusammen mit den Journalisten wird der Zuschauer in einen Sumpf aus Korruption, moralischen Missständen und mangelnder Zivilcourage gezogen. Eine ganze Stadt blickt weg, während sich dutzende Männer des Glaubens an wehrlosen Kindern vergehen. Eine grauenvolle Realität und eine Geschichte, die es wert ist erzählt zu werden. Je mehr das Team aufdeckt, desto mehr gerät man als mündiger Zuschauer ins Staunen und Kopfschütteln.
                          Dabei leistet das komplette Schauspielensemble einen hervorragenden Job. In perfekt geschriebenen Dialogen und genauso eindringlich inszenierten Szenen, bekommen wir einen recht authentischen Einblick in die Welt des Journalismus vermittelt. Die Authentizität die einem die Figuren vermitteln, machen das Gesehene noch einmal viel realer und intensiver. Am Ende sitzt man wirklich da und ist einfach nur sprachlos, ja regelrecht fassungslos.
                          Das der Film durchaus einige Längen hat, kann man natürlich nicht abstreiten. Allerdings hat das dem cineastischen Erlebnis keinen Abbruch getan. Im Gegenteil, so konnte man für sich selbst die einzelnen Puzzleteile zusammensetzen und dadurch jede Minute in vollen Zügen genießen.
                          Denn so hervorragend der Film auch ist, umso weniger ist er für den Mainstream-Kinogänger konzipiert. Man braucht schon einiges an Geduld und Sitzfleisch und muss „Spotlight“ während des Sehens seine volle Aufmerksamkeit widmen. Dass solche Meisterwerke, mal abgesehen von der Oscarverleihung, kaum hervorstechen, ist leider umso bedauerlicher.
                          Fazit: Fesselnder Journalismus-Thriller, der nachhaltig zum Nachdenken anregt und sich schon bei der Erstsichtung ins Gedächtnis brennt. Ein Film, der an die Substanz geht und erschüttert. Und sind wir doch mal ehrlich. Der abschließende Abriss über weltweit aufgedeckte Missbrauchsfälle spricht selbstverständlich Bände.

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                          • Sopranos
                            Nach den ersten drei Folgen abgeschalten und keine Lust, dem Ganzen eine zweiten Chance zu geben. Einfach nicht mein Fall.

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                            • Mein Vorschlag: "Groot" aus "Guardians of the Galaxy"
                              Hoffe den gibt es noch nicht.

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                              • 1
                                • Anhand des Trailers hab ich keine Ahnung, was der Film eigentlich sein will und inwiefern er sich selbst überhaupt ernst nimmt. Zu viel gemischte Zutaten, die mir nicht wirklich schmecken.

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                                    • 6

                                      "Star Trek Beyond" ist als Gesamtprodukt leider recht enttäuschend geraten. Der Film schleppt sich über seine zwei Stunden Lauflänge von Actionsequenz zu Actionsequenz und lässt über weite Strecken eine ordentlich konstruierte Story vermissen. Hier wirkt einfach vieles zu einfach und zu flach. Dabei kommt mir die Charakterzeichnung der Figuren leider viel zu kurz. Bemüht man sich bei Figuren wie Spock und Kirk noch, den Charakteren ein bisschen Tiefe zu verleihen, so scheitert es doch an den Nebenfiguren um Sulu, Uhura und Chekov. Von Idris Elba als Bösewicht Krall und seiner vollkommen klischeehaften Motivation ganz zu schweigen. Hier wird ein hervorragender Schauspieler leider zu sehr vergeudet.
                                      Trotz allem kann man dem Film einen gewissen Charme nicht abstreiten. Chris Pine und Co versuchen das Beste aus ihren Rollen herauszuholen. Für gelegentlich witzige Momente sorgt das überaus sympathische Gespann aus Pille und Spock, sowie unserem Ingenieur Scotty. Das CGI macht einiges her, auch wenn die actiongepackten Einlagen teilweise viel zu lang und überladen sind. Gerade die Orbital-Stadt Yorktown stellt einen wirklich beeindruckenden Schauplatz dar. Auch wenn die Idee nicht neu ist (siehe Elysium).
                                      Fazit: Justin Lin hat mal wieder gezeigt, dass er sich im Actiongenre sehr gut auskennt. Das er dabei wirklich vieles vernachlässigt, war einem dabei leider im Vorfeld schon klar. J.J. Abrams hat da schon mehr vorzuweisen gehabt. So kratzt "Star Trek Beyond" gerade so an der 6 Punkte Marke. Für Fans von Sci-Fi Action bleibt der Film jedoch allemal zu empfehlen.

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                                      • 8

                                        Lang hat es gedauert, endlich habe ich die Bildungslücke geschlossen: Pulp Fiction. Der beste Tarantino, einer der besten Filme aller Zeiten etc etc....die Vorschusslorbeeren kennen keine Grenzen. Gehypte Filme haben es da natürlich oft schwer, den eigenen Erwartungen gerecht zu werden.
                                        Doch nach der Sichtung des Films, kann ich mich diesem Hype nur anschließen. Auch wenn ich erstmal knapp zwanzig Minuten gebraucht hab, um mich in das Szenario einzufinden.
                                        Pulp Fiction ist eine Wucht an Film! Und das, obwohl die Story unglaublich simpel gehalten ist. Die verrückten und abgedrehten Charaktere geraten von einer irrwitzigen Situation in die nächste. Immer wieder stoßen bekannte Schauspieler in grandios geschriebenen Rollen zu der Besetzung hinzu und bereichern das Filmerlebnis mit ihrer Präsenz und Darstellungskraft. Die einzelnen Episoden greifen dabei perfekt ineinander und ergeben in der Gesamtheit ein dynamisches Hin- und Her. Der schwarzhumorische Witz kommt gerade in den skurrilen Dialogen hervorragend zum Ausdruck, beispielsweise wenn zwei Killer kurz vor ihrem Job noch ein "Fachgespräch" über Hamburger führen.Tarantino eben.
                                        Die teilweise überspitzte Gewalt und die Unvorhersehbarkeit einiger Ereignisse, runden das cineastische Erlebnis gekonnt ab und hinterlassen noch nachhaltig einen bleibenden Eindruck.
                                        Fazit: Für mich der beste Tarantino-Film nach "Inglorious Basterds" und ein weiterer Beweis für die Grandiosität eines meisterhaften Regisseurs.

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                                          • 5 .5
                                            TheBirdman 03.07.2016, 15:04 Geändert 03.07.2016, 15:05

                                            Stumpfsinniges Heldenepos, dass seine dünne Story mit Witz, brachialen Actionsequenzen und einem charismatischen Hauptakteur zu überdecken weiß. Dwayne Johnson ist und bleibt einfach ein unglaublich sympathischer Darsteller, dem es regelmäßig gelingt, mittelmäßge bis schlechte Filme durch seine bloße Präsenz aufzuwerten.
                                            Allerdings kann auch "The Rock" nicht verhindern, dass sich der Film im Grunde nur von Actionspektakel zu Actionspektakel hangelt und die Charaktere durchgehend blass und eindimensional bleiben. Das überladene CGI ist auch nicht gerade auf der Höhe der Zeit, stellenweise erinnern Schlachtenmomente eher an Videospiele. Das haben wir schon weit aus besser gesehen!
                                            Fazit: "Hercules" - akzeptables Krawallkino für verregnete Sonntage.

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                                            • 6 .5
                                              TheBirdman 11.06.2016, 20:47 Geändert 11.06.2016, 21:44

                                              "Manhattan" ist ein Film über eine Gruppe von Leuten, die im Grunde keine Ahnung von Liebe haben. Mehr und mehr hatte ich während der Sichtung des Films den Eindruck, dass all die Figuren nur triebgesteuert sind. Sie wollen nicht allein sein und wechseln die Partner, wie die Unterwäsche. Am Ende nennen sie das dann "Liebe", sie haben sich "verliebt". Also bitte. Sie handeln zu vorschnell, ändern ihre Meinungen und Ansichten nach Belieben. Für mich ein gewaltiger Minuspunkt, der den Film, meines Empfindens nach, leider stark nach unten zieht.
                                              Dabei muss ich allerdings zugeben, dass die Dialoge eigentlich fein gestrickt sind. Die Spielereien innerhalb der Gespräche und der Aufbau einiger optischer Finessen sind wirklich unterhaltsam. Der Film hat dabei mehr mit einem Drama, als einer Komödie gemeinsam. Richtig lachen, geschweige denn schmunzeln musste ich leider kaum. Was vielleicht auch an den größtenteils unsympathischen Figuren liegt, allen voran Diane Keaton. Die Charaktere wirken fast ausnahmslos abgehoben, versnobt und von sich selbst eingenommen. Wenn man den kleinen, unscheinbaren Woody Allen sieht, wie er versucht den Frauenheld zu mimen, verliert das Geschehen zunehmend an Glaubwürdigkeit.
                                              Fazit: An sich recht akzeptables Drama, das die Stadt New York wunderbar in den Vordergrund hebt, jedoch an seinen Charakteren und ihrer stellenweise nicht nachvollziehbaren Handlungsweise krankt.

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                                                Shane Black gelingt es mit "The Nice Guys" eine perfekte Mischung aus Witz, cleveren Dialogen und beinharter Action zu erschaffen. Die sympathischen Versager geraten von einer witzigen Situation in die nächste und bekommen dabei kaum Zeit zum Atmen. Gerade Ryan Gosling beweist wieder einmal, was für ein grandioser und vielseitiger Schauspieler er ist. Ab einem gewissen Punkt konzentriert man sich nicht mehr auf die vorhersehbare Story, sondern vielmehr auf das Zusammenspiel der einzelnen Figuren und deren Wortgefechte. Das die Geschichte in den 70er Jahren angesiedelt ist, gibt "The Nice Guys" noch einen weiteren ergänzenden Pluspunkt. Die Kostüme und Musik laden förmlich dazu, Teil dieser Zeit zu sein und man sehnt sich nach dieser Epoche zurück.
                                                Fazit: Clever inszenierte Buddykomödie, deren charismatische Figuren dafür sorgen, dass Black seinen Vorgänger im Geiste "Kiss Kiss Bang Bang" noch einmal übertreffen kann.

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                                                • Bin ich hier der Einzige, der die Folge ziemlich schwach fand? Die ganze Geschichte auf den Iron Islands ging so unglaublich schnell und war so unglaubwürdig, dass ich echt sehr enttäuscht war. Auch das Tyrion, der ach so intelligente und geerdete Tyrion, sich einer Zauberin bedienen will, die man schon auf den ersten Blick als machthungrige Kreatur ausmachen kann, war sehr untypisch. Und das am Ende auch noch eine Art Zeitreise eingebaut wird, die das Schicksal einer beliebten Figur erklären soll, war unbedacht und leider etwas schlampig. Anscheinend ist es jetzt zur Gewohnheit geworden, in jeder Folge der 6. Staffel mehrere vertraute Figuren abzumurksen. So eine Schweinerei. Die Charaktere entwickeln sich immer mehr zurück. Lediglich Sansa bekommt endlich Aufwind und wird zu der Figur, für die sie bestimmt ist.
                                                  Ich hoffe wirklich, dass sich die Serie wieder etwas fängt...

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                                                  • Eine Kubrick-Collection, mit seinen wichtigsten Werken. 8 Filme in einer Box, mit Hintergrundinfos bestückt.

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