TheBirdman - Kommentare
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Alle Kommentare von TheBirdman
Hab mittlerweile das Gefühl, schon den halben Film gesehen zu haben.
Auch wenn die Bilder bisher echt super waren, stehe ich dem möglichen Hype noch etwas skeptisch gegenüber. Der Trailer zu "Avengers - Age of Ultron" sah auch genial aus, düster, bedrohlich, einfach super. Das Produkt war dann davon leider Meilen entfernt.
Hoffe einfach, dass der Film so "hart" wird, wie es der Trailer und die aktuellen Infos vermuten lassen und das Disney nicht wieder ihren "Familien-tauglich" Filter darüber legt.
Hoffe wirklich, dass "Inside Out" abseits von seiner Animationsfilm Kategorie was abräumen kann.
Tom Hardy as it best! Der Mann hat einfach eine so unglaubliche Präsenz, dass er sogar einen recht handlungsarmen Film wie "No turning back" zu einer sehenswerten Erfahrung macht. Die Geschichte um Ivan Locke, dessen Welt nach und nach zu bröckeln scheint, wird durch Hardys Spiel wahnsinnig authentisch inszeniert, die Telefonate gehen stellenweise an die Substanz und lassen einen mit dem einzigen Darsteller mitfiebern.
Auch wenn der Film seine Längen hat, sollte man sich dieses einzigartige filmische Erlebnis nicht entgehen lassen, gerade für Bewunderer der Schauspielkunst entfaltet es seine volle Wirkung.
Antikriegsfilm oder reines Propagandagehabe? Ist der Streifen auch nur ansatzweise Oscar-würdig? Diese Fragen stellt sich vermutlich jeder, der auch nur ansatzweise etwas von diesem Film gehört oder gelesen hat. Ja, "American Sniper" ist ein patriotisches Gesamtwerkt, das den Soldaten als fast schon kaltblütige Killermaschine darstellt, der für Recht und Vaterland bereitwillig tötet oder gar den Löffel abgibt. Ja, die Geschichte und die Dialoge sind von Pathos durchtränkt und stellenweise vernebelt. Hier wird einem Massenmörder Tribut gezollt, der sein Handeln selten hinterfragte und sich ohne groß nachzudenken in tödliche Gefahr begab. Das dieser Mann dann auch noch als Held verehrt wird, erscheint für uns vollkommen unglaubwürdig.
Richtig, für uns. Doch die Amerikaner brauchen Heldenfiguren, es gehört zu ihrer Kultur, dass sie Personen verehren, die einen gewissen Dienst für das eigene Land geleistet haben. Für uns unvorstellbar, da wir Chris Kyle von unserem auswärtigen Standpunkt aus als Mörder ansehen.
Dabei ist es nicht verwunderlich, dass der Film eine deftige Schwarz-Weiß Malerei aufzeichnet, die des guten Marines/Seals und des bitterbösen Iraki. "American Sniper" basiert nun einmal auf den Aufzeichnungen und Ansichten von Kyle, die an sich nicht wirklich postiv ethisch vertretbar sind, er wird in den Vordergrund gestellt und seine Ideologie spiegelt sich in dem kompletten Film wieder. Das macht den Film so patriotisch, das macht ihn unserer Ansicht nach zu einem reinen Propagandawerk. Der Mann ist der Protagonist, nicht sein Heimatland, seine Taten und Ansichten werden lediglich wiedergespiegelt.
Lässt man "American Sniper" somit als das stehen, was er ist, kann man dem Film wirklich noch so einiges abgewinnen. Das Bild was dabei von Kyle gezeichnet wird, ist nicht unbedingt von guter Natur, im Gegenteil, er wirkt distanziert, unbesonnen und kalt, ein regelrechter Unsympath, der seine Familie im Stich lässt und für eine aussichtlose Sache vernachlässigt, die perfekte Mordwaffe, interessant gespielt von Bradley Cooper.
Der Look des Films ist, Eastwood typisch, von einem zwarten Grauton zersetzt, an dem ich mich wirklich jedes mal wieder erfreuen kann, die Straßengefechte und die Gewalt wirken authentisch und stellenweise verstörend.
Fazit: Nicht Eastwood macht den Film gänzlich zur patriotischen Hommage, sondern die "Legende" Chris Kyle, die einen mit dem Kopf schütteln lässt, deren Veehrung wir nicht nachvollziehen, geschweige denn verstehen können.
Danke James Watkins, du hast es geschafft! Mir ist schlecht, ich fühle mich unwohl und bin gelinde gesagt sprachlos. Kommt selten vor, ist aber so. Nach so einem Erlebnis wie "Eden Lake" ist es schwer, das gerade Gesehene in Worte zu fassen.
Die Story ist an sich nicht neu, großflächig sogar recht genre-typisch und klischeeüberladen, die Charaktere bleiben weitestgehend blass. Doch diese Schonungslosigkeit, mit der dieser Film daher kommt, seine Härte und seine durchgängige Aussichtslosigkeit der Hauptakteure heben "Eden Lake" hervor und lassen das Geschehen, bis hin zum schockierenden Finale, trotz allem spannend und nervenaufreibend erscheinen. Immer wieder wird man überrascht und geschockt. Die Protagonisten stellen sich einem Kampf auf verlorenem Posten, egal wie viel Elend sie erleben müssen, immer wieder setzen die Autoren noch eine Schippe drauf. Dabei muss man besonders Jack O'Connell hervorheben, der in seiner erbarmungslosen und kaltblütigen Rolle eine richtig ansehnliche Leistung abliefert.
Fazit: Spannender, wenn auch handlungsarmer Thriller, der defintiv nichts für schwache Nerven ist.
Was macht den Mensch zum Mensch und die Maschine zur Maschine? Ab wann verschwimmen die Grenzen beider Intelligenzen miteinander? Diesen Fragen versucht der Sci-Fi Thriller "Ex Machina" auf die Spur zu kommen und macht dabei eine wirklich großartige Figur. Ohne mich dabei zu weit aus dem Fenster zu lehnen, kann ich getrost behaupten, dass Alex Garland einen der faszinierendsten und besten K.I. Filme der letzten Jahre geschaffen hat. Und das muss auf dem bereits überlaufenden Markt etwas heißen. Ohne dabei das Rad neu zu erfinden gelingt es ihm innerhalb seines kammerspielartigen, ruhig gehaltenen Settings eine unglaubliche Spannung zu erzeugen. Die Darsteller, allen voran Isaac und Vikander, agieren wirklich hervorragend. Die ganze Geschichte um Frankensteins attraktives Monster und die Frage nach dem Geheimnis des Erfinders sind dabei wirklich genial in Szene gesetzt. Immer wieder werden wir auf eine falsche Fährte gelockt. Nach Filmen wie "Chappie" oder "Avengers 2" wird das Genre endlich wieder auf eine realitätsnahe und philosophische Ebene gehoben und bietet im Nachgang noch viel Raum für Spekulationen und Diskussionspotential. Der Look von "Ex Machina" und die damit verbundene Technik ist wirklich unglaublich und sieht durchweg grandios aus.
"Ex Machina" - ein kleiner, ruhiger Film, der jedoch viele Blockbuster gleichen Genres mit einem weitaus höheren Budget mit links in die Tasche stecken kann.
Da merkt man mal wieder, dass teuer und gewaltig, nicht unbedingt gut sein muss.
Altmeister Ridley Scott schafft es nach Jahren der cineastischen Dürre endlich wieder einen soliden Sci-Fi Film auf die Beine zu stellen.
Dabei gelingt es Scott eine fast schon einfache Geschichte gekonnt und interessant in Szene zu setzen. Denn die Handlung ist im Grunde recht schnell erklärt. Mark Watney versucht nach einem Unfall auf dem Mars zu überleben, während sich sein Team auf eine waghalsige Rettungsmission begibt. Dramatisch und bierernst inszeniert, sollte man meinen. Weit gefehlt, denn so ist der Film fast schon humorvoll und sehr ruhig erzählt. Scott lässt sich viel Zeit, seine Geschichte zu entfalten, Action ist hier größtenteils fehl am Platze, das Überleben von Watney schon stark im Fokus des Geschehens. Da ist es leider etwas traurig, dass alle anderen Charaktere langweilige und uninteressante Stereotype bleiben, gerade die Damenrige um Jessica Chastain, Kate Mara und Kristen Wiig wirken zeitweise recht vergeudet. Da hilft es auch nicht, dass der Cast wirklich exzellent auf dem Papier aussieht, wenn die meisten Figuren klassisch klischeehafte Personen sind. Auch die Story wird ab einem gewissen Punkt recht zäh, man fiebert selten mit Watney mit, da man weiß, dass er sowieso irgendwie durchkommen wird. Das SPOILER! hollywood-typische Ende macht das ganze nicht gerade besser.
Aber irgendetwas hat mich dann doch an "Den Marsianer" gefesselt. Denn die Parts, in denen Watney seine botanischen Überlebnsmethodiken präsentiert und ihm seine Verzweiflung regelrecht ins Gesicht geschrieben steht, sind wirklich grandios. Auch die Bilder und der Score haben mich aus den Socken gehauen, nicht selten musste man an "Gravity" denken. Die Einsamkeit und der nackte Kampf ums Überleben sind dabei sowohl interessant, als auch inszenatorisch fasziniert.
"Der Marsianer" ist definitiv kein Meisterwerk und wird es bei den Oscars vermutlich schwer haben, großartig Preise abzuräumen.
Trotz allem bleibt er einer der besseren Sci-Fi Filme der letzten Jahre, ein Streifen, der "Interstellar" auf jeden Fall in der Gesamtqualität überbieten kann.
Es ist schon fast eine Art Mutprobe, diesen Schund anzusehen und sich dabei nicht minütlich zu übergeben. Im Vorfeld hatte ich gehört, dass dieser Film nicht viel taugt, aber dass er wirklich so miserabel ist, hätte ich nicht erwartet. Wie man zwei Stunden mit nichts füllen kann, ist mir schleierhaft. Die Story ist so selten dämlich, dass man am liebsten bei Zeiten ausschalten will. Warum verlieben sich diese reichen Posterboys in das schüchterne, durchschnittliche Mädchen von nebenan? Wollen sie damit die Zielgruppe erreichbarer machen oder was ist da los? Das Spiel der beiden Hauptakteure ist wirklich geradezu unterirdisch. Frau Johnson macht dabei ihrer Kollegin Stewart im hirnlos durch die Gegend schauen fast schon Konkurenz. Die beiden Hauptakteure (basierend auf einer Fanfiction für Twilight-Geeks) mimen Edward und Bella...Entschuldigung....Anastasia Steele (allein schon der Name) und Christian Grey in so einer charakterlosen Art und Weise, dass man sich wirklich fragt, wie die beiden den Sprung in den Hollywood-Olymp schaffen konnten. Warum diese naive, fast schon dämliche Literaturstudentin sich dem Willen ihres komplett unsympathischen, krankhaften Dominus unterwürft und dabei wirklich keine Peinlichkeit auslässt, ist mir schleierhaft. Klar, die Kleine ist rallig und er der reiche attraktive Märchenprinz, den sie sich schon immer gewünscht hat.
"Fifty Shades of Grey" ist todlangweilig, grenzwertig dumm und in fast keiner Sekunde unterhaltend. Einzig die ab und zu recht annehmbaren Bilder, halten mich davon ab, dem Film eine noch schlechtere Wertung zu geben.
Da hatte Frau E.L.James vermutlich eine Nacht auf dem Sofa verbringen und ihre abgedrehten, kranken Fantasien niederschreiben müssen.
Eine Verschwendung von Produktionskosten und eine Schande für die SM-Gemeinde.
Zum Glück erforderte der Film nicht mal 40% meiner Aufmerksamkeitsspanne.
Selten hat mich ein Film in letzter Zeit so berührt, so gepackt und in einem solchen Ausmaß zum Nachdenken angeregt, wie es dieses kleine Meisterwerk aus der Goldschmiede Pixar geschafft hat. Sympathische Figuren und innovative Ideen machen dem Zuschauer die Pubertät und die Vorgänge in unserem Kopf anschaulich und zeigen dahingehend nie zuvor da gewesene Bilder und Details zum Stauen (persönliches Highlight die Traumfabrik).
Damit würde ohne Frage der Gewinner des Animationsfilm-Oscars 2016 schon feststehen, die Konkurrenz ist vergleichsweise dünn und kaum vorhanden.
Spaß für Groß und Klein, wobei gerade ältere Zuschauer vermutlich die eine oder andere Träne vergießen werden.
Steckt diese Frau doch mal in ernsthafte Rollen! Klar, man sollte das machen, was man am besten kann und das wäre in ihrem Falle das naive dumme Blondchen mimen, aber das kann doch im Endeffekt nicht alles sein!
Also entweder ist das genau das, was Chris Pratt will oder sie ist im wahren Leben ganz anders.
Fakt ist, die Frau nervt!
"The Tree of Life" spaltet die Massen wie selten ein Film zuvor, die einen lieben ihn, die anderen können mit Malicks Machart nicht groß etwas anfangen. Bedauerlicherweise muss ich mich selbst nach diesem Erlebnis in letztere Sparte eingliedern. Malick hat einen Kunstfilm geschaffen, keine Frage, eine Ode an das Leben, an das Enstehen und den Verfall des Lebens und dessen endgültige Schönheit in seiner Gänze. Dabei ist die erste halbe Stunde wirklich herausragend inszeniert, mit seiner kurzen Einführung in das Leben der Familie O'Brien und den anschließenden Bildern zur Entstehung der Welt. Die Bilder, die wir dabei vor unserem geistigen Auge sehen, sind wundervoll, anmutig und stilbildend zugleich. Doch leider ist diese erste halbe Stunde leider schon das Beste an "The Tree of Life". Denn spätestens ab dem Zeitpunkt verliert sich der Film in seiner Langatmigkeit und der zähflüssigen Erzählstruktur der eigentlichen Handlung, die immer wieder mit pseudointellektuellen Kommentaren aus dem Off untermalt wird. Die Geschichte um die Familie O'Brien wirkt dabei stets so unglaublich banal, dass man schnell anfängt, das Interesse an den Figuren zu verlieren. Da können im Endeffekt nicht einmal die großartigen Performances der Darsteller (Pitt, Penn und Chastain) etwas retten, die ihren Charakteren allein schon durch ihre stellenweise nonverbale Aura Leben einhauchen.
Interessanter Kunstfilm, der wiederholt mit dem Vaterkomlex spielt, dessen Botschaft leider etwas auf der Strecke bleibt und einen mit mehr Fragen, als Antworten zurücklässt.
Mit Horror-Filmen ist es ja immer so eine Sache. Entweder sind heutige Vertreter bis zum Erbrechen klischeehaft und jumpscare-orientiert oder handwerklich solide Grusel-Streifen. "Die Frau in Schwarz" ist dabei definitiv in letzt genannter Kategorie einzuordnen. Mehr noch, würde ich den Film, ohne mich dabei zu weit aus dem Fenster zu lehnen, als einen der besten Horrorfilme der letzten Jahre bezeichnen.
Aber wieso eigentlich?
Zum einen orientiert sich Watkins an Grusel-Filmen der alten Schule. Hier stehen nicht der Fluch oder die Protagonisten im Vordergrund, sondern vielmehr das Haus selbst. Das Anwesen ist der heimliche Star des Films, unheilverkündend thront es über dem Watt und ist dabei mit seiner Umgebung und seiner Einrichtung so gut ausgestattet, dass einem allein schon vom bloßen Anblick ein Schauer über den Rücken läuft. Dabei wird weniger auf geisterhafte Erscheinungen, sondern vielmehr auf konventielle Grusel-Einlagen wert gelegt. Da quietscht eine Tür, schlammige Fußabdrücke befinden sich auf dem hölzernen Boden oder ein Türknauf bewegt sich wie von Geisterhand. Der Horror ist nuanciert und schafft es, einen bis zum Ende hin bei der Stange zu halten, Jumpscares sind perfekt gesetzt und kommen nicht zu überladen daher. Dabei ist es wirklich grandios, dass sich "Die Frau in Schwarz" nicht in übermäßige Krawall-Gewitter oder abstruse Plot-Auflösungen flüchtet. Im Gegenteil, so klingt der Film verhältnismäßig ruhig aus, auch wenn man sich über das fast schon etwas kitschige Ende durchaus streiten kann.
Daniel Radcliffe mimt dabei den Vater auf der Suche nach der Wahrheit zwar etwas hölzer, wirkt jedoch aufgrund der gut ausgefeilten Handlung stets präsent und schafft es, sich gekonnt von seinem Harry-Potter-Image zu distanzieren.
Kleiner, atmosphärisch dichter Grusel!
Bill Murray und Scarlett Johansson sind gemeinsam einsam. In einer Stadt, einer Welt, einer Kultur, die so ganz anders ist, als die ihre, stoßen Charlotte und Bob gebündelt mit ihren Sorgen, Ängsten und Alltagsproblemen aufeinander. Beide verstehen die Welt um sie herum nicht.
Er ist ein alternder Schauspieler, der seine besten Jahre bereits hinter sich hat und seine Popularität mittels vergangener Projekte und gelegentlichen Einlagen in Werbespots aufrecht erhält und nur noch ein Schatten seiner selbst zu sein scheint. Er blickt auf die Jahre zurück, die hinter ihm liegen und erkennt mehr und mehr,was an ihm vorbeigegangen ist, was er verpasst hat, dass er sich im Grunde noch jünger fühlt, als er eigentlich ist.
Sie ist das komplette Gegenteil von ihm. Jung, unverbraucht, hat das ganze Leben noch vor sich und nicht den leisesten Schimmer, in welche Richtung sie eines Tages der Wind wehen wird. Ihr Mann ist ein erfolgreicher Fotograf, doch Zeit besitzt er leider kaum und sie ist größtenteils auf sich allein gestellt. An dieser Stelle kam mir der Gedanke, dass sich Bobs Frau ebenso fühlen muss oder vielmehr musste.
Beide, sowohl Bob, als auch Charlotte, wissen trotz der Jahre die zwischen ihnen liegen, nicht so recht wer sie sind, befinden sich schlicht und ergreifend in einer Idenditätskrise. Nebensächlichkeiten (wie die Farbe des Teppiches) bestimmen ihren Alltag, sie haben den Sinn für das wirklich wichtige im Leben verloren. In einem Land, dessen Kultur sie nicht so recht erfassen können, die von Traditionen geprägt ist, finden sie irgendwie zueinander. Dabei fand ich es sehr erfrischend, dass die Beziehung, die die beiden führen fast kaum über ein platonisches Verhältnis hinauswächst.
Die Chemie stimmt einfach zwischen den beiden Schauspielern, die Authentizität, welche von den beiden vermittelt wird, ist ergreifend und hält für den Zuschauer das komplette Spektrum an Emotionen parat. Gerade Bill Murray bietet eine hervorragende Leistung. Er ist auf der einen Seite zynisch und in gewisser Weise wirklich cool, auf der anderen Seite gebrochen und kraftlos.
Am Ende bleibt eine fast schon perfekt inszenierte Charakterstudie und das Bild einer Gesellschaft, die mit der Welt und der Suche nach dem „Ich“ heillos überfordert ist.
Kleines Kino, ganz groß!
Deutlich spannender als "The Conjuring" und "Insidious", verliert sich "Saw" im Laufe der Handlung leider in zu vielen Ungereimtheiten und hanebüchenen Plot-Einlagen. Im Ernst, wieso hat ein Krebs-Kranker, nichts besseres zu tun, als seine verbleibende Zeit auf Erden zu nutzen, um diverse ausgefallene Folter- und Mordapparturen zu basteln, mit denen er möglichst viele sündige Szenen maltretieren und im besten Falle läuertn kann? Und was zum Geier macht Danny Glover in dieser ganzen Sache, wozu ist sein Charakter gut? Leider ist Glover nur ein Beispiel, für die vielen stereotypischen und uninteressanten Figuren, die der Film zu bieten hat.
Und doch hatte "Saw" etwas, dass mich in seinen Bann gezogen hat, das mich stärker unterhalten hat, als dies andere Werke Wans getan haben. Zugegeben besitzt der Film einige grandiose Schock- und Spannungsmomente, die mich als Zuschauer bei der Stange halten konnten (Bsp. das Monster im Schrank). Abgesehen von der Art und Weise, wie Jigsaw seine Lebenszeit nutzt, ist das Prinzip das dahinter steht gar nicht mal so schlecht. Auch wie die einzelnen "Quests" aufeinander aufbauen, ist durchaus interessant.
Und seien wir doch mal ehrlich, der Kerl ist wirklich unglaublich kreativ.
In der Gesamtheit bleibt "Saw" nicht ganz so rund, wie anderweitige Filme von James Wan, allerdings um einiges mitreißender.
Eine für das prüde Amerika äußerst gewagte Freakshow mit einem hervorragenden Tim Curry. Mögen die Lieder und die Charaktere noch so verrückt und extravagant sein, so ist die komplette Story in meinen Augen leider ziemlicher Murks.
Subtiler, leiser Grusel, der seinen Fokus weniger auf Schreckmomente legt, sondern sich viel mehr auf die Freundschaft der beiden Außenseiter konzentriert und ganz nebenbei das Vampire-Genre auf eine völlig neue Ebene hebt.
Kleiner, aber feiner Streifen, hart und rührend zugleich.
Der perfekte Abschluss einer Trilogie, der mich, seinen Vorgängern gleich, zutiefst berührt und nachdenklich gestimmt hat. Zu sehen, wie sich Jesse und Celine über den Zeitraum von 18 Jahren entwickelt haben, wie sie ihre Ansichten auf das Leben und die Liebe durch das Sammeln von Erfahrungen geändert und verfeinert haben, ist nicht nur grandios inszeniert, sondern zugleich unglaublich authentisch und erstaunlicherweise sogar recht kitschfrei verpackt. Dabei bietet die „Before-Trilogie“ wahnsinnig starke Dialoge und Momente, die wirklich unter die Haut gehen. Im Grunde ist der dritte Teil weniger eine Liebesgeschichte, als vielmehr eine Studie über die Kongruenz von Mann und Frau. Wie verändern wir uns, wenn wir plötzlich Verantwortung tragen müssen, für einen Partner, Kinder oder uns selbst? Was tun, wenn sich der Alltag wie ein drohender Schatten über einen legt? Diese Fragen und das glaubhafte Spiele der beiden Hauptakteure lassen die 105 Minuten wie im Flug vergehen, man hängt gebannt an der Geschichte der zwei Liebenden, die man nun schon zwei Filme lang auf ihrem Weg der Selbstfindung quer durch Europa begleitet hat.
Danke Herr Linklater, dass Sie uns gezeigt haben, dass Liebesfilme auch anders sein können!
"Mulholland Drive" ist und bleibt ein Film, an dem man sich die Zähne ausbeißen kann, Interpretationen gibt es zuhauf und eine Zweitsichtung steht definitiv auf dem Pflichtprogramm, zu viele Fragen sind und bleiben noch offen. Dabei verwebt Lynch verschiedene Genres und Motive zu einem hochspannenden, wenn auch verwirrenden Thriller. Der Film strotzt dabei nur so vor Details und versteckten Botschaften, vermischt mit einer deftigen Kritk an der Traumfabrik Hollywood und dem Streben nach Erfolg und Perfektion. Nach den knapp zweieinhalb Stunden sitzt man erst einmal ratlos vor der Flimmerkiste. Was hat man da gerade gesehen, auf was für einen Trip wurde ich da mitgenommen? Die Leistung der Schauspieler, die Komposition der Farb- und Bildgestaltung und der am Ende wirklich umwerfende Plot erzeugen ein Filmerlebnis, das seinesgleichen sucht. Zum Schluss ergibt im Grunde alles Sinn, die einzelnen Puzzleteile setzen sich zu einem Ganzen zusammen und man bekommt Licht ins Dunkel. Denn ähnlich wie in einem Traum, folgt "Mulholland Drive" keinem linearen Handlungsstrang, wir bewegen uns sprunghaft zwischen den Schauplätzen und Charakteren hin und her und nehmen es für selbstverständlich hin, das plötzliche Auftauchen von Gegenständen oder Personen wird am Ende ebenfalls nicht hinterfragt, sondern lediglich zur Kenntnis genommen, sowohl vom Zuschauer, als auch von den Akteuren selbst.
Großes Kino und ein Muss für alle Fans von Plot-Twist Filmen!
Packendes und zugleich verstörendes Portrait einer Gesellschaft, für die der Tod zum alltäglichen Geschäft gehört und die gezwungen ist, die Kindheit bei Zeiten hinter sich zu lassen. Fast schon nüchtern erzählt „City of God“ die Geschichte zweier junger Männer (Locke und Buscape), die in den Straßen des gleichnamigen Stadtteils unterschiedliche Wege gehen und deren Schicksal sich in einem einzigen Moment entscheiden wird. Teilweise in Rückblenden erzählt, zeigt „City of God“ sehr treffend, wie rau das Leben sein kann und wie gnadenlos das Gesetz der Straße durchgesetzt wird, wo eine Kamera mehr wert sein kann, als das eigene Leben.
Da wird einem erst einmal wieder bewusst, wie gut es uns eigentlich geht.
Patrick Wilson ist wieder einmal mit den Geschehnissen in einem Geisterhaus und seiner Rolle überfordert. Mit „Insidious“ ist Regisseur James Wan ein mittelmäßiger Grusel-Film gelungen, der einen Misch-Masch sämtlicher genretypischer Elemente darstellt und an sich nicht wirklich viel neu macht. Dabei begeht er mit „Insidious“ den gleichen Fehler, wie mit seinem zwei Jahre später folgenden Film „The Conjuring“. Er kreiert zuerst ein Szenario, das durch seinen Minimalismus Gänsehaut und Unbehagen hervorruft und wirklich über die erste dreiviertel Stunde atmosphärisch überzeugen kann (ein knackendes Babyfon, ein Silhouette am Fenster u.ä.). Doch dann verrennt sich die Geschichte in übernatürlichen, gigantischen Erscheinungen und Situationen, die stellenweise vor Bombast und Action bersten. Was in „The Conjuring“ der Exorzismus war, ist in „Insidious“ das Übergleiten zweier Protagonisten in eine Art Parallelwelt, in denen sie es mit allerlei bösartigen Mächten und Kreaturen aufnehmen müssen. Ab diesem Punkt fällt es einem schwer, das Geschehen auf der Leinwand noch großartig ernst zu nehmen. Mit Ausnahme von Ty Simpkins konnte auch das Spiel der Darsteller nicht wirklich überzeugen. Byrne bleibt hysterisch, Wilson ausdruckslos. Zudem war der Auftritt des Mediums äußerst lächerlich, ihre Erklärung der Ereignisse und das Hinleiten zum Showdown wenig befriedigend. Trotz allem bleibt „Insidious“ ein Film, der mit einem richtig ansehnlichen ersten Teil und einigen recht geglückten, wenn auch vorhersehbaren, Schockmomenten aufwartet, gegen Ende hin nur leider arg nachlässt. Da wäre definitiv mehr drin gewesen.
Zugegeben, ich versuche es immer wieder mit den Coen-Brüdern, aber irgendwie kommen wir drei auf keinen gemeinsamen Nenner. "Inside Llewyn Davis" fand ich super, "No Country for Old Men" war ansehnlich, aber nicht herausragend und von "Ladykillers", "Fargo" und "True Grit" war ich gelinde gesagt echt enttäuscht. Leider ordnet sich "O Brother, Where Art Thou?" mal wieder in letztere Spalte ein. Man schafft es kaum, zu den Charakteren großartig eine Beziehung aufzubauen, sie bleiben fast durchgängig verhältnismäßig blasse und uninteressante Stereotype. Die Abenteuer, die die drei Ganoven auf ihrer Odyssee bestehen müssen, wirken recht zusammenhangslos und gezwungen aneinandergereiht. Dabei schafft es die Geschichte wirklich nur in seltenen Momenten einen selbst mitzureißen. Man betrachtet das Geschehen aus einer nüchternen Perspektive, die einen den Zugang weitesgehend verwährt.
Das soll am Ende nicht bedeuten, dass die Coen Brüder hiermit einen wirklich schlechten Film abgeliefert haben.
Im Gegenteil, so gibt es während der 102 Minuten wirklich ab und zu witzige Szenen, die zwar etwas überkandidelt sind (z.B. der Auftritt von John Goodman), aber mich dann doch hin und wieder überzeugen konnten.
Zudem macht die Ansiedlung in den 30er Jahren wirklich einiges her, man bekommt Querverweise auf politische Aktivitäten, Rassismus und Gastauftritte historischer Persönlichkeiten, wie bspw. Babyface Nelson. Unterlegt wird die Szenerie von einem fast schon herausragenden Soundtrack, der das Leben in dieser Zeit perfekt einfängt und mich als Freund solcher Klänge wirklich begeistert hat. Gerade die Gesangsnummer der drei Hauptakteure kann sich durchaus sehen lassen.
Dann bin mal auf ihren größten Streich, "The Big Lebowski", gespannt.
In unserer heutigen Gesellschaft ist das Thema der vollständigen Überwachung so präsent wie nie zuvor. NSA, Facebook, all das sind Kontrollorgane, denen wir unser Privatleben mehr oder weniger deutlich offen legen. Doch was passiert, wenn wir herausfinden, dass nichts in unserem Leben echt ist, dass wir Marionetten einer übergeordneten Macht sind? In Trumans Welt ist nichts real, nur er selbst wirkt authentisch, ein Gutmensch, den die äußeren Umstände geformt und zu dem gemacht haben, was er heute ist. Dabei ist es verstörend zu sehen, was sich innerhalb und außerhalb der Kuppel abspielt. Die Menschen gieren nach Autenzität im Fernsehen, sie wollen aus ihrem Alltagstrott in eine "besser" Welt flüchten. Das Fernsehen zeigt ihnen dabei das, was sie selbst nicht haben können. Trumans Geschichte verbindet die Massen, schweißt sie zusammen. Während es den Zuschauern um Unterhaltung geht, ist den Produzenten jedes Mittel recht, um aus ihrem Goldesel Profit zu schlagen, Merchandising und Productplacement inklusive. Und wenn die Serie abgesetzt wird, suchen sich die Zuschauer etwas neues, an dem sie sich laben können. Und heute, knapp 20 Jahre nach dem Erscheinen von "Die Truman Show" hat sich daran nichts geändert. Schlimmer noch, so hat dieses Phänomen in Zeiten von Scripted Reality nur noch mehr zugenommen. Man könnte also sagen, dass der Film eine Art Vorreiter auf diesem Gebiet darstellt, ein warnendes Beispiel, dass unerhört geblieben ist und nebenbei eine klare Anspielung auf den Glauben und die Religionen darstellt. Ed Harris würde in diesem Falle die Rolle von Gott einnehmen, der die Geschicke in Trumans Kosmos lenkt und das Leben praktisch vorbestimmt. Allein die letzte Szene macht dies mehr als klar.
Jim Carrey zeigt dabei, dass er deutlich mehr ist, als der Grimassen schneidende Komiker. Seine Verkörperung des Truman geht unter die Haut, man fühlt in jeder Sekunde mit ihm mit und möchte wie er aus der ihn einkesselnden Welt ausbrechen. Im Laufe der Handlung fängt man mehr und mehr an zu verzweifeln, man bemitleidet den überaus sympathischen jungen Mann.
Am Ende stellte sich natürlich eine wichtige Frage, auf die ich selbst keine Antwort zu finden im Stande bin: Was wenn Truman niemals herausgefunden hätte, dass nichts um ihn herum echt ist? Wäre diese Scheinwelt dann wirklich so schlimm?
Weiß jemand, ob sie diese Woche noch in Leipzig drehen?
Adieu praktische Effekte, hallo CGI Gewusel!