TheBirdman - Kommentare
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Alle Kommentare von TheBirdman
Egal was er spielt und wo er spielt: fest steht, dass er alle in den Schatten stellt. Und das durch den minimalen Einsatz von Mimik und Gestik, lediglich durch seine pure Präsenz. Definitiv der coolste Däne, wenn nicht sogar der beste Charakterdarsteller des europäischen Films.
Sehr ruhiges und vieldeutiges Katastrophen-Kino, mit einem grandiosen Michael Shannon in der Hauptrolle, der als liebender Vater und Vertreter der Mittelschicht allmählich den Verstand zu verlieren scheint. „Take Shelter“ ist ein Film, der einen am Ende mit mehr Fragen zurücklässt, als er beantwortet. Ist Curtis LaForge geisteskrank oder hat er nun wirklich Visionen? Ist dies die Apokalypse oder schlicht Einbildung? Fakt ist, dass der Film definitiv mehr als einen Lösungsansatz parat hält und auch nach den zwei Stunden noch reges Diskussionspotential bietet. Und entgegen vieler Meinungen, zeichnet sich „Take Shelter“ gerade durch seine langsame Erzählweise aus, welche die Spannung umso mehr verstärkt. Man braucht Zeit, um sich in die Psyche des Protagonisten hinzuversetzen, ihn kennen zu lernen. Dabei beschränkt sich der Film fast ausschließlich auf die Familie, was eine unglaubliche Nähe zu den Charakteren und ihren Problemen aufbaut. „Take Shelter“ bleibt ein Katastrophenfilm der anderen Art, das Psychogramm eines verstörten Mannes, der sowohl sich, als auch seine Familie langsam zu verlieren droht.
Dustin Hoffman und Meryl Streep lassen in einem Sorgerechtsstreit die Fetzen fliegen. „Kramer gegen Kramer“ besticht dabei durch seine ruhige Erzählweise, die den Fokus auf die Vater-Sohn Beziehung legt, durch die sich Hoffman recht schnell in die Herzen der Zuschauer spielt. Dabei ist es erstaunlich, wie authentisch der Film über seine knapp 100 Minuten wirkt. Er verzichtet größtenteils auf kitschige und klischeehafte Momente und versucht schlussendlich irgendwo beide Seiten der Medaille zu beleuchten. Meryl Streep verkörpert dabei eine Mutter, für die ich weder Mitleid, noch Sympathie hegen konnte. Dahingehend hat mich auch das Ende des Films sehr niedergeschlagen. Zu erwähnen sei zudem auch noch die herausragende schauspielerische Leistung des damals 8-jährigen Justin Henry. Obwohl ich für gewöhnlich zwiespältiger Meinung bin, was die Verkörperung durch Kinderdarsteller angeht, war ich hier wirklich sehr überrascht.
Dänische Filme sind ja bekanntlich bisweilen abstrus und gewöhnungsbedürftig. „Adams Äpfel“ bildet dahingehend keine Ausnahme. Der bitterbösen Gesellschaftssatire gelingt es, innerhalb einer Gemeinde voll schräger Vögel und Versager, einen Skinhead zum Sympathieträger zu machen. Der Umgang mit Gewalt, Andersartigkeit und der Sturz in eine wahre Glaubenskrise sind Themen, auf die Regisseur Jensen explizit eingeht und den Zuschauer am Ende mit einem fast schon irritierten Gemütszustand zurücklässt.
„Es geschah am hellichten Tag“ ist ein zeitloses Meisterwerk, ein spannungsgeladener Thriller, der dem deutschen Charakterdarsteller Gert Fröbe den Weg nach Hollywood ebnete und Maßstäbe in der deutschen Krimi-Landschaft setzte.
„Little Miss Sunshine“ ist ein unglaublich herzergreifendes Roadmovie geworden, dass mit witzigen und zugleich sympathischen Figuren besticht, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Der Film bringt einen über seine knapp anderthalb Stunden zum Lachen und Leiden zugleich und versetzt nebenbei all diesen sinnfreien überkandidelten Schönheitswettbewerben einen deftigen Schlag ins Gesicht. Eine anfangs zerstreute Familie, die allen Widrigkeiten trotzt und sich am Ende trotz ihrer Andersartigkeit zusammenrauft und schätzen lernt…Wunderbares Wohlfühlkino, herausragende Ensemble-Leistung!
Sehr langatmig, stark overacted (gerade Jessica Lang) und keinerlei Vorhandensein von Sympathieträgern.
Zudem ist die Serie in keinster Weise unheimlich, geschweige denn spannend.
Wie kann man(n) diesen sinnlichen Elfenohren widerstehen?
Hervorragende Komikerin!
Nach dem doch recht schwachen zweiten Abenteuer der Avengers, machte ich mir verständlicherweise Sorgen um die Zukunft des MCU und ihre Pläne, einen seiner kleinsten Helden auf die große Leinwand zu bringen, zumal die Figur des Ant-Man nun wirklich kein besonders interessanter Charakter ist, geschweige denn einen coolen Superhelden abgibt. Umso überraschter war ich dann letztendlich von dem Ergebnis, das mir Peyton Reed präsentierte. Denn wie im Falle von „Captain America: Winter Soldier“ gelang es Marvel einen eher langweiligen Charakter zu einem großartigen Helden zu machen und reiht sich, meiner Ansicht nach, in die Riege der besten Marvel Filme ein. Dabei ist in „Ant-Man“ alles etwas kleiner: die Geschichte, die Bedrohung, der Held. Doch nach dem Bombast-Feuerwerk der Zerstörung in Sokovia (Avengers 2), ist es doch vollkommen ausreichend, die finale Schlacht im Kinderzimmer eines kleinen Mädchens zu schlagen. Klingt eigenartig? Ist es auch. Dahingehend ist der Film wie seine Vorgänger gewohnt witzig und action-reich, erreicht allerdings niemals die fremd-schäm Latte, die Joss Whedons letzter Streich so gekonnt neu definiert hat. Die Charaktere, allen voran Paul Rudd und Michael Douglas, sind unglaublich sympathisch und comic-typisch selbstironisch. Gerade Paul Rudd zeigt hier als liebender Vater und Tagedieb, das er schauspielerisch einiges auf dem Kasten hat. Die Szenen, in denen er schnell zwischen schrumpfen und vergrößern hin und her wechselt sind gerade in Action-Sequenzen unglaublich genial in Szene gesetzt. Auch die Interaktion mit den Ameisen und ihre Klassifizierung durch spezielle Fertigkeiten, ist stellenweise witzig, stellenweise dramatisch inszeniert. Man mag es kaum glauben, aber man entwickelt während der knapp zwei Stunden eine regelrechte Sympathie für das fleißige Arbeitervolk.
Dabei stört es kaum, dass der Bösewicht wie gewohnt blass bleibt. Aber was wollte man auch groß erwarten. Und auch wenn Michael Pena´s Charakter manchmal wirklich ziemlich nervig wirkt, bringt er doch einiges an Schwung in den Cast.
„Ant-Man“ ist definitiv eine der kreativsten Origin-Storys seit langem und befindet sich locker auf einer Wellenlänge mit Helden wie Iron Man und Co.
Bitte mehr davon!
„What We Do in the Shadows“ wurde mir schon vor einiger Zeit als eine Art Insider-Tip empfohlen. Soll ganz witzig sein, hatte man mir gesagt. Also bin ich mal wieder mit verhältnismäßig niedrigen Erwartungen an diese „Doku“ herangegangen. Und alter Schwede, was hat mich dieses kleine Meisterwerk umgehauen! Erst einmal ist allein die Idee, eine Dokumentation über eine Vampir-WG zu drehen, schon unglaublich ausgefallen und skurril. Bei der Verwirklichung hätte dahingehend wirklich so einiges schief gehen können. Zum Glück war dem nicht so.
Der Film beschreibt dabei das Leben von vier chaotischen Vampiren, die alle ihre eigenen Macken und Probleme haben und in einer alten, heruntergekommenen Villa wohnen. Dabei werden sämtliche Vampir-Klischees bedient und auf die Schippe genommen, über das nicht vorhandene Spiegelbild, bis hin zur Verwandlung in Fledermäuse.
Sympathische Charaktere, urkomische Dialoge und einfallsreiche Ideen, machen „What We Do in the Shadows“ zu einem Muss für Vampir- und Komödien-Fans und braucht sich vor anderen Vertretern seines Genres in keinster Weise zu verstecken.
Übrigens sollte man den Film unbedingt im O-Ton genießen. Take that Twilight!
„Dreckssau“ ist eine Achterbahnfahrt, ein Drogentrip, der Unwohlsein hervorruft und einen mit einem enormen Tempo in seinen reisenden Strudel zu ziehen scheint. Ja, James McAvoy liefert in diesem Film wirklich eine unglaublich starke, präsente schauspielerische Leistung ab. Wie er mit den Emotionen spielt ist wirklich unglaublich eindringlich. Dabei verkörpert er den typischen Antiheld, der einem in keiner Sekunde großartig sympathisch erscheint, sondern dem man eigentlich bei jeder sich bietenden Gelegenheit ein schnelles Versagen an den Hals wünscht. Die Menschen in seinem Umfeld sind für ihn lediglich Marionetten, ein kleiner Fick für zwischendurch, Gebrauchsgegenstände. Eine emotionale Bindung scheint er zu niemandem so richtig aufbauen zu wollen, was ihn für Außenstehende unerreichbar macht.
Ich frage mich nach einem solchen Film wie „Dreckssau“ aber irgendwie immer, wieso man ständig wieder versucht, Obszönität als Tiefgründigkeit zu proklamieren. Mag McAvoys Spiel auch herausragend sein, so geht für mich stellenweise einfach die Handlung flöten. Der Film bietet an sich keinen roten Faden, es werden Stränge angefangen, aber zu keinem befriedigenden Abschluss gebracht. Dabei verliert sich „Dreckssau“ in ständigen Sex-Szenen und Dialogen, die sich eigentlich ausschließlich durch ihren irgendwann nervigen Fäkal-Humor auszeichnen und in einem doch recht vorhersehbaren Ende
führen.
Schade, da wäre, meiner Ansicht nach, mehr drin gewesen.
„Juno“ ist im Grunde der typische Wohlfühlfilm für die ganze Familie und dient nebenbei fast schon als Aufklärungsstudie mit ausgezeichneten, spitzfindigen Dialogen. Die Hauptakteurin, wunderbar gespielt von Ellen Page, ist dabei durch ihre kindliche Unschuld und ihr toughes Auftreten unglaublich sympathisch, wenn auch stellenweise etwas anstrengend. Ihre Sicht der Dinge unterscheidet sich grundlegend von denen der Erwachsenen, sie nimmt das Leben wie es kommt. Wie dabei mit der Schwangerschaft an sich umgegangen wird, ist unglaublich witzig und selbstironisch in Szene gesetzt. Der komplette Cast um Ellen Page leistet dahingehend einen großartigen Job, die Charaktere wirken stets glaubhaft und wenig klischee-belastet. Allein Jennifer Garner konnte mich nicht so recht überzeugen. Ihre Figur der werdenden Adoptivmutter, die sich nichts sehnlicher, als ein Kind wünscht, erschien mir teilweise einfach zu naiv, ja regelrecht dümmlich.
Unterstützt wird die Szenerie von einem großartig ausgewählten Soundtrack, der mit seinen stimmigen Texten das Geschehen auf der Leinwand wunderbar untermalt.
Brügge – ein Kaff, zwei Killer und ein unverzeihliches Verbrechen. In diesem von schwarzem Humor durchzogenen Drama vermischen sich Elemente der Situationskomik mit tiefgehenden, fast schon emotionalen Komponenten. Dabei liefern sich die hervorragenden Schauspieler ein paar äußerst spitze Wortgefechte, welche die Frage nach Schuld, Sühne und Vergebung aufwerfen. Kleiner Streifen, großes Kino!
Vorhersehbarer Quatsch, der weder witzig noch herzerwärmend ist.
Anna Faris ständiges oberdämliches Acting hängt einem nach so und so vielen Filmen einfach zum Hals raus.
Da kann man getrost nach einer viertel Stunde abschalten!
Das Grusel-Pendant zu "Pixels"? Nein danke!
Dustin Hoffman glänzt in seiner vermutlich besten Rolle aller Zeiten in einem ergreifenden Road-Movie über Toleranz, Bruder-Liebe und die Suche nach dem Sinn des Lebens. Mag der Film stellenweise wirklich arg langatmig sein und sich auch teils im Kreis drehen, ist es das Spiel Hoffmans, das einen an die Bildfläche bindet. Seine Verkörperung des autistischen Raymond ist wirklich meisterlich. Mit Tom Cruise an seiner Seite ergeben sie ein ungleiches Geschwister-Duo, das sich trotz gegebener Barrieren mehr und mehr anzunähern scheint. Unterstützt wird die Szenerie durch einen für Hans Zimmer untypischen Soundtrack, fernab von epischen Trommeln und tosendem Orchester, der den Geist der 80er Jahre perfekt einfängt.
Ein Muss für alle Cineasten und Fans des Method Acting!
Gelungne Fortsetzung des ersten Teils, die es allerdings nicht schafft, ihren Vorgänger zu toppen. Auch wenn der Film eigentlich eine eins zu eins Kopie von "21 Jump Street" ist, schafft es der zweite Teil seinen Humorpegel und die charismatischen Charaktere beizubehalten, allen voran Ice Cube, der dem Deppen-Duo gnadenlos die Schau stiehlt. Dabei lohnt sich der Film allein schon wegen der Abspann-Szene.
Ob ich die beiden verpeilten Cops allerdings noch ein drittes Mal auf der selben Schiene sehen will, wage ich stark zu bezweifeln.
P.S.: Unbedingt im Original anschauen, da in der deutschen Synchro so einiges an Wortwitzen verloren geht.
Mein filmisches Kindheitstrauma Nr. 1! Nachdem ich als kleiner Stöpsel zufällig einige Szenen des Films aufgeschnappt hatte, wollte ich mich Jahre lang nicht mehr an "The Sixth Sense" wagen. Heute ist es wirklich erstaunlich, mit was für einer Fantasie sich die Bilder in mein damals kindliches Hirn geprägt hatten. Denn aus heutiger Sicht empfand ich den Film weniger als Horror-Streifen, sondern vielmehr als ein spannendes Psycho-Drama, dessen Zitate und der legendäre Twist heute vermutlich zu den bekanntesten der Filmgeschichte zählen. Anstatt die Spannung und das "Grauen" durch unnötige Jump-Scare Einlagen hervorzuheben, kommt "The Sixth Sense" unglaublich ruhig und dadurch umso intensiver daher. Das liegt auch an der hervorragenden Leistung der Darsteller, allen voran dem kleinen Haley Joel Osment, der sogar Größen wie Bruce Willis oder Toni Collette an die Wand spielt. Durch seine exzellente Verkörperung des Cole Sear nimmt er den Zuschauer auf eine emotionale Achterbahnfahrt mit, die einen von der ersten bis zur letzten Minute an den Jungen mit der außergewöhnlichen Gabe bindet.
Großes Kino, vollkommen zurecht Shyamalans bester Film!
"All Is Lost" oder "Die Leiden des jungen R." ist definitiv weit davon entfernt, ein spannender Hochseethriller zu sein. Im Gegenteil, so machte sich bei mir schon nach den ersten 20 Minuten Langeweile breit. Wortkarg, undefinierbar und uninteressant bleibt der namenlose Charakter des Robert Redford über die geschlagenen 106 Minuten. Seine Anonymität mag gewollt und vermutlich sogar wohl durchdacht sein. Nur lässt sich mit einer solchen Person leider kaum mitfühlen, so austauschbar erschien mir der Skipper. Dabei passiert im Endeffekt immer wieder das selbe. Wasser strömt ins Boot, Robert muss sich des Wassers wieder entledigen. Robert fällt ins Wasser, kämpft sich jedoch in letzter Sekunde wieder an die Oberfläche. Irgendetwas geht zu Bruch, der gute Robert sieht sich gezwungen, Reparaturen vorzunehmen. Robert schaut grimmig, Robert schaut verzweifelt. Soviel dazu.
Hoch anrechnen muss man allerdings die körperlichen Strapazen, die der mittlerweile fast 80-jährige Redford für diese Rolle auf sich genommen hat. Auf seine alten Tage will er es seinem Publikum anscheinend noch einmal so richtig zeigen. Respekt Herr Redford!
Am Ende bleibt von "All Is Lost" die Erkenntnis, dass man die Thematik auch spannender und kürzer hätte verpacken können.
Für mich als Bewunderer von One-Man Shows, ist dieses Fazit leider sehr ernüchternd.
Da bleibe ich lieber bei "Life of Pi".
Unglaublich sympathische Buddy-Komödie, die mit einem enormen Tempo davonzieht und ganz nebenbei mit einer Fülle an popkulturellen Referenzen und einem äußerst kurzen, aber witzigen Cameo von Johnny Depp brilliert.
Langeweile ade.
Freue mich schon auf Teil 2.
Wird es denn bitte irgendwann mal einem Regisseur möglich sein, einen anständigen "Fantastic Four" Film auf die Beine zu stellen? Ernsthaft Leute, das kann doch wohl nicht so verdammt schwer sein!
„Metropolis“ ist einer der Filme, bei denen ich mir nicht sicher bin, ob ich ihn meisterlich oder lediglich durchschnittlich finden soll. Ich denke, dass man beiden Aspekten etwas abgewinnen kann. So gelingt es Fritz Lang in seinem aufwendig inszenierten Epos, eine durchaus interessante Dystopie zu entwickeln, welche ihrer Zeit deutlich voraus war. Die Kritik am Kapitalismus und dem menschlichen Größenwahn ist wirklich faszinierend, die Symbiose, in der Arbeiter und die Oberschicht der Stadt stehen, kommt gerade im ersten Akt sehr gut zum Vorschein. Ganz nebenbei erschuf Lang einen der Vorreiter-Filme auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz. Auch wenn das Frankenstein-Prinzip nichts Neues war, ist die Erschaffung und Verwicklung des Maschinenmenschen in den Gesamtkontext wirklich innovativ und durch die Verkörperung durch Brigitte Helm sehr stark und fast schon verstörend gespielt.
Die aufwendigen Kulissen, für die damalige Zeit eine Seltenheit, sind wirklich wunderbar gestaltet und passen sich perfekt in die Szenerie und die Atmosphäre der Geschichte ein.
Doch wo Licht ist, da ist bekanntlich auch Schatten. Zugegeben, nach heutigen Maßstäben waren die zweieinhalb Stunden Stummfilm mit einer so ernsten und komplexen Thematik recht zäh und langwierig. Empfand ich die ersten beiden Akte noch als interessant und stellenweise sogar richtig spannend, so war ich vom Finale mehr als enttäuscht. Der letzte Akt besteht nur noch aus einem einzigen Tohuwabohu, das SPOILER damit endet, dass sich die beiden Streithähne der Oberschicht und der Arbeiterklasse nach allem, was vorher passiert ist, partout nicht versöhnen wollen und der absolut austauschbare Mittler eingreifen muss und die beiden, wie im Kindergarten, zusammenführen muss. Also bitte Herr Lang, für die Auflösung wäre doch bestimmt mehr drin gewesen.
Trotz allem bleibt „Metropolis“ ein sehr gutes Beispiel, für die eigentliche Schaffenskraft der deutschen Filmindustrie, das am Ende den Wunsch nach mehr Individualität und Innovation an der heutigen Situation weckt. Statt die zwanzigste Schweiger-Komödie oder das hundertste Kriegsdrama zu verfilmen, sollte man sich wieder auf die ursprünglichen Stärken des deutschen Films konzentrieren.
Denn wir können durchaus mehr.
Lichtblicke wie „Oh Boy“ oder „Victoria“, lassen mich dahingehend immer noch hoffen.
„Abbitte“ ist der Beweis, dass man aus niedrigen Erwartungen den größtmöglichen Erfolg ziehen kann. Ging ich im Vorfeld von der Annahme aus, dass es sich bei diesem Film um eine rein kitschige Liebesgeschichte im Stile von „Stolz und Vorurteil“ handle, den ich persönlich als zählflüssig, ja geradezu einschläfernd empfand, war ich dann doch sehr erstaunt, als sich das Blatt hin zu einem waschechten Kriegsdrama wendete, was auch vor verstörenden Szenen nicht zurückschreckte.
Dabei hat mich „Abbitte“ wirklich vom ersten Moment an gepackt und mich nach dem doch sehr ernüchternden Ende regelrecht sprachlos zurückgelassen. Was Wright hierbei geleistet hat, ist wirklich fantastisch. Die Charaktere wirken durchweg glaubhaft, durch das grandiose Spiel der Darsteller (allen voran James McAvoy und der damals erst 13-jährigen Saoirse Ronan) befindet man sich sofort mitten drin im Geschehen und fühlt sich augenblicklich als ein Teil davon. Man lernt den Charakter der Brionne Tallis, welche aus Eifersucht die beiden Liebenden in ihr Unglück stürzt, sowohl zu hassen, als auch zu bemitleiden. Dabei durchlebt die Figur im Laufe der Handlung eine unglaubliche Entwicklung. Die Erzählung in Rückblenden verstärkt die Intensität und die Sicht auf die Wahrheit nur umso mehr. Gerade im ersten Teil, wenn es auf die Hinführung des aufkeimenden Konflikt hinausläuft, erfahren wir zuerst Brionnes Sicht und dann in einer Art Rückblende die Wahrheit. Die Szenen sind dabei wirklich großartig inszeniert, die Bilder wirken wie aus einer griechischen Tragödie. Zudem gibt es ungefähr zur Mitte des Films einen wunderbaren One-Shot, welcher die Leiden und das Streben im Zweiten Weltkrieg wirklich ausgezeichnet einfängt.
Hervorragend.
Und ich dachte schon, in Teil 2 würde es um Dinos gehen...
Nachdem ich von den bisher kindlichen Marvel Serien "Agents of S.H.I.E.L.D" und "Agent Carter" mehr als enttäuscht war, hatte ich mir schon Sorgen gemacht, dass sie den Teufel von Hells Kitchen ebenfalls in die massentaugliche PEGI 12 Schublade stecken würden, vollgepackt mit Referenzen an andere Superhelden.
Überraschenderweise musste ich dann erkennen, dass "Daredevil" entgegen aller Erwartungen eine richtig gute Serie geworden ist. Der Sprung von ABC zu Netflix scheint Marvel richtig gut getan zu haben. So bekommen wir doch mit "Daredevil" die mit Abstand beste Superheldenserie aller Zeiten.
Denn im Gegensatz zu anderen Helden und Geschichten aus dem Marvel Cinematic Universe, nimmt sich das komplette Geschehen endlich mal richtig ernst. Es werden spannende Charaktere präsentiert, die auf peinliche One-Liner verzichten können und trotz allem immer noch cool rüberkommen. Die Charaktere des Daredevil und des Kingpin sind dabei mehr als eindimensionale Figuren, sie tragen sowohl Licht, als auch Schatten in sich, werden von den Geistern ihrer Vergangenheit und ihren Fehlern geplagt. Dabei machen sowohl Charlie Cox, als auch Vincent D´Onofrio einen richtig guten Job. D´Onofrio liefert mit seiner Performance den vermutlich besten Schurken des MCU ab und das obwohl sein Charakter gerade gegen Ende hin etwas zu klischeehaft wird.
Das Gespann aus Murdock, Nelson und Page interagiert dabei wirklich hervorragend. Hatte ich bei Foggy anfangs noch meine Bedenken, dass er über die komplette Staffel zum nervtötenden sprücheklopfenden Sidekick verkommt, war ich dann doch erleichtert, als seine Figur dann endlich verschiedene Facetten zeigen konnte.
Neben einer spannenden Story und interessanten Charakteren, zeichnet sich "Daredevil" durch seinen unverhohlenen Gewaltgrad und sein düsteres Setting aus. Dabei kamen stellenweise Erinnerungen an "The Dark Knight" auf, was ich persönlich sehr erfrischend in Bezug auf das MCU fand.
Klar, "Daredevil" ist und bleibt eine Comicserie, die sich genretypischen Klischees nicht entziehen kann. Doch bin ich trotz allem unglaublich froh, dass das MCU endlich mal eine dichtere Bandbreite an Adaptionen bieten kann und nicht nur allein mit ihrem mittlerweile doch anstrengenden Action-/Humor-Level überzeugen kann.
Ich freue mich dahingehend auf jeden Fall schon sehr auf die zweite Staffel mit Jon Bernthal in der Rolle des Punisher.
Weiter so!