TheBirdman - Kommentare
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Alle Kommentare von TheBirdman
"Die Mumie" wirkt in vielen Momenten wie ein Abklatsch von Dracula in Ägypten. Etwas zäh, stellenweise hölzern gespielt. Aber Boris Karloff und sein Imhotep halten einen dann doch bei der Stange.
Große Bilder, viel Pathos, düster, erotisch, unheimlich und ein Brett in Sachen Atmosphäre. Robert Eggers liefert mit "Nosferatu" mal wieder ab und zeigt einmal mehr, dass er zu den großen Talenten in der Filmwelt zählt. Der Gothik-Grusel gehört einfach auf die große Leinwand. Abstriche gibt´s für die Lauflänge, hier und da fühlte sich der Film dann schon etwas gedehnt an. Und das Schauspiel liefert den ein oder anderen Qualitätsunterschied. Während ein Großteil der Besetzung brilliert, konnten Aaron Taylor-Johnson und Emma Corrin nur vereinzelt überzeugen.
Fazit: Nicht der stärkste Film von Eggers, aber immer noch ein super Beitrag!
Kraftvolles Meisterwerk! Toll inszeniert, mit einer starken Kameraarbeit, aufwendigen Sets und super Darstellern. Die Geschichte mag auf den ersten Blick simpel erscheinen, trumpft dann aber mit ihren vielen Motiven (Schuld, Verantwortung, Liebe, Glück und Unglück) so richtig auf. Außerdem ist es erstaunlich, dass der Film ständig wieder die Genres wechselt und sich dabei nicht verfängt und am Ende ein stimmiges Ganzes ergibt. Einfach schön!
Geht gut durch, viel wird in ein paar Tagen aber nicht mehr hängen bleiben. Das Schauspiel ist super, die Atmosphäre solide, das Ganze ist nett gefilmt und auch das Sounddesign macht mal wieder was her. Schade nur, dass das Drehbuch so dämlich und voller Logiklöcher ist. Wenn man alle Nase lang den Kopf schütteln muss, zünden leider auch die vermeintlich emotionalen Momente nicht. Ja, mit der Logik hatten es die anderen beiden Teile auch oftmals nicht so genau. Aber der hier setzt nochmal einen drauf. Und: Mehr Monster machen auch nicht automatisch mehr Spaß.
Irgendwie faszinierend, irgendwie neben der Spur. "Rivers Edge" ist schwer in Worte zu fassen. Die Geschichte an sich ist nicht uninteressant, die Figurenzeichnung passabel und der Film versprüht klassische 80er Nostalgie. Doch immer, wenn ich es geschafft habe in die Handlung einzutauchen, kam Crispin Glover ins Bild. Keine Ahnung, auf was für einem Trip er war: Aber sein Schauspiel war leider ziemlich mies und passte gar nicht zum Rest.
Ohne ihn wäre der Film sicher besser gewesen und noch stärker unter die Haut gegangen. Schade.
"Any Given Sunday" ist sehr enttäuschend. Oliver Stone liefert hier ein recht flaches und überlanges Sportler-Drama, das nie wirklich zu Herzen geht. Unausgereifte Charaktere, hektische Kamera-Fahrten, ein eigenwilliger Schnitt und eine Musikvideo-Optik, die an vielen Stellen lächerlich wirkt - all das hat mich leider nicht überzeugt. Al Pacino macht das Beste aus seiner Rolle, auch Cameron Diaz liefert eine solide Leistung ab. Der Rest...naja. Die Football-Mannschaft wirkt auch nicht wirklich wie ein Team - sehr schade, vor allem, wenn man am Ende auf die Message des Films schaut.
Fazit: Da wäre durchaus mehr drin gewesen. Im Sportbereich leider nur okay.
Dem "Alien"-Franchise einen neuen Anstrich zu geben und das Rad nach all diesen Jahren neu zu erfinden, ist im Grunde ein Ding der Unmöglichkeit. Und das muss so ja auch gar nicht ablaufen, wenn der fertige Film dann trotzdem unterhält. Und das schafft "Alien: Romulus" über weite Strecken erstaunlich gut.
Ja, wir bekommen hier natürlich ein Best-Of geboten. Aber Fede Alvarez inszeniert diesen neusten Eintrag ins Xenomorph-Universum mit einer Stilsicherheit, vor der man nur den Hut ziehen kann. Die Bilder sind (bis auf einen etwas eigenwilligen Deep-Fake-Effekt) grandios, der Sound tut im Kinosaal sein Übriges. "Romulus" ist dreckig, düster, man merkt die Liebe zum Detail und zum Set-Design. Atmosphäre, Spannung: All das wird nach und nach immer weiter hochgeschraubt. Und wie das Alien in guter alter "Der Weiße Hai"-Manier eingeführt wird...stark. Hier war ein Fan am Werk.
Aber: Problematisch wird es dann irgendwann mit der Handlung. Sie und auch die Figuren funktionieren in den ersten 70 bis 80 Minuten recht gut...solide, erfüllt seinen Zweck. Vor allem David Jonsson als Android Andi ist ein Highlight.
Doch dann findet Film kein so richtiges Ende. Hier noch eine Alien-Attacke, da trifft ein Charakter eine dumme Entscheidung, die für eine recht unnötige letzte halbe Stunde sorgt und "Romulus" in die Länge zieht. Das hätte es nicht gebraucht.
Hinzu kommt, ohne zu spoilern, der sehr prominente Auftritt einer bereits bekannten Figur. Das fühlt sich immer wieder wie ein Fremdkörper an und man möchte sich beschämt wegdrehen. Ganz lösen vom Fan-Service kann sich auch dieser Teil nicht, das merkt man immer wieder im Film.
Fazit: "Alien: Romulus" ist eine Mixtur aus vielen Franchise-Beiträgen davor. Nicht neu, aber nett anzuschauen. Dicke Pluspunkte gibt´s für die Inszenierung von Fede Alvarez, Abzüge in der B-Note für Story, Charaktere und Fan-Service.
“Horizon” soll ein großes Epos werden. Eine Liebeserklärung an große Filmklassiker, die Ära des Wilden Westens. Eine Geschichte über Amerika, die Wirren des Bürgerkriegs, über Familie, Freundschaft, Heimat, Zugehörigkeit. Kurzum: Man merkt, dass sich Kevin Costner eine Menge vorgenommen hat. Und mit dem ersten Kapitel seiner Western-Saga erzählt der Altstar sehr viel und dann doch wieder zu wenig.
Wir werden in die Welt von “Horizon” eingeführt, lernen unterschiedliche Charaktere, ihre Geschichten und Motivationen kennen. Und genau diese Figuren sind eine große Schwäche des Films: Sie wirken blass, austauschbar und es sind einfach viel zu viele. Ständig springen wir hin und her: Von der Witwe, die mit einem Soldaten anbandelt, hin zu einem Tross von Einwanderern, die in der Hoffnung auf ein besseres Leben durch die Prärie ziehen. Es gibt Kopfgeldjäger, Indigene und irgendwo auch noch Kevin Costner, der als wortkarger Revolvermann mit einer mysteriösen Vergangenheit in einem Bergdorf den Helden spielt. Mit all diesen Geschichten und Figuren soll der Grundstein für spätere Filme der Reihe gesetzt werden. Und doch musste ich im Kinosessel immer wieder die Stirn runzeln, wenn sich die Charaktere Plattitüden an den Kopf werfen, Story-Stränge schon jetzt sehr vorhersehbar wirken und ich immer wieder merkte, dass ich oft auch in emotionalen Momenten nicht gepackt wurde.
Das mag teilweise auch am hölzernen Spiel einiger Darsteller liegen, die viele Klischees des Western-Genres bedienen.
Da waren Serien wie “1883” deutlich erfrischender und näher an den Figuren und deren Geschichten dran.
Und trotzdem: Eine gewisse Faszination für “Horizon” war dann am Ende doch da. Denn allein die Bilder lohnen sich im Kino. Die Landschaftsaufnahmen sind großartig, die Ausstattung hervorragend. Ein großes Highlight gibt´s in der ersten Stunde, in der Indigene ein Lager der Siedler angreifen…eine spannend inszenierte Szene, die auch noch toll aussieht.
Und ich gebe zu: Da gibt es eine kleine Schwäche für den durchkomponierten und vor Pathos triefenden Soundtrack. In Kombination mit dem, was auf der Leinwand zu sehen war, musste ich dann doch immer wieder grinsen. Irgendwie wurde dadurch auch der Eindruck verstärkt, den ich während des Films öfter hatte: Er wirkt aus der Zeit gefallen, wie ein Produkt der 90er. Das muss man nicht mögen, aber es hat auch seinen Charme.
Fazit: “Horizon” ist ein teils überlanger und dicker Brocken. Viele Charaktere, viele Erzählungen…aber nur wenig davon konnte bisher wirklich überzeugen. Doch allein für die Bilder, den Soundtrack und die Ambition, mit der Costner in dieses Projekt gegangen ist, sollte man dem Auftakt seiner Saga eine Chance geben. Denn irgendwo ist es ja auch schön zu sehen, dass es solche Stoffe noch ins Kino schaffen.
Selbst Gewalt folgt einer Ordnung, hat System, Bürokratie und eine eigene Sprache. “The Zone of Interest” ist ein unfassbar starker und auch sehr wichtiger Film. Das kammerspielartige Drama funktioniert nicht nur als historisches Zeitdokument - es ist auch ein Streifen, der heute nichts an seiner Relevanz verloren hat. In dem neusten Werk von Jonathan Glazer folgen wir der Familie Höß, die direkt neben dem Konzentrationslager Auschwitz lebt und dort einem Alltag nachgeht, der schockiert und fassungslos macht. Vater Rudolf Höß, der Lagerkommandant, reitet morgens mit seinem Pferd durch die Tore des KZs. Er ist auf dem Weg zur “Arbeit”, so wie jeden Tag. Mutter Hedwig Höß trifft sich mit Freundinnen, kümmert sich um die Kinder, genießt die Zeit in ihrem Garten, den sie später noch stolz ihrer Mutter präsentieren wird. All das folgt einer gewissen Normalität und steht damit gleichzeitig in verstörendem Kontrast zu den Gräueltaten, die hinter der Lagermauer begangen werden.
Diese Taten, wir sehen sie nicht. Wir hören sie nur. Konstant. Im Grunde erleben wir zwei Filme: Einen, den wir uns anschauen und einen, dem wir lauschen. Immerzu hören wir das Wummern der Öfen, Schreie, Schüsse, bekommen Wortfetzen mit, hören Hunde bellen. All diese Elemente erzeugen ein schreckliches Bild - und zwar in unserem Kopf.
“The Zone of Interest” begnügt sich nicht damit, Zusammenhänge und Sachverhalte in Dialogen zu erklären. Oft bekommen wir nur ein Geräusch oder ein Bild präsentiert - und das reicht. Wir erkennen, was uns Glazer sagen und zeigen möchte. Frei nach dem Motto: “Show don't tell”.
Und wenn gesprochen wird, dann mit einer erschreckenden Präzision, sodass es einem die Schuhe ausziehen kann. In einer Szene sitzt Rudolf Höß mit einigen Männern zusammen, um über den Ausbau des Krematoriums zu sprechen. Die Rede ist von “Ladungen”, es wird darüber gefachsimpelt, wann ein Ofen abkühlt und wie er funktioniert. Menschlichkeit? Fehlanzeige. Die Kälte, die von solchen Momenten ausgeht, ist erdrückend.
Auf spektakuläre Kamerafahrten und Spielereien verzichtet Glazer fast vollständig. Bis auf einige schwarz-weiß Aufnahmen wirkt sein Film fast schon starr und dokumentarisch. Nahaufnahmen von Gesichtern der Schauspieler gibt es nicht. So fühlt man sich als Zuschauer eher wie ein Beobachter, der immer eine gewisse Distanz zu den Charakteren wahrt. Und auch wahren möchte.
Ja und diese Charaktere, sie werden von starken Schauspielern getragen. Allen voran Sandra Hüller, die ihrer Hedwig Höß eine Vielschichtigkeit verleiht, die auch über den Kinobesuch hinaus noch genügend Stoff für Diskussionen bieten dürfte. Sie stellt Christian Friedel, der Rudolf Höß spielt, dabei in einigen Szenen in den Schatten. Trotzdem kann Friedel mit seinem Spiel punkten: Er legt Höß nicht als Monster an, sondern als Mensch und Familienvater…und das macht seine Figur, aufgrund der begangenen Taten, nur noch unheimlicher.
Fazit: “The Zone of Interest” ist ein packendes und erschütterndes Drama geworden. Glazer gibt uns einen Einblick in die Alltäglichkeit des Bösen. Wir erleben Charaktere, die fest davon überzeugt sind, das Richtige zu tun und dabei ein System des Terrors, der Gewalt und der Angst unterstützen. Und er zeigt: Man braucht keinen Hang zum Sadismus, um Schreckliches zu tun.
Emanzipation, fragile Männlichkeit, Selbstbestimmung, freier Wille, die verschiedenen Formen der Leidenschaft, das Unterlaufen von gesellschaftlichen Konventionen…und, und, und. Puh, was für ein Ritt. “Poor Things” ist ein Film, der nicht nur EIN Fass aufmacht, sondern uns eine ganze Bandbreite an spannenden Themenfeldern liefert und das Gedankenkarussell über die - etwas überzogene - Dauer von 142 Minuten nonstop am Laufen hält. Yorgos Lanthimos mausert sich mehr und mehr zu einem Regisseur, der sich über kurz oder lang in mein Herz inszenieren wird. Er ist ein Filmemacher, der regelmäßig mit Konventionen bricht und mit seinem neuesten Werk genau das abliefert, was ich persönlich von einem Kinobesuch erwarte: Ein Gericht, das sich aus vielen verschiedenen Zutaten zusammensetzt und mir schmeckt. Man nehme herausragende Performances und eine Geschichte über verschrobene Charaktere, die ihren Platz in der Welt finden. Das Ganze wird dann angereichert mit Bildern und Sets zum Dahinschmelzen und hinzu kommt eine Atmosphäre, die vor allem durch ihre Absurdität (irgendwie zwischen Lachanfall und Fremdscham) lebt.
Fertig.
Hand aufs Herz: Emma Stone liefert hier die beste Leistung ihrer Karriere ab, Mark Ruffalo ist in seiner Rolle als schmieriger Anwalt, der um Bella Baxter buhlt, sowohl unangenehm als auch verdammt witzig. Und Willem Dafoe ist…nun ja, Willem Dafoe halt. Eine sichere Bank, was soll man dazu noch sagen?
Fazit: 8//10 Punkten
Schon traurig, wenn dieser Film das Horror-Highlight des Jahres wird. Der Trailer sieht mir doch wieder sehr nach Schema F aus: Austauschbar und voller Jump Scares - Stangenware eben. Mit echtem Grusel, geschweige denn Horror hat das wenig zu tun. Zum Glück gibt es auch immer wieder mal kleine Perlen wie Hereditary, Midsommar oder zuletzt The Empty Man. Da könnten sich die Conjuring-Macher in Sachen Atmosphäre und Unbehagen noch einiges abschauen.
Ach Disney...macht doch erstmal EINE vernünftige Serie auf eurer Plattform, bevor ihr gleich wieder zwei weitere hinterherschießt...
Wenn man sich die Grundzutaten von "Welcome to Marwen" anschaut, hätte eigentlich nichts schief gehen können. Ein Mann, der ein Trauma durch seine Kunst bewältigt, bietet unfassbar viel Potential und eine große Fläche für emotionale Momente.
Umso ärgerlicher ist es, dass das Ergebnis letztendlich vollkommen öde, langweilig und uninspiriert wirkt. Der Film ist eine einzige große Behauptung, ohne uns wirklich direkt die Ängste und den Leidensweg von Hogi näher zu bringen. Die Bedeutung der Frauen von Marwen wird in unfassbar kurzen Sequenzen abgefrühstückt, die Einschübe durch die Puppen wirken wie zufällig eingestreute Action-Momente, die der Handlung und Hogis Entwicklung in keinster Weise etwas beitragen. Vermutlich sollten sie den gelangweilten Zuschauer vor dem Einschlafen retten...wer weiß.
Wenn wenigstens das Spiel der Darsteller klar gehen würde...aber auch da wird man enttäuscht. Steve Carell bewegt sich an der Fremdscham-Grenze zum Overacting, Leslie Mann mimt das naive Dummchen und Diane Kruger...ist halt Diane Kruger, was will man da erwarten.
Fazit: "Welcome to Marwen" setzt auf das falsche Pferd - nämlich Schauwerte vor Emotionalität. An allen Ecken und Enden spürt man, dass da eine wirklich tolle Geschichte dahintersteckt. Kurzum: Hier reicht es, wenn man sich die Trailer anschaut. Da wird man deutlich besser abgeholt.
Bitte nicht, schon die beiden grässlichen letzten Filme hat niemand gebraucht
Wenn das nicht mal das erfolgreichste Jahr für den Mäuse Konzern wird..
Will Smith war wohl vorher auf einer Cosplay-Party. Eieiei...
Trotzdem bin ich noch vorsichtig gespannt.
Auch wenn Diego Luna in Sachen Ausstrahlung, Präsenz und Schauspielkunst nicht mal ansatzweise an Wagner Moura ranreicht, ist "Narcos: Mexico" eine durchaus sehenswerte Serie geworden, die gekonnt Verknüpfungen zu vorherigen Staffeln zieht und trotzdem ein eigenständiges Werk bleibt. Das bereits bekannte Katz und Maus-Spiel ist natürlich nicht neu, fesselt den Zuschauer aber von Folge zu Folge und schafft eine Spannung, die zum Binge Watching einlädt. Der Fokus wird hierbei verstärkt auf das anhaltende Problem der Korruption gelenkt und zeigt noch deutlicher als zuvor, wie machtlos die Agenten innerhalb des aufkeimenden Drogenkriegs interagieren müssen.
Fazit: Einen Ticken schlechter, als die großartigen ersten drei Staffeln, aber immer noch einen Blick wert. Meckern auf hohem Niveau!
Da wird definitiv etwas übertrieben. Allein wegen Jude Law, Johnny Depp und den Kreaturen lohnt sich das Kinoticket und hier und da kommt tatsächlich Harry Potter - Feeling auf. Ansonsten dümpelt die Story so dahin, ohne wirklich was zu erzählen. Eine Vollkatastrophe ist er nicht, eine kleine Enttäuschung leider schon.
"Fantastic Beasts: The Crimes of Grindelwald" - ein Film, der viel erzählen möchte und eigentlich kaum was zu erzählen hat. Das zweite Abenteuer von Newt Scamander dümpelt über seine zwei Stunden so dahin, ohne wirklich einen roten Faden zu besitzen. Der verworrende und düster konstruierte Plot führt eine Menge neuer Figuren ein, deren Schicksal einem leider relativ wumpe ist. Ähnlich geht es einem mit dem neuen Quartett, bestehend aus Queenie, Jacob, Newt und Tina. Verzweifelt wird versucht, den Charakteren eine gewisse Tiefe zu verleihen, die sie einfach nicht besitzen. So verkommt Tina zum langweiligen Love-Interesst, Jacob zum witzigen Comic-Relief, Newt zum tollpatschigen Autisten und Queenie zum naiven Dummchen. Vielschichtigkeit? Fehlanzeige. Hier werden Beziehungen aufgebaut, die eigentlich keinen kümmern oder einfach dämlich aufgebaut werden. Muss man halt so hinnehmen.
Dabei entpuppen sich eigentlich die im Vorfeld größten Ängste, als handfeste Stärken des Films: Jude Law als Dumbledore und Johnny Depp als Grindelwald. Jede Szene mit den beiden entpuppt sich als wahrer Genuss und Depp selbst sorgt sogar für die beste Szene des Films. Man kauft ihnen ihre Rollen ab und freut sich schon jetzt darauf, in den kommenden Teilen mehr zu sehen.
Ähnlich geht es einem mit den TIerwesen, die auch hier wieder ein kleines Highlight darstellen. Sowohl alte als auch neue Kreaturen werden gut in den Plot integriert und ihre Anwesenheit nicht überreizt. Hier steckt viel Liebe im Detail und bietet einiges an Potential für kommende Filme.
Wo wir leider schon beim nächsten Problem wären. Man merkt einfach, dass der zweite Teil ein Bindeglied sein soll. Noch stärker als bei der Hobbit Reihe fällt hier der Aufbau für künftigere Filme ins Gewicht. Der Streifen steht nicht für sich, ist quasi nur der Trailer für die nächsten Teile.
So werden hier Enthüllungen getätigt, die man als Fan nur für einen schlechten Scherz halten kann.
Man merkt einfach, dass hier die Vorlage fehlt. Der Story und den Figuren fehlt es an allen Ecken und Enden an Komplexität. Dinge werden aufgebaut, die im nächsten Moment eigentlich schon gar keinen Nutzen mehr besitzen, Personen eingeführt, die eigentlich nur da sind, um das Bild zu füllen.
Dabei strotzt "Fantastic Beasts" nur so vor Fanservice, bei dem weniger ein Gefühl von Nostalgie, sondern vielmehr ein resigniertes "A saw what you did there" zu Stande kommt. Schade.
Schlussendlich fragt man sich, für wen der Film eigentlich gemacht ist. Fan´s werden mit den Entwicklungen nicht zufrieden sein und "Harry Potter Laien" blicken nicht mehr durch, weil ihnen das Vorwissen aus den Büchern fehlt. Der Versuch, einen Mainstream Film, mit stellenweise Disney Humor zu kreieren, funktioniert hier leider irgendwie nicht.
Versteh das ganze positive Feedback nicht. Die letzten paar Minuten machen die eigentlich ziemlich gute Folge komplett kaputt. Der Zuschauer wird hier satte 40 Minuten emotional instrumentalisiert, auf den "richtigen" Abschied von Rick vorbereitet, nur um dann ordentlich verarscht zu werden. Der Held lebt, alles war nur Spaß. Statt im Heimkino geht´s jetzt im Film mit Rick´s Geschichte weiter. Es wäre das perfekte Ende für Rick gewesen. Stattdessen wird das Ganze, TWD mäßig, weiter ausgeschlachtet. Frech ist das schon irgendwie und lässt die Folge in seiner Gesamtheit echt in einem getrübten Licht zurück.
Qualvoller Abschied? Fehlanzeige. Warum auch? Geht ja weiter....
Tom Hardy als Venom, Ruben Fleischer (Zombieland) als Regisseur und eine düstere Origin-Story - was kann da schon schief gehen?...Ja leider jede Menge. War die Vorfreude zu Beginn noch groß, wurde sie spätestens nach den ersten Trailern gedämpft. Irgendwie holte einen hier nichts wirklich ab. Nach Sichtung des Streifens hatte ich nun endlich die Gewissheit: "Venom" ist eine totale Katastrophe. Der Film hat wirklich nichts, aber auch gar nichts, was ihn ansatzweise sehenswert macht. Von mittelmäßigen Effekten, über fast schon ermüdende Actionsequenzen bis hin zu Figuren, die sich ein 7-jähriger hätte ausdenken können.
"Venom" schleppt sich von Szene zu Szene, ohne auch nur ansatzweise einer glaubwürdigen Aktstruktur geschweige denn einem faszinierenden Plot zu folgen. Das Gezeigte wirkt von vorne bis hinten zerstückelt und wild zusammengeworfen. Und das Schlimme dabei: es passiert nichts...nichts, Langeweile pur, die an ihrer Belanglosigkeit kaum zu überbieten ist.
Dabei hat die Comicverfilmung mit Tom Hardy einen großen Pluspunkt. Und der gibt sich auch wirklich Mühe, die innere Zerrissenheit seiner Figur zu transportieren. Hardy hatte Bock auf die Rolle, das merkt man. Nur wenn das Drehbuch Müll ist, kann auch der beste Schauspieler nicht mehr viel retten. Stattdessen muss er sich solchen Lines hingeben wie "My legs were broken, now they´re not broken anymore". Seine anfängliche Präsenz verkommt mehr und mehr zu einem peinlichen Comicrelief mit Hang zum Overacting. Bitter!
Über den restlichen Cast braucht man eigentlich kaum reden. Riz Ahmed, eigentlich ein toller Charaktermime, ist böse....weil er böse ist....und halt böses tut...und Michelle Williams ist....auch dabei.
Ob hier ein R-Rating viel gerettet hätte, ist natürlich fraglich. Dafür ist in der Gesamtheit einfach schon zu viel schief gelaufen.
Fazit: "Venom" ist leider schon jetzt eine der größten Enttäuschungen des Jahres, ein Film, mit dem sich Sony auf Teufel komm raus an die Rechte des Spider-Man Franchises klammern möchte. Statt Qualität gibt es hier lückenhafte Fließbandware, die, aufgrund ihres Erfolges, fortgeführt und ausgeschlachtet wird, bis es kein Morgen mehr gibt. Hoffen wir einfach, dass Tom Hardy nach den vernichtenden Kritiken das Handtuch wirft und sein Potential wieder in vielversprechende Produktionen investiert.
Amen!
Toller Kommentar! Bin da zu weiten Teilen echt bei dir, auch wenn ich mich von den genannten Blockbustern immer noch weitestgehend unterhalten fühle. Das da wenig Substanz dahinter steckt, steht außer Frage.
Starke Fortsetzung, die mit viel Witz, unheimlich sympathischen Charakteren und einer Menge Liebe zum Detail aufwartet. Der Film richtet sich dabei zu weiten Teilen an ein älteres Publikum und punktet mit einem umfassenden Blick auf das Elterndasein und die kleinen Hürden des Alltags. In Punkto Action muss sich der Film hinter Vertretern des Superhelden-Genres in keinster Weise verstecken. Hier rotieren die Rechner und liefern Setpieces und Bombast-Szenen der Extraklasse. Einziges Manko ist der Bösewicht, den man allein nach den ersten 10 Minuten durchschaut hat. Aufgrund dessen und der angestrebten Motivation dahinter, verpasst "Die Unglaublichen 2" seine Chance, herausragend zu sein. Dadurch wirkt der neueste Streich aus dem Hause Pixar etwas zu lang. 10 bis 15 Minuten weniger hätten die Handlung noch knackiger transportiert.
Trotz allem ist und bleibt der Streifen der beste Helden-Film des Jahres!
Sofern "Aquaman" ihm nicht die Krone stiehlt....Achja, da muss ich selber kurz auflachen.
Sieht exakt wie das Original aus.
Nur halt nicht witzig.
Na das ist sicher das kleinste Problem des Films...