Bester Hauptdarsteller - Chancen & Voting

20.02.2014 - 08:50 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Bester Hauptdarsteller - Die Nominierten
Universal, Ascot Elite, Paramount, Tobis, Annpurna
Bester Hauptdarsteller - Die Nominierten
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Wir präsentieren euch die fünf Schauspieler, die in der Oscar-Nacht auf die begehrte Trophäe für den Besten Hauptdarsteller hoffen dürfen und schätzen ihre Chancen ein. Außerdem wollen wir in einer Abstimmung ermitteln, wen ihr ganz vorne seht.

Im letzten Jahr holte sich Daniel Day-Lewis für Lincoln seinen dritten Oscar bei der Academy ab. Damit ist er der einzige Schauspieler, der dreimal als Bester Hauptdarsteller mit dem Goldjungen ausgezeichnet wurde. Dieser Rekord wird dieses Jahr nicht eingestellt werden können, aber es wird hochgradig spannend zu sehen, wer den gefeierten Titelverteidiger ablöst. Das Feld ist stark und wie immer gibt es Favoriten, Newcomer und Altbewährte. Einer, der die Trophäe bereits im Schrank stehen hat, ist ebenso dabei, wie einer, der in den letzten Jahren mehrmals ganz kurz davor war.

Bruce Dern – Nebraska
Im äußerst facettenreichen Sortiment stehen der Academy auch dieses Mal verschiedenste Schauspielertypen und Rollenfiguren zur quälenden Auswahl. Da wäre zum Beispiel ein wahres Hollywood-Urgestein, das schon mit Alfred Hitchcock drehte, als der Rest der Nominierten noch nicht mal ansatzweise in den Windeln lag. Bruce Dern ist bei den diesjährigen Oscars als vom Alkohol benebelter und leicht seniler Greis vertreten, der im Provinz-Drama Nebraska einem Werbebetrug zum Opfer fällt. Der Film ist eine in Schwarz-Weiß erzählte Geschichte eines sympathischen Verlierers, wie ihn die Jury des wichtigsten Filmpreises der Branche gern hat. Im Mai 2013 wurde Bruce Derns Leistung bereits in Cannes mit der Auszeichnung für die Beste schauspielerische Leistung gewürdigt. Bei den richtungsweisenderen Preisverleihungen auf dem Weg zum Oscar konnte die Hollywood-Legende allerdings keinen Etappensieg feiern. Der erfahrenste unter den Nominierten ist sicherlich nicht gänzlich ohne Chance, wird aber auf die Traditionalisten der Academy hoffen müssen.

Christian Bale – American Hustle
Christian Bale ist der Einzige im Ring, der schon weiß, wie es ist, nach der legendären Formel “and the Oscar goes to…” den eigenen Namen zu hören. Für The Fighter schlüpfte Christian Bale in die Rolle eines drogenabhängigen Boxtrainers und gewann 2011 den Oscar als Bester Nebendarsteller. Damals wie heute erhielt er die Nominierung für einen Film unter der Regie von David O. Russell, der seine Schauspieler in den letzten Jahren des Öfteren zu Oscar-Kandidaten machte. Zusammen mit seinen Kollegen von American Hustle gewann Christian Bale im Vorfeld zu den Oscars bereits den Critics’ Choice Award für die beste Performance eines Ensembles. Als Solokünstler war die Ausbeute für seine Rolle als 1970er-Jahre-Trickbetrüger Irving Rosenfeld bisher eher mau. Auch die Kritiker zählen den gebürtigen Waliser in diesem Jahr nicht zu den heißesten Kandidaten. Aber auch wenn es für Christian Bale dieses Jahr wohl nicht klappen wird, braucht er sich nicht zu grämen und kann jederzeit zu Hause mit seinem anderen Oscar spielen.

Leonardo DiCaprio – The Wolf of Wall Street
Der nächste im Bunde hat die mit Abstand lauteste Rolle unter den fünf Nominierten. Als skrupelloser Börsenmakler Jordan Belfort brillierte und polarisierte Leonardo DiCaprio in The Wolf of Wall Street von Martin Scorsese und ist nun schon zum vierten Mal für den Oscar nominiert. In der kontrovers diskutierten Film-Biographie spielt er mit solcher Kraft und Energie, dass die 180 Minuten Laufzeit wie im Fluge vergehen. Wie eigentlich mit jedem seiner Filme der letzten Jahre überzeugt Leonardo DiCaprio auch dieses Mal mit absolut überzeugendem und dynamischem Spiel. Die Rolle des Jordan Belfort brachte ihm sogar schon einen Golden Globe ein, allerdings in der Kategorie Bester Hauptdarsteller in einer Komödie oder einem Musical. Ob er nun in diese Rubrik gehört oder nicht, darüber lässt sich streiten, aber Fakt ist nun mal, dass die Academy Komödien eher zähneknirschend betrachtet. Trotz Golden Globe und sensationeller Darstellung in The Wolf of Wall Street wird es Leo auch in diesem Jahr sehr schwer haben. Ein Oscar für diese koksende, feiernde und fluchende Figur wäre eine Überraschung.

Chiwetel Ejiofor – 12 Years a Slave
Das Drama 12 Years a Slave seziert die sensible Geschichte der Sklaverei in Nordamerika. Hauptdarsteller Chiwetel Ejiofor behauptet sich in einem namhaften Cast und trägt in einer unheimlich körperbetonten Rolle das Leid und die Ungerechtigkeit einer ganzen Epoche. Die Kamera ist sehr nah bei ihm und verharrt gefühlte Minuten lang auf seinem von Furchen und Falten durchzogenen Gesicht. Sein intensives Spiel hält den Oscar-Neuling im Rennen um die Trophäe. Für die Rolle als Solomon Northup, der als freier Mann eingefangen und versklavt wird, erhielt Chiwetel Ejiofor bereits den BAFTA für die Beste Leistung als Hauptdarsteller. Im Kampf um den renommierten britischen Filmpreis setzte sich der Engländer mit nigerianischen Wurzeln gegen drei Konkurrenten durch, die ihm auch in der Oscar-Nacht wiederbegegnen werden. Gut möglich, dass er Christian Bale, Bruce Dern und Leonardo DiCaprio wieder hinter sich lässt und dem Top-Favoriten des Abends ernsthaft gefährlich wird.

Matthew McConaughey – Dallas Buyers Club
Der unangefochtene Top-Favorit auf den Oscar für den Besten Hauptdarsteller ist und bleibt Matthew McConaughey. Er hat in den letzten Jahren eine erstaunliche Wandlung durchgemacht und sich aus der Sunnyboy- und RomCom-Schublade geschält. Ein neuer Höhepunkt seiner Karriere ist mit der Verkörperung des Aids-Kranken Ron Woodroof in Dallas Buyers Club erreicht. Matthew McConaughey brachte seine bewegende Performance so gut wie alle entscheidenden Preise der Oscar-Vorsaison ein. Der Texaner gewann neben dem Critics’ Choice Award auch den Golden Globe und die wegweisende Auszeichnung der Screen Actors Guild. Letztgenannter Preis ist deshalb so bedeutend, weil er von der US-amerikanischen Schauspielergewerkschaft verliehen wird, deren Mitglieder auch zum Teil in der Academy sitzen. Außerdem wurde der SAG-Gewinner in den vergangen Jahren immer auch zum späteren Oscargewinner. Hinzu kommt, dass Matthew McConaughey für die Rolle eines Aids-Kranken drastisch an Gewicht verlor, was auch schon Tom Hanks einen Oscar einbrachte. Abgesehen von alledem spielt Matthew McConaughey in Dallas Buyers Club großartig und wäre ein verdienter, wenn auch wenig überraschender Sieger.

Jetzt ist es an euch, der moviepilot-Academy, euren Favoriten für den Hauptdarsteller-Oscar zu küren. Jetzt abstimmen!

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