Wer ist eigentlich dieser Robert Pattinson? Eigentlich heißt er ja Robert Douglas Thomas Pattinson, aber das ist einfach zu lang für einen Künstlernamen. Vermutlich ist das der Grund, warum er auf die beiden mittleren Namen inzwischen verzichtet. Seinen schauspielerischen Durchbruch hatte er 2005 mit Harry Potter und der Feuerkelch, in dem er die Rolle des Cedric Diggory übernahm. Aber weltberühmt wurde Robert Pattinson dann erst mit seiner Rolle des melancholischen Vampirs in Twilight. Obwohl er neben dem Franchise immer auch andere Filme machte, ist er für viele doch nur der Teenager-Schwarm und Möchtegernschauspieler geblieben. Dabei hat er viel mehr drauf, als wir auf den ersten Blick vermuten. Neben der Schauspielerei ist er nämlich auch noch Musiker und hat immerhin zwei Songs zum ersten Twilight-Soundtrack beigesteuert.
Im Jahr 2011 war Robert Pattinson natürlich im Zusammenhang mit Twilight 4: Breaking Dawn – Biss zum Ende der Nacht – Teil 1 in den Medien sehr präsent. Darüber ist vollkommen in Vergessenheit geraten, dass er Anfang des Jahres an der Seite von Christoph Waltz und Reese Witherspoon in der Romanze Wasser für die Elefanten zu sehen war. In beiden Fällen übertrafen sich die Kritiker nicht gerade gegenseitig in Lobeshymnen an seine Schauspielkunst. Das könnte sich jetzt jedoch ändern, denn 2012 wird sich Robert Pattinson mit seinen anstehenden Projekten beruflich umorientieren. In Bel Ami tritt er als hinterlistiger Frauenverführer auf und in der Don DeLillo -Verfilmung Cosmopolis macht er als aus der Verfassung geratener Millionär New York unsicher.
Ich persönlich finde Robert Pattinson weder außergewöhnlich attraktiv, noch über alle Maßen talentiert, aber er hat Potential. Für mich hat er dieses Jahr etwas geschafft, das den Grundstein für eine erfolgreiche Karriere legen kann: Er hat begonnen, sich von seinem Teenie-Franchise-Image zu emanzipieren. Insbesondere mit der Bestseller-Verfilmung Cosmopolis traut er sich, sein Schmuse-Image hinter sich zu lassen und wirklich neue Wege zu beschreiten. Ich finde, das müssen wir einem Star, der als Mädchenschwarm berühmt geworden ist, hoch anrechnen. Er könnte genauso gut anfangen, eine Romantic Comedy nach der anderen zu drehen, was sich finanziell sicher ebenso, wenn nicht gar mehr lohnen würde. Stattdessen hat er sich entschlossen, den Weg eines ernstzunehmenden Schauspielers einzuschlagen. Ob das wirklich funktioniert, wird das Jahr 2012 zeigen.
Des Weiteren hat Robert Pattinson dieses Jahr bei mir Sympathiepunkte für seine Ausstrahlung gewonnen. Im Gegensatz zu den Starallüren und auswendig gelernten Fanslogans seiner Kollegen („Ich danke den Fans für ihre Unterstützung, denn ohne sie wäre ich nicht da wo ich jetzt bin.“), präsentierte er sich bei der Pressekonferenz zu Breaking Dawn ganz natürlich und vor allem humorvoll. Wenn er es schafft, sich diese Bodenständigkeit und kindliche Begeisterungsfähigkeit zu bewahren, hat er meiner Meinung nach das Potential, mal einer von den ganz großen Stars zu werden. Mit seiner Vorgeschichte als Teenie-Schwarm hat er es jedoch nicht leicht, in Hollywood ernst genommen zu werden – da müssen wir uns nur Leonardo DiCaprio ansehen, dessen frühe Glanzleistungen vollkommen von seinen Schmachtrollen überdeckt wurden und der bis heute darum kämpft, in die Oberliga aufgenommen zu werden. Robert Pattinson könnte durchaus dasselbe Schicksal ereilen, doch seine Aktivitäten im Jahr 2011 lassen darauf hoffen, dass er seinen großen Bekanntheitsgrad dazu nutzen wird, sich als Schauspieler weiter zu entwickeln. Auf Grund seines Mutes und seiner Ambitionen ist Robert Pattinson daher mein Star des Jahres.
Hier alle Texte zu Tops & Flops sowie Stars des Jahres im Überblick:
Flops 2011
Mattes’ Flop-Film des Jahres – Kill The Boss
Ines’ Flop-Film des Jahres – Sucker Punch
Sophies Flop des Jahres – Pirates of the Caribbean
Tops 2011
Mattes’ Top-Film des Jahres – Winters’ Bone
Ines’ Top-Film des Jahres – Melancholia
Sophies Top Film des Jahres – Planet der Affen
Top-Schauspieler des Jahres 2011
Jennys Star des Jahres – Kristen Wiig
Jennys Star des Jahres – Andy Serkis
Mattes’ Star des Jahres – Mia Wasikowska
Mattes’ Star des Jahres – Ryan Gosling
Sophies Star des Jahres – Michelle Williams
Sophies Star des Jahres – Robert Pattinson
Maltes Star des Jahres – Jennifer Lawrence
Maltes Star des Jahres – Michael Fassbender
Ines’ Stars des Jahres – Alexander Skarsgard
Ines’ Star des Jahres – Saoirse Ronan
Interessante Regisseure des Jahres 2011
Tomas Alfredson – Nordmann mit Ambitionen
Nicolas Winding Refn – Meister der Präzision
Andrea Arnold – Von Top of the Pops nach Venedig
Cary Fukunaga – Bildgewaltige Filme mit viel Kraft