Top 7 der besten Science Fiction-Ideen

29.11.2011 - 08:50 Uhr
In Time - Science Fiction im neuen Jahrtausend
Regency Enterprises
In Time - Science Fiction im neuen Jahrtausend
Diese Woche kommt In Time in die neuen Kinos. Zeit wird in der Zukunft zu Geld und außerdem noch lebenswichtig. Justin Timberlake kämpft sich durch eine innovative Sci-Fi-Idee. Gab es davon eigentlich noch ein paar andere im neuen Jahrtausend?

Blade Runner, 2001: Odyssee im Weltraum, Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt – das Science Fiction-Genre hat seine Klassiker und es hat seine Fans. Wir sind mit genügend richtig guten Genre-Filmen versorgt, um das komplette Feld populärer Philosophie damit abzudecken. Doch trotzdem: Die grauen Zellen und die gierigen Augen brauchen mehr Futter, mehr neue Bilder und Zugänge, um uns die Welt mit innovativem Science Fiction-Kino zu erklären und zu bereichern. Blade Runner, wie genial er auch ist, darf nicht als Schlussstrich gesehen werden.

In Time – Deine Zeit läuft ab verfolgt eine effektive, im Grunde sehr einfache Science Fiction-Idee. Was, wenn Zeit zu Geld wird? Es tickt keine organische Uhr mehr, sondern Zeit wird monetäre Ressource, die über Leben und Sterben entscheidet. Ab dem 25. Geburtstag altert der menschliche Körper nicht mehr. Doch ein jeder stirbt mit 26, wenn nicht pünkltich neue Zeit auf das Konto gezahlt wird. Justin Timberlake kämpft sich durch eine Science Fiction-Zukunft des Regisseurs Andrew Niccol, der mit Gattaca und der Die Truman Show schon ein gutes Gespür für Science Fiction bzw. radikale Ideen bewies. Doch wie verhält es sich mit anderen Science Fiction-Ideen des neuen Jahrtausends? Welche Filme konnten mit frischen Visionen, mit neuen Einfällen das Science Fiction-Genre bereichern und stabilisieren? Es wimmelt von tollen Regiedebüts in unseren Top 7.

7. Attack the Block – sozialer Brennpunkt mit Alien-Ventil
Was wäre, wenn Vincent Cassel in Hass von Aliens überrascht worden wäre. Die Idee hinter Attack the Block mag erstmal einfach und nach simplem Parodie-Zitate-Theater klingen. Doch Autor/Regisseur Joe Cornish hat mit diesem gewaltigen Low Budget-Mash Up eine echte Genre-Sprengung geleistet. Er lässt die negative Energie eines sozialen Brennpunkts in die überdrehte und gewalttätige Inszenierung eines Alien-Reißers fließen und schenkt der Science Fiction mit seinem Regie-Debüt eine filmische Erweiterung. Gleich zu Beginn müssen wir akzeptieren, dass wir uns in unserer Welt mit unserern Problemen befinden, gleichzeitig in einer Welt, in der haarige Aliens durch die Gegend rennen. Der Block wird zur Festung. Die basslastige Londoner Dub Step Musik und die Alienjagd verschmelzen zu einem passenden Genremix.

6. Minority Report – packender, geradliniger und intelligenter Sci-Fi-Thriller
Nach Ridley Scott versuchte sich auch Steven Spielberg an einer Vorlage von Science Fiction-Genie Philip K. Dick. Mit Minority Report schenkte Steven Spielberg den Blockbuster-Fans einen der packendsten, geradlinigsten und gleichzeitig intelligentesten Sci-Fi-Thriller des vergangenen Jahrzehnts. Tom Cruise arbeitet als antizipierender Zukunftscop gegen noch nicht begangene Verbrechen. Als er selbst auf die Abschussliste gerät, startet er eine Reise in die Untiefen des Systems. Wir merken dem Spielbergschen Thriller klar die Dicksche Herkunft an. Minority Report erinnert in seinen besten Momenten an eine Mischung aus Mission: Impossible und Blade Runner.

5. Children of Men – kräftiger Genre-Vertreter
Alfonso Cuarón lässt Clive Owen in Children of Men durch eine alternde, britische Gesellschaft in Ausnahmezustand wandern. Seit 18 Jahren gibt es keine Geburten mehr, niemand weiß weshalb. Doch mit Kee, einer illegalen Immigrantin scheint es neue Hoffnung zu geben: Sie ist schwanger. Der depressive Regierungsmann Theo (Clive Owen) soll sie aus dem Moloch England herausführen und das noch ungeborene Kind im Rahmen des Human Projects für die Menschheit retten. Der Schock der simplen Dystopie ist gewaltig. Diese Geschichte scheint so fern und doch so nah. Eine einfache Vorstellung wird in stimmige Bilder gepackt, die irgendwo zwischen Nachrichten und Surrealismus liegen. Weniger Science, mehr Fiction, aber dennoch ein kräftiger Genre-Vertreter!

4. Moon – Space Oddity mit Sam Rockwell
Duncan Jones macht gute Science Fiction. Das ist eigentlich kein Wunder. Immerhin ist er der Sohn von David Bowie a.k.a. Ziggy Stardust. Der Space Oddity-Spross schickt Sam Rockwell auf den Moon. Hier arbeiten im Dreijahres-Rhythmus Astronauten für das wertvolle Helium-3 mit dem die Welt friedlich und umweltschonende versorgt werden kann. In der Einsamkeit des Monds, kurz vor Ende seiner drei Jahre, kommt er hinter das dunkle Geheimnis der schönen, neuen Welt der Helium-3 Wirtschaft. Eine puristische Idee, eine minimalistisch packende Tonspur, perfektes Set-Design und ein gut gelaunter Sam Rockwell – Duncan Jones interpretiert die klassische Weltall-Science Fiction noch einmal neu.

3. Monsters – atmosphärisches, authentisches und packend gefilmtes Roadmovie
Avatar – Aufbruch nach Pandora meets Kar Wai Wong: Gareth Edwards übernimmt im Regie-Debüt Monsters auch gleich Kamera und Drehbuch. Außerdem entwickelte er in seinem Low-Budget Film die wenigen, aber wohlgesetzten und sehr gut inszenierten Spezial-Effekte. In Monsters herrscht Alien-Invasion in Mexiko. Doch Stimmungen aus Krieg der Welten oder Independence Day flackern meist nur durch die Nachrichten. In den Augen des Militärs und der Medien sind Aliens im Film natürlich immer die Eroberer aus dem All, die martialischen Feinde. Doch für die Protagonisten, ein Fotograf und die Tochter seines Chefs, liegt der Stimmungsschwerpunkt ganz woanders, als sie sich durch den Dschungel nach Amerika schlagen. Aliens sind, was du draus machst. Und in einem atmosphärischen, authentisch und packend gefilmtem Roadmovie lernen wir die Weltall-Monster noch mal ganz anders kennen.

2. Vergiß mein nicht – unüblich ruhige, dennoch klare und geniale Science Fiction
Ich möchte gar nicht allzu viel sagen über Vergiss mein nicht!. Vielleicht haben ihn manche noch nicht gesehen. Klar ist, es handelt sich um unüblich ruhige, dennoch klare und geniale Science Fiction, im wahrsten Sinne des Wortes. Michel Gondry, Drehbuch-Magier Charlie Kaufman, Jim Carrey und Kate Winslet kreieren durch Genre-Mittel eine filmische Realität, die durch Genre-Mittel so intensiv, hahnebüchen und nachvollziehbar wirkt, dass wir im Anschluss erstmal schlucken und denken müssen. Besinnliche Science Fiction, nichtdestotrotz schockend, packend und anregend.

1. District 9 – unvergessliche Bildmomente
Apartheid, Aliens, Mockumentary, Actioner: Mit District 9 schenkte uns Neill Blomkamp eines der vollgestopftesten, funktionsfähigsten Regie-Debüts des neuen Jahrtausends. Sein Film strotzt vor unvergesslichen Bildmomenten: das riesige Raumschiff über Johannesburg gleicht einer naturalistischen Vorstellung von Independence Day, der zerfahrene Unternehmensvertreter Wikus (Sharlto Copley), dokumentarisch abgefilmt, erinnert ein wenig an Stromberg in seinen bittersten Momenten. Der Film ist genauso innovativ wie unterhaltsam, genauso intelligent wie laut. Ein Vergnügen, ein Versuch im Namen neuer Blockbuster-fähiger Science-Fiction – und er ist geglückt.

Was haltet ihr von den besten Science Fictiction-Ideen? Was fällt euch in diesem Feld noch zum 21. Jahrundert ein?

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