Arthur A. - Kommentare
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Alle Kommentare von Arthur A.
[...] Ohne eine gute Geschichte im Rücken und mit austauschbaren Wegwerfrollen für die meisten neuen Cast-Mitglieder (um das verschwendete Talent der wundervollen "Better Call Saul"-Darstellerin Rhea Seehorn tut es besonders leid), müssen die beiden Hauptdarsteller und die Regisseure den Film tragen und das gelingt ihnen zum Glück über weite Strecken ziemlich gut. Auch wenn man in Anbetracht der abgedroschenen Handlung gelegentlich die Augenbrauen hochziehen, die Augen rollen und die Stirn runzeln muss, wird kaum jemand den Kinosaal verlassen und das Gefühl haben, schlecht unterhalten worden zu sein. Die Mindestanforderung ist also erfüllt. [...]
[...] Godzilla x Kong: The New Empire ist das cineastische Äquivalent einer Freizeitpark-Attraktion. Der Film will nicht mehr sein als eine Aneinanderreihung minutenlanger, brachialer CGI-Monsterkämpfe, die lose durch eine nebensächliche Handlung miteinander verbunden sind. Wer keinen größeren Anspruch an den Film stellt, wird gut bedient. Allerdings wirkt das Gekloppe ohne jegliche Spannung oder nennenswerte Einsätze auf Dauer ermüdend und belanglos, insbesondere nachdem Godzilla Minus One gezeigt hat, dass im Franchise auch mehr geht.
[...] Vielleicht waren es diese extrem niedrigen Erwartungen, die ein schlimmeres Schlamassel als Suicide Squad oder Justice League befürchten ließen, die letztlich dafür sorgten, dass Aquaman: Lost Kingdom mich insgesamt erfreulich überrascht und über weite Strecken passabel unterhalten hat. Es ist sogar erstaunlich, wie wenig bemerkenswert der Film in jeder Hinsicht ist. Der 15. und letzte Film des DCEU ist weder ein spektakuläres Desaster noch ein nennenswertes Schlusswort, sondern eine leidlich kurzweilige, CGI-überladene Actionkomödie, die auf jegliche Verweise zu anderen Filmen oder Helden aus dem Universum verzichtet. Holte The Flash noch seine Justice-League-Kollegen Wonder Woman, Aquaman und Afflecks Batman vor die Kamera, spielt Aquaman: Lost Kingdom vom Anfang bis zum Ende ausschließlich in seiner eigenen Welt. Es ist offensichtlich, dass hier mehrfach die Schere angesetzt musste, um den Film an die veränderten Umstände anzupassen. Die Szenenübergänge und Plotentwicklungen wirken sprunghaft, das Tempo ist uneben. [...]
[...] In einem Jahr von tollen Genrefilmen wie M3GAN, Scream VI, Evil Dead Rise und Talk to Me spielt Eli Roths Thanksgiving eine eher untergeordnete Rolle, bietet den Fans aber mehr oder weniger genau das, wofür sie ihr Kinoticket kaufen. Wer sehen möchte, wie ein rachsüchtiger Killer unsympathische Gestalten und austauschbare Teenager kreativ und brutal abmurkst, wird auf seine Kosten kommen. Neu ist daran gar nichts, verkehrt aber auch nicht. Es ist lediglich etwas bedauerlich, dass Roth nicht tatsächlich einen vollblütigen Achtziger-Slasher gedreht hat, was vermutlich noch besser zu ihm gepasst hätte.
[...] Wenn man Quantumania etwas vorwerfen kann, dann dass es in dem Film zwar immer wieder betont wird, wie gefährlich Kang ist und welche große Bedrohung er für unsere und alle anderen Welten darstellt, diese hohen Einsätze jedoch nie richtig spürbar werden. Zu keinem Zeitpunkt hat man ernsthaft Angst um Scott, Cassie oder andere Figuren und trotz der zahlreichen ehrfurchtsvollen Beteuerungen seiner Übermacht wirkt Kang nie so allmächtig. Dadurch flacht der Spannungsbogen des Films etwas ab. Das ist jedoch nicht Majors' Schuld, sondern die des Drehbuchs. Was übrig bleibt, ist ein humorvoller, effektreicher Blockbuster mit einem tollen Cast, einigen kreativen Einfällen und viel Potenzial, von dem jedoch nur ein Teil erfüllt wird.
[...] Waititi packt viel, vielleicht sogar zu viel, in die nach Blockbuster- und Marvel-Maßstäben sehr knackige 119-minütige Laufzeit des Films, schafft es aber dennoch, zwischen den atemlosen Action- und Humorsequenzen Atempausen für seine Hauptfiguren und ihre Entwicklung zu finden. Das gelingt, indem er den Fokus ganz auf die Charaktere der Thor-Reihe hält, ohne jegliche Multiversum-Spielereien oder besondere Anknüpfungen an das erweitere Marvel-Kino- und Serienuniversums, abgesehen von den Gastauftritten der Guardians im ersten Akt. Im Gegensatz zu seinem MCU-Vorgänger Doctor Strange in the Multiverse of Madness, dessen Genuss essentiell von der Vertrautheit mit der Disney+-Serie "WandaVision" abhängt, setzt Thor: Love and Thunder lediglich Kenntnisse der bisherigen Thor-Filme voraus und sogar diese werden von Korg, im Original wieder großartig von Waititi selbst gesprochen, clever rekapituliert. Es ist erfrischend zu sehen, dass sogar in einem so komplexen und verwobenen Universum wie dem MCU ein Franchise auch mit seinem vierten Film weitgehend separat und ohne Ballast existieren kann. [...]
[...] Doch diese enge Verknüpfung mit einem sehr spezifischen, eingegrenzten Zeitraum im Marvel-Kinouniversum ist nicht der einzige Grund, weshalb sich der Film so vertraut anfühlt. Sowohl stilistisch als auch thematisch hat er viel The Return of the First Avenger zu verdanken, dem zweiten und für viele besten Captain-America-Einsatz. Das ist kein Manko per se, doch man sollte auch nicht viel Neues erwarten. Der Film nimmt einen für Marvel verhältnismäßig ernsten Ton an und fährt den üblichen Humor zugunsten einer actionreichen Geschichte, aufgepeppt mit Empowerment- und Familien-Elementen, zurück. Ganz auf die Lacher müssen wir dank David Harbours tragikomischem Auftritt jedoch nicht verzichten. [...]
[...] Wird ein Film erst Jahre nach seiner Fertigstellung veröffentlicht und werden ihm dann auch noch Pressevorführungen weitgehend versagt, wie in den USA, oder hier in Köln, stimmt das erfahrungsgemäß kaum optimistisch. Doch The New Mutants ist weder ein grotesker Totalausfall noch das versteckte Juwel unter X-Men-Verfilmungen, sondern vor allem eine recht durchschnittliche Teenie-Horrorklamotte mit guten, aber unausgeschöpften Charakteren und gelegentlichem CGI-Overkill. So beschwerlich der Weg von The New Mutants auf die Leinwände war, so in jeder Hinsicht antiklimatisch und unspektakulär ist das Endergebnis.
Tatsächlich wirkte sich Disneys Desinteresse an dem bei der Fox-Übernahme geerbten Film möglicherweise sogar zu seinem Vorteil aus. Die geplanten umfassenden Nachdrehs, die Fox ursprünglich veranlassen wollte, wurden verworfen, da man nicht noch mehr Geld in ein Projekt pumpen wollte, das sowieso keine Zukunft in Disneys Marvel-Universum hat. Deshalb wirkt der Film im Gegensatz zu Comicverfilmungen wie X-Men: Dark Phoenix, Justice League, oder Suicide Squad, die stark unter der Einmischung der Studios gelitten haben, immerhin nicht inkohärent, zerfahren oder tonal uneinheitlich. Er kommt in der ursprünglichen und unveränderten Vision des Regisseurs Josh Boone in die Kinos, eine #ReleaseTheBooneCut-Kampagne wird nicht nötig sein. Leider ist Boones Vision trotz guter Ansätze auch nicht besonders aufregend oder originell.
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[...] Doch die bedauerliche, wenn auch wirtschaftlich durchaus nachvollziehbare Entscheidung, Mulan abseits der Lichtspielhäuser auszuwerten, soll dem Film nicht nehmen, dass er neben Aladdin zu den besten unter Disneys Realverfilmungen gehört. Mein großes Problem bei den der bisherigen Neuadaptionen der Disney-Klassiker ist, dass den meisten von ihnen die Magie der Vorlage fehlt. Filme wie Der König der Löwen oder The Jungle Book sahen toll aus, waren aber seelenlos. Auch Mulan kann den Zauber des Zeichentrickfilms nicht einfangen, will es aber auch nicht. Im Gegensatz zu den jüngsten Disney-Neuverfilmungen verzichtete Regisseurin Niki Caro auf die Songs der Vorlage und die besonders phantastischen Elemente wie den Drachen Mushu zugunsten einer realistischeren Adaption der Legende. Dementsprechend hat Mulan auch als erste Disney-Realverfilmung eine PG-13-Freigabe in den USA erhalten, und diese ist nicht unbegründet. Obwohl in den Schlachten natürlich kein Gemetzel stattfindet, wirken die Kämpfe und die vielen Toten sehr real. [...]
[...] Ich klage gelegentlich darüber, dass viele Blockbuster heutzutage unnötig lange Laufzeiten haben, doch wenn es einen zweieinhalbstündigen Film in den letzten Jahren gab, der von etwas mehr Zeit profitiert hätte, um seine Geschichte und Charaktere etwas atmen zu lassen, dann ist es Tenet. Es ist jedoch nur ein geringes Manko im Angesicht der zahlreichen Triumphe dieses Films, der das Hirn gleichermaßen stimuliert wie die Sinne. Nolans Beharren, auf CGI zu verzichten, wird mit Action belohnt, die sehr organisch und spektakulär ist, ohne je übertrieben zu wirken, auch wenn der Film seinen eigenen Gesetzen der Physik folgt. Zu den Höhepunkten gehören u. a. ein explodierender Boeing 747 und eine der besten Autoverfolgungsjagden der letzten Jahre, doch erst in seinem großen Finale, in dem Zeit-Inversion im großen Maßstab zum Tragen kommt und Kämpfe auf entgegengesetzt fließenden Zeitebenen ausgetragen werden, erlebt man Actionszenen, wie man sie so zuvor noch nie gesehen hat, und die einem wahrlich den Atem rauben. Unterstützt werden sie von Ludwig Göranssons (Black Panther) atmosphärischem, gelegentlich unheilvoll anmutendem Score, der jedoch nicht ganz die Eingängigkeit und Wucht der Musik von Nolans Stammkomponisten Hans Zimmer besitzen (Zimmer entschied sich zugunsten von Denis Villeneuves Dune). [...]
[...] Eine Gruselmär für Fans, die ihren Horror schlicht, klassisch und unprätentiös mögen: The Witch Next Door ist Hexenhorror alter Schule, der nicht viel neu macht und gelegentlich in die Klischee-Falle des Genres tappt, dafür aber mit liebevoll handgemachten Effekten, sympathischen jungen Protagonisten und einer immerhin über weite Strecken unheilvollen Atmosphäre aufwartet.
[...] Die fehlende Kreativität und Anspruchslosigkeit des Films sind Mankos, mit denen man im Zweifel ganz gut leben kann. Wer sich in den nächsten Tagen nicht 186 Minuten von Berlin, Alexanderplatz im Kino beanspruchen lassen möchte, findet im halb so langen Unhinged genug kurzweilige Unterhaltung für einen Filmabend, auch wenn der Film bereits beim Verlassen des Kinosaals in der grauen Masse vergleichbarer Psychothriller zu verschwimmen droht.
[...] Vin Diesels Versuch, einen neuen coolen Actionhelden mit Franchise-Potenzial für sein Repertoire zu etablieren, scheitert im ersten Anlauf. Lediglich ein höheres Budget und der namhafte Hauptdarsteller unterscheiden Bloodshot von einer direkten Heimkino-Veröffentlichung. Dort ist die Comicadaption vermutlich am besten aufgehoben, denn auch ihre visuellen Sperenzchen sind nicht Grund genug für einen Kinobesuch.
Wenn ein Studio beschließt, einen Film vor Kinostart der Presse nicht zu zeigen, gibt es in aller Regel jeden Grund, das Schlimmste zu befürchten. In Anbetracht dieser gesenkten Erwartungen entpuppt sich Fantasy Island als ein überraschend kurzweiliger, abstrus-alberner, harmloser Spaß, der die Zuschauer mit flottem Tempo und einer sich stets entfaltenden Geschichte über den Großteil seiner Laufzeit bei Laune hält. Erst gegen Ende bricht er unter der Last seiner Logiklücken und hanebüchenen Erklärungen zusammen. [...]
[...] Ohne Krawall-Meister Michael Bay am Steuer, geht Bad Boys for Life seine Sache etwas ruhiger und nachdenklicher an und versucht, die weiterhin großzügig eingesetzte Action und die flotten Sprüche diesmal mit einer emotional wirkungsvollen Geschichte zu verbinden. Das funktioniert mal mehr, mal (gegen Ende) entschieden weniger gut. Will Smith und Martin Lawrence haben aber zum Glück immer noch die gleiche lockere Chemie wie vor 25 Jahren und helfen dem Film auch über einige holprige Momente hinweg.
[...] Nachdem man anfangs von den nach Kauderwelsch klingenden Begriffen überfordert wird, lernt man, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und den Rest vorerst als weißes Rauschen auszublenden. Übrig bleiben also dreigrößtenteils separate Geschichten mit ihren unterschiedlichen Qualitäten. Geralts Monsterkämpfe erinnern bei all ihren beeindruckenden Effekten an klassische Sonntagnachmittag-Unterhaltung. Die Rolle verlangt von Cavill bislang nicht viel ab. Phlegmatisch, mürrisch, grüblerisch und gelegentlich sarkastisch kann er gut. Eine größere Bandbreite haben die Emotionen seines Charakters nicht. Es ist im Prinzip Aragorn mit weißer Mähne.
Für etwas humorvolle Auflockerung sorgt immerhin Joey Batey als Barde Jaskier, dessen Lied "Toss a Coin to Your Witcher" (deutsch: "Reichet Gold eurem Hexer") schnell zu einem Ohrwurm wird. Wenn die Serie allein aus ihren gemeinsamen Abenteuern bestehen würde, bei denen sie Ungeheuer bekämpfen, hätte ich auch gut damit leben können. Schauspielerisch entfällt der interessanteste Teil der Serie an Anya Chalotra als Yennefer, die eine wirklich gelungene Wandlung von einer vom Schicksal geplagten, niedergeschlagenen Frau zu einem selbstsicheren, betörenden Vamp vollbringt, ohne je die emotionalen Narben der Figur zu verbergen. [...]
[...] Der Aufstieg Skywalkers versucht innerhalb von fast zweieinhalb Stunden sehr viel unter einen Hut zu bringen, ist aber vor allem eins: bemüht. Bemüht um einen würdigen Abschluss der neunteiligen Filmreihe, bemüht um Versöhnung mit den Gegnern von Die letzten Jedi, bemüht um Nostalgie, Fanservice und Ehrerbietung, und bemüht um einen möglichst kleinen Nenner bei der Auflösung seiner Handlungsstränge. Der Film sicherlich weniger polarisieren als sein Vorgänger, lässt jedoch kaum Platz für Originalität und Mut zum Risiko. Damit wird er trotz einiger epischer, aufregender Momente als Finale dem für seinen Einfallsreichtum und reichhaltige Mythologie bekannten Franchise nur bedingt gerecht.
[...] Ohne den Neuheitswert des Vorgängers ist der Cast noch viel mehr gefordert, den Film zu tragen. Zum Glück bestehen die Darsteller diese Probe souverän. Die Neu- bzw. Umverteilung der Rollen verlangt von ihnen zum Teil noch mehr Wandelbarkeit als letztes Mal ab und zum Glück ist die Besetzung für jeden auch noch so albernen Spaß zu haben. Ich hätte nie gedacht, dass ich das jemals über einen Film schreiben würde, aber in The Next Level ist es tatsächlich Kevin Hart, der seinen Co-Stars die Show stiehlt. Wirklich! Seine Imitation von Danny Glovers langsamer, bedächtiger Sprechweise (unbedingt im Original anschauen!) ist perfekt und die typischen Hart-Manierismen schraubt er angenehm um 90% herunter. Dwayne Johnsons Danny-DeVito-Nachahmung ist deutlich holpriger, doch das natürliche Charisma (oder "beeindruckende Intensität", wie das Spiel es nennt) des Stars zeigt wieder einmal, wie er zum bestbezahlten Schauspieler der Welt geworden ist. Jack Black spielt wieder Jack Black, wobei er noch mehr Spaß mit der Rolle einer tussigen Teenagerin zu haben schien als mit der einer Sportskanone wie hier. [...]
[...] Mehr Bruckheimer als Lee: Die neuste Technik, die Actionszenen rasant und flüssig und den Will Smiths CG-Klon besonders realistisch wirken lässt, kann nur bedingt überdecken, dass das 3D in Gemini Man mehr Tiefe besitzt als das Drehbuch und die Charaktere. Für einen kurzweiligen Filmabend reicht der Streifen aber allemal.
[...] 3 From Hell tut dem Vermächtnis seines bösen, cleveren Vorgängers keinen Gefallen, indem er dessen gesamten Höhepunkte lieblos und uninspiriert herunterspult. Bei all seiner menschenverachtenden, drastischen Gewalt, Grindhouse-stilistischen Auswüchsen und einer Over-Over-the-Top-Performance seiner Gattin fühlt sich Rob Zombies Film so leblos an, wie seine Hauptcharaktere es am Ende von The Devil's Rejects hätten sein sollen.
[...] Knapp elf Jahre nach seinem letzten und blutigsten Einsatz in John Rambo, bringt der 73-jährige, aber immer noch sehr agile Stallone den Veteranen in Rambo: Last Blood für seinen möglicherweise (vielleicht aber auch nicht) letzten Einsatz zurück. Dabei rüttelt er kräftig an den bisherigen Grundfesten der Reihe. Wer sich davon jedoch frischen Wind erhofft, sollte die Erwartungen zügeln. Co-Autor Stallone hat die Formel nicht aufgebrochen, sondern sie durch eine andere, nicht weniger abgedroschene Formel ersetzt. Es ist, als hätte er am Straßenrand ein von Liam Neeson weggeworfenes Drehbuch zu einem Taken-Sequel gefunden, minimale Anpassungen vorgenommen, das Gewaltlevel hochgedreht und sich in der Hauptrolle besetzt. So wie sich die letzten Stirb-langsam-Filme (ungeachtet ihrer jeweiligen Qualität) nicht mehr wie Stirb langsam angefühlt haben, so fühlt sich auch Last Blood nicht mehr wie ein Rambo-Film an. Es ist ein generischer, austauschbarer Rache-Actioner, der sich halbherzig und mit hölzernen Dialogen die Mühe gibt, Rambos angeschlagene Psyche zu erforschen. Das ist jedoch nur ein Mittel zum Zweck, um die Zeit totzuschlagen, bis im letzten Akt das Gemetzel entfesselt wird. [...]
[...] Scary Stories to Tell in the Dark trifft meist genau den idealen Punkt zwischen Teenager- und Erwachsenenhorror. Bereits in den allerersten Szenen werden die Zuschauer auf die Halloween-Atmosphäre eingestimmt, wenn sie in einer Montage die Hauptfiguren bei ihren Vorbereitungen auf die Nacht der Geister und Hexen kennenlernen, musikalisch unterlegt von Donovans "Season of the Witch" (im Abspann kommt noch ein eindringliches Cover des Songs von Lana del Rey).
Es ist ein Film, der selten wirklich gruselig, aber dafür durchweg stimmig und schaurig ist. Was der Film nicht ist, ist zahm. Zwar gibt es keine Blutfontänen oder Splattereinlagen, doch die Gefahr für die Protagonisten ist stets sehr real. Nur weil es Kinder sind, bedeutet es hier definitiv nicht, dass sie vor dem Bösen sicher sind. Nachdem die ersten Geschichten von Sarah Bellows zum Leben erwachen, stellt sich sogar ein Gefühl der Unausweichlichkeit ein, nicht unähnlich dem Horror-Meisterwerk It Follows (der kurioserweise eine niedrigere Altersfreigabe in Deutschland erhalten hat, obwohl er deutlich weniger für ein junges Publikum geeignet ist). [...]
[...] Größer, böser, härter und ambitionierter: Getreu diesem bewährten Sequels-Credo bringt Es: Kapitel 2 die Adaption von Stephen Kings Horrorepos zu einem zufriedenstellenden Abschluss. Doch auch mit einem sichtlich größeren Budget, ausgefallenen Effekten und einem namhaften Cast, aus dem Bill Hader mit einer fantastischen, vielschichten Performance herausragt, reicht der Film nicht ganz an seinen magisch verträumten Vorgänger und dessen Sensibilität heran. Insbesondere im letzten Akt seiner fordernden 170-minütigen Laufzeit schleichen sich spürbare Längen ein.
[...] Der Film verschwendet keine Zeit, kommt schnell zur Sache und hält sein flottes Tempo über knackige 80 Minuten. Viel mehr kann man sich von einem Tierhorrorfilm nicht wünschen.
[...] Regisseur David Leitch, der mit John Wick und Atomic Blonde zwei der besten Actionfilme der letzten Jahre drehte, inszeniert Hobbs & Shaw extrem temporeich. Der Film steigt direkt mit einer Actionszene ein und nimmt danach den Fuß nie vom Gaspedal. Es vergehen kaum zehn Minuten ohne eine weitere, in der Regel zunehmend haarsträubende Actioneinlage, sei es die unrealistischste, aber ultraspaßige Auto-Verfolgungsjagd durch die vollen Straßen Londons, eine Verfolgungsjagd durch ein explodierendes Kraftwerk in Russland, der waffenlose Kampf zwischen Brixtons Söldnern und Hobbs‘ samoanischer Familie mit traditionellen Stammeswaffen oder eine Szene, die sich kaum anders beschreiben lässt als Johnson, der einen Helikopter an einer Stahlkette Gassi führt. Leitch lässt nie Langeweile aufkommen. Er weiß genau, was die Fans der Reihe erwarten, und enttäuscht nicht. [...]