999CINEASTOR666 - Kommentare
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Alle Kommentare von 999CINEASTOR666
Porno - Dämonische Verführung (OT: Porno) / US / 2019
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Ein Setting Anfang der Neunzigerjahre spricht mich schon einmal an. Ein kleinstädtisches Kino als Handlungsort ebenfalls. Die fünf Jugendlichen sind auch sympathisch, obwohl sie unter christlicher Fuchtel stehen. Als sie sich einen künstlerisch gestalteten Sexfilm anschauen und versehentlich einen Sukkubus entfesseln, sind die Vorzeichen vielversprechend. Umso bedauerlicher ist es, dass aus der spannenden Grundidee kaum etwas herausgeholt wird.
Die dämonische Verführerin wackelt oben ohne und mit angeklebten Busch durchs Lichtspielhaus. Sie kann ihre Gestalt wandeln, um die jeweilige sexuelle Fantasie der bibeltreuen, aber unter Hormonstau leidenden Teenies wahr werden zu lassen. Das geschieht jedoch zu mut- und kraftlos. Zumindest eine Szene gerät krass, als Hoden aus dem Sack gerissen und notdürftig geflickt werden. Aber unterm Strich mangelt es an zündenden Gags, Splatter, Ekeleinlagen und Erotik.
Do Not Enter (OT: No Entres) / PY / 2024
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Die paraguayische Produktion kommt mit ihrem Spukhausfilm im nicht immer konsequenten oder nachvollziehbaren Found-Footage-Format meiner bescheidenen Meinung nach einige Jahre zu spät. In die aktuelle Zeit passt aber, dass zwei Content Creator im Mittelpunkt der Geschichte stehen, die mit Horrorvideos Klickzahlen und Abonnenten an Land ziehen wollen. Leider ist der eine nervig, unverantwortlich und sagt zu oft Cristian, während der andere blass, feige und nichtssagend ist. Sie suchen ein verlassenes Haus auf und erleben dort ihr blaues Wunder.
Die Geschichte ist also typisch und äußerst simpel. Immerhin können im leerstehenden Herrenhaus ein paar Schauwerte herausgeholt werden. Mit der Zeit wird eine gewisse Atmosphäre aufgebaut. Auch wenn sie mich nicht hinterm Ofen hervorlocken konnten, gestalten sich auch die Gruselmomente ganz zweckdienlich und teils recht variabel. Spannung oder Dramaturgie hat sich für mich zwar nicht im hohen Maße entwickelt, aber in der zweiten Hälfte ist genug los, um zumindest nicht gelangweilt zu werden. Zum Schluss schneit auch noch ein Twist herein, den man nicht unbedingt kommen sieht.
Der Seelenfänger (OT: Le Mangeur d'âmes / AT: The Soul Eater) / FR/BE / 2024
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Der neueste Genrestreich des französischen Regieduos JULIEN MAURY und ALEXANDRE BUSTILLO hat mich zunächst an SIEBEN, dann an LONGLEGS und zu guter Letzt an THE TALL MAN - ANGST HAT VIELE GESICHTER denken lassen. Dem Ganzen wird aber der eigene Stempel aufgedrückt.
Solch ein kleines, abgelegenes Bergdorf ist meines Erachtens generell ein ansprechender und einnehmender Drehort. Das Wetter stimmt auch, denn es hat eine herbstliche Note. Die Wälder drumherum haben zudem etwas Mythisches und Mystisches an sich. Für Atmosphäre ist also schon einmal bestens gesorgt. VIRGINIE LEDOYEN und PAUL HAMY geben als zentrales, spontan zusammengefundes Ermittlerduo auch reife Leistungen ab, sodass es an der Stelle nichts zu beklagen gibt.
Inhaltlich dreht es sich, um rätselhafte Morde, spurlos verschwunde Kinder und eine düstere Legende, die man sich regional generationsübergreifend erzählt. Kleinere Schnörkel werden ohne viel Schnickschnack ins Gefüge integriert, sodass das Treiben nicht unangenehm verschachtelt und verknotet ist. Interesse und Neugierde werden auf einem guten Level gehalten und einige Wendemanöver unterwandern und überrumpeln die Erwartungshaltung. Ich komme jedoch nicht umhin einzugestehen, dass manches vielleicht ein Stück weit konstruiert ist. Das gehört zu solch eine Art Thriller aber schlicht und ergreifend dazu und war bei Hitchcock und Co. nicht anders.
Bring Out the Fear / IE / 2021
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Sehr minimalistischer Film. Im Grunde ein Beziehungsdrama, das Elemente des Okkult-Horrorfilms teils surreal nutzt, um meiner Meinung nach die psychologischen Auswirkungen von Beziehungsproblemen zu metaphorisieren. Bspw. auf der Stelle zu treten oder sich im Kreis zu drehen, in einer lieblosen Beziehung gefangen zu sein, mit inneren Dämonen zu kämpfen usw. Die Symbolik des Ringes ist diesbezüglich ein (eindeutiges) Indiz von Bindungsangst.
Da das Pärchen durch einen Wald umherirrt aus dem es kein Entkommen mehr zu geben scheint, werden Erinnerungen an BLAIR WITCH PROJECT, THE FOREST oder THE RITUAL geweckt. Nun begleitet man also ein wenig sympathisches Pärchen und schaut dabei zu, wie sie sich streiten, bis seltsame Dinge geschehen. Bedauerlicherweise ist das Ganze aber sehr simpel und hat nicht viel zu erzählen. Es wird monoton und von Nervenkitzel keine Spur.
The Butchers - Meat & Greet (OT: Death Factory / AT: The Butchers / The Factory) / US / 2014
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Nachdem der Bus überhitzte, strandet eine bunte Mischung Klischeefiguren in einem verwaisten Wüstenkaff, das ein Hinterwäldler als Serienkiller-Museum geplant hat. Zwischenzeitlich hat ein unpopulärer Serienkiller per dort ausgestellter Blutpröbchen die sechs berühmt-berüchtigten Serienkiller John Wayne Gacy, Jack the Ripper, Jeffrey Dahmer, Zodiac, Ed Gein und Albert Fish beschworen, um sich an ihrem Vermächtnis zu bereichern.
Dass es sich hierbei um eine Billigproduktion handelt und in vielerlei Hinsicht eher behelfsmäßig zu Werke gegangen wird, wird schnell bewusst. Ich habe das offensichtlich geringe Budget jedoch nicht zu eng gesehen, da die Idee wirklich innovativ ist und ambitioniert umgesetzt wurde. Ich hatte das Gefühl, dass sich der Streifen nicht bierernst nimmt, der Humor könnte aber auch ungewollt gewesen sein. Jedenfalls war mir das Ganze recht sympathisch, sodass ich es nicht unter strenger Beobachtung stellen musste.
Die bunte Mischung Klischeefiguren besteht aus einem JCVD für Arme und seinem Kumpanen, zwei assige, fickrige Emos, einer Big Black Mama, zwei nackte Haut zeigenden Tussen, einem Sportfanatiker und seiner rolligen Schwester sowie einem religiösen Pärchen. Bei einer Nettolaufzeit von gerade einmal 77 Minuten, ist die Exposition zwar meines Erachtens etwas zu lang geraten, doch als die berühmt-berüchtigten Serienkiller auf den Plan treten, steigt der Unterhaltungswert.
Die berühmt-berüchtigten Serienkiller sind zwar mitunter nicht ganz so gut getroffen, aber das hat mir nichts ausgemacht. Obendrein werden sie teils etwas übertrieben dargeboten, aber das empfand ich unterhaltend. Ebenso unterhaltend ist, dass der JCVD für Arme die Serienkiller per Kampfsport aufmischt. Auch wenn der Kill Count relativ hoch ausfällt und es ein wenig Gore zu sehen gibt, sind die Kills nicht unbedingt der Renner, da sie entweder ins Off verlagert wurden oder nicht allzu spektakulär in Szene gesetzt sind.
791 km / DE / 2023
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Kosiges Roadmovie aus hiesigen Gefilden. Fünf Wildfremde fahren mit dem Taxi von München nach Hamburg. Dass die Wildfremden klischiert sind und überspitzt den aktuellen Zeitgeist bzw. sozialen Wandel widerspiegeln, ist meines Erachtens beabsichtigt, damit sich im beengten Innenraum Dispute ergeben und menschliche Dramen offenbaren.
Unterschiedlichste Persönlichkeiten, Lebensgeschichten und Ansichten prallen aufeinander, die Emotionen fahren Achterbahn und sie müssen sich sowohl mit den anderen als auch mit sich selbst auseinandersetzen. Die Botschaft ist, niemanden vorschnell zu verurteilen. Die Tonalität wurde meines Erachtens gut getroffen. Ich empfand das Ganze weder zu aufgesetzt noch gestelzt.
IRIS BERBEN und JOACHIM KRÓL sind die erfahrenen Zugpferde, doch das junge Gemüse gibt auch keine schlechte Figur ab. Da sich die Themen in rascher Folge ablösen, ist Kurzweil garantiert. Ebenso rasch wechseln sich Tragik und Komik ab. Es können Tränen vor Lachen oder wegen der persönlichen Schicksalsschläge geweint werden. Die Dialoge sind Dialoge des einfachen Mannes. Die Bildungselite soll nicht gefordert, sondern das gemeine Volk angesprochen werden. Ich empfand die Dialoge nicht platt oder abgedroschen.
Butchers: Raghorn (OT: Butchers Book Two: Raghorn) / CA / 2024
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... ist die Fortsetzung zu BUTCHERS - REST IN PIECES aus dem Jahre 2020. Der Vorgänger ist in Deutschland bisher weder ausgewertet noch erschienen. Gleiches Phänomen fand vor kurzem bei 15 CAMERAS - SCHAU' NICHT WEG! statt. Ein seltsamer Trend. Ich hoffe, dass dieser nicht zur Gewohnheit wird. Allerdings soll diese Fortsetzung ohne inhaltlichen Bezüge zum Erstlingswerk auskommen, weshalb logischerweise keine Vorkenntnisse benötigt werden.
Von den Grundzügen handelt es sich, um einen klassischen Backwood-Horror, von dem man meint, ihn schon zigmal gesehen zu haben. Die Besonderheit ist aber, dass die Protagonisten Entführer sind und eine geknebelte Geisel im Kofferraum haben. Auf der Flucht vor der Polizei geraten sie in einem abgelegenen Waldstück in einen Wildunfall und anschließend in die Fänge zwei brutaler Kannibalen. Die Entführer werden zu Entführten und versuchen, zu verhandeln, weil die gekidnappte Transfrau ein hohes Lösegeld wert sein soll. Darauf lassen sich die Hinterwäldler nicht ein, weil das Verlangen nach Sadismus und frischen Menschenfleisch größer ist.
Einer der Kannibalen sieht aus, wie Jason Vorhees auf anabolen Steroiden. Er ist stumm und der Mann fürs Grobe, während der andere den Ton angibt und mit seinem Essen gerne spielt. Es gibt einige Splatterszenen, aber sie halten sich in Grenzen. Auch vor einer Kastration wird kein Halt gemacht. Ihre Taten halten sie auf einem Camcorder fest. Zu den krisseligen Heimvideos wird auch mal onaniert.
Obwohl das Geschehen relativ spannungsarm abläuft, ist es kurzweilig und unterhaltend. Das liegt meines Erachtens vor allem daran, dass die Konzeption und Konstellation der Figuren mal eine andere ist. Bspw. kann ich mich nicht daran erinnern, jemals ein transgeschlechtliches Final Girl gesehen zu haben.
Das blutrote Kleid (OT: In Fabric) / GB / 2018
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"Kleider machen Leute"
Dass PETER STRICKLAND etwas für den Giallo übrig hat, hat er bereits mit BERBERIAN SOUND STUDIO unter Beweis gestellt. Auch diesmal ist die Stilistik unverkennbar. Man fühlt sich phasenweise an DARIO ARGENTO und seine Mutter- bzw. Drei-Mütter-Trilogie erinnert. Wer kein Problem damit oder gar ein Faible dafür hat, dass Stil über Substanz waltet und schaltet, erlebt hier ein berauschendes Freudenfest für die Sinne, um die kuriose Natur von Mode aus zweiter Hand und die Magie von Kaufhäusern.
Wenn man denn so will, kann man hierin eine Satire oder gar Groteske sehen. Wenn man denn so will, wird unter anderem ein kritisches Auge auf Modebewusstsein, Verkaufsstrategien, Konsumverhalten und Kapitalismus geworfen. Eine Zeit lang habe ich mich darauf eingelassen. Im Laufe der Zeit wurde es mir allerdings zu artsy-fartsy, fetischisiert und hochstilisiert.
Die Figuren sind bspw. Kunstfiguren, die sich nicht wie normale Menschen benehmen. Das geschwollene oder gestelzte Gelaber fing darüber hinaus irgendwann an mich tierisch zu nerven. Ich war spätestens raus, als die vermeintliche Hauptprotagonistin wegfällt. Auch wenn das blutrote Kleid allem Anschein nach der rote Faden sein soll, schien der Fokus an diesem Punkt verloren.
New Life / US / 2023
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Eigentlich ein recht innovativer Ansatz, dessen Potenzial bedauerlicherweise nur verhalten genutzt wurde. Wir begleiten eine flüchtige Frau und erfahren im Verlauf, warum und vor wem sie auf der Flucht ist. Sie ist auf der Flucht Richtung Kanada, um ein neues Leben zu beginnen. Als man erfährt, warum sie gejagt wird, ist die Entscheidung, ein neues Leben beginnen zu wollen, meines Erachtens äußerst naiv, fahrlässig und selbstsüchtig.
Eine FBI-Agentin wurde auf sie angesetzt. Da sie an ALS leidet, ist sie für ihre Vorgesetzten entbehrlich. Die Jagd auf die Flüchtige ist nämlich äußerst gefährlich. Da ihr zunächst Informationen vorenthalten werden, weiß sie gar nicht, wie gefährlich.
Es ist nicht langweilig der Flüchtigen bei der Flucht zuzusehen. Es ist interessant und unterhaltend, wie sie sich bspw. auf einer Ladefläche eines Pickup-Trucks versteckt oder bei einem hilfsbereiten, älteren Ehepaar unterkommt oder um einen Job in einer Bar bewirbt. Die Handlung beschäftigt sich aber viel zu lange und unnötigerweise mit Geheimniskrämerei und letzten Endes hat mir irgendetwas gefehlt.
Das Ganze wirkte auf mich eher wie eine Pilotfolge einer Serie. Eine Pilotfolge, die den Grundstein für eine bestenfalls reichhaltige und gehaltvolle Geschichte legt. Manche sehen hierin aber auch eine tiefgründige Abhandlung zwei totgeweihter Frauen, die ein ähnliches Schicksal teilen und vor diesem zu fliehen versuchen, da sie es weder verstehen noch kontrollieren können. Das möchte ich nicht bezweifeln oder herabwürdigen, aber es ist eben nicht dermaßen aufrüttelnd und mitreißend, um Lobeshymnen anzustimmen.
Tide - Gefahr aus der Tiefe (OT: Tide) / GB / 2023
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Dieser Film wirbt gleich zu Beginn damit, auf wahren Begebenheiten zu beruhen. Auf weiter Strecke (!) kann man dem Glauben schenken. Doch es werden schon früh Andeutungen gemacht, den rationalen Weg eventuell zu verlassen. Spätestens als auf dem Rückweg scheinbar übernatürliche Elemente ins Spiel kommen, ist der Wahrheitsgehalt anzuzweifeln.
Gedreht wurde um und auf der kleinen, felsigen Insel Mont Saint-Michel im Wattenmeer der Normandie. Auf dem kleinen Eiland befindet sich ein Kloster und eine Abtei. Dieser Drehort ist wirklich traumhaft schön. Landschaft und Baustil werten den Film ungemein auf. Das hat er auch bitter nötig, denn inhaltlich und erzählerisch herrscht nahezu Ebbe.
Zwei britische Pärchen nehmen an einer Wattwanderung teil und werden über die Gefahren aufgeklärt. Quallen, Treibsand, Halluzinationen, selbstverständlich die Flut und Dunkelheit. Auf dem zeitintensiven Hinweg kommt man nicht umhin zu bemerken, dass es Probleme in beiden Beziehungen gibt. Als sie nach einer halben Ewigkeit angekommen sind, kriegt eine der Wanderinnen zusätzlich ein Trauma angedichtet und verhält sich zusehends seltsamer. Sie verhält sich, als wäre ein Geist in ihren Körper gefahren oder als stünde sie im Bann einer Hexe oder als wäre sie high.
Da es nicht alle rechtzeitig zum vereinbarten Treffpunkt schaffen, treten Sie den Rückweg ohne Guide an. Da die einen langsamer als die anderen sind, teilen sie sich in Team A und B auf. Die Flut naht und die Nacht bricht herein. Aus einem Survival- wird nunmehr ein Mysterythriller. Die Gefahrensituation baut sich Stück für Stück auf und die Atmosphäre ist beklemmend. Was dort vor sich geht ist irreal und kriegt keine wirkliche Erklärung.
Auch wenn nicht alle das rettende Ufer erreichen, kann man nicht von einem unerbittlichen Überlebenskampf sprechen. Auch die eigentliche Bedrohung bleibt nebulös und der Fantasie der Zuschauerschaft überlassen. Wäre man rational geblieben, wäre es vielleicht nicht allzu innovativ, aber immer noch bodenständiger und besser nachvollziehbar gewesen.
Drei Gänge und ein Todesfall (OT: The Trouble with Jessica) / GB / 2023
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Ich habe eingeschaltet, da ich Kammerspiele mag. Wenn es zwischen den Gängen einen Todesfall gibt, umso mehr. Ich habe mir hierunter eine schwarzhumorige Krimikomödie oder bissige Gesellschaftssatire vorgestellt. Bei dem Todesfall, handelt es sich allerdings, um einen Suizid. Es findet also kein Murder Mystery statt, womit die Krimikomödie dahin ist.
Nun könne man hierin immer noch eine Gesellschaftssatire sehen, der aber meiner bescheidenen Meinung nach der Biss fehlt. Natürlich ist es makaber, pietätlos, unmoralisch und egoistisch, dass die in einer finanziellen Krise steckenden Gastgeber die Leiche ihrer selbstmörderischen Freundin verlagern wollen, um ihr Haus zu einem guten Preis loszuwerden. Aber es mangelt an scharfzüngigen Wortwechseln, zündenden Ideen und Eskalationstufen, um aus dem Umstand das Bestmögliche herauszuholen.
Da das Ganze wie ein Theaterstück in mehreren Akten aufgeteilt und immer wieder für neuen Ärger gesorgt wird, gestaltet sich das Unterfangen zumindest kurzweilig. Trotz einiger unschicklicher Synchronstimmen und eigentümlichen Jazz-Geschrammel überzeugt die Besetzung und das Ambiente ist stimmungsvoll. Das Geschehen ist aber schlichtweg zu spannungsarm, unoriginell und schwach pointiert, um mir eine höhere Bewertung abzuluchsen.
Ein Jackpot zum Sterben! (OT: Jackpot! / AT: Grand Death Lotto) / US / 2024
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In naher Zukunft ist die Schere zwischen Arm und Reich riesig. In Kalifornien kann man an einer Lotterie teilnehmen. Allerdings wird der Gewinner öffentlich zur Schau gestellt und von den anderen Lottospielern gejagt. Wer den Gewinner innerhalb eines bestimmten Zeitfensters und ohne den Gebrauch von Schusswaffen killt, braucht keine Strafe fürchten und erhält ganz legal den Gewinn.
Diesmal hat die ehemalige Kinderschauspielerin Katie (AKWAFINA) den Jackpot geknackt. Bis zu ihrem Tod, hat sie sich um ihre Mutter gekümmert. Sie kommt mit der Hoffnung nach Los Angeles, wieder ins Schauspielgeschäft einzusteigen. Von den kalifornischen Lotteriebestimmungen und Teilnahmebedingungen weiß sie nichts. Als die Jagd auf sie eröffnet ist, eilt ihr Noel (JOHN CENA) zur Hilfe. Er bietet ihr an, sie für einen kleinen Teil des Gewinns zu beschützen. Katie traut dem Braten nicht und will sich zunächst alleine durchschlagen.
AKWAFINA und JOHN CENA haben sich in jüngster Vergangenheit als Komödianten hervorgetan, die mir zu gefallen wissen. Tatsächlich habe ich mir eine Zusammenarbeit der beiden gewünscht. Hiermit ist mein Wunsch in Erfüllung gegangen.
Sie schlagen sich in dieser seicht gesellschafts- und kapitalismuskritischen Buddy-Actionkomödie mit Slapstick, flapsigen Sprüchen und geldgeilen, gewaltbereiten Idioten herum. Ein überzogener und abgedrehter Spaß, dessen Prämisse ans The Purge-Franchise erinnert. Die Gagdichte ist hoch und die Action- und Kampfszenen sind grundsolide umgesetzt. Wie sie in eine irrwitzige Konfrontation nach der nächsten schlittern, hat mich kurzweilig, amüsant und charmant entertaint.
Blink Twice / US / 2024
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"Zweimal blinzeln, wenn ich in Gefahr bin"
Das Regiedebüt von ZOË KRAVITZ ist inszenatorisch bzw. audiovisuell exzellent. Obendrein ist es zweifelsfrei stark gecastet. Allerdings braucht es bedauerlicherweise etwas zu lange, um in die Gänge zu kommen.
In etwa eine gute Dreiviertelstunde muss verstreichen, bis erste Bedenken in den Sinn kommen und sich Ärger im Paradies andeutet. Red Flags werden gehisst und die eben noch ausgelassene Stimmung wandelt sich zum (vorhersehbaren) Mystery- und Paranoia-Thriller.
Der nunmehr unbehagliche und befremdliche Vibe hat plötzlich etwas von GET OUT, der Stoff geht aber letztendlich in eine gänzlich andere Richtung. Um nicht zu viel vorwegzunehmen, umschreibe ich es mal, als die Gefahren von Starstruck, Celebrity Crush und Elitismus. Was haargenau dort vor sich geht, wird nicht in aller Deutlichkeit dargeboten, man kann es sich aber (bildhaft) vorstellen.
Mit dem Gefühl der Machtlosigkeit und zerplatzten Träume wird eine Zeit lang gespielt, bis es ans kathartische Eingemachte geht. Tempo, Spannung, Intensität und Brutalität erzielen dann ein erhebliches Wachstum. Da Rache süß und Karma eine Bitch ist, ist der Abschlussgag, dass der Unhold mit seinen eigenen Waffen geschlagen wird.
Das ist in Ansätzen alles gar nicht so verkehrt, schön verpackt und gut gespielt, aber inhaltlich doch ganz schön dünn und oberflächlich. Ich will nicht sagen, dass Vergessen ein Geschenk ist, aber allzu lang wird der Stoff vermutlich nicht im Gedächtnis verweilen.
6 Red Rabbits auf den Anailmals
Das Privileg - Die Auserwählten (OT: Das Privileg / AT: The Privilege) / DE / 2022
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Unglaublich, wie viele Elemente anderweitiger Genrewerke hier angesteuert wurden. Daraus könnte man glatt ein Ratespiel machen. Das Ding ist aber, dass kein heilloses Durcheinander herrscht. Der Plot ist straight erzählt und erst hinterher stellt man fest, dass jede Menge unnötiger Ballast an Bord gewesen ist.
Zwar wird nach einem verheißungsvollen Auftakt im Mittelteil ein wenig geschwächelt, weil noch keine konkrete Richtung zu erkennen ist, doch die dunklen Geheimnisse, parasitären und auf Toten gedeihenden Pilze und EVP halten bei Laune. Einige recht atmosphärische Szenen sind auch dabei, wie z. B. in einer Waschstraße oder auf einer Staumauer. Zugute kommt dem Ganzen außerdem, dass das im Zentrum stehende Trio einigermaßen sympathisch ist. Gegenseitig sind sie sich auch besonders sympathisch, weshalb ganz nebenbei ein MFF-Dreier in einem verwaisten Schwimmbad eingeschoben wird.
Als Zuschauer ist man sich derweil nicht hundertprozentig sicher, worauf das Ganze letztendlich hinauslaufen soll und das sorgt auf krude Weise für Interesse und Neugierde. Geister, Dämonen, Parasiten, Psychose, Okkultismus-, Verschwörungs- oder Medizinthriller. Irgendwie scheint alles möglich zu sein. Welches Privileg den Auserwählten zum Schluss zuteil wird, ist dann derart behämmert, dass es mir ebenfalls zu gefallen wusste. Ich kann mir aber sehr gut vorstellen, dass sich einige vor den Kopf gestoßen fühlen werden. Vor allem, weil auch noch ein Cliffhanger für eine mögliche Fortsetzung angeheftet wird.
It! Der Schrecken lauert im All (OT: It! The Terror from Beyond Space / AT: It! The Vampire from Beyond Space / The Terror from Beyond Space) / US / 1958
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... lässt sich bezeichnen, als DAS DING AUS EINER ANDEREN WELT auf einem Raumschiff im Weltenall. Außerdem scheint der Stoff Vorbild für ALIEN - DAS UNHEIMLICHE WESEN AUS EINER FREMDEN WELT gewesen zu sein. Frappierende Ähnlichkeiten sind zu erkennen. Man könnte beinahe von einer inoffiziellen Neuverfilmung reden. Ganze Szenen wurden fast 1:1 kopiert.
Beinahe, weil es sich hierbei um eine Billigproduktion handelt und alles ein wenig behelfsmäßig wirkt. Ob Kulissen, Effekte oder das Ganzkörperkostüm. Aber das versprüht eben diesen unnachahmlichen Retro-Charme. Aus welcher Zeit dieser Film stammt, erkennt man auch daran, dass die Frauen an Bord die Männer bedienen, obwohl sie beruflich wichtige Positionen einnehmen.
Die außerirdische Lebensform lässt sich am ehesten als humanoider Echsenmann bezeichnen. Auch wenn einige Opfer auf sein Konto gehen, sollte man nicht damit rechnen, explizite Gewalt zu Gesicht zu bekommen. Die Besatzung unternimmt derweil eine Menge, um den Marsianer loszuwerden. Ob es an Bord eines Raumschiffs clever ist, rumzuballern, Rauchbomben zu zünden oder den Kernreaktor aufzudrehen, sei mal dahingestellt, solange für Action gesorgt wird. Ohnehin ist der Plot wohl überlegt durchgetaktet und hat mit einer Nettolaufzeit von gerade einmal 59 Minuten kein Gramm zu viel auf den Rippen.
We Are Still Here - Haus des Grauens (OT: We Are Still Here) / US / 2015
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Ich bin kein sonderlich großer Freund von Spukhausfilmen. Umso erfreulicher ist es, dass sich dieser Beitrag ab einem bestimmten Punkt vom üblichen Einheitsbrei emanzipiert. Zunächst werden allerdings altbekannte Genreklischees und die üblichen Schreckmomente behelligt, um spätestens bei einer außer Kontrolle geratenen Séance aus gängigen Mustern auszubrechen. Es wird nicht nur auf atmosphärischen Grusel vertraut, sondern auch auf blutige Einlagen.
Gehuldigt werden soll übrigens DAS HAUS AN DER FRIEDHOFSMAUER von LUCIO FULCI. Regisseur und Drehbuchautor TED GEOGHEGAN stellt bei seinem Langfilmdebüt unter Beweis, dass er die Vorbilder aus den Siebziger- und Achtzigerjahren genauestens studiert hat. Automobile, Klamotten und Einrichtungsgegenstände versetzen in ebenjene Zeit. Lange Einstellungen erzeugen zusätzlich eine beklemmende Atmosphäre. Ebenso wie die schneebedeckte Landschaft, die kahlen Bäume und der graue Himmel.
Trotz aller Verweise, ist ... ein eigenständiges Werk geworden. Insbesondere da es sich vom gewöhnlichen Einerlei wegbewegt, als derbe Splattereffekte Einzug erhalten und sich bis zum exzessiven Schlussakt kontinuierlich steigern. Die verkohlten und glimmenden Geister machen ebenfalls etwas her und auch der versöhnliche Ausgang der Geschichte wusste mir zu gefallen.
15 Cameras - Schau' nicht weg! (OT: 15 Cameras) / US / 2023
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Was mir im Vorfeld leider nicht bewusst gewesen ist, ist, dass 15 CAMERAS - SCHAU NICHT WEG! ein Sequel zu 13 CAMERAS und 14 CAMERAS ist, die in Deutschland aber bisher noch gar nicht erschienen sind. Es soll sich aber um eine recht lose Trilogie handeln, weshalb es wohl nicht ganz so schlimm ist, wenn man die Vorgänger nicht gesehen hat. Darüber hinaus wird innerhalb dieses Ablegers Aufschluss darüber gegeben, was in der Vergangenheit geschehen ist.
Sky (ANGELA WONG CARBONE) und Cam (WILL MADDEN) haben sich ein Schnäppchenhaus zugelegt, das einst eines von vielen Häusern des berüchtigten Serienkillers Slumlord (JAMES BABSON) gewesen ist. Slumlord hat überall in seinen Häusern winzige Kameras versteckt, um seine Opfer zu beobachten und sie zu ermorden, wenn sie es am wenigsten erwarteten. Sky ist von einer True-Crime-Dokuserie über den Slumlord besessen, während Cam eine destruktive voyeuristische Obsession entwickelt, als er einen geheimen Überwachungsraum entdeckt.
Cam steht immer mal wieder kurz davor, mir der Sprache herauszurücken, doch tut es dann doch nicht. Wenn Mann die Chance hat, die scharfe Schwägerin und zwei junge Studentinnen in der anderen Doppelhaushälfte/Einliegerwohnung nackt zu sehen, wird sie ergriffen. Gründe für solch unmoralisches Verhalten nennt sowohl Sky als auch die True-Crime-Dokuserie. Das ist meines Erachtens narrativ recht ausgeklügelt eingefädelt.
Der Slumlord gilt als totgeglaubt, allerdings konnte seine Leiche nie gefunden werden. Sky und Cam bemerken immer wieder einen weißen Van vor ihrem Haus. In einem solchen soll auch der Slumlord unterwegs gewesen sein. Während sich Cam weniger dafür interessiert, da er endlich nackte Haut sehen will und auch mal ein Dickpic an eine der Untermieterinnen versendet, schiebt Sky Paranoia und würde am liebsten die Polizei alarmieren.
Aus der Ungewissheit, ob der Slumlord noch lebt oder nicht, zieht der Streifen unter anderem Spannung. Was das angeht, will ich aber nicht zu viel verraten. Was ich aber verraten kann, ist, dass in etwa die letzte halbe Stunde in Sachen Tempo, Spannung, Intensität und Brutalität ordentlich anzieht. Eine Pointe stellt abschließend klar, dass Karma eine Bitch ist.
Brooklyn 45 / US / 2023
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Da ich kein sonderlich großer Freund von Spukhausfilmen bin, empfand ich es als äußerst erfrischend, dass diese Produktion keine klassische Geistergeschichte erzählt. Ich würde behaupten, dass die Erzählung „Eine Weihnachtsgeschichte“ von CHARLES DICKENS als Inspirationsquelle diente. Allerdings wird die Erzählung in einen völlig anderen Kontext gesetzt.
Nichtsdestotrotz sind es die Geister der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft die die Protagonisten heimsuchen. Auch wenn Metaphysik sowohl erwähnt als auch Einzug erhält, sind Geister metaphorisch zu verstehen. Das Kammerspiel exponiert ein psychologisches Horrordrama, das kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in einem Appartement in Brooklyn spielt. Über die Handlung will ich gar nicht so viel verraten, sie hält jedoch einige Überraschungen bereit.
Leichte Animositäten unter den eigentlich befreundeten Anwesenden werden gleich zu Beginn angedeutet. Als Auslöser für das baldige Unheil, dient eine Séance. Ungeahnte Ereignisse schaukeln die Situation hoch und unbequeme Wahrheiten führen zur Eskalation. Zwischen den Zeilen wird versucht, zu vermitteln, andere nicht wegen Herkunft, Sprache, Aussehen usw. vorzuverurteilen, zu stigmatisieren und anzuprangern. Eben zu differenzieren, statt alle über einen Kamm zu scheren.
Die Besetzung hat mir auf Anhieb nichts gesagt, allesamt liefern aber ordentlich ab. Die Gruppen- und Psychodynamik ist interessant ausgearbeitet. Allerdings muss man sich zunächst an die unvorteilhafte Synchronisation gewöhnen. Die übernatürlichen Elemente habe ich derweil nicht als Fremdkörper empfunden, sondern als i-Tüpfelchen. Zudem gesellen sich noch ein paar Splatter- und Gore-Einlagen dazu.
Meg 2: Die Tiefe (OT: Meg 2: The Trench / AT: The Meg 2: The Trench / Meg 2 - Die Tiefe / The Meg 2) / US/CN/GB / 2023
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Nachdem ich mich an den CGI-Overkill gewöhnt hatte, wurde ich ohne einen Hauch von Realismus, Tiefe oder Bedeutung solide unterhalten. Wenn per Tauchboot zur Unterwasserstation aufgebrochen wird, erwacht die Abenteuerlust. Der Fußmarsch auf dem Meeresgrund ist ebenfalls eine aufregende Angelegenheit, wenn ringsherum Urzeitmonster lauern. Zurück an der Oberfläche startet der No-Brainer aber erst so richtig durch, als Megs eine Ferieninsel terrorisieren und sogar Eidechsen und eine Riesenkrake mitmischen. Mit einer FSK-Freigabe ab 12 Jahren sollte man vom Big-Budget-Trash aber kein Schlachtfest erwarten.
Term Life - Mörderischer Wettlauf (OT: Term Life) / US / 2016
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Hierbei handelt es sich, um die Realverfilmung einer grafischen Novelle. Da ich den Comic nicht gelesen habe, kann ich keine Parallelen ziehen und bitte diesbezüglich um Entschuldigung. Was mir zuallererst aufgefallen ist, ist die scheußliche Frisur von VINCE VAUGHN. Diese trägt er jedoch mit voller Absicht. Seine Figur, Nick Barrow, will nämlich in der Menge untergehen. Ob das mit dieser Frisur nicht eher ins Gegenteil verkehrt, sei mal dahingestellt.
Nick plant Coups für Verbrecher. Die Aufträge schanzt ihm ein Vertrauter zu. An die Pläne eines Überfalls auf einen Geldtransporter scheinen zwei Parteien gekommen zu sein und ihr Aufeinandertreffen endet tödlich. Korrupte Cops und ein kolumbianisches Kartell sind nun hinter Nick und seiner entfremdeten Tochter Cate (HAILEE STEINFELD) her. Aufgrund seines Lebensstils bzw. beruflichen Werdegangs, hat er sich von ihr ferngehalten, hat ihr aber dennoch beim Aufwachsen zugesehen. Nick greift sich seine Tochter und begibt sich mit ihr auf die Flucht. Währenddessen versucht er herausfinden, was schiefgelaufen ist. Mit dem frechen Früchtchen umzugehen, stellt sich aber beinahe als größere Herausforderung heraus.
Letztendlich wurde ich ganz passabel unterhalten, würde aber behaupten, dass einiges Potenzial verschenkt wurde. Insgesamt ist der Mix aus Actionkomödie, Heist-Movie und Familienfilm in allen Bereichen doch recht sparsam. Ob nun Action, Thrill, Comedy oder Drama. Letztendlich reicht es aber aus, um ganz passabel unterhalten zu werden. Es entspinnt sich eine Art Roadmovie um ein ungleiches Vater-Tochter-Gespann, das allmählich zusammenwächst. Die Chemie zwischen VINCE VAUGHN und HAILEE STEINFELD stimmt und die Beziehung zwischen Vater und Tochter bekommt im Verlauf ein wenig Tiefe.
Die Atmosphäre ist eher locker als angespannt. Das Ganze hätte rau und düster sein können, ist aber eher weichgespült und geht in Richtung Gute-Laune-Film. Glücklicherweise ist genügend Drive drin, damit es nicht langweilig wird. Ein positiver Aspekt ist zudem die starke Besetzung. TERRENCE HOWARD; JONATHAN BANKS; TARAJI P. HENSON, JORDI MOLLÀ; JON FAVREAU, BILL PAXTON usw.
Ripper - Briefe aus der Hölle (OT: Ripper / Ripper - Brief aus der Hölle / Ripper: Letter from Hell) / CA/GB / 2001
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Ich hatte von diesem Slasherfilm noch nie gehört gehabt und bin zufällig über ihn gestolpert. Natürlich gehört er auch zur Welle der Teenie-Slasher die SCREAM - SCHREI ins Rollen gebracht hat. Zur selben Welle, die bspw. auch ICH WEIß, WAS DU LETZTEN SOMMER GETAN HAST oder DÜSTERE LEGENDEN hervorgebracht hat.
Dieser Genrebeitag beginnt mit dem Finale eines Slasherfilms. Die einzige Überlebende eines Massakers auf einer Insel ist Molly Keller (A. J. COOK). Fünf Jahre nach dem traumatischen Erlebnis ist sie Studentin und nimmt an einem Kurs für forensische Psychologie teil. Dass sie introvertiert, unsozial und wehrhaft ist, ist ihr nicht zu verdenken. Sie wuchs ohne Mutter auf, ihr Vater hat sich zu Tode gesoffen und verwöhnte Kinder reicher Eltern haben sie, als weißen Abschaum beschimpft. Dass sie allerdings auch schuldgeplagt und verletzlich ist, macht sie wiederum sympathisch. Da ihre Figur Serienkiller charakterisiert, könnte sie sich mit dieser Rolle vielleicht für CRIMINAL MINDS qualifiziert haben.
Als Mitstudierende umkommen, glaubt Detective Kelso (JÜRGEN PROCHNOW), dass der Killer von damals zurück ist. Er heftet sich an Mollys Fersen und verdächtigt alles und jeden. Selbst macht er aber auch keinen besonders vertrauenerweckenden Eindruck. Die Kills sind abwechslungsreich und ansehnlich inszeniert. In Sachen Brutalität kommen sie einer Freigabe ab 16 Jahren gerecht.
Im Kurs wird unter anderem beigebracht, dass jeder zum Killer werden kann. Diese Theorie macht sich der Plot zu Nutze und konzeptualisiert ein gut funktionierdes Whodunit. Irgendwie wirkt jeder verdächtig. Ob der Dozent, Molly, der Detective oder die Mitstudierenden. Deshalb gibt es auch untereinander eine Menge Misstrauen. Da sie mehr oder minder vom Fach kommen, stellen sie selbst in alle Richtungen Nachforschungen an. Dadurch erinnert das Geschehen vielmehr an einen Krimi, statt an einen Teenie-Slasher jener Zeit. Apropos Zeit. Die nachklingende Y2K-Ästhetik hat mich ungemein angesprochen. Das Ganze ist irgendwie edgy, grungy, gothy, punky, ravy.
Der Filmtitel bezieht sich übrigens auf "Jack the Ripper". Die Morde und Initialen der Ermordeten lassen ein Muster erkennen. Bis hierher hat mir das alles ganz gut gefallen, aber dann hat man sich für ein echt doofes Ende entschieden.
Rogue Hunter (OT: Rogue) / US/ZA/GB / 2020
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Bei der Bewertung, habe ich mich echt schwer getan. Sie ist mir nicht leicht gefallen. Dieser in 22 Tagen geschossene Film hat Licht und Schatten, gute und schlechte Seiten. Da ich während der Sichtung keine Pro-und-Kontra-Liste geführt habe, kann ich nicht abschätzen, ob es sich die Waage hält, habe mich aber trotzdem für die goldene Mitte entschieden.
MEGAN FOX kann man die abgebrühte Anführerin einer hauptsächlich aus Männern bestehenden Söldnertruppe nur schwer abkaufen, aber sie schaukelt das Pferd im Rahmen ihrer begrenzten Möglichkeiten ganz passabel. Den Männern der Söldnertruppe kauft man ihre Rollen schon eher ab, da sie vom Erscheinungsbild hineinpassen. Allerdings verhalten sie sich des Öfteren saudämlich. Mir fällt spontan der Umgang mit einem Nachtsichtgerät ein.
Der Film spielt in Ostafrika, wurde aber in Südafrika gedreht. Da in Südafrika gedreht wurde, macht der Drehort einen authentischeren Eindruck, als bspw. ein Dreh in einem kalifornischen Nationalpark. Man kriegt Bilder echter Tiere zu sehen, aber für Angriffe wurden verständlicherweise Computereffekte eingesetzt. Allerdings ist die Qualität der CGI lausig, sodass diese Szenen eher kontraproduktiv sind. Bei der Inszenierung der Actionszenen, kann das B-Pic aber überzeugen.
Das Ding ist nun aber, dass der Söldner-Actioner nach der Rettungsaktion, der Verfolgungsjagd und dem Klippensprung in einen reißenden Fluss im geräumigen Mittelteil zum Tierhorror mutiert. Welche konkrete Taktik und Strategie die Söldner im geräumigen Mittelteil im Sinn haben, hat sich mir derweil nicht gänzlich erschlossen. Es gerät bisweilen sogar ein wenig zäh, wenn sie nachts als Lebendbeute im Dorf herumschleichen oder ein Moralischer eingeschoben wird. Tiere nehmen ohnehin einen gesonderten Stellenwert ein. Nach dem nochmals actiongeladenen Showdown hält Regisseurin M. J. BASSETT als Epilog ein Plädoyer gegen Zuchtfarmen, Wilderei und traditionelle Medizin in Textform ab.
5 x https://youtu.be/6M6samPEMpM?si=0iqLlo8eLySqfRA_
Die Teufelswolke von Monteville (OT: The Trollenberg Terror / AT: The Crawling Eye / Creature from Another World / The Creeping Eye / The Flying Eye) / GB / 1958
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Ich hatte mal wieder Bock auf einen Science-Fiction-Schlock der Fünfzigerjahre. Dieser britische Billigheimer hat so einiges an sich, was ihn auch heute noch sehenswert macht. Zum Beispiel ein Dorf in den Schweizer Alpen als Handlungsort. Die billigen Kulissen und Tricks haben einfach Charme. Auch die Konstellation und Konzeption der Figuren ist apart. Eine Unschuld in Nöten hat eine besondere Verbindung, weshalb es unterkühlte, ferngesteuerte Zombies auf sie abgesehen haben. Alpinisten sind spurlos verschwunden oder wurden einen Kopf kürzer gemacht. Das Dorf wird von einer radioaktiven Nebel-Wolke terrorisiert, die an einem Berggipfel thront. Von einem Observatorium aus wird sie beobachtet. Man versucht, hinter das Mysterium zu kommen. Die Geschichte ist ebenso naiv wie spekulativ. Die dünne Luft liebenden und hitzeempfindlichen einäugigen Hodensäcke mit dünnen Tentakelarmen sind putzig. Dieses B-Pic hat im übrigen JOHN CARPENTER zu THE FOG - NEBEL DES GRAUENS inspiriert.
The Union (AT: Our Man from Jersey) / US / 2024
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Wenn man Anspruch und Glaubwürdigkeit ausnahmsweise hintanstellen kann, hat man hier ein Filmchen, das Spaß macht. Ebenso viel Spaß scheinen auch MARK WAHLBERG und HALLE BERRY in den Hauptrollen dieser Actionkomödie gehabt zu haben. Die Chemie zwischen ihnen hat gepasst. Wegen der gemeinsamen Vergangenheit ihrer Figuren, muss sie sich aber erst einmal entwickeln. Auch wenn MARK WAHLBERG seit geraumer Zeit sehr ähnliche Rollen spielt, sehe ich ihn immer wieder gerne. Und HALLE BERRY sowieso. Dass der Geheimdienst Menschen des arbeitenden Volkes rekrutiert, weil Handwerker, Bauerarbeiter oder Lageristen anpacken können und zielorientiert zu Werke gehen, ist natürlich sehr charmant und sympathisch. Wenn man ab und an Bock auf einen No-Brainer hat, kommt solch eine Produktion gerade recht. Es wurde sich viel bei anderen Agentenfilmen und Actionkomödien abgeguckt und für genug Action und Humor gesorgt, um kurzweilig bei Laune gehalten zu werden.
Breathe - Ersticke oder kämpfe (OT: Breathe) / US / 2024
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Brooklyn in naher Zukunft. Der Sauerstoffgehalt auf der Erde ist bedrohlich. Die Pflanzen- und Tierwelt ist ausgestorben. Der Ingenieur Darius (COMMON) hat einen solarbetriebenen Sauerstoffgenerator gebaut. Dieser hält ihn, seine Frau Maya (JENNIFER HUDSON) und ihre Tochter Zora (QUVENZHANÉ WALLIS) in einem zur Festung umgebauten Gebäude am Leben und muss regelmäßig gewartet werden. Per Sauerstoffflaschen und Atemmaske können sie kurzzeitig die Festung verlassen, um bspw. die Solarkollektoren von Schmutz zu befreien. Bei einem solchen Außeneinsatz, kommt Darius' Vater ums Leben. Darius tritt eine eigentlich mehrtägige Reise an, um seinen Vater zur Ruhe zu betten, doch kehrt auch nach mehreren Monaten nicht zurück. Er gilt als totgeglaubt. Mutter und Tochter müssen nun den Laden schmeißen und ihre Diskrepanzen überwinden.
Eines Tages stehen die zwei bewaffneten Fremden Tess (MILLA JOVOVICH) und Lucas (SAM WORTHINGTON) vor der Tür und behaupten, aus Philadelphia zu kommen, einen defekten Sauerstoffgenerator zu haben, Darius zu kennen und einen Blick auf seine Konstruktion werfen zu müssen, um ihre reparieren zu können. Doch in Zeiten wie diesen, kann blindes Vertrauen ein Todesurteil bedeuten. Die Fremden benehmen sich auch nicht gerade vertrauenerweckend und als sie nicht sofort herzlich hereingebeten werden und ihr betteln nach Verständnis für ihre missliche Lage nicht auf Gehör stößt, werden sie ungehalten. Dampf kommt in den Kessel, als die Belagerung eskaliert, sich Zutritt verschafft wird und die Ereignisse fortan überschlagen.
Wie das Endzeitszenario zu Stande gekommen ist, wird nicht erörtert, aber man kann es sich in etwa selbst zusammenreimen, sodass diese erzählerische Aussparung kein Problem darstellt und für den Kern der Geschichte auch nicht zwingend erforderlich ist. Obwohl es schon verwunderlich ist, dass alles in Schutt und Asche liegt. Dass der Farbfilter an Sepia erinnert, soll vermutlich verdeutlichen, dass der Großstadtdschungel zur Wüste wurde. Einfach nicht den Kopf darüber zerbrechen, erleichtert jedoch das Seherlebnis. JENNIFER HUDSON und QUVENZHANÉ WALLIS spielen überzeugend und können Emotionen gut rüberbringen. MILLA JOVOVICH spielt ziemlich drüber und die Figur von SAM WORTHINGTON handelt wohl in der Form, weil sein Gehirn vom Sauerstoffmangel Schaden genommen hat. Zum Schluss ist zu sagen, die Hoffnung stirbt zuletzt.