999CINEASTOR666 - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
Dept. QDept. Q ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 von Scott Frank mit Matthew Goode und Alexej Manvelov.+24 Kommentare
-
Star Wars: AndorScience Fiction-Serie von Tony Gilroy mit Diego Luna und Genevieve O'Reilly.+18 Kommentare
-
Das ReservatDas Reservat ist eine Drama aus dem Jahr 2025 von Ingeborg Topsøe mit Marie Bach Hansen und Danica Curcic.+16 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
28 Years Later390 Vormerkungen
-
The Fantastic Four: First Steps94 Vormerkungen
-
Jurassic World 4: Die Wiedergeburt93 Vormerkungen
-
Weapons - Die Stunde des Verschwindens87 Vormerkungen
Alle Kommentare von 999CINEASTOR666
Bob, der Streuner (OT: A Street Cat Named Bob / AT: A Streetcat Named Bob) / GB / 2016
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Ich kann nachvollziehen, warum die Geschichte verfilmt wurde. Es ist eine nette, kleine Geschichte. Aber auch nicht mehr als das. Das Biopic ist weder urkomisch noch hochdramatisch. Weder spannend noch überraschend. Der Film ist teils herzerwärmend, aber nicht herzzerreißend.
Das liegt womöglich daran, dass vieles ausgelassen wird. Es gibt viele Katzensprünge in der Handlung. Grundlegend wäre interessant gewesen zu erfahren, wie der katzbuckelnde Straßenmusikant zum Fixer und von seiner Familie ausgestoßen wurde. Wie er es geschafft hat, über die Runden zu kommen, als er einen Monat lang keine Zeitungen verkaufen durfte und das Geld zuneige ging, wurde auch nur angeschnitten und nicht zu Ende erzählt. Ebenso angerissen wurde der Entzug vom Metadon. Plötzlich war er clean. Auch die Beziehung zu einer Anwohnerin im Sozialbau wurde nicht weiter vertieft und geklärt, ob etwas Festes daraus wurde.
Vielleicht liegt es daran, dass die Geschichte gleich auf zwei Büchern basiert und Aussparungen vorgenommen werden mussten, um keinen überlangen und kostenintensiven Film zu drehen, bei dem das Interesse an der Geschichte schwinden könnte. Vielleicht wollte man es aber auch schlichtweg familienfreundlich halten. Ein Buddy- und Feelgood-Movie kreieren, obwohl mit Obdachlosigkeit und Heroinabhängikeit keine leichten Themen behandelt werden.
Tier- und vor allem Katzenfreunde werden jedenfalls die Herzen aufgehen. Der rotgetigerte Schmusekater ist der heimliche Star und der offensichtliche Held dieser Tragikomödie. Darüber hinaus sieht er mit den Schals total putzig aus. Die Aufnahmen aus der Perspektive des Streuners haben auch etwas.
6 High fives mit dem Samtpfötchen
Der Betatest - Die Versuchung (OT: The Beta Test) / US/GB / 2021
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Farce in Form eines erotisch angehauchten Mystery- und Paranoia-Thrillers. In der Tat interessant, aber zum Schluss bin ich nicht komplett dahintergestiegen, was die konkrete Intention und Ambition gewesen sein soll. Sonderlich zielorientiert ist der Stoff nicht gerade, sondern vielmehr ein ziemliches Kuddelmuddel, um einen mäßig erfolgreichen, seit einem Weilchen trockenen Talentagenten in Hollywood.
Obwohl er kurz vor der Eheschließung steht, checkt er ungehemmt potenzielle Sexualpartnerinnen aus und lässt seiner Fantasie freien Lauf. Selbstverständlich lassen sich easy-peasy Untreue, Bindungsangst, Beziehungsunfähigkeit, Gamophobie usw. usf. hineininterpretieren. Vor allem, als er eines Tages eine anonyme Einladung zu einem unverbindlichen Seitensprung erhält und nach einigem Zögern auf Abwege gerät.
In einem Hotelzimmer kommt es zum Beischlaf mit einer schönen Fremden, während Augenbinde und Maske getragen werden. Da er den Fehltritt scheinbar zutiefst bereut und er sein Leben zerstören kann, ist er fortan wie besessen davon, mehr über die anonymen Schreiben in violetten Umschlägen und die unbekannte Bettgefährtin zu erfahren, da er ein abgekartertes Spiel vermutet. Um an Informationen zu kommen, gibt er sich als Gesetzeshüter aus und versucht nebenher noch, seine Beziehung, die Hochzeitsvorbereitungen und seinen Job zu managen.
Er setzt alles daran, den Schein zu wahren, doch gebändigte Wutausbrüche, Hysterie und ein gesteigertes Stresslevel bestimmen nunmehr sein Leben. Appetit holt man sich draußen, gegessen wird zu Hause. Karma is a Bitch. Die Fassade bröckelt. Das falsche Spiel scheint aufzufliegen. Er steht am Rande des Nervenzusammenbruchs und seine Nachforschungen decken eine perfide, algorithmische Betrugsmasche auf. Irgendwie faszinierend, aber bedauerlicherweise viel zu konfus und unausgegoren.
5,5 nervöse Züge von der E-Zigarette
Mother of the Bride / US / 2024
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Habe in erster Linie wegen BROOKE SHIELDS und MIRANDA COSGROVE eingeschaltet. Aber auch, weil ich mit romantischen Komödien etwas anfangen kann. Das heißt, ich wildere nicht komplett abseits meines Metiers.
Bedauerlicherweise handelt es sich hierbei aber, um eine 08/15-Produktion, die keinerlei Alleinstellungsmerkmale aufweist. Anstatt sich etwas zu trauen, wird auf Nummer sicher gegangen. Konventionaliät und Klischeebeladenheit liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen.
Auch wenn die Chose vorhersehbar und überraschungsarm gerät, sorgen BROOKE SHIELDS und BENJAMIN BRATT für eine charmante, amüsante und sympathische Liebeskomödie an malerischer Destination.
Death Wish V: Antlitz des Todes (OT: Death Wish V: The Face of Death / AT: Death Wish 5: The Face of Death) / US/CA / 1994
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
... ist der letzte Teil der erfolgreichen Death-Wish-Reihe mit CHARLES BRONSON in der Hauptrolle und die vierte Fortsetzung zu EIN MANN SIEHT ROT (1974). Bei den Dreharbeiten, war CHARLES BRONSON bereits in seinen 70ern. Das Alter merkt man ihm bzw. dem Film deutlich an. Er wird auf seine alten Tage geschont. Die müden Knochen werden lange zurückgehalten, obwohl es oft Momente gab an denen ich dachte, jetzt ist die Grenze überschritten und der eingerostete Rächer macht den Gangstern Beine.
Er will allerdings eher seine Vergangenheit hinter sich lassen und endlich ein ruhiges Leben führen. Er vertraut zunächst dem Rechtsstaat, was natürlich nicht funktioniert. Ich fühlte mich bisweilen schon ein wenig auf die Folter gespannt, obwohl die Story um ein ehemaliges Model als Designerin, Mobster in der Fashionwelt, Geldwäsche im Textilbetrieb und Sorgerechtsstreit nicht gänzlich uninteressant ist. Eine Skurrilität ist auch ein Auftragskiller mit Crossdresser-Fimmel und Schuppenproblem.
Action lässt also auf sich warten, doch wenn die Zeit gekommen ist, ist sie gewohnt überzogen. Allerdings erkennt man den Einsatz von Stuntdoubles überdeutlich, was doch ziemlich stümperhaft erscheint. Ich habe es jedoch unter Trash verbucht, weshalb es nicht allzu sehr gewichtet. Dem ersten, zweiten und vierten Teil kann zwar nicht das Wasser gereicht werden, aber ... ist immer noch besser, als der vermurkste dritte.
Blutmond - Terror of the She-Wolf (OT: La Lupa Mannara / AT: Daughter of a Werewolf / The Legend of the Wolf Woman / Naked Werewolf Woman / She-Wolf / Terror of the She Wolf / Werewolf Women / The Werewolf Woman) / IT / 1976
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Eher ein Drama. Ein Psychodrama. Angereichert mit Gore und Sexploitation. Bedauerlicherweise kein reiner Werwolf-Film. Die trashige Anfangssequenz weckt falsche Erwartungen.
Das Trauma einer Vergewaltigung äußert sich als Lykomanie. Eine seltene psychische Störung mit der Wahnvorstellung, ein Tier zu sein oder in eines verwandelt zu werden. Die Angst und der Hass auf Männer schlägt in Triebtaten um. Eines Tages scheint die Hauptprotagonistin den Mann fürs Leben gefunden zu haben, bis abermals ein schreckliches Verbrechen ihre Welt erschüttert.
Sozusagen ein recht unkonventioneller Rape'n'Revenge-Reißer. Das hätte mir gefallen können, wenn die Handlung strukturierter gewesen wäre und weniger Lückenbüßer inne gehabt hätte. Die polizeilichen Ermittlungen und ärztliche Fachsimpelei geraten nämlich eher unbedeutend.
Die 12 Geschworenen (OT: 12 Angry Men / AT: Die zwölf Geschworenen) / US / 1957
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Hierzu wurde vermutlich schon alles geschrieben, weshalb ich versuche, mich möglichst kurz zu halten. Ich hatte die Befürchtung, dass mich ein Schwarzweißfilm jenes Jahrgangs nicht begeistern kann. Vor allem, weil die Handlung als Kammerspiel aufgezogen wird. Hier haben wir jedoch ein Musterbeispiel, was vielen Filmen heutzutage fehlt. Und zwar ausdifferenzierte Charaktere, überzeugende Darstellerleistungen und geschliffene Dialoge. Die auf Protest stoßende Rekonstruktion des angeblichen Tathergangs gerät hochinteressant. Das Gerechtigkeitsdrama baut eine äußerst beklemmende Atmosphäre auf und die Gewissenskonflikte geraten unverhofft spannend. Die hohen Temperaturen erhitzen die Gemüter, der Regen kühlt sie wieder herunter. Moralität, Wahrheitsfindung, Voreingenommenheit, Befangenheit und begründete Zweifel werden mehr als gekonnt durchexerziert. Da Menschen nicht aus Fehlern lernen, ist der Stoff auch heute noch von Relevanz.
Daylight - Zum Atmen bleibt keine Zeit (OT: Daylight) / US / 1996
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Warum SYLVESTER STALLONE für seine Leistung in diesem Katastrophenfilm mit dem Schmähpreis Goldene Himbeere bedacht wurde, ist mir schleierhaft. Immerhin versucht er sich hier, als Charakterdarsteller unter den Actionhelden. Auch wenn er rennt, klettert, schwimmt, springt und hangelt, lässt er diesmal nicht die Muskeln spielen oder befördert Unmengen böse Buben per schwere Geschütze in die ewigen Jagdgründe. Seine Figur ist vernunftgemäß, bedacht, mitfühlend, samaritisch und trotzdem imperfekt.
Nachdem die Blechlawine die Flammenhölle im Unterwassertunnel ausbrechen lassen hat, kämpft eine bunte Schar Menschen ums Überleben. Von Klischeefiguren würde ich zwangsläufig nicht sprechen, denn in Großstädten leben nun mal Menschen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten.
Da Flammen lodern, Starkstromkabel umherschwingen, der Tunnel zusehends instabiler wird und sich Wasser seinen Weg ins Innere bahnt, besteht eine Dringlichkeit, die mit einer gewissen Grundspannung einhergeht. Da der Film aus den 90s ist, wird noch mit Nachbauten, Stunts und Spezialeffekten gearbeitet, anstatt per CGI zu verschlimmbessern. Der Dreh war mit Sicherheit anstrengend und man musste noch was tun für sein Geld.
Durchaus spannender und tricktechnisch astreiner Katastrophen-Knüller. Vielleicht ab und an ein bissel überzogen, wodurch Logik und Realismus eine Runde aussetzen. Aber mir gefällt hin und wieder, wenn Action und Drama campy und cheesy ausfallen. Unkenrufe kann ich dennoch verstehen, da der Film eben nicht mehr ist, als er sein will. Das heißt, dass er unter strengen Gesichtspunkten flach gerät und die Handlung zahlreiche Konventionen bedient.
Kings of Hollywood (OT: The Comeback Trail) / US/GB / 2020
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Bei dem Titel, hatte ich gedacht, dass ROBERT DE NIRO, TOMMY LEE JONES und MORGAN FREEMAN fiktionalisierte Versionen ihrer selbst spielen und sich auf ihre Hollywoodkarrieren einen runterholen. Aber falsch gedacht. Es wird in eine ganz andere Kerbe geschlagen. Hier geht es nämlich ums Filmemachen per se. Genauer gesagt, um kommerziellen Erfolg, ohne selbst zu tief in die Tasche greifen zu müssen.
Da kommerzieller Erfolg schwierig vorauszusagen ist, bedarf es einem cleveren Trick. Man lässt es wie einen Unfall aussehen und kassiert die Versicherungssumme. Dazu wird ein ausgedienter Westernheld aus dem Altersheim geholt, der gerade eben noch im Begriff gewesen ist, sich die Lebenslichter auszupusten. Die Sache hat nur einen Haken. Der alte Haudegen ist einfach nicht totzukriegen.
Die drei Urgesteine scheinen in Spiellaune und ZACH BRAFF sowie EMILE HIRSCH sind auch mit von der Partie. Vor allem TOMMY LEE JONES ist eine Bank als abgewrackter Cowboy. ROBERT DE NIRO dreht als durchtriebener Filmproduzent wunderbar frei, während MORGAN FREEMAN als mafiöser Geldgeber ein bisschen verschenkt wird. Das eigenwillige Pferd ist ebenfalls ein Highlight.
Die bissige Hollywood-Satire wirkt ein wenig aus der Zeit gefallen, was vermutlich daran liegt, dass sie eine Neuverfilmung vom relativ unbekannten THE COMEBACK TRAIL aus dem Jahre 1982 ist. Das Original habe ich zum Glück noch nicht gesehen, weshalb ich die selbstreferenzielle Prämisse als einigermaßen originell empfunden habe. Wenn die irrwitzigen Pläne in die Hose gehen, ist das durchaus ulkig und unterhaltsam.
7 Killer Nuns
The North Sea - Todesfalle Nordsee (OT: Nordsjøen / AT: North Sea / Die Nordsee / Todesfalle Nordsee / The Burning Sea) / NO/SE/DK / 2021
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Nach THE WAVE - DIE TODESWELLE; THE QUAKE - DAS GROßE BEBEN und THE TUNNEL - DIE TODESFALLE folgt mit THE NORTH SEA - TODESFALLE NORDSEE der nächste große Katastrophenfilm aus Norwegen, der sich scheinbar an DEEPWATER HORIZON orientiert. Eine Besonderheit an den nordischen Katastrophenfilmen ist, dass sie relativ geerdet, realitätsnah und geradlinig sind. Wer auf Spektakel aus und auf Krawall gebürstet ist, wird womöglich gelangweilt sein. Wer es jedoch bodenständiger, glaubwürdiger und schnörkellos mag, findet die skandinavische Schlichtheit gefällig. Es wird sich in Bescheidenheit geübt und mit Heroismus, Patriotismus und Pathos vornehm zurückgehalten.
Alle genannten Werke bestechen durch grandiose Effekte. Zumindest für mein ungeschultes Auge sehen die Effekte absolut realistisch aus. Wobei anzumerken ist, dass die Werke keine reinen Zerstörungsorgien und Materialschlachten sind. Das Hauptaugenmerk liegt auf Handlung und Figuren. Weshalb es natürlich von besonderer Wichtigkeit ist, dass Handlung und Figuren etwas hergeben. Obwohl Handlung und Figuren etwas hergeben, sollte nicht unter den Teppich gekehrt werden, dass die Entscheidung der Hauptprotagonistin ziemlich fahrlässig und egoistisch ist. Um ihren Mann von der Bohrinsel zu retten, lässt sie ihren Sohn mutterseelenallein und riskiert obendrein, dass er zum Waisenjungen wird.
Auch wenn Handlung und Figuren tatsächlich etwas hergeben, geht es mir schlichtweg zu unaufgeregt und nüchtern vonstatten. Ab einem bestimmten Punkt ist zwar eine gewisse Grundspannung durchaus wahrnehmbar, aber dass die Spannungskurve ungeahnte Höhen erreicht, ist leider nicht drin, da eben keinerlei Überraschungen eingeplant sind. Letztendlich hätte mir mehr Action und Dramatik besser gefallen.
Winnie the Pooh: Blood and Honey 2 (OT: Winnie-the-Pooh: Blood and Honey 2) / GB / 2024
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Der Fortsetzung stand allem Anschein nach ein etwas höheres Budget zur Verfügung. Die Masken, Kostüme und Splattereffekte fallen jedenfalls qualitativ hochwertiger aus. Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass nun Eule (MARCUS MASSEY) und Tieger (LEWIS SANTER) mitmischen. Ferkel (EDDIE MACKENZIE) wird allerdings frühzeitig aus dem Spiel genommen. Insbesondere Eule ist ein fieser Motherfucker und erinnert bisweilen an den Creeper aus JEEPERS CREEPERS.
Nichtsdestotrotz ist auch das Sequel weit davon entfernt, ein gelungener Horrorthriller bzw. spannungsgeladener Slasherfilm zu sein. Das liegt vor allem daran, dass die Handlung keine klare Linie fährt. Sie wirkt episodisch, wenn nicht gar unzusammenhängend. Um den Kill Count in die Höhe zu treiben, werden nämlich irgendwelche belanglosen Figuren eingebunden, um dann eben massakriert zu werden. Die einzige Konstante ist Christopher Robin (SCOTT CHAMBERS). Doch Christopher Robin macht eher sein eigenes Ding und ist obendrein ein nerviges weinerliches Weichei.
Christopher Robin geht nämlich zu einer Hypnotherapeutin, um sein Kindheitstrauma aufzuarbeiten. Darüber hinaus wird er von der kleinstädtischen Bevölkerung geächtet, da er für das Hundert-Morgen-Massaker verantwortlich gemacht wird. Er kann nebenher auch noch jemanden ausfindig machen, der nun den Erklärbären gibt. Ein verrückter Wissenschaftler hat mit tierischer DNA an Kleinkindern experimentiert. Dadurch ist die Handlung zwar gehaltvoller als zuvor, aber eben auch unstrukturiert und arrhythmisch.
Lichtblicke sind wahrlich die Auftritte der Tiermenschen, denn sie gehen gnadenlos und bestialisch zu Werke. Darüber hinaus hat der eine oder andere einen zynischen Spruch auf den Lippen. Die Kills sind abwechslungsreich und wie schon erwähnt, sind die Effekte allererste Sahne.
Curse of the Piper - Melodie des Todes (OT: The Piper) / US / 2023
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Schon oft haben sich Horrorfilme Sagen, Legenden, Mythen und Märchen gewidmet. Vorliegender Genrebeitag befasst sich mit „Der Rattenfänger von Hameln“. Jedenfalls ist das mal etwas anderes, als die x-te Neuinterpretation von „Hänsel und Gretel“. Wie meine Bewertung offenbart, hat mich die Schauergeschichte trotz alledem nicht für sich gewinnen können.
Dauert es doch ewig und drei Tage, bis die Komposition fertiggestellt ist und der grausige Rattenfänger Unheil anrichten kann. Bis es soweit ist, wird eine zähe und mäßig spannende Handlung aufgefahren, durch die blasse Charaktere führen, mit denen man nichts Gescheites anzufangen weiß. Weil niemand wirklich gefordert wird, schleichen sich dramaturgische Schwächen ein. Zur Kaschierung wird selbstverständlich zwischendurch ein abgeschmackter Gruselmoment oder Jump-Scare bemüht, aber unwirksam und vernachlässigbar.
Erst als die Melodie des Todes uraufgeführt wird, der Rattenfänger aus einem Flötisten herausbricht und Kinder entführt werden, wird endlich Fahrt aufgenommen. Splatter, Körperhorror und Surrealismus erhalten Einzug und machen Fez. Die Unverhältnismäßigkeit kann dadurch jedoch nicht ausgebügelt werden.
Im Wasser der Seine (OT: Sous la Seine / AT: Under Paris) / FR / 2024
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Jammerschade, dass eine Story aufgefahren wird, die eigentlich schon in den 80s ihren Zenit erreicht hat. Ein abgedroschenes Klischee wird nach dem anderen bedient und dann auch noch auf recht plumpe Art und Weise. Um dennoch zeitgenössisch zu erscheinen, werden eine hanebüchene evolutionäre Entwicklung, so etwas wie die Letzte Generation und Queerness eingebunden.
Der Film macht es sich mit allem viel zu einfach. Vor allem die Bürgermeisterin von Paris wirkt in ihrem verantwortungslosen und profitorientierten Handeln wie eine Karikatur. Die restliche Besetzung erweckt den Anschein, etwas aufm Kasten zu haben, aber die Figurenzeichnung ist zu generisch, um daraus Kapital zu schlagen.
Punkten kann ... allerdings mit dem unüblichen Handlungsort, für einen Haihorror. Visuell macht ... auch einiges her. Selbst die Haie sind ordentlich animiert. Gelegentlich sind die CGI aber ziemlich überzogen. Ein weiterer Punkt ist, dass die Geschichte ausgesprochen kurzweilig umgesetzt ist, wodurch ich mich nicht in Versuchung gebracht fühlte, auf die Uhr zu starren. Der Showdown ist darüber hinaus dermaßen bescheuert, dass man ihn nicht so schnell vergessen wird.
The Communion Girl (OT: La niña de la comunión) / ES / 2022
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Auch diesmal verstehen es die Spanier vorzüglich, ein atmosphärisch dichtes Genrewerk zu schaffen. Die stilsichere Inszenierung wird sicherlich genügen, um so manchen einzulullen. Ich habe jedoch auf den Knackpunkt gewartet, doch das Warten hat sich nicht gelohnt.
Viel zu viel Zeit wird einberaumt, für Charakterentwicklung und Handlungsaufbau. Das Grauen hält sich währenddessen längere Zeit bedeckt, und zwar aus gutem Grund. Das Böse ist nämlich ausgesprochen undefiniert und fährt auch zum Schluss keine klare Linie. Die Entführungen in eine andere Dimension, erinnern wegen des Brunnens irgendwie an die Ring-Filmreihe. Obwohl der Fluch allem Anschein nach per Puppe weitergegeben wird, sollte man darüber hinaus keinen Puppenhorror erwarten. Die Puppe ist eher eine Randerscheinung.
Wie in vielen spanischen Genrevertretern, spielt Religion, das Landleben und die argwöhnische Dorfgemeinde eine entscheidende Rolle. ... ist ein ganz gewöhnlicher übernatürlicher Horrorfilm, mit den üblichen Bildern und der erwartungsgemäß übermäßigen Abhängigkeit von Jump-Scares. Für diejenigen, die eine solche Ästhetik und Handlung mögen, kann dieser Film durchaus unterhaltsam sein.
Arena - Todesmatch der Giganten (OT: Arena / AT: Arena - Nur einer Überlebt / Steel Arena - Todesmatch der Giganten) / US/IT / 1989
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Trashige Kombi aus Kampfsport- und Science-Fiction-Film. Im Grunde wird eine Underdog-Story à la ROCKY; KARATE KID oder KARATE TIGER erzählt und mit STAR TREK oder STAR WARS aufgepäppelt. Die verschiedenen Aliens sehen töfte aus, aber leider sind die Kämpfe eher unspektakulär. Die Geschichte drumherum ist nichts Besonderes, aber charmant und ausreichend.
Apocalypse Clown / IE / 2023
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Diese Mischung aus Schwarzer Komödie, Endzeitfilm und Charakterdrama ist meiner bescheidenen Meinung nach reinste Zeitverschwendung. Clowns sollen eigentlich zum Lachen bringen, doch diesen Pappnasen gelingt das ganz und gar nicht. Der Humor ist plump und abgestanden. Wortwitz und Situationskomik treffen viel zu selten ins Schwarze.
Wenn obendrein keine nennenswerte Geschichte erzählt wird, können die drei grotesken Antihelden kaum dagegenhalten, als eine Sonneneruption auf der grünen Insel den Stecker gezogen hat. Das Grüppchen erfolgloser Clowns begibt sich daraufhin auf einen Road- und Selbstfindungstrip in einem qietschgelben Aufziehauto, um eine Reporterin aus den Fängen eines psychopathischen Spaßmachers zu befreien. Währenddessen werden sie von rachsüchtigen lebenden Statuen verfolgt.
Endzeitstimmung kommt nur bedingt auf, da das irische Hinterland ohnehin nahezu menschenleer ist. Vermutlich aus Kostengründen wird sich zudem mit Effekten zurückgehalten. Im weit entfernten Hintergrund sieht man mal ein paar Flammen lodern. Zum Schluss hat man das Gefühl, das hätte etwas werden können, wurde es aber nicht.
Slasher (AT: Chainsaw Slasher / Weekend Trip) / DE / 2007
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
SLASHER ist ein deutscher, unabhängiger, niedrig budgetierter und ziemlich kranker Film. Dass desinteressierte Laien, die versehentlich hierüber gestolpert sind, mit alledem nicht allzu viel anzufangen wissen, ist klar wie Kloßbrühe. Wenn man mit alledem jedoch kein Problem hat, weil man gar Kenner und Genießer ist, liefert Regisseur und Co-Drehbuchautor FRANK W. MONTAG ein beachtliches Erstlingswerk ab, das als primitive Hommage auf Filme wie BLUTGERICHT IN TEXAS; FREITAG, DER 13. oder WRONG TURN verstanden werden will und nicht mit Titten und Ärschen geizt.
Das geschätzte Budget betrug gerade einmal läppische 10.000 €. Man kann also schon von einem Amateurfilm sprechen. Meine Bewertung ist deshalb in Relation zu betrachten, denn ich habe schon weitaus schlechtere Filme gesehen. Womit ich nicht sagen will, dass SLASHER im Grunde genommen schlecht ist, sondern nicht mit dem üblichen Maß gemessen werden kann.
Die Story ist ein Potpourri altbewährter Genreversatzstücke. Das mag ebenso unoriginell wie der Filmtitel sein, die Elemente sind aber anständig angeordnet und kurzweilig durchgetaktet. Dramaturgie und Spannung haben demzufolge keinen guten Stand, aber immerhin kommt keine Langeweile auf und ein gewisser Unterhaltungswert ist gegeben. Auf Kontinuität sollte man ebenfalls keinen allzu großen Wert legen.
Die Inszenierung ist für solch eine Produktion grundsolide. Die Kamera arbeitet sauber und die Bewegtbilder sind weder unter- noch überbelichtet. Okay, gelegentlich strahlt die Sonne zu sehr, aber das stört kaum. Selbst der Ton ist überraschend gut. Nur selten sind die Dialoge schwer verständlich. Die Gewaltspitzen kommen ohne Computer aus und geraten zuweilen recht derbe. Der Score macht auch gut Stimmung.
Die männlichen Protagonisten sind leider sehr plump, versoffen und sexistisch eingestellt. Da sich Slasherfilme als pädagogisch wertvoll erwiesen haben, wissen Kenner und Genießer, dass junge Menschen, die Alkohol und Drogen konsumieren sowie vorehelichen Sex ausüben, von maskierten Massenmördern bevorzugt behandelt werden. Die weiblichen Protagonistinnen haben angenehmere Naturelle, sind aber schon ein wenig schlampenhaft unterwegs. Die Schauspielerei empfand ich weder zu drunter noch zu drüber.
Bedeviled - Das Böse geht online (OT: Bedeviled) / US / 2016
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Auch das Böse verfolgt Trends, geht mit der Zeit und interessiert sich, für den technologischen Fortschritt. Mr. Bedevil hat eine eigene App auf den verfluchten Markt gebracht und versendet ungefragt Einladungen. Der intelligente persönliche Sprachassistent spielt der Generation Smartphone übel mit. Er vergeht sich an ihren größten Ängsten, will ihnen das Fürchten lehren und sie zu Tode erschrecken.
Das klingt vielleicht krude und normalerweise bin ich kein Fan von Jump-Scares am laufenden Band, aber hier funktioniert es erstaunlich gut. Brandaktuelle Themen wie Cybermobbing und Datenmissbrauch werden dämonisiert und zum technisch versiert inszenierten Teenie-Schocker moduliert.
Aber nicht nur der Film ist visuell ein Hingucker, auch die Hauptdarstellerin SAXON SHARBINO ist eine Augenweide. Zwar ist sowohl ihre Figur als auch alle anderen eher oberflächlich, aber immerhin nicht allzu klischeehaft charakterisiert.
Das Rad wird beim besten Willen nicht neu erfunden, einige Handlungsweisen sind bedenklich und das Rhythmusgefühl ist ein wenig unbeholfen, aber die Grusel- und vor allem Schockmomente sind fantasie- und effektvoll sowie einfalls- und abwechslungsreich. Etwas bedauerlich ist, dass komplett auf Bluteffekte und Tötungsszenen verzichtet wird bzw. diese außerhalb des sichtbaren Bereiches stattfinden. Damit hätte man sicherlich noch einiges herausholen und dem Genrefreund eine Freude machen können. Der Showdown ist auch ein wenig fade.
No Way Up / GB / 2024
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Leider bin ich nicht gebildet genug, um zu wissen, ob es möglich ist, dass eine Luftblase Passagiere eine Zeit lang am Leben behalten kann, nachdem das Passagierflugzeug mitten im pazifischen Ozean komplett untergegangen ist. Selbst wenn es ein Ding der Unmöglichkeit ist, kommt eben die willentliche Aussetzung der Ungläubigkeit zum Tragen. Man akzeptiert also vorübergehend die Fiktion, die Illusion, um gut unterhalten zu werden.
Einen Flugzeugkatastrophenfilm und daraus resultierenden Survival-Thriller mit einem Creature Feature bzw. Haihorror zu kombinieren, ist ein reizvolles Unterfangen. Wer mit Thalasso-, Klaustro- und/oder Selachophobie zu kämpfen hat, erlebt hiermit in der Tat ein Albtraumszenario, das seines Gleichen sucht. Wobei gesagt werden muss, dass sich im sichtbaren Bereich die passabel animierten Haiattacken in engen Grenzen halten.
Da die Luft zum Atmen mit der Zeit immer knapper wird, der Flieger vom Hang abzurutschen droht und hungrige Haie die überschaubare Anzahl an Überlebenden im Wrack zum Fressen gern haben, ist eine gewisse Dringlichkeit inbegriffen. Da potenzielle Rettung auf sich warten lassen kann, der Sauerstoff zu Neige geht und das Wasser unaufhörlich steigt, besteht der Überlebenskampf hauptsächlich daraus, verstreute Tauchausrüstung in der Maschine zusammenzusuchen, um an die Wasseroberfläche zu gelangen.
Obwohl die Überlebenden plakativ gezeichnet sind, genügt es dramaturgisch völlig, ihnen zeitweilig die Daumen zu drücken. Abgesehen von einem offenen Armbruch und einem unterhalb des Knies abgerissenen Beines, hält man sich mit expliziter Gewaltdarstellung zurück. Diverse Vorgänge innerhalb des Wracks sowie einige externe Aufnahmen einer Such- bzw. Rettungsaktion sorgen für rege Betriebsamkeit, wodurch es kurzweilig zugeht. Um eine höhere Bewertung meinerseits zu ergattern, hätte es aber alles in allem noch mehr Action, Gore und Spektakulum gebraucht.
Laserkill - Todesstrahlen aus dem All (OT: Laserblast) / US / 1978
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Das Beste hieran ist die Stop-Motion-Technik und dass die Außerirdischen, wie Knetfiguren von Schildkröten ohne Panzer aussehen. Ansonsten fehlt es dem Sci-Fi-Trasher im Großen und Ganzen an allerlei. Womit ich nicht die üblichen Verdächtigen meine, wie Sinn und Verstand, Spannung, Dramaturgie, Figurenzeichnung, Schauspielleistung usw. usf.
Einen Haufen Explosionen und ein paar Autostunts kriegt man zu Gesicht, aber alles in allem herrscht im Wüstenkaff schlichtweg zu wenig Remmidemmi, um die dünne, dumme und lahme Coming-of-Rage-Story aus den Untiefen der Belanglosigkeit zu hieven. An Blood, Guts & Gore fehlt es völlig und auch in Sachen Sex sells ist der Streifen eher prüde und frigide.
Der Hauptprotagonist geht derweil völlig am Allerwertesten vorbei und der Unterhaltungswert ist nicht allzu hoch, wenn er mit kotzgrün geschminkter Visage, Hinterwäldler-Bezahnung und klobiger Laserkanone provinzielles Mummenschanz-Affentheater betreibt.
Fender Bender / US / 2016
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Passable Vereinigung von Suspense- und Home-Invasion-Thriller sowie Slasherfilm. Obwohl der Stoff in der Jetztzeit angelegt ist, wird letztlich den 80s Tribut gezollt. Zu Beginn fühlte ich mich extrem an HALLOWEEN - DIE NACHT DES GRAUENS erinnert, im späteren Verlauf allerdings des Öfteren und im weitesten Sinne an THE STRANGERS und THE HOUSE OF THE DEVIL. Der Synthwave-Score von NIGHT RUNNER versetzt blendend ins genannte Jahrzehnt, hätte aber hin und wieder etwas präsenter eingesetzt werden können.
Der Killer wird von BILL SAGE gespielt und weil die Figur Identitäten stiehlt, ist sie namenlos. Sie kann jedoch als The Killer oder The Driver bezeichnet werden. Die Exposition gewährt dem Publikum bereits einen kurzen Einblick, welche Masche The Driver fährt, um an junge, hübsche Opfer zu gelangen. Sein neuestes Objekt der Begierde ist die schnuckelige Fahranfängerin Hilary Diaz (MAKENZIE VEGA). Die Masche ist, dass The Driver mit seinem Muscle Car Auffahrunfälle samt Blechschäden verursacht, Kontaktdaten ausgetauscht werden und sobald es dunkel wird, beginnt er den jungen Frauen nachzustellen, sie zu terrorisieren und schließlich aufzuschlitzen.
Der Grund, warum ich ... auch als Suspense-Thriller bezeichne, ist, die hochprofessionelle Kinematografie. Man hat das Gefühl, die Anwesenheit des Killers förmlich zu spüren. Als eine Entschuldigungstorte auf dem Autodach steht, hat man Gewissheit und wartet gespannt darauf, dass er zuschlägt. Womöglich ist ein Grund, warum der Streifen bei der breiten Masse eher schlecht wegkommt, dass man den Spannungsbogen überspannt.
Die Laufzeit erreicht fast eine geschlagene Stunde, bis The Driver in BDSM-Montur und eigenwilligem Messer auf den Plan tritt. Das Katz-und-Maus-Spiel wird von der einen oder anderen schwer nachvollziehbaren Handlung vergrämt, gerät aber dennoch temporeich und spannungsgeladen. Den Umständen ist es geschuldet, dass der Body Count von geringem Ausmaß ist. Die Kills fallen zudem eher gezähmt aus, aber die Kirsche auf der Torte ist der bitterböse Ausgang der Geschichte, der nicht dem gängigen Verhaltensmuster entspricht. FENDER BENDER ist kein Überflieger, aber eine durchaus solide Arbeit.
6 Führerscheine
Croc Tsunami (OT: Kuang E Hai Xiao / AT: 狂鳄海啸 / 狂鱷海嘯 / Crazy Tsunami / Kwong Ngok Hoi Siu) / CN / 2021
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Unter diesem Titel habe ich mir ganz üblen Trash vorgestellt, der The Asylum Konkurrenz machen will. Ich war oder bin allerdings positiv überrascht, dass die Produktion bodenständiger als üblicherweise ausfällt. Aus den wenigen Mitteln und Möglichkeiten wurde zudem eine Menge herausgeholt. Ein gewaltiger Vorteil zu anderen Creature Features aus China ist, dass sich ... ernst nimmt und keine Infantilität und Albernheit einbindet. Selbstverständlich handelt es sich weiterhin um ein B-Movie und man sollte nicht zu sehr auf Logik achten, um sich den Spaß nicht zu verderben.
Nachdem der Tsunami irgendwo in Südostasien die Küste überschwemmt und das solide animierte afrikanische Killerkrokodil Gustav die Freiheit erlangt hat, gestaltet sich der Überlebenskampf in Chinatown beinahe spannungsgeladen. Ein skrupelloser Immobilienhai will die Katastrophe direkt für seine eigenen Pläne nutzen, denn die Bevölkerung geht ihm am Allerwertesten vorbei.
Zuweilen werden Erinnerungen an CRAWL geweckt und weil die Laufzeit kompakt ist, wird keine Müdigkeit vorgeschützt. Die Ereignisse überschlagen sich und ich konnte weder Längen noch Leeren feststellen. Da direkt eingestiegen wird und es dann Schlag auf Schlag geht, ergibt sich allerdings keine Gelegenheit den Charakteren wirkliche Tiefe zu verleihen. Ungeachtet dessen lässt man es sich aber nicht nehmen, gezielt Rührung und Emotionen zu wecken.
Night of the Bastard (AT: Marlon) / US / 2022
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Kiera (MYA HUDSON) und ihre Freunde werden vom schroffen Einsiedler Reed (LONDON MAY) vertrieben und geraten in die Fänge einer blutrünstigen Sekte, die von der unersättlichen Hohepriesterin Claire (HANNAH PIERCE) angeführt wird. Ihre Freunde fallen den Okkultisten zum Opfer, während Kiera schwer verletzt Zuflucht beim Eremiten findet, der eine Schildkröte sein Eigen nennt, schwarz Met brennt und einen Putzfimmel hat, obwohl seine abgeschiedene Behausung ziemlich heruntergekommenen ist.
Die Exposition versetzt in die späten Siebzigerjahre des 20. Jahrhunderts und gibt schon einmal die primitive Marschroute vor. Auch nachdem der Sprung in die Jetztzeit stattgefunden hat, hat ... auf mich den Eindruck gemacht, dem Grindhouse-Kino der wilden Siebziger zu huldigen.
Die Handlung ist unkompliziert konzipiert und das Ganze weder allzu kostenintensiv noch innovativ produziert. Die Figurenzeichnung ist holzschnittartig und die Dialoge sind einfach gestrickt.
Da der Handlungsort eine Wüstengegend ist, gelingt es mit Leichtigkeit, eine passende und ansprechende dreckige Atmosphäre abzuliefern. Einige in Handarbeit entstandene Gewalttätigkeiten halten ebenso bei Laune wie grobschlächtige Kampfhandlungen, nachdem sich die Sekte Zutritt verschafft hat. Da ein Klischee nach dem nächsten bedient wird, ist es mit Spannung zwar nicht weit her, doch weil innerhalb der kompakten Laufzeit nicht gefaulenzt wird, ist zumindest Kurzweil drin.
King Serpent Island (OT: She Wang Dao / 蛇王岛) / CN / 2021
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
China schmettert seit einiger Zeit ein monströses Creature Feature nach dem anderen auf den Markt und will womöglich The Asylum Konkurrenz machen. Die 15 Meter lange, als ausgestorben geltende Titan-Python lässt auch nicht lange auf sich warten. Das Unglück bleibt nicht unbemerkt und nachdem die Behörden überzeugt wurden, machen sich ein schlagkräftiger Schlangenexperte, eine tapfere Schlangenexpertin und ein trotteliger Begleiter auf den Seeweg zur Schlangeninsel, um sie zum Naturschutzgebiet zu erklären. Skrupellose Schlangenjäger machen den Forschungsreisenden jedoch das Leben schwer.
Dass sich der Stoff an VERGESSENE WELT: JURASSIC PARK orientiert und mit Kampfhandlungen aufgepeppt wird, ist eigentlich keine schlechte Grundlage. Dummerweise nimmt sich der Stoff nicht bierernst und bindet Infantilität und Albernheit ein. Das hat den Gesamteindruck für mich erheblich heruntergezogen. Das heldenhafte Trio ist aber immerhin ganz sympathisch und obwohl der Stoff zusammengeklaut und deshalb vorhersehbar ist, kurzweilig umgesetzt.
Es ist unschwer zu erkennen, dass die Titan-Python computergeneriert ist, aber immerhin ist sie anständig ins Bild eingefügt und bewegt sich flüssig. Der Kill Count fällt derweil überschaubar aus und die Ableben sind eher unblutig gestaltet. Man setzt ohnehin vermehrt auf körperliche Auseinandersetzungen. Die Choreografien sind zwar nicht steif wie ein Brett, aber auch nicht besonders ausgefeilt. Eine wackelige Kamera und schnelle Schnitt bringen aber währenddessen Hektik ins Spiel.
The Jester - He Will Terrify Ya (OT: The Jester) / US / 2023
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Der Beititel wurde allem Anschein nach nicht grundlos gewählt. The Jester (MICHAEL SHEFFIELD) erinnert schon verdächtig an Art the Clown, der mit der Terrifier-Reihe eigene Werke spendiert bekommen hat.
Wie Art the Clown, gibt auch The Jester kein Sterbenswörtchen von sich und drückt seinen Galgenhumor pantomimisch aus. The Jester geht aber bei weitem nicht derart brutal zu Werke. Er legt auch nicht selbst Hand an, sondern nutzt seine übernatürlichen Fähigkeiten, um fantasievolle Tötungen herbeizuführen, was wiederum an Pennywise aus der Es-Filmreihe erinnert. Diese fantasievollen Tötungen sind auf jeden Fall die Highlights des gesamten Streifens.
Bedauerlicherweise spielt der Narr mit dem Zylinder, der gruseligen Maske und dem orangefarbenen Anzug aber nur eine untergeordnete Rolle. Dass der Stoff auf Kurzfilmen basiert, macht sich dadurch bemerkbar, dass die Erzählstruktur episodisch erscheint und die Auftritte, Motivation und Opferwahl des Killerclowns eher beliebig eingebunden werden.
Das Hauptaugenmerk liegt nämlich auf einem Familiendrama um die Halbschwestern Emma (LELIA SYMINGTON) und Jocelyn (DELANEY WHITE), die den selben Vater, aber verschiedene Mütter haben. Emma ist die ältere und wurde von ihrem Vater im Stich gelassen, während Jocelyn von ihm umsorgt wurde. Als ihr gemeinsamer Vater auf seltsame Weise zu Tode gekommen ist, treffen die Halbschwestern auf seiner Beerdigung zum ersten Mal aufeinander. Emma nimmt es ihrem Vater und ihrer jüngeren Halbschwester aber übel und tut sich schwer, zu verzeihen.
An diesem Umstand bereichert sich The Jester nun auch, die Suche nach Tiefgang bleibt aber derweil ergebnislos. Potenzial wäre vorhanden gewesen, aber es hat wohl noch an Kompetenz gefehlt, dieses samt Stringenz und Substanz auszuschöpfen.
Tiger House (AT: Panic Home) / GB/ZA / 2015
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Home-Invasion-Thriller sehe ich sehr gerne und habe von ihnen noch lange nicht die Schnauze voll. ... ist meiner bescheidenen Meinung nach ein schwächerer Vertreter der Gattung.
Maskierte Eindringlinge wollen Reibach machen, doch haben nicht mit Kelly (KAYA SCODELARIO) gerechnet, die längere Zeit wie ein Tiger durch die Räumlichkeiten schleicht. Was im Haus vor sich geht und vor allem, welche Pläne die Gangster außerhalb des Hauses umsetzen, geschieht derweil im Off.
Diese Herangehens- und Vorgehensweise ist bedauerlicherweise nicht übermäßig nervenaufreibend, da mehr erzählt als gezeigt wird. Während die Dialoglast immer wieder den Spannungsaufbau ausbremst, gelingt es zudem nicht, den Einbrechern und der Familie Charaktertiefe zu verleihen oder einigermaßen kluge Entscheidungen treffen zu lassen. KAYA SCODELARIO kann als einzige Überzeugungsarbeit leisten. Und das, obwohl ihre Figur laut der Mutter ihres Freundes nicht gut genug, schlechter Einfluss und obendrein noch schwanger ist.
Als die junge Frau entdeckt wird, wird das Tempo verhalten angezogen und es kommt zu Konfrontationen und Fluchtversuchen, die allerdings relativ zahm und kurz angebunden sind. Da die Nettolaufzeit kompakt ist, schleichen sich allerdings keine unschönen Längen ein. Zum Schluss werden noch ein paar Wendungen untergebracht, die jedoch zu abgedroschen sind, um daraus Kapital zu schlagen.