999ghost - Kommentare

Alle Kommentare von 999ghost

  • 8

    Was passiert, wenn Stallone, Lundgren, Van Damme, Norris, Schwarzenegger und Willis in einem gemeinsamen Kinofilm auftreten? Richtig, brutale Old-School-Action gepaart mit einer wohldosierten Selbstironie.
    Sylvester Stallone gelang vor 2 Jahren mit „The Expendables“ ein wahrer Geniestreich. Er einte einige Actionikonen der 80er und 90er Jahre in einem Film und entfachte ein brutal-blutiges Actionfeuerwerk der Superlative.
    Auch wenn der erste Teil durchweg Spaß machte und man sich an nahezu ausufernder Action erfreuen durfte, war es vor allem die gegen Ende zunehmende Ernsthaftigkeit und Verbissenheit des Werks, die das Gesamturteil etwas dämpfte. Ein lockerer Einstieg und ein hervorragender Cameo von „Arnie“ standen in leichtem Kontrast zu dem erschreckend ernst aufspielenden „Sly“ Stallone.
    Scheinbar erkannten die Macher des zweiten Teils genau dieses Problem und behoben es mit Bravour. Neben den abermals ausartenden Ballerszenen gibt es nun zur Auflockerung witzig coole Sprüche am laufenden Band.
    Außerdem gesellen sich Chuck Norris und Jean-Claude Van Damme in die Runde der alten Draufgänger und die Kurzauftritte Schwarzeneggers und Willis werden ausgedehnt. Dass somit natürlich Crews, Couture, Hemsworth und Li in den Hintergrund geraten und weniger Leinwandzeit eingeräumt bekommen ist zu verschmerzen, da es sowieso die Show der „alten“ Actiongrößen ist.
    Da die Story so dünn wie ein Stück Papier ist und die einzelnen Charaktere (zum Glück) von unnötigem dramaturgischem Tiefgang befreit bleiben, brauche ich darauf nicht näher einzugehen.
    Jedoch möchte ich meine weiteren Ausführungen den hier auftretenden Actionhelden widmen.
    Schon in jungen Jahren verfolgte ich jede einzelne Karriere dieser Actionikonen und genau aus diesem Grund ist es für mich was Besonderes, wenn nun sämtliche Idole in einem Film vereint sind. Des weiteren sind es für mich die selbstironischen Insidergags, die diesen Film einerseits besser machen als Teil 1 und ihn andererseits von ähnlichen Genrefilmen abheben lassen.
    Da Van Damme mein absoluter Liebling unter den hier genannten Stars ist, konnte ich es kaum abwarten seinen berühmten Roundhousekick wieder bewundern zu dürfen. Zwar muss man sich bis zum Ende gedulden, wird aber dann keineswegs enttäuscht, denn er hat es noch drauf wie vor 20 Jahren. Van Damme, dem mit „Bloodsport“ Ende der 80er Jahre der Durchbruch gelang, versank nach weiteren guten Genrefilmen, wie „Kickboxer“ und „Leon“, Anfang des 21. Jahrhunderts im Morast der B-Movie DVD-Premieren. Ich persönlich hoffe, dass er mit „The Expendables 2“ nun ein Revival feiern kann und man ihn auch in Zukunft wieder in besseren Filmen erleben darf. „JVCD“ aus dem Jahre 2008 zeigte ja schon, welch Potenzial in ihm steckt.
    Arnold Schwarzenegger, der seine politische Laufbahn beendete, feiert mit „The Expendables 2“ sein Comeback auf die Leinwand. „Ich bin zurück“ gröhlt er, als Anspielung auf eine seiner bekanntesten Rollen in „Terminator“. Außerdem gibt es noch weitere Wortspiele und Zitate aus einstigen Filmen, die ich jedoch nicht alle aufzählen werde. Für Schwarzenegger ist „The Expendables 2“ nur der Auftakt seiner Rückkehr, denn schon längst stehen die nächsten Leinwandauftritte fest.
    Auch Bruce Willis Cameo-Auftritt, als undurchsichtiger Church wurde ausgebaut und um äußerst gelungene Wortgefechte mit Schwarzenegger erweitert. Yippie-Ya-Yay!
    Dolph Lundgren, der schon im ersten Teil eine ausgedehntere Rolle spielte, kommt nun deutlich selbstironischer daher. Insbesondere wird er aufgrund seines abgeschlossenen Chemieingenieurstudiums aufgezogen, welches er auch im wahren Leben absolviert hat.
    Der nächste und letzte „Alte“ Neuzugang ist Chuck Norris, der in den letzten Jahren vor allem durch die bekannten Chuck-Norris-Witze zur Kultfigur gehypt wurde. Da er mit seinen Filmen wenig Eindruck auf mich machte, außer natürlich der legendäre Fight gegen Bruce Lee in „Die Todeskralle schlägt wieder zu“, schätze ich ihn nicht besonders als Actionstar. Jedoch ist sein Auftritt in „The Expendables 2“ schon sehr cool, denn man hört nicht alle Tage einen Chuck-Norris-Witz von Chuck Norris.
    Der letzte in der Liga der alten Gentlemen ist niemand geringeres als Hauptdarsteller Sylvester Stallone. Dieser kommt zwar erneut recht ernst daher, fällt dieses Mal aber nicht negativ auf, da seine Kollegen für eine lockere Atmosphäre sorgen.
    Nochmal zusammengefasst ist der Auflauf der alten Haudegen ein Riesenspaß mit viel Blut, Fights und Schusswechseln. Wer den ersten Teil gut fand, wird auch hier keineswegs enttäuscht, denn der zweite Teil übertrifft seinen Vorgänger um Längen.

    3
    • 6 .5

      Magic Mike: Es ist nicht gerade leicht etwas über den „ultimativen Frauenfilm der letzten Jahre“ (Zitat einer - nachdem sich Channing Tatum das erste Mal entblößt hat - leicht hyperventilierenden Frau im Kino) zu schreiben, und das auch noch als Mann!
      Außerdem muss ich noch ein Geständnis machen. Ich habe den Film nicht gesneaked und wurde auch nicht von einer Freundin ins Kino gezerrt, nein, ich habe den Film aus freiem Willen und mit einem Kumpel geschaut ("was?? Seid ihr schwul?" - Reaktion vieler Freunde und Frauen im Kino).
      Vorab noch, um alle Frauen zu beruhigen: Ja, man sieht viele halbnackte, durchtrainierte Kerle und ja, Channing Tatum bekommt genügend Zeit, um seinen Körper und seine interessant choreographierten Striptänze zum Besten zu geben. Also, liebe Frauen, in dieser Hinsicht hält der Film genau das, was der Trailer verspricht.
      Der Trailer lockt Frauen und schockt Männer (nicht alle, aber einen Großteil). Und genau da liegt das Problem, denn ich behaupte nach Sichtung des Films, es ist kein reiner Frauenfilm.
      Steven Soderbergh schafft es, um die ganze Fleischbeschau, eine recht interessante Story mit teils sehr guten Dialogen zu weben. Schon die ersten Aufnahmen des sonnigen Tampa, Florida, sind trist und mit Braunstich gefilmt. Soderbergh motzt hier nichts coloristisch auf, um ein sonniges und stylishes Florida zu zeigen, wie es in vergleichbaren Filmen oft geschieht. Diese Tristheit passt atmosphärisch bestens ins Konzept, denn hinter den Kulissen der Show, also im wahren Leben gibt es für die Protagonisten nichts Glamouröses oder Glanzvolles, alles ist farblos und monoton.
      Die Show, oder besser gesagt, die Stripauftritte sind das absolute Gegenteil, dort strotzt es nur so vor knallbunten Farben und tösender Musik.
      Soderbergh zeigt zwei völlig gegensätzliche Welten anhand zweier Figuren, dem erst 19-jährigen aufstrebendem Stripper Adam (Pettyfer) und dem 30-jährigen erfolgreichen Stripper Mike (Tatum). Adam entflieht immer mehr der Realität indem er in einen Sog aus Geld, Sex und Drogen gezogen wird.
      Mike möchte genau das Gegenteil, er hat Träume für seine Zukunft und möchte der Stripperszene entfliehen. Doch wie sich zeigt, ist das gar nicht so leicht. Immer wieder erleidet er Rückschläge und muss seine Pläne aufschieben.
      Die Charakterzeichnung ist recht schablonenhaft, was man einerseits als unkreativ abstempeln könnte, in diesem Film allerdings auch als Mittel zum Zweck sehen kann. Denn die stereotypen Charaktere unterstützen die durch Monotonie gezeichnete Atmosphäre. Und auch der Grundgedanke: „Die sollen auf der Bühne nur gut aussehen, mehr nicht.“, wird somit nur bekräftigt.
      Allerdings hätte die Figur Mike gerne noch etwas mehr Tiefe vertragen können und auch Brooke hätte durchaus Ausbaupotenzial gehabt.
      Auch wenn die ganzen Stripshows reizvoll und durchgestylt daherkommen, hinterlässt der Blick hinter die Kulissen einen faden Beigeschmack und ist durchaus als kritische Auseinandersetzung mit diesem Metier zu sehen.
      Schauspielerisch gibt es nicht sonderlich viel zu sagen. Channing Tatum schafft es seinen Charakter solide zu spielen, beweist aber auch in diesem Film wieder, dass er besser aussieht und tanzen kann, als er schauspielern kann. Auch Alex Pettyfer spielt in Ordnung ohne negativ aufzufallen. Einzig Cody Horn, als Adams Schwester Brooke, ist eine Enttäuschung. Sie vermag es nur einen Gesichtsausdruck aufzusetzen, den sie zu keiner Zeit ändert und erinnerte mich immer wieder an die schauspielerisch unterirdische Leistung einer Kristen Stewart in Twilight.
      Alles in allem ist es ein Film, den man sich als Mann auch getrost ansehen kann, jedoch sollte man damit rechnen, dass der Kinosaal voll von kreischenden Frauen sein wird.

      8
      • 6

        Man merkt dem Film deutlich an, dass er Anfang der 90er enstaden ist, sei es aufgrund der Kleidung oder den recht dümmlichen Dialogen, die in der deutschen Synchro nochmal bescheuerter daherkommen. Des weiteren erkennt man, dass es Harks erster Ausflug ins amerikanische Kino war. Sehr billig produziert, sind die Kamerafahrten und die schon angesprochenen Dialoge sehr gewöhnungsbedürftig, auch schauspielerisch bewegt sich der Film ganz klar im Untergrund. Jedoch sind es sichtlich die Kampfszenen die den Film retten. Jet Li beweist einmal mehr sein Können als Kampfartist und eben nicht als Schauspielartist (auch wenn sich dies zum Glück ein bisschen über die Jahre gebessert hat). Zwar gibt es auch aus dieser Zeit besser choreographierte Filme, aber wenn man dies nicht zu sehr ins Gewicht fallen lässt, wird man gut unterhalten.

        2
        • 8

          Schon seit der erste Trailer im Netz kursierte, konnte ich den Kinostart kaum abwarten. Als „bester Actionfilm des Jahres“ wurde er betitelt und dem ist nun, nach Sichtung des Films, nichts mehr hinzuzufügen.
          Der Film hält genau das, was der Trailer verspricht, nämlich knapp 90 Minuten harte und überraschend gut gefilmte Actionkost. Der Film versucht erst gar keine Figuren oder komplexen Handlungsstränge aufzubauen, und das ist auch gut so. Es wird sich nahezu komplett auf die Action beschränkt, welche aus furiosen Schusswechseln, kompromisslosen Messerfights und überragend choreographierten Martial- Arts- Kämpfen besteht.
          Alles in allem ist der Film fantastisch für jeden Martial- Arts- und Actionliebhaber, jedoch gibt es trotz Lobes auch einige Störfaktoren in dem Film.
          Einmal ist Hauptcharakter Rama im Endfight gegen Mad Dog ungewohnt schwach, wohingegen sein Bruder, der zuvor halbtot geprügelt wurde, nochmal alle Reserven (man fragt sich natürlich welche Reserven) mobilisiert und zu einer wahren Kampfmaschine mutiert.
          Zum Zweiten, die glorifizierte Bedeutung der Polizeiuniform und das vehemente Betonen, dass nicht alle Polizisten korrupt sind und es auch gute Cops gibt.
          Doch sieht man von solch kleinen Störenfrieden mal ab, kann man sich getrost zurücklehnen und sich von den genialen Kampfszenen berieseln lassen.

          6
          • 6 .5

            Das neue Spiderman-Reboot von Marc Webb, Regisseur des überragenden, weil ungewöhnlich innovativen „500 Days of Summer“, wird in nächster Zeit für viel Gesprächsstoff sorgen. Ist sie besser als die Spiderman- Verfilmung von Sam Raimi, wird die Hauptfrage sein, die die Kinogänger beschäftigt und somit komme auch ich nicht umhin „The Amazing Spiderman“ mit „Spiderman“ zu vergleichen. Da ich kein Comic-Fan bin und somit keinen einzigen Comic gelesen habe, fallen Bezüge zu diesen aus.

            Ich werde meine Ausführungen mit den inhaltlichen Unterschieden und Gemeinsamkeiten der beiden Filme beginnen. „The Amazing Spiderman“ folgt der üblichen Storyline, wie „Spiderman“. Peter Parker wird von einer Spinne gebissen, mutiert zu Spiderman, versucht die Menschen vor Verbrechern zu schützen und bekommt einen ebenfalls mutierten und ebenbürtig erscheinenden Endgegner.

            Wie das alles vonstatten geht und auch die feineren Ausführungen der Story sind jedoch grundsätzlich anders. So wird bei „The Amazing Spiderman“ das Hauptaugenmerk auf die Beziehung zwischen Peter und seinem verstorbenen Vater gelegt. Dieser Aspekt gibt der Figur Peter Parker deutlich mehr Tiefe, als es bei Sam Raimis Gegenstück der Fall war. Die innere Zerissenheit Peters wird zu Beginn stärker herausgefiltert und auch Andrew Garfield spielt diesen Peter Parker auf anfänglicher Identitätssuche glaubwürdig und tiefgründig.

            Es ist die Grundausrichtung von „The Amazing Spiderman“, die ernster und düsterer daherkommt. Man merkt sehr deutlich, dass sich Webb an der überragenden Neuinterpretation Batmans von Christopher Nolan orientiert. Aus diesem Grund dauert es eine gute Stunde bis sich Spiderman seinen Anzug überstreift und sich von Haus zu Haus schwingt. Man kann es zwar kaum erwarten bis Spiderman endlich böse Buben verkloppt, aber trotzdem ist der Auftakt zu keiner Zeit langweilig. Der Werdegang Peters ist interessant und vor allem realistischer, und nicht so sehr stylisiert, wie in der Verfilmung von 2002.

            Doch so stark der Auftakt auch ist, bleibt der Film seiner Linie leider nicht konsequent treu. Die Beziehung von Peter zu Onkel Ben wird zu Beginn noch interessant und gut behandelt. Insbesondere Peters Reaktion auf den Tod Onkel Bens ist emotional und sehr stark umgesetzt. Jedoch verliert sich dieser Handlungsstrang beinahe völlig im Laufe des Films. In Sam Raimis Verfilmung wird die Bedeutung dieser Beziehung immer wieder aufgegriffen und dem Zuschauer verdeutlicht. Marc Webb hingegen lässt seinen Peter zwar nach dem Mörder Onkel Bens akribisch suchen, jedoch findet er ihn nicht und wird auch zu keinem späteren Zeitpunkt mehr mit dieser Geschichte konfrontiert, nicht mal ein Gespräch mit Tante May über Onkel Ben findet statt. Allgemein ist die Beziehung zwischen Tante May und Peter unausgegoren und wenig nachvollziehbar. Außer einem plumpen Nachfragen, wie:“Peter was ist bloß mit dir los?“, als Peter blutüberströmt und völlig fertig nach Hause kommt, zeigt Tante May kaum wirkliches Interesse. Die sichtliche Überforderung nach Onkel Bens Tod wird lediglich mit solchen Szenen angedeutet, aber niemals ausgearbeitet.

            Der nächste erhebliche Knackpunkt ist die Entwicklung des Dr. Connors/Lizards. Mit der Besetzung Rhys Ifans hat Marc Webb definitiv ein gutes Händchen bewiesen, denn der sehr präsente und diabolisch wirkende Ifans passt nahezu perfekt in diese Rolle. Allerdings bekommt Rhys Ifans und speziell der Lizard viel zu wenig Leinwandzeit eingeräumt. Somit hat Rhys Ifans keine Möglichkeit sein volles Potenziell auszuschöpfen und seiner Figur die nötige Tiefe zu verleihen. Aus diesem Grund wirken jegliche Charakterwendungen Dr. Conners/des Lizards plump, überhastet und nur bedingt nachvollziehbar.

            Willem Dafoe hingegen, der in Sam Raimis Verfilmung den Grünen Kobold spielt, hat genug Zeit zur Entfaltung, wirkt bedrohlich und ist sehr stark gespielt.

            Auf die technischen Verbesserungen gehe ich nicht mehr ein, da es absolut einleuchtend ist, dass ein Film, der 10 Jahre später mit höherem Budget gedreht wird, auch die besseren Effekte aufzuweisen hat.

            Weiterhin erarbeite ich nun auch nicht mehr die Beziehung Peters und Gwen, welche sehr ehrlich und nicht gezwungen wirkt, sowie die Rolle von Gwens Vater, welche ich für völlig unnötig und deplaziert erachte, und die fehlende Rolle der Presse, bzw. der nur angedeuteten Meinung der Menschen über Spiderman.

            Die mir wichtigen Vergleichspunkte habe ich versucht herauszustellen und zu verdeutlichen und somit kann ich nur das Fazit ziehen: Es gibt Verbesserungen und Verschlechterungen in Bezug auf Sam Raimis Verfilmung, jedoch sollte man nie vergessen, dass es sich bei „The Amazing Spiderman“ um eine eigenständige Verfilmung handelt. Alles in allem macht diese Spaß, verfügt aber über Steigerungspotenzial.

            3
            • 8

              Es ist ein Film der sich schwer nüchtern und rational beurteilen lässt, da er sich jeglicher Rationalität entzieht und den Zuschauer auf einer vollkommen emotionalen Ebene berührt und mitfiebern lässt.
              Nachdem der Trailer mich stark enttäuschte und somit meine Erwartungen zu dem Film eher bescheiden ausfielen, überraschten mich die zahlreichen Oscarnominierungen und veranlassten mich dann doch einen Blick zu wagen, auf das angeblich neue Meisterwerk Spielbergs.
              Auch wenn Spielberg ein Meister seines Fachs ist, so hat es besonders seinen jüngsten Werken an der einstigen Qualität gemangelt. Spätestens seit „Krieg der Welten“ habe ich mir vorgenommen nicht mehr völlig blind ins Kino zu hasten, weil es sich um einen Steven Spielberg Film handelt.
              Jedoch zeigt „Gefährten“ welche Klasse Spielberg besitzt und somit nie verloren hat. Der Film ist nicht überragend und hat auch sicherlich nicht die Oscarnominierung für den besten Film verdient. Die Kunst Spielbergs zeigt sich darin, einen über 2-stündigen Film zu gestalten, mit einer nicht besonders guten Story vor einem historisch-interessanten Hintergrund und mit einem Pferd in der Hauptrolle, mit dem man mitfühlt und -leidet, auch wenn man nicht sonderlich viel für Pferde übrig hat.
              Neben Spielberg sind noch zwei weitere Namen entscheidend. Einmal Janusz Kaminski, der für die überragende Kameraarbeit zuständig war und zweitens John Williams, dem wir den unvergesslichen Score verdanken.
              Man merkt schon in den ersten Sekunden des Films, die Harmonie des eingespielten Dreigespanns Spielberg, Kaminski und Williams.
              Janusz Kaminski liefert dem Zuschauer Bilder, die man so, nur selten zu Gesicht bekommt. Seine Kamerafahrten sind maßgeblich daran beteiligt, dass der Film zu keiner Sekunde langweilig wird, denn an solchen Aufnahmen kann man sich nicht satt sehen. Trotz der Schönheit der Landschaftsaufnahmen, schafft es Kaminski besonders an entscheidenden Stellen, Dramatik und Drastik zu verdeutlichen. Im Gegensatz zu seiner Oscar-prämierten Kinematographie für „Der Soldat James Ryan“, hält Kaminski in „Gefährten“ nicht voll auf das Geschehen, sondern wählt seine Einstellungen und Bilder so geschickt, dass sich das meiste im Kopf des Zuschauers abspielt.
              Um den Bildern mehr Emotionalität und Tiefe einzuhauchen, kommt der überragende, einfach himmlische Soundtrack vom Meisterkomponist John Williams hinzu.
              Mit 47 (!) Oscarnominierungen und 5 gewonnen Trophäen hält er den Rekord in seiner Kategorie und beweist mit dem Score zu „Gefährten“, welch einmalige Musik er im Stande ist zu komponieren. Der Film strotzt nur so vor musikalischen Höhepunkten, denn beinahe keine Szene kommt ohne musikalische Untermalung aus.
              Schauspielerisch ist kein Darsteller hervozuheben, alle machen sie einen soliden Job, fallen aber nicht besonders auf, weder positiv und zum Glück auch weder negativ.
              Fazit: Auch wenn „Gefährten“ sehr pathetisch daherkommt, steht einem, wenn man bereit ist sich auf den Film einzulassen, ein schönes, emotionales und fesselndes Werk bevor, eine wahre Odyssee von unglaublichen Bildern und einer fabelhaften Musik. Bei den kommenden Oscars sollte der Film mit 3 Oscars in den Kategorien „Beste Musik“ „Beste Kamera“ und „Beste Ausstattung, gewürdigt werden.

              3
              • Der Teaser ist ja nicht wirklich neu, aber wann ist der Kinostart, weiß das jemand?

                • Schlimm das sowas in Kino kommt und manch nennenswerte Filme der Leinwand fernbleiben. Grausam, wäre eigentlich so ein Film der gut ins Programm von RTL 2 passt. So zwischen "Frauentausch", "X-Diaries" und "Berlin-Tag und Nacht".

                  • 7

                    Der vierte Underworld- Teil ist Action pur. Pures Gemetzel zwischen Vampiren und Werewölfen. In der heutigen „Twilight“-Generation kann man sich kaum noch vorstellen, dass Vampire, Menschen und Werewölfe sich feindlich gesonnen sind. Vampire bei Tageslicht nicht glitzern, wie Diamanten, sondern qualvoll verbrennen und Werewölfe nicht irgendwelche stupiden Beschützer sind, sondern blutrünstige Bestien.
                    Der erste „Underworld“ kombinierte alte Mythen um Vampire und Werewölfe mit durchgestylten Bildern und cooler Action. So stand auch schon damals die Story eher im Hintergrund.
                    Im jetzigen vierten Teil wurde die Story, genauso wie die Figurenentwicklung, nochmals um ein Vielfaches reduziert und dient nun wirklich nur noch als kleiner Lückenfüller für die gigantischen Actionsequenzen.
                    Eigentlich könnte man diese Minimalisierung negativ beurteilen, doch bei „Underworld“ ist das Gegenteil der Fall. Da die Action wirklich atemberaubend ist und die Story nicht viel mehr Dramaturgie hergäbe, ist es passend jede Figur, deren Motivationen und Verbindungen auf das absolut Wesentliche zu drosseln.
                    Kate Beckinsale macht eine gewohnt gute Figur und man freut sich, sie nach ihrer Abstinenz in Teil 3 wieder begrüßen zu dürfen.
                    Sehr störend an dem sonst recht gelungenen Actionfeuerwerk, fand ich die, besonders zu Beginn, sehr offensichtlichen Anleihen an „Resident Evil“. Infizierte, ein Forschungslabor für ein Antigen und eine Flucht des Forschungs- „Subjekts“, um nur einige Parallelen zu benennen.
                    Fazit: „Underworld Awakening ist ein 90-minütiges Actionfeuerwerk, dass nur wenig Zeit zum Durchatmen lässt. Es ist ein purer Unterhaltungsfilm, bei dem besonders Männer auf ihre Kosten kommen sollten.

                    • 6 .5

                      Der Film ist wirklich gut in Szene gesetzt. Eine gute Kameraarbeit erzeugt eine spannende und düstere Atmosphäre.
                      Leider ist die Story weniger innovativ. Alles hat man so oder sehr ähnlich schon mal zu Gesicht bekommen.
                      Da Alexandra Daddario eine gute Figur macht und der Film recht spannend umgesetzt ist, hebt sich der Film leicht von der Durchschnittsware ab.

                      3
                      • 9
                        über Drive

                        Drive: Nicolas Winding Refn bricht mit den Genrekonventionen und liefert hier ein einzigartiges Werk ab. Nach Sichtung des Trailers und dem Durchlesen der Inhaltsangabe dachte ich an eine Art „Transporter“, typische Actionkost, die nicht viel Neues bietet. Auch die ersten 5 Minuten bestätigten noch meine zuvor getroffene Meinung. Doch schon nach 10 weiteren Minuten weiß man, dass es sich bei diesem Film, um etwas Besonderes handelt. Etwas, dass man in dieser Form noch nicht gesehen hat. Plump könnte man sagen es handele sich um ein Genre-Crossover, doch im Grunde genommen wird diese Bezeichnung dem Film nicht gerecht.
                        Der Streifen ist ein Genre- Bastard. Er kombiniert typische Elemente auf untypische Weise und genau dies zeichnet das Werk aus.
                        Ein namenloser Driver (Ryan Gosling) arbeitet in einer Autowerkstatt, nimmt nebenbei Jobs als Stuntfahrer an oder fungiert als Fahrer bei Raubüberfällen. Er verliebt sich in Irene (Carey Mulligan), deren Ehemann im Gefängnis sitzt. Als dieser entlassen wird und alte Probleme mit der Mafia in die Familie schleppt, hilft der Driver ihm bei einem letzten Job. Dieser läuft allerdings schief und der Ehemann kommt ums Leben. Da nun Irene und ihr Sohn auf der Abschussliste stehen, nimmt der Driver den Kampf mit der Mafia auf.
                        Die Figur und der Charakter des Drivers erinnert stark an alte Westernhelden. Er kommt von Irgendwo und verschwindet ins Nirgendwo. Wortkarg, rau und geheimnisvoll begegnet uns der namenlose (Anti-)Held.
                        Nicht nur in den Actionszenen, auch in den - besonders zu Beginn - vielen ruhigen Momenten zeigt sich die starke Charakterzeichnung. Man findet nie wirklich Zugang zu der Figur und doch entwickelt man Sympathie für ihn. Er hebt sich deutlich von den Actionhelden der heutigen Generation ab. Er ist kein Einzelgänger, der immer einen coolen Spruch auf den Lippen hat, der ohne Gefühlsregung Leute abknallt oder reihenweise heiße Frauen abschleppt. Der namenlose Driver ist ein Sonderling, introvertiert, ein Mann weniger Worte, realistisch und stark gezeichnet.
                        Ryan Gosling erweist sich als Idealbesetzung für diesen recht schweren Part. Abermals beweist er, dass er zu den ganz Großen gehört und trotz minimalistischem Spiel eine enorm große Wirkung erzielt. Er verleiht dem Charakter die nötige Tiefe und beweist, dass er so ziemlich alles spielen kann und zu den wohl wandelbarsten Schauspielern seiner Generation gehört.
                        Die starke Kameraarbeit von Newton Thomas Sigel sorgt für die perfekte Atmosphäre. Düstere Bilder, die an „Miami Vice“ und „Collateral“ eines Michael Mann erinnern, die mal statisch ruhig, dann wieder bewegt, aber nie hektisch wirken, sorgen für eine raue, atmosphärische Dichte.
                        Die rohe Gewalt der Actionszenen fügt sich dem Ganzen. Keine durchgestylten Schusswechsel oder Martial- Arts- Kämpfe. Auch in diesem Fall unterscheidet sich der Film deutlich vom modernen Actionkino. Kurze und raue Kampf- und Schussszenen, die brutal und realistisch daherkommen.
                        Die im Nebenplot behandelte Liebesgeschichte zwischen Irene und dem namenlosen Driver wirkt ehrlich und nicht gezwungenermaßen - aufgrund körperlicher Schauwerte - hinzugedichtet. Sie ist einfühlsam gefilmt und erklärt bestens, weshalb der namenlose Driver den Kampf mit der Mafia aufnimmt.
                        Auf Seite der Mafia spielt Albert Brooks den Boss Bernie und Ron „Hellboy“ Perlman seinen Partner Nino. Besonders der im Komödienfach bekannte Brooks überrascht mit einer überzeugenden Darstellung, aber auch Perlman liefert hier ein realtiv kurzes, aber einprägsames Spiel ab.
                        Der Film, der größtenteils mit einer Dialogknappheit aufwartet, entfaltet besonders in den Reihen der Mafia fantastische Wortgefechte, die Kultstatus erlangen könnten.
                        Fazit: Der Film überrascht mit einer vollkommen neuen Herangehensweise an das Actiongenre und lässt auf mehr Hoffen. Außerdem hält er den Standard des stark beginnenden Kinojahres 2012 aufrecht. Nach „Ziemlich beste Freunde“, „Verblendung“ und „J. Edgar“, ist nun auch „Drive“ ein überdurchschnittlich starker Film. Da kann man nur hoffen, dass das Kinojahr 2012 noch weitere Überraschungen bereithält.

                        6
                        • 9

                          Verblendung: Schon im Vorfeld teilten sich die Meinungen zu David Finchers neuen Film „Verblendung“. Die Einen sahen der Neuverfilmung skeptisch entgegen und bekundeten kein Interesse, die Anderen hofften auf eine stärkere Umsetzung des Romans, da mit Fincher ein durchaus würdiger Regisseur gefunden wurde.
                          Da ich den Roman gelesen und die dänische Verfilmung gesehen habe, werde ich in meiner Kritik die Werke miteinander vergleichen, um so zu einem besseren Schluss zu gelangen, ob und wieso man sich die Neuverfilmung nicht entgehen lassen sollte.
                          Sollte man, wie ich, von der dänischen Verfilmung enttäuscht gewesen sein, da das Buch ein absoluter Meilenstein ist und wirklich schwer zu verfilmen ist, wird man mit hoher Wahrscheinlichkeit von Finchers Werk deutlich mehr befriedigt.
                          Fincher beweist mit seinem Film, einerseits wie eine wirklich sehr gute Buchverfilmung aussehen kann, und andererseits, dass eine Neuverfilmung nicht zwangsläufig schlechter sein muss, sondern durchaus in der Lage ist das Original in jeglicher Hinsicht zu übertreffen.
                          Der Film fängt die düstere und kühle Atmosphäre der Buchvorlage besser ein, als die dänische Version und erinnert leicht an die bedrückend kühle Stimmung von Finchers „Sieben“.
                          Fincher greift auf sein eingespieltes Team zurück und so harmonieren die Bilder von Kameramann Jeff Cronenweth perfekt mit dem gelungenen Soundtrack von Trent Raznor, der ein Jahr zuvor für den hervorragenden Score des Fincher-Films „Social Network“ mit dem Oscar ausgezeichnet wurde.
                          Der Film schafft es über die gesamte Dauer von 2,5 Stunden zu fesseln und zu unterhalten. Da er trotz der Überlänge sehr rasant, straff und kurzweilig erzählt ist, kommt zu keiner Sekunde Langweile auf. Ruhige Momente, die einen kurz aufatmen lassen, folgen auf Szenen mit höchster Brutalität und verstörender Wirkung.
                          Trotz der kleinen „Ruhepausen“ verliert der Film niemals an Spannung oder Fahrt, auch verlässt den Zuschauer zu keiner Zeit ein gewisses unwohles Gefühl, welches der genialen atmosphärisch dichten Erzählweise zu verdanken ist.
                          Steven Zaillian, der die Drehbücher zu Filmen wie „Schindlers Liste“, „Mission Impossible“ oder „American Gangster“ schrieb, erweist sich als der perfekte Drehbuchautor.
                          Er fängt die wesentlichen Dinge des Romans ein und schafft es diese auf Spielfilmlänge perfekt zu straffen. Trotz vieler Personen (die gesamte Vanger- Familie) behält man stets den Überblick und kann jedem noch so kleinen Gedankengang folgen, was beim dänischen Original teilweise recht schwer war.
                          Auch die gesamten Charaktere und Entwicklungen wirken schlüssiger und ,auserzählter'. So kommt besonders die Bedeutung der Wennerström- Affäre in der Neuverfilmung wesentlich besser zum Vorschein, als es beim Original der Fall war.
                          Für die Charaktertiefe einer Figur entscheidend ist die Schauspielleistung, welche in diesem Film wirklich sehr gut ist.
                          Der Cast erweist sich als Segen. Daniel Craig spielt Blomqvist herausragend. Meiner Meinung nach, ist dies, die bisher beste Leistung seiner Karriere.
                          Stellan Skarsgard, als Martin Vanger, bekommt insbesondere am Ende die Chance zu beweisen, welch starker Schauspieler er ist.
                          Nun zur großen Frage: Wie schlägt sich Rooney Mara als Lisbeth Salander? Denn wenn ich etwas Positives aus dem dänischen Original in Erinnerung habe, so ist es die faszinierend fesselnde Darstellung Noomi Rapace, als Lisbeth Salander.
                          Auch ich gehörte im Vorfeld zu den Leuten, die sagten, niemand kann es besser als Noomi Rapace. Doch Rooney Mara bewies das Gegenteil. Ich möchte nicht behaupten, das sie authentischer oder stärker spielt, als Rapace. Jedoch liefert sie eine überragende, ebenbürtige Leistung ab, die sich von Rapace Interpretation der Figur Salander unterscheidet.
                          Fazit: Der Film ist ein sehr guter Einstieg ins neue Filmjahr und tröstet jetzt schon über die größtenteils schwachen Filme 2011 hinweg. Wer eine klasse Story, hervorragende Figuren und Schauspielleistungen, gekoppelt mit einer bedrückend kühlen Atmosphäre, wie man sie selten gesehen hat, sucht, sollte unbedingt den Weg ins Kino antreten.

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                          • Allen hats definitiv verdient, aber Scorsese bekommt ihn bestimmt....Man muss doch den 3D- Film retten!!

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                              • Mit ca. 7 Jahren "Psycho". Hatte mir irgendeinen Kinderfilm im Fernsehen aufgenommen, jedoch wurden auch die zwei nachfolgenden Filme mitaufgenommen. Zuerst dachte ich noch:" Blöder Schwarz/weiß-Film." Ich sollte mich täuschen :)

                                • 6

                                  Roboter die sich richtig schön auf die Fresse hauen. So lautet das simple Konzept dieses Films mit Hugh Jackman in der Hauptrolle. In Zeiten von „Transformers“ und beinahe unendlichen technischen Möglichkeiten überrascht solch eine Idee Niemanden.
                                  „Real Steel“ ist ein Film, der sich hauptsächlich an das männliche Publikum richtet und mit seinen super choreographierten Fights punkten kann. Wenn die Roboter im Ring stehen und Schläge austeilen, ist das an Coolness nicht zu übertreffen und es sollte jedem Boxfan schwer fallen ruhig im Kinosessel sitzen zu bleiben.
                                  Auch die Underdog-Story um den unbekannten Atom, der sich seinen Weg bis letztendlich zum Weltmeisterkampf durchboxt, lässt einen mitfiebern.
                                  Vom Underdog zum Weltmeister? Handelt nicht jeder zweite Boxfilm davon? Natürlich, kreativ kann man „Real Steel“ zu keinem Zeitpunkt nennen, zu offensichtlich wird von anderen Filmen abgekupfert.
                                  Der Aufstieg Atoms erinnert nicht nur manchmal an „Rocky“. So sollte jedem „Rocky“-Fan spätestens vor dem letzten Kampf bewusst sein wie dieser endet.
                                  Die Vater-Sohn-Geschichte bedient sich auch dem Konzept eines Stallone- Films, nämlich „Over the top“. Was schon beim Stallone-Film damals mau war, erreicht auch hier keine Topqualität. Das Verhältnis zwischen Vater und Sohn in „Real Steel“ ist meiner Meinung nach zwar weniger störend und auch glaubwürdiger, als es bei „Over the top“ der Fall war. Aber die Dummheit, der von Jackman gespielten Figur ist einfach unaussprechlich nervend, somit hätte man sich die komplette erste halbe Stunde des Films sparen können.
                                  Die Figur Charlie Kenton ist so oberflächlich und klischeebeladen, dass man es fast schon als verarschend auffassen könnte, wie ernsthaft hier der Charakter dargestellt wird und mit welcher Energie Regisseur Levy versucht die Tiefgründigkeit und Vielschichtigkeit des Charakters herauszustellen. Auch die eingeschobene Liebesgeschichte zwischen Charlie und Bailey wirkt gezwungen.
                                  Darüber hinaus erinnerte mich der Film zwischenzeitlich noch an „Leon“, einen Actionfilm mit Jean-Claude Van-Damme, indem es um Straßenkämpfe geht.
                                  Alles in allem ist der Film recht unterhaltsam und macht richtig Spaß, wenn sich die Roboter fetzen. Die ganze Story drumherum hätte man deutlich kürzen können. Eine halbe Stunde weniger Spielzeit hätte dem Film sicherlich gut getan und ihn kurzweiliger gestaltet. So besitzt der Film recht häufig langweilige Momente, die dem Film das Tempo nehmen.

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                                  • 7 .5

                                    Eine dunkle Begierde: So lautet der Titel des neuen Cronenberg-Films. Der Film dreht sich hauptsächlich um die beiden Psychoanalytiker Freud und Jung und deren Verbindung zu der Patientin Sabina Spielrein.
                                    Da sich beinahe der komplette Film nur auf diese drei Figuren beschränkt, ist besonders die Charakterzeichnung überragend. Sämtliche Überlegungen, Entwicklungen und Änderungen des Charakters sind nachvollziehbar und glaubwürdig.
                                    Hervorragende Schauspieler und messerscharfe Dialoge runden den Film gelungen ab. Besonders der enorm starke Michael Fassbender, als Dr. Jung, agiert auffallend gut und lässt seine nicht unbedingt schwächeren Partner Viggo Mortensen und Keira Knightley, das ein oder andere Mal leicht blass aussehen.
                                    Selbstverständlich spielen auch Mortensen, der Sigmund Freud mimt und Keira Knightley, die die Patientin Spielrein gibt, überdurchschnittlich, bleiben allerdings hinter der vereinnahmenden Leistung ihres Schauspielpartners Fassbender zurück.
                                    Man merkt deutlich, dass Cronenberg sehr großen Wert auf Genauigkeit legt. So fängt er einerseits mit sehr schönen Bildern und einer gelungenen Ausstattung die Atmosphäre der damaligen Zeit ein, darüber hinaus beleuchtet er mit genialen Wortwechseln das genaue Vorgehen zweier Psychoanalytiker, sowie das entwickeln und erforschen der Theorien zum Thema Sexualität.
                                    Jedoch ist diese Authentizität nicht nur ein Segen für den Film. Die Folge ist eine erhebliche Spannungsknappheit und eine überwiegende Dialoglastigkeit.
                                    Da die Dialoge wirklich sensationell ausgefallen sind, häufig zum Nachdenken anregen und schrittweise immer tiefer in einen Strudel der menschlichen Abgründe führen, kann man über den ein oder anderen Spannungstiefpunkt hinwegsehen. Voraussetzung dafür ist aber ein gewisses Interesse für die Materie.
                                    Bringt man dieses mit, wird man sicherlich nicht sonderlich enttäuscht. Alle Anderen dürften es schwer haben sich mit diesem Film anzufreunden.

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                                    • Ich bin sehr froh, dass auch solche News hier Einzug erhalten. Auch ich bin Wajda- Fan und fiebere der Welesa- Verfilmung entgegen. Ich hoffe, dass er in einem Kino meiner Nähe läuft.

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                                      • Die Vorfreude steigt gerade ins Unermessliche. :-)

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                                        • Sieht richtig gut aus. Ich hoffe man kann den Film im Kino genießen.

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                                            • 5 .5

                                              "Bruce Lee, My Brother" beschäftigt sich vor allem mit den Anfangsjahren des Meisters und enthüllt sicherlich einige Dinge, die man so noch nicht kannte. Sehr dicht und in schönen Bildern wird die Zeit und das Leben Lees poträtiert, allerdings recht unspektakulär und teils langatmig. Über 2 Stunden schleppt sich der Film durch die Familiengeschichte und bietet kaum Dramaturgie oder Kampfszenen, wie ich es erwartete. Lediglich einen Kampf bekommt man zu Gesicht, ansonsten liegt der Fokus auf der Schauspielkarriere Lees. Auch das harte Kung- Fu- Training, welches er genoss, wird in 1 Minute zusammengeschnitten. Seinen Ehrgeiz und seine Strebsamkeit lässt sich nur erahnen und aus einigen der vielen Dialoge heraushören.
                                              Alles in allem hat der Film auch ein paar gute Momente und bekommt aufgrund meiner Sympathie zu Bruce Lee eine höhere Punktzahl, als er eigentlich verdient hat.

                                              • Ich kann mich noch recht gut erinnern, ich war ein kleiner Junge und meine Oma war zu Besuch. Als Überraschung ging sie mit mir ins Kino, allerdings setzten wir uns ins falsche Kino. Statt "Dr. Dolittle" landeten wir in "Die Maske des Zorros". Der Film lief schon ein paar Minuten, sprich der Titel wurde schon eingeblendet und beim betreten des Kinosaals schaute mich das Publikum, welches deutlich älter als ich war, ganz komisch an. Erst nach 20 Minuten fragte meine Oma den Nebenmann, ob dies wirklich "Dr. Dolittle" sei.....:)

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                                                  Atemlos: Boyz n the Hood, Vier Brüder und Shaft vs. Twilight, Valentinstag und Die Abenteuer von Sharkboy und Lavagirl. Wer meinen Geschmack teilt, wird hier ganz eindeutig feststellen, dass 3 relativ gute Filme gegenüber von 3 schlechten Filmen stehen. Wer es bisher noch nicht weiß, für die einen ist Regisseur Singleton verantwortlich, für die anderen Lautner.
                                                  So zwiegespalten, wie die Qualität dieser Filme, war auch meine anfängliche Erwartungshaltung. Einerseits hoffte ich auf gute spannende Action mit einer interessanten Story, andererseits glaubte ich an limitierte Schauspielleistung mit stümperhafter Fleischbeschauung.
                                                  Letztlich war der Film enttäuschend. Ich habe mich zwar stellenweise unterhalten gefühlt und besonders der Auftakt zur Flucht war einigermaßen ansehnlich, jedoch entwickelte sich der anfänglich fade Beigeschmack zur beinahe Unerträglichkeit.
                                                  Der Film richtet sich deutlich an ein junges Publikum und ist für Jungs jenseits der 14 und Mädchen jenseits der 16 völlig uninteressant.
                                                  Der Plot ist nahezu banal und langweilig. Die Action viel zu harmlos und belanglos. Taylor Lautner reicht an die schauspielerische Unfähigkeit eines Hayden Christensen ran und die Tochter von Phil Collins nervt durchgängig.
                                                  Der Film richtet sich an eine ganz bestimmte Zielgruppe und diese wird auch erreicht. Die ständigen Großaufnahmen Lautners werden die 12- 16 jährigen Mädels dahinschmelzen lassen.

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                                                  • Das was ich bisher gesehen hab, fand ich schauspielerisch nicht so atemberaubend. Aber Biopics sind immer sichere Oscarkandidaten.

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