armknoli - Kommentare

Alle Kommentare von armknoli

  • 3 .5

    „The Last Days of American Crime“ mag von den letzten Tagen der US-amerikanischen Kriminalität erzählen, bevor ein neues Funksignal alle Menschen an bösen Taten hindert. Der Film fühlt sich aber mehr so an, als würde er einige Monate dauern. Das an und für sich vielversprechende Szenario wird nicht im Geringsten genutzt, dafür gibt es endlose Dialoge, die ebenfalls unter Strafe gestellt werden sollten und das Tempo des zweieinhalbstündigen Actionthrillers torpedieren.

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    • „Tarantino – The Bloody Genius“ blickt zurück auf die ersten acht Filme von Quentin Tarantino und spricht mit einer Reihe von Schauspielern und Schauspielerinnen, die in diesen mitgewirkt haben. Eine wirkliche Auseinandersetzung mit den Werken oder dem Regisseur findet jedoch nicht statt, da ein Großteil der Dokumentation aus unkritischen Lobhudeleien besteht. Die Anekdoten machen Spaß, gerade als Fan, wirklich befriedigend ist der Film jedoch nicht.

      • 8

        „Richard III“ versetzt das berühmte Stück Shakespeares ins England der 1930er, kombiniert die historischen Rosenkriege um den britischen Thron mit einem aufkommenden Faschismus. Das ist ausgesprochen interessant, zudem intensiv von Ian McKellen als großem Intriganten gespielt. Trotz diverser Streichungen und Begradigungen ist das exzellent besetzte Drama voll von geheimen und offenen Machtkämpfen, bei denen einem schon schwindlig werden kann – und angst und bange noch dazu.

        • 7

          „Nationalstraße“ erzählt von einem Bewohner einer Neubau-Siedlung, der sich mit aller Macht dem Ende seiner Lieblingskneipe entgegenstellt. Das ist anfangs eher komisch, wird aber zunehmend tragischer und düsterer. Und auch die Hauptfigur bleibt ambivalent, ist einerseits abstoßender Schläger, gleichzeitig aber Symbol einer abgehängten Gesellschaft, für die es keinen Platz mehr gibt, so sehr sie auch dagegen ankämpft.

          • über Suzi Q

            „Suzi Q“ erinnert an die charismatische Rocksängerin Suzi Quatro, die in den 70er Jahren in Europa ein großer Star war und dabei Pionierarbeit betrieben hat. Leider ist die Doku gerade in der ersten Hälfte einseitige Heldenverehrung, welche die Chancen auf ein Zeitporträt sträflich vernachlässigt. Sobald es in der zweiten Hälfte persönlicher und nachdenklicher wird, steigert sich der Film jedoch merklich.

            • 6

              In „Lost in London“ erzählt Woody Harrelson einen tatsächlichen, wenig schmeichelhaften Vorfall nach und zeigt dabei ziemlich viel Mut. Die Komödie um einen nächtlichen Taxi-Zwischenfall beeindruckt als live übertragenes One-Take-Experiment, das mit viel Selbstironie die eigene Figur, aber auch die Starkultur durch den Kakao zieht. Das klappt naturgemäß nicht alles, ist dafür ungemein sympathisch und teilweise überraschend amüsant.

              • 6

                In „Die Hölle“ lässt uns Claude Chabrol an dem Innenleben eines Mannes teilhaben, der sich zunehmend in den Wahn hineinsteigert, dass seine Ehefrau ihm untreu ist. Das hat ein paar interessante Aspekte, gerade auch zum Wechselspiel zwischen den beiden Figuren, bleibt aber zu oberflächlich und ist auch lange eher unfreiwillig komisch, bevor es zum Schluss dann doch mal intensiver wird.

                • 7

                  „Eine Geschichte von drei Schwestern“ erzählt von einer Familie, die in Zentralanatolien lebt und deren einzige Hoffnung auf Besserung ein reicher Städter ist. Der Film ist mal realistisch, mal märchenhaft, versucht auf eine eigene Weise Themen anzusprechen, die bis weit über die abgelegene Naturlandschaft hinausreichen und doch in dieser gefangen sind.

                  • 7

                    In „Extreme Job – Die Spicy-Chicken-Police“ will eine bislang erfolglose Anti-Drogen-Einheiten den großen Coup und eröffnet dafür notgedrungen einen Hühnchen-Imbiss, der zur Sensation wird. Die herrlich bescheuerte Idee und der Kontrast zwischen Frittier- und Ermittlerarbeit sorgt dafür, dass man hier jede Menge Spaß haben kann, selbst wenn man den extremen Erfolg in Südkorea nicht ganz nachvollziehen kann.

                    • 5 .5

                      In „Contraband“ spielt Mark Wahlberg einen Ex-Schmuggler, der seinem Schwager zuliebe doch noch mal einen Coup angeht – mit katastrophalen Folgen. Der Actionthriller setzt dabei hauptsächlich auf hohes Tempo, reiht eine übertriebene bis unsinnige Szene aneinander, ohne sich für die Figuren oder die Geschichte zu interessieren. Den Kopf sollte man deswegen besser völlig ausschalten können, um hier seinen Spaß zu haben.

                      • 7

                        Ein heruntergekommener Zoo soll vor der Schließung bewahrt werden, indem sich die Angestellten als Tiere verkleiden: Das klingt völlig bescheuert und endet in einer Reihe absurder und tatsächlich komischer Szenen. Insgesamt ist „Rettet den Zoo“, trotz kleinerer Mängel wie der Vorhersehbarkeit und unglücklicher CGI-Gestalten, damit eine schöne und gelungene Komödie, die an manchen Stellen sogar richtig bissig werden kann.

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                        • 6

                          Ein träger bayerischer KFZ-Mechaniker und eine ambitionierte Berliner Richterin müssen in Zukunft in einem Schöffengericht zusammenarbeiten, das verspricht viel Reibung. Neben ein bisschen Culture-Clash-Humor arbeitet „Der Beischläfer“ vor allem mit dem Gegensatz von Rechtsprechung und Rechtsempfinden. Das ist zwar manchmal ein bisschen schematisch, insgesamt aber doch sympathisch.

                          • 7 .5

                            In seinem letzten Film „Labyrinth of Cinema“ drehte Kult-Regisseur Nobuhiko Ôbayashi eine Art Best of seines Schaffens sowie des japanischen Kinos, wenn er quer durch die Film- und Kriegsgeschichte seines Landes reist. Das ist überbordend und gerade zu Beginn wenig zugänglich, wenn die experimentellen Sprünge mehr Verweis als Geschichte sind. Doch im weiteren Verlauf beruhigt sich das Geschehen, wird emotionaler und endet als einer der schönsten und zugleich eigensinnigsten Antikriegsfilme.

                            • 6 .5

                              „La Palma“ erzählt von einem Paar, dessen Urlaub gleich mit einem Fiasko beginnt, das sich aber mithilfe eines Rollenspiels ein bisschen Freiraum von sich selbst schafft. Das hat einige amüsante Szenen, ist jedoch vor allem als Porträt einer Beziehung interessant, die von Krisen geprägt ist und nach einem Weg sucht, wieder zusammen zu finden – ohne zu wissen, was eigentlich das Problem ist.

                              • „Jeffrey Epstein: Stinkreich“ erzählt dem Publikum von den Machenschaften des gleichnamigen Milliardärs, der über viele Jahre Mädchen missbraucht und einen Sexhandelsring unterhalten haben soll. Der Informationsgehalt zum Fall ist eher dünn, aus verschiedenen Gründen kann die Dokuserie nicht mehr über die Geschichte erzählen als allgemein bekannt. Dafür gehen die Zeugenaussagen der ehemaligen Opfer durch Mark und Bein, auch weil das hier durchaus voyeuristische Züge annimmt.

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                                • 8

                                  „Unheimliche Begegnung der dritten Art“ nimmt bereits einige Themen vorweg, die Steven Spielberg fünf Jahre später in seinem Science-Fiction-Megahit „E.T.“ noch einmal aufgriff. Der stark emotionale Faktor fehlt hier jedoch, stattdessen befasst sich die Geschichte um eine erste Kontaktaufnahme mit Außerirdischen vor allem mit dem kindlichen Staunen und der Faszination, die wir in der Konfrontation mit dem Unbekannten haben können – und dem Film nach auch sollten.

                                  • 8

                                    In seinem dritten Langfilm stellte uns Jim Jarmusch drei Männer vor, die aus den unterschiedlichsten Gründen im Gefängnis landen und auch sonst wenig vergleichbar sind. „Down by Law“ ist dabei ähnlich minimalistisch wie die vorangegangenen Werke, verzichtet auf große Handlung oder herkömmliche Gags, ist aber gerade als eigenwillige Interpretation klassischer Themen sehenswert.

                                    • 5

                                      „Space Force“ beginnt als Satire über die geplanten Weltraumstreitkräfte, traut sich aber nicht, wirklich böse zu werden. Stattdessen wird die Serie bald zu einer recht beliebigen Office-Komödie, die sich nicht entscheiden kann, was sie genau will und am Ende zu wenig von allem bietet. Für ein Charakterdrama sind die Figuren zu uninteressant, für eine wirkliche Komödie die Gags zu schwach. Das ist insgesamt okay, aber doch eine größere Enttäuschung.

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                                      • 7

                                        Ein Mädchen, das mit einer fiesen Stiefschwester zu kämpfen hat, entdeckt eine Parallelwelt, in der Träume fabriziert werden – was sie für ihre Zwecke nutzt. Der Ablauf der Geschichte ist nicht übermäßig originell, die Figuren schematisch gehalten. Doch „Mina und die Traumzauberer“ schafft es, sich mit Witz und einer ansprechenden Optik in die Gefühlswelt junger Menschen hineinzuversetzen und dabei prima zu unterhalten.

                                        • 5

                                          In „Any Bullet Will Do – Um Gnade muss man flehen“ erhält ein Kopfgeldjäger den Auftrag, seinen eigenen Bruder zu töten. Als Konstellation ist das durchaus spannend, gerade auch in moralischer Hinsicht. Der Western stiehlt sich aber etwas aus der Affäre, bietet zwar schöne Schneelandschaften und eine Trapperin, die mehr als ein bloßes Love Interest sein darf, ist inhaltlich jedoch nicht der Rede wert.

                                          • 8

                                            „Die Weite der Nacht“ erzählt von einem Radio DJ und einer Telefonistin, die in den 1950ern auf eine seltsame Tonfrequenz stoßen. Der Film ist dabei Mystery-Science-Fiction und Charakterdrama in einem, wenn unheimliche Vorkommnisse auf die Sehnsucht stoßen, dem Kleinstadtleben zu entkommen. Die Handlung ist dabei überschaubar, dafür überzeugt der Geheimtipp durch seine starke Atmosphäre und bezieht trotz eines Alien-Settings vor allem die Menschen mit ein – sowohl auf wie vor dem Bildschirm.

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                                            • 6

                                              „DanMachi – The Movie – Arrow of the Orion“ setzt die beliebte Animeserie fort und liefert den Fans der Abenteurertruppe eine Zwischengeschichte im Filmformat. Neulinge werden weniger auf ihre Kosten kommen, Im Vergleich zur TV-Produktion hat man zudem nicht wirklich zugelegt. Aber es bietet doch solides Füllmaterial, zum Ende auch überraschend viel Tragik.

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                                              • „Geschichtshappen“ gibt einen kurzen Einblick in die verschiedensten mehr oder weniger aktuellen Themen von Fast Food über Raumfahrt bis zur Genetik. Aufgrund der kurzen Laufzeit von zwanzig Minuten pro Folge bleibt nicht viel Raum für Tiefgang. Als Einstieg sind die auch visuell ansprechend gestalteten Themenblöcke aber kurzweilig.

                                                • 6 .5

                                                  Ein namenloser Mann stößt auf hoher See auf ein herrenloses Segelboot und ist bald in diesem gefangen. Das hört sich vielleicht etwas seltsam an, ist aber ein stimmungsvoller Survival Trip, der immer wieder mit einer übernatürlichen Note arbeitet, das Publikum aber im Unklaren lässt. Richtig viel Abwechslung hat „The Boat“ dabei sicher nicht zu bieten, aber doch eine gute Atmosphäre und tolle Bilder.

                                                  • 7 .5

                                                    In „Jacob’s Ladder – In der Gewalt des Jenseits“ wird ein durch Schicksalsschläge und Kriegserfahrungen traumatisierter Mann von unheimlichen Visionen heimgesucht. Der Film wandelt auf interessante Weise zwischen den unterschiedlichsten Genres umher, lockt das Publikum fortwährend auf falsche Spuren und verstört mit einigen surrealen Horroreinlagen, die das Werk zu einem einflussreichen Kulttitel werden ließen.

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