armknoli - Kommentare

Alle Kommentare von armknoli

  • 8

    Mit „Stranger Than Paradise“ schuf Jim Jarmusch einen absoluten Kultfilm und Meilenstein des US-Indiekinos, obwohl bzw. weil hier eigentlich gar nichts geschieht. Die Komödie über ein paar phlegmatische Figuren fordert Geduld, belohnt aber mit einem eigenwilligen Charme und dokumentarischer Absurdität.

    • 8

      „Die Zeit der Wölfe“ nimmt das Motiv des Rotkäppchen-Märchens und macht daraus eine traumartige, symbolische Geschichtensammlung rund um Begehren, Verrat und Gewalt. Atmosphärisch ist der Fantasyhorror nach wie vor hervorragend, trotz einiger in die Jahre gekommener Elemente. Er tut dem Publikum jedoch nicht den Gefallen, eine fertige Moral mitzuliefern. Stattdessen gilt es hier, sich eben von dieser zu lösen, auszubrechen und sich in dem labyrinthartigen Traumkonstrukt selbst zu finden.

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      • 5

        Ein Film, der auf Schiffe versenken basiert? Ernsthaft? Jein. „Battleship“ nimmt zwar Elemente des beliebten Gesellschaftsspiels, macht daraus aber ein explosionsreiches Spektakel, das sich nicht sonderlich um den eigenen Inhalt schert. Teilweise ist das Mainstream-Blockbustergeballere unterhaltsam, insgesamt aber zu glatt, um irgendwie erwähnenswert zu sein.

        • 6

          „Das alte, finstere Haus“ orientiert sich an dem mehr als 30 Jahre zuvor erschienenen „Das Haus des Grauens“, hat aber nur oberflächlich etwas damit zu tun. Anstatt das Versprechung auf Gruselhorror einzulösen, gibt es hier vor allem Humor – mit mal mehr, mal weniger Erfolg. Aufgrund des tollen Anwesens und eines gewohnt fabelhaften Robert Morley kann man sich das durchaus anschauen, richtig packend ist das aber nicht.

          • 7
            über Hana

            „Hana“ ist sicher einer der ungewöhnlichsten Titel im Werk von Hirokazu Koreeda: Der auf Familiendramen spezialisierte Regisseur erzählt in seinem Samuraifilm von einem Mann, der seinen getöteten Vater rächen will und sich dabei in eine Witwe verliebt. Der Film ist dabei eine Mischung aus einer teils satirischen Komödie und den gewohnten Alltagsbetrachtungen des Japaners. Das Experiment geht zwar nicht völlig auf, da kommt es zu Längen, manches ist recht albern. Sehenswert ist es aber ohne jeden Zweifel.

            • 8 .5

              Und wenn sie nicht gestorben sind, dann träumen sie noch heute: In „Die fabelhafte Welt der Amélie“ will eine junge Frau auch mithilfe schelmischer Streiche das Leben ihres Umfelds schöner machen. Der Film ist dabei einerseits charmant-versponnene Liebeskomödie, gleichzeitig aber auch ein Plädoyer dafür, offen durchs Leben zu gehen und verborgene Schätze des Alltags zu suchen.

              • 6

                „The Seagull – Eine unerhörte Liebe“ verfilmt den Theaterklassiker neu und setzt dabei auf schöne Bilder und eine erstklassige Besetzung. Das kann man sich dann auch ganz gut ansehen, bleibt aber irgendwie zu beliebig. Der Film will sich nie wirklich entscheiden, was er sein soll und lässt sich bei allen Turbulenzen gemütlich treiben.

                • 5 .5
                  über Gundala

                  Mit „Gundala“ versucht sich Indonesien an einer eigenen Form eines comicbasierten Cinematic Universe. Der Auftakt ist durchaus solide, bietet letztendlich aber nicht genug, um in dem überlaufenen Markt eine reelle Chance zu haben. Die Kämpfe sind zwar körperlicher als bei der US-Konkurrenz, kommen aber gegen die reinen Actionfilme der Landsmänner nicht an. Und auch sonst ist das hier meistens nur zweite Wahl.

                  • 7

                    In „Play – Nur ein Spiel?“ werden drei weiße Kinder von schwarzen Jugendlichen verfolgt, bedrängt und um ihre Sachen gebracht. Was sich nach einem rassistischen Klischee anhört, wird in dem schwedischen Drama zu einer inhaltlich wie formal interessanten Auseinandersetzung mit der Gesellschaft, Zivilcourage und Machtmechanismen, die einen zum Schluss etwas ratlos zurücklässt.

                    2
                    • 8

                      „ZeroZeroZero“ erzählt von zwei Geschwistern aus den USA, die einen schwierigen Kokaintransport regeln müssen, einer von Rivalitäten geprägten Mafiafamilie und mexikanischen Irren, die auf alles und jeden schießen: Die Buchadaption mag zwar keine tatsächlich neue Geschichte parat haben, hält aber durch die vielen Wendungen und eine Grundspannung bei Laune. Den Rest erledigen die kunstvollen Bilder.

                      • 8 .5

                        Mit „E.T. – Der Außerirdische“ entdeckte Steven Spielberg nach seinen vorangegangenen Erwachsenen-Blockbustern sein Herz für Kinder. Die Geschichte um einen einsamen Jungen, der mit einem Außerirdischen Freundschaft schließt, mag sentimental und ein bisschen altmodisch sein, ist gleichzeitig aber ein zeitloses Abenteuer um Freundschaft, das mit Herz und Humor die Angst vor dem Fremden nimmt.

                        • 7

                          Mit „Die Firma“ ging damals ein regelrechter Run los auf Adaptionen von John Grishams Büchern. Der Thriller um einen Anwalt, der finstere Machenschaften aufdeckt, geht zwar zum Ende hin einen anderen, leider völlig absurden Weg als die Vorlage. Insgesamt ist der Film aber spannend, hat auch die eine oder andere interessante dramatische Komponente, die aus der Hauptfigur mehr macht als nur einen weiteren Helden.

                          • 6

                            Ein inzwischen nicht mehr ganz so verliebtes Paar wird unwillentlich in eine finstere Geschichte hineingezogen: „Die Turteltauben“ funktioniert wie ein klassischer Verschwörungsthriller, umgesetzt jedoch als actionreiche Komödie um zwei sich ständig streitende Figuren. Das ist inhaltlich nicht wirklich ambitioniert, weder der Krimi- noch der Humorteil sind erwähnenswert, doch das Ensemble macht einiges davon wieder wett.

                            • 6 .5

                              „Freistatt“ nimmt uns mit in eine Erziehungsanstalt Ende der 1960er, in der Jungen systematisch misshandelt wurden. Das ist schockierend und von Louis Hofmann eindrucksvoll gespielt, auch wenn das Drama schon sehr schematisch angelegt ist und oft Zwischentöne sowie Subtilität vermissen lässt.

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                              • 5

                                In „Blood & Water“ will eine Schülerin herausfinden, ob eine Mitschülerin nicht vielleicht ihre jüngere Schwester ist, die nach der Geburt entführt wurde. Die südafrikanische Serie reichert das Teeniedrama-Segment mit ungewöhnlichen Themen wie Menschenhandel und Kolonialismus an, holt aber wenig heraus, bleibt auch beim Mysteryteil ziemlich träge, wenn es dann doch wieder nur Seifenoper gibt.

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                                • 5 .5

                                  In „Man from Beirut“ nimmt sich ein Auftragsmörder eines kleinen Mädchens an: Das ist als Geschichte nicht unbedingt taufrisch, wird aber mit kunstvollen Bildern und einem leichten Multi-Kulti-Einschlag verbunden, wenn im Mittelpunkt zwei libanesische Killer stehen, die sich nach einer Heimat sehnen. Tatsächlich zu Herzen geht das nicht, es reicht aber für einen soliden Zeitvertreib.

                                  • „Once Were Brothers: Robbie Robertson and The Band“ erzählt von dem Aufstieg und Ende der Rockgruppe The Band. Das ist als Zeitdokument der 60er und 70er sehenswert, auch die Lebensgeschichte ist teilweise recht spannend. Allerdings ist die Dokumentation zu einem Großteil aus der Sicht des Stars Robertson erzählt, was die Perspektive naturgemäß etwas einseitig macht und nicht allen Themen gerecht wird.

                                    • 6 .5

                                      „Diener der Dunkelheit“ erzählt von einem Privatdetektiv und einem Psychologen, die beide getrennt voneinander das Rätsel um eine Frau lösen wollen, die als Jugendliche entführt wurde und 15 Jahre verschwunden war. Der Thriller überzeugt dabei weniger durch kriminologische Arbeit und schlüssige Antworten, auch beim Tempo und der Handlung sollte man nicht viel erwarten. Dafür gibt es hier eine schön surreale Atmosphäre und tolle Bilder.

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                                      • 5

                                        Das Ausgangsszenario ist vielversprechend, das Ensemble hochkarätig, die Umsetzung kompetent: Dennoch ist „Schatten der Wahrheit“ über eine psychisch angeknackste Frau, die unheimliche Erfahrungen macht, nicht das erhoffte Horrorhighlight geworden, da vieles zu konventionell ist, das Ende wiederum übertrieben – und auch noch viel zu lang.

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                                        • 4

                                          In „Invincible Dragon“ sucht ein Polizist einen Mörder, der zudem seine Verlobte entführt hat. Als Actionfilm ist das nur teilweise zu gebrauchen, wenn die anfänglich ansehnlichen Kämpfe später durch bizarre Szenerien und CGI-Monster aus dem Tritt kommen. Die unsinnige Geschichte und die grotesken Dialoge tragen ebenfalls dazu bei, dass das hier allenfalls für einen launigen Trashabend gut ist.

                                          • 7

                                            Mit seinem Debütfilm „Permanent Vacation“ zeigte Jim Jarmusch bereits, dass er einer der eigenwilligsten Vertreter des US-Indiekinos ist. Wenn hier ein Jugendlicher durch nahezu verlassene Straßen von New York City streift, bringt das keine Erkenntnisse oder schöne Bilder, sondern nur Momentaufnahmen der Leere, die mal tragisch, dann wieder absurd sein können – und dabei richtig unheimlich werden.

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                                            • 7 .5

                                              In „Happy End“ gibt sich Michael Haneke mal wieder seiner Verachtung für eine gefühlskalte Welt hin, wenn er hier anhand einer zutiefst dysfunktionalen Familie den Widerspruch aus schönem Schein und menschlichem Abgrund herausarbeitet. Neue Wege beschreitet der Filmemacher damit nicht, teils ist das auch schon zu überzogen, um noch als Kommentar zur Gesellschaft durchzugehen. Das Drama ist aber erneut sehr sehenswert, in mehr als einer Hinsicht.

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                                              • 7

                                                In „Dérapages – Kontrollverlust“ greift ein Langzeitarbeitsloser zu verzweifelten Mitteln, nachdem ein Unternehmen mit ihm übel mitspielt. Die diversen gesellschaftlichen Themen und Fragestellungen verlieren zwar ein wenig ihre Wirkung durch eine übertrieben eskalierende Geschichte. Das Krimidrama ist aber durchaus fesselnd, geht an manchen Stellen durch Mark und Bein.

                                                • 7
                                                  über Symbol

                                                  Ein Mann wacht in einem fremden Raum auf und muss nach einem Ausgang suchen: Was sich nach einem Thriller oder Horrorfilm anhört, wird bei „Symbol“ zu einer Komödie mit viel absurdem Humor und sexuell aufgeladenen Symbolen. Der Film hat zwar so seine Mühe, die Zeit tatsächlich zu füllen, da kommt es schon zu Längen – aber auch zu einzigartigen, surrealen Momenten.

                                                  • 9

                                                    Ein vornehmes Anwesen, ein heimtückischer Mord, unzählige Verdächtige: „Gosford Park“ nimmt das klassische Szenario eines Whodunnit-Krimis, macht daraus aber ein humorvolles Porträt einer reichen Gesellschaft und ihrer Bediensteten. Die Vielzahl an Figuren macht den Einstieg etwas schwierig. Doch der Film belohnt mit einer unglaublichen Liebe zum Detail und einem fantastischen Ensemble, das die eigentliche Geschichte schnell zur Nebensache macht.