Beeblebrox - Kommentare
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Alle Kommentare von Beeblebrox
[...] Wo Daniel Day-Lewis am Ende von 'There will be Blood' mit einem knappen I'm finished das unfassbare Epos zum gewaltigen Schluss bringt, entlässt 'The Master' mit offenen Gedanken. Obwohl vorab Moralvorstellungen dekonstruiert, Exkurse in die menschliche Natur unternommen und gesellschaftliche Aspekte des Lebens aufgedeckt wurden, beschäftigt Paul Thomas Andersons Kunstwerk weit über seine Laufzeit hinaus – sowohl inhaltlich als auch durch die formal beispiellose Gestaltung. Dadurch erreicht das Opus eine durchdringende Wucht, die sich – dem belebten Wellengang ähnlich – genauso befremdlich wie faszinierend auswirkt: Pulsierend.
[...] Dieser Kraftakt steht am Ende einer größtenteils linear erzählten Geschichte – ebenfalls fast ein Novum für Quentin Tarantino. Bisher zeichnete sich der Aufbau seiner Filme als kreative Konstruktion verschiedener Episoden beziehungsweise Szenerien aus. 'Inglourious Basterds' bestand beispielsweise nur aus fünf großen Akten, die alle ihre eigene Atmosphäre entwickelten. 'Django Unchained' eröffnet die mannigfaltigen Möglichkeiten des ortsgebundenen Szenarios erst mit der Ankunft in Candyland. Wo zuvor gelegentlich die Stringenz fehlte und die vielen glorreichen Momente teilweise an Stückwerk krankten, zieht Quentin Tarantino spätestens in diesem letzten Kapitel sämtliche Register seines Könnens. Im einfallsreichen, packenden und unterhaltsamen Dialogfeuerwerk läuft das Ensemble zu ungeahnten Höchstformen auf und eine brillante Pointe jagt die nächste. Am Ende hat Quentin Tarantino also nicht nur einen referenziellen Italo-Western gedreht, sondern die universale Kinomagie mit einfallsreichen Mitteln auf Zelluloid gebannt und – ganz zu schweigen von übrigen Raffinessen – seine erste mitreißende Liebesgeschichte erzählt.
Mach's gut, Marek! War eine schöne Zeit und danke für die Erinnerung an 'Ich habe den englischen König bedient'. :)
Trotz aller Meinungsverschiedenheiten: War eine starke Zeit mit dir! Und Star Trek Into Darkness können wir ja mal alle irgendwann im Rahmen Movie Night bewundern. ;)
Wahnsinn! Diese finalen Minuten. Nachdem jede einzelne Sekunde des vorherigen Geschehens wie eine Spirale auf den unvermeidliche Höhepunkt zugearbeitet hat, erhält 'Homeland' am Ende ein atemberaubendes Ende. Eine Hetzjagd durch machtstrukturelle Affären, ideologische Überzeugungen sowie auferlegte Bestimmung und Verantwortung. Dazu wird die Rolle des Individuums in der von Regeln, Gesetzen und Traditionen manifestierten Gesellschaft thematisiert und selbst dann umfasst die knappe Beschreibung nur einen Bruchteil von dem, was 'Homland' in seinen großartigste Momenten – also immer – ist.
Herzlich willkommen von gegenüber! :)
'Looper'
Am Rand eines kargen Maisfeldes: Der Blick von Joseph Gordon-Levitt fokussiert eine unerbittlich tickende Taschenuhr und nimmt anschließend ein ausgebreitetes weißes Laken ins Visier. Noch im gleichen Moment erscheint dort ein gefesselter Mann, ein Knall ist zu hören und die Brust des Neuankömmlings wird zerfetzt. Postum befindet sich dieser wenige Augenblicke später auf dem Weg zur Verbrennungsanlage und Protagonist Joe hat sein Tagwerk erfolgreich erledigt: Als Looper ist er für die Beseitigung des Mülls von Morgen verantwortlich, der via Zeitreise die Welt im Jahr 2044 erreicht. Obwohl dieser Einstieg ebenso unmittelbar wie der einer klassischen Kurzgeschichte ist, kommt Regisseur Rian Johnson im weiteren Verlauf nicht daran vorbei, seine vorgestellte Dystopie erst einmal zu erklären. Während Regie-Kollege Christopher Nolan in ‘Inception’ sogar eine ganzen Charakter (Ellen Page) aufgeopfert hat, um das Publikum an die Hand zu nehmen und die Regeln des Science-Fction-Actioners zu erklären, löst Rian Johnson diese Aufgabe um einiges eleganter. Wenn Joseph Gordon-Levitt durch das Zukunftsszenario von Kansas streift, wird der Mikrokosmos von ‘Looper’ fast beiläufig dargelegt und dank gelungener Inszenierung gehört der erste temporeiche Auftritt von Bruce Willis zu einer der effektivsten und stärksten Charaktereinführungen des Jahres.
Bevor sich ‘Looper’ jedoch in Spielereien und selbstverliebten Details verliert, tritt die Storyline aktiv in Kraft und eine der spannendsten Prämissen im Science-Fiction-Genre seit geraumer Zeit mutiert zur atemberaubenden Hetzjagd. Als Gegenentwurf zu aktuellen Blockbustern à la ‘Total Recall’, besteht hier der dominierende Nährwert des Dargestellten nicht nur aus dem optischen Rausch der überbordenden Spezial Effekte. Stattdessen baut Rian Johnson auf authentische Kulissen, die nicht sofort als reine Staffage entlarvt werden können, sondern tatsächlich ausschlaggebend für ein überzeugendes Zukunftsszenario sind. Dieses findet sich irgendwo zwischen dreckigen und düsteren ‘Blade Runner’-Referenzen sowie trostloser und ländlicher Prärie wieder. Trotzdem bietet die raue Optik ihre visuellen Reize, denn auch ‘Looper’ besitzt Aufnahmen einer futuristischen Skyline inklusive Häuserschluchten und sogar die aktuell im Kino sehr inflationär verwendeten Lens Flares werden vorbildlich als atmosphärisches Stilmittel zum Einsatz gebracht. Rian Johnson beweist einmal mehr, dass sich ein audiovisuelles Erlebnis nicht zwangsläufig aus netten Schauwerten und dröhnenden Bässen definieren muss, sondern auch eine weniger herkömmliche Herangehensweise überzeugen kann.
Dabei erfindet ‘Looper’ sein eigenes Genre natürlich nicht neu und dennoch sind Begriffe wie originell und unkonventionell keine übertriebene oder gar unangebrachte Beschreibung. Bereits sein Debüt ‘Brick’ war ein mutiger und eindrucksvoller Zusammenklang der unterschiedlichsten Elemente und auch sein jüngstes Werk zeichnet Rian Johnson als einen der kreativsten und talentiertesten Regisseure unserer Zeit aus. Nachdem er bereits Comic of Age-Drama, Highschool-Milieu und den Film noir kongenial unter einer Decke vereint hat, steht ‘Looper’ ebenfalls im Zeichen filmgeschichtlicher Einflüsse. Standards wie Thriller, Drama und Action vermischen sich im Gewand eines Science-Fiction-Films mit Western-Details zu einem faszinierenden Neo-Noir-Zeitreise-Spektakel und unter diesen Umständen ist eine facettenreiche Geschichte – zumal der sowieso schon aufregenden Plotidee wegen – vorprogrammiert. ‘Looper’ atmet den Geist von Klassikern wie ’12 Monkeys’, setzt sich gleichzeitig aber auch als eigensinniger und eigenständiger Beitrag durch.
Existenzielle Fragen sowie die Konfrontation mit dem eigenen Ich prägen die Metaebene und im kleinen Rahmen findet sich ein ausgeklügeltes Drama wieder, das auch ohne Grundsatzdiskussionen bewegt. Zwischen Raum und Zeit lässt sich ‘Looper’ ebenso als Metapher auf die Verantwortung der Gegenwart für die Zukunft wie auch als Überwältigung des Egoismus und der Selbstbestimmung lesen. Letzten Endes geht es um nicht weniger als das Schicksal unserer Erde, das im finalen Showdown folgenschwer entschieden wird. Bis es soweit kommt, werden sowohl die Charaktere präzise vertieft und sollte furiose Action gerade das Gebot der Stunde sein, entsteht diese stets als Notwendigkeit der Handlung und verkommt folglich kaum zum reinen Selbstzweck. Bruce Willis bekommt auch seinen Moment geliefert, um eine großartige One-Man-Show abzuliefern und toppt dabei im Handumdrehen sowohl seinen Einsatz in ‘Stirb Langsam 4.0′, wie auch in ‘The Expendables 2′. Emily Blunt überzeugt ebenfalls – wenn auch nur an vierter Stelle, denn Pierce Gagnon arbeitet sich mit unheimlicher Präsenz öfter in den Vordergrund des Geschehens.
Im Westen nichts Neues? Ganz im Gegenteil: Rian Johnson jongliert gekonnt mit Genres, überzeugt mit komplexer Handlung und schließt ‘Looper’ im finalen Paukenschlag als doppelbödiges und dramatisches Stück Kino ab. Nicht zuletzt demonstriert der vielfältige Soundtrack von Nathan Johnson als Symbiose aus standardisierten Blockbuster-Klängen und einfallsreichen musikalische Besonderheiten bemerkenswert, dass Originalität und frische Ideen noch nicht ausgestorben sind. ‘Looper’ ist ganz groß!
Natürlich auch noch von nebenan: Willkommen! :)
War eine sehr starke Zeit mit dir! Danke für sämtliche Kneipengespräche, Movie Nights und den ganzen Rest: Angefangen beim Mittagessen bis hin zu sämtlichen Ratschlägen und Weisheiten als Tischnachbar. Ich hoffe wir laufen uns oft über den Weg! :)
'Who were we?'
Es ist Nacht und Paris wird von unzähligen Lichtern in einen magischen Ort verwandelt. Inmitten dieser Metropole ertönt Kylie Minogues Stimmte und verzaubert das Szenario erneut in etwas Besonderes. Voller Sehnsucht, Verzweiflung und Liebe singt die Pok-Ikone die Worte 'Who were we?' und auch ihr Gegenüber – auf auf einem Hausdach irgendwo in der Stadt der Liebe – kann sich dem Charme und der Magie des Moments nicht entziehen. Höhepunkt oder dramatisches Finale einer platonischen Liebesgeschichte? Im kleinen ja, aber in Anbetracht der vorherigen Ereignisse nur eine weitere Episode aus dem Alltag des zerrissenen Protagonisten, der sich in diesem Augenblick Monsieur Oscar nennt.
Was davor geschehen ist, lässt sich bestenfalls in assoziierenden Worten zusammenfassen, denn einer herkömmlichen Handlungsanordnung folgt 'Holy Motors' nur in den seltensten Fällen. Regisseur Léos Carax inszeniert einen abwechslungsreichen Trip, der sich mit jeder weiteren Minute seiner Laufzeit neu erfindet. Der Film gibt sich selbst den Takt vor und wer Logik und Konventionen sucht, wird nur Widersprüche sowie Verstörendes finden. Es mag eine Herausforderung sein, sich auf das Gezeigte einzulassen. Wer allerdings vor der bevorstehenden Entdeckung nicht zurückschreckt, wird Zeuge eines Genre-Crashs und lernt darüber hinaus eine ganz besondere Seite des Kinos kennen. Diese Seite ist fesselnd, experimentell und vor allem auch extravagant. Doch Léos Carax beweist den Mut über festgefahrene Schemata hinaus zu denken und vermischt die Liebe mit Gewalt sowie den Tod mit Leben – allerdings ohne sich in Beliebigkeit oder im Selbstzweck zu verlaufen.
Bevor die zahlreichen angerissenen Szenarien in 'Holy Motors' eine Abnutzungseffekt aufweisen, sitzt Monsieur Oscar schon wieder in seiner Limousine und ist mit den Vorbereitungen für das nächste Kapitel beschäftigt. Egal ob als fürsorglicher Familienvater, eiskalter Mörder oder wilder Mann: Er spielt und lebt seine Rollen. Dabei springt das Szenario vom Musical zum Drama, wird dabei von einer kurzlebigen Intermission mit Akkordeon-Klängen unterbrochen, nur um am Ende schließlich in eine groteske Situation gestürzt zu werden. Trotz dieser Vielseitigkeit vereint Léos Carax die surrealistischen aber auch inspirierenden Szenen zu einem großen Ganzen, das vom heiligen Motor, der Limousine, angetrieben wird. Ähnlich wie David Cronenberg Robert Pattinson zwei Stunden lang durch die Straßen von New York im besagten Vehikel getrieben hat, so wird auch Denis Lavant in 'Holy Motors' von einem (wichtigen) Ort zum anderen kutschiert. Sowohl Cosmopolis wie auch Léos Carax' Werk haben vermutlich nur diese eine Prämisse als gemeinsamen Nenner vorweisen. Trotzdem funktionieren beide auch als Parabeln – wenn auch unterschiedlicher Art. Im Fall von 'Holy Motors' entführt der Film in die Magie des Kinos und zelebriert eindrucksvoll die Macht der Bilder sowie die Grenzen, die dank dieser durchbrochen werden können. Gleichzeitig erzählt das Werk etwas über das Kino selbst und wie wir dieses (un)reflektiert erfahren und wahrnehmen können. Ein Erlebnis.
Obwohl in der dritten Staffel von Battlestar Galactica einiges zäh und sperrig zugeht, fackeln die Macher in der letzten Episode ein Feuerwerk der Superlative ab. Selten wurde das Zusammenspiel von Musik und Film in Kombination mit Handlung und Figuren besser demonstriert.
Dich vermissen wir werden!
War noch eine schöne Zeit inklsuive Schwarzlicht Minigolf. :)
Egal wohin es geht: Möge die Macht mit dir sein und lass sich mal wieder sehen.