Ben Kenobi - Kommentare
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Alle Kommentare von Ben Kenobi
JA! Richtig so! Raus aus dem Kerker mit den Shamelists! :D
Wie bei mir schon erwähnt: Tolle Liste, und die Filme, die ich davon bereits gesehen habe (ca. ein Dutzend), sind einfach extrem gut!
PS: Wie du uns beide in deinen Urheberrechtshinweis einbindest, ist zuckersüß. <3
;)
Absolutes Pflichtprogramm, wenn man ihn noch nicht kennt!
Was aus dem Artikel jetzt für mich nicht hervorgeht: Hat er für die TV-Fassung denn eine Synchro verpasst bekommen? Ich hoff's ja nicht...
In grobkörnigen und ruhigen Bildern nähert sich Regieabsolventin Sarah-Judith Mettke in "Transpapa" dem Thema der Transsexualität an.
Die mitunter größte Stärke von Mettkes erstem Langfilm ist das ebenfalls von ihr verfasste Drehbuch -- mit großer Sicherheit umschifft es ausnahmslos alle Fettnäpfchen, die sich hier thematisch anbieten: Verurteilung, Verkitschung, Verklärung, Vereinfachung... Was übrig bleibt, ist eine stellenweise irritierende Momentaufnahme, die sich deutlich vor allem dem Realismus verpflichtet fühlt. Die Charaktere haben sich hier nicht der dramatischen Handlung unterzuordnen, nein, die Handlung hat sich den Charakteren zu fügen. Diese erfrischende Perspektive gibt den Figuren ihren Raum, sich glaubwürdig zu entfalten, und plausibilisiert zugleich ihr Handeln.
Der Fokus liegt dabei deutlichst auf den beiden Protagonistinnen, Transmutter Sophia (in jeder Sekunde glaubhaft verkörpert von Devid Striesow) und Tochter Maren (mindestens ebenso gut: Luisa Sappelt). Deren Beziehung muss sich radikal neu definieren, als Maren nach Jahren ohne jeglichen Kontakt herausfindet, dass ihr Vater nun eine Frau ist. Von ihren eigenen pubertären Problemen geplagt, muss sie sich nun auch noch mit ihrem Ex-Vater arrangieren. Sophia ihrerseits, über Jahre in ihre neue Identität hineingewachsen und in ihrem überschaubaren Freundeskreis akzeptiert, wünscht sich nichts sehnlicher, als auch von ihrer Tochter angenommen zu werden. Während sie Maren mit all ihrer Gutmütigkeit überrollt und mit ihrer Selbstverständlichkeit überfordert, macht die pubertäre Tochter ihr mit andauernder schlechter Laune und deutlichem Befremden das Leben schwer.
Zwar gibt es Momente der Hoffnung und der Annäherung, doch bekommt man zwischenzeitlich den Eindruck, dass es mit jedem Schritt vorwärts zwei Schritte zurück geht. Mehr als einmal wollte ich Maren und Sophia bei den Schultern packen und ordentlich durchschütteln -- konnten sie denn nicht etwas mehr auf die Bedürfnisse der Anderen eingehen? Aber so sind Menschen eben: Kompliziert. Weswegen es auch auf und ab geht, in einer einzigen Wellenbewegung. Doch am Ende scheint sich dann so etwas wie gegenseitiges Verständnis Bahn zu brechen. Ein kleiner Hoffnungsschimmer, beileibe kein Happy End, eben ein Hoffnungsschimmer.
Schade, dass es "nur" die Blu-Ray gibt...
Brillant. Ein Beitrag, der zwischen der ganzen IM3-PR und -Lobhudelei dringend gefehlt hat!
Die Spannung steigt: http://music-mix.ew.com/2013/05/09/metallica-through-the-never-first-look-dane-dehaan/
Wie groß muss meine Vorfreude sein, dass schon dieser Hauch eines Schnipsels mein Herz einen Sprung machen lässt?
"Skyfall" mit Sean Connery wäre traumhaft gewesen. Aber so richtig hatte er mich am Haken mit "Inception - A Fritz Lang Film". Umwerfend gut gemachte und sympathische Plakate!
Endlich mal wieder ein lösbares Rätsel. Auch wenn ich bei den letzten beiden Bildern völlig auf dem Schlauch stehe...
Britannienfan und "Léon" als Lieblingsfilm, bist mir gleich sympathisch. Denn mal herzlich willkommen! :) Und das mit den Superhelden-Filmen kriegen wir schon noch hin, wie wär's mit Iron Man 1-3? ;)
Da hat er ausnahmsweise mal nicht Unrecht. Und das sage ich als Fan der beiden Vorgänger UND der Avengers. "Iron Man 3", obschon immer noch sehr gutes Unterhaltungskino, krankt am mangelnden Tiefgang und der aufgesetzten Coolness, mit der Tony Stark hier seine nur oberflächlich angerissenen Probleme unter den Teppich kehrt.
Stimmige, wenn auch nicht übermäßig originelle Settings, gute bis sehr gute Animationen, eine liebenswerte Protagonistin, eine hinreißend schöne Geschichte und ein Babydrache - was will man mehr? Absoluter Geheimtipp für Kurzfilm- und Fantasy-Freunde.
Das Arkani holt aus... Mit die beste Folge der "7 Fragen" bisher. Was deine Antworten so wahnsinnig sympathisch macht, wurde weiter unten schon hinlänglich referiert. Ich will mich dem nur anschließen. Weiter so, Martin! :)
Finsterer und schwarzhumoriger kleiner Alptraum, der ein wenig an Tim Burton's "Nightmare Before Christmas" erinnert, jenen in seiner Skurillität aber noch deutlich übertrifft.
Schon ein bissel trashig, das Ganze, auch wenn ich mir vorstellen kann, dass eine Untertitelung des Erzählteils etwas Stimmung und Substanz reinbringen würde...
[SPOILER]Explosionen![SPOILER ENDE]
Blabla, nicht aussagekräftig, blabla, alles Mist, bla, nur erkauft, bla, blöde Rankings... Mag ja alles sein. Trotzdem gute Wahl.
Hübsch anzusehen, und von der Story her wird einiges ja nur angedeutet, das sich sicherlich ausbauen ließe. Würde ich mir auch als Langfilm geben.
Herrlich überspitzte Krimikomödie, deren charmante Darstellerinnenriege so viel Freude versprüht, dass man über die unnötigen Tanz- und Musikeinlagen gerne hinwegsieht. Freunde der alten Miss Marple-Filme werden sich sofort heimisch fühlen.
Großartiger Film, ebenbürtiger Text. Das waren Zeiten, als das Horrorgenre sich noch in direkter Tradition der Gothic Fiction verstand, statt ein Rüstungsrennen um die perversesten Gore-Effekte zu starten...
Alfonso Cuarón + George Clooney = Göttlich guter Film.
Jetzt schon sicher.
Wenn man mit Pierce Brosnan als James Bond aufgewachsen ist und sich später in die Connery-Ära verliebt hat, ist Daniel Craigs gefallene, tragische, harte 007-Interpretation eine ziemliche Herausforderung für die eigenen Sehgewohnheiten. Je mehr ich aber über ihn nachdenke, desto mehr wird mir klar, dass Craig recht gut den heutigen Zeitgeist (Anonymität der digitalen Gesellschaft, Finanzkrise, Wohlstandsschere, globaler Terror etc.) verkörpert. Die Zeit der Wirtschaftswunder-Sunnyboys und der Überheblichkeit der westlichen Welt ist wohl endgültig vorbei, auch in der Bond-Reihe. Dazu passt halt ein dreckiger, gefühlskalter und auch verletzlicher Antiheld besser als ein makellos glänzender britischer Gentleman. Gewöhnungsbedürftig, aber als James Bond des 21. Jahrhunderts okay.
Bond #23, Oder: Protokoll einer Achterbahnfahrt.
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Enthält SPOILER.
Vor Filmbeginn: Ok, "Casino Royale" war das mieseste Stückchen Nestbeschmutzung, das sich jemals unter dem Label 007 gesuhlt hat. Craig noch dazu alles andere als ein sympathischer Darsteller. "Quantum of Solace" von vielen verrissen, von mir ignoriert. Das kann ja heiter werden. Immerhin macht der Trailer neugierig.
(Eindruck: 4-5 Pkt.)
Eröffnung: Immerhin kein wildes Handkamera-Gewackel. Und trotzdem rasante Action. Wow, so muss eine Verfolgungsjagd aussehen! Das mit den Motorrädern ist ziemlich cool gemacht. Und dann die Verfolgungsjagd auf dem Zug, "Octopussy"-Style. Und, hach, Judi Dench! Lächeln auf meinem Gesicht, innerliche Freude - könnte das doch etwas werden?
(Eindruck: 7 Pkt.)
Titelsequenz: Adeles "Skyfall", der wahrscheinlich beste Titelsong seit Shirley Basseys "Goldfinger", zu einem wie immer schick gestalteten Vorspann, macht Stimmung und schraubt meine Erwartungen hoch.
(Eindruck: 7-8 Pkt.)
Hauptteil 1: Viel viel Screentime für die heimliche Heldin des Films, Judi "M" Dench, die einmal mehr zeigt, warum sie als eine der profiliertesten britischen Schauspielerinnen gilt. Ach, und irgendetwas Abstruses mit einem Hacker, der auf komische Bildschirmschoner-Animationen steht. Ja, und James Bond lungert auch noch irgendwo herum. Pflegt das gezwungen finstere Bad Boy / Sad Boy Craig-Image, trinkt und hurt bis das Vaterland ihn ruft. Scheitert am Wiederaufnahme-Test, was seiner Vorgesetzten aber glücklicherweise schnurzegal ist. Wie... unkonventionell. Erster, überzeichneter Auftritt des neuen Q (Ben Wishaw).
(Eindruck: 6-7 Pkt.)
Hauptteil 2: Exotische Locations in Sicht! Shanghai und Macao sorgen für klassisches Bond-Flair. Pure Spannung, purer Spaß in diesem Abschnitt. Grandiose Scaramanga-Gedächtnisszene im recht großzügig mit Glaswänden ausgestatteten Hochhaus. Cooler Silhouetten-Fight am Abgrund. Dann rasiermesserscharfe (höhö) Verführung, Casino, Geldkoffer, mysteriöse Frau, geschüttelter Vodka-Martini, Schlägertypen. Traditionelle Bondzutaten, die auch - oder besonders - im Jubiläumsbond ihre Wirkung entfalten.
(Eindruck: 8 Pkt.)
Hauptteil 3: Das Evil-HQ, auf irgendeiner wortwörtlich gottverlassenen Insel im Pazifik. So muss ein Versteck aussehen. Auftritt Javier Bardem, der wohl eine der eindrucksvollsten Schurkenrollen der gesamten Bond-Geschichte hinlegt. Mit seiner exzentrischen, stellenweise gar manischen, Darstellung erinnert er schon fast an einen Klaus Kinski. Großartig! Was davon zu halten ist, dass die vermutlich erste offen bisexuelle Person des Franchises ein wahnsinniger Superschurke ist, überlege ich, aber da geht es auch schon weiter. Ein krank-witziges Wilhem Tell-Spielchen hat er sich da ausgedacht. Irgendwie muss ich mehr und mehr an Nolans / Ledgers Joker denken. Aber Bond gelingt es natürlich, veralteter Technik (witzige Referenz an "Goldfinger" und andere) sei Dank, zu entkommen. Und Silva alias Mr. Evil gleich mitzunehmen. Chapeau!
(Eindruck: 8-9 Pkt.)
Hauptteil 4: Konfrontation des gefassten Schurken Silva mit M, seiner ehemaligen Dienstherrin, an der er nun Rache üben möchte. Dumm nur, dass er dazu gerade, als Gefangener des MI6, nicht in der Lage ist. Aber da hat der Geheimdienst die Rechnung ohne ihn gemacht, denn das - (natürlich!) im kinderleichten Kreuzworträtselverfahren zu bewerkstelligende - Hacken seines Computers ermöglicht ihm die Flucht durch das Tunnelsystem, das er (klar!) in weisester Voraussicht zuvor ausführlich studiert und (sicher!) mit Sprengsätzen präpariert hatte. Der arme und sichtlich überforderte Bond muss ihn dann auch noch im Alleingang von einer U-Bahn-Station zur nächsten verfolgen, während Q am Bildschirm sitzt und blöde dreinguckt, statt einfach die Polizei an der nächsten Haltestelle zu benachrichtigen. Nach dieser - für den Zuschauer wie den Helden - nervtötenden Verfolgungsjagd, die mehr Ungereimtheiten mit sich brachte als die U-Bahn an einem Werktag Passagiere, gibt's dann atemlose Spannung bei einer wilden Schießerei vor Gericht. Sauber inszeniert, geht dabei beinahe meine geliebte M drauf. Aber zum Glück nur beinahe.
(Eindruck: 5-6 Pkt.)
Hauptteil 5: Nach so viel Action geht's zum Verschnaufen erstmal auf's Land... Nicht ganz, denn im Familienanwesen der Bonds im schottischen Hochland wartet schon der Showdown. Aber erstmal gibt's ganz traditionsbewusst eine Fahrt im Aston Martin DB5 (Daumen hoch!), tolle Landschaftsaufnahmen und graue Tristesse. Weil, man kann's nicht oft genug bildsprachlich betonen, Craigs Bond einfach ein sehr sehr trauriger und melancholischer ist. Passt dann auch, dass man an dieser Stelle etwas über seine tragische Kindheit erfährt. Spielt danach aber auch keine Rolle mehr, denn schließlich kommt's wieder zur actiongeladenen Schießerei. Die ist minimal zu lang geraten, aber im Grunde doch ordentlich mitreißend und ziemlich bombastisch. Der G3-Gipfel in der Kapelle ist vor allem deshalb so spannend, weil M schon wieder in Lebensgefahr schwebt. Und... tatsächlich... stirbt. Selten war ich so mitgenommen von einer Bond-Szene.
(Eindruck: 7-8 Pkt)
Epilog: Back to the roots geht es, wenn Bonds reizende Kollegin sich erstmals vorstellt, und zwar als: Eve Moneypenny! Und auch ein Ersatz für M ist schnell gefunden, wobei die kurze Szene, die sich in dessen Vorzimmer und Büro abspielt, schon eine herrliche Hommage an die guten alten Zeiten ist.
(Eindruck: 8 Pkt.)
Fazit: Ein sehr gelungener Agententhriller, der recht erfolgreich den Spagat zwischen Tradition und Gegenwart hinlegt. Letztere wirkt zwar etwas verkrampft eingebracht, indem das Drehbuch das Thema Cyber-War auf Biegen und Brechen ins Zentrum rücken will. Letztlich wirkt dies aber, in Anbetracht der ansonsten tadellosen Handlung und Inszenierung, eher wie ein Schönheitsfehler. Craigs manchmal melancholische und manchmal eiskalte Verkörperung des Bonds kommt hier schon deutlich gesitteter rüber als noch in "Casino Royale", und fügt sich ansonsten nahtlos in den eher düsteren Grundton dieses Films. In sich vollkommen stimmig.
Gesamteindruck: 8 Punkte
Interessante Liste, da wird's bestimmt hoch hergehen in den Kommentaren. Wobei ich ja hier mal für die oft missverstandene FSK eine klitzekleine Lanze brechen muss, indem ich darauf hinweise, dass z.B. "Some Like it Hot" bei einer Neubewertung mit Sicherheit anders eingestuft werden würde. Da die FSK aber seit der Veröffentlichung vermutlich keinen Blick mehr darauf geworfen hat, steht da jetzt halt dieses überkommene 50er-Prädikat drauf.
Ein bisschen "Independence Day", ein Schuss "The Day After Tomorrow", eine ordentliche Portion "Solaris" à la Soderbergh, abgeschmeckt mit einem Hauch "2001" -- fertig ist das neue Tom Cruise-Vehikel "Oblivion". Ist das schlecht?
Nein, zu allererst ist es vor allem ästhetisch. Mit hübschen, stimmungsvollen Bildern wird der Zuschauer in ein glaubhaftes Postapokalypse-Szenario befördert. Im Hintergrund machen es sich die Elektropop-Klänge von M83 bequem, und das war's dann. Denkt man. Denn tatsächlich wirkt "Oblivion" im ersten Drittel so, als hätte Joseph Kosinski vor lauter Begeisterung über seinen Sinn für Ästhetik völlig vergessen, noch eine Handlung zu spendieren. Wir sehen Tom Cruise alias Jack Harper über die Einöde, die mal unsere Mutter Erde war, fliegen, und dann und wann mal eine der Drohnen reparieren, die die Überbleibsel menschlicher Zivilisation beschützen sollen. Ist schließlich sein Job. Während also, so erfahren wir, der Rest der Menschheit auf einer Raumstation ausharrt, um sich auf eine Umsiedlung auf den Saturn-Mond Titan vorzubereiten, sorgt Jack vor der Abreise nochmal für Ordnung. Und wir dürfen ihm dabei zusehen. Klar, man hätte die Zeit auch für eine extensive Charakterexposition nutzen können, aber das gemächliche Einstiegstempo und die scheinbare Inhaltsleere kontrastieren auf diese Weise umso eindrucksvoller mit dem, was darauf folgt.
Plötzlich nämlich, man muss es in Anbetracht des Anfangs wohl so sagen, überschlagen sich die Ereignisse: Ein Reaktor explodiert, Jack beobachtet den Absturz einer Raumkapsel, eine merkwürdige Frau taucht auf, die Drohnen richten sich gegen Menschen. Mehr sei an dieser Stelle gar nicht verraten, denn der Film lebt nicht unwesentlich vom Überraschungsmoment, selbst wenn jenes sich hier und da mit dem Gefühl paart, das schon so oder so ähnlich geahnt zu haben. Und das ist nur natürlich, denn so eindimensional wie die Charaktere sind, so wenig können einen die Plot-Twists umhauen, die sich maßgeblich auf deren Handeln beziehen. Doch auch davon abgesehen gibt die Story mit einem Mal erstaunlich viel her und weiß nun völlig zu fesseln. Ob die Versatzstücke bekannter Genrevorgänger im Plot dabei als bewusstes Zitat oder unverhohlenes Plagiat aufzufassen sind, bleibt wohl der Meinung eines jeden Zuschauers selbst überlassen.
Im Epilog schließlich, nach einem Finale, das offenbar direkt aus übriggebliebenem Material von ID4 zusammengeschnitten wurde, wird es sogar ein klein wenig philosophisch: Eine Mini-Mindfuck-Szene, die stark an Duncan Jones' "Source Code" (und so ziemlich jeden Film von Christopher Nolan) erinnert, wirft plötzlich die Frage nach der Identität auf, und entlässt das Publikum in prickelnder Unsicherheit über das, was es die letzten zwei Stunden über gesehen hat. Dabei verheißt diese Szene Happy- und Sad-End zugleich, und trägt raffinierterweise dazu bei, dass man "Oblivion" in der Retrospektive noch besser findet als die gesamte Laufzeit über.
Betrachtet man "Oblivion" als Hommage an seine großen Vorgänger, als postmodernen Flickenteppich, dessen Muster ein ganzes Genre repräsentiert, ist er ein gelungener Start in die kommende Science-Fiction-Saison. Betrachtet man ihn hingegen als uninspiriertes Plagiat, ist er immerhin schön anzusehen.
Blendend gut geschrieben, inklusive gut eingeordneter Retrospektive und einem Blick in die Kristallkugel, der Lust auf die nächsten Kinojahre macht. Bei einem quantitativ derart gut aufgestellten Programm wird sich sicherlich auch noch die eine oder andere Genreperle zeigen!