Cheshirescalli - Kommentare

Alle Kommentare von Cheshirescalli

  • 6 .5
    über Abigail

    "Abigail" macht einiges richtig. Sympathischer Cast, tolles Set, interessanter Plot. Leider wird einem der "Twist" ja schon durch Trailer und/oder Plakat gespoilert. Trotzdem hatte ich durchweg Spaß beim Schauen. Vielleicht hätte ich mir ein bisschen mehr Ernsthaftigkeit und dafür weniger Sprüche gewünscht, aber eventuell hätte das alles hier dann unfreiwillig albern gewirkt. Hochwertig und sehenswert ist er allemal.

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    • 3 .5

      Ich habe nichts erwartet und noch weniger bekommen. Creature-Designs und Kills hätten nett werden können, aber nicht einmal das bekommen sie hier so richtig in Szene gesetzt. Der Film schafft es nicht eine Sekunde Spannung oder Grusel aufzubauen. Wie kann man nur so lustlos Drehbücher schreiben und Filme inszenieren?

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      • 5
        Cheshirescalli 07.10.2024, 01:17 Geändert 07.10.2024, 01:19

        Necronomicon ist ein Film, bei dem man unbedingt Spaß an handmade-Effekten haben muss, um etwas aus ihm ziehen zu können. Die 3 Geschichten sind kurz und düster, aber nie wirklich erschreckend. Es splattert aber ordentlich Schleim und Blut. Das ist ganz witzig, wenn man, wie gesagt, so etwas mag. Die Kurzgeschichten haben aber durchaus Potential, natürlich, denn sie entstammen ja auch der Feder von Lovecraft. Durch das Handgemachte kommt ein nostalgischer Charme dazu, den ich ihm nicht absprechen kann. Ich glaube nur, dass das für die meisten Zusehenden nicht ausreicht.

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        • 8

          Toller Film für ein Regie- als auch Drehbuch-Debüt.
          Ich würde ihn noch besser finden, hätte es vorher nicht Filme wie "Get Out" oder dergleichen gegeben, beziehungsweise hätte ich diese nicht gesehen.
          Dass es einen Twist gibt, ist dadurch leider sehr vorhersehbar.
          Ich mag wie die Thematik umgesetzt wurde - eben ein sehr aktueller Stoff, der durchaus wehtut. Die Dialoge wollen gesellschaftskritisch sein, und sind es auch, nur leider sehr mit dem Vorschlaghammer. Aber vielleicht geht es da auch nur mir so, und um ehrlich zu sein, braucht die Gesellschaft ja offensichtlich immer noch Vorschlaghammer-Hinweise. Also alles gut.
          Große Sehempfehlung meinerseits.

          7
          • 5 .5

            Eigentlich würde ich meinen, dass dies hier ein 0815-Vampirfilm ist, der sehr zäh und langatmig daher kommt. Aber das wäre ungerecht. Der Film ist einfach Kind seiner Zeit. Wer viele Vampirfilm-Vertreter gesehen hat, wird hier einiges wiedererkennen. Es wurde sich an Vorgängern bedient, mir fällt da vor allem "Tanz der Vampire" und "Nosferatu" ein, und es wurde sich wiederrum auch bei diesem Vertreter etwas abgeschaut, siehe eventuell "Fright Night".
            Leider habe ich die lange Version geschaut, was den Film noch schleppender werden lässt. Muss man ehrlicherweise nicht gesehen haben, aber wenn man Filmen aus den 70ern viel abgewinnen kann, kann er durchaus Charme haben.

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            • 6 .5

              Eine Teenie-Komödie nach meinem Geschmack. Ich kann aber verstehen, wenn man keinen Zugang zum Gezeigten bekommt. Ein bisschen überdreht, ein bisschen schräg und weder überraschend, noch ein komplett neues Konzept.
              Aber ich habe großen Spaß mit all dem gehabt, und das Gefühl von Teenager-sein kam bei mir hoch. Sicher nicht für jeden etwas.

              2
              • 7

                Spannender Film, der viel Diskussionsstoff zu bieten hat.
                - Spoiler -
                Grundsetzlich habe ich nicht wirklich etwas auszusetzen. Mein Problem ist nur, dass ich ca. 70min mit Fenton mitleide. Die Hilflosigkeit und das Entsetzen darüber, wozu der eigene Vater fähig ist, wird sehr greifbar.
                Zudem habe ich eine Abneigung gegen Religion. Wenn diese dann noch fanatisch inszeniert wird, bin ich grundsätzlich auf der Seite der Ungläubigen.
                Ungefähr ab dem Moment, ab dem sie in der Jetzt-Zeit das Polizeirevier verlassen, habe ich den Twist geahnt. Das macht es für mich nur leider nicht besser.
                Der Film will einem erzählen, dass Adam und sein Vater tatsächlich im Auftrag Gottes Selbstjustiz vollzogen haben. Nun war aber eben Fenton 70min lang mein emotionaler Anker. Das trägt natürlich toll zum Bruch für die Enthüllung bei, ändert meine Gefühle diesem eiskalten Adam gegenüber nur nicht. Oder bin nur ich das?
                Auch wird Fenton als Erwachsener dann wirklich zum Serienmörder... naja.
                Nun lässt sich diskutieren: Zeigt uns der Film nur, was Adam und sein Vater gesehn haben - was noch lang nicht heißt, dass das die Realität ist. Und wurde Fenton nur durch seine Traumatisierung zum Mörder. Oder ist es eben doch alles nur ganz banal genau so wie es die Bilder erzählen.
                Der Film bleibt auf jeden Fall bedrückend. Und das meine ich erst einmal positiv. Ich mag es nur nicht allzu gern, wenn ich die Aussage eines Films hinterfragen muss. Oder will er überhaupt etwas aussagen, sondern einfach nur schockieren?

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                • 4

                  0815-Slasher mit WhoDoneIt-Faktor. Nichts besonderes, nicht wirklich schlecht, aber vor allem nicht überraschend. Muss man wirklich nicht gesehen haben.

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                  • 9

                    Wir bekommen Prequels und Sequels am laufenden Band - dass eins davon besser als das Original ist, kommt so gut wie nie vor - wie auch?
                    Dem Original hängt oft viel Nostalgie an, aber auch viel Charme - einfach aufgrund seines Altes. Fehlte es oft an CGI oder an Druck durch Studios und Geldgeber.
                    Immer öfter bekommt man so eine seelenlose Kopie seiner Lieblingsfilme aufgetischt, bei der man sich im Nachhinein gern mal fragt, warum das überhaupt jemand produziert hat.
                    Und dann geht man ins Kino, gehe ich ins Kino, zum neuen Film meines Lieblingsregisseurs. Dieser ist nun bereits 66 Jahre alt und hat für seine letzten Filme viel Kritik bekommen. Er würde seinen Stil nicht mehr treffen, geschweige denn seine alte Größe erreichen.
                    Auch wenn ich keinen seiner Filme bisher wirklich schlecht fand, hatten die älteren wirklich viel mehr Kreativität und Leidenschaft inne. Bei Wednesday fand ich die Ausstattung klasse, aber die Thematik war mir einfach zu kindlich, als das es mich wirklich gefesselt hätte. Auch wenn jedes Bild eine kleine Augenweide war.
                    Und dann ist es eben noch eine Fortsetzung. Eine Fortsetzung eines Kult-Films, der so viele ikonische Bilder geschaffen hat, zumindest in meiner Bubble.
                    Aber ehrlicherweise war "Beetlejuice" schon immer ein sehr wabernder Film - sind hier die Kreativität und Ausstattung wirklich einfach toll, ist die Geschichte doch sehr gestaucht und funktioniert sicher für einige heutzutage auch nicht mehr so ganz.

                    Und dann kommt das Sequel...
                    Ich glaube, ich habe lange nicht mehr so viel kindliche Freude verspührt, wie nach diesem Kinobesuch.
                    Der Film schafft es nostalgisch zu sein, ohne sich darauf auszuruhen. Er benutzt die Rahmenbedingungen seiner Welt und erweitert sie, ohne sie dabei einzureißen. Er weiß um die Stärken und Schwächen seiner Figuren, und benutzt diese zu seinem Vorteil. Er schafft es neue wie alte Praktiken zu vereinen, um wunderbare Bilder zu schaffen. Er ist witzig, schnell, modern, vollgepackt und trotzdem nicht überladen. Und er trieft vor Halloween-Magie.
                    Ich möchte nicht pathetisch sein, aber ich hatte ein paar Tränchen im Auge - einfach aus dem Grund heraus, dass das hier zu 100% der Tim Burton aus meiner Jugend ist, der aber auf keinen Fall in der Vergangenheit stehen geblieben ist. Ich liebe alles daran.

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                    • 6 .5
                      über Leo

                      Ich dachte erst, das könnte nicht gut werden. Und dann fangen direkt in der ersten Szene alle an merkwürdig zu singen. Da hatte ich das hier schon als Fehlgriff abgestempelt - aber Fehlanzeige. Durchaus niedlich, schon irgendwie komisch und sogar die Message weiß zu überzeugen.
                      Ich finde, Leo kann sich durchaus mit beispielsweise Illumination-Filmen messen. Der Humor ist manchmal etwas drüber, wird Kindern aber sicherlich gefallen. Aber ich muss sagen, dass auch ich sehr oft kichern musste.

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                      • 6
                        Cheshirescalli 25.09.2024, 02:51 Geändert 25.09.2024, 03:04

                        Ich war als Teenie ein riesen TokioHotel-Fan und auch wenn ich ihre Karriere nur bis ca. 2009 verfolgt habe, sehe ich den beiden bis heute gern zu, wenn mir mal was vor die Linse kommt.
                        Und eigentlich mag ich so RealityTV auch überhaupt gar nicht. Aber ich dachte, ich guck hier einfach mal aus Nostalgie-Gründen rein.
                        Ich muss einfach sagen, dass mir die beiden super sympathisch sind und irgendwie unterhaltsam ist das Ganze auch. Sich aber diese geballte Verschwendung anzusehen, fällt mir persönlich schon schwer. Hier wird sich weder Gedanken um Geld, noch um Klima oder dergleichen gemacht, und der Alkoholkonsum ist tatsächlich besorgniserregend - finde ich persönlich ein wenig schwierig.
                        Es wirkt auf mich tatsächlich so, als wären die beiden nie wirklich erwachsen geworden. Und damit meine ich nicht, dass man ganz spießig alles im Griff haben muss. Aber ich glaube bei den meisten kommt irgendwann um die 30 der Punkt, wo man anfängt ein bisschen mehr ins Innere zu schauen, aber da dieses Außen so extrem laut ist, gibt es dafür kaum Zeit.
                        Mir tut Bill, was die emotionale Seite angeht, fast ein bisschen leid, aber das ist nur mein Eindruck.
                        Wenn man nochmal reinschnuppern will, was die Teenie-Idole gerade so machen - ganz nett. Den eckligen Prunk muss man dabei leider runterschlucken.

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                        • 6 .5

                          Die Miniserie "Deutsches Haus" möchte die Geschichte der Nachkriegsgeneration verarbeiten und dabei natürlich die Aufarbeitung und die Frage der Schuld thematisieren.
                          Inhaltlich finde ich das sehr gut. Auch die grundlegende Prämisse sprach mich durchaus an.
                          Leider hapert es technisch an allen Ecken. Und damit meine ich nicht nur das wirklich technische Handwerk wie Schnitt und/oder Kamera, die manchmal etwas dröge erscheinen und dann doch wieder hier und da gute Ideen haben, sondern auch den erzählerischen Aufbau, das Schauspiel und die Dialoge.
                          Wer eine schlechte Meinung vom deutschen Film hat, wird hier nicht unbedingt eines besseren belehrt.
                          Letztendlich bleibt aber nun einmal diese bestürzende Thematik. Und ich kann nicht behaupten, dass mich das alles kalt gelassen hat, trotz der semi-guten Darstellung.
                          Ich möchte besonders auf Folge 4 hinweisen, die mir am besten gefallen hat, was wohl vor allem der Nähe zum Geschehen zuzuschreiben ist.
                          Es wirkt so, als wollten sie mit den zahlreichen Nebenfiguren, wirklich jeden Aspekt der Kriegsgeschehen aus allen Perspektiven abdecken. Dadurch wird es einfach zu viel und die einzelenen Chataktere bekommen weder Raum noch wirkliche Tiefe. Man wollte wahrscheinlich einfach zu viel - was bei diesem Thema sehr löblich ist, aber eben nicht unbedingt förderlich, wenn mein eine dramatische Geschichte erzählen möchte.

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                          • 6
                            Cheshirescalli 14.09.2024, 21:59 Geändert 14.09.2024, 22:00

                            Sehr überraschend und durchaus charmant.
                            Bei dem Animationsstil habe ich einfach nichts erwartet und dann doch so viel bekommen - zusammengewürfelte Märchenpassagen, schwarzer Humor (für eine Kinderserie) und Herz. Für Märchenliebhaber, und jetzt zur dunklen Jahreszeit, vielleicht genau das Richtige für Groß und Klein. Einfach mal reinschauen, für mich hat es sich gelohnt!

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                            • 6

                              Dieser Film bringt mich ganz schön in den Zwiespalt.
                              Einerseits fand ich die Stimmung sehr einnehmend, bedrückend und einfach gut inszeniert - das Darstellen der Arbeit der Kriegsfotografen, kalt und mitten im Geschehen.
                              Aber irgendwann im Laufe des Films musste ich feststellen, dass nur noch 20 Minuten verblieben waren, um mir eine runde Geschichte zu erzählen.
                              Dass sich das zu diesem Zeitpunkt im Geschehn als schwierig gestalten würde, war mir da leider klar.
                              Das geht mir oft so mit Alex Garland Filmen und Serien. Ich liebe Setting, Stimmung und Prämisse - aber sie verlieren mich dann im letzten Drittel oder Viertel.
                              Wahrscheinlich ist es eben auch gewollt ein sehr ambivalenter Film - ebenso wie die Ambivalenz der Kriegsfotografie an sich, die nur existiert, weil es auch die Grausamkeit gibt, die sie abbildet.

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                              • 7 .5

                                Ich habe in den letzen Tagen 3 Animes gesehen. Dieser hier war von den drei der am "schlechtesten" bewertete - völlig zu unrecht.
                                Eine Gesamtwertung von 6,5 ist natürlich ganz und gar nicht schlecht, aber der Fakt allein hat mich durchaus überrascht.
                                Ein wunderschöner Film, der mit altbekannten Motiven und Ebenen spielt, kreative Bilder erschafft und dabei die Geschichte nie aus den Augen verliert. Absolute Seh-Empfehlung von mir für alle Animations-Liebhaber! (Auch für die, die sonst vielleicht eher keine Animes gucken.)

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                                • 6 .5
                                  Cheshirescalli 13.09.2024, 21:11 Geändert 13.09.2024, 21:12

                                  Für mich der bisher beste Film von Studio Ponoc. Immer noch kein Vergleich zu Ghibli, aber das müssen diese Filme ja vielleicht auch gar nicht erreichen. Der leuchtende Stil ist schön anzusehen und die Story ist gefühlvoll und mitreißend. Er sprüht vor Kreativität und Wärme. Komplett sehenswert!

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                                  • 6
                                    Cheshirescalli 13.09.2024, 21:06 Geändert 13.09.2024, 21:18

                                    Ich habe mich sehr auf diesen Film gefreut. Wieder einmal der angeblich letzte Film (wahrscheinlich wirklich) von Hayao Miyazaki.
                                    Optisch ist das Ganze Mal wieder eine Wucht. Leider hinkt die Story etwas den Erwartungen hinterher.
                                    "Beetlejuice" trifft auf "Chihiros Reise ins Zauberland". Es wirkt so, als wäre sich ein wenig bei sich selbst abgeguckt worden. Ich finde die Bilder und Analogien, die mit eben diesen geschaffen werden, wünderschön. Leider fühlt sich das alles weder rund noch wirklich neu an. Trotzdem bleibt er natürlich ein sehenswerter Ghibli-Film.

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                                    • 6 .5
                                      Cheshirescalli 29.08.2024, 00:14 Geändert 29.08.2024, 00:22

                                      Ein sehr erwachsener Stop-Motion-Film, der hier und da auch für unangenehme Stimmung sorgen kann.
                                      Die Animationen sind herausragend gut - gerade die Filzoptik bekommt man eher selten geboten. Alle drei Episoden bieten viel Interpretationsspielraum und lassen viel Gesellschaftskritik durchsickern, was den Film für mich durchaus nachhallen lässt.
                                      Die erste Episode hat mir persönlich am besten gefallen. Die Stimmung, das Setting, die Bilder, die geschaffen wurden - alles rundum sehr gut gemacht.
                                      Ich glaube aber, das ist Geschmackssache, da die anderen beiden Episoden nicht weniger Qualität vorweisen.
                                      Für Liebhaber des Mediums "Stop Motion" ein Muss - für alle anderen durchaus sehenswert, wenn man sich drauf einlässt.

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                                      • 7 .5

                                        Zu Beginn dachte ich, die Serie wäre mir grundlos zu vulgär. Gott sei Dank bin ich aber dran geblieben. Ich mag die Geschichte, an den Stil gewöhnt man sich auch relativ schnell, aber das wahre Highlight liegt für mich persönlich woanders -
                                        Ich hatte begonnen die Serie auf Deutsch zu schauen, wobei mir die hohe Qualität der Songs aufgefallen ist. Natürlich abzüglich der deutschen Texte (also die sind schon irgendwie ok, aber zu 100% passt es irgendwie doch immer nicht)
                                        Und dann habe ich mir die original Besetzungsliste angeschaut und gesehen, dass die ganze Serie einfach zu 90% mit Musicaldarstellern besetzt ist, die mir bekannt sind und die ich dazu auch noch sehr mag.
                                        Das ist also hier mein kleiner "Geheimtipp" für Musicalliebhaber.

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                                        • 6 .5
                                          über From

                                          Ich bin komplett hin und her gerissen. Ich mag das Konzept, ich kann viele Ideen und Charaktere gut leiden und ich hab düstere Mystery als Genre dieses und letztes Jahr nochmal neu für mich entdeckt. Es macht mir einfach Spaß. Aber der Plot und der erzählerische Aufbau fühlen sich einfach genau an wie ein zweites "Lost", und wie das endete wissen die meisten sicher.
                                          Ich sehe die Schwächen - schleppende Erzählweise, forcierte Konflikte durch fehlende Kommunikation, 1000 offene Mysterien und immer mehr kommen dazu. Aber ich habe einfach Spaß beim Schauen und freue mich tatsächlich sehr auf die dritte Staffel.

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                                          • 8
                                            über Wish

                                            Eigentlich wollte ich kein Kommentar schreiben, so wie immer wenn die allgemeine Meinung eher eine andere ist. Und nun mache ich es doch, und bin die, die den Mäuse-Konzern verteidigt.
                                            Aber das ist gar nicht meine Intension. Ich möchte nicht leugnen, dass vieles so sehr falsch läuft, was Disney tut, und dass man ihnen auch eine gewisse Einfallslosigkeit unterstellen kann bei all den zweiten Teilen, Realverfilmungen und dem Verlassen auf Nostalgie.
                                            Bin ich naiv, weil ich "Wish" wundervoll finde? Vielleicht. Dann sei es so.
                                            Ich möchte nichtsdestotrotz einmal beschreiben, was mir gefallen hat und alle ermutigen, sich den Film trotz aller Kritiken vielleicht doch anzusehen.

                                            Ich finde, man muss beim Schauen ganz klar in Betracht ziehen, dass es sich um einen Jubiläumsfilm handelt. So nervig man Querverweise und Nostalgie auch finden kann, so ist es doch nie so angebracht gewesen wie jetzt. Was aber auf keinen Fall heißt, dass er ohne das Erkennen dieser "Easter Eggs" nicht funktionieren würde. Trotzdem hat es mir wirklich Freude gemacht all diese Dinge zu entdecken. Als absoluter Disney-Nerd wird man fast jede Einstellung anhalten und einen szenischen Verweis auf Disney's Animationsfilm-Erbe erkennen können. Mir macht das Freude. Dass man das als einfallslos empfinden kann, verstehe ich. Für mich hat der Film aber genug Eigenes gemacht, als einfach nur zu kopieren.
                                            Aber fangen wir von vorn an.

                                            Ich freue mich immer über einen Märchenbuch-Anfang. Ich möchte märchenhafte Geschichten von Disney bekommen und das ist immer ein erstes gutes Indiz. Es wäre noch besser gewesen, diesen real zu filmen, aber gut.
                                            Als Grundthema sich Wünsche zu nehmen, liegt so sehr auf der Hand, dass man darüber eigentlich nicht sprechen muss.
                                            Dies dann aber in eine Geschichte zu packen, die aktueller nicht sein könnte, macht mich wirklich froh.
                                            Ist es kindlich erzählt? Natürlich. Ist es voller Symbolismus? Na klar. Sind die Lösungen zu einfach und plakativ? Ja.
                                            Aber dafür ist es ein Kinderfilm, beziehungsweise ein Film, an dem ALLE Alterklassen Spaß haben sollen. Da kann ich es verzeihen, wenn die Gags des Sidekicks für mich nicht immer funktionieren und die Handlung manchmal vorhersehbar ist.
                                            Ich glaube manchmal, dass wir die 2D-Ära zu sehr verklären, weil wir mit ihr aufgewachsen sind. Und da nehme ich mich überhaupt nicht raus. Und ich bestreite auch nicht, dass diese Filme heut ebenso noch wunderbar funktionieren. Aber dort finde ich es wiederrum schwierig, immer mit dem nostalgischen Anspruch an jeden neuen Disneyfilm ranzugehen, wenn die neuen Filme diesem niemals gerecht werden können.
                                            Ich finde es toll, wenn mit simplen, märchenhaften Geschichten, an Kinder das Konzept von Macht und Faschismus herangetragen wird.
                                            Und das dann noch mit nostalgischen, aber zugleich zeitgemäßen Figuren,
                                            kulturell beeinflusster, aber dennoch moderner Musik,
                                            einem Mix aus altem Zeichenstil und neuer Animationstechnik
                                            und einer POC-Protagonistin als Circlebreaker im Mittelpunkt.
                                            Zudem zeichnet der Film viele feministische und anti-rassistische Bilder.
                                            (Achtung Spoiler)
                                            Das perfekte Ende wäre für mich persönlich allerdings die Einführung der Demokratie gewesen. Ich kann es aber unter den Umständen eines Märchens auch so hinnehmen wie es ist, denn eine alleinige Königin als Haupt hatten wir bei Disney so auch noch nicht. Und vielleicht stellt es mit Asha als Wunscherfüllerin auch eine Art konstitutionelle Monarchie dar. ^^
                                            Für alle älteren Animationsfans kann ich empfehlen, den Film auf Englisch zu schauen - Ariana DeBose und Chris Pine machen einen herausragenden Job, und die textliche Übersetzung ist eben doch nicht ganz so toll geworden - vergleichbar mit dem ersten Frozen.
                                            Außerdem möchte ich raten den Zynismus beim Schauen einfach Mal zur Seite zu legen, und sich zu erlauben mit Kinderaugen eine bessere, gerechtere Welt zu erträumen.

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                                            • 5
                                              Cheshirescalli 12.03.2024, 21:45 Geändert 12.03.2024, 21:47

                                              Puuuh... Das war also der Film, auf den ich mich so gefreut habe. Schade.
                                              Es hätte eine wirklich witzige und freche Musical-Komödie werden können, die aber auch ganz viel Herz mit sich bringt - eben wie das Original-Musical. Aber Pustekuchen.
                                              Zuerst einmal weiß der Film nicht, wem von seinen Vorlagen er Tribut zollen soll - dem Film oder dem Musical. So wird immer wieder beides versucht und verliert dabei aus den Augen, vielleicht noch etwas eigenes zu sein. Es wirkt fast seelenlos beim Schauen. Dann haben sie es leider komplett vergeigt die Songs in die Szenen einfließen zu lassen. Der Film ist so zerstückelt, dass es einem eher so vorkommt, als würde man mehrere Musikvideos gucken, die noch nicht mal toll gemacht sind. Ich glaube, das ist das Besondere an guten Musical-Filmen. Selbst MIR war es unangenehm, wenn die Musicalnummern angefangen haben, und das will schon was heißen.
                                              Ich habe eigentlich überhaupt kein Problem mit dem Cast, bis auf Angourie Rice. Denn wenn man sich Reneé Rapp holt, sollte man sich eine gleichwertig geniale Performerin für die Rolle der Cady besorgen.
                                              Die neue Abmischung der Songs geht für meinen Geschmack auch überhaupt nicht. Cadys Songs bekommt man nur in Akustikversion, alle anderen werden komplett zerstückelt.
                                              Der Anfang von "Sexy" hat mir Hoffnung gemacht, war aber irgendwie trotzdem enttäuschend. Ich fand, "I'd rather be me" war in Ordnung, hatte aber auch zu wenig impact. (Dabei hab ich mich so auf Auli'i Cravalho und Jaquel Spivey gefreut.)
                                              Die Änderungen der Story und das Weglassen einiger Charakter-Arcs haben dann aus meiner Sicht den kompletten Film zerschossen.
                                              Er ist weder wirklich witzig, noch emotional. Er wabert einfach nur so vor sich hin.
                                              Für alle die keine Ahnung von dem Vorlagen-Musical haben, und vielleicht gerade Mal den 2004er Film kennen, wird das Musical-Genre an sich wieder Schuld sein, dass dieser Film so schlecht ist.
                                              Wirklich einfach nur enttäuschend.

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                                              • 6 .5

                                                Ich muss sagen, ich hatte beim Schauen selbst Spaß. Ich bin wirklich froh, über die visuelle Darstellung und die Musik. Aber man muss auch sagen, dass nach dem Shyamalan-Desaster es auch kaum schlechter werden konnte.

                                                Mich hat die Qualität sehr an die OnePiece-Adaption erinnert - es wird alles extrem zusammen gerafft, um es in eine kurzweiligere Serie zu bekommen. Das wiederum bietet einen tollen Einstieg für all die, die vielleicht mit Animation an sich nicht so viel am Hut haben.
                                                Mir ist der Cast durchweg wirklich sympathisch. Leider fehlt es einigen Jungdarstellern an Tiefe, was wirklich schade ist.
                                                Auch die Änderungen, die inhaltlich getroffen wurden, haben mich doch etwas enttäuscht. Ich glaube aber, dass einem diese Schwäche nicht so auffällt, wenn man nicht totaler Fan des Originals ist.
                                                Zudem kommt, dass ich am meisten von meinen beiden Lieblingscharakteren enttäuscht bin, was das unwohle Gefühl noch etwas verstärkt.

                                                Trotzdem bleibt einfach die Freude, die ich beim Schauen empfunden habe. Immer wenn man gemerkt hat, dass Cast und Crew Leidenschaft und Spaß hatten, bei dem was sie erschaffen haben.

                                                Und: Die Animationsserie bleibt einem ja wie immer erhalten, und ist und bleibt nun einmal um Längen besser. <3

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                                                • 7

                                                  - Joan Is Awful 7,5/10
                                                  - Loch Henry 7/10
                                                  - Beyond The Sea 5/10
                                                  - Mazey Day 6/10
                                                  - Demon 79 8/10

                                                  • 6

                                                    Durchaus grundlegend sehenswerte Doku über das Leben und Sterben auf unserem Planeten. Leider schwanken die Folgen in ihrem Strukturaufbau und dadurch in ihrer Wertigkeit.
                                                    Die Real-Dokumentar-Aufnahmen sind aber wirklich besonders schön, für meinen Geschmack. Dabei kann ich vor allem Folge 2 und 3 hervorheben.
                                                    Leider fehlt es bei den Urzeit-/Vorzeit-Tieren an wirklich guten Animationen. Sie erfüllen ihren Zweck, sind aber wirklich nicht beeindruckend.
                                                    Wer auf mehr Dino und mehr Vorzeit gehofft hatte, dem kann ich eher "Ein Planet vor unserer Zeit" empfehelen. Es ist zwar schon etwas her, dass ich diese Doku gesehen habe, ich weiß aber noch, wie gut animiert ich sie fand. Vor allem bekommt man dort Mal andere Einblicke als immer wieder den T-Rex der gegen den Triceratop antritt.

                                                    Hier noch eine Übersicht meiner Folgenbewertungen:
                                                    Folge 1 - 5/10
                                                    Folge 2 - 8/10
                                                    Folge 3 - 8/10
                                                    Folge 4 - 6/10
                                                    Folge 5 - 5/10
                                                    Folge 6 - 5/10
                                                    Folge 7 - 7/10
                                                    Folge 8 - 6/10

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