Cheshirescalli - Kommentare

Alle Kommentare von Cheshirescalli

  • 8 .5
    über Barbie

    Ich habe mich auf diesen Film gefreut, seit dem ich von seiner Produktion wusste und ich muss sagen, meine Erwartungen wurden erfüllt.

    Ich möchte in diesem Kommentar nicht auf Barbie in Bezug auf Kapitalismus eingehen, denn das würde zu weit führen. Ich denke, jedem ist irgendwie bewusst, dass Mattel ein Konzern ist, der nach allen Regeln des Kapitalismus spielt. Das ist durchaus sehr kritikwürdig, aber auch nichts Außergewöhnliches. So ist auch jeder kommerzielle Film ein kapitalistisches Produkt.
    Mehr möchte ich wie gesagt hier nicht darauf eingehen.

    (Spoiler enthalten!)

    Ich habe als Kind mit Barbies gespielt und habe es geliebt. Auch wenn wir als Zwei-Personen-Familie nie viel Geld hatten, habe ich mir zu jedem Geburtstag und Weihnachten, zu einer gewissen Zeit in meinem Leben, eine Barbie gewünscht, oder mein Taschengeld gespart, um dann vor dem riesigen, pinken Regal zu stehen, und mich kaum für eine Variante der Modepuppe entscheiden zu können.
    Diese, meine, Vergangenheit ist der erste Punkt, den ich ansprechen möchte. Die Kulissen, die kleinen Details, die Kostüme, die witzigen Anspielungen auf die Eigenheiten der Barbie-Welt – das alles finde ich phänomenal dargestellt und schlägt sehr in die Nostalgie-Kerbe. Denn Barbie war, zumindest in meinem Dunstkreis, nicht nur irgendein Spielzeug, sondern es war für eine gewisse Zeitspanne, DAS Spielzeug.
    Ich habe die Puppen frisiert, angezogen, Geschichten mit ihnen gespielt, mich mit Freundinnen zum Barbie-spielen verabredet, habe die Filme geguckt und hatte sogar ein GameBoySpiel. Ich war dies bezüglich wohl ein stereotyp-ausgedrückt „typisches Mädchen“. Und das alles, ohne dass es mir vollends bewusst war, was das bedeutet. Ich habe diese „Welt“ einfach geliebt und gleichzeitig ihre vermeintlich endlosen Möglichkeiten genossen.
    Denn ich kann den Punkt nur unterstreichen, dass sie mir nie das Gefühl gegeben hat, irgendwas nicht werden oder erreichen zu können.
    Wenn man als Erwachsener oder gereifter Mensch auf diese Welt guckt, sieht man offensichtlich ihre Fehler. Alle meine Barbies waren normschön, alle glücklich (außer in meinen Geschichten :D), alle gesund und Konsum spielt in der Barbie-Welt natürlich eine große Rolle.
    Diese vermeintlich perfekte Welt ist genau deshalb so zerbrechlich, da sie nur für wenige Lebensjahre aufrecht erhalten werden kann. Ich finde das spiegelt der Film wunderbar wieder.
    Die kleinsten Ungereimtheiten fallen aus der Norm. Sei es, die etwas demolierte, weirde Barbie oder aufdrängende Gedanken über den Tod.
    Den Realitätscheck bekommt Barbie, genau wie jedes andere Mädchen, oder eben sogar wie jeder andere Mensch, dann promt sobald sie das Barbie-Dreamland verlässt.
    Das Patriarchat schlägt in vielen Fällen mit voller Breitseite zu, weil es jeden kleinen Bereich des Lebens beeinflusst, besonders als Frau bzw. FLINTA.
    Nun kann man sich entscheiden – möchte ich die Augen schnell wieder zu machen, und versuchen so zu tun, als würde das persönliche Barbie-Dreamland noch funktionieren, und mich dadurch den patriarchalen Strukturen vollends unterwerfen, oder ich kann versuchen etwas zu verändern, versuchen zu verstehen, und gleichzeitig den Alltag bewältigen.
    Und nicht dass das jemand falsch versteht – nur weil Barbie in dem Film eindeutig gesagt wird, dass sie keine andere Wahl hat, als sich die Realität anzusehen, gibt es durchaus Menschen, die das erste weiter versuchen.
    Ich hätte tatsächlich nicht erwartet, dass der Film nur für eine kurze Zeit in der realen Welt spielt, finde es aber sehr clever. Denn hier kann spielerisch gezeigt werden, was in der echten Welt schnell sehr hässlich werden kann.

    Ein kurzer Einschub zu Ken – Ken spielt in diesem Film tatsächlich eine größere Rolle, als man, oder ich, denken würde. Und auch das ist wieder sehr brilliant. Denn es ist alles andere, als ein Schlag gegen die Männer. Es ist ein aufzeigen von real existierenden Strukturen und deren krankhafter Aufrechterhaltung. Ken steht für die Rolle des Mannes im Feminismus, was keine unwesentliche ist. Er ist auf der Suche nach Männlichkeit, was diese ausmacht, was es braucht, um toxische Männlichkeit aufrecht zu erhalten, und was es von dem Individuum braucht, um diese zu brechen.

    Zurück in der Barbie-Welt muss die Stereotyp-Barbie lernen, dass die Privilegien, die sie in Barbie-Welt genießt, nicht selbstverständlich sind. Daraufhin wird mit vielen sexistischen Rollenklischees gespielt, die leider immer noch vielerorts alltäglich sind. Auf humoristische und plakative Weise wird der cis-normativen Welt der Spiegel vorgehalten. Vielleicht mit dem Vorschlaghammer, aber das finde ich gar nicht schlimm, sondern eher amüsant.
    Hier darf sich gern jeder an die eigene Nase fassen, wo er sich wiederfindet, oder eben nicht.
    America Ferreras Monolog ist natürlich wunderbar, aber dürfte für die meisten weiblichen gelesenen Menschen nicht gerade neu sein. Er beschreibt die Dualität des Frau-sein in einer patriarchalen Welt – kein unwichtiger Punkt. Denn wie auch Barbie erkennen muss, ist nichts schwarz/weiß oder eben pink/grau. In einem pinken, witzigen, überspitztem Film dürfen ernste, kritische, hoch aktuelle Themen besprochen werden, ohne dass alle Schwierigkeiten des Feminismus/Sexismus/Kapitalismus geklärt werden müssen. Wir dürfen Barbie lieben, mit allem was wir mit ihr verbinden, und uns trotzdem Feministin nennen und andere Werte leben. Meine Kindheit war voller „falscher“ Rollenvorbilder. Disneyheldinnen, die die Hauptfiguren ihrer Filme waren – stark, frei, neugierig und gütig – aber abseits jeglicher Schönheitsstandarts existieren und der Liebe nachjagen (streitbarer Punkt). Popstars, die die Diven meiner Zeit waren und über Freundschaft und Frauenpower gesungen haben, aber sich runtergehungert haben und bevormundet werden. Schriftstellerinnen, die zauberhafte, offene Welten erfunden haben, die aber trotzdem gewissen Menschen alles absprechen möchten.
    Aber das ist das Leben. Und es ist hart für den Wandel nach vorn zu kämpfen – im Äußeren und im Inneren. Ich liebe hier die Darstellung, dass Barbie immer wieder die Augen schließen muss, um die Wahrheit zu sehen und ihre Gefühlswelt zu erleben.
    Dass sie sich am Ende dazu entscheidet, ein Mensch zu werden ist nur logisch. Es ist das klassische Truman-Ende. Du kannst die Scheuklappen nicht wieder aufsetzen.
    Mein einziger kleiner Kritikpuntk wäre vielleicht, der Kommentar, der am Ende über die Kens gemacht wird. Sie bekommen kleine Rollen in der Barbie-Gesellschaft und haben noch einen langen Weg vor sich, bis sie so viele Rechte haben, wie die Frauen in der echten Welt – ganz klar eine Rollenverdrehung. Aber es ist mir ein ein bisschen zu positiver und einfacher Blick in die Zukunft. Es vermittelt ein wenig den Eindruck von „die Zeit wird es schon richten“. Aber vielleicht bin hier auch ich das Problem :D.

    Und jetzt bin ich nur auf Feminismus und Barbie als Figur eingegangen und habe außen vor gelassen, wie viele clevere Bemerkungen gemacht werden, welche wichtige Bedeutungen viele Hintergrundfiguren haben, Popkultureller Einfluss, Filmtechnisches, wie sich Mattel über sich selbst lustig macht oder Alan.

    Naja...
    Für mich ist „Barbie – der Film“ ein kleines Meisterwerk mit Nostalgie, Wohlfühl-Faktor, aber mit tiefer, weittragender Botschaft, die einfach den Zeitgeist einfängt.

    11
    • 7
      Cheshirescalli 09.09.2023, 23:00 Geändert 09.09.2023, 23:09

      Endlich konnte ich die Neuauflage einer meiner liebsten Disneyfilme sehen - mit etwas über 3 Monaten Verspätung :D ...
      Die Wertung von 7 scheint hier sehr herausragend zu sein, in Anbetracht der Unnötigen Realverfilmungen von Disney - aber im Kontext meiner anderen Disney-Bewertungen im Allgemeinen und meiner Bewertungen eben dieser Realverfilmungen, ist er nur auf einer Ebene mit "Die Schöne und das Biest", "Cinderella" oder "Aladdin".
      Alle diese Filme sind alles andere als perfekt - aber sie bieten eben schon einen Schauwert für Disneyliebhaber und Märchenfans.
      Wie auch schon bei "Aladdin" möchte ich noch auf die Einzelheiten eingehen, was allerdings Spoiler enthalten kann, was Änderungen betrifft.

      Ich dachte, ich würde erst mit geschriebenen Rezensionen "zurück" kommen, wenn mein persönlicher Grusel-Oktober angefangen hat, aber die Neuauflage des Disneyklassikers ist Mal wieder so ein Balanceakt, dass ich gern noch einmal in einem Kommentar festhalten möchte, wo er für mich die Waage hält, und bei welchen Punkten er sich leider in den Abgrund ziehen lässt...

      Der Film startet mit Slow-Mo-Aufnahmen vom Meer und einem Zitat von H. C. Andersen. "But a mermaid has no tears, and therefore she suffers so much more." Ich liebe dieses Zitat, besonders bezogen auf das Originalmärchen, da die kleine Meerjungfrau einfach einen einzigen Höllenritt aus Qualen erleiden muss.
      Das hat natürlich rein gar nichts mit der Disneyversion zu tun, weshalb es einfach unpassend ist. Aber gut...
      Der Einstieg über das Segelschiff von Eric bleibt gleich, wenn es sich hier auch nicht um eine 1:1 Kopie vom Original handelt. Was dabei auffällt, ist das Fehlen des Übergangs, durch das Entkommen einer der Fische. Ein bisschen Schade für mich persönlich, da ich dieses Motiv, was sich btw durch den gesamten Zeichentrickfilm zieht, sehr zu schätzen weiß. (Ich wusste im Vornherein schon, dass auch die Szene mit Sebastian und Chef Louis gestrichen wurde. Verständlich, da sie ausschließlich auf Slapstick basiert, aber auch Schade, da sie das Grauen zeigt, was Sebastian empfindet, beim Anblick einer menschlichen Küche.)
      Leider fehlt hier ebenso der erste Song "Fathoms Below", welcher dann aber später bei der Feuerwerk/Geburtstags-Szene dann doch noch einmal aufgegriffen wird.
      Alles bisher erwähnte, tut dem Film überhaupt keinen Abbruch, allerdings sind es Kleinigkeiten, die ich schon immer sehr geschätzt habe, weil sie irgendwie auch eine Aussage mit sich bringen.

      Unter Wasser angekommen, bekommen wir eine ähnliche Kamerafahrt auf das "Schloss" von Atlantica zu, wie im Original. Leider ohne imposantes Ende, denn das "Schloss" ist einfach nur eine Anhäufung von Steinen und Korallen.
      Und gleichzeitig musste ich schmerzlich feststellen, dass genau das eingetreten ist, wo vor ich am meisten "Angst" hatte - den Animationen unter Wasser.
      Ich habe Aufnahmen von den Dreharbeiten gesehen - ohne Kostüm, mit abgedeckten Haaren, an Seilen durch die Luft gezogen - so wurden die Schwimmbewegungen imitiert. Leider sieht das für mein Empfinden überhaupt nicht organisch aus und auch die Haare wirken oft wie aufgesetzt und deplatziert unter Wasser.

      Wer sich ein bisschen im Disney-Fantum bewegt, wird mitbekommen haben, dass im Vornherein viel Brimborium um Arielles Schwestern gemacht wurde. Leider kann ich gar nicht beschreiben WIE unwichtig diese für den gesamten Film sind. Wirklich ein bisschen schade...

      Der Kommentar ist jetzt schon viel zu lang und ich will auch nicht auf jede Kleinigkeit eingehen... Sorry an alle Leser :)

      Allgemein lässt sich zum Königreich unter dem Meer sagen, dass es Mal wieder unbeschreiblich leer wirkt. Wir sehen Mal eine Wache im Anschnitt, aber ansonsten scheint es dort ausschließlich Ariel, ihre Schwestern und Triton zu geben. Im Zeichentrickfilm hat die Einleitungsszene, als auch die Feierlichkeit am Anfang, dem ganz gut entgegen gewirkt. Da beides abgeändert wurde, fehlt hier schlicht weg das Worldbuilding für das Meervolk.

      Auch die Beziehung zwischen Ariel und ihrem Vater ist nicht ganz so stark für mich, wie beim Zeichentrick. Die Chemie fehlt irgendwie. Was leider WIRKLICH schade ist, da diese Beziehung eine der Wichtigsten für die Story ist.
      Und eine weitere Klitzekleinekleinigkeit ist, dass Arielle bei "Under The Sea" mit einstimmt. Ich finde den Song gut umgesetzt, aber dadurch, dass Arielle hier freudig mit macht, wird der Eindruck erweckt, sie würde Sebastian zustimmen, und doch ist sie am Ende verschwunden. Ein bisschen verwirrend, was im Original besser gelöst wurde.

      Die zweite Sache, vor der ich ebenso Angst hatte, wie vor den Unterwasser-Animationen, war Melissa McCarthy als Ursula. Das stellte sich, abseits von den fremdartigen Proportionen durch die Animationen, aber als Überraschung heraus. "Poor Unfortunate Souls" war wirklich schön anzuhören, was ich einfach nicht erwartet hatte. (Ich spreche hier natürlich von der OV)
      Ich mochte allerdings nicht, dass man uns den Eindruck gibt, dass sie vorher am laufenden Band Selbstgespräche führt. In der Version von 1989 spricht sie ganz klar zu Flotsam und Jetsam. Da diese hier aber nicht sprechen, wird es nicht so ganz klar, und ihre Monologe wirken dadurch wie eine viel zu offensichtliche Erklärung für den Zuschauer.

      Die beiden neuen Songs von Eric und von Arielle fügen sich für mein Empfinden recht gut in die Story ein. Sie sind ein perfektes Gegenbeispiel zu "Speechless" aus Aladdin. Beide Songs "Wild Uncharted Waters", so wie "For The First Time", sind ganz klar vom Bühnen-Musical inspiriert. Sie behandeln die selben Themen, sind aber komplett neue Songs. Ich muss leider sagen, dass die Inszenierung von Jonah Hauer-King etwas cringy für mich persönlich war, aber das ist vielleicht Geschmacksache.
      Aber "For The First Time" fand ich wirklich einfach nur schön und gab mir das erste Mal das Gefühl, von einem echten Disney-Musical.

      Ab dann bekommt man für meinen Geschmack einen tollen Märchenfilm. Alle Szenen zwischen Arielle & Eric sind süß und natürlich, UND haben für mich einen Mehrwert. Auch "Kiss the Girl" fand ich toll gemacht - etwas geerdeter als in der gezeichneten Version, aber trotzdem zauberhaft.

      Ich liebe Lin-Manuel Miranda und halte ihn für ein Genie. Aber die kurze Rap-Einlage von Scuttle war vollkommen unnötig...

      Das Ende, also die Auflösung der Geschichte (Triton kommt zurück, Ariel wird Mensch, es wird sich versöhnt etc. ...), fand ich alles nicht schlecht, aber leider zu zerstückelt. Die Übergänge hätten flüssiger sein können. Man bekommt quasi einen Epilog mit Miniszenen des Happy Ends. Mir ist schon klar, dass man das nicht alles in einer Szene (oder 2) lösen kann, wie in einem Zeichentrickfilm, aber naja...

      So und nun habe ich zeilenlanges Gemecker für einen Film, dem ich 7 Punkte gegeben hab. Aber ich muss einfach sagen, dass ich ihn trotz allem für sehenswert halte, WENN man Disney oder Märchen liebt. Und vielleicht spielt auch ein bisschen mit rein, dass ich SO VIEL Negatives gelesen und gehört hatte, und sich ein Großteil für mich einfach nicht als wahr herausgestellt hat.
      Ich finde Halle toll, sie und Jonah haben Chemie, ich mag das karibische Flair, Melissa McCarthy ist eine positive Überraschung, die Songs sind kreativ und hübsch inszeniert - alles Punkte die einen gewissen Sehwert ausmachen.
      Es hapert Mal wieder an einigen Entscheidungen (die aber dieses Mal weniger gravierend ausfallen) und am CGI, beziehungsweise an der Künstlichkeit des Looks. Ein paar weniger Studio-Aufnahmen hätten dem Ganzen sicherlich nicht geschadet, aber das ist ja so ein Allgemeines Problem, was Disney in den letzten Jahren hat.

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      • 7

        Ich bin eigentlich der Meinung, dass ich mich im Musical-Genre recht gut auskenne, wenn ich auch einige Klassiker noch nachholen muss.
        Trotzdem weiß ich um die Existenz der meisten und muss sie eben nur noch abarbeiten.
        Aber den hier hatte ich so gar nicht auf dem Schirm.
        Dabei ist besonders überraschend, wie gut er mir gefallen hat und wie gut ich ihn gemacht finde.
        "Singing in the rain" wird immer so hochgehalten, und das verstehe ich vollkommen, aber um ehrlich zu sein, steht "It's Always Fair Weather" ihm nicht in vielen Punkten nach. Es fehlt natürlich der für damalige Verhältnisse beeindruckende Blick hinter die Kulissen von Hollywood, aber Choreografie, Unterhaltung und filmische Kreativität hat dieser Gene-Kelly-Film auch alles. Und für mich persönlich sehr positiv zu erwähnen, bleibt einem hier ein minutenlanges Traumballett erspart :D

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        • 5

          Habe gestern diesen Streifen zum ersten Mal gesehen. Mal abgesehen davon, dass er natürlich komplett aus der Zeit gefallen ist, würde mich hier ein Remake wirklich interessieren. Die Story mit neuen Zukunftsvorstellungen könnte irgendwie den Zeitgeist von einer gespaltenen Gesellschaft ganz gut treffen.
          Ansonsten muss ich sagen, dass die ein oder andere Floskel die hier fallen gelassen wird, für mich persönlich durchaus schwer zu schlucken ist. Natürlich muss man einen Film immer im Kontext seiner Zeit sehen, aber dieses ganze "Wir brauchen Waffen und Gewalt" geht für mich heute wirklich nur noch als Satire durch - deshalb nur 5 Punkte.
          Aber mir ist auch bewusst, dass die meisten diesen Film durch die Nostalgiebrille sehen, was ja vollkommen in Ordnung ist.

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          • 6 .5

            Nachdem ich "The Rescue" und "Dreizehn Leben" gesehen hatte, habe ich mir auch noch diese Aufarbeitung zu Gemüt geführt. Und ich bin noch am Überlegen, ob ich mir "The Tappen 13" auch ansehe.
            Auf jeden Fall kann ich nur sagen, dass ich bis jetzt sehr glücklich über die Reihenfolge bin, in der ich die Filme/Serie gesehen habe.
            Leidet "The Rescue" zu weiten Teilen auch am "White Savior Complex", ist sie einfach unglaublich spannend, emotional und hält sehr viele Fakten bereit, die ich bei Film als auch Serie leider nie bekommen hätte.
            Im Film "Dreizehn Leben" wird alles recht kühl inszeniert, was auch Positives hat, denn so bekommt man nicht das Gefühl der Dramatisierung einer bereits so wie so schon hoch dramatischen Begebenheit. Zudem wird viel Aufmerksamkeit auf die Wasserumleitung gelegt, was der Doku leider komplett fehlte.
            Hier in dieser Serie haben wir dann eine wirklich hollywoodreife Verfilmung. Ich wollte sie trotzdem sehen, da ich mir erhofft hatte den einen Punkt noch zu bekommen, der bei den anderen beiden fehlte - und zwar die Schilderung der Jungs.
            Diese bekommt man auch zu Teilen hier. Leider wird einem aber schnell klar wie viel doch verändert wurde, damit es dramatisch passt. Die Serie weist auch klar darauf hin, aber gerade die Dialoge sind manchmal sehr kitschig. Wenn man sich aber drauf einlässt, dass das die dramatisiert inszenierte Version des Unglücks ist, hat sie durchaus einige Schauwerte zu bieten. Und wer sollte sich schon anmaßen ein Drama aus dem Ganzen zu machen, wenn nicht Thailand selbst.
            Es wirkt für mich auch so, als hätten sie hier wirklich mit den Jungs "zusammen" gearbeitet. Leider fällt hier die Sicht der Taucher komplett über Board, bis auf die von Dr. Harry.
            Das ist dann auch der Grund, warum ich mir "The Tappen 13" vielleicht doch auch noch ansehen werde - Die Schilderung der Jungs ohne inszenatorische Bearbeitung.

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            • 7

              Leider, oder zum Glück, habe ich die Dokumentation "The Rescue" zuerst gesehen. Dadurch wirkt der Film in seiner Inszenierung doch stark holprig. Auch die emotionalen Ankerpunkte bei den Tauchern fehlen, da sie sehr eindimensional dargestellt werden.
              Was wirklich toll an dieser Verfilmung ist, dass sie sich mehr Zeit für die thailändische Seite nimmt, Helfer wie Navy Seals, und dadurch nicht dem "White Savior Complex" unterliegt.
              Trotzdem hatte ich gewisse Eckdaten und Informationen nur aus der Dokumentation und kann mir vorstellen, dass man ohne diese eben ein wenig verloren ist.
              Die Dramatik der Rettungsmission wird aber sicherlich durch beide Filme deutlich.
              Ich kann dennoch nur jedem die Doku ans Herz legen.

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              • 7
                Cheshirescalli 03.05.2023, 21:28 Geändert 03.05.2023, 21:35

                Die geerdete Variante von Superbad mit weiblichen Hauptcharakteren. Locker, lustig, aber nie dämlich. Was will man mehr von einer Teenie-Komödie?! Die beiden Darstellerinnen und ihre Charaktere sind super sympathisch und wachsen einem während des Films ans Herz, wodurch auch die etwas dramatischeren Szenen wirken.
                Hat mir wirklich gut gefallen.

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                • 7
                  Cheshirescalli 28.04.2023, 21:40 Geändert 09.04.2024, 01:37

                  Ich hatte wirklich "Angst" vor dieser Verfilmung. Die Trailer sahen irgendwie schrecklich aus und ich wusste nicht wirklich, was ich von dem Look halten sollte. Und so bereitete ich mich auf einen seelenlosen Film vor, der komplett an mir vorbei ziehen würde.
                  Falsch gedacht.
                  Ehrlich gesagt bin ich wirklich berührt von dem, was hier gemacht wurde. Es wird so liebevoll mit dem Original-Material, aber auch mit der Animationsvorlagen umgegangen, wie schon lange nicht mehr in den Realverfilmungen aus dem Hause Disney. Ich mag auch den Look - eine Mischung aus Fluch der Karibik, Jumanji ('95) und realen Aufnahmen von wunderschönen Küsten.
                  Ich hätte gedacht, dass mir das alles zu farblos ist, aber der Film wirkt vollkommen anders, als in den Trailern.
                  (Achtung Spoiler)
                  Zudem muss ich noch erwähnen, dass ich den Disney Animationsfilm liebe, auch wenn mir die Kontroversen vollkommen bewusst sind. Hier merkt man stark, dass der Film eben diese versucht wieder gut zu machen. Man bekommt eine würdevolle Tiger Lily, einen bunt gemischten Haufen an verlorenen "Jungs" und Wendy wird mehr in den Mittelpunkt gerückt. Aber nichts davon wirkt aufgesetzt oder unangenehm. Besonders liebe ich, dass die ganze Eifersuchtsthematik zu Grabe getragen wurde.
                  Guckt man den Film von 1953 sollte einem auffallen, dass alle weiblichen Charaktere damit beschäftigt sind sich zu streiten, vorzugsweise um Peter. Wenn ich das bei Tinkerbell damals noch irgendwie niedlich fand, und ihren character arc im Original rund um die Liebe fantastisch finde, so verkommt Wendy dabei doch zu einem ziemlich nervigen Charakter. Bei dieser Verfilmung sieht das vollkommen anders aus und so macht der Titel "Peter Pan & Wendy" auch mehr Sinn.
                  Mir ist durchaus bewusst, dass das hier kein perfekter Film ist. Es gibt durchaus cheesy Momente, die man akzeptieren muss, die aber auch nur ein paar Sekunden andauern. Auch die CGI-Effekte wirken nicht immer nahtlos, und tiefere Charaktermomente werden schnell wieder aufgelöst.
                  Aber betrachtet man diese Fehlerpunkte alle im Rahmen eines Märchenfilms, sind sie alle nur halb so schlimm.
                  Und genau das ist "Peter Pan & Wendy": Ein abenteuerliches Märchen im rauem Look, mit theaterhaftem Anfang, einem liebevollen Mittelstück und einem kindgerechten Ende.
                  Wer Jumanji ('95), Hook ('91) oder Märchenfilme im Allgemeinen liebt, sollte hier einen Blick rein werfen.

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                  • 8
                    Cheshirescalli 17.04.2023, 21:42 Geändert 17.04.2023, 21:44

                    Ein Anti-Kriegs-Film mit sehr wenig Kriegsszenen, aber dabei bitterböse und für mich persönlich nur schwer zu ertragen. Wenn gerade zu Beginn auch hier und da ein paar Rhytmusprobleme bemerkbar sind, schmälert dies meiner Ansicht nach nicht die Gesamtheit der Aussage des Films. Alles was ich die ganze Zeit über denken konnte war: Was für ein abgefuckter Zirkus unsere Welt ist.

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                    • 7 .5

                      Der neuste Film der Cartoon Saloon Studios ist Mal wieder voller Herzenswärme.
                      Wer die anderen Filme "The Secret Of Kells", "Melodie des Meeres" oder "Wolfwalker" mochte, kann hier auf jeden Fall einen Blick wagen.
                      Zu Beginn wirkte der Film für mich etwas schlichter gestaltet als seine Vorgänger, das ändert sich aber etwas, sobald der Film seinen Handlungsort wechselt.
                      Trotzdem muss man sagen, dass dieser hier der kindlichste Vertreter der Cartoon-Saloon-Filme ist. Auch die Musik kommt hier etwas kürzer, als bei den anderen Filmen, was sehr schade ist.
                      Alles in allem hält dieses Studio aber ganz klar sein Niveau! Immer magisch, immer sehenswert!

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                      • 5 .5

                        Irgendwie spannend, aber hinten raus leider enttäuschend.
                        Ich finde, zu Beginn baut sich die Spannung, als auch die Story an sich, gut auf. Besonders die Besetzung ist hier sehr gelungen, meiner Meinung nach. Aber dann dreht sich alles ziemlich lange im Kreis, ohne auch nur ein wenig mit den Erwartungen des Zuschauers zu spielen.
                        Zugegeben - wenn man in einen M. Night Shyamalan Film geht, erwartet man irgendwie ein übernatürliches Element. Doch dieses wird hier relativ schnell offen gelegt - die Frage ist eben nur, ob man daran glaubt oder nicht. Und das Problem daran ist, dass mir bewusst ist, dass ich einen M. Night Shyamalan Film schaue. Ich erwarte also diese übernatürliche/göttliche Komponente, weshalb der Film sich dann einfach nur zieht und keinerlei Überraschungen mehr bereit hält.
                        Für mich wäre der spannendere Twist hier tatsächlich das Fehlen eben dieser Komponente gewesen. Damit hätte man dann auch das Thema der Leichtgläubigkeit, das Verbreiten von Falschmeldungen, als auch Fanatismus behandeln können.
                        Aber so bleibt der Film für mich nur reines Mittelfeld.

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                        • 8

                          Das Avatar2 für Kinder :D
                          Ich hätte tatsächlich nicht gedacht, dass mich dieser Film so sehr überzeugt. Natürlich ist es sehr vorhersehbar wo hin die Reise geht, aber das schadet meiner Ansicht nach gar nicht. Man bekommt eine ordentliche Portion Moby Dick, charmante Charaktere und wunderschöne Animationen. Und der Score und die Message sind auch nicht zu unterschätzen! Sehr sehenswert.

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                          • 5 .5

                            Ein bisschen schade.
                            Ich mochte den Anfang, den Bezug zu Traumata und psychischen Erkrankungen. Auch die Stimmung und die Horroreffekte fand ich durchaus ansehnlich.
                            Leider geht es dann ziemlich bergab und hat dazu noch einen bitteren Beigeschmack.
                            - Eventuelle Spoilerwarnung ab hier -
                            Dass alle Nebencharaktere sich durchweg wie Arschlöcher benehmen, kann ich für einen 0815 Horrorstreifen vielleicht noch akzeptieren, auch wenn es mich nervt.
                            Abgesehen natürlich von ihrem Exfreund, was auch vollkommen klischeemäßig ist.
                            Aber viel schlimmer find ich die unterschwelligen Aussagen, die der Film trifft.
                            Vorab sei gesagt: Ich brauche kein Happy End für einen Horrorfilm und ich brauche auch nicht unbedingt eine tiefere Botschaft.
                            Aber dieser Film hat sich nun einmal dem Thema der psychischen Erkrankungen angenommen, was er am Ende aber daraus macht, ist ziemlich fatal.
                            Dass alle in Rose Umfeld sie nicht verstehen und ihr kein Gehör schenken, konnte ich noch als Überspitzung der gefühlten Situation verstehen. Dass sie sich ihrem Trauma stellen muss, um es zu besiegen, ist natürlich vorhersehbar, aber auch logisch.
                            Dass sie sich dafür isolieren muss, war hier schon der erste Knackpunkt. Dass sie es dann aber nicht einmal schafft - es also komplett egal ist, was sie versucht zu tun, sie ihrer Psyche aber auf keinen Fall entkommt, bzw. das Wesen nicht aus ihrer eigenen Psyche vertreiben kann. Und dass die einzige Lösung für jemand Traumatisierten quasi nun ist, dass er komplett austickt und andere Menschen verletzen muss, halte ich für ziemlich fraglich.
                            Wenn dieses ganze Thema dabei nicht so mitschwingen würde, könnte ich "Smile" vielleicht eine 6,5/10 als reinen Gruselstreifen geben. So bleibt es bei einer 5,5.
                            Da kann man nur hoffen, dass es vielleicht einen zweiten Teil geben wird, bei dem das Ende glimpflicher verläuft.

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                            • 5 .5

                              1. Los 36 (Lot 36) - 5/10
                              2. Friedhofsratten (Graveyard Rats) - 6,5/10
                              3. Die Autopsie (The Autopsy) - 7,5/10
                              4. Das Äußere (The Outside) - 6,5/10
                              5. Pickmans Modell (Pickman's Model) - 5,5/10
                              6. Träume im Hexenhaus (Dreams in the witch house) - 5/10
                              7. Die Besichtigung (The Viewing) - 4,5/10
                              8. Das Rauschen (The Murmuring) - 5,5/10

                              Gesamtwertung: 5,5/10

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                                Cheshirescalli 29.10.2022, 21:35 Geändert 29.10.2022, 21:35

                                "Come Play" kann einige nette Ideen aufweisen, spielt diese aber leider nicht komplett aus. Ich würde behaupten, das hier ist ein sehr harmloser Horrorfilm, denn wenn man im Nachhinein drüber nachdenkt, ist nicht wirklich etwas passiert.
                                Die Ähnlichkeit zu "The Babadook" ist natürlich groß, leider schwimmt "Come Play" im Gegensatz mehr an der Oberfläche seiner emotionalen Themen. Das Art-Design der Kindergeschichte hat mir wirklich gut gefallen und auch das Ende fand ich in Ordnung. Leider hatte der Film mich schon ungefähr 20min vor Ende verloren, da er sich es mit manchen Erzählweisen einfach zu einfach macht.

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                                  Cheshirescalli 27.10.2022, 21:29 Geändert 27.10.2022, 21:39

                                  Hiermit hätte ich als Kind mit Sicherheit meinen Spaß gehabt. Aber es bleibt ein wenig fraglich, ob ich ihn hätte sehen dürfen.
                                  Der Film richtet sich klar an Kinder, ist aber gleichzeitig dafür manchmal fast schon zu unheimlich. Ich sag mal so: Man merkt den Sam Raimi Einfluss.
                                  Ansonsten kann er grandiose und kreative Ausstattung und Sets vorweisen, die beim Schauen einfach Spaß machen, egal wie alt man ist.
                                  Leider ist die Erzählweise für ein älteres Publikum etwas holprig und vorhersehbar, aber für seichte Unterhaltung immer noch gut genug.
                                  Ich würde behaupten, ohne Kinder zu haben, dass man abwägen muss, wie viel die eigenen Sprösslinge an Horror vertragen. Ansonsten ist das ein toller Kinder-Halloween-Horror-Film.

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                                    Cheshirescalli 26.10.2022, 20:56 Geändert 26.10.2022, 21:02

                                    Leider wieder ein Streifen, der mir nicht unbedingt zugesagt hat, denn man weiß mal wieder ab den ersten Minuten wo die Reise hin geht. Vielleicht hätte man das noch verkraften können, wenn (Spoiler) die Protagonistin auch nur den Hauch einer Chance gehabt hätte und dadurch Spannung entstanden wäre. So waren ihre Handlungen für mich einfach nur unnachvollziehbar.
                                    Ich würde jetzt mal behaupten, ich verstehe die "Metaphern", die der Film aufzeigt, leider bleibt mir die, wenn denn überhaupt vorhanden, Moral etwas schleierhaft.
                                    Ich persönlich war ehrlich gesagt ziemlich genervt von der Enkelin, da sie einfach früher handeln hätte müssen. Schon klar - typische Horrorfilmkrux à la "Wir teilen uns auf". Aber für meinen Geschmack waren die Warnzeichen einfach zu eindeutig. Oder vielleicht bin auch nur ich das, da ich diese Bindung und das Verantwortungsgefühl nicht besitze - who knows...

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                                      Cheshirescalli 25.10.2022, 22:23 Geändert 20.09.2023, 01:16

                                      Der Film geht maximal als TV-Kriminalfall mit Horrorende durch. Sehr langweilige Geschichte und Erzählweise, auch wenn der Ansatz das Böse als Wunder zu verkaufen ganz nett war. Leider wurde jegliche Spannung bereits in den ersten Minuten genommen, da sie uns, dem Zuschauer, bereits zeigen was es hier mit dem Bösen auf sich hat. So dürfen wir 80 Minuten lang den Charakteren dabei zusehen, wie sie auf etwas reinfallen, bzw. etwas herausfinden, was wir längst wissen.
                                      Vielleicht wäre das nicht so schlimm, wenn die Horroreffekte Wirkung hätten, leider wirken sie aber sehr billig. (Bis auf das Creature-Design am Ende - das hat mir durchaus gefallen.)
                                      Vielleicht geeignet für jemanden, der noch nie in seinem Leben einen Horrorfilm gesehen hat und sehr auf das ganze Kirchenthema steht. Ich weiß nicht :) ...

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                                      • 6 .5

                                        Ein sehr einnehmender kleiner Film, der stark an "The Babadook" erinnert, aber mit einem ein wenig anderen Thema. Wem der Babadook gefallen hat, wird hier ran sicherlich auch Interesse haben. Fast Kammerspielartig erzeugt der Film eine wahnsinnig unangenehme Atmosphäre. Sehr sehenswert für alle, die nach einem etwas anderen/ tiefgreifenderem Horrorfilm suchen.

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                                        • 4 .5

                                          Schade, das hier hätte gut werden können. Das Setting und die Atmosphäre sind vielversprechend und auch die anfängliche Geschichte hätte viel zu bieten gehabt. Leider verläuft sich der Film irgendwie und wird immer wirrer. Gar nicht im Sinne von, dass man der Handlung nicht mehr folgen kann. Sondern dass man immer mehr das Gefühl bekommt, dass mit den Ideen die da waren zu Beginn und der Handlung an sich, nicht so recht gewusst wurde, wie man damit umgehen soll. Zudem wirken die Gruseleffekte oft auch sehr billig.
                                          (Spoiler: Schattenwesen und herumfliegende Menschen haben hier oft nicht den gewünschten Effekt, zumindest nicht auf mich.)
                                          Wirklich schade. Besonders das Ende ist dann auch nochmal sehr enttäuschend, finde ich. Keine Sehempfehlung von mir.

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                                          • 6

                                            Ehrlicherweise war ich nicht sicher, ob ich "Niemand kommt hier lebend raus" mit 5,5 oder 6,0 bewerten soll. Da ich aber in den letzten Tagen vor allem eher schlechtere Horror-Vertreter begutachten durfte, hat mich der hier doch positiv überrascht - deshalb der halbe Extrapunkt.
                                            Ein kleiner Genremix, der es aber nicht übertreibt, durchaus Spannung aufbaut und wirklich gut aussieht.
                                            Vielleicht sind eins, zwei kleine Punkte etwas unausgegoren, das finde ich im Endeffekt aber nicht allzu schlimm, möchte aber jetzt hier auch nicht zu viel vorwegnehmen.
                                            Sicherlich kann man als Horror-Kenner hier nicht erwarten, dass das Rad neu erfunden wird, aber immerhin gibt es viele Möglichkeiten und Fährten, die dem Zuschauer geboten werden.
                                            Durchaus einen Blick wert.

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                                            • 4 .5
                                              Cheshirescalli 21.10.2022, 21:19 Geändert 22.10.2022, 21:20

                                              Eher ein 0815-Vertreter der Exorzismus-Filme. Ausstattung und Makeup sind ganz nett. Geschichte und Schauspiel werden mit zunehmender Lauflänger aber immer unglaubwürdiger/unauthentischer, wodurch ziemlich viele Schreckmomente etwas lächerlich wirken.
                                              Klare Anspielungen an "Der Exorzist" und Ähnlichkeiten mit "Evil Dead" sind zwar erkennbar, schaffen es aber nicht ihren Vorgängern gerecht zu werden.
                                              Ein Totalausfall ist es aber nicht. Wer noch nicht allzu viele Dämonen-/Exorzismus-Filme gesehen hat, wird hiermit vielleicht trotzdem Spaß haben.

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                                              • 5 .5

                                                Der Film ist Story-mäßig nicht wirklich gut, aber auch nicht wirklich schlecht.
                                                Er erinnert von der Atmosphäre her sehr an "Die Geistervilla" (2003), besonders durch Humor, Charaktere und Setting.
                                                Aber was wirklich gut ist, ist die Ausstattung. Also nicht überragend, aber wenn man wie ich, sich nach jedem bisschen Halloween-Zauber verzehrt, kann dieser Film einem diesen auf jeden Fall Ausstattung-technisch liefern.
                                                Was ich persönlich für ziemlich überholt halte, ist das Vegan-bashing, aber ¯\_(ツ)_/¯ ...

                                                Kann man sich zur Halloween-Zeit ruhig anschauen, wenn man eine Schwäche für dieses Fest hat.

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                                                • 5 .5

                                                  Ein kleines Lied über das Erwachsenwerden, das Frau-sein und das Leben an sich.
                                                  Ich mochte die Thematik und das Schauspiel.
                                                  Ich glaube aber, es hätte diese Terrence-Malick-Optik/-Aufmachung nicht gebraucht.
                                                  Ein Horrorfilm ist es allerdings auf jeden Fall nicht, trotz ein paar blutiger Szenen.
                                                  Vielleicht eher ein Märchen für Erwachsene.
                                                  Muss man wohl irgendwie mögen und sich drauf einlassen.

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                                                  • 5

                                                    Wieso hoffe ich überhaupt noch auf eine gelungene Realverfilmung? Dabei wirkte das hier alles so vielversprechend. Pinocchio sieht niedlich animiert aus, Tom Hanks, Robert Zemeckis, Cynthia Erivo und Luke Evans - kann das schlecht werde? Ja, es kann.
                                                    Natürlich ist das hier keine Vollkatasrophe, ganz klar. Aber trotzdem schaffen sie es einfach nicht die animierte Vorlage SINNVOLL zu erweitern.
                                                    Geniale Szenen und Situationskomik werden gestrichen und durch Figuren und Songs ersetzt, die es nicht gebraucht hätte. Hier und da wird der Handlungsverlauf leicht verändert, damit man nicht 1:1 den selben Film schaut und fertig ist die Neuauflage von Pinocchio.
                                                    Dabei wäre der Zauber doch so greifbar gewesen. Schaut man sich das Original von 1940 an, bekommt man einen kleinen feinen Film, ganz nach traditioneller Disneymanier. Wieso nimmt man diese Geschichte nicht und schmückt sie SINNIG aus, sodass man einen Mehrwert hat, über das Medium bzw. die Animationsart hinaus. Ich verstehe es nicht.
                                                    Und es ist ja nicht so, als hätte Disney diese Art von Arbeit noch nie hinbekommen. Guckt man sich die Broadway/Musical-Versionen von Die Schöne und das Biest, Die kleine Meerjungfrau, Der König der Löwen oder zuletzt Die Eiskönigin an, bekommt man eben genau das. Es bleibt alles erhalten, was das Original so wundervoll macht, aber die Charaktere bekommen mehr Tiefe, durch neue Songs oder das Ausschmücken von Hintergrundinformationen. Wieso macht das keiner bei den Realverfilmungen?
                                                    Nun muss ich wohl all meine Hoffnung in Arielle und die Zusammenarbeit von Lin-Manuel Miranda und Alan Menken legen.

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