Cheshirescalli - Kommentare

Alle Kommentare von Cheshirescalli

  • 6

    Auch hier muss man sagen, dass von der Vorlage nicht mehr viel bleibt.
    Das ist keine Katastrophe, aber wenn es um Märchenverfilmungen geht, immer etwas merkwürdig, meiner Meinung nach. Man bekommt eben nicht das, was drauf steht.
    Im Original-Märchen von H. C. Andersen heißt es: "Diese Galoschen haben die Eigenschaft, dass jeder, der sie anzieht, sogleich an die Stelle oder in die Zeit versetzt wird, wo er am liebsten sein möchte. Jeder Wunsch in Hinsicht auf Zeit oder Ort wird augenblicklich erfüllt..." - das ist in diesem Film vollkommen anders.
    Hier erfüllen sie jedem die eigenen Vorstellungen von Glück.
    Ich kann verstehen, warum man sich im Film auf nur eine Geschichte beschränkt, damit man sich an die Hauptcharaktere gewöhnt. Aber warum man mal wieder nicht eine der 4 Geschichten vom Original genommen hat, und sie abgewandelt, verändert oder ausgeschmückt hat, ist mir erneut schleierhaft. Stattdessen bekommt man ein märchen-typisches Setting samt Schloss und Prinzessin.
    Mal abgesehen von der Vorlage ist diese Verfilmung aber gar nicht so schlecht. Das Schauspiel ist glaubhaft und gut, und nichts ist zu sehr gewollt, wie es bei anderen neuen Verfilmungen so manches Mal der Fall ist. Besonders Luise von Finckh hat mir gut gefallen, und auch Annette Frier und Inka Friedrich als Frau Sorge (Original: die Trauer) und Frau Glück (Original: Abgesandte des Glückes) machen ihre Sache gut.
    Kann man sich also ruhig mal angucken, ohne Erwartungen vom Original.

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    • 5 .5

      Für mich persönlich eine Enttäuschung, da ich das Original-Märchen sehr gern mag. Aber grundlegend ganz ok. Wenn es einem an Märchen-Nachschub fehlt, kann man sich dieses Filmchen durchaus mal ansehen. Besonders Nina Kaiser und Jascha Rust bringen eine sympathische Märchen-Stimmung rüber.
      Allerdings weiß ich nicht, warum man sich hier eine vollkommen neue Geschichte ausgedacht hat, anstatt die vorhandene auszuschmücken, aber naja...

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      • 6 .5

        Auch wenn hier von der Geschichte der Vorlage nicht mehr allzu viel bleibt, muss ich sagen, dass mir dieser Märchenfilm sehr gut gefallen hat. Wenn man keine 1:1 Verfilmung des Märchens von Johann Wilhelm Wolf erwartet, kann man eigentlich nur positiv überrascht werden. Natürlich sind manche verwendeten Motive etwas einfallslos, weil man sie eben schon aus anderen Märchen kennt - da wird zum Beispiel das springende Wasser zur Quelle des Lebens, aber sei's drum! Da alles schauspielerisch und emotional nachvollziehbar und gut umgesetzt bleibt, kann man die vielen Änderungen gut hinnehmen.
        Besonders nachdem ich gestern die Verfilmung von "Schneewittchen und der Zauber der Zwerge" gesehen habe, war dieser Film hier ein gutes Beispiel dafür, dass weniger wirklich manchmal einfach mehr ist!

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        • 3 .5
          Cheshirescalli 15.12.2020, 21:44 Geändert 17.01.2021, 19:40

          Das war leider gar nicht mein Fall... Hier hat man versucht Hollywood nachzueifern und einen Fantasy-Film zu kreieren - das klingt grundlegend natürlich nicht schlecht, funktioniert für mich leider nur gar nicht.
          Tolle Kulissen/ Drehorte, schöne Kostüme und sympathisch besetzte Zwerge - alles gute Voraussetzungen.
          Leider hört die gute Besetzung für mich da auch schon auf. Tijan Marei als Schneewittchen ist in jeder Szene schwankend - und zwar dazwischen ob sie eine Märchen-Prinzessin oder eine hochnäsige Göre spielt. Das hat auch nichts mit starkem Charakter-Development zu tun, meiner Meinung nach, sonder einfach nur mit mittelmäßigem Schauspiel. Der größte Besetzungs-Fehler ist aber, meiner Meinung nach, Ludwig Simon. Kein Schauspiel, und ein einziges Wegnuscheln der mitunter unangenehmen Dialoge.
          Ich mag eigentlich gar nicht solch bösen Kommentare schreiben, aber es passiert bei diesen Neuverfilmungen immer wieder, dass über das Ziel hinaus geschossen wird.
          Ja, die Kamera wirkt wie bei einer großen Hollywood-Produktion - geht nur leider nicht d'accord mit Schauspiel und Dramaturgie.
          Zur Dramaturgie muss ich noch einen besonders schlimmen Punkt ansprechen - und zwar die Musik. Diese wurde so fehlerhaft ausgewählt, dass es meistens einfach nur lächerlich ist.
          Fazit: zu 94% Cringe, 2% Enttäuschung, 2% gähnende Langeweile, 2% schöne Bilder... Schade.

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          • 4 .5

            Oh wei...
            Wenn man diesen Film auf stumm schaltet und sich im Hintergrund den Nussknacker-Soundtrack anmacht, bekommt man ein schön anzusehendes Schauspiel der Farben. Überwiegend leider aus dem Computer, aber das ist ja mittlerweile fast Standart.
            Aber die Story und die Charaktere gehen einfach gar nicht... Außer vielleicht für die ganz kleinen Zuschauer.
            Ein Nussknackerfilm ohne Nussknacker... Keine Ahnung was man sich dabei gedacht hat.

            Look 8/10
            Handlung 4/10

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            • 8 .5

              Farbenfroh, kitschig und modern - das ist The Prom. Kein Wunder, dass sich Ryan Murphy dieses Musical ausgesucht hat - es ist sozusagen sein Glee 2.0. Und dabei erschafft er eine Art zweites, moderneres Hairspray. Ich liebe es.

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              • 6 .5
                Cheshirescalli 12.11.2020, 22:37 Geändert 08.10.2023, 01:59

                Naja, schade... Leider wurden viele Befürchtungen wahr, aber schmerzhaft war es nicht.
                Ich mag den Look - Ausstattung, Settings und Kostüme sind sehr liebevoll und erinnern stark an die Harry Potter Filme.
                Besonders den Anfang mochte ich. Auch wenn ich das skandinavisch/folklorische aus dem Original-Film gern mag, stört mich die Änderung hier nicht.
                Wie Oma und Enkel eine Bindung aufbauen ist süß und märchenhaft gemacht.
                Auch dass der Oma Heiler-Wissen und -Kräfte zugeschrieben werden finde ich nett - hätte man aber noch mehr drauf eingehen können.
                Das Hotel ist ein kleiner Hingucker, wobei aber leider ab der Ankunft dort, der Film immer mehr an Charme verliert.
                Ich freue mich über CGI-Mäuse, wenn dafür keine echten zum Einsatz kommen, sehe aber doch noch lieber Animatroniks - aber ich weiß auch, dass das eben nicht ganz zeitgemäß, und Baby-Yoda eine Ausnahme ist.
                Am meisten enttäuscht bin ich leider von den Hexen. Der Grund für ältere Zuschauer, sich den Film von 1990 noch einmal anzusehen, sind neben der Nostalgie nun einmal die handgemachten, schauerlichen Effekten, die in jeder abgedrehten Kameraeinstellung Spaß machen. Manchmal erhascht man einen Hauch davon, wenn Anne Hathaway etwas länger in die Kamera stiert, mit den dunklen großen Augen und dem riesigen Maul - leider aber eben meistens viel zu kurz. Man hätte die Scheußlichkeit hier einfach weiter treiben können. Manchmal kann man Kindern doch ein wenig was zutrauen, und das macht der alte Film eben.
                Auch dass die ganzen anderen Hexen komplett farblos bleiben ist eine verpasste Chance. Natürlich ist das Ende mit der Sekretärs-Hexe, die gut wird, nicht Vorlagen-Getreu, aber dadurch bekommen wir einen Einblick in die Hexengemeinschaft untereinander. Anne Hathaway agiert hier zumeist allein, oder mit einer stummen Armee hinter sich...
                Auch wenn die 90er-Verfilmung manchmal etwas holprig ist, und nicht mehr für alle Kinder heutzutage funktioniert, bietet die neue Verfilmung leider nicht wirklich eine Alternative... Aber ich kann mir eben auch vorstellen, dass wenn man den alten Film nicht kennt, ein Kind zwischen 10 und 12 an diesem Streifen seinen Spaß haben kann.
                Fazit: Nichts für Nostalgiker, die mit dem Film von 1990 groß geworden sind, sondern eher für das jetzige jüngere Publikum.

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                • 4
                  Cheshirescalli 01.11.2020, 22:22 Geändert 01.11.2020, 22:23

                  Also ich kann mit Verlaub behaupten, dass ich so etwas noch nie gesehen habe. Zwischen Entsetzen, Fassungslosigkeit und lautem Gelächter über gähnende Langweile war alles dabei.
                  Ich kann dem Film einfach nicht mehr als 4 Punkte geben, aber die Bezeichnung "uninteressant" trifft es auf jeden Fall nicht ganz... xD
                  Und unbedingt den Abspann gucken, um dem Ganzen die Krone aufzusetzen!

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                  • 6
                    Cheshirescalli 30.10.2020, 13:17 Geändert 30.10.2020, 13:17

                    "Fright Night" trifft auf "In the Heights" - klingt spaßig und das ist es zu Beginn auch. Doch mit zunehmender Laufzeit wird einem klar, dass sich dieser Streifen vor allem an ein jüngeres Publikum richtet - so ist das Ende dann doch etwas cringig (mir fällt kein besseres Wort ein :D)
                    Trotzdem kann jeder an Vampires vs. the Bronx Spaß haben! Eine lockere Atmosphäre mit nicht allzu typischen Setting für Vampirfilme, dazu ein wenig Gesellschaftskritik und ein charmanter Cast.

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                    • 8 .5

                      Vorab sei gesagt, dass jedem dem Spuk in Hill House nicht gefallen hat, erst gar nicht mit dem Nachfolger anfangen muss!
                      Ebenso wie bei dem Vorgänger darf man natürlich auch hier keinen reinen Horror oder Grusel erwarten und das ist auch gut so.
                      Denn, seien wir mal ehrlich, unter jedem menschlichen Horror liegt Schmerz und Trauer begraben, und genau diese Geschichte erzählt Spuk in Bly Manor.

                      Mir persönlich hat aber Spuk in Hill House noch ein klein wenig besser gefallen, was aber pure Geschmacksache ist!
                      In Hill House ging es um Angst, sich dieser zu stellen, Verständnis und Liebe.
                      In Bly Manor geht es um Verlust und Besitz, Loslassen und Festhalten, Hochmut und Neid, Gerechtigkeit und Schuld, Aufopferung und natürlich um Liebe.
                      Das alles verwebt zu einer traurig schönen Geschichte, die dem aufmerksamen Zuschauer viel erzählen kann.
                      Ein Schauermärchen eben, aus dem jeder seine Lektionen ziehen kann oder eben nicht.

                      Mir persönlich gefällt diese Vermischung der Genres total, wie auch beim Vorgänger. Obwohl es mir eben schwer fällt, es so zu nennen, da die Genres sich im echten Leben so gleichen und eigentlich nicht zu trennen sind.
                      Ich hoffe, von dieser Art Serie bekommen wir noch mehr zu sehen!

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                      • 5

                        Schade - der Film fängt relativ solide an, verläuft sich dann aber leider in seinen Handlungssträngen zu sehr und verpasst so den Moment, an dem er sich hätte steigern müssen. Der Showdown kommt zwar am Ende, aber eben zu spät.
                        Durch den verschenkten Spannungsaufbau fehlt es dem Film leider an Nervenkitzel und Schrecken, für mich zumindest.
                        Aber ich finde trotzdem, dass er besser war, als ich erwartet hatte. Ein mittelmäßiger B-Movie, der aber nicht vollkommen Banane ist, und als erster Horror-Film für Teenies sich sicherlich gut eignet.

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                        • 8 .5
                          Cheshirescalli 02.10.2020, 16:53 Geändert 02.10.2020, 16:54

                          Ich werde in den nächsten Tagen mit der Serie zu diesem Film anfangen und dachte, eine Neusichtung wäre da angebracht.
                          Mir hat der Film beim zweiten Mal schauen noch mehr Spaß gemacht. (Vorherige Wertung 7,5)
                          Ich liebe einfach diesen irgendwie fast britischen Humor und dann eben das Thema - ich bin seit meinen Teenie-Tagen großer Vampir-Fan (und damit meine ich nicht Twilight!!! :P) und liebe einfach die unzähligen Anspielungen und die Vampir-Stereotypen an sich!
                          Für alle Vampir-/Horrorkomödien-Fans ein Muss!
                          Aber seit dem Taika Waititi so berühmt ist, hat den Streifen hier glaube ich so wie so schon jeder gesehen... ;)

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                          • 5

                            Normalerweise hätte ich wohl eher eine 4,5 gegeben, aber dadurch dass es ohne diesen Film das geniale Musical "Heathers" nicht geben würde, gibt es von mir einen halben Liebhaber-Punkt :D

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                            • 8

                              All diejenigen, die "Avatar - der Herr der Elemente" schmerzlich vermissen,
                              denen, den "Korra" als Erweiterung nicht ausgereicht hat oder auch schon wieder zu lange her ist
                              und alle, die gute Fantasy-Abenteuer lieben und vor Animationsfilmen/-serien nicht zurück schrecken,
                              wird "Der Prinz der Drachen" auf jeden Fall Freude machen.

                              Ich habe mich auf jeden Fall wieder einmal in die neue Welt von Aaron Ehasz verliebt.
                              Und kann nur hoffen, dass eine vierte Staffel bald folgt!

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                              • 7
                                Cheshirescalli 12.01.2020, 21:48 Geändert 12.01.2020, 21:48
                                über Dracula

                                Hätte die Serie insgesamt gern besser bewertet.
                                Leider nimmt sie für mich persönlich von Folge zu Folge ab.
                                Folge 1 - 8,5 Punkte
                                Folge 2 - 7,5 Punkte
                                Folge 3 - 6,5 Punkte
                                Besonders der moderne Ansatz wäre für mich nicht nötig gewesen. Es gibt genug modernisierte Adaptionen des Vampir-Genres. Eine atmosphärische, skurrile, hochwertige Umsetzung des Original-Stoffes, der einige Wendungen hinzugefügt wurden, wie wir es in der ersten Folge vor allem, geboten bekommen, wäre perfekt gewesen für meinen Geschmack. Schade.
                                Trotzdem aber keinesfalls eine schlechte Serie und unbedingt sehenswert. Nur eben ein wenig enttäuschend hinten raus.

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                                • 5

                                  Ich habe irgendwie das Gefühl der Film hätte mir besser gefallen müssen. Konnte aber irgendwie beim Schauen nicht dran bleiben und war komischerweise gelangweilt. Vielleicht war es der falsche Zeitpunkt... Deswegen aus dem unsicherem Gefühl heraus einen halben Punkt mehr - sonst wären es wohl nur 4,5 geworden.

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                                  • 6 .5
                                    Cheshirescalli 15.08.2019, 12:18 Geändert 15.08.2019, 12:29
                                    über Noah

                                    Auch wenn ich grundsätzlich nichts mit Religion am Hut habe, bin ich manchen Bibelgeschichten nicht abgeneigt. Darunter fallen vor allem Moses und Arche Noah.

                                    Die einzige Real-Verfilmung, die ich bisher von diesem Stoff gesehen habe, ist diese hier
                                    https://www.moviepilot.de/movies/arche-noah-das-groete-abenteuer-der-menschheit
                                    die ich mir als Kind unzählige Male angesehen habe.
                                    Nebenbei fällt mir auf, dass es da auf jeden Fall mal nach einer Neusichtung verlangt.

                                    Mr. Aronofsky geht das alles aber ganz anders an, als in der genannten Verfilmung.
                                    Hier wird aus Noahs Arche ein Fantasy-Epos.
                                    Obwohl diese Interpretation wohl irgendwie auf einem Comic basiert, aber davon weiß ich zu wenig, um dazu Genaueres zu sagen...

                                    Grundsätzlich finde ich diese Darstellung der Geschichte gar nicht schlecht. Letztendlich kriegt sie so den richtigen Platz, meiner Auffassung nach - Ein Märchen mit moralischem Kodex darf durchaus nach Fantasy-Film aussehen.
                                    So macht der Streifen Spaß und ist auch nicht schlecht anzusehen.
                                    Und auch wenn Steinriesen und Fabeltiere manchmal befremdlich wirken, habe ich mich schnell an sie gewöhnt und fand den Aspekt der Erlösung, der durch sie dargestellt wird, doch interessant zu verfolgen.
                                    Trotzdem hat der Film erzählerisch einige Schwächen. Ob diese der Vorlage oder Aronofsky entspringen kann ich nicht sagen.

                                    Meines Wissens nach durften Noahs Söhne ihre Frauen mit auf die Arche nehmen und aus ihnen entstammten laut Bibel die drei damals bekannten Völkerschaften.
                                    Da Noahs Geschichte aber viel Raum für Interpretation lässt, und in vielen Religionen so oder so ähnlich vorzufinden ist, will ich mich da nicht zu weit aus dem Fenster lehnen.
                                    Ich will einfach nur sagen, dass ich die ganze Geschichte um Ham doch sehr schwierig fand.

                                    Grundsätzlich kann man sagen, dass man Noah durchaus ansehen kann, wenn man den ganzen Bibelstoff nicht allzu ernst nimmt.

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                                    • 7 .5
                                      über Aladdin

                                      Ok, eins muss ich gestehen: Aladdin macht wirklich so viel Spaß wie alle sagen. Ich bin wirklich positiv überrascht, wenn auch hier und da noch ein paar Stolpersteine im Weg liegen, aber dazu später mehr.

                                      Auch das Remake des Märchens aus 1001 Nacht hält sich sehr nah an die Vorlage. Das ist hier aber gar nicht so dramatisch wie bei Der König der Löwen, denn man bekommt Schauspiel, Kostüm und Settings geboten.

                                      Ich werde ab hier sicherlich ab und an spoilern.

                                      Der Einstieg in die arabischen Nächte ist wirklich magisch gelungen, und so darf man die ersten 2 - 3 Minuten einfach alles mit den Augen erkunden.
                                      Dann wird es etwas holprig. Die Reihenfolge der Ereignisse zu Beginn des Films wurden doch sehr geändert und so werden Figuren anders eingeführt. In der Theorie nicht schlimm, funktioniert hier in der Praxis nur leider gar nicht.
                                      Kein magischer "Liebe-Auf-Den-Ersten-Blick"-Moment, kein gemächliches etablieren des Charakters von Jasmin, keine Zeit für den wichtigen "Vertraust du mir?"-Augenblick, der einfach mal so nebenbei passiert.
                                      Auch der danach folgende Song "Schnell weg" ist eher schlecht als recht. Kann man die neue Abmischung im O-Ton noch ertragen, ist es gesanglich in der deutschen Fassung eher schwer. Auch die Inszenierung schlägt hier leider fehl, inklusive fehlplatzierter Slow-Motion..

                                      Über Jafar möchte ich eigentlich kein wirkliches Wort verlieren. Ist seine Figur im Zeichentrickfilm ein langer, hagerer, irrer, angsteinflößender Großvisir und Zauberer mit einer fabelhaften deutschen Synchronstimme, verfällt er hier zu einem kaum ernstzunehmenden Antagonisten, der mehr weinerlich als fürchterlich ist.
                                      Zum Glück darf Jago wenigstens sprechen. Ich hatte befürchtet, dass wir nur einen roten, stummen Papagei im Hintergrund bekommen. In der deutschen Fassung hat er sogar seine Originalstimme.

                                      Ab dem Moment, in dem Aladdin in der Wunderhöhle ankommt, setzt bei mir die Disney-Magie ein. Auch wenn nicht alle Effekte in diesem Film gut gelungen sind (Will Smith sieht als Dschinn immer noch merkwürdig aus, und Abu will einem auch nicht so recht ans Herz wachsen) klappt das beim Teppich ganz wunderbar! Und das Feuerwerk, welches der kleine Freundschaftsdienst bietet macht so viel Freude, wie ich sie wohl noch nie in einem Live-Action-Remake empfunden habe, selbiges gilt für den Auftritt von Prinz Ali - Musical-Freunde kommen auf jeden Fall auf ihre Kosten.

                                      Wer auch immer auf die Idee kam, Will Smith als Dschinni zu besetzen, dem Danke ich wirklich. Durch ihn fühlte sich der Film wirklich nach Kindheit und Disney an, und das auch noch so schön ungezwungen und gar nicht aufgesetzt.
                                      Das ist besonders beeindruckend, wenn man bedenkt, was für ein Erbe Will Smith dort antritt. Er schafft es aber, dem Dschinni so viel eigene Note zu geben, dass das Neue perfekt mit dem Alten verschmilzt.

                                      Auch mit der Besetzung von Aladdin und Jasmin bin ich durchaus zufrieden. Ich finde die beiden wirklich süß und Naomi zudem wunderschön.
                                      Aber sie werden einfach von Will Smith gnadenlos an die Wand gespielt.
                                      Und der Versuch die Figur von Jasmin mehr zu emanzipieren wirkt leider sehr gewollt.
                                      Naomi Scott macht dabei keine schlechte Arbeit, es sind eher die Szenen, die ihr geschrieben wurden. Da wirkt die gezeichnete Jasmin wesentlich stärker, auch wenn sie am Ende nicht selbst Sultan wird, wenigstens macht sie einfach den Mund auf und muss nicht erst darüber singen, bevor sie es so halb tut. Naja.

                                      Leider kommen wir dann zum Fest, dass am Abend statt findet. Es hätte so schön sein können, aber der nächste Stolperstein rollt mit der Bollywood-Breakedance-Tanznummer auf einen zu. Das ist leider zu viel des Guten.
                                      Ich verstehe den indischen Einfluss bei Jasmin und Agrabah so wie so nicht, aber gut.

                                      A Wohle New World... Hier wird besonders deutlich warum es sich lohnt, den Film im O-Ton zu schauen. Ich verstehe wirklich nicht, warum bei den meisten Disney Remakes bei der deutschen Synchro das Gesinge sogar für mich fremdschämig gemacht werden muss, und dann bekommt man noch nicht einmal den Original-Text. Leider ist das nicht einmal mit Lippensynchronität zu entschuldigen, da die Protagonisten kilometerweit entfernt mit dem Rücken zu uns mit dem Teppich weg fliegen. Einfach nur Unverständnis meinerseits.

                                      Naja, halten wir uns nicht mit Negativem auf.
                                      Fest steht: Der Film macht Spaß, ist eine leicht neue Version des Originals, toll Anzuschauen mit all den Farben, Kostümen und Choreografien, und im O-Ton eben ein klein wenig wertiger als in der Synchro.
                                      Aladdin kann man sich als Disney-Fan unbedingt mal ansehen. Alle anderen verpassen nichts. Werden aber sicher nicht vollgekitscht wie bei Die Schöne und das Biest oder gelangweilt wie bei König der Löwen.

                                      Wenn die paar Stolpersteine noch weg fallen, dann kann es meinet wegen gern so mit den Remakes weiter gehen! Auch wenn ich natürlich weiß, was für ein billiges Spiel das ist - ja ja ja...!

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                                        Cheshirescalli 03.08.2019, 22:53 Geändert 03.08.2019, 22:55

                                        Theoretisch hat mir Smallfoot wirklich gut gefallen. Praktisch kann ich es einfach wirklich nicht leiden, wenn neumodische Popsongs in Animationsfilme gepackt werden, in denen das Setting nach etwas anderem verlangt. Wieso hätte man die Songs der Yetis nicht ein wenig an ihr steinzeitliches Leben anpassen können? Eine Trommel hier, ein paar Volksgesänge im Hintergrund dort... Schade. Verspieltes Potential für mich.
                                        Trotzdem darf man die Story hier nicht unterschätzen. Eine grundlegend wichtige und aktuelle Botschaft leicht verdaulich verpackt für kleine und große Zuschauer. Kann man wirklich mal machen.

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                                          Cheshirescalli 23.07.2019, 20:11 Geändert 23.07.2019, 20:12

                                          Ach ja, ich weiß es doch auch nicht... War ich bislang noch ein großer Verfechter der Remakes und hatte durchaus meinen Spaß mit den Neuauflagen (außer mit Maleficent), sieht es hier ein wenig anders aus.
                                          Der negative und ernüchternde Wind ist natürlich auch mir im vornherein nicht entgangen. Trotzdem habe ich mich auf König der Löwen gefreut. Ist er auch nicht mein allerliebster Disneyfilm, ist er doch DER Disneyfilm meiner Kindheit. Vielleicht habe ich sogar keinen anderen Disney-Animationsfilm öfter gesehen.
                                          Egal wie man das mit den Real-Remakes sehen mag, jedes Mal wenn ich zu diesen Filmen ins Kino gehe, verbreitet sich bei mir die pure Magie. Selbst wenn ich nicht jedes Detail toll finde, muss ich bei jedem dieser Filme vor Rührung weinen.
                                          So eben auch hier. Natürlich sind die ersten 5 Minuten ein 1:1 Remake - das macht mir persönlich aber gar nichts. Das waren die 5 Minuten in denen der Film mich am meisten gepackt hat.
                                          Diese Animationen sind einfach atemberaubend und eben täuschend echt. Da lohnt sich der Kinobesuch aus meiner Sicht eben schon.
                                          Aber dann gibt es wieder so viele Dinge, bei denen diese Verfilmung aus meiner Sicht einfach fatale Fehler macht bzw. Änderungen vornimmt, die einfach für mich nicht funktionieren. Gefühlt hat der gesamte Film ein emotionales Timingproblem.
                                          Auch wenn das Original 30 Minuten kürzer ist, ist er aus meiner Sicht tiefgreifender.
                                          Es macht ein wenig den Anschein, als traue man der neuen Generation die schwierigen Szenen weniger zu, was ich persönlich sehr schade finde.
                                          Die deutsche Synchronfassung war für mich eine Achterbahn der Gefühle. Werden hier und da durchaus gute Stimmen besetzt, sind andere Entscheidungen nicht nachvollziehbar. Warum man zum Beispiel die Original-Synchronstimme von der erwachsenen Nala, nicht auch Nala sprechen lässt, ist mir ein Rätsel. Ihre Stimme ist aus meiner Sicht nicht gealtert.
                                          Um ehrlich zu sein, möchte ich die OV-Fassung gar nicht sehen - das Gesinge bei "Seid bereit", "Kann es wirklich Liebe sein" und dem neuen Song von Beyoncé waren in der deutschen Fassung schon schlimm genug und sollen in OV auch nicht besser sein, wie ich gehört habe.
                                          So sehr ich es liebe, wenn in den neuen Fassungen Charaktere, die Geschichte oder die Welt erweitert werden, hätte ich mir hier fast lieber einen kompletten Nachbau des Originals gewünscht. Ich kann gar nicht glauben, dass ich das sage, denn das spricht die Daseinsberechtigung dieser Filme noch mehr ab, aber das ist nun einmal das Gefühl, dass ich nach dem Schauen dieses Remakes hatte.
                                          Wenn man beispielsweise "Die Schöne und das Biest" oder "Cinderella" nimmt, hat man mit dem Original-Animationsfilm und dem Remake zwei verschiedene Filme. Ich kann entscheiden auf welchen ich mehr Lust habe oder welcher mir besser gefällt.
                                          Aber bei König der Löwen ist zu wenig anders, um ein eigener Film zu sein, und zu viel schlecht um dem Original wirklich Konkurrenz zu machen.
                                          Aber vielleicht muss man auch ehrlich mit sich selbst sein und sich eingestehen, dass dieser Film nicht ausschließlich für unsere Generation gemacht ist.
                                          Die Nostalgie lockt die Eltern an, der Film selbst ist für die Kinder. Ich hatte einen Vater mit seinem Kind im Kino neben mir und beide hatten sichtlich Spaß mit ihrem Kinobesuch. Und das ist wahrscheinlich das Wichtigste.
                                          Die Erfahrung des neuen König der Löwens möchte ich niemandem madigmachen, die Bildgewalt der Animation allein reicht aus für ein Erlebnis und hier und da gibt es süße neue Einflüsse.
                                          Wenn man sich aber nach diesem einmaligen Sehen dazu entschließt erneut König der Löwen zu schauen, würde ich jedem raten immer wieder zum Original zu greifen.

                                          (Und das mache ich jetzt auch direkt ;D)

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                                            - Striking Vipers 7,5/10
                                            - Smithereens 6,5/10
                                            - Rachel, Jack and Ashley Too 6/10

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                                              - USS Callister 8/10
                                              - Arkangel 8,5/10
                                              - Krokodil/ Crocodile 7/10
                                              - Hang the DJ 7/10
                                              - Metallkopf/ Metalhead 5/10
                                              - Black Museum 8,5/10

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                                                - Abgestürzt/ Nosedive 6,5/10
                                                - Erlebnishunger/ Playtest 7/10
                                                - Mach, was wir sagen/ Shut Up and Dance 8/10
                                                - San Junipero 7,5/10
                                                - Männer aus Stahl/ Men Against Fire 6/10
                                                - Von allen gehasst/ Hated in the Nation 6/10

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                                                  - Wiedergänger/ Be Right Back 8,5/10
                                                  - Böse Neue Welt/ White Bear 6,5/10
                                                  - Die Waldo-Kandidatur/ The Waldo Moment 6/10
                                                  - White Christmas 8/10

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                                                    Ich möchte Black Mirror nicht einfach nur eine Gesamtnote geben, dafür ist die Serie zu komplex und ich schätze jede Folge für sich genommen zu sehr.
                                                    Deswegen hier eine Bewertungsübersicht der Folgen + Staffelbewertung aus dem Durchschnitt.
                                                    Wer Black Mirror noch nicht versucht hat - tut es! Sie regt zum Nachdenken an, kann einem Angst einjagen und spielt mit Zukunftsfantasien, die vielleicht näher sind, als wir es gern hätten. Absolut sehenswert!

                                                    - Der Wille des Volkes /The National Anthem 7/10
                                                    - Das Leben als Spiel/15 Million Merits 7,5/10
                                                    - Das transparente Ich/The Entire History of You 8/10

                                                    "Wir haben Steinzeit-Instinkte, mittelalterliche Institutionen und Technologien, die uns gottgleiche Macht geben. Wir sind von der schieren Tatsache unserer Existenz überfordert und eine Gefahr für uns und den Rest des Lebens." - E. O. Wilson

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