Chionati - Kommentare

Alle Kommentare von Chionati

  • 9

    Zodiac - Die Spur des Killers (US - 2007)

    Jeder kennt den Film "Sieben" von David Fincher. Zodiac ist ebenfalls von ihm und er stellt hier ein 157-minütiges Bombastenwerk auf die Beine.

    Der Zodiac-Fall nach wahrer Begebenheit hat viele Besonderheiten, z.B. dass der Killer Polizei und Presse mit seinen Schreiben an der Nase herumführte. Sogar ein Telefonat in einer Liveshow ist enthalten. Er selbst behauptet 37 Morde begangen zu haben. Ermittlungsbehörden können sieben mit ihm in Verbindung bringen.

    Genug der Fakten. Die Charaktere bekommen hier eine besondere Tiefe, was die Informationen im Abspann noch bekräftigen. Jake Gyllenhaal spielt wie so oft, wenn er nicht gerade im Weltall unterwegs ist, überzeugend eine Rolle im journalistischen Bereich.
    Es ist ein Werk mit einer mitreissenden Atmosphäre, die das Feeling der 60er - 80er Jahre super einfängt und ich finde der Film wirkt am Besten bei den heissen Temperaturen. Momentan gefühlte 35 Grad - in der Nacht, passt perfekt zu dem Film.
    Nebenfrage? Kommt es nur mir so vor, oder wieso werden hauptsächlich Serienkiller der 70er Jahre verfilmt? Gab es da am Meisten oder die Gefährlichsten? Oder einfach nur die berühmt Berüchtigsten und spekaturlärsten, aussergewöhnlichsten Fälle. Oder die von 2010 werden dann 2045 verfilmt. Heutzutage macht es ja die DNA etwas leichter.

    Was noch?!
    Schon zu Beginn stellt man fest, dass Fincher lobenswerterweise die Taten in seinem ganzen Ausmaß zur Schau stellt. Ein Pluspunkt, der ja in einigen Serienkillerfilmen nicht so zutrifft (z.B. Extremely Wicked...) und dort kritisiert wird.
    Dies wird jedoch nur bis etwa zur Mitte gehalten, dann geht es in Richtung Ermittlungsarbeit. Man erfährt einiges über den Polizeiapperat und was evtl. die Ermittlungsarbeiten zum Stocken gebracht hat. Man hält sich an die Tatsachen, kann aber kritisieren, dass hier eine enorme Informationsflut stattfindet und man schon genau aufpassen muss, welche Person jetzt Zeuge war usw... .
    Ansonsten ein Top-Streifen, der dem Film "Sieben" mMn nicht nachsteht und zu den besten Serienkillerverfilmungen jemals gehört. Klare Weiterempfehlung. Ich habe das Teil verschlungen.

    Der Soundtrack spiegelt das Gefühl während des Schauens einfach sehr gut wieder, deswegen setze ich ihn hier rein.

    https://youtu.be/emNyJKWtK3E

    35
    • 5 .5
      Chionati 31.07.2019, 13:47 Geändert 31.07.2019, 18:46

      Dark Waters (RUS - 1993)

      Stark okkult angehauchter Mysteriethriller. Die Burg und deren Bewohner (hauptsächlich Nonnen) auf der Insel, die nur einmal pro Woche vom Festland aus zu erreichen ist, ist so unheimlich, da würde sogar die "Conjuring-Nun" ihre Sachen packen und freiwillig schnell das Weite suchen.
      Beim Score und ein paar Nebenfiguren wird etwas zu dick aufgetragen, dient aber der Atmosphäre. Es regnet und blitzt sehr viel und das Böse hört sich so an wie eine Mischung aus Werwolf und weinenden oder lachenden Babys.
      Hier setzt man auf Kerzen, unheimliche Ikonen, brüchiges Gemäuer, brennende Kreuze und Nonnen mit weissen Augen. "Suspiria-Wirkung" anstatt CGI-Effekte.
      Ab der Mitte ein klein wenig vorhersehbar, etwas Blut, etwas Ekel, aber vor allem Okkult. Warum nur 5,5 Punkte. Trotz der Stärken konnte mich persönlich das Gesamtpaket nicht vollends überzeugen, aber der Hinweis, die Durchschnittswertung liegt bei 6,6.

      28
      • 7

        Birds of Passage (CO/DK/MX - 2018)

        Tiefer Einblick in die kolumbianische Unterschicht der 60er - 80er Jahre. Inmitten von Bräuchen, Riten, Ritualen, Familienehre, Vorstehern, Wortboten wird Marihuanahandel betrieben. Das Drogengeschäft spielt aber nicht die primäre Rolle, eher dessen Auswirkungen und Konsequenzen.

        Alles ist ein in sich geschlossenes System unter den Clans. Aber es ist ein löchriges System, denn wenn einer etwas ausbricht, kann schnell Krieg entstehen. Auch dies versuchen die Oberhaupte und Fürsprecher immer wieder zu verhindern.
        Es ist ein bitteres aber höchst interessantes Abbild der dortigen Ureinwohnergesellschaft, die zwischen Traditionen und Geschäft in einen Sog des Verbrechens hineingezogen werden und aus dem Teufelskreis nicht mehr rauskommen.

        So könnte man sich die Kindheit von Pablo Escobar vorstellen. Mit der Zeit gilt das Wort der Waffe und im Endeffekt kann es nur einen Verlierer geben, und das sind eben nicht die großen Geschäftemacher.
        Es ist kein typischer "Drogenaufsteigerfilm" wie z.B. "Blow", aber genau das macht die Sache unglaublich interessant.
        @smartbo, könnte auf jeden Fall was für dich sein.

        27
        • Das ist doch von "Erkan und Stefan" geklaut.

          Die beiden befinden sich nach einem aufgeregten Tag auf dem Dach eines Hochhauses und trinken (Red Bull).
          Stefan geht an den Rand und pinkelt runter. Unglücklicherweise kommt genau in der Sekunde ein Hubschrauber empor und die beiden müssen wieder flüchten. ^^

          26
          • 7
            Chionati 28.07.2019, 04:53 Geändert 28.07.2019, 04:58

            Der goldene Handschuh (DE - 2019)

            Einerseits sehr brutal, anderererseits bin ich aus dem Lachen nicht mehr rausgekommen. Das war etwas zu übertrieben dargestellt. Honka humpelt ja nur noch hin und her. Und die Kneipengäste erst. Etwas zu heftig. Des Öfteren fragte ich mich, ob die Atomverseuchten von "The Hills have Eyes" jetzt nach St. Pauli ausgewandert sind.
            Der Film ist sicher geeignet als Abschreckung vor dem Alkoholmissbrauch. Ach ja, Griechen sind auch dabei und verhindern mal wieder auf absonderliche Weise schlimmeres.

            32
            • 7 .5
              Chionati 27.07.2019, 00:08 Geändert 27.07.2019, 00:13

              Mia und der weisse Löwe (FR/ZA - 2018)

              Das Timbavati-Wildreservat. Einer der letzten Rückzugsorte für freie Löwen. Ausserhalb gilt das Abschussfreigebungsgesetz.

              Zu den Fakten:
              Vor 100 Jahren gab es noch 250.000 Löwen in Afrika. Mittlerweile sind es noch 20.000. Sie stehen noch nicht unter den besonders bedrohten Arten. Wenn das Morden mit gleichbleibender Geschwindigkeit so weitergeht, werden sie in 20 Jahren ausgestorben sein. In den letzten 10 Jahren wurden über 10.000 dieser majestätischen Tiere als Trophäe abgeschossen. Die sogenannten Löwen-Farmen brauchen Geld, Mitarbeiter und Helfer werden erpresst/getäuscht und Touristen belogen. Ein Teufelskreis... für die Tiere, die an zahlende "Kundschaft", Bestien (Menschen?) verkauft und ohne jede Chance und Gnade in Gehegen abgeschossen werden. Warum? Ist das ein schönes Gefühl ein wehrloses Tier zu töten? Kann man damit vor anderen Leuten angeben? Ich verstehe das nicht.

              Der Film hat viele sehr berührende Momente und auch lustige. Man sieht quasi Mia (Daniah de Villiers) mit dem wunderschönen weissen Löwen "Charly" aufwachsen.
              Großen Respekt vor ihr, dass sie sich so nah mit dem Löwen bei den Aufnahmen zeigt. Aber sie ist mit Leib und Seele bei und für die Sache und der Kern der Geschichte trifft voll ins Schwarze. Einmal die dort herrschende Problematik und der Umgang mit Tieren. Regeln sind halt nicht immer nützlich, sondern Vertrauen, Respekt und Liebe gegenüber dem Tier wichtiger um ein Beispiel zu nennen.

              Am Ende wurde es dann richtig emotional und ich musste schon etwas mit den Tränen ringen. Es gibt halt immer noch ein Lichtblick (auch in Form menschlicher Gestalt) in dieser trostlosen Gesellschaft. Der weisse Löwe "Charly" ist die Hauptattraktion des Filmes und gleichzeitig fast schon episch bewegt er sich durch die Savanne. Man könnte sagen, die (bessere) Alternative zu "König der Löwen". Und die Chance auf einen weissen Löwen besteht 1 : 1.000.000. Also jeder Tierfreund. Nicht entgehen lassen.

              30
              • 8

                Dead Silence - Ein Wort. Und du bist tot. (US - 2007)

                So, Zweitsichtung ist erfolgt. Ein sehr atmophärischer Horrorfilm von James Wan.
                MP beschreibt die Handlung zurecht als "neue Dimension des Schreckens".

                Chucky ist ja einigen zu viel Komödie oder zu wenig gruselig. Andere Horrorfilme mit Puppen deuten wiederum den Horror nur an. "Dead Silence" hingegen erfüllt alle Erwartungen an das Subgenre. Man kann sagen der Schrecken bekommt eine Seele. Die gesamte Laufzeit über ist es unheimlich, düster und unvorhersehbar und neben einem geisterlichen irrationalen Handlungsverlauf wird noch eine gute Überraschung bereit gehalten.
                Ich wage mich zu behaupten, dass "Dead Silence" der Puppengrusler Non plus ultra ist und in den nächsten 50 Jahren für das was er darstellt nicht getopt werden kann.

                26
                • 10
                  Chionati 24.07.2019, 21:28 Geändert 24.07.2019, 22:25

                  Mord im Paradies (CA - 2013)

                  Es sind die vermeintlich schönsten Orte der Welt. Traumländer zum Urlaub machen oder als Student vielleicht die Beste Zeit seines Lebens zu verbringen. Doch dann geschieht es. Mord. Himmel und Hölle so nah beieinander und in Sekundenbruchteilen wird der Traumaufenthalt zum Höllentrip. Zuerst für das Opfer, dann für die Angehörigen.

                  "Mord im Paradies" ist eine investigative Dokumentarreihe. Jeder Fall dauert etwa 45 Minuten und ist auf Deutsch auf YouTube verfügbar. Die realen Fälle werden wie in anderen Crime-Dokus nachgestellt, aber es gibt auch eine Menge Originalaufnahmen, Interviews mit Angehörigen, Zeugen, Verdächtigen, Behörden, ermittelnden Polizisten, Staatsanwälte, weiteren Beteiligten usw...

                  Superspannend und schockierend kommen z.B. Ermittlungsfehler ans Tageslicht, offensichtliche Täter werden interviewed, staatliche und private Ermittler riskieren zum Teil ihr Leben, denn es sind oft gefährliche Millieus in die sie hineingeraten. Oder die Staatsanwaltschaft stellt sich quer und das dementsprechende Land zeigt sich wenig Kooperationsbereit und pfuscht bei der Spurensicherung. Bis zu einem unglaublichen, erschreckenden Geständnis. Dies alles erzählt diese Geschichte von einer 23-jährigen Studentin, die in Costa Rica umgebracht wurde und deren Mutter um Gerechtigkeit kämpft und dabei selbst Morddrohungen erhält.

                  https://youtu.be/R2nSVSwWo1E

                  In den anderen Fällen geht es nicht weniger turbulent zur Sache. Habe schon einige Folgen gesehen aber nicht mehr so im Gedächtnis. Werde mir die Reihe aber nochmal anschauen und dann zu dem ein oder anderen Fall etwas schreiben.
                  Ganz klare Weiterempfehlung.

                  25
                  • 8

                    Dead Silence - Ein Wort. Und du bist tot. (US - 2007)

                    Was ist denn hier los! (Puppen-)Horror der ganz üblen Sorte. Dieses Ende vergisst man nicht mehr. Das bleibt für immer im Gedächtnis. Ein Film von James Wan (SAW, Insidious (2), Conjuring (2) usw...). An alle rationalen Gruselfans. Unbedingt reinschauen.

                    26
                    • 6
                      Chionati 23.07.2019, 21:25 Geändert 23.07.2019, 21:42

                      Lloronas Fluch (US - 2019)

                      Das Conjuring-Universum dehnt sich aus könnte man sagen. Noch ist genügend Zeit um auf den Zug aufzuspringen, nächstes Jahr erscheint Conjuring 3, aber spätestens bei Conjuring 5 und Annabelle 7 und Llorona/The Nun 4 wird es schwer mitzuhalten.

                      Ein ganz großer Pluspunkt vorab ist, dass der Film über die gesamte Laufzeit keinen Leerlauf hat. Ein Spannungsmoment folgt dem Nächsten. Die Darstellerriege passt gut zum Gesamtgefüge und einige Situationen vor dem eigentlichen Moment sind richtig gruselig. Das Setting lässt eine gewisse Detailverliebtheit erkennen und man hat den Eindruck Michael Chaves, der auch Conjuring 3 in die Hände nimmt, wusste was er da macht.

                      Lloronas Motiv scheint mir klar, doch was mich etwas störte, wieso versuchte man diese "Rituale" nicht bei der Mexicanerin am Anfang. Ok, die Story muss ja irgendwie zum Laufen gebracht werden. Die Originalität vermisst man etwas. Diese gefiel mir in "The Inhabitant" besser.
                      Auch Annabelle wirkt einfach dämonischer. Als sie für ca. 1,5 Sekunden durchs Bild huscht, erzeugte das für mich nochmal eine unheimlichere Atmosphäre, als Llorona, einst schönste Frau Mexicos, es insgesamt auf die Reihe kriegen konnte. Manche Szenen wirken etwas willkürlich.
                      Llorona schaut erst so aus, als ob sie nach einer durchzechten Nacht von einem Karnevalsumzug kommt, später ein bisschen wie Leatherface auf einem LSD-Trip, oder wie er gerade wieder runter kommt und letztendlich wie eine böse Hexe, die zu 20 Jahren Nonnendienst verdonnert wurde.
                      Trotzdem siegt insgesamt die durchgehend gruselige Atmosphäre und die erfolgreiche Erweiterung des Conjuring-Universums. Gut gemeinte 6 Punkte.

                      34
                      • 8
                        Chionati 21.07.2019, 16:24 Geändert 21.07.2019, 18:04

                        Maria Magdalena (GB/AUS/US - 2018)

                        Enthält unausweichliche Inhaltsspoiler!

                        Gelungene Interpretation des Lebens der Maria Magdalena (Rooney Mara), wie es sich zu dieser Zeit zugetragen haben könnte.

                        Bis zu ihrem Treffen mit Jesus von Nazareth (Joaquin Phoenix) bekommt man einen tiefen Einblick, wie es in damals jüdischen (heute noch in weit verbreiteten Kulturkreisen) Familien üblich war, z.B. verheiratet zu werden. Maria sträubt sich, sie ist anders. Sie ist ein guter Mensch, jedoch nicht für ein solches Leben geschaffen. Sie sehnt sich nach Befreiung und dem wahren Glauben. Daraufhin wird sie sogar gezwungen und nach alten Bräuchen werden Rituale und Dämonenaustreibungen durchgeführt, was für mich nichts weiter als Einschüchterung und sogar bis hin zum Tötungsversuch führte. Ganz so weit nicht, aber es war schon drastisch.
                        Wie weit diese Auslegung der geschichtlichen Wahrheit entspricht kann ich nicht beurteilen, allerdings kann ich mir schon vorstellen, dass solche Riten und Gebräuche gang und gäbe waren, falls ein Mensch nicht so will, wie es die Allgemeinheit fordert. Auf jeden Fall war das gut dargestellt.

                        Nun kommt Jesus, der Erlöser und gleichzeitig Marias Erlöser. Sie folgt ihm trotz anfänglicher Widerstände. Das ganze Geschehen wirkt harmonisch und dennoch spannend. Man möchte ja schließlich wissen, wie es weitergeht. Bildgewaltig und mit schöner Hintergrundmusik, impulsive Optik und einem guten Jesusdarsteller, wird die Geschichte gekonnt mit Kontexten aus den Evangelien und der Mitreise Marias mit Jesus erzählt.
                        Immer wieder werden Predigten, Heilungen und einige Teile des Neuen Testaments mit eingebracht.

                        Dass die Römer tolerant waren und Akzeptanz zeigten, wie ich es bei Jesusfilm/Serien-Kommentare zu lesen bekam, halte ich für ein Gerücht. Ab und zu sieht man das Ausmaß der römischen eisernen Faust und die Jünger erwarteten von Jesus die Befreiung aus dem Joch. Doch Jesus kommt mit einer anderen Botschaft. Etwas schwereres als Krieg und Rache. Er predigt "Vergebung" und "Glaube". Dies wird von einigen bis zum Schluss missverstanden, Maria hingegen erkennt die Botschaft. Das ganze Ausmaß des Wortes "Vergebung" wird in einem Gespräch von Jesus mit mehreren Frauen klar und ist für die meisten Weltbilder wohl erschütternd. Doch seine Worte sind klar.

                        Ob Maria nun wie im Film dargestellt sogar "privilegiert" war andere Frauen zu taufen, weiss ich nicht, ist aber im Bereich meiner Toleranzgrenze, wenn ich mir vorstelle, wieviele Taufen es zu dieser Zeit gab.

                        Unglaublich, wie es wohl war, als die Menschen den Sohn Gottes begegneten. Durch seine Präsenz, seine Botschaft, seine Antworten, sein Auftreten und seine Wunder erkannten viele sofort, dass es sich um den Messias handelte. Starke Leistung, für die Sünden anderer zu sterben und ihnen eine Hoffnung zu geben.
                        Was die Religionen daraus machen, schwache Leistung.
                        Der Mensch als Abbild Gottes, für mich ebenfalls schwer verständlich.

                        Dann gab es noch einen Jünger, von dem ich lange nicht wusste um wem es sich genau handelt. Es war Judas (Tahar Rahim), der eine unglaublich authentische Performance abliefert. Ich war schockiert, als ich gegen Ende erfuhr, dass er Judas verkörperte, war er doch voller Glauben und Zuversicht, seine von den Römern getötete Familie wieder von den Toten Auferstandenen zu sehen (auch dies wurde interpretiert!). Da stellt sich mir die Frage. Kann man ihm böse sein und ihn als Verräter verurteilen, war es doch schon vorhergesagt und sein Schicksal? MMn eher nicht. Doch darüber gibt die Bibel keine weitere Auskunft.

                        Dann noch eine ganz starke Szene, als Jesus in den Tempel in Jerusalem ging und geplagt von den Tieropferungen und Händlern, die Geschäfte trieben, ausrastete. Jesus verurteilte die Tieropfer bis aufs Letzte. Er machte den Menschen klar, dass sie sich so nicht von ihren Sünden freikaufen könnten.

                        Letztendlich gab es doch noch einen Wehrmutstropfen. Beim Abendmahl Jesu war Maria beteiligt. Aus den Schriften geht ganz klar hervor, dass daran die zwölf Apostel beteiligt waren. Eine bittere Abbildung, die zu Pro 7 etc. passt, die ein Bild von Da Vinci, der im 15. Jahrhundert lebte nimmt und so noch eine Liebesgeschichte daraus interpretiert.

                        Doch alles in allem wahrte man den biblischen Kontext, verwob eine interessante, fesselnde Geschichte damit und zeigte ein authentisches Szenario. Mit Joaquin Phoenix kann eigentlich gar nichts mehr schief gehen. Einer meiner Lieblingsschauspieler.

                        24
                        • MICHAEL MYERS lebt immer!

                          Freilich wollen wir noch so viele Filme wie möglich mit MICHAEL MYERS sehen!

                          18
                          • 4 .5

                            Destroyer (US - 2018)

                            121 Minuten. Kürzt man den Film um die Hälfte, ist er immer noch doppelt zu lang.
                            Nein, im Ernst.
                            Die Stärken bei "Destroyer" liegen immer dann vor, wenn die musikalische Untermahlung intensiviert wird. Man wollte hier so ein bisschen Sicario-Sound mit einschweifen lassen. Die zeitweilige Arthouse-Inszenierung wirkt manchmal ebenfalls gut gelungen und ist mutig gemacht, manchmal jedoch etwas zusammenhangs- und belanglos.

                            Die Story an sich, ein "Hinterherfahrfeldzug", die von ihrer Vergangenheit geplagte Nicole Kidman tanzt auf zwei Hochzeiten, ist auf der Jagd nach einem Phantom und kriegt die Erziehung ihrer Tochter nicht mehr auf die Reihe. Ein guter Twist, aber das Motiv letztendlich eher zum Davonlaufen.
                            Mir war das dann doch zu wenig bei der langen Laufzeit.

                            Wer es gerne etwas ruhiger angehen lässt, etwas Arthouse-Elemente mag und Kidman beim selbstbemitleiden und Pläne aushecken zuschauen möchte, kann einen Blick riskieren. Für einen richtigen Rachefeldzug würde ich aber Jennifer Garner in "Peppermint - Angel of Vengeance" vorziehend empfehlen.

                            27
                            • 6
                              Chionati 14.07.2019, 01:29 Geändert 14.07.2019, 14:31

                              Terror Train - Monster im Nacht-Express (CA - 1980)

                              Nach "Ab in die Ewigkeit" (CA - 1981) (weil gruseliger) wollte ich "Terror Train" schon als familientauglichen Slasher einstufen. Ich überlegte mir schon Titel wie "Romantic Train" oder so. Naja, hin und wieder ein Mord, aber ansonsten war die erste Hälfte nicht gerade der Burner.

                              Aber dann vollzieht der Film doch noch eine Wandlung und entwickelt sich zum ansehnlichen Terrorslasher. Jamie Lee Curtis, die Michael Myers-Erprobte, dreht mal wieder richtig auf und beweist der Welt, dass sie die wahre Scream Queen ist.
                              Schluss mit Familienunterhaltung. Die zweite Hälfte ganz im Sinne der Scream Queen.
                              Von Anfang an steht fest, wer der Täter ist, doch man baut noch geschickte Twists ein.

                              Und § 1 der Filmgesetze lautet: Bewerte niemals einen Film mit Jamie Lee Curtis unter 6 Punkte. Missachtung auf eigene Gefahr.
                              Also, die zweite Hälfte wertet den Film auf ein ordentliches Niveau, und für Jamie Lee Curtis Fans ist dies sowieso ein Pflichttermin.

                              26
                              • 6 .5

                                Ab in die Ewigkeit (CA - 1981)

                                Ein sehr bedrohlicher, finsterer, unvorhersehbarer Horrorslasher. An kreativen Kills mangelt es hier nicht. Musik und Farbgebung werden gekonnt düster in Szene gesetzt.
                                Die Story um ein Mädchen mit teilweisen Gedächtnisverlust, erst etwas abstrus, verwirrend. Nach und nach ergibt sich ein Gesamtbild und kurz nach der Hälfte wird sprichwörtlich "die Katze aus dem Sack gelassen". Doch wer glaubt das wars schon der irrt. Dann die Klärung des warum.
                                Die Kritiker schreiben: "...unnötig drastisch und bluttrünstig...", ..."die Glaubwürdigkeit der Story verschwindet unter literweise Blut...".
                                Also der Film ist wirklich nichts für schwache Nerven. Teilweise richtig schockierend.
                                Handwerklich 1 A.
                                Empfehlung an Genrefreunde.

                                26
                                • Chionati 11.07.2019, 17:19 Geändert 12.07.2019, 19:57

                                  2004 - Yao Ming erobert die NBA

                                  2019 - Giannis Antetokounmpo (NBA) erobert Amerika

                                  https://youtu.be/hBsy8GfQ4VQ
                                  https://youtu.be/RxvA3ZEsrU8

                                  Giannis in Mykonos
                                  https://youtu.be/e1oIWKyyE2c
                                  https://youtu.be/6rXfN7qG8gI

                                  17
                                  • 6
                                    Chionati 10.07.2019, 23:35 Geändert 10.07.2019, 23:36

                                    X-Ray - Der erste Mord geschah am Valentinstag (US - 1982)

                                    Die Anfangsphase wirkt etwas zu skurril. Es wird aber mit der Zeit besser, bis sich in der zweiten Hälfte ein spannendes Szenario entwickelt und sich im letzten Drittel zum heftigen Terrorfilm entlädt.
                                    Der Film scheint kein Hehl daraus zu machen, wer der Mörder und wer die Ahnungslosen sind, aber... meistens kommt es anders als man denkt.

                                    Bei so vielen Ärzten und soviel Krankenhauspersonal frägt man sich schon, haben die jetzt alle Patienten im Vorfeld platt gemacht? Auf den Fluren kriegt jedenfalls keiner etwas mit. Und die Tatorte scheinen auch in Sekundenbruchteile gereinigt worden zu sein. Nur die Leichen konnte man nicht schnell genug verstecken. Logische Konsequenz, ungeniertes weitermorden.

                                    Also, Empfehlung für Genrefans. Ein Slasher aus den 80ern, der über die holprige Anfangsphase hinwegkommt und trotz kleinerer Mängel die Kurve noch gut hinbekommt.

                                    28
                                    • 7

                                      Blutiges Feriencamp - Cheerleader Camp (JP/US - 1988)

                                      Warum habe ich mir diesen Film trotz der schlechten Wertungen angesehen?
                                      Einmal weil es ein Slasherfilm und damit mein Genre ist. Doch der eigentliche Grund war, weil ich sehen wollte, wie einer der weltbesten Casts, nämlich Betsy Russell (SAW), damals so aufgetreten ist.
                                      Und ich muss sagen, alleine dafür hat sich die Sichtung gelohnt und ist mir 10 Punkte wert.

                                      Zum Film an sich, verhaltener Beginn und typische 80er Jahre Albernheiten. Die Darsteller wirken jedoch sympathisch und die Mädels schauen alle hübscher, weil natürlicher, als heutzutage aus.

                                      Dann, etwa ab der Mitte des Filmes, entwickelt sich ein spannender Slasher. Der Score ist gut platziert. Ich möchte nicht so weit gehen und ihn mit Jason vergleichen, aber es geht doch heftig zur Sache. Es gibt so viele Morde, da müssen heutzutage 7 Filme gedreht werden, um auf diese Anzahl zu kommen. Also wirklich lobenswert.

                                      Den Täter/Die Täterin/Die Täter hatte ich schon länger unter Verdacht, aber so vorhersehbar ist das Ganze nicht, sondern geschickt inszeniert.
                                      Ich schließe mich hier nicht den schlechten Wertungen an, sondern behaupte, Genrefans können hier einen Blick riskieren und kommen auf ihre Kosten. Wie gesagt, ein klein wenig Durchhaltevermögen ist gefordert, dann zieht der Film ordentlich an.

                                      Für die vielen Kills und natürlich die bezaubernde Betsy Russell in der Hauptrolle ist es nur fair im Vergleich zu vielen Horrorfilmen heutzutage, die nicht annähernd so eine Quote erreichen und trotzdem gut bewertet werden, eine dementsprechende Punktezahl zu geben. Übrigens kommt auch eine SAW-ähnliche Falle vor. Ob Betsy Russell schon damals auf solche Ideen kam und schon eine Vorahnung hatte, dass sie einmal bei SAW landen wird? Das bleibt wohl ihr Geheimnis.

                                      25
                                      • Das wäre ja wie Weihnachten und Ostern zusammen. Ich würde mir auch 5 Halloweenfilme in einem Monat anschauen. Hätte da keinen Einwand.

                                        26
                                        • Chionati 09.07.2019, 18:51 Geändert 09.07.2019, 18:51

                                          Der Artikel und das Ranking geht i.O. Das würde ich so unterschreiben. Persönlich würde ich die direkten Annabelle-Filme ca. einen Platz höher setzen. Ist aber eine knappe Entscheidung. Lloronas Fluch habe ich noch nicht gesehen.

                                          20
                                          • 7
                                            Chionati 08.07.2019, 23:08 Geändert 08.07.2019, 23:10

                                            Jessabelle - Die Vorsehung (US - 2014)

                                            Was kommt nach Annabelle..., logisch, Jessabelle.

                                            "Wir werden einen Schatten über Dich werfen, der vom Schicksal nicht zu unterscheiden ist."
                                            Ein Satz über den man lange philosophieren kann.

                                            Blumhouse Production stellt auch hier wieder mal einen atmosphärisch gelungenen Film auf die Beine, der nicht lächerlich oder billig wirkt.

                                            Der Film hat einen Touch von "Annabelle" und "Der verbotene Schlüssel". Dieser hier spielt wie Letzterer in (Süd-)Louisiana. Voodoo-Zauber hat dort anscheinend eine große Bedeutung. Das scheint in Louisiana so assoziiert und so wird der Bundesstaat irgendwie gut charakterisiert. Der Flair gefällt mir und passt zu diesem gruseligen Horrorstreifen.

                                            Das Storytelling war ansehnlich und die Spannungsschraube wurde allmählich angezogen. Ein paar Individuen wirken etwas "abgedroschen", das ist jedoch Absicht.
                                            Einer der besten Badewannenszenen. Obwohl man eigtl. weiss was kommt erschrickt man sich fürchterlich.
                                            Die Story ist in sich geschlossen und ich finde den Film gelungener als er in der Gesamtwertung wegkommt. Handwerklich einwandfrei und sehr gute Schauspielerleistungen.

                                            Das Ende wie es in Wikipedia erklärt wird interpretierte ich zuerst etwas anders, sah ich also nicht so, macht die Sache allerdings noch etwas unheimlicher.
                                            Für einen Gruselabend klare Weiterempfehlung. Am besten gleich nach Annabelle.

                                            27
                                            • Chionati 08.07.2019, 19:03 Geändert 08.07.2019, 19:10

                                              WtF. Das muss ich jetzt erstmal verdauen. Vielleicht ein guter Schachzug.
                                              Bisher war es das beste Franchise und die beste Filmreihe aller Zeiten.
                                              Klar, dass sich Hollywoodgrößen um eine Rolle raufen.
                                              Doch so leicht wie bei Marvel ist es hier nicht zu überleben. ;-)

                                              20
                                              • 6 .5

                                                Annabelle 3 (US - 2019)

                                                Noch nie während meiner 4-5jährigen Moviepilotzeit wurde ich so verheizt wie im Vorfeld von Annabelle 3. Da kamen Artikel wie in etwa "die lustigste Annabelle...", "nimmt sich mit Selbstironie auf die Schippe..." usw... . Ja wo denn? Nur weil eine Szene lustig ist braucht man nicht gleich zu tun als ob der gesamte Film lustig ist.
                                                Und nach den eher mittelmäßigen Horrorfilmen in letzter Zeit können die Sicherungen dann schon mal durchbrennen. Natürlich mag ich das Conjuring-Universum.

                                                Annabelle hat ein bezauberndes Lächeln und einen verführerischen Blick, aber lustig ist das mit Sicherheit nicht.
                                                Als einer der größten Annabelle-Fans kann ich mich nicht über ihren Auftritt beschweren. Starker Anfang, gute Einführung ins Geschehen, ordentliche Jumpscares, ein paar davon üblich, aber auch neue Ideen dabei, Stichwort Bildschirm (gefiel mir sehr gut).
                                                Es ist die Atmosphäre vorhanden, die man sich bei einem Gruselfilm wünscht. Es kommt halt auf den Blickwinkel des Zuschauers an, mMn strahlt Annabelle die richtige Energie aus und hat eine angsteinflössende Präsenz. Sie ist das Böse, das Seelen einfordert und da kann ihr keine andere Puppe das Wasser reichen. Ok, Chucky vielleicht noch, der geht aber eher ins slashermäßige.
                                                Die Protagonistinnen ebenfalls mit einer guten Leistung.
                                                Der nächste Teil kann gerne kommen.

                                                26
                                                • 8

                                                  Cast Away - Verschollen (US - 2000)

                                                  Eine One-Man-Show, Tom Hanks. Und wo?! Auf einer einsamen Insel. Der Wahnsinn. Ein aussergewöhnliches, einzigartiges Feeling wird hier rübergebracht. Der perfekte Survivalfilm mit schönen Aufnahmen und großen Emotionen, wie Verzweiflung, Hoffnung(-slosigkeit) und Überlebenswille.
                                                  Die Liebe zu einem Ball und ein Krebsbuffet als Symbol des Einfallsreichtums. Ich glaube es gibt keine Person, die unter 6 Punkte bewertet hat.
                                                  Großes Kino mit guten Ideen und eine Top-Schauspielleistung.

                                                  26
                                                  • Chionati 05.07.2019, 14:44 Geändert 05.07.2019, 14:46

                                                    Ich bin richtig froh, dass Zendaja die Rolle übernimmt. Kirsten Dunst gefiel mir nie und fand ich unpassend in den Spider Man Filmen. ;-)

                                                    16