Chionati - Kommentare

Alle Kommentare von Chionati

  • 7 .5
    Chionati 27.07.2019, 00:08 Geändert 27.07.2019, 00:13

    Mia und der weisse Löwe (FR/ZA - 2018)

    Das Timbavati-Wildreservat. Einer der letzten Rückzugsorte für freie Löwen. Ausserhalb gilt das Abschussfreigebungsgesetz.

    Zu den Fakten:
    Vor 100 Jahren gab es noch 250.000 Löwen in Afrika. Mittlerweile sind es noch 20.000. Sie stehen noch nicht unter den besonders bedrohten Arten. Wenn das Morden mit gleichbleibender Geschwindigkeit so weitergeht, werden sie in 20 Jahren ausgestorben sein. In den letzten 10 Jahren wurden über 10.000 dieser majestätischen Tiere als Trophäe abgeschossen. Die sogenannten Löwen-Farmen brauchen Geld, Mitarbeiter und Helfer werden erpresst/getäuscht und Touristen belogen. Ein Teufelskreis... für die Tiere, die an zahlende "Kundschaft", Bestien (Menschen?) verkauft und ohne jede Chance und Gnade in Gehegen abgeschossen werden. Warum? Ist das ein schönes Gefühl ein wehrloses Tier zu töten? Kann man damit vor anderen Leuten angeben? Ich verstehe das nicht.

    Der Film hat viele sehr berührende Momente und auch lustige. Man sieht quasi Mia (Daniah de Villiers) mit dem wunderschönen weissen Löwen "Charly" aufwachsen.
    Großen Respekt vor ihr, dass sie sich so nah mit dem Löwen bei den Aufnahmen zeigt. Aber sie ist mit Leib und Seele bei und für die Sache und der Kern der Geschichte trifft voll ins Schwarze. Einmal die dort herrschende Problematik und der Umgang mit Tieren. Regeln sind halt nicht immer nützlich, sondern Vertrauen, Respekt und Liebe gegenüber dem Tier wichtiger um ein Beispiel zu nennen.

    Am Ende wurde es dann richtig emotional und ich musste schon etwas mit den Tränen ringen. Es gibt halt immer noch ein Lichtblick (auch in Form menschlicher Gestalt) in dieser trostlosen Gesellschaft. Der weisse Löwe "Charly" ist die Hauptattraktion des Filmes und gleichzeitig fast schon episch bewegt er sich durch die Savanne. Man könnte sagen, die (bessere) Alternative zu "König der Löwen". Und die Chance auf einen weissen Löwen besteht 1 : 1.000.000. Also jeder Tierfreund. Nicht entgehen lassen.

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    • 8

      Dead Silence - Ein Wort. Und du bist tot. (US - 2007)

      So, Zweitsichtung ist erfolgt. Ein sehr atmophärischer Horrorfilm von James Wan.
      MP beschreibt die Handlung zurecht als "neue Dimension des Schreckens".

      Chucky ist ja einigen zu viel Komödie oder zu wenig gruselig. Andere Horrorfilme mit Puppen deuten wiederum den Horror nur an. "Dead Silence" hingegen erfüllt alle Erwartungen an das Subgenre. Man kann sagen der Schrecken bekommt eine Seele. Die gesamte Laufzeit über ist es unheimlich, düster und unvorhersehbar und neben einem geisterlichen irrationalen Handlungsverlauf wird noch eine gute Überraschung bereit gehalten.
      Ich wage mich zu behaupten, dass "Dead Silence" der Puppengrusler Non plus ultra ist und in den nächsten 50 Jahren für das was er darstellt nicht getopt werden kann.

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      • 10
        Chionati 24.07.2019, 21:28 Geändert 24.07.2019, 22:25

        Mord im Paradies (CA - 2013)

        Es sind die vermeintlich schönsten Orte der Welt. Traumländer zum Urlaub machen oder als Student vielleicht die Beste Zeit seines Lebens zu verbringen. Doch dann geschieht es. Mord. Himmel und Hölle so nah beieinander und in Sekundenbruchteilen wird der Traumaufenthalt zum Höllentrip. Zuerst für das Opfer, dann für die Angehörigen.

        "Mord im Paradies" ist eine investigative Dokumentarreihe. Jeder Fall dauert etwa 45 Minuten und ist auf Deutsch auf YouTube verfügbar. Die realen Fälle werden wie in anderen Crime-Dokus nachgestellt, aber es gibt auch eine Menge Originalaufnahmen, Interviews mit Angehörigen, Zeugen, Verdächtigen, Behörden, ermittelnden Polizisten, Staatsanwälte, weiteren Beteiligten usw...

        Superspannend und schockierend kommen z.B. Ermittlungsfehler ans Tageslicht, offensichtliche Täter werden interviewed, staatliche und private Ermittler riskieren zum Teil ihr Leben, denn es sind oft gefährliche Millieus in die sie hineingeraten. Oder die Staatsanwaltschaft stellt sich quer und das dementsprechende Land zeigt sich wenig Kooperationsbereit und pfuscht bei der Spurensicherung. Bis zu einem unglaublichen, erschreckenden Geständnis. Dies alles erzählt diese Geschichte von einer 23-jährigen Studentin, die in Costa Rica umgebracht wurde und deren Mutter um Gerechtigkeit kämpft und dabei selbst Morddrohungen erhält.

        https://youtu.be/R2nSVSwWo1E

        In den anderen Fällen geht es nicht weniger turbulent zur Sache. Habe schon einige Folgen gesehen aber nicht mehr so im Gedächtnis. Werde mir die Reihe aber nochmal anschauen und dann zu dem ein oder anderen Fall etwas schreiben.
        Ganz klare Weiterempfehlung.

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        • 8

          Dead Silence - Ein Wort. Und du bist tot. (US - 2007)

          Was ist denn hier los! (Puppen-)Horror der ganz üblen Sorte. Dieses Ende vergisst man nicht mehr. Das bleibt für immer im Gedächtnis. Ein Film von James Wan (SAW, Insidious (2), Conjuring (2) usw...). An alle rationalen Gruselfans. Unbedingt reinschauen.

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          • 6
            Chionati 23.07.2019, 21:25 Geändert 23.07.2019, 21:42

            Lloronas Fluch (US - 2019)

            Das Conjuring-Universum dehnt sich aus könnte man sagen. Noch ist genügend Zeit um auf den Zug aufzuspringen, nächstes Jahr erscheint Conjuring 3, aber spätestens bei Conjuring 5 und Annabelle 7 und Llorona/The Nun 4 wird es schwer mitzuhalten.

            Ein ganz großer Pluspunkt vorab ist, dass der Film über die gesamte Laufzeit keinen Leerlauf hat. Ein Spannungsmoment folgt dem Nächsten. Die Darstellerriege passt gut zum Gesamtgefüge und einige Situationen vor dem eigentlichen Moment sind richtig gruselig. Das Setting lässt eine gewisse Detailverliebtheit erkennen und man hat den Eindruck Michael Chaves, der auch Conjuring 3 in die Hände nimmt, wusste was er da macht.

            Lloronas Motiv scheint mir klar, doch was mich etwas störte, wieso versuchte man diese "Rituale" nicht bei der Mexicanerin am Anfang. Ok, die Story muss ja irgendwie zum Laufen gebracht werden. Die Originalität vermisst man etwas. Diese gefiel mir in "The Inhabitant" besser.
            Auch Annabelle wirkt einfach dämonischer. Als sie für ca. 1,5 Sekunden durchs Bild huscht, erzeugte das für mich nochmal eine unheimlichere Atmosphäre, als Llorona, einst schönste Frau Mexicos, es insgesamt auf die Reihe kriegen konnte. Manche Szenen wirken etwas willkürlich.
            Llorona schaut erst so aus, als ob sie nach einer durchzechten Nacht von einem Karnevalsumzug kommt, später ein bisschen wie Leatherface auf einem LSD-Trip, oder wie er gerade wieder runter kommt und letztendlich wie eine böse Hexe, die zu 20 Jahren Nonnendienst verdonnert wurde.
            Trotzdem siegt insgesamt die durchgehend gruselige Atmosphäre und die erfolgreiche Erweiterung des Conjuring-Universums. Gut gemeinte 6 Punkte.

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            • 8
              Chionati 21.07.2019, 16:24 Geändert 21.07.2019, 18:04

              Maria Magdalena (GB/AUS/US - 2018)

              Enthält unausweichliche Inhaltsspoiler!

              Gelungene Interpretation des Lebens der Maria Magdalena (Rooney Mara), wie es sich zu dieser Zeit zugetragen haben könnte.

              Bis zu ihrem Treffen mit Jesus von Nazareth (Joaquin Phoenix) bekommt man einen tiefen Einblick, wie es in damals jüdischen (heute noch in weit verbreiteten Kulturkreisen) Familien üblich war, z.B. verheiratet zu werden. Maria sträubt sich, sie ist anders. Sie ist ein guter Mensch, jedoch nicht für ein solches Leben geschaffen. Sie sehnt sich nach Befreiung und dem wahren Glauben. Daraufhin wird sie sogar gezwungen und nach alten Bräuchen werden Rituale und Dämonenaustreibungen durchgeführt, was für mich nichts weiter als Einschüchterung und sogar bis hin zum Tötungsversuch führte. Ganz so weit nicht, aber es war schon drastisch.
              Wie weit diese Auslegung der geschichtlichen Wahrheit entspricht kann ich nicht beurteilen, allerdings kann ich mir schon vorstellen, dass solche Riten und Gebräuche gang und gäbe waren, falls ein Mensch nicht so will, wie es die Allgemeinheit fordert. Auf jeden Fall war das gut dargestellt.

              Nun kommt Jesus, der Erlöser und gleichzeitig Marias Erlöser. Sie folgt ihm trotz anfänglicher Widerstände. Das ganze Geschehen wirkt harmonisch und dennoch spannend. Man möchte ja schließlich wissen, wie es weitergeht. Bildgewaltig und mit schöner Hintergrundmusik, impulsive Optik und einem guten Jesusdarsteller, wird die Geschichte gekonnt mit Kontexten aus den Evangelien und der Mitreise Marias mit Jesus erzählt.
              Immer wieder werden Predigten, Heilungen und einige Teile des Neuen Testaments mit eingebracht.

              Dass die Römer tolerant waren und Akzeptanz zeigten, wie ich es bei Jesusfilm/Serien-Kommentare zu lesen bekam, halte ich für ein Gerücht. Ab und zu sieht man das Ausmaß der römischen eisernen Faust und die Jünger erwarteten von Jesus die Befreiung aus dem Joch. Doch Jesus kommt mit einer anderen Botschaft. Etwas schwereres als Krieg und Rache. Er predigt "Vergebung" und "Glaube". Dies wird von einigen bis zum Schluss missverstanden, Maria hingegen erkennt die Botschaft. Das ganze Ausmaß des Wortes "Vergebung" wird in einem Gespräch von Jesus mit mehreren Frauen klar und ist für die meisten Weltbilder wohl erschütternd. Doch seine Worte sind klar.

              Ob Maria nun wie im Film dargestellt sogar "privilegiert" war andere Frauen zu taufen, weiss ich nicht, ist aber im Bereich meiner Toleranzgrenze, wenn ich mir vorstelle, wieviele Taufen es zu dieser Zeit gab.

              Unglaublich, wie es wohl war, als die Menschen den Sohn Gottes begegneten. Durch seine Präsenz, seine Botschaft, seine Antworten, sein Auftreten und seine Wunder erkannten viele sofort, dass es sich um den Messias handelte. Starke Leistung, für die Sünden anderer zu sterben und ihnen eine Hoffnung zu geben.
              Was die Religionen daraus machen, schwache Leistung.
              Der Mensch als Abbild Gottes, für mich ebenfalls schwer verständlich.

              Dann gab es noch einen Jünger, von dem ich lange nicht wusste um wem es sich genau handelt. Es war Judas (Tahar Rahim), der eine unglaublich authentische Performance abliefert. Ich war schockiert, als ich gegen Ende erfuhr, dass er Judas verkörperte, war er doch voller Glauben und Zuversicht, seine von den Römern getötete Familie wieder von den Toten Auferstandenen zu sehen (auch dies wurde interpretiert!). Da stellt sich mir die Frage. Kann man ihm böse sein und ihn als Verräter verurteilen, war es doch schon vorhergesagt und sein Schicksal? MMn eher nicht. Doch darüber gibt die Bibel keine weitere Auskunft.

              Dann noch eine ganz starke Szene, als Jesus in den Tempel in Jerusalem ging und geplagt von den Tieropferungen und Händlern, die Geschäfte trieben, ausrastete. Jesus verurteilte die Tieropfer bis aufs Letzte. Er machte den Menschen klar, dass sie sich so nicht von ihren Sünden freikaufen könnten.

              Letztendlich gab es doch noch einen Wehrmutstropfen. Beim Abendmahl Jesu war Maria beteiligt. Aus den Schriften geht ganz klar hervor, dass daran die zwölf Apostel beteiligt waren. Eine bittere Abbildung, die zu Pro 7 etc. passt, die ein Bild von Da Vinci, der im 15. Jahrhundert lebte nimmt und so noch eine Liebesgeschichte daraus interpretiert.

              Doch alles in allem wahrte man den biblischen Kontext, verwob eine interessante, fesselnde Geschichte damit und zeigte ein authentisches Szenario. Mit Joaquin Phoenix kann eigentlich gar nichts mehr schief gehen. Einer meiner Lieblingsschauspieler.

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              • MICHAEL MYERS lebt immer!

                Freilich wollen wir noch so viele Filme wie möglich mit MICHAEL MYERS sehen!

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                • 4 .5

                  Destroyer (US - 2018)

                  121 Minuten. Kürzt man den Film um die Hälfte, ist er immer noch doppelt zu lang.
                  Nein, im Ernst.
                  Die Stärken bei "Destroyer" liegen immer dann vor, wenn die musikalische Untermahlung intensiviert wird. Man wollte hier so ein bisschen Sicario-Sound mit einschweifen lassen. Die zeitweilige Arthouse-Inszenierung wirkt manchmal ebenfalls gut gelungen und ist mutig gemacht, manchmal jedoch etwas zusammenhangs- und belanglos.

                  Die Story an sich, ein "Hinterherfahrfeldzug", die von ihrer Vergangenheit geplagte Nicole Kidman tanzt auf zwei Hochzeiten, ist auf der Jagd nach einem Phantom und kriegt die Erziehung ihrer Tochter nicht mehr auf die Reihe. Ein guter Twist, aber das Motiv letztendlich eher zum Davonlaufen.
                  Mir war das dann doch zu wenig bei der langen Laufzeit.

                  Wer es gerne etwas ruhiger angehen lässt, etwas Arthouse-Elemente mag und Kidman beim selbstbemitleiden und Pläne aushecken zuschauen möchte, kann einen Blick riskieren. Für einen richtigen Rachefeldzug würde ich aber Jennifer Garner in "Peppermint - Angel of Vengeance" vorziehend empfehlen.

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                  • 6
                    Chionati 14.07.2019, 01:29 Geändert 14.07.2019, 14:31

                    Terror Train - Monster im Nacht-Express (CA - 1980)

                    Nach "Ab in die Ewigkeit" (CA - 1981) (weil gruseliger) wollte ich "Terror Train" schon als familientauglichen Slasher einstufen. Ich überlegte mir schon Titel wie "Romantic Train" oder so. Naja, hin und wieder ein Mord, aber ansonsten war die erste Hälfte nicht gerade der Burner.

                    Aber dann vollzieht der Film doch noch eine Wandlung und entwickelt sich zum ansehnlichen Terrorslasher. Jamie Lee Curtis, die Michael Myers-Erprobte, dreht mal wieder richtig auf und beweist der Welt, dass sie die wahre Scream Queen ist.
                    Schluss mit Familienunterhaltung. Die zweite Hälfte ganz im Sinne der Scream Queen.
                    Von Anfang an steht fest, wer der Täter ist, doch man baut noch geschickte Twists ein.

                    Und § 1 der Filmgesetze lautet: Bewerte niemals einen Film mit Jamie Lee Curtis unter 6 Punkte. Missachtung auf eigene Gefahr.
                    Also, die zweite Hälfte wertet den Film auf ein ordentliches Niveau, und für Jamie Lee Curtis Fans ist dies sowieso ein Pflichttermin.

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                    • 6 .5

                      Ab in die Ewigkeit (CA - 1981)

                      Ein sehr bedrohlicher, finsterer, unvorhersehbarer Horrorslasher. An kreativen Kills mangelt es hier nicht. Musik und Farbgebung werden gekonnt düster in Szene gesetzt.
                      Die Story um ein Mädchen mit teilweisen Gedächtnisverlust, erst etwas abstrus, verwirrend. Nach und nach ergibt sich ein Gesamtbild und kurz nach der Hälfte wird sprichwörtlich "die Katze aus dem Sack gelassen". Doch wer glaubt das wars schon der irrt. Dann die Klärung des warum.
                      Die Kritiker schreiben: "...unnötig drastisch und bluttrünstig...", ..."die Glaubwürdigkeit der Story verschwindet unter literweise Blut...".
                      Also der Film ist wirklich nichts für schwache Nerven. Teilweise richtig schockierend.
                      Handwerklich 1 A.
                      Empfehlung an Genrefreunde.

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                      • Chionati 11.07.2019, 17:19 Geändert 12.07.2019, 19:57

                        2004 - Yao Ming erobert die NBA

                        2019 - Giannis Antetokounmpo (NBA) erobert Amerika

                        https://youtu.be/hBsy8GfQ4VQ
                        https://youtu.be/RxvA3ZEsrU8

                        Giannis in Mykonos
                        https://youtu.be/e1oIWKyyE2c
                        https://youtu.be/6rXfN7qG8gI

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                        • 6
                          Chionati 10.07.2019, 23:35 Geändert 10.07.2019, 23:36

                          X-Ray - Der erste Mord geschah am Valentinstag (US - 1982)

                          Die Anfangsphase wirkt etwas zu skurril. Es wird aber mit der Zeit besser, bis sich in der zweiten Hälfte ein spannendes Szenario entwickelt und sich im letzten Drittel zum heftigen Terrorfilm entlädt.
                          Der Film scheint kein Hehl daraus zu machen, wer der Mörder und wer die Ahnungslosen sind, aber... meistens kommt es anders als man denkt.

                          Bei so vielen Ärzten und soviel Krankenhauspersonal frägt man sich schon, haben die jetzt alle Patienten im Vorfeld platt gemacht? Auf den Fluren kriegt jedenfalls keiner etwas mit. Und die Tatorte scheinen auch in Sekundenbruchteile gereinigt worden zu sein. Nur die Leichen konnte man nicht schnell genug verstecken. Logische Konsequenz, ungeniertes weitermorden.

                          Also, Empfehlung für Genrefans. Ein Slasher aus den 80ern, der über die holprige Anfangsphase hinwegkommt und trotz kleinerer Mängel die Kurve noch gut hinbekommt.

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                          • 7

                            Blutiges Feriencamp - Cheerleader Camp (JP/US - 1988)

                            Warum habe ich mir diesen Film trotz der schlechten Wertungen angesehen?
                            Einmal weil es ein Slasherfilm und damit mein Genre ist. Doch der eigentliche Grund war, weil ich sehen wollte, wie einer der weltbesten Casts, nämlich Betsy Russell (SAW), damals so aufgetreten ist.
                            Und ich muss sagen, alleine dafür hat sich die Sichtung gelohnt und ist mir 10 Punkte wert.

                            Zum Film an sich, verhaltener Beginn und typische 80er Jahre Albernheiten. Die Darsteller wirken jedoch sympathisch und die Mädels schauen alle hübscher, weil natürlicher, als heutzutage aus.

                            Dann, etwa ab der Mitte des Filmes, entwickelt sich ein spannender Slasher. Der Score ist gut platziert. Ich möchte nicht so weit gehen und ihn mit Jason vergleichen, aber es geht doch heftig zur Sache. Es gibt so viele Morde, da müssen heutzutage 7 Filme gedreht werden, um auf diese Anzahl zu kommen. Also wirklich lobenswert.

                            Den Täter/Die Täterin/Die Täter hatte ich schon länger unter Verdacht, aber so vorhersehbar ist das Ganze nicht, sondern geschickt inszeniert.
                            Ich schließe mich hier nicht den schlechten Wertungen an, sondern behaupte, Genrefans können hier einen Blick riskieren und kommen auf ihre Kosten. Wie gesagt, ein klein wenig Durchhaltevermögen ist gefordert, dann zieht der Film ordentlich an.

                            Für die vielen Kills und natürlich die bezaubernde Betsy Russell in der Hauptrolle ist es nur fair im Vergleich zu vielen Horrorfilmen heutzutage, die nicht annähernd so eine Quote erreichen und trotzdem gut bewertet werden, eine dementsprechende Punktezahl zu geben. Übrigens kommt auch eine SAW-ähnliche Falle vor. Ob Betsy Russell schon damals auf solche Ideen kam und schon eine Vorahnung hatte, dass sie einmal bei SAW landen wird? Das bleibt wohl ihr Geheimnis.

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                            • Das wäre ja wie Weihnachten und Ostern zusammen. Ich würde mir auch 5 Halloweenfilme in einem Monat anschauen. Hätte da keinen Einwand.

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                              • Chionati 09.07.2019, 18:51 Geändert 09.07.2019, 18:51

                                Der Artikel und das Ranking geht i.O. Das würde ich so unterschreiben. Persönlich würde ich die direkten Annabelle-Filme ca. einen Platz höher setzen. Ist aber eine knappe Entscheidung. Lloronas Fluch habe ich noch nicht gesehen.

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                                • 7
                                  Chionati 08.07.2019, 23:08 Geändert 08.07.2019, 23:10

                                  Jessabelle - Die Vorsehung (US - 2014)

                                  Was kommt nach Annabelle..., logisch, Jessabelle.

                                  "Wir werden einen Schatten über Dich werfen, der vom Schicksal nicht zu unterscheiden ist."
                                  Ein Satz über den man lange philosophieren kann.

                                  Blumhouse Production stellt auch hier wieder mal einen atmosphärisch gelungenen Film auf die Beine, der nicht lächerlich oder billig wirkt.

                                  Der Film hat einen Touch von "Annabelle" und "Der verbotene Schlüssel". Dieser hier spielt wie Letzterer in (Süd-)Louisiana. Voodoo-Zauber hat dort anscheinend eine große Bedeutung. Das scheint in Louisiana so assoziiert und so wird der Bundesstaat irgendwie gut charakterisiert. Der Flair gefällt mir und passt zu diesem gruseligen Horrorstreifen.

                                  Das Storytelling war ansehnlich und die Spannungsschraube wurde allmählich angezogen. Ein paar Individuen wirken etwas "abgedroschen", das ist jedoch Absicht.
                                  Einer der besten Badewannenszenen. Obwohl man eigtl. weiss was kommt erschrickt man sich fürchterlich.
                                  Die Story ist in sich geschlossen und ich finde den Film gelungener als er in der Gesamtwertung wegkommt. Handwerklich einwandfrei und sehr gute Schauspielerleistungen.

                                  Das Ende wie es in Wikipedia erklärt wird interpretierte ich zuerst etwas anders, sah ich also nicht so, macht die Sache allerdings noch etwas unheimlicher.
                                  Für einen Gruselabend klare Weiterempfehlung. Am besten gleich nach Annabelle.

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                                  • Chionati 08.07.2019, 19:03 Geändert 08.07.2019, 19:10

                                    WtF. Das muss ich jetzt erstmal verdauen. Vielleicht ein guter Schachzug.
                                    Bisher war es das beste Franchise und die beste Filmreihe aller Zeiten.
                                    Klar, dass sich Hollywoodgrößen um eine Rolle raufen.
                                    Doch so leicht wie bei Marvel ist es hier nicht zu überleben. ;-)

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                                    • 6 .5

                                      Annabelle 3 (US - 2019)

                                      Noch nie während meiner 4-5jährigen Moviepilotzeit wurde ich so verheizt wie im Vorfeld von Annabelle 3. Da kamen Artikel wie in etwa "die lustigste Annabelle...", "nimmt sich mit Selbstironie auf die Schippe..." usw... . Ja wo denn? Nur weil eine Szene lustig ist braucht man nicht gleich zu tun als ob der gesamte Film lustig ist.
                                      Und nach den eher mittelmäßigen Horrorfilmen in letzter Zeit können die Sicherungen dann schon mal durchbrennen. Natürlich mag ich das Conjuring-Universum.

                                      Annabelle hat ein bezauberndes Lächeln und einen verführerischen Blick, aber lustig ist das mit Sicherheit nicht.
                                      Als einer der größten Annabelle-Fans kann ich mich nicht über ihren Auftritt beschweren. Starker Anfang, gute Einführung ins Geschehen, ordentliche Jumpscares, ein paar davon üblich, aber auch neue Ideen dabei, Stichwort Bildschirm (gefiel mir sehr gut).
                                      Es ist die Atmosphäre vorhanden, die man sich bei einem Gruselfilm wünscht. Es kommt halt auf den Blickwinkel des Zuschauers an, mMn strahlt Annabelle die richtige Energie aus und hat eine angsteinflössende Präsenz. Sie ist das Böse, das Seelen einfordert und da kann ihr keine andere Puppe das Wasser reichen. Ok, Chucky vielleicht noch, der geht aber eher ins slashermäßige.
                                      Die Protagonistinnen ebenfalls mit einer guten Leistung.
                                      Der nächste Teil kann gerne kommen.

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                                        Cast Away - Verschollen (US - 2000)

                                        Eine One-Man-Show, Tom Hanks. Und wo?! Auf einer einsamen Insel. Der Wahnsinn. Ein aussergewöhnliches, einzigartiges Feeling wird hier rübergebracht. Der perfekte Survivalfilm mit schönen Aufnahmen und großen Emotionen, wie Verzweiflung, Hoffnung(-slosigkeit) und Überlebenswille.
                                        Die Liebe zu einem Ball und ein Krebsbuffet als Symbol des Einfallsreichtums. Ich glaube es gibt keine Person, die unter 6 Punkte bewertet hat.
                                        Großes Kino mit guten Ideen und eine Top-Schauspielleistung.

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                                        • Chionati 05.07.2019, 14:44 Geändert 05.07.2019, 14:46

                                          Ich bin richtig froh, dass Zendaja die Rolle übernimmt. Kirsten Dunst gefiel mir nie und fand ich unpassend in den Spider Man Filmen. ;-)

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                                          • Na toll, jetzt geht es also ins komödienhafte. Ok, ich kann mit Selbstironie leben und vielleicht wirds ja auch lustig, wollte es aber eigentlich brutaler, blutiger, ausgefeilter, horrormäßiger. Die FSK 16 sagt ja schon alles aus. Ja fürs breite Publikum und nicht für den Horror. Gebt mir die Regie und ich zeige euch die wahre "Annabelle". Ich würde so eine Art "Hommage" an "Tanz der Teufel" machen, so dass die Gegner alle in Stücke zerrissen werden würden. Da wäre es vorbei mit lustigen Teens usw...
                                            Ab jetzt bewerte ich jeden Horrorfilm wo nicht mind. 10 Menschen draufgehen unter 6 Punkten.
                                            Bisher fand ich alle Conjuring-Filme zu harmlos. "Insidious" (2010) hat vom Grusel einen Weg in die richtige Richtung eingeschlagen.

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                                            • Chionati 04.07.2019, 09:50 Geändert 04.07.2019, 09:52

                                              1. Hitzefrei
                                              2. Schulausfall wegen Unwetter
                                              3. Früher nach Hause gehen weil Lehrer krank
                                              4. Freistunde
                                              5. Sport
                                              6. Chemie

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                                                Chionati 01.07.2019, 12:33 Geändert 01.07.2019, 14:15

                                                Amanda Knox (US/DK - 2016)

                                                Profiler geben als mögliches Erkennungsmerkmal an, dass Verdächtige beim Verhör/Interview oder allgemeinem Reden ständig ihren Blick nach oben in die Decke oder Himmel heben. Das ist ein Profilerkennzeichen für Mord.
                                                Doch was tun, wenn die Verdächtige Eisaugen hat?

                                                (Btw, hier nicht relevant, aber ein weiteres häufig beobachtetes Verdachtskennzeichen ist, wenn der Täter seine Ja oder Nein-Antworten bekräftigt, z.B. ständig antwortet: "Ja ja ja ja" oder "Nein nein nein nein".)

                                                Nur in wenigen Situationen sickert in diesem Film von Amanda Knox durch und dennoch, eine gewisse Psychopathin kann man nach kurzer Zeit in ihr erkennen.
                                                Meine persönliche Meinung, sie war an dem Mord beteiligt oder wäre in der Lage dazu. Sie wirkt nicht gerade gelassen auf mich, ihr Körper eher verkrampft. Der Blick, ihre Falschaussagen (z.B. das Beschuldigen des unschuldigen Lumumbas, revidieren eigener Aussagen, Gymnastik im Warteraum usw...) und einige Reaktionen nach der Tat (z.B. Nichtanwesenheit bei der Totenwache) sprechen nicht gerade für sie. Besonders die Beschuldigung des Unschuldigen geben mir schwer zu bedenken, was ihre Persönlichkeit betrifft.

                                                Ansonsten kann mich bitte einer aufklären, sobald der italienische Staatsanwalt oder egal wer italienisch spricht, wird nicht übersetzt?! Dadurch gehen etwa 15 % an Informationen verloren. Das ist schon ein Minuspunkt. Unmittelbar danach sah ich mir noch die Doku auf YouTube an, die auch einiges zeigt und den Verdacht nochmal bekräftigt. Für Interessierte: https://youtu.be/Hk8SPOMDIeU

                                                Der Haupt-Journalist in diesem Fall, Nick Pisa, hat anscheinend voll einen an der Waffel. Seine Sensationsgeilheit ist so groß, dass Jake Gyllenhaal in "Nightcrawler - Jede Nacht hat ihren Preis" (2014) dagegen wie ein Waisenkind wirkt.

                                                Fazit:
                                                Auch wenn man denkt den Fall durch die Medien schon hinreichend zu kennen, ist dies eine sehr spannende Doku, die vor allem mit sehr viel Originalaufnahmen, Interviews, überraschenden sowie schockierenden Momenten, die man noch nicht kennt, punkten kann. Sehenswert allemal. Schon die ersten Sätze von Amanda Knox hauen einen quasi vom Hocker.

                                                --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

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                                                -Die Ermittler gingen sehr schnell von einem vorgetäuschten Einbruch aus, da sich die eingeschlagenen Glasscherben auf der Decke der bedeckten Leiche im Zimmer befanden. Die Scheibe wurde also nach dem Mord eingeschlagen. Zudem befand sich ein sehr schweren Stein im Zimmer, den keiner in den ersten Stock schmeissen hätte können.

                                                - Die Ermittler benutzen ein paar Wochen nach der ersten Spurensicherung die gleichen Handschuhe und verwischen damit Spuren. Das muss man sich mal geben. Wer benutzt überhaupt gleiche Handschuhe und dann noch in so einem gravierenden Fall.

                                                -Amanda Knox erhält zurück in den USA 4 Mio. Euro Vorschuss für ihr Buch, die sie nach eigenen Angaben für Anwaltskosten verbrauchte. Glück gehabt, in Europa wärens 400 - 4000 Euro gewesen.

                                                -Lumumba erhält 16.000 Euro Entschädigung + 40.000 Euro Gerichtskosten werden von ihm übernommen. Amanda brauchte 4 Mio.?! Pech für Lumumba. In USA hätte er wohl mit einer Millionenentschädigung rechnen können.

                                                - Obwohl die Ermittler sicher von mehreren Personen ausgehen, landet nur einer der drei Hauptverdächtigten, der Schwarze Rudy Guede, rechtskräftig für mehrere Jahre ins Gefängnis. Sind wir doch in den USA?

                                                -DNA-Experten bestätigen die Glaubwürdigkeit des DNA-Materials trotz der geringen DNA-Menge am Messer, dies wird aber von den italienischen Behörden nicht zugelassen und in Erwägung gezogen.

                                                - Schwammiges Gericht:
                                                2009 Verurteilung Amanda Knox 26 Jahre!
                                                2011 Freispruch
                                                2014 Verurteilung 28 Jahre und 6 Monate!
                                                2015 Freispruch unter Ausschluss der Öffentlichkeit
                                                Kann man die Gerichte überhaupt noch ernst nehmen?

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                                                  Chionati 28.06.2019, 04:54 Geändert 28.06.2019, 05:09

                                                  Extremely Wicked, Shockingly Evil and Vile (US - 2019)

                                                  Was für ein Brett von Film. Explizite Szenen bleiben einem erspart. Dennoch spürt man eine gewaltige menschenverachtende Audienz. Die Abwicklung des Geschehens ähnelt etwas dem Film "22. Juli" (2018). Das Setting ist detailgetreu den Jahrgängen entsprechend.
                                                  Mehr spielt die Gerichtsbarkeit eine Rolle und es ist zu keiner Sekunde langweilig. Zudem gibt es dazu noch Originaleinblendungen und interessante Fakten.

                                                  Die Los Angeles Times schreibt: "Der Film ist irritierend zurückhaltend...". Dem kann ich zustimmen. In Anbetracht der Taten erwartet man das unsagbar Böse, bekommt aber andere Facetten zu Gesicht. Zum Teil etwas Perplex, aber man sollte bedenken, den Tatsachen entsprechend. Zudem wirkt das Unausgesprochene/Ungezeigte unsichtbar und der Zuschauer wird mit Emotionen und seiner eigenen Phantasie gefoltert.

                                                  Ich zitiere nur diese zwei Sätze:
                                                  "Mörder kommen nicht im Dunkeln raus, mit langen Zähnen und Spucke, die vom Kinn tropft. Menschen wissen nicht, dass Mörder unter ihnen sind, Menschen, die sie lieben, mit ihnen leben, arbeiten, die sie bewundern, könnten sich eines Tages als die bösartigsten Menschen überhaupt herausstellen."

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                                                    Jurassic World (US - 2015)

                                                    Jedem dürfte hier klar sein, wer der Star des Filmes ist. Nämlich die Dinosaurier. Genau genommen, obwohl nicht die Größten, sind die Raptoren die heimlichen verbindungsherstellenden Stars zwischen Mensch und Dinosaurier.

                                                    Natürlich gibt es einiges zu bemängeln. Eigentlich immer auf der Seite der Menschen.
                                                    Möchte mal sehen, wem ein 15 Meter Ungeheuer auf den Fersen ist, und derjenige kann noch ständig telefonieren. Oder die Kids, die sich empathielos eine Horde Triceratops reinziehen, als ob es etwas üblicheres nicht gibt. Anderes Beispiel, der gefährliche Dinosaurier killt alles und jeden, ganze Horden von Brontosaurier, aber bei den Protagonisten, die zum Glück schneller laufen können als er, tut er sich schon schwer.

                                                    Das sind alles typische Schwachpunkte und in der ersten Hälfte muss man schon etwas Geduld aufbringen. Aber im Insgesamten siegt doch das Herz für die prähistorischen Herrscher dieser Erde. Klar, Godzilla hätte die zum Frühstück verspeisst, aber das soll ja nicht der Maßstab sein.
                                                    Alles in allem fand ich es schon unterhaltsam und obwohl vieles nach Schema F abläuft bringen die Dinosaurier nochmal Schwung in die Bude.
                                                    Bin jetzt schon gespannt auf Teil 2.

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