cinemaforever.net - Kommentare

Alle Kommentare von cinemaforever.net

  • 4

    [...] das von Anderson erneut so akribisch komponiert ist, dass es sich wie eine Museumsausstellung seiner eigenen Klischees anfühlt. Anderson belässt den Horizont nicht nur in der Mitte – er baut einen symmetrischen Schrein darum herum. [...]

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    • 8
      cinemaforever.net 18.05.2025, 09:22 Geändert 18.05.2025, 09:28

      [...] Die Magie des künstlerischen Austauschs zu beobachten, wenn Agnès Varda bei einer Tasse Kaffee mit Jean-Luc Godard plaudert; mitzuerleben, wie Godard aus dem Pariser Kino Le Champo kommt; oder zu sehen, wie die Kameraarbeit im Guerrilla-Stil zur Anwendung kam; oder, oder, oder… "Nouvelle Vague" ist wirklich ein purer nostalgischer Kinogenuss. [...]

      • 8

        [...] Mit sicherer Hand erschafft er einen filmischen Spiegel, der weder predigt noch schmeichelt, sondern eine Gesellschaft zeigt, die sich in Echtzeit selbst demontiert. "Eddington" ist zugleich grotesk überzeichnet und erschreckend treffsicher. [...]

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        • 8

          [...] "Beating Hearts" ist somit kein rein fatalistiches Sozialdrama, sondern ebenfalls wunderschönes Ästhetik-Kino, was durch den einmaligen Soundtrack perfekt abgerundet wird: Was die Pixies für "Fight Club" sind, ist The Cure wohl nun für "Beating Hearts". Obgleich sich all das im ersten Moment nach sehr viel Durcheinander anhört, gelingt es dem Film dennoch, eine klare Richtung zu finden und die verschiedenen Elemente harmonisch zu verbinden. [...]

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          • 9
            über Fargo

            [...] Nachdem sich die Satire "Hudsucker – Der große Sprung" zwei Jahre zuvor – angelehnt an die Screwball-Komödien von Frank Capra der Dreißigerjahre – zu einem Misserfolg entwickelte, fand "Fargo" 1996 wieder sein Publikum und auch die Filmkritik. Darin erzählen die Coens eine düstere Noir-Geschichte, brachen aber mit den vorgegebenen Standards, indem sie die Handlung aus der verruchten Großstadt in die abgelegenen Schneelandschaften um Minneapolis umsiedelten. [..]

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            • 5

              [...] Trotz einer kurzweiligen, deutlich über zweistündigen Laufzeit sowie einer sagenhaften Ausstattung, schrammt Chalamet so sehr an Dylans Persona vorbei, wie Mangold dem titanischen Erbe dieses Musikgenies fern bleibt. [...]

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              • 6

                [...] Zusammengehalten wird "Blue Moon" deshalb meist von seinem schieren Unterhaltungswert – ironisch, wenn man bedenkt, dass auch das Teil des großen Kunstdiskurses war. Wenn man Linklaters Filme betrachtet, sollte das aber eigentlich nur wenig überraschen. Denn Unterhaltung war noch nie seine Schwäche, so auch nicht hier. Viele der Dialoge sind zwar selbstgefällig; clever, gut pointiert und oftmals einfach sehr witzig sind sie aber dennoch. Nicht zu missachten ist auch Ethan Hawke, der sich hier schauspielerisch wirklich vor wenigen verstecken muss und einen körperlichen, energetischen und irgendwie einfach passenden Beitrag zum Film liefert. [...]

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                • 8

                  [...] Doch natürlich ist Film nicht nur gut. Auch das weiß "Reflection in a Dead Diamond", weshalb er ebenso dekonstruiert, wie bewundert. Wenn man einen solchen Generalabriss über ein Medium zum Ziel hat, muss man sich auch mit dem Unschönen befassen. Film ist, zumindest ein Stück weit, ein von Grund auf amoralisches Medium. Voyeuristisch, objektifizierend, sich ergötzend, wie auch in "Reflection in a Dead Diamond". Er lebt für Sex, Gewalt und sexualisierte Gewalt und das stets mit klar definierten Rollen, wie auch in "Reflection in a Dead Diamond". [...]

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                  • 2

                    [...] Die Kontrastierung zwischen Schnelligkeit als Gefahr und Stillstand als Sicherheit kommt auf. Irgendwie muss also das Flugzeug gestoppt werden. Das Problem dabei: Eigentlich ist das kein Problem, solange Kontrolle im Flugzeug herrscht und ein Experte per Satellitentelefonat zugeschaltet ist, der Anweisungen gibt. Hollywood wäre nicht Hollywood, gäbe es fortan nicht immer wieder Momente, die den gewohnten Lauf der Dinge ins Wanken bringen. Blut fließt, Gewalt wird verübt und so weiter und so fort – man hat es schon zur Genüge gesehen. Der Plan der Notlandung scheitert also an der Inszenierung. [...]

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                    • 7
                      cinemaforever.net 15.02.2025, 20:25 Geändert 16.02.2025, 11:40

                      [...] Völlig auseinander bricht "Mickey 17" allerdings zu keinem Zeitpunkt. Zu stark sind Inszenierung, Szenenbild und vielleicht etwas unter dem Radar auch der Soundtrack. Es gibt kaum einen Moment, der nicht in irgendeiner Form zum Hinschauen und Hinhören, Lachen oder Mitfiebern einlädt. Darunter fallen Momente von großartigem Slapstick, ein tolles komödiantisches Timing und nicht zuletzt der Cast. Robert Pattinson ist fantastisch in doppelter Hauptrolle und sorgt sogar dafür, dass der hohe Voiceover-Anteil zu einer echten Freude wird. [...]

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                      • 5
                        über Flow

                        [...] Es ist auffällig, dass "Flow" in dem gemütlichen Zuhause der Katze beginnt und fortan den Weg in unterschiedliche Kapitel nimmt. Fein säuberlich folgen wir diesen Stationen der Katze, ganz im Sinne eines Videospiels und einer dahinplätschernden Geschichte, die am Ende doch nicht viel auszusagen hat. Es sollte dem Standard entsprechen, keine Freifahrtscheine zu verteilen, nur weil etwas niedlich aussieht. Insbesondere dann, wenn es Animationsfilme von Tom Moore ("Die Melodie des Meeres") oder Ghibli-Klassiker wie "Prinzessin Mononoke" gibt, die sehr viel eigenständiger auf Füßen stehen, auf komplexere Weise ein Bewusstsein für Umweltthemen schaffen sowie Form und Inhalt gelungener zusammenbringen. [...]

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                        • 10

                          [...] Mulholland Drive ist ein rätselhaftes Verwirrspiel, welches in seiner tragischen Zerstörung von Hoffnungen und Wünschen eine Illusion aus Ängsten und Schönheit beschwört, die man in dieser anziehenden, surrealistischen und doch erschreckend faszinierenden Art nicht noch einmal sehen wird. Die Traumfabrik wird auseinandergenommen, die Odyssee aus Sex, Charme, Wahnsinn, Andeutungen und undurchsichtiger Dunkelheit endet in einem verstörenden Fassadensturz, der keine Antworten geben will und sich auch nicht wie ein Reißverschluss schlüssig zusammenfindet. [...]

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                          • 5

                            [...] So bahnbrechend ist das eben alles nicht. Zwar sind die meisten Elemente in der Gesamtheit durchschnittlich, doch konstant fehlt es an den besonderen Akzenten, die einst Peter Jacksons Werke auszeichneten. "Die Schlacht der Rohirrim" erweckt durch all diese Ecken und Kanten immer wieder den Eindruck, es sei doch nur eine der vielen Intellectual Properties von Warner Bros. Drückt man kein Auge zu, verdient dieser Film aber nicht das Recht, sich mit dem Titel „Der Herr der Ringe“ zu schmücken, obgleich er in dieser Welt spielt. Zu simpel sind seine Figurenzeichnungen, zu inkonsistent sein Animationsstil, zu l(i)eblos seine Welt. [...]

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                            • 5
                              cinemaforever.net 14.11.2024, 23:08 Geändert 16.11.2024, 11:36

                              [...] Der Schein trügt jedoch, da Scott uns keine Welt vorsetzt, die vom großen Mythos lebt. Statt diesen aufzubrechen und zu ergründen, schafft es Scott nur ganz selten aus der Redundanz heraus. Viel zu sehr lebt seine Welt nämlich von den Stars und nicht von der eigentlichen Gesellschaft. Man merkt das daher, dass der Film am interessantesten ist, wenn das Volk unruhig wird und kurzerhand später die Welt auf dem Kopf steht. [...]

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                                [...] Diese nahezu simple Handlung würde nicht bis heute überdauern, wäre sie nicht von der eindrücklichen Formensprache Brian de Palmas durchzogen: Die Filmmusik von Pino Donaggio, die den berühmten Noten aus Bernard Herrmanns Komposition zu Psycho (1960) nachempfunden sind, prägt diesen Film neben den Soundeffekten maßgeblich. Sie vermag neben der Kameraarbeit den träumerischen Schwebezustand seiner Heldin während des Abschlussballs ebenso einzufangen, wie sie die unheilvoll-übernatürlichen Ereignisse mittels dissonanter Streichakkorde anzukündigen weiß. [...]

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                                  [...] "Nightmare – Mörderische Träume" bleibt ein zeitloser Horrorspaß, der sowohl ästhetisch als auch erzählerisch ein Gleichgewicht zwischen schockierendem Horror, schwarzem Humor und psychologischer Tiefe findet. Wes Craven ("Scream") schuf damit nicht nur einen seiner besten Filme, sondern ein kulturelles Phänomen, das die Popkultur nachhaltig geprägt und mit Freddy Krueger einen der unverwechselbarsten Antagonisten der Filmgeschichte etablierte hat. [...]

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                                  • 8

                                    50 Jahre Kettensägenmassaker: [...] Sein eigentlicher Horror erwächst vielmehr mittels einer psychologischen Komponente, die die damalige Rezeption erklärlich macht und bis heute an Wirkungsmacht nicht verloren hat. "The Texas Chainsaw Massacre" folgt einem Spannungsbogen, der einem klaren Steigerungsprinzip verpflichtet ist: Immerzu nehmen die Ausweglosigkeit und die Verzweiflung der Opfer zu, deren Isolation in den Weiten der ruralen Umgebung umso beklemmender wirkt. [...]

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                                      cinemaforever.net 03.10.2024, 19:35 Geändert 03.10.2024, 19:36

                                      [...] Am meisten ist "Joker: Folie à Deux" wohl an dem Lösbaren interessiert, nicht im Kontext eines zuvor ungelösten Mysteriums psychologischer oder sonstiger Art. Vielmehr die Loslösung von Narrativen, Figuren, fiktionalen Welten und dem Kino an sich. Für die "The Dark Knight"-Trilogie hat Phillips nicht das Geringste übrig, so wie ihn auch Helden und Antihelden, wenn überhaupt, nur zweitrangig tangieren. Während das Konzept von Filmfigur und Alter Ego invertiert wird – anders als Robert Downey Jr. und seine Worte „I am Iron Man“, heißt es nun „I am not Joker“ – nimmt Phillips eine gänzlich andere Perspektive ein. [...]

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                                        [...] Alan Parker, der mit dem Film Angel Heart ein Jahr zuvor einen aufgrund seiner freizügigeren Darstellung von Sexualität polarisierenden Film in die Kinos brachte, legte mit Mississippi Burning einen nicht minder umstritten diskutierten Film vor. Zum einen legte Mississippi Burning seinen Finger in immer noch sehr gegenwärtig offene Wunden der US-amerikanischen Geschichte, zum anderen irritierte besonders die Ziellosigkeit der geschilderten Erzählung, die einen immer stärker werdenden Zynismus erkennbar werden lässt. [...]

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                                          [...] Die Darstellung von Sex im Pool in "Babygirl" ist sogar so schüchtern und prüde, dass es fast so wirkt, als hätte die Kamera Angst vor unzüchtigen Gedanken. [...]

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                                            cinemaforever.net 08.09.2024, 06:33 Geändert 08.09.2024, 22:38

                                            [...] Mike Flanagans apokalyptische Komödie ist eine zutiefst tragische, aber auch hoffnungsvolle Reflexion darüber, wie wir unsere Träume für Sicherheit opfern und was dabei auf der Strecke bleibt. [...]

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                                              cinemaforever.net 01.09.2024, 23:14 Geändert 01.09.2024, 23:16

                                              [...] Eine Position, die Veiels Film zwar nicht ganz konkret einnimmt, indem diese ausgesprochen wird. Eine Feststellung, die allerdings problemlos aus dem zusammengeschnittenen Material herauszulesen ist. "Riefenstahl" ist kein eindringliches oder besonders gewagtes Werk, aber eine Dokumentation, die auf behutsame Weise das Riefenstahl-Dossier angeht. [...]

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                                                cinemaforever.net 14.08.2024, 00:53 Geändert 14.08.2024, 00:59

                                                [...] Das Ergebnis ist leider nur ein weiteres mittelmäßiges Franchise-Produkt, das kaum Eindruck hinterlässt und sich nicht lange in Erinnerung hält – stattdessen vielmehr einen "Alien"-Film für die Generation TikTok darstellt… In "Romulus" ist wirklich alles auf Kurzweiligkeit und Kurzlebigkeit getrimmt! Schnell geschnittenes Effektgewitter trifft auf farblose Figuren. Und abgesehen von den zwei Hauptfiguren, gespielt von "Priscilla"– sowie "Civil War"-Star Cailee Spaeny und David Jonsson, bietet "Romulus" nur schablonenhafte Typen. [...]

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                                                  über Oldboy

                                                  [...] Es ist eine starre und seltsam leblose Wirklichkeit, in der Oh-Dae Su sich bewegt, die Kamera von Chung Chung-hoon zieht diese Wahrnehmungswelt nach: Lange, statische Aufnahmen wechseln mit frontalen, direktadressierenden Großaufnahmen ab. Sein klassischer filmmusikalischer Teppich aus Vivaldi und Khachaturian bildet dabei den auditiven Sogeffekt, der auch Schwebezustand ist. Oh Dae Su glaubt sich dem Wahnsinn verfallen, er versucht verzweifelt gegen den Realitätsverlust anzukämpfen, der um ihn greift. Dafür nutzt Park Chan-wook eine nicht-lineare Erzählstruktur, die diesen Abstieg in die mentale Hölle für den Zuschauer unmittelbar vergegenwärtigen soll. [...]

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                                                    [...] Die genüssliche Zurschaustellung der intensiven, affizierenden Folterszenen, die die Zerstörung des weiblichen Körpers sehr explizit inszenieren, scheint auch dieser ehemaligen Tendenz des italienischen Horrorkinos der Siebzigerjahre zu entspringen. Immaculate vereinnahmt diese Verbindungen zu früheren filmhistorischen Vorbildern, ohne dabei aber seinen entschieden zeitgenössischen Stellenwert untergraben zu wollen. Die Verführungsstrategie des Films bleibt unverändert, indem er sich selbst und seine neue Scream-Queen, Sydney Sweeney, als Star anpreist. [...]

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