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Alle Kommentare von cinemaforever.net
[...] Denkt man darüber nach, dass der Verbrennungsmotor und die ersten Kinematographen etwa um dieselbe Zeit das Licht der Welt erblickten, fällt es nicht schwer die enge Beziehung zu verstehen, die wir seither zu unseren alltäglichen Gefährten auf Rädern sowie zu Filmen entwickelt haben. Beginnend mit Racing Hearts 1923 bis zur oktangeschwängerten Fast & Furious-Reihe heutiger Tage haben auch Hollywood und Automobile eine bis heute innige Beziehung zueinander. [...]
[...] Das Road-Movie war bis dahin ein überwiegend männlich codiertes Erzählmuster, das besonders mit der Erneuerungsbewegung im amerikanischem Kino der Siebzigerjahre, dem New Hollywood, zu großer Popularität kam und ein nahezu eigenständiges Genre ausbildete: "Bonnie und Clyde" (1967), "Easy Rider" (1969) oder "Asphaltrennen" (1971) nutzen das Motiv der Vorwärtsbewegung und der offenen Straßen auf augenfällige Weise, eine dezidiert weibliche Perspektive auf das Genre kannte man aber so nicht. [...]
[...] Ti West hat mit seinen bisherigen Filmen eindrucksvoll bewiesen, wie meisterhaft er vergangene Jahrzehnte wieder zum Leben erwecken kann. Auch "MaXXXine" ist voller Referenzen, die glaubhaft in die Handlung integriert sind. Wahrscheinlich ist es der eleganteste 80er-Film, der nicht in den 80ern gedreht wurde – wie eine kleine, gemeine Schwester von Brian de Palmas "Blow Out", William Friedkins "Leben und Sterben in L.A." und Martin Scorseses "After Hours". Mit Anspielungen auf politische Ereignisse, den italienischen Giallo, die VHS-Kassetten-Zeiten und Roman Polanskis "Chinatown". [...]
Zu Staffel 2, Episoden 1 - 4: [...] Letztlich sind es aber besonders die psychologischen Komponenten, die House of the Dragon so fesselnd machen. Ein Fachbegriff drängt sich hier auf: Psychologische Reaktanz, also der Drang, eingeschränkte oder verlorene Freiheiten zurückzugewinnen, trifft auf mehrere Figuren zu. Es bedarf kaum der Erwähnung, dass beide Seiten Regeln und Gesetze nach Belieben so zurechtbiegen, wie es ihnen beliebt, und somit die Konflikte immer weiter potenziert werden. Die zweite Staffel knüpft präzise an die erste an, indem sie diese Dynamik fortführt. [...]
[...] Die größeren Kontraste, der verbesserte Schwarzwert und die satteren Farben verleihen diesem Film einen sinnlich anregenden Gesamteindruck, der nun durch diese 4K-Aufwertung möglich gemacht wurde – umso mehr verliert man sich jetzt in den regennassen verwinkelten Gassen von Paris oder noch in den spärlich belichteten Interieurs, die Ronin entfernt auch als Noir-Erlebnis anregend machen. [...]
[...] In meinen Augen ist "Die Träumer" ein moderner Klassiker, ein zeitloses Stück Kino, das mich auch nach unzähligen Sichtungen weiterhin fesselt und inspiriert. Es steht zudem als weiteres Zeugnis für Bertoluccis Fähigkeit, historischen Kontext mit intimer Erzählkunst zu verbinden und ein Werk zu schaffen, das auf mehreren Ebenen resoniert. [...]
[...] Die Konventionen durchbrechend, überrascht Anora mit einer sehr gelungenen Leichtfüßigkeit aus früheren Screwball-Komödien (es gibt sogar eine unglaublich komische Gerichtsszene, wie in Peter Bogdanovichs Is’ was, Doc?), die sich bis zum Ende hindurchzieht. [...]
[...] Was fortan folgt, soll nicht verraten werden, denn damit würde man den großen filmischen Impact von The Substance deutlich unterminieren. Es sei lediglich erwähnt, dass die Verschmelzung von Körperlichkeit und Metaphysischem seit Cronenbergs "Videodrome" sowie "Die Fliege" nicht mehr so nervenaufreibend und erschütternd war wie in diesem Film. Dass jener Elevated Horror an der nervlichen Substanz zehrt, kann man sich denken. Was der Trash-Horror dann wiederum mit dem Publikum macht, ist eine ganz andere Geschichte. Dass man dieses Monstrum an Film nach der Erstsichtung gleichermaßen vergessen und direkt nochmal gucken möchte, ist wohl das schönste Kompliment, das man einem Horrorfilm machen kann. The Substance ist ein virtuoser Body-Horror-Streich, der die größten Genre-Meister fast schon zu Schülern degradiert. [...]
[...] Jacques Audiard ist bekannt dafür, Genres radikal neu zu interpretieren, selbst vor einem Western-Projekt (The Sisters Brothers) schreckt er dabei nicht zurück. In jedem seiner Filme fordert er das Publikum heraus, sich mit komplexen Charakteren auseinanderzusetzen, die moralisch schwierige Entscheidungen treffen müssen oder in einer (ihrer) zerbrochenen Welt einen Neuanfang suchen. Mit Emilia Perez testet Audiard nach Der wilde Schlag meines Herzens und Ein Prophet erneut die Grenzen des Gangsterfilms aus und verleiht obendrein dem filmischen Musical eine völlig neue Dimension. [...]
[...] Freilich aber lässt sich bereits nach dem Ersteindruck in Cannes sagen, dass mit der radikalen Ablehnung dieser wilden Anachronismen, die Pforte durchaus offen ist, sich über diesen Film lustig zu machen. [...]
[...] Lanthimos kehrt dabei mit seinem rätselhaften, düsteren Stil zurück, der konventionelle Sehgewohnheiten auf den Kopf stellt und ihn zum wichtigsten Regisseur der Greek Weird Wave (insbesondere mit Dogtooth) machten. Als die griechische Wirtschaft in den 2000er Jahren in eine Abwärtsspirale geriet, fand Yorgos Lanthimos dafür mutige, ausdrucksstarke Bilder. Zwanzig Jahre später widmet er sich nun dem “American decline” aus soziopolitischer Perspektive. [...]
[...] Somit reduziert sich jede Kritik an Furiosa: A Mad Max Saga zu einem leisen Nörgeln auf hohem Niveau. Als geglücktes Prequel bewahrt der Film den essentiellen Kern des Originals, schlägt jedoch auch spannende neue Pfade ein, während er das Herz am rechten Fleck behält und sich glaubhaft der Leidensgeschichte seiner Protagonistin widmet. Wir werden dieses Jahr vermutlich keinen anderen Blockbuster zu sehen bekommen, der für die volle Laufzeit dermaßen geschickt die staunenden Blicke auf die Leinwand zieht. [...]
"Reality is reality. Period!" [...] Nachdem Regisseure und das ganze Filmsystem jahrzehntelang die konformen Regeln aufgebaut und gefestigt haben, wie Kino funktioniert, lässt es sich Quentin Dupieux nicht nehmen, all das mit einem Presslufthammer zu bearbeiten. [...]
[...] Millennium Mambo ist ferner ein Film um die Jahrtausendwende über die Jahrtausendwende und die Verlassenheit, die sie mit sich brachte. Ihr Abgleiten in die Drogensucht, ihr schwindender Bezug zur Wirklichkeit und ihrer Umgebung lassen diese von Shu Qi interpretierte Vicky mitunter ganz teilnahmslos, ja apathisch erscheinen. Sie wirkt kalt und distanziert, einer Monica Vitti in Antonionis Filmen nicht unähnlich – wenn die Komplexität der Gefühlslage sich einer verbalsprachlichen Äußerung entzieht, dann werden die Leerstellen bei Hou bedeutsam. [...]
[...] Sobald der Hund und der Roboter gemeinsam durchs Leben streiten, ist alles anders. Als gegeben wird es fortan portraitiert, dass es eigentlich egal ist, wen man an seiner Seite hat, was "Robot Dreams" anfällig für Kritik macht. Wir werden im Laufe der Geschichte noch erleben, dass jeder austauschbar ist und auch dies birgt Potential für spannende Diskussionen. Der Pegel schlägt dadurch immer wieder aus, einmal in Richtung Niedlichkeit und dann wieder zu durchaus interessanten Themen zwischen den Zeilen. [...]
[...] Denn im Kern ist "I Saw the TV Glow" Surrealismus vom Feinsten. Ein Film, der sich logisch nicht komplett entschlüsseln lässt, der nicht nur zu einem assoziativen Schauen einlädt, sondern ausschließlich dieses zulässt und sich inszenatorisch irgendwo zwischen Traum und Albtraum befindet. [...]
[...] Entsprechend dürften Freunde des von Homoerotik gezeichneten Hypermachismos à la Carl Weathers und Arnold Schwarzenegger auch hier auf ihre Kosten kommen. Oder sie fühlen sich massiv auf den Schlips getreten, das müssen sie mit sich selbst ausmachen. Zu allen, die in ihrer Sexualität aber weniger verunsichert sind und Filme wie "Predator" für das lieben, was sie sind, nämlich absolut bescheuert, lässt sich zu "Love Lies Bleeding" aber nur eines sagen: “You son of a bitch!” [...]
[...] Als Art rettendes Ufer kommt daher die zweite Hälfte, in welcher der Sci-Fi-Ansatz nahezu komplett über Bord geworfen wird und sich Another End in ein deutlich interessanteres und produktiveres Drama verwandelt. Zu großen Teilen liegt das an der Figur von Renate Reinsves (Der schlimmste Mensch der Welt) bzw. ihrer Dynamik mit Hauptfigur Sal, die den Diskurs um Trauerbewältigung sowie auch die Darstellung von Trauer als solches auf ein deutlich höheres Level hebt als zuvor. [...]
[...] 1976 wurde der bis dahin vielfach geschnittene und gekürzte Film mit der Unterstützung von Martin Scorsese erstmals restauriert. Auf dieser Basis liegt nun eine Neuerscheinung bei Arthaus vor: eine textkritische Edition, die die Komplexität des metareflexiven Stoffgehaltes fachgerecht aufarbeitet, den Film in seinen Kontext einbettet und aus diesem heraus betrachtet. [...]
[...] Die zu Beginn erwähnten Erwartungen oder Hoffnungen werden aufgrund dessen immer wieder mental verifiziert. Ist das jetzt noch originell? Scheint zumindest etwas Cleverness beim Skript durch? Ist das ein überraschender Film? Zündet zumindest der Humor? Die Standardantwort “naja…” bescheinigt der Rom-Com nur wenige Stärken. [...]
[...] Das lässt sich im Grunde genommen auf den gesamten Film übertragen, da aus wenig Input großer Output erzeugt wird. Filmisch wie narrativ fällt The Holdovers selten komplex aus – doch wie könnte es auch anders sein, schaut man auf seine anderen Werke zurück. Wenn überhaupt, geht es Payne nur selten um das Ergründen menschlicher Komplexität, sondern um etwas anderes – man könnte es wohl “einen Moment der Harmonie” nennen. [...]
[...] "Priscilla" ist ein sowohl filmisch als auch erzählerisch gelungenes Biopic, das jede Sekunde unterhält und zuweilen sogar tiefere Einblicke in die Beziehung sowie die Gedanken von Elvis und Priscilla gewährt, als zuletzt Baz Luhrmanns "Elvis" (der aber natürlich auch ganz andere Schwerpunkte gesetzt hat). Beide Filme sind auf ihre ganz eigene Art absolut sehenswert und bilden ein beachtenswertes Double Feature. [...]
[...] "Die letzte Nacht in Mailand" umarmt diese Inspirationen, ohne daraus eine Selbstaussage zu machen. Der Film endet letztlich mit dem Schauplatz der Piazza del Duomo, dort, wo rund fünfzig Jahre zuvor Fernando Di Leos Film in ähnlich trüben, blaugrauen Aufnahmen seinen Ausgang nahm. Ein sehenswertes Krimierlebnis. [...]
[...] Hinter "Mars Express" stecken umfangreiche Überlegungen, tiefgehendes Know-how und viel Herzblut. Alle Fans von Animations- sowie von Science-Fiction-Erzählungen sollten Jérémie Périns Kinodebüt im Auge behalten, denn auch wenn es nicht perfekt ist, wirkt es einfach wahnsinnig frisch und zeigt, wie sehr ein gutes Konzept und ein tolles Worldbuilding einen Film tragen können. [...]
[...] Daraus bezieht "Jurassic Park" letztlich seinen allegorischen Subtext: Das auf Oberflächenreize ausgelegte Auftreten der Dinosaurier ist einem tieferen Sinnzusammenhang untergeordnet. Das Themenfeld rund um außer Kontrolle geratene Wissenschaftsexperimente, die Hybris des Menschen gegenüber der Natur, die gottgleiche Kontrolle, die mit dem teuflischen Chaosprinzip kollidiert – diese spannungsgeladene, inhaltliche Dualität übersetzt Spielberg in die Form. [...]