Cinepolis - Kommentare
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Alle Kommentare von Cinepolis
Beeindruckend.
Eigentlich habe ich fast keinen Film aus diesem Jahr gesehen.
"Sierra Burgess is a Loser" habe ich nur zum Teil gesehen und den Rest in einer Zusammenfassung. War schon schlimm genug.
Für alle, die es interessiert: "Sleep Has Her House" ist wieder auf Tao Films für 4,99 ausleihbar. Doch leider geht die Bezahlung nur über Kreditkarte, also bin ich damit schon draußen.
Abschlussbericht (besser spät als nie)
Anzahl der gesehenen Filme: 290
Erstsichtungen: 274
Wiederholtsichtungen: 16
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Am meisten vertretene Regisseure:
- Jan Svankmajer: 7 Filme
- Krzysztof Kieslowski: 6 Filme
- Kenneth Anger: 6 Filme
- Ousmane Sembene: 5 Filme
- Nuri Bilge Ceylan: 4 Filme
- Werner Herzog: 4 Filme
- Enzo G. Castellari: 4 Filme
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Am meisten vertretene Produktionsländer:
- USA: 66 Filme
- Deutschland: 54 Filme
- Frankreich: 47 Filme
- Italien: 38 Filme
- Spanien: 29 Filme
- Großbritannien: 17 Filme
- Sowjetunion: 14 Filme
- Polen: 12 Filme
- Japan: 11 Filme
- Kanada: 11 Filme
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Am meisten vertretene Genres:
- Drama: 133 Filme
- Thriller: 48 Filme
- Kurzfilme: 47 Filme
- Horror: 39 Filme
- Komödie: 31 Filme
- Krimi: 28 Filme
- Western: 26 Filme
- Animation: 24 Filme
- Mystery: 20 Filme
- Science-Fiction: 18 Filme
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Besondere Vorkommnisse:
- Erster Film aus Uruguay ("Gigante")
- Erster Film aus Venezuela ("Secuestro Express")
- Erster Film aus Grönland ("Inuk")
- Erster Film aus Bolivien ("Zona Sur")
- Erster Film aus Tunesien ("Der Mann, der schläft")
- Erster Film aus Senegal ("Moolaadé")
1. Inglourious Basterds (2009)
2. District 9 (2009)
3. Die werckmeisterschen Harmonien (2000)
4. Shining (1980)
5. Inferno (1980)
6. Phenomena (1985)
7. Halloween - Die Nacht des Grauens (1978)
8. The Act of Killing (2012)
9. Zombie II - Das letzte Kapitel (1985)
10. Woodoo - Die Schreckensinsel der Zombies (1979)
Jorge Sanjinés 1969 produziertes Spätwerk „Das Blut des Kondors“ handelt von einem quechuasprachigem Indiodorf, in welchem die Lebenssituation der Bewohner durch eine ausländische progressive Hilfsorganisation verbessert werden soll. Doch der Dorfvorstand Ignacio, welcher zuvor durch eine Epidemie seine Kinder verlor, findet mithilfe eines Heilpraktikers heraus, dass die weibliche Bevölkerung in den Hilfszentren sterilisiert werden. Dies führt zu einer Rebellion, bei welcher Ignacio schwer verwundet wird. Mit hohem Blutverlust wird er von seiner Gattin Paulina in ein Hospital La Paz gebracht, wo er auf seine lebensnotwendige Operation warten muss. Fortan muss sein Bruder Sixto versuchen, das nötige Geld aufzubereiten.
Sanjinés entschied sich gegen eine lineare Erzählstruktur, wodurch es sich bisweilen als schwierig erweisen könnte, der Handlung zu folgen. Somit fordert Sanjinés deutlich die Aufmerksamkeit des Zuschauers. Dafür wird dieser entlohnt mit einem sehr authentischem Schauspiel und wunderbaren Aufnahmen von der ebenen Landschaft Boliviens. Die Thematisierung des Konfliktes zwischen Tradition und Modernisierung lässt Parallelen zu den Werken Ousmane Sembenés entstehen. Auch hier wird auf Religion und Bräuche des Indiovolkes eingegangen und insbesondere der Stolz im Angesicht der Ausländer hervorgehoben. Mit einer Laufzeit von ungefähr siebzig Minuten wird die Handlung kompakt erzählt, sodass keine Längen auftreten.
Eines der schönsten Filmenden, die ich je gesehen habe.
Als ich herausfand, dass der Film auf YouTube von der GEMA für Deutsche gesperrt wurde, war dies der Aufreger der Woche.
Babcocks Dokumentarfilm "A Certain Kind of Death" zeigt auf, welche Maßnahmen getroffen werden müssen, wenn jemand verstirbt, ohne Verwandte zu hinterlassen. Zudem bekommt man einen Einblick in den Alltag von Gerichtsmedizinern, Bestattungsunternehmern und den Personen, welche die Aufgabe haben, Freunde und Bekannte der Verstorbenen ausfindig zu machen.
Im Gegensatz zu inhaltlich ähnlichen "Dokumentationen" wie "Gesichter des Todes" und "Traces of Death" existiert Babcocks Werk nicht dem Schockfaktor wegen. Denn Babcock schafft es, sachlich und informativ zu bleiben und sich nicht der Sensationslust hinzugeben. Der Umgang mit den Verstorbenen ist stets respektvoll. Dem Zuschauer werden verschiedenste Informationen über das Leben der im Film thematisierten Verstorbenen präsentiert, damit ein vollständiges Spektrum entstehen kann. Doch trotzdem sei jeder an dieser Stelle gewarnt, dass authentische Aufnahmen von der Arbeit von Gerichtsmedizinern gezeigt werden, welche manche um den Schlaf bringen könnten. Nichtsdestotrotz setzt der Film sein Augenmerk nicht auf solche Szenerien, sie dienen lediglich zur Visualisierung der Informationen, welche die Dokumentation bereithält.
Ich kann jedem, der sich für dieses Thema interessiert, nur empfehlen, dieser kostenlos auf YouTube erhältliche Dokumentation eine Chance zu geben, da sie mehr Aufmerksamkeit verdient, um aus dem Schatten von effekthascherischen Mondo-Filmen herauszutreten.
Man hätte Morgan wie in den Comics sterben lassen sollen, denn scheinbar haben die Macher keine weiteren Ideen zum Ausbau seines Charakters. Allgemein führt die Serie viel zu viele neue Figuren ein, ohne Platz für diese zu schaffen. Auf dem Walking Dead Wikia zähle ich 48 lebende Charaktere, wovon mindestens 20 eine größere Rolle besitzen. Hoffentlich wird im kommenden Krieg mit den Whisperers mal aufgeräumt, denn der Krieg mit den Savior war ja ein Witz.
Im Zuge der instabilen Gesundheitssituation im Italien der 70er Jahre beglückte der für seine neorealistischen Werke bekannte Regisseur Luigi Zampa die Zuschauerschaft mit dem Polit-Drama „Die weisse Mafia“.
In der Eröffnungssequenz wird der Zuschauer mit der Arbeitsroutine Professor Valottis konfrontiert. Reihenweise warten die Patienten vor dem Behandlungszimmer des Arztes, denn seine Arbeit verrichtet Valotti gänzlich ohne Entlohnung, sodass selbst die Ärmsten sich eine Behandlung zugutekommen lassen können. Ein Heiliger soll er gar sein, wie ein Mann behauptet. Doch auch woanders wird seine Arbeit benötigt, denn er betreibt eine Nobelklinik, errichtet für die Reichen und Mächtigen. Dort angekommen offenbart Valotti dem Zuschauer seinen wahren Charakter. Schädliche Medikamente werden im Austausch eines Schecks unter die Leute gebracht, harmlose Beschwerden aggraviert und letztlich wird gar ein Kunstfehler, welcher einem Patienten das Leben kostet vertuscht. Doch durch seine Stellung und seinen Ruf als Humanitär scheint Valotti unantastbar, bis ihm schließlich ein anonymer Brief in einem roten Umschlag das Gegenteil beweist. Valotti erfährt Gegenwind aus eigenen Reihen, seine Macht ist gefährdet, auf daß er schließlich zu drastischen Mitteln greift.
Zampas anklagender Film über die Ausbeutung der Schwachen durch die Mächtigen im Kontext eines Polit-Dramas kommt in sterilen, tristen Bildern daher. Dass Zampas Objekt der Thematik die Ärztewelt ist, kann man sich damit erklären, dass die Abhängigkeit der Schwachen, hier der Erkrankten, von den Mächtigen, den Ärzten, in keinem anderen Kontext direkter zur Schau gestellt werden kann.
Um den Film so realistisch wie möglich zu gestalten, entschied sich Zampa gegen örtliche oder zeitliche Verfremdung.
Nur selten bekommt der Zuschauer die Welt außerhalb der Klinik zu Gesicht. Zampa kreiert eine eigene Welt innerhalb der vier Wände des Hospitals. Eine Welt, in der Profit über ein Menschenleben entscheidet. Eine Welt, in der der Humanitarismus auf der Strecke bleibt und Machtbesessenheit seinen Platz einnimmt. Sogar Valotti selbst wird letztlich Opfer seiner eigenen Machtgier. Man merkt es an, dass Zampa mit vollstem Einsatz an der Produktion beteiligt war um seine Position im Bezug auf das Streben nach Macht klarzulegen.
Besonders wiederspiegeln tut sich dies in der Figur des Dr. Giordani. Mit zynischem Blick auf die Situation lernt es dieser, damit zu leben, um nicht damit unterzugehen. Seinen Glauben an das Gewissen hat er längstens abgelegt. Nur der Ekel vor dem desolaten Zustand der ausbeuterischen Gesellschaft, an der er selbst anteilig ist, bleibt.
Auch das gelungene Drehbuch soll nicht unerwähnt bleiben. Mit überraschend belebten Dialogen vermag es „Die weisse Mafia“ ein seltenes Gefühl der Authentizität zu schaffen und den Zuschauer vor dem Bildschirm zu fesseln.
So ist es nicht verwunderlich, dass Drehbuchautor Massimo De Rita im späteren Verlauf seiner Karriere an weltweit verehrten Werken wie „Allein gegen die Mafia“ mitwirken würde.
Durch den talentierten Cast, unter Anderem bestehend aus dem italienischen Star-Schauspieler Gabriele Ferzetti, bekannt aus „Spiel mir das Lied vom Tod“ und „Die mit der Liebe spielen“, wird die authentische Atmosphäre des Filmes gestützt, denn ein jeder zeigt sich in seiner Rolle stets bemüht. Besonders Enrico Salerno sei an dieser Stelle gelobt. Spätestens im Finale zeigt sich, wie sehr er in seiner Rolle als Dr. Giordani aufblüht.
Begleitet werden die Bilder von einem beseelten Soundtrack Riz Ortolanis, welcher sich auch für die musikalische Untermalung von „Nackt und Zerfleischt“, „Addio Onkel Tom“ und „Der Tod ritt dienstags“ verantwortlich zeigt. Wie bereits in „Cannibal Holocaust“ steht die ruhige, beinahe friedliche Musik im Kontrast zur harten Thematik des Filmes.
Ab hier nahm die Serie etwas mehr an Fahrt auf. Die Kurzgeschichten wurden kreativer und umfangreicher, die Animation um einiges sauberer und der Ton klarer.
Gerade erst von ihrem traurigen Schicksal erfahren. Sie hatte eine große Karriere vor sich.
Sembenes dritter Spielfilm stellt ein wahrhaft wichtiges Zeitzeugnis in von Sembene gewohnt prägnanten Bildern dar.
Handeln tut "Emitai" von einer Diola-Gemeinde, welche sich während des Zweiten Weltkrieges gegen die unterdrückerische Besatzungsmacht der Franzosen zur Wehr setzt. Besonders der stillschweigende Widerstand der Frauen des Dorfes rückt Sembene in den Mittelpunkt der Handlung. Somit sind auch hier die feministischen Motive, welche einen Großteil seines Schaffens signieren, unverkennbar vorhanden. Gleichzeitig ist "Emitai" eine direkte Absage an Unterdrückung und Gewalt jeglicher Art, was insbesondere im Finale deutlich wird.
Schließlich ist auch religiöser Fanatismus ein Leitgedanke des Filmes.
Dies würde später in Sembenes letztem Film "Moolaadé" seinen Höhepunkt finden, wenn auch in einem vollkommen anderem Kontext.
Mit einem beschaulichen Tempo und einem Schauspiel fernab der westlichen Traditionen führt Sembene seinem Publikum sein vollkommenes Verständnis für das afrikanische Leben vor Augen. Doch dies beinhaltet ebenfalls reichlich Kritik an das Jetzige und Vergangene, was den heimischen Zensurbehörden nicht passte, sodass etliche Aufführungsverbote seines Filmes folgten.
Da hast du ja noch viele Werke vor dir, auf die du dich freuen kannst.
Da bin ich mal gespannt, wie viele dieses Jahr zusammenkommen.
Warum würde man zwei komplett unterschiedliche Komponente zusammenwerfen, die thematisch überhaupt nicht zusammenpassen?
Faszinierende und symbolträchtige Bilder hieven den langwierigen und spröden "Sayat Nova" knapp über den belanglosen Durchschnitt.
Der Link zu "Schwarzer Regen" ist veraltet. Hier ein anderer: https://www.youtube.com/watch?v=oBfqk9RlMvQ
Zwar mit starkem Rauschen, jedoch mit englischen Untertiteln.
Der Wert der Familie
In dem japanischen Film mit dem malerischen Titel „Ugetsu – Erzählungen unter dem Regenmond“, welcher unter der Leitung Kenji Mizoguchis entstand, verfolgen wir zwei Männer samt ihrer Ehefrauen, die während der Sengoku-Zeit auf der Suche nach Ruhm und Profit auf die düsteren Pfade des Lebens gelockt werden. Produziert wurde der Film 1953 im noch immer vom Krieg erschütterten Japan mit den damaligen Stars Kinuyo Tanaka, Masayuki Mori und Eitaro Ozawa in den Hauptrollen. „Ugetsu“ gewann weltweit sechs Preise, unter Anderem den „Silbernen Löwen“.
Mit „Ugetsu“ etablierte Mizoguchi das japanische Kino in der westlichen Welt. Zuvor war dieses auf den heimischen Markt beschränkt, doch der enorme Erfolg von „Ugetsu“ bot neue Möglichkeiten für japanische Filmschaffende.
Viele Themen behandelt Mizoguchi in seinem neunzig-minütigem Werk. Verbotene Liebe, Buddhismus, Leben und Überleben in Kriegszeiten, doch am leichtesten herauszulesen ist die Thematik um die Achtung um den Bund der Ehe. Nichts ist heiliger als die ewige Treue zum Ehepartner und der Familie. Wer Praktisches wie Reichtum, Ruhm oder Macht höher wertet, wird die Gunst des Lebens verlieren.
Im chronologischen Verlauf werden weitergehend supranaturale Faktoren in die Geschichte mit eingewoben. Spätestens ab hier beginnt Mizoguchi den Zuschauer mit stetigen Wechseln zwischen Realität und vermeintlicher Fiktion in die Irre zu führen. Zuvor verstorbene Figuren scheinen wieder unter den Lebenden zu weilen während gleichzeitig scheinbar Lebende als Geistwesen entschleiert werden. Diese übernatürlichen Elemente prägen das japanische Kino bis zum heutigen Tag, an dem die Spiritualität fester Bestandteil der Pop-Kultur Japans ist.
Die Kinematografie lässt Parallelen zu Tarkovsky oder gar Béla Tárr aufkommen: Extensive Kamerafahrten auf Abstand zu den Darstellern um ein Gefühl der Distanz zu schaffen. Darüber hinaus zeigt sich „Ugetsu“ als sehr experimentierfreudig in Hinsicht auf die Kameraführung. So schwenkt die Kamera beispielsweise von einer Szenerie in die andere oder folgt dem Strömen eines Flusses. Mizoguchis Spielereien mit der Kamera wissen noch heute zu beeindrucken. Unterlegt wird das Gezeigte traditionell mit Trommel- und Flötenmusik.
Somit sei eine Empfehlung für Personen ausgesprochen, die sich von dialoglastigen und ruhig erzählten Filmen nicht verschrecken lassen, denn sonst könnte man sich sehr schnell gelangweilt und frustriert vor dem Fernseher wiederfinden.
Ugetsu: https://www.youtube.com/watch?v=S0he5KQ8PPc
Alice in den Städten: https://www.youtube.com/watch?v=9M-6dTKW_KM
Stilles Licht (in zwei Parts): https://www.youtube.com/watch?v=qB9iytIyNOQ; https://www.youtube.com/watch?v=LiLqaaTYXsI
Frau in den Dünen: https://www.youtube.com/watch?v=qa_xg0suuzc
Die Farbe des Granatapfels: https://www.youtube.com/watch?v=4PYE1k2yF3Y
Angel's Egg auf YT: https://www.youtube.com/watch?v=PgO9AzAFAX0
Mit einem einsamen Hotel mitten in der eisigen Schneewüste Schwedens als Kulisse erschafft Regisseur Anders Jacobsson, welcher auch für den Fun-Splatterfilm "Evil Ed" verantwortlich war, einen überraschend blutigen Horrorthriller mit düsterem Tenor. Als handelsüblicher Slasher jedoch ist der Film unbrauchbar, da Jacobsson sein Hauptaugenmerk unverkennbar auf die Fort- und Weiterentwicklung der Handlung legt. Dies hat zur Folge, dass der Film durchaus Längen aufzuweisen hat, welche sporadisch durch eine Mordsequenz unterbrochen werden. Wenn der Zuschauer sich jedoch an das Tempo des Filmes gewöhnt hat, fallen eben jene Längen letztlich weniger auf. Zusätzlich fallen schmerzlich offensichtliche Logiklöcher negativ ins Gewicht.
Schauspielerisch gibt es hingegen auf dem Sektor des Low Budget-Filmes wahrlich schwächere Beiträge. Besonders Hauptdarsteller Lars Bethke weiß als psychopathischer Hotelbetreiber zu überzeugen. Überraschen tun die überaus offensichtlichen Anleihen an Hitchcocks Horrorklassiker "Psycho", sodass der Eindruck entsteht, dass diese demonstrativ vom Regisseur eingebaut wurden. Letztlich sei noch die gelungene Filmmusik erwähnt, welche das Geschehen passend unterstreicht und auch auf Dauer nicht langweilig wird.
"Ich liebe Filmkritik und ich liebe es, negative Kritiken zu lesen, wenn der Autor interessant und gut geschriebene Argumente vorbringt."
Die Betreiber des YouTube-Kanals sagen selbst aus, dass sie keine Filmkritiker sind.
Der Tatsache unbewusst, dass dies mein Einstiegsfilm des unter Cineasten hochgelobten Regisseurs Shion Sono sein wird, erwartete ich bei "Tag" ein usuelles japanisches Splatter-Feuerwerk. Doch diese grobe Fehleinschätzung hat sich bei Weitem nicht erfüllt. Obgleich sich Sono expliziter Splatterelemente bedient, so ist dies mitnichten alles, was der Film zu bieten hat. Vielmehr lässt sich "Tag" als ein feministischer Weltblick auf die Position der Frau in der heutigen und vor allem japanischen Gesellschaft interpretieren. Statt in einem Sozialdrama verpackt Sono diese Prämisse in einem temporeichen Sci-Fi-Splatterfilm. Mit einem Händchen für Bildästethik werden metaphorische Einstellungen mit banaler Action verbunden, ohne dass das eine am anderen zugrunde geht. Kinematografisch gesehen wirkt das Werk professionell. Zahlreiche rapide Kamerafahrten und Luftaufnahmen machen "Tag" zu einem rasanten Filmvergnügen, ohne dabei übermäßig der Effekthascherei zu verfallen. Die atypisch verschrobenen Charaktere, welche im Kontext des Filmes durchaus Sinn ergeben, dürften manche Zuschauer verschrecken, doch dies durchsteht, wird mit einem kurzweiligen und inhaltsreichen Horrorfilm belohnt, welcher mit etlichen ermahnenden Seitenhieben auf die Pop-Kultur ausgestattet ist.
Die opulente Ausstattung des Filmes kann nicht über die banale Aussage hinwegtäuschen. Dafür weiß die musikalische Untermalung des weltberühmten Pianisten Saint-Saëns, bekannt durch sein Magnum Opus "Danse Macabre", zu gefallen, selbst wenn sie eher generisch wirkt.