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Daumen hoch für die Satyajit Ray-Filme, auch wenn ich mir erst letztens die Apu Trilogie auf DVD geholt habe.
1977 leitete ein Forscherteam eine Expedition in die Untiefen des Dschungels der indonesischen Insel Flores auf der Suche nach einer seltenen Eulenart. Wenige Tage später wird ein Mitglied des Teams, Dr. Timothy Darrow, verletzt aufgefunden und des Mordes an seinen Kollegen für schuldig befunden. Sein Alibi: Sie wurden von einer bisher unbekannten und gefährlichen Art von Menschenaffen angegriffen und nur er konnte entkommen. Eine Expedition in das unwegsame Herz von Flores soll Klarheit über den mysteriösen Fall schaffen und die Frage beantworten, ob nicht doch eine menschenähnliche Primatenart in der Abgeschiedenheit der Insel ihr Unwesen treibt.
Diese vom inhaltlichen Aufbau stark an "Savageland" erinnernde Mockumentary glänzt durch ein überzeugendes Schauspiel durch „31“ und „Three From Hell“-Star Richard Brake. Er verkörpert den angeblichen Mörder überzeugend, wenngleich seine Rolle aufs Minimalistischste eingeschränkt ist. Doch auch im restlichen Cast gibt es keine Ausfälle zu vermerken, sodass man mitunter wirklich den Anschein haben könnte, eine reale Dokumentation zu sehen. Dazu trägt auch das gekonnte Vermengen von wahren und fiktiven Fakten bei. So wurden 2003 tatsächlich knöcherne Überreste einer unentdeckten Menschenart auf Flores gefunden. Und gerade diese Fähigkeit, eine Illusion von Authentizität zu schaffen, hebt „The Cannibal in the Jungle“ von seinen Genre-Partnern ab. Da vergibt man auch, dass die Logik an manchen Stellen konstruiert opportun erscheint und die Computereffekte auch nicht immer das Maß der Dinge sind. Trotzdem weiß George Simons Spielfilm-Debüt über die gesamte Laufzeit zu unterhalten und lässt den Zuschauer fragen, was echt, und was gestellt ist. Reicht in der Intensität nicht an „Savageland“ heran, doch ist trotzdem eine Mockumentary, die ich auch Nicht-Fans des Genres empfehlen kann.
1. An wen denkst du gerade?
An niemand bestimmten.
2. Gibt es etwas, was du nicht kannst, aber trotzdem tust?
Animieren.
3. Was würdest du niemals machen?
Vom 10 Meter-Turm springen, im Ozean tauchen, Fallschirmspringen, Gondelfahrten im Gebirge, usw.
4. Vermisst du jemanden?
Freunde aus der Schule.
5. Findest du Marvel oder DC besser?
Weder noch.
6. Welches ist dein Traumauto?
Volvo 850 Kombi oder Volvo 960 Kombi.
7. Was ist deiner Meinung nach die sinnloseste Erfindung der Menschheit?
Keine Ahnung.
8. Träumst du?
Manchmal.
9. Hast du jemals eine Zahnspange oder eine Brille getragen?
Zahnspange ja, aber keine Brille.
10. Wer ist dein Vorbild oder deine Vorbilder?
Besitze ich keine.
11. Wenn du einen Superheldennamen hättest, welcher wäre es?
Keine Ahnung.
12. Hattest du schon einmal das Gefühl noch nicht dazu zugehören?
Nein.
13. Gibt es jemanden mit dem du gerne Filme schauen würdest?
Mit Béla Tarr.
14. Gibt es gerade jemanden auf den du stolz bist?
Nicht wirklich.
15. Liest du lieber Zeitschriften oder Bücher?
Beides.
16. Wie oft gehst du ins Kino?
Sehr selten, weil wir hier nur ein Kino haben.
17. Hast du einen Glücksbringer? Wenn ja, was?
Nein.
18. Was war dein Lieblingsspielzeug als Kind?
Ein bestimmtes gab es nicht, aber ich habe bevorzugt mit Playmobil und Lego gespielt.
19. Wenn du jetzt sofort irgendwo hinreisen könntest, wo würdest du hingehen?
Inselstaaten reizen mich sehr, wobei ich Sri Lanka, Nauru und St. Lucia am liebsten besuchen würde.
20. YouTube oder Myvideo?
Ganz klar YouTube. MyVideo ist ja nun lediglich eine Werbeplattform von Pro7.
21. Warst du schon einmal in Disneyland?
Hatte nie das Bedürfnis einen Freizeitpark zu besuchen.
In letzter Zeit füllt sich das Filmtagebuch nur sehr mager. Kennt das noch jemand, wenn man einfach keine Lust hat, einen Film zu sehen?
Habe selbst nur wenige davon gesehen. Ich nehme mir auch immer vor, endlich ein paar Klassiker abzuarbeiten, nur um dann bei irgendeinem Billig-Horror hängen zu bleiben :D
Shoah, Ran, La Dolce Vita und Die Brücke am Kwai habe ich immerhin schon auf DVD/Blu-Ray. Von den Pate-Filmen will ich mir irgendwann mal das Kartenspiel-Set kaufen.
Super, "Sofia's Last Ambulance" steht schon lange auf meiner Watchlist.
(Enthält Spoiler!)
Fünf Jahre sind vergangen, seit Brad Sykes mit "Camp Blood" 1 und 2 Kultklassiker des Low Budget-Horrors geschaffen hat. In der Zwischenzeit fabrizierte er 'Meisterwerke' wie "Witchcraft XII" und "Death Factory", ehe er sich ausgestattet mit einer neuen Kamera und einem angemessenen Drehort an einer Fortsetzung der Geschichte wagte.
Zur Story: Im Rahmen einer Reality Show werden fünf Teilnehmer dazu aufgerufen, 24 Stunden im berühmt-berüchtigten Camp Blood zu verbringen. Dem Gewinner wird ein Preisgeld von einer Millionen Dollar ausgezahlt. Zunächst verläuft das Spiel ruhig, doch die ersten Opfer lassen nicht lange auf sich warten. Wer steckt hinter der Clownsmaske?
Ganz nach dem Motto "Besser gut geklaut, als schlecht erfunden" bedient sich Sykes großzügig an bekannteren Genre-Vertretern wie "Unsichtbare Augen" und insbesondere "Halloween: Ressurection", wobei sogar Sykes' Billo-Gemetzel letzteren übertrifft. Doch wenigstens bemüht man sich eine halbwegs plausible Handlung zu präsentieren und ist damit den vorherigen Teilen haushoch überlegen, auch wenn die Story mancherorts zu konstruiert und unplausibel erscheint, wenn Sykes vermehrt in die Klischee-Kiste greift. So fallen beispielsweise wie von Geisterhand Überwachungskameras aus, wenn es für den Antagonisten passend ist, oder der angeschossene Clown legt binnen Minuten die Strecke einer Autofahrt zu Fuß zurück, um mit der plötzlichen Wiederkehr des totgeglaubten Killers alle Klischees des Genres zu erfüllen.
Erwähnenswert ist auch, dass sich Sykes mit seinem Twist-Ende sogar an einer grobschlächtigen gesellschaftskritischen Komponente versucht. Auch dies hat man im Horror-Genre bereits ausgereifter zu sehen bekommen. Wenigstens weiß die Enthüllung des Killers einigermaßen zu überraschen.
Gleichbleibend ist die schauspielerische Leistung auf Porno-Niveau. Besonders Stephanie Mathis als das wohl lahmste Final Girl der Slasher-Filmwelt stellt die Nerven des Zuschauers mit ihrem konstanten Dauergekreisch auf die Zerreißprobe.
Ansonsten gehören noch der Profi-Wrestler Phil Lander als Klischee-Sportler und Frauenschwarm, sowie Debut-Schauspielerin Erin Holt als ambitiöse Amateur-Sängerin zum Cast. Hervorstechen tut Adam Van Conant in seiner ersten und bis 2014 einzigen Langfilm-Rolle. Als kettenrauchender Yuppie mit Fischerhut ist er der einzige Sympathieträger. Zu blöd nur, dass er von der Gruppe als Erstes in Gras beißt.
Insgesamt sind die Charaktere weitaus spaßiger zuzusehen, als es in den Vorgängern noch der Fall war. Dadurch, und dank der knappen Laufzeit, kommt kaum Langeweile auf.
Technisch ist "Within the Woods" im Anbetracht der Vorgänger ein großer Schritt nach vorn. Die Kamera ist besser, der Ton im Ganzen klarer und die Spezialeffekte gehen gelegentlich über ein bisschen rote Farbe hinaus. Natürlich leidet der Film noch immer unter Anfängerfehlern Mikrofon-Ausfällen und gut sichtbarem Set-Equipment, jedoch macht das Unterfangen bereits einen professionelleren Eindruck, auch wenn man sich weiterhin auf Amateur-Level bewegt. Auch lustig ist es, wenn in einer Rückblende von einem weiblichen Killer erzählt wird, aber der Schauspieler durch die wacklige Kamera eindeutig als Mann identifizierbar ist.
Somit ist "Within the Woods" zwar kein guter Film, aber weitaus besser, unterhaltsamer und kurzweiliger als die Rohrkrepierer von Vorgängern. Fans von Low Budget-Horror können durchaus einen Blick riskieren.
Die Episode liest sich wie unnötiges Füllmaterial.
Ich bin mit Schauspielern/Schauspielerinnen nicht sehr bewandert, doch Whoopi Goldberg wirkt auf mich sehr sympathisch. In "Corrina, Corrina" war sie auch unterhaltsam.
1. Ist Leidenschaft der stärkste Motor im Leben?
Der stärkste Antrieb ist die Aussicht auf persönlichen Erfolg.
2. Kannst du dir vorstellen, ohne Musik zu leben?
In diesem Zustand schwerlich, doch würde ich Musik erst gar nicht kenne, könnte ich es auch nicht vermissen.
3. Liegt Schönheit in ständiger Erneuerung, oder ist sie ein eher statischer Zustand?
Da Schönheit eine subjektive Wahrnehmung ist, lässt sich auch die Frage nicht objektiv beantworten.
4. Was ist für dich wichtiger: Freundschaft oder Liebe?
Freundschaft, denn das Konstrukt der Liebe ist mir zu komplex.
5. Was davon hält deiner Meinung nach länger?
Dies kann ich nicht beurteilen.
6. Kann Musik (frei nach Konfuzius) Harmonie in der Gesellschaft garantieren und Kriege verhindern?
Nein, nichts kann ewige Harmonie garantieren. Besonders nicht etwas derartig subjektives wie Musik.
7. Ist Kultur der Olymp des menschlichen Zusammenlebens?
Kultur ist Identität.
8. Liebst du Cello? Wenn ja, warum? Wenn nein, was klingt schöner?
Das Cello hat etwas schwermütiges, welches mir sehr zusagt.
9. Verkleidest du dich gern?
Nein.
10. Schön oder klug: Was findest du attraktiver?
Am wichtigsten ist der Charakter.
11. Bedeutet Lifestyle für dich eine Verfeinerung der Sinne oder oberflächlicher Konsum?
Ich kenne Lifestyle nur als Synonym für die Lebensführung.
12. Glaubst du, dass transatlantische Beziehungen den Weltfrieden fördern?
Nein. Ein friedliches Zusammenleben aller Völker auf nationaler Basis, in der jeder Staat seine Möglichkeiten ohne Ausbeutung zu seinem Vorteil ausnutzen kann wäre zwar eine Utopie, doch dem Weltfrieden am Nächsten kommt.
13. Was sollte man mit Putin machen: isolieren oder wöchentlich mit ihm Kaffee trinken?
Auf ihn eingehen.
14. Was ist romantischer: See oder Ozean?
Der Ozean ist weit, mystisch und rau. Darum fasziniert er mich auch so, doch als romantisch empfinde ich die Hohe See nicht.
Und 1515. Wünscht du dir Be- oder Entschleunigung?
Entschleunigung
Nachdem ich meinen Favoriten-Ordner mit all meinen gespeicherten Filmen durch einen Windows Neustart verloren habe, werde ich jetzt doch vermehrt diese Liste erweitern.
Die jugendlichen Gavin und Romeo sehen ihre Freundschaft auf die Probe gestellt, als der gleichermaßen exzentrische wie auch gefährliche Morell in ihre Leben tritt, um eine Beziehung zu Romeos Schwester aufzubauen.
Bereits in diesem frühen Spielfilm in Shane Meadows Karriere lassen sich zukünftige Charakteristiken wiedererkennen. So etwa beispielsweise die Fokussierung auf eine bestimme Personengruppe, welche zum unteren Rand der Gesellschaft gehört und die ungehemmte Darstellung von Gewalt. All diese Zutaten entspringen dem neuen britischen "Rebellen-Kino", wie ich es gerne nenne. Insbesondere die Werke Alan Clarkes lassen sich mit denen Meadows vergleichen. Doch Meadows setzt seine eigene Note durch die autobiografischen Elemente und bevorzugte Wahl von Kindern als Protagonisten.
Die Wahl der Musik fällt wie gewohnt heimisch aus, mit Schwerpunkt auf allgemein heitere Musik. Immerhin handelt es sich bei "A Room for Romeo Brass" schließlich um eine Komödie, wenn auch nur zweitrangig. Denn das Lachen wird man mit zunehmender Laufzeit verlieren. Dazu trägt vor allem das authentische Schauspiel bei, welches das Gezeigte noch greifbarer macht.
Neben bekannten Gesichtern greift Meadows wie in seinem späteren "Somers Town" auch auf Jungschauspieler zurück. Besonders hervorstechen tut hierbei Paddy Considine in seinem Spielfilmdebüt. Die Darstellung des psychisch instabilen Morell fällt erschreckend realistisch aus und ist zum Teil Sympathie erregend, wie auch abstoßend.
Die Kulisse von Nottingham wirkt trist und unterstreicht die düstere Atmosphäre, kommt jedoch weniger zur Geltung als bei "Dead Man's Shoes".
Leider ist das Ende sehr abrupt und man hat das Gefühl, als hätte man einige Ideen noch weiter ausreizen können.
Schade, dass "Wo immer du bist" mal wieder nur den deutschen Ton hat.
Der junge Student Gito kehrt mit einem Diplom im Gepäck in seine Heimat Burundi zurück. Mit seinen neu gewonnenen Qualitäten beginnt er, sich von der Umwelt abzuschotten. Doch schon bald muss er feststellen, dass die Realität stärker ist, als seine Wunschwelt.
Einer von Burundis ersten Spielfilmen fungiert als soziales und gesellschaftliches Drama mit leichten Prisen Humor, erzählt jedoch eine starke Handlung über Arroganz, Naivität und Machtbesessenheit. Gito dient hierbei als Abziehbild der überheblichen Kolonialgesellschaft. Er missachtet das burundische Leben, welches im Übrigen sehr lebhaft in Szene gesetzt wurde, und will aufgrund seines Hintergrundes Macht ausüben, wobei er jedoch schon bald an seine Grenzen stößt. Der Einfluss, den Europa selbst nach der Schreckenszeit der Kolonien noch auf die afrikanische Gesellschaft hat, zerstört sie von innen heraus. Gleichzeitig sticht der Konservatismus von Gitos Vater negativ hervor. Es muss eine Balance gefunden werden, damit die eigene Identität im Globalismus überleben kann.
Dass sich "Gito l'ingrat" zum Schluss doch in Plakativität verliert, lässt sich nicht leugnen und die Humorspitzen werden sicherlich nicht jeden begeistern, aber trotzdem war ich überrascht von der erzählerischen Stärke, die mir geboten wurde.
Passage de Venus (1874) - Erste Bildersequenz
Sallie Gardner at a Gallop (1878) - Erste Animation
Man Walking Around A Corner (1888)
Und dann die ganzen Rip Van Winkel Filme von William K.L. Dickson
Mein frühester Spielfilm ist "Fantomas: In the Shadow of the Guillotine" von 1913.
SPOILER!!!
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Dadurch, dass das Mädchen statt dem kleinen Jungen gestorben ist, wurde der ganze Sideplot um den kindlichen Umgang mit dem Tod (im Original aus der Sicht Ellies) zerstört. Und es ist schon wahr, manchmal wirkte das Schauspiel von Dale Midkiff etwas hölzern, doch es gab auch sehr starke Momente.
Wer in Berlin wohnt und heute Abend Zeit hat: Der Film läuft um 20:00 im Arsenal-Kino.
Ende des 19. Jahrhunderts bricht eine französische Besatzungstruppe in die ostafrikanische Ödnis auf mit dem Ziel, den Sultan Rabah zu bezwingen. Doch unter dem Kommando von Colonel Voulet wird jegliche einheimische Bevölkerung massakriert oder versklavt. Die kampferprobte Königin Sarraounia will dem blutigen Treiben der Kolonisten ein Ende setzen.
Dem aus Mauretanien stammenden Regisseur Med Hondo, bekannt für sein Frühwerk "Soleil O", ist hiermit ein interessanter Geschichtsfilm gelungen. Die üppige Ausstattung und stilvolle Kameraführung heben "Sarraounia" von anderen afrikanischen Produktionen ab und verleihen ihm einen epischen Stil, obgleich das Budget geringer sein dürfte, als bei vergleichbaren Filmen. Mit den volkstümlichen Melodien und der Sympathie auf den Eingeborenen liegend, ist Hondos negative Sicht auf die Kolonisierung klar. Die Glorifizierung der afrikanischen Kultur lässt darauf schließen, dass Hondo die Identität Afrikas gefährdet sieht. Somit ist die Thematik ansatzweise vergleichbar mit Sembenes "Xala", wenngleich sie hier in einer Geschichtsepik verpackt ist.
"Mein Nachbar Totoro" ist einer meiner Lieblings-Animationsfilme.
Die Geschichte soll ja mehrere Parallelen zu einem berühmten japanischen Mordfall aufweisen. Bei dem allgemein eher düsteren Grundtenor von manchen Ghibli-Produktionen würde mich dies nicht verwundern.
Eine abgeschiedene Stadt in den Bergen: Billy schuldet dem skrupellosen Drogenschieber Mr. Cuttler Geld. Zusammen mit seinem Bruder Kyle muss er sich ihm und seinen gewalttätigen Untertanen stellen.
Die vierte Produktion von der heimischen Independent-Produktionsfirma "Outtake Film" stellt zugleich den einzigen in ihrer Filmographie dar, welcher keine Horrorelemente besitzt. Stattdessen haben wir es hier mit einem klassischen Thriller zu tun. Die Kulisse des verschneiten Allgäus verleiht dem Film eine melancholische Atmosphäre. In Verbindung mit Michael Donners musikalischer Untermalung ist diese die Stärke des Filmes.
Die Schauspieler, unter anderem einige bekannte Gesichter aus anderen Outtake-Produktionen, agieren teilweise überspitzt, sind jedoch in der oberen Liga des hiesigen Amateur-Schauspiels einzuordnen. Die Handlung spielt sich zunächst generisch ab, lässt gegen Ende jedoch eine Wendung zu.
Wer vom Splatter-Getue im deutschen Amateurgenre genug hat, darf hier einen Blick riskieren. Die DVD in einer schicken kleinen Hartbox ist relativ günstig zu beschaffen.
Die siebenjährige Sabine Kleist, deren Eltern bei einem Autounfall ums Leben kamen, flieht aus dem Kinderheim, nachdem ihre Lieblingserzieherin das Heim aufgrund einer Schwangerschaft verlässt. Doch wohin, wenn man keine Familie hat?
Petra Lämmel in ihrer ersten und einzigen Rolle überrascht mit einem überragenden Schauspiel als die altkluge, jedoch stets hilfsbereite Sabine. Gespannt folgt der Zuschauer ihrer einsamen Reise durch Berlin, wobei sie mit zahlreichen anderen Schicksalen in Berührung kommt. Dabei hängt sich der Film nicht an Oberflächlichkeiten auf, sondern bemüht sich auf ernste, Kinderfilm-untypische Art, einer tiefergehenden Analyse von Sabines Situation und Psyche. Da täuschen auch gelegentliche humoristische Einwürfe, meist in Form von Sabines Reaktionen und Verhalten, nicht darüber hinweg, dass Helmut Dziuba mit dieser Produktion keinen simplen Familienfilm im Kopf hatte.
Die musikalische Untermalung ist ebenso ungewöhnlich und radikal. Statt ausgelassener Orchestermusik bekommt man hier schrille Keyboard-Töne geboten.
Das stringente Ende des Filmes, abseits der Happy End-Geschichten Roy Blacks und Co., weiß zu überzeugen, spiegelt aber möglicherweise meiner Interpretation nach zugleich auch eine ungesunde Portion an kommunistischem Weltbild wider. Dies kann man jedoch als Nebenprodukt der Zeit gewertet werden und ist angesichts der damaligen Zensur nicht verwunderlich.
Tolle Idee. Das muss ich gleich kopieren ;)
https://www.moviepilot.de/liste/buchtagebuch-2020-cinepolis
Wir sich bei mir aber wohl nur wenig ansammeln.
"Tajouj" läuft im Rahmen des Africa Alive Festivals in zwei ausgewählten Kinos Frankfurts (am Main) an.
http://www.africa-alive-festival.de/tajouje/
"Deutschland im Jahre Null", Abschlussfilm von Roberto Rossellinis hochgelobter Kriegstrilogie, gilt als einer der wichtigsten Vertreter unter den cineastischen Darstellungen von Nachkriegsdeutschland. Erzählt wird die Geschichte von einem zwölfjährigen Jungen, welcher inmitten eines zerstörten Berlins um das finanzielle Wohlergehen seiner Familie kämpfen muss. Dabei wendet er sich an seinen ehemaligen Lehrer, welcher ihm schleichend sein nationalsozialistisches Gedankengut einflößt.
Der Übergang vom Neorealismus zum tränenseligen Melodram sind hier fließend. Die zwischenmenschlichen Problematiken, welche im Vordergrund stehen, wirken konstruiert und unausgereift, die Charaktere theatralisch überzogen. Durch das fehlende Schauspieltalent und die hölzernen Dialoge wird jede emotionale Knüpfung zum Geschehen zunichte gemacht. Aus einer derartigen und zugegeben höchst interessanten Kulisse, hätte man inhaltlich mehr gewinnen können. Hierbei hat der zwei Jahre zuvor entstandene "Die Mörder sind unter uns" das durch den Handlungsort gegebene Potential besser ausgenutzt.
Argh, dann muss ich mir wohl doch ein Disney+ Account zulegen. Das jedenfalls lasse ich mir nicht entgehen.