Cinepolis - Kommentare

Alle Kommentare von Cinepolis

  • 8
    über 22. Mai

    Mortier ist mit "22. Mai" einmal mehr ein unglaublich eindringlicher Film gelungen, auch wenn er sich sowohl inhaltlich als auch inszenatorisch komplett von seinem vorherigen Spielfilm unterscheidet. Die von vielen Usern angesprochene Langeweile und Langatmigkeit konnte ich nicht vorfinden, sodass ich unentwegt gebannt auf den Fernseher gesehen habe.
    Dank der melancholisch anmutenden Bilder im Zusammenspiel mit den grandiosen Schauspielern, von denen wir ein paar noch aus "Ex Drummer" kennen, wirkte jede einzelne Szene einen großen Reiz auf mich aus.
    Besonders das große Finale dieses Kleinods wird sich noch über einen längeren Zeitraum hinweg in meinem Kopf festankern, sodass ich unterm Stich doch von meiner schwachen Vorhersage überrascht bin. Ein einziger Kritikpunkt meinerseits: Einige Charaktere, denen der Protagonist begegnet, sind doch zu kurz gekommen, um nicht zu sagen alle. Hier hätte eine längere Laufzeit tatsächlich gut getan.

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    • 9

      Und ich habe dermaßen auf ein Happy Ende gewartet, welches, wie von Eastwood gewohnt, nicht eingetroffen ist.
      Grandiose schauspielerische Leistungen (allen voran Tim Robbins als der vielleicht größte Pechvogel), großartige Kinematographie und ein großartiger Soundtrack. Da wird sogar die leicht kitschig-aufgesetzt wirkende Dramatik verschmerzt.

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      • 6 .5

        Ein sehr atmosphärischer Splatterfilm von Exploitation-Regisseur D'Amato. Ich liebe die traumhafte Kulisse und die düstere Atmosphäre gepaart mit dem kruden Splatter. Die Handlung ist, wie üblich, nicht der Rede wert, doch darauf lege ich bei solchen Werken auch keinen Wert. Eastman verkörpert den Menschenfresser dank seiner groben Statue sehr gut. Zwar dauert es etwas, bis der Film an Fahrt aufnimmt, doch bis dahin wird der Zuschauer mit schönen Landschaftsaufnahmen zusammen mit einem gewohnt gutem Soundtrack bedient. Zudem ist es auch mal eine angenehme Abwechslung zu dem Schnittgewitter, welches heute weit verbreitet ist.
        "Man-Eater" ist ein doch sehr unterschätzter Filmjuwel, welcher leider oft zu Unrecht einzig auf seine Gore-Effekte beschränkt wird.

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        • 7
          Cinepolis 09.02.2018, 15:09 Geändert 09.02.2018, 15:09

          Ein wirklich spannender und unheimlicher Vertreter des FF-Genres. Der Film besitzt eine dichte Atmosphäre und glaubhafte Charaktere. Die schwache Bildqualität trägt zu dem Realismus immens bei. Und die Kostüme der Aliens sind so ziemlich das Beste was ich gesehen habe. Ich möchte hier noch einmal auf das Original von 1989 "The McPherson Tapes" verweisen, welches zu seiner Zeit sogar als echt eingestuft wurde.

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          • 5

            Ein sehr, sehr verstörender Film, wenn man es nun so nennen kann. Um es eine Dokumentation zu nennen, ist der Film nicht informativ genug, also kann ich den Sinn hinter diesem Werk nicht wirklich verstehen. Eine gewisse Faszination kann man dem Streifen trotzdem nicht absprechen. Zwar kann ich keine Empfehlung aussprechen, doch wer sich von der Realität schockieren lassen will, möge sich diesen Film ansehen.

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            • 5

              Schade, dass diese Streifen hier so abgestraft werden.
              Eine sehr atmosphärische Filmreihe mit grandiosen Kulissen. Zwar vermögen die meisten Darsteller nicht wirklich überzeugen, und ziemlich träge mögen sie für heutige Verhältnisse auch sein, doch der 70er-Jahre-Charme ist durch und durch zu spüren. Zudem haben die vermoderten Templer auf den Pferden auch heute noch eine beunruhigende Wirkung auf mich, ebenso wie das pessimistische Ende des Filmes, welches mir immer wieder eine Gänsehaut bereitet.

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              • 3
                über Dallas

                Sehr langweilige Serie. An interessante Ideen wurde nicht angeknüpft, die Schauspieler sind Mittelmaß. Zudem nervte die Musik andauernd.

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                • 5 .5
                  über Dabbe 5

                  Hat jemand eine Ahnung, wie ich an diese Filme rankomme? Ich weiß, dass der erste Teil in Deutschland veröffentlicht wurde. Den 4. Teil habe ich auf Youtube (allerdings nur auf türkisch) gefunden. Dann habe ich auf Amazon noch DVDs zu Dabbe 3(?) und 4 gefunden, die allerdings jeweils im 30€-Bereich liegen. Alles sehr verworren. Schade, dabei sehen die Filme richtig gut aus.

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                  • 6

                    Fliegauf ist mit "Just the Wind" ein lebendiges Drama gelungen, welches es versteht, den Zuschauer durch das Fehlen der Musik und die dokumentarisch anmutende Kameraführung, die Gefühle und Gedanken der Charaktere greifbar zu machen. Man kann die blanke Hoffnungslosigkeit am eigenen Leibe erfahren. Leider wirkt die Darstellung der sozialen Ausgrenzung an manchen Stellen gar aufgezwungen und plakativ, als habe Fliegauf über das Ziel hinaus geschossen, was aber im Angesicht des großartigen (oder eher grauenhaften) Finales ein geradezu mickriger Kritikpunkt ist. Ein spannendes Gesellschaftsdrama, das den Zuschauer in seinen Bann zieht und biss zum bitteren Ende nicht mehr loslässt.

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                    • Cinepolis 27.01.2018, 17:25 Geändert 27.01.2018, 17:27

                      Der Link zu "L'Homme à la tête en caoutchouc" funktioniert nicht mehr. Hier ist der neue, leider nur mit neues Musik, um Löschung des Videos zu vermeiden: https://www.youtube.com/watch?v=yK7XpRe9ZGE
                      Ach ja, eine sehr gute Liste. Ich bin ein großer Liebhaber von Kurzfilmen.

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                      • 5

                        Ich kann sie mir jedes mal ansehen. Übertriebene, kitschige, aber überaus unterhaltsame Persiflagen auf die 80er. Zwar zündet nicht jeder Witz und ein bisschen mehr Splatter hätten das Werk sicher abgerundet, doch trotzdem kann ich ihn mir immer wieder ansehen, ohne dass dieser Indie-Streifen langweilig wird. Ein Film, welchen ich mir gerne nach schwermütigen Streifen von Kieslowski, Wajda, Tarr und co. zu Gemüte führe.

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                        • Cinepolis 26.01.2018, 16:38 Geändert 26.01.2018, 16:41

                          Schade, dass knapp 60% der Videos gelöscht wurden. Manchmal muss man auch arg wühlen, um einen Film wirklich zu finden. Ich werde mich am Wochenende mal auf die Suche machen.
                          Edit: Ich muss mich korrigieren: Es sind etwa 90%. Mal sehen, ob ich etwas wiederfinden kann.

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                          • 8

                            "Uzak" ist das Werk eines wahren Künstlers, den ich leider zu spät kennengelernt habe. Geschickt vermag es Ceylan den Zuschauer durch die schwermütigen Bilder, die diesen präsentiert werden, in den Bann zu ziehen. Özdemir und Toprak leisten eine authentische, fast schon unheimlich realistische Performance. Insbesondere in den dialogarmen Szenen kommen ihre Leistungen besonders zur Geltung. Das Fehlen der Musik lässt den Seher an der dysfunktionalen Familiengeschichte teilnehmen, sodass man das Geschehen permanent weiterverfolgen möchte. Dem doch sehr melancholischen Grundtenor zu trotz, lässt sich dem Film sein feinfühliger und beinahe versteckter Humor nicht verleugnen. Ceylan versteht es, das Defätistische mit dem Humorvollen zu verbinden, sodass hier klare parallelen zu Béla Tarrs "Satantango" erkennbar sind. Ohne das Rad neu zu erfinden, aber mit mehr Herz als manch rosaroter Liebesfilm, hat Ceylan einen wichtigen Film über das Streben nach Vollkommenheit und daraus resultierende Akzeptanz geschaffen. Ein wahrhaft menschlicher Visionär.

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                            • 4

                              Ein ästhetischer Film, welcher besonders durch seine Spielereien mit Licht und Schatten zu beeindrucken weiß. Mit seiner ungewöhnlichen Erzählweise versteht es Dreyer geschickt die Grenze zwischen Realität und Fantasie zu verwischen. Eines der wenigen Werke vergangener Tage, die es schaffen, mir heute noch einen Schauer über den Rücken zu jagen.

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                              • 5 .5

                                Lange Zeit habe ich diesen Film vor mir hergeschoben. Ich war skeptisch. Allgemein ist das deutsche Horrorkino viel Kritik ausgesetzt. Ebenso das FF-Genre. Dass eine Mischung aus beidem verheerend ist, ist uns ja schon seit Raw bekannt. Doch da hier andere Filmschaffende zu Werke gegangen sind, gab ich dem Film eine Chance.

                                Anfangs sei gesagt, dass dieser Film, wie viele dieser Sorte, mit extrem kleinem Budget produziert wurde. Der gesamte Film kommt mit nur drei Schauspielern aus, die jedoch ihre Pflicht im Vergleich zu anderen FF-Filmen relativ gut machen. Die Kulisse ist gut gewählt, relativ unverbraucht und lässt eine düstere Atmosphäre aufkommen. Doch diese Atmosphäre wird leider oft durch überwiegend vorhersehbare Jumpscares zerstört. Man sieht auch keine Geister im klassischen Sinne. Von den Dialogen sollte man eh nicht viel erwarten. Es ist das typische Teeniegeplänkel. Klischeehafterweise entwickelt sich im Verlauf des Filmes auch ein Streit zwischen den Protagonisten. Wie üblich ist der Gewaltgrad sehr niedrig geschraubt, also werden Gorehounds leer ausgehen. Das rote Siegel kommt lediglich durch Bonusmaterial zustande. Und was die nervenden Close-Ups, die immer mal wieder anscheinend wahllos reingeschnitten werden, sollten, weiß nur Daniele Grieco.

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                                • 6

                                  Bösartige Kinder waren schon immer beliebte Themen in Horrorfilmen. Vom Klassiker "Wiege des Bösen" bis zum modernen "Grace". Jedoch überrascht dieser Film vor allem durch seinen Storytwist, welcher äußerst gut durchdacht ist. Besonders die überwiegend authentische Schauspielkunst, mit Ausnahme der klischeehaften Darstellung des ungläubigen Vaters, trägt zum Gelingen des Filmes bei. Dabei wäre die Darstellung des taub-stummen Mädchens Max besonders hervorzuheben. Die trockene Winterkulisse und realistische Darstellung des Alltaglebens einer kanadischen Durchschnittsfamilie lässt eine ernste Atmosphäre entstehen. Dies wird ebenfalls durch den durchweg guten Score von John Ottman unterstrichen. Zudem fließen die Szenen symmetrisch ineinander über, was in heutigen Horrorfilmen schon als exotisch zu bezeichnen ist. Die Geschichte wird im gesamten Verlauf lückenlos und dicht erzählt. Viele dürfte die lange Laufzeit des Filmes abschrecken, wozu jedoch kein Grund besteht, da es kaum Längen gibt. Lediglich der Showdown ist in meinen Augen zu weit in die Länge gezogen worden. Jedoch dürften Horrorfans und Gorehounds nicht auf ihre Kosten kommen, da es für diese kaum Schauwerte gäbe, da "Orphan" eher als realitätsbezogener Thriller mit Hang zum Drama zu bezeichnen ist.

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                                  • 6

                                    Gute italienische Horrorfilme sind heutzutage spärlich gesät. Besonders die blutigen Gore-Effekte, für die das Land einst bekannt gewesen war, werden in den heutigen filmischen Machenschaften des Landes vermisst. Umso neugieriger war der geneigte Splatterfan, als die Jungfirma "Necrostorm" ihren Debütfilm ablieferte, welcher überwiegend gute Resonanz einbrachte. Es schien, als sei Italien zu seinen blutigen Wurzeln zurückgekehrt. Doch kann mich dieser kleine Independentfilm überzeugen, oder ist er bloß ein weiterer Schundfilm, der in die unterste Schublade des Gedächtnisses verbannt gehört?

                                    Die Handlung ist schnell gesagt: In einer tristen Welt der Zukunft(?) stecken die Polizei und Gangster unter einer Decke. Dies ist dem mörderischen Regime von Denny Richards zu verdanken, welcher sein durch einen Unfall entstelltes Gesicht unter einer Maske versteckt. Emily, die junge Freundin von dem Antihelden Adam, kann ihre Schulden an ihm nicht zurück bezahlen. Somit sieht sich Mr. Richards gezwungen, sie beim lebendigen Leibe anzuzünden. Da Adam dies nicht so gerne sieht, lässt er sich auf einen Pakt mit einem Dämon ein, welcher wie ein kahler Goblin aussieht. Der Dämon verleiht ihm übernatürliche Kräfte und bekommt im Gegenzug dafür seine Seele. Und so metzelt sich Adam durch die Armee von Danny um seine Rache zu bekommen.

                                    Rachestorys sind schon ziemlich totgenudelt heutzutage. Wenn man eine altbekannte Handlung als Grundstein des Filmes benutzt, kommt es auch die Inszenierung des Filmes an. Dialoge sind rar und hinterlassen keinen bleibenden Eindruck. Lediglich der Dämon kann ein paar Sprüche rausreißen. Darstellertechnisch können lediglich Emanuele und Christian Riva, welche die Hauptfiguren mimen, überzeugen. Auch Monica Munoz, der einen mit einem Hackebeil bewaffneten, als Clown geschminkten Mörder spielt, kann teilweise überzeugen. Der Rest des Cast bleibt blass. Kameratechnisch kann sich der Streifen blicken lassen. Ein Blaufilter lässt dem Film einen speziellen Touch verleihen. Die Kulisse ist trist und grau, vergleichbar mit dem Actionfilm Hobo with a Shotgun. Der Soundtrack variiert von leisen Hintergrundgeräuschen zu einem knalligen Bass, wenn Adam den Polizeichef mit einer Trittsalve in eine blutige Masse verwandelt. Doch kommen wir zum Hauptaugenmerk des Filmes: die Splattereffekte. Diese sind gekonnt umgesetzt und bestehen zu einem Teil aus echtem Kunstblut und Computereffekten, welche schnell als eben solche zu entlarven sind. In der deutschen Fassung wurden allerdings sämtliche Gewaltszenen rausgeschnitten, sodass die Schnittfassung sogar ab 16 freigegeben wurde. Um den Film in seiner vollen Pracht auf deutsch genießen zu können, muss man auf die österreichische DVD von Dragon zurückgreifen.

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                                    • 7

                                      Das Filmdrama "Sin Nombre" punktet durch seine ungeheure Authentizität, die besonders auf die überdurchschnittlichen Schauspieler, die jedoch (mir zumindest) unbekannt sind, zurückzuführen sind. Der Kontrast zwischen einem Action- und Romantikfilm ist sehr gelungen, sodass sich der Film weder in kitschiges Liebesgeplänkel verirrt, noch in einen reinen Actionfilm mutiert. Leider lässt die für einen Streifen mit dieser Thematik recht kurze Laufzeit nicht zu, dass man allen wichtigen Handlungsträgern die nötige Charaktertiefe verleiht, was dazu führt, dass einige Randfiguren, wie z.B. El Smiley, blass bleiben. Trotz dessen kann ich in diesem Falle nur eine klare Empfehlung aussprechen.

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                                      • Ich hoffe immer noch auf eine deutsche DVD- und Blu-Ray-Veröffentlichung.

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                                          Cinepolis 07.01.2018, 00:56 Geändert 13.05.2021, 14:54

                                          Nach dem fabelhaften "Iwans Kindheit" habe ich doch etwas mehr erwartet, als eine lose Aneinanderreihung von Erzählungssträngen. Herr Tarkowski macht es dem Zuschauer schwer, eine emotionale Bindung zu dem Geschehen aufzubauen, wie ein User bereits erwähnt hatte. Zu sehr verlässt sich Tarkowski auf die psychologische Aussagekraft seiner surrealen Bilder und lässt den Zuschauer damit sehr auf der Strecke, sodass manch ein Zuschauer bald gar nicht mehr versteht, worum es in diesem Film überhaupt geht. Zumindest mir ging es so. Ich habe nichts gegen Filme, die den Zuschauer fordern und achronologisch aufgebaut sind, solange sie anderweitig zu fesseln vermögen, was Tarkowski hier leider nicht gelingt. Nichtsdestotrotz lässt sich dem Film seine einzigartige Atmosphäre, die wunderbar von der Musik Artemjews unterstrichen wird, nicht abstreiten, was den großen Lichtpunkt des Filmes darstellt. Schließlich waren es die Schauspieler, die ihre Rollen sehr überzeugend porträtieren und sehr realistisch wirken, soweit es das Drehbuch zulässt, die den Film über den Durchschnitt hieven.

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                                          • Überraschend harter Tatort, der mit guter schauspielerischer Leistung daherkommt. Ein Tatort, der sehr zu unterhalten weiß.

                                            • Ich wurde noch von "Die letzte Reise" sehr überrascht. Den gibt es wahrscheinlich in der ZDF-Mediathek zu sehen. https://www.moviepilot.de/movies/die-letzte-reise--2

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                                              • Erich Kästner Collection
                                                A Nightmare on Elm Street Collection
                                                Ring Universum
                                                Andrzej Wajda War Trilogy (UK)
                                                Luis Bunuel Close-Up
                                                Andrei Tarkowkij Collection
                                                Italo-Western Enzyklopädie 2
                                                Immenhof Collection
                                                Rambo Trilogy
                                                Kinder des Zorns Collection
                                                The Raid 2 Ultimate Edition
                                                Die Klasse von 1984 Yearbook Edition
                                                Alles recht unspektakulär, wobei meine teuersten Filme in einer Keep Case gewesen sein dürften (Augen ohne Gesicht, Little Otik, Forbidden Quest, etc.).

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                                                  Peter Jacksons Kinohit "District 9" hat mich schon sehr begeistert, weshalb ich auf diesen Film sehr gespannt bin. Der Trailer erinnert mich an das Onlinespiel "Crossout".

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                                                    über 88:88

                                                    "88:88" ist ein experimenteller Collagen-Film, der sich mit der Unterschicht Winnipegs beschäftigt.

                                                    Es fällt mir schwer den Film zu beschreiben, da die Bilder und der Ton des Filmes unabhängig voneinander eine Geschichte erzählen. Einzig die Rahmenhandlung hält den Film zusammen.
                                                    Zu bestaunen gibt es wunderbare und von Symbolik strotzende Landschafts- und Stadtaufnahmen, was in manchen Einstellungen etwas an "Koyaanisqatsi" erinnert. Zudem gibt der Film die Technikverliebtheit oder die Verachtung der neuen Technik, je nach dem, des Regisseurs wieder.
                                                    Die Szenerie wechselt sich von symbolschwangeren, beinahe philosophischen Bildern zu negativen, deprimierenden Bildern ohne sich um einen Übergang zu bemühen, was diesem Film auch nur schaden würde. Auch politische und soziale Meinungen und Fakten werden in diesem "Film" wiedergegeben. Natürlich wirkt dieses Stück Zelluloid, welches eine Mischung aus Experimental- und Essayfilm darstellt, nach einiger Zeit ermüdend, doch trotzdem konnte ich meine Augen nie vom Monitor abwenden, hypnotisiert von dieser Komposition aus Bild, Ton und Musik.
                                                    Empfehlen kann ich diesen Film nicht jedem, doch wer vor einem wilden, sozialkritischen Collagenfilm, der wie "Enter the Void" auf Drogen wirkt, nicht zurückschreckt, sollte auf jeden Fall einen Blick riskieren.

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