Der_Ryan_M - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
UntamedUntamed ist eine Thriller aus dem Jahr 2025 von Mark L. Smith und Elle Smith mit Eric Bana und Wilson Bethel.+27 Kommentare
-
AdolescenceAdolescence ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 von Stephen Graham und Jack Thorne mit Stephen Graham und Owen Cooper.+7 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
Tron: Ares189 Vormerkungen
-
One Battle After Another134 Vormerkungen
-
The Toxic Avenger119 Vormerkungen
-
The Long Walk - Todesmarsch102 Vormerkungen
-
In die Sonne schauen79 Vormerkungen
Alle Kommentare von Der_Ryan_M
"The Big Sleep" von Howard Hawks war die zweite Zusammenarbeit von Humphrey Bogart und Lauren Bacall (nach "To Have and Have Not"), zum Zeitpunkt der Dreharbeiten waren sie schon ein Paar. Die beiden haben natürlich, nicht zuletzt deswegen, eine richtig tolle Chemie, wenn sie gemeinsam auf der Leinwand sind und tragen diesen Noir-Krimi auch mühelos.
Bogart schlüpft in die Rolle von Privatdetektiv Philip Marlowe, auch so eine bekannte Romanfigur, die im Laufe der Zeit mehrmals in Filmen auftrat und von unterschiedlichen Schauspielern verkörpert wurde. Er wird zu Beginn von einem General Sternwood (Charles Woldron) beauftragt, Nachforschungen anzustellen, weil eine seiner Töchter wegen Spielschulden erpresst wird und zudem ein Angesteller spurlos verschwunden ist.
In den folgenden ca. 2 Stunden begleiten wir dann Marlowe, wie er immer weiter in ein ziemlich undurchsichtiges Netz von Verbrechen abtaucht. Die Handlung wirkt dabei sehr komplex und hält zahlreiche Wendungen für den Zuschauer bereit, man muss aber ziemlich aufpassen um zwischen all den Charakteren und Vorkommnissen, nicht den Überblick zu verlieren...
Ja, wie schon gesagt, bei der Story hatte ich stellenweise so meine Mühen, dieser zu folgen, sie wirkt auch fast etwas unnötig kompliziert. Angeblich existieren auch hier mehrere Schnittfassungen, müsste ich mal genauer forschen, ob eine andere Version hier vielleicht mehr Licht ins Dunkel bringt. Ich hatte den Film mit deutscher Synchro mal irgendwann im TV aufgenommen.
So ist es erneut eher ein Klassiker, wo man die Atmosphäre und schauspielerischen Darbietungen aufsaugt, denn beides ist hervorragend. Richtig düstere Noir-Stimmung, einiges an Regen, edle Locations inmitten des Großstadtdschungels von L.A., viel Spiel mit Licht und Schatten, sowie tolle schwarz-weiß Bilder.
Ein weiterer großer Pluspunkt sind die Dialoge, die sogar etwas Humor implizieren und sowieso einen recht zynischen Unterton haben. Die Figur von Bogart, macht hier schon richtig Laune, hat immer einen lockeren Spruch auf den Lippen. Der Film entstand natürlich während der Zeit des Hays Code, weswegen z.B. sexuelle Anspielungen oder Drogenkonsum, sagen wir mal, sehr lustig umschrieben werden, was eben die Dialoge so spritzig macht. Deutsche Synchro ist da auch sehr gelungen finde ich, Arnold Marquis eh eine super Stimme.
Unterm Strich ein guter Klassiker, wenn man Spaß an so alten Krimis und der eleganten Noir-Atmosphäre hat. Alleine die beiden Hauptdarsteller und die schmissigen Wortwechsel, machen "The Big Sleep" dann schon sehenswert.
Sicherlich auch ein Film, der von mehrmaligen Sichtungen profitieren könnte, einfach weil man der Story besser folgen kann (oder sie aufgrund der Komplexität eher ignoriert und sich noch mehr an den anderen Qualitäten erfreuen kann)...
Sehr schöner Weihnachtsfilm, der aus heutiger Sicht schon einen angenehm nostalgischen 2000er Flair atmet...
Solche Szenen wie die, wo Kate Winslet und Jack Black zum Beispiel die Blockbuster Videothek betreten (plus der kleine Cameo dort von Dustin Hoffman lol), sprechen mich einfach total an. Auch sonst natürlich bei dem L.A. Handlungsstrang eine kleine Filmthematik drin, mit unserem gut aufgelegten Eli Wallach, der hier einen ehemals erfolgreichen Drehbuchautor in Hollywood spielt... Macht man bei mir nie was falsch mit, sowas sehe ich immer sehr gern in solch Komödien.
Die andere "Hälfte" des Films in England (schließlich geht es hier um zwei Frauen - eine aus L.A. und eine aus einem kleinen Dorf in England - die über die Feiertage entnervt ihres Lebens die Häuser tauschen) gefiel mir erst etwas weniger.
Liegt zu einem nicht unerheblichen Anteil an Cameron Diaz, mit dieser Frau komme ich einfach nicht so wirklich klar. Hier noch quasi als Gegenpart zu Kate Winslet, kann sie, oder zumindest ihre recht anstrengende Figur, nicht das Wasser reichen.
Im Laufe des Films wurde es aber besser, denn mit Jude Law harmonierte sie recht gut und die kleine Romanze gefiel mir im Endeffekt auch ganz in Ordnung.
Insgesamt einfach ein netter Film, der für mich wieder eine gute Balance zwischen Komödie und einem etwas ernsteren und herzlichen Drama-Anteil findet. Sicherlich auch ein wenig kitschig, aber für dieses Genre absolut im Rahmen und in der Weihnachtszeit doch genau das richtige. Apropos Weihnachtsstimmung, die kommt auch ganz gut durch, natürlich etwas mehr im verschneiten englischen Dorf.
Ich fühlte mich jedenfalls sehr gut unterhalten und würde mir "The Holiday" auch jederzeit wieder ansehen.
"Tom Clancy's Without Remorse" von Stefano Sollima würde ich als soliden Actioner bezeichnen, bei dem ich aber oft das Gefühl hatte, hier wäre mehr drin gewesen.
Der Auftakt in Syrien war nämlich richtig stark. Krachende Action mit so einer Spezialeinheit in einem modernen Kriegssetting, kommt bei mir eh immer gut an. Dazu in der Hauptrolle Michael B. Jordan, der natürlich in den letzten Jahren u.A. als Boxer in "Creed" mitwirkte und für so einen Actionhelden demzufolge dann hier die passende Statur mitbringt.
Es erfolgt sobald allerdings Cut und wir sind einige Zeit später in den USA. Im folgenden wird so eine Art Verschwörungs- und Rachestory aufgebaut. CIA, Navy, die Russen... Man kennt es sicherlich aus vielen anderen Produktionen. An sich nicht schlimm, aber leider wird auch soweit kein Klischee ausgelassen und die recht unglaubwürdige Handlung stellenweise auch ziemlich aufgeblasen.
Die immer wieder eingestreuten Actionszenen passen aber und sind spektakulär inszeniert, sowohl Schusswechsel als auch Handkämpfe machen gut Laune. Bis auf wenige übertriebene Szenen (z.B. Flugzeug) haben wir auch eher realistischere und bodenständige Action, für mich ein Pluspunkt, weil so mag ich es. Die Kulissen sehen teilweise leider ein wenig künstlich aus, aber die Atmosphäre ist dennoch stimmig für so einen Agenten-Actioner.
Michael B. Jordan gefiel mir hier wie gesagt sehr gut, würde ich gerne öfters in solchen Rollen sehen. Guy Pearce noch dabei, wertet den Film auf, aber leider recht wenig Screentime. Jodie Turner Smith Figur fand ich erst etwas nervig, heute kommen die Filme aber wohl nicht mehr ohne starke Frauen aus, auch im Militärbereich, letztlich macht sie es ok. Jacob Scipio, da klingelt doch was, der Typ aus Expendables 4 und Bad Boys, spielt wohl gerne im Actiongenre mit. Ansonsten ist mir keiner der Darsteller besonders positiv oder negativ aufgefallen.
Insgesamt durchaus unterhaltsam, pendelt so ein wenig zwischen A- und B-Kino, vor allem weil sich der Film durch die teils künstlich wirkenden Kulissen und die 0815 Handlung eher klein anfühlt. Wenn man dem Genre aber generell etwas abgewinnen kann, sollte sich ein Blick schon lohnen, denn die Action ist sehenswert inszeniert.
Der etwas andere Weihnachtsfilm, der eher ruhig und mit einem netten 70er Jahre Retro-Charme daherkommt. Toller Genremix wird hier geboten, so zwischen klassischem Charakterdrama und (Tragi-)Komödie.
Ich muss sagen, der Film oder besser gesagt der Regisseur Alexander Payne, hatte schon in den ersten Minuten meine volle Aufmerksamkeit für sich gewonnen.
"The Holdovers" beginnt nämlich erstmal mit dem oldschool Universal-Logo, bevor wir ein recht klassisches Filmintro erleben dürfen. Eingebaut sind so kleine Filmfehler und auch der Ton wirkt etwas blechern und kommt sehr frontal auf einen zu, eben wie es damals war. Auf solche inszenatorischen Spielereien stehe ich ja total, vor allem, wenn es eben eine stimmige Retro Atmosphäre aufbauen kann.
Und diese kann der Film auch durchgängig aufrecht erhalten, weil auch Dialoge und Schauspiel im Kontext stimmig sind. Ein Film, der wie erwähnt eher leise und subtil um die Ecke kommt, aber nie langweilig wird.
Die Geschichte um einige Schüler, welche die Weihnachtsferien gemeinsam mit dem eingeteilten Lehrer Paul Hunham (Paul Giamatti) im Internat verbringen müssen, bietet einen gewissen Rahmen für diverse Konflikte, die die Figuren untereinander und miteinander ausfechten und bewältigen. Im Laufe des Films rücken dann immer mehr der besagte Lehrer und ein Schüler, gespielt von Newcomer Dominic Sessa, in den Mittelpunkt, was einfach herzlich umgesetzt ist.
Die beiden Schauspieler (plus in einer etwas kleineren, wenn man so will aber dritten Hauptrolle, noch Da'Vine Joy Randolph als Köchin) tragen den Film auch mühelos und es macht Spaß diese gut zwei Stunden mit ihnen zu verbringen. Hat mich auch sehr gefreut, Carrie Preston in einer Nebenrolle zu sehen, passt hier auch perfekt rein und wertet den Film auf. Die charmante, beschauliche und verschneite New England Atmosphäre tut ihr übriges und rundet diesen sehenswerten Film für mich perfekt ab.
Die Weihnachtszeit bietet sich ja auch immer mal dafür an, ein paar Filme zu schauen, die man, vom Genre oder so, normalerweise eher weniger beachten würde. So sah ich zuletzt dieses winterliche Fantasy-Musical "Wonka" von Paul King - so wie ich es verstanden habe wohl ein Prequel zu "Charlie und die Schokoladenfabrik", wo mir die Version mit Johnny Depp vor etlichen Jahren allerdings nicht so gut gefiel (die aus den 70ern habe ich noch nicht gesehen)...
Zu meiner Überraschung mochte ich hier aber gleich den ersten Song "A Hatful of Dreams" ziemlich gern (sogar in der deutschen Synchro) und auch ein abenteuerliches Gefühl konnte der Film recht fix aufbauen. Die farbenfrohen Sets und Kostüme bieten natürlich auch einige optische Highlights, zwar ist auch einiges an CGI vorhanden, doch ich würde sagen, dass man hier wirklich noch viel probiert hat, mit praktischen Effekten zu bauen, was "Wonka" schon einen tollen Look gibt.
Auch Timothee Chalamet, in der titelgebende Rolle als Willy Wonka, macht einen guten Job und ich fand seinen Charakter sehr sympathisch. Was man über die teils sehr überzeichneten und klischeehaften Nebencharaktere aber leider nicht sagen kann. "Wonka" macht hier immer wieder klar, dass es doch eine Komödie ist, welche vom Humor her aber nicht so mein Ding war und sich zu einem größeren Teil vielleicht auch eher an Kinder richtet. Gerade die erste Hälfte zieht sich (nach dem wie erwähnt tollen Beginn) dann leider etwas, wenn dem Willy, der sein Schokoladengeschäft eröffnen will, immer wieder diverse Hürden in den Weg gelegt werden, was aber sehr vereinfacht dargestellt wird.
Der Cast ist eigentlich ansprechend, doch viele der guten Schauspieler wirken leider etwas verschwendet oder unterfordert mit ihren eindimensionalen Figuren. Neben dem überzeugenden und charmanten Chalamet, kann eigentlich nur noch Hugh Grant als Oompa-Loompa Akzente setzen, während so tolle Schauspielerinnen wie Olivia Colman (schlechter Charakter) oder Sally Hawkins (zu kleine Rolle) eher weniger ihren Stempel aufdrücken können und andere Nebenfiguren blass bleiben.
Unterm Strich ein Film, der schon seine Momente hat, wo mir aber etliche Elemente leider etwas zu überzeichnet oder zu kindlich waren. Ein paar der Songs gefielen mir allerdings gut, obwohl ich bei Musicals sonst eher weniger zu Hause bin. Das Highlight des Films ist neben Chalamet, der mir sehr gut gefiel, ganz klar die farbenfrohe und fantasievolle Optik, die einen stellenweise ganz gut in diese zauberhafte Welt eintauchen lässt. Für Fans von Musicals sicher einen Blick wert, von mir gibt's ein "Ganz gut"...
In diesem Sinne wünsche ich allen moviepiloten und meinen Freunden hier ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest!!! :)
Dritter Teil der Nolan-Batman-Saga, für mich wieder ungefähr ebenbürtig mit den beiden vorherigen Teilen, alle bieten Blockbuster-Kino auf top Niveau!
In jedem Teil gibt es aber auch so Kleinigkeiten, die mich etwas stören. Hier ist es leider vor allem der Schurke Bane, gespielt von Tom Hardy, bzw. besser gesagt seine deutsche Synchronstimme.
Tobias Kluckert (Sohn vom legendären Jürgen) eigentlich keine unbekannte Stimme, mag ich auch ganz gerne, aber hier als Bane mit der Maske eben so komisch nachbearbeitet, sodass es sich gerade in den ausufernden Monologen sehr melodramatisch und überbetont anhört, mag ich einfach nicht. Aber letzten Endes ist es auch nur meckern auf hohem Niveau.
Ansonsten ein Batman-Film, der auch in einigen Punkten richtig abliefert, er fühlt sich für mich auch nochmal etwas "größer" an als die anderen zwei.
Die Action beispielsweise ist für mich hier am wuchtigsten, vor allem die Szenen gegen Ende auch mit dem fliegenden Batmobil, sieht wahnsinnig gut aus. Dazu der Score von Hans Zimmer, gibt richtig Vollgas, ebenfalls wie ich finde besser als in den vorherigen Teilen. Natürlich fährt man hier fürs Finale auch alles auf, was actiontechnisch noch im Tank war, während die vorherigen Teile ja durchaus bewusst etwas ruhiger daherkamen, was nicht unbedingt schlechter war.
Bei "The Dark Knight Rises" mag ich auch die Handlung im Grunde sehr gerne. Dass Batman hier ja eigentlich untergetaucht ist, aber für diesen finalen Showdown um Gotham nochmal zurückkehren muss, wird einfach großartig aufgebaut. Catwoman, gespielt von der aufreizenden Anne Hathaway, ist eine super Ergänzung für die Story und ein interessanter Charakter wie ich finde. Joseph Gordon-Levitt und Marion Cotillard ergänzen den Cast ebenfalls toll. Ansonsten kehren natürlich die meisten Gesichtern aus den anderen beiden Filmen zurück - so oder so immer ein namhaftes Ensemble, mit dem Nolan hier arbeiten konnte.
Insgesamt einfach eine sehr gute Trilogie, sicher einige der besten Superhelden-Filme, die man bisher bestaunen durfte. Mit viel Action, tollen Effekten und einer düsteren Atmosphäre, in die man aber dennoch immer wieder gern eintaucht, ist für gute Unterhaltung gesorgt.
Auf dem Weihnachtsfest bei einer offensichtlich reichen Familie verschaffen sich ein paar Terroristen (unter der Führung von John Leguizamo) Zutritt und wollen den Safe im Anwesen ausrauben. Ihnen im Weg steht jedoch Santa Claus (David Harbour), der ein Säufer ist und gerade zufällig seine Geschenke in diesem Haus verteilt...
Weihnachtlicher Actionfilm von Tommy Wirkola, kommt so ein bisschen wie eine völlig überdrehte, schwarzhumorige Mische aus "Stirb Langsam" und "Kevin allein zuhaus" (an letzteren gibt es sogar eine offensichtliche Hommage) herüber, dazu wurde an den Gewaltschrauben sehr nach oben gedreht. Für meinen Geschmack wirkt das hier an vielen Stellen leider ein bisschen zu gewollt, sowohl vom Humor, als auch den übermäßig brutalen Actionszenen, die mit reichlich CGI-Blut daherkommen.
Harbour spielt seine Rolle aber ziemlich gut und macht auch Laune, alle anderen Charaktere bleiben hingegen komplett blasse Stereotypen, was etwas schade ist. Alleine der Sohn, der natürlich ein Influencer ist, die reiche Großmutter oder die andere starke Powerfrau, sorgen schon recht früh für Augenrollen. Auch Leguizamo konnte mich als Schurke hier leider gar nicht überzeugen, konnte ihn einfach nicht ernst nehmen. Gerade in Hälfte Eins erscheint der Film dadurch etwas langatmig, weil eben die Familie (und der Cast) so uninteressant ist.
Am Ende bleiben dann immerhin handwerklich ganz gut gemachte und auch ziemlich kreative Actionszenen, das muss man dem Film schon lassen. In den Kämpfen und Schusswechseln macht der Film Spaß, zumal die Action auch, trotz besagtem CGI-Blut usw., gut aussieht. Die Schneemobil Szene hier, im Vergleich zu "Red One" den ich vor ein paar Tagen sah, ein Unterschied wie Tag und Nacht, sieht hier sehr viel besser aus, da einfach nicht so künstlich. Ein paar lustige Weihnachtsideen hat der Film zudem ja auch, beispielsweise mit dem Geschenke-Sack.
Unterm Strich schon recht spaßig, wäre für meine Begriffe aber noch etwas mehr drin gewesen, wenn man ein paar Kleinigkeiten am Drehbuch und den Figuren verfeinert oder gekürzt hätte.
Der Film wird hier ja ziemlich abgestraft, also so schlecht fand ich ihn nun nicht... Es gibt außerdem sicherlich ein gewisses Publikum für diese günstig produzierten Weihnachtsromanzen, von denen ja jedes Jahr Dutzende erscheinen.
Klar, man merkt "Christmas on Ice" sein geringes Budget an, es ist typisches TV-Film Niveau und auch die Schauspieler sind nicht unbedingt überzeugend, aber immerhin niedlich. ;)
Die Geschichte rund um die Eisbahn, wo man eine Schließung verhindern möchte, war aber nicht so verkehrt, wenn auch unrealistisch. Aber die Inszenierung gefiel mir recht gut, eine gewisse weihnachtliche und charmante Kleinstadt-Atmosphäre kann der Film aufbauen, musikalische Untermalung ebenfalls passend für diese Art Film.
Natürlich gibt es hier eine Menge Kitsch, für meinen Geschmack auch schon etwas zu viel, muss ich ehrlich sagen. Aber ja gut, so funktionieren diese Filme eben, nimmt man so mit, wenn man schon einschaltet.
Kein Film, den ich empfehlen würde, aber wer gerade auf so eine kitschige Weihnachtsromanze Lust hat, könnte sicherlich schlechter bedient werden. Ich mag diese Low Budget Dinger manchmal ganz gern, die wirken so schlicht, wie einfach im nächsten Ort mit ein paar Leuten abgefilmt, hat auch was.
Bisher meine positive Überraschung in der diesjährigen Vorweihnachtszeit! "The Family Stone" ist ein wirklich toller Ensemble-Film, der sehr geschickt auf der Welle zwischen Drama und Komödie balanciert.
Grundsätzlich geht es hier "nur" um das Zusammenkommen einer größeren Familie zur Weihnachtszeit, doch jeder der Charaktere hat natürlich seine Problemchen mitgebracht, was zu einigen Streitigkeiten, aber auch herzlichen Momenten führt.
Getragen wird das ganze durch einen sehr namhaften Cast, angeführt von Diane Keaton und Craig T. Nelson als Eltern, die ihre Kinder eben eingeladen haben. Mit dabei sind dann u.A. noch Sarah Jessica Parker (die ich hier anfangs etwas nervig fand, später ging es dann aber doch), Rachel McAdams, Dermot Mulroney, Luke Wilson oder Claire Danes.
Und apropos Claire Danes, mit ihrem Auftreten nach ca. einem Drittel der Laufzeit wird der Film nochmal um ein Vielfaches besser, als ich es anfangs vermuten konnte! Sowieso gewinnen die Figuren, die erst noch eher klischeehaft anmuten, im Laufe des Films sehr schön an Profil und wirken durchaus recht authentisch.
Hat mir unterm Strich richtig gut gefallen, obwohl natürlich an der ein oder anderen Stelle vielleicht etwas kitschig oder plakativ, aber naja, ist doch genau das richtige für diese Jahreszeit. Werde ich mir in den nächsten Jahren sicherlich noch öfters angucken.
"Betty und ihre Schwestern" ist eine 90er Jahre Verfilmung des bekannten Romans "Little Women", der ja schon des Öfteren seinen Weg auf die Leinwand gefunden hat.
In erster Linie überzeugt Gillian Armstrongs Version durch eine gemütliche (teils auch recht schön weihnachtliche) und lockere Atmosphäre und seinen tollen Cast, wo viele heutzutage bekannte Darsteller in früheren Rollen zu sehen wird, so unter anderem Winona Ryder, Claire Danes, Kirsten Dunst und sogar Christian Bale.
Auf erzählerischer Ebene fand ich den Streifen aber nicht sonderlich überzeugend, die Familiensaga kommt eher seicht und sehr episodisch daher, wodurch emotionale Höhepunkte nicht so wirkungsvoll sind und es sich manchmal eher nach einem Abarbeiten von Plotpoints anfühlt. Teilweise springt man hier wild von einer Zeit in die nächste und zwischen Orten bzw. Events hin und her, allerdings soll sich die Adaption wohl sehr nah am Buch befinden, was ich eben schlecht beurteilen kann.
Unterm Strich ein "ganz netter" Film, der schon einen natürlichen Charme hat und gerade deswegen wohl auch recht gut in die Weihnachtszeit rein passt. Plus eben der namhafte Cast, Susan Sarandon und Gabriel Byrne sind u.A. auch noch dabei.
Für mich war das nun die erste Verfilmung die ich hiervon gesehen habe, wobei mich aber zumindest noch die Neuauflage von Greta Gerwig (2019) und die Variante mit Katharine Hepburn (1933) interessieren würden...
Bei solchen Filmen wie "Red One" stehe ich hinterher immer da und weiß nicht so richtig, was ich davon nun halten soll. Denn natürlich unterhält der Film irgendwo auf einem akzeptablen Niveau, was man ja aber auch erwarten kann von so einer actionreichen Weihnachtsgeschichte mit Star-Besetzung, die darüber hinaus auch noch ein Produktionsbudget von 200 Millionen US$ hatte.
Auf der anderen Seite wirkt das aber alles so oberflächlich und aus allen möglichen Versatzstücken unterschiedlicher Genres zusammengeflickt, dazu mit dem typischen Humor und massenweise CGI-Action garniert, dass sich das "Produkt" total künstlich anfühlt und man am nächsten Tag schon wieder 50% des Films vergessen hat.
Irgendwie schade, denn Potential hätte das Ganze schon gehabt. JK Simmons als Weihnachtsmann und Bonnie Hunt als seine Frau, fand ich zum Beispiel richtig cool, leider bekommen sie kaum Screentime. Chris Evans und Dwayne Johnson fangen beide im Laufe des Films etwas an zu nerven und wenn Johnsons Charakter dann immer noch probiert, in so einem überdrehten Streifen irgendwelche ernsten Töne anzuschlagen, wird es einfach nur unfreiwillig komisch.
Kann man sich schon angucken, aber unterm Strich fehlt mir hier der Charme, weiß nicht wie ich es anders sagen soll. Wirkt alles so durchkalkuliert, um eine breite Masse an Zuschauern anzusprechen. Packen wir halt noch so einen sprechenden Eisbär rein, der in zwei Szenen auftaucht und wo die Kinder lachen können... Naja, schließlich funktioniert es, habe ja auch eingeschalten. Gibt sicherlich schlechtere Wege um zwei Stunden totzuschlagen, aber hier ist für mich halt nichts, was bleibt...
Obwohl Chloe Zhaos Oscar-Winner von 2021 erst ein paar Jahre alt ist, habe ich ihn kürzlich bereits zum dritten Mal gesehen und möchte diesem ganz besonderen Film, für mich definitiv einen der besten der letzten Jahre, auch nochmal einen ausführlicheren Kommentar spendieren.
"Nomadland" ist ein Film, den ich beim ersten Mal gar nicht wirklich erfassen konnte. Irgendwie mochte ich ihn, aber er ist natürlich mit seiner sehr ruhigen, subtilen und fast schon dokumentarischen Inszenierung und einer nahezu fehlenden Dramatik nichts für jeden, oder vielleicht besser gesagt, für jeden Tag.
Doch irgendwie hat er sowas menschliches und bodenständiges, dass ich in der richtigen Stimmung immer wieder gern auf ihn zurückkomme und mich danach so fühle, als ob ich wieder etwas demütiger durchs Leben gehe, was auch nicht unbedingt viele Filme schaffen, und dafür liebe ich den Film.
Denn die Figur, der wir hier folgen, Fern, großartig gespielt von Frances McDormand, musste einige Rückschläge einstecken. Ihr Mann ist gestorben und darüber hinaus hat man auch noch ihren Wohnort, eine ehemalige Bergbaustadt, dicht gemacht. Seitdem lebt sie in einem Van, sie ist "houseless", aber nicht "homeless", wie sie selbst im Film sagt. Im Film begleiten wir sie im Zeitraum von einem Jahr, wie sie verschiedene Orte bereist und sich quasi auf eine Art Selbstfindungstrip begibt, bei dem sie viele verschiedene Leute kennenlernt, die ihr helfen, sich mit ihren Verlusten auseinanderzusetzen und sich selbst zu akzeptieren.
So viel zur Story, die auf den ersten Blick nicht gerade ereignisreich anmutet und auch eher episodisch strukturiert ist. Das ist aber nicht schlimm, denn "Nomadland" lebt mehr, wie das Leben an sich, von einer Aneinanderreihung von kleineren Momenten, die sich dann irgendwie in ein großes ganzes einfügen, denn zwischen Anfang und Ende macht Fern schon eine deutliche Charakterentwicklung durch.
Der Film sagt zwischen den Zeilen auch einfach sehr viel aus, über Themen wie Einsamkeit, Unsicherheit was die Zukunft betrifft und Älterwerden, darüber hinaus Verlust, Trauerbewältigung, Freiheit und Selbstbestimmung, seinen Platz im Leben zu finden, sogar Kapitalismus. Hier steckt so viel drin, dass man ewig über den Film nachdenken und schreiben könnte.
Dabei ist es ein genialer Kniff von Chloe Zhao, dass sie "Nomadland", bis auf eben Frances McDormand und David Strathairn, mit Laiendarstellern und echten Van Lifern besetzt hat, was zur Authentizität beiträgt. Die Dialoge sind eher unaufgeregt und wirken wie aus dem echten Leben gegriffen, die Interaktionen zwischen Charakteren sind subtil.
Auch inszenatorisch bzw. audiovisuell ist der Film ein echter Hingucker. Die weiten, rohen Landschaften der USA, werden hervorragend eingefangen. Ich meine, allein die eine Szene, wo Fern über den Campingplatz läuft, während die Sonne am Horizont gerade untergeht, wow. Eine ungeheure Bildgewalt und trotzdem so zurückhaltend inszeniert. Der ruhige, etwas melancholische Score von Ludovico Einaudi untermalt das Geschehen perfekt. Die beiden Stücke aus dem Soundtrack "Petricor" und "Oltremare" habe ich schon unzählige Male gehört.
Die Leute schreiben, dass "Nomadland" ein Film ist, der bedrückend ist, das kann ich aber gar nicht unterschreiben.
Es ist ein lebensbejahender, optimistischer Film, der einem zeigt, egal unter welchen Umständen man aktuell lebt oder wie viele Rückschläge man hinnehmen muss, es geht immer weiter und es gibt immer wieder Menschen, die einen unterstützen oder mit Nächstenliebe begegnen, ob man es nun zulassen möchte oder nicht. Und genau diese Menschlichkeit, die heutzutage ja leider oft zu kurz kommt, bringt der Film so hervorragend herüber, in seinen kleinen Dialogen oder Interaktionen der Figuren. Wenn Bob Wells am Ende das mit seinem Sohn erzählt und sagt "What’s remembered, lives." ist das einfach emotional eine so starke Wucht, die mit so wenig erzeugt wird, weil es echt wirkt.
In diesem Sinne sage ich "See you down the road" Nomadland, bis zur nächsten Sichtung, die sicherlich nicht allzu lang auf sich warten lassen wird...
Ein starker Horrorfilm aus den 90ern, gefiel mir um einiges besser als das eher schwache und mit plumper Botschaft versehene Quasi-Remake von vor ein paar Jahren, was offiziell aber als Fortsetzung vermarktet wurde.
Das liegt vor allem daran, weil dieser "Candyman" von Bernard Rose so eine tolle Atmosphäre aufbauen kann, was auch gleichzeitig der größte Pluspunkt hier ist. Schon das Intro, wo die Kamera einfach im rechten Winkel über die Straßen von Chicago fliegt und der super Score von Philip Glass ertönt, verspricht etwas besonderes, weil es gleichzeitig wunderschön und opulent anmutet, aber auch unheimlich und mystisch.
Und das kann der Film dann über einen Großteil der Laufzeit auch liefern.
Zusammen mit Helen (Virginia Madsen) tauchen wir in die Welt des Candyman ein, eine Art Kultfigur in einer ärmlichen Wohnsiedlung in Chicago, dem Cabrini-Green-Wohnprojekt. Dieses Ghetto ist richtig unheimlich inszeniert, die leeren, dunklen und mit Graffiti "verschönerten" Gänge in den Häusern, die Wohnungen und die Sache mit den Spiegeln, heiliger... Mir lief es hier echt ein paar mal kalt den Rücken herunter, weil man irgendwie so gefesselt war.
Die erste Hälfte finde ich sowieso extrem stark, weil auch ein Horrorfilm nach meinem Geschmack. Langsamer Aufbau, tolle Charaktere, auch wohl eher noch ein Krimi oder Psychothriller, da man eben zusammen mit der Hauptfigur diesem Mysterium auf die Schliche kommen möchte.
Die zweite Hälfte wird dann zunehmend surrealer, der Candyman, sehr gut gespielt von Tony Todd, tritt häufiger auf und die Grenzen zwischen Realität und Wahnsinn scheinen zu verlaufen, mehr Blut und Horrorelemente erhalten Einzug. Das Finale fand ich dann auch vielleicht ein wenig übertrieben oder melodramatisch inszeniert, aber im Grunde wird die Story schon interessant zu Ende gebracht.
Schauspielerisch keine allzu großen Namen, trotzdem kann der Streifen überzeugen. Gerade Virginia Madsen als Helen fand ich sehr gut, ebenso wie Tony Todd, der eine super Präsenz für seine Figur mitbringt. Hat mich natürlich gefreut, Xander Berkeley hier mal in einer frühen Rolle als Ehemann von Helen zu sehen.
Kamera und Score sind wie gesagt ebenfalls hervorragend. Rein optisch ist der Film ein Genuss und liefert tolle Bilder. Allgemein fühlt sich "Candyman" auch heute noch anders an, als die meisten Horrorfilme, die man sonst so sieht, da er einfach recht einzigartig ist und die Atmosphäre sehr beklemmend. Von mir auf jeden Fall eine Empfehlung, wer ihn noch nicht gesehen hat, der bleibt im Kopf...
Ein Film, der thematisch sowohl in die Halloween-, als auch in die Weihnachtszeit passt. Für viele ist "The Nightmare Before Christmas" ein absoluter Klassiker, was unter anderem natürlich auch die sehr hohe Durchschnittswertung hier verrät, weswegen ich den Streifen unbedingt einmal nachholen wollte.
Ich tat mich aber wie erwartet etwas schwer, denn sowohl Stop Motion Animation, als auch Musicals, als auch Tim Burton und seine Fantasy-Welten, sind einfach alles nicht so wirklich mein Ding. Das deutsche Geträller ging mir leider schon in den ersten Musikeinlagen auf die Nerven, sodass ich den Film dann in der (wie ich finde viel angenehmeren) englischen Originalvertonung geguckt habe.
Natürlich habe ich aber versucht, mich drauf einzulassen und ja, die Geschichte hat schon einen gewissen Charme und die Hauptfigur Jack Skellington, der in so einer düsteren Halloween-Welt lebt und zufällig in die fröhliche Weihnachtswelt hereinstolpert, ist auch ein sympathischer Hauptcharakter.
Weiterhin bietet der Film wirklich etliche nette Einfälle, wie man das Weihnachtsfest sozusagen in einer düsteren Art nachmachen kann. Darüber hinaus geht er auch bloß um die 75 Minuten, weswegen das alles recht kurzweilig ist, zumal eben bestimmt die Hälfte der Zeit gesungen wird.
An sich kann ich hier nicht viel aussetzen, auf seine Art und wenn man die Genres bzw. die Machart mag, sicherlich ein toller Film. Ich wurde im Laufe der Zeit sogar auch etwas damit warm und konnte mich den Bildern und Songs einigermaßen hingeben.
Letztlich ist "The Nightmare Before Christmas" jetzt aber auch nichts, was mich in Begeisterung versetzt wie etliche andere Leute. Trotzdem ein recht einzigartiger und handwerklich schon beeindruckender Blick auf die Festtage...
Eine recht mittelmäßige Hollywood-Komödie, welche man sich zwar durchaus angucken kann, die aber ohne wirkliche Highlights oder besonders viel Charme auskommt.
Das beste an "Four Christmases" ist im Grunde noch der Cast, denn nicht nur haben wir mit Reese Witherspoon und Vince Vaughn zwei zu der Zeit angesagte Comedy-Stars in den Hauptrollen, sondern in kleineren Nebenrollen tummeln sich noch verdiente Schauspieler wie Robert Duvall, Jon Voight, Mary Steenburgen oder Sissy Spacek.
Die zu Grunde liegende Prämisse erscheint zwar anfangs auch nicht verkehrt, letztlich macht man aber recht wenig daraus und der Film verlässt sich im Verlauf zum Großteil auf seine Gags, die bei mir aber nur in recht seltenen Fällen ins Schwarze trafen. Leider kommt auch relativ wenig Weihnachtsstimmung auf, was der Kulisse im sonnigen Kalifornien geschuldet ist.
Am Ende bleibt eine leicht weihnachtliche Komödie, die wohl keinem wehtut, die ich mir aber auch nicht nochmal angucken würde.
Im dritten und finalen Teil einer ursprünglichen "Omen"-Trilogie, der im Original auch nur unter dem Titel "The Final Conflict" lief, ist Damien diesmal bereits erwachsen und wird von Sam Neill in eine seiner frühen Rollen verkörpert, der für mich als Schauspieler auch wieder gut zu dieser Figur passt.
Im Gegensatz zu Teil 1 und 2, die vom Handlungsaufbau ja schon relativ ähnlich waren, geht dieser Film diesmal einen anderen Weg.
Damien, mittlerweile Leiter des Thorn-Konzerns aus dem zweiten Teil und ebenfalls angehender US-Botschafter in Großbritannien (politische Parallele zum 1. Film), agiert diesmal viel aktiver und übt Einfluss auf viele andere teuflische Gesandte, die auf der Erde leben, aus.
Der Plot fokussiert sich dabei auf eine mögliche Reinkarnation von Jesus Christus als ein Baby in London, was Damien verhindern möchte, indem er das entsprechende Kind findet und tötet, der aber gleichzeitig selbst Attentatsversuchen einer christlichen Gruppe entgehen muss.
Eine Art doppeltes Katz- und Mausspiel also, das gerade im ersten Drittel wie ich finde sehr gelungen aufgebaut wird, die Spannung aber nicht über die gesamte Laufzeit aufrecht erhalten kann, da es hinten heraus einfach etwas repititiv wirkt. Der Film gleicht diesmal auch eher einem (apokalyptischen) Thriller und die Horror-Elemente kommen weniger durch, dafür gibt es nun sogar etwas Action.
Mir gefiel dieser neue Ansatz aber recht gut und atmosphärisch fand ich den Film auch wieder sehr gelungen, wie auch die vorherigen Teile, auch wenn einige Szenen mir etwas übertrieben vorkamen wie Damiens Monologe oder auch das Ende.
Insgesamt erneut gute Unterhaltung, die ganze Trilogie gefällt mir ziemlich gut, auch wenn der erste Film im Gesamtpaket natürlich am meisten überzeugen kann.
Ein ziemlich beeindruckender Kavallerie-Western von John Ford, einfach aufgrund seiner Bildgewalt und den sehr guten schauspielerischen Leistungen, vor allem von John Wayne, der mich hier total positiv überrascht hat.
Wayne spielt hier den Hauptmann eines Forts, Nathan Brittles, der kurz vor seiner Pension steht. In letzter Zeit häufen sich im Gebiet allerdings Angriffe von Indianern verschiedener Stämme, weswegen das Fort nicht mehr sicher ist.
Auf einer letzten Mission soll er mit seiner Truppe eine Patrouille durchführen und außerdem die Frauen des Forts - genauer die Frau des Kommandanten, Abby Allshard (Mildred Natwick), und ihre Nichte Olivia Dandridge (Joanne Dru) - zu einer Postkutsche bringen, bevor ein Angriff der Indianer droht.
Erstmal sei gesagt, dass die Handlung hier absolut nicht die Stärke des Films darstellt, sie wirkt eher unfokussiert und zerfahren. Auch von der Tonalität nicht immer stimmig für mein Empfinden, schwankt oft zwischen ernsten und humorvollen Momenten, was teilweise gewöhnungsbedürftig erscheint.
Im Zentrum stehen zwar diese Spannungen zwischen Indianern / US-Soldaten und diese letzte Mission von Nathan Brittles, doch im Grunde ist das alles nur Mittel zum Zweck, um das Leben in der Kavallerie zu zeigen, wo es um Ehre geht und auch Spannungen untereinander (plus Liebeleien). Nebenbei wirken diese Botschaften natürlich gewissermaßen altbacken und auch die eher schwarz-weiß geratene Zeichnung der Indianer, ist für mich jetzt nicht unbedingt ein Pluspunkt.
Wo der Film aber richtig heraussticht, ist die handwerkliche Umsetzung von John Ford und daraus resultierend der wirklich tolle Abenteuerfaktor. "She Wore A Yellow Ribbon" ist ein hervorragender Genrevertreter, wenn es darum geht, die schier unendlichen Weiten des Wilden Westens auf den Bildschirm zu bringen.
Der Film fühlt sich einfach riesig an, gedreht wurde fast ausschließlich an original Drehorten im Monument Valley. Die oscar-prämierte Kameraarbeit von Winton C. Hoch mit vielen weiten Einstellungen unterstreicht die epische Atmosphäre des Films. Die Farbgebung in Technicolor ist ebenfalls herausragend, man sieht hier wunderbare Bilder von sandigen Wüsten, Sonnenuntergängen, Gewittern und vieles mehr. In rein visueller Hinsicht, vielleicht sogar der schönste Western, den ich bisher gesehen habe.
Dazu ein für damalige Verhältnisse sehr guter Score von Richard Hageman und eben wie angesprochen, eine top Schauspielleistung vom "Duke", der den Film hier mühelos trägt und eine richtig tolle Szenen hat. Sehr gute Synchronstimme auch von Wilhelm Borchert. Auch die Schauspieler in den Nebenrollen wissen zu überzeugen, vor allem Joanne Dru und John Agar fand ich sehr gut.
Unterm Strich ein klassischer, aber zeitweise auch recht melancholisch gestimmter US-Western, der mehr von seiner bestechenden Atmosphäre und dem interessanten Hauptcharakter, stark gespielt von John Wayne, lebt, als unbedingt von einer schlüssigen Handlung. Der Film setzt sich mit Themen wie Loyalität und menschliche Konflikte bzw. auch Generationswechsel in der Army auseinander, vieles bleibt dabei aber eher subtil.
Dennoch wie ich finde ein sehenswerter Western mit klasse Bildern, gefiel mir jedenfalls wirklich gut.
"Arabesque" ist eine mit Gregory Peck und Sophia Loren in den Hauptrollen starbesetzte Agenten-Persiflage, die für meinen Geschmack letztlich aber ein wenig zu albern geraten ist.
Während der Beginn noch recht vielversprechend ist und Gregory Peck als charmanter Professor der Oxford University sogar einen Hauch von Indiana Jones Vibes versprüht, verliert sich die Story im weiteren Verlauf in einer Jagd um ein vermeintliches MacGuffin (nämlich einen Zettel mit Hieroglyphen darauf, welche entziffert werden sollen) und ist nur noch darauf hinaus, möglichst viele Wendungen und Twists herbeizurufen.
Obwohl der Film mit seiner schwungvollen 1960s London Atmosphäre und ein paar coolen Actionszenen punkten kann, wollte der Funke hier bei mir leider nie so richtig überspringen. Wirkte mir vom Humor her alles eine Spur zu aufgesetzt, gerade das Miteinander von Peck und Loren.
Während ich Peck ja richtig gern sehe und er auch hier Laune macht, war das mein erster Film mit Sophia Loren, die hier natürlich mit reichlich Make-Up und schicken Kleidern alle Blicke auf sich zieht, mir aber irgendwie so unnahbar herüberkam, konnte nix mit ihr anfangen.
Die Inszenierung von Stanley Donen ist ansonsten sehr verspielt, gerade die Kamera arbeitet viel mit Spiegeln, Reflexionen und Farben, was immer mal wieder in ein paar netten Bildern resultiert. Der Soundtrack von Henri Mancini gefiel mir auch ganz gut.
Unterm Strich ein Oldschool-Streifen, der ganz okay war, durch seinen komödiantischen Ton aber natürlich nicht gerade spannend und für mich auch nicht übermäßig charmant oder lustig. Vielleicht können andere hier mehr anfangen, Gregory Peck ist ja immer einen Blick wert...
Unterhaltsamer und relativ spannender Spionage-Thriller vor dem Hintergrund des Kalten Krieges, angeblich basierend auf einer wahren Begebenheit.
In Dominic Cookes "The Courier" spielt Benedict Cumberbatch den britischen Geschäftsmann Greville Wynne, der von der CIA angeworben wird um in Russland undercover mit dem Informanten Oleg Penkovsky (Merab Ninidze) in Verbindung zu treten, der eine atomare Eskalation zwischen "Osten" und "Westen" fürchtet und dies verhindern will...
Ein Film, der gerade im ersten Drittel oder so, fast ein wenig gehetzt herüberkommt, da gewisse Handlungsabfolgen in der schon recht komplex anmutenden, politischen Situation förmlich hintereinander abgearbeitet werden.
Im weiteren Verlauf gelingt es dem Drehbuch dann aber relativ geschickt, den einzelnen Charaktere mehr Raum zur Entfaltung und somit auch mehr Profil zu geben. Dabei hilft es natürlich, wenn man Schauspieler zur Verfügung hat, die teilweise sehr stark aufspielen. Besonders gefallen haben mir die beiden Hauptakteure Cumberbatch und Ninidze, aber auch Jessie Buckley als Ehefrau von Wynne, die den geheimen Machenschaften ihres Mannes auf die Schliche kommen möchte.
Natürlich wirkt das Russland der 1960er Jahre (gedreht wurde allerdings in Prag) auch hier an der ein oder anderen Stelle etwas stereotyp und überaus trist/grau dargestellt, während in Großbritannien im Gegenteil dazu, das bunte Leben nur so blüht und man zu "Let's Twist Again" Champagner trinkt.
Sowieso bedient "The Courier" im Verlauf schon etliche solcher Klischees von Kalter Krieg und Spionage-Geschichten, das Gesamtpaket ist aber dennoch stimmig und liefert einen interessanten Einblick in diesen mir bis dato unbekannten Sachverhalt. Dazu kommt ein netter Score von Abel Korzeniowski, der zur gelungenen Atmosphäre beiträgt.
Insgesamt ein sehenswerter Streifen, der mir, trotz ein paar Schwächen und kleinerer Längen in der ersten Hälfte, gut gefiel.
Für viele ist "The Dark Knight" der beste Teil von Nolans Batman-Trilogie... Ich möchte mich da ehrlich gesagt gar nicht festlegen, denn für mich spielen alle drei Filme auf einem sehr hohen Niveau und lassen sich perfekt hintereinander gucken, jeder hat sicherlich einige stärkere und schwächere Elemente.
Dieser zweite Teil hier drückt schon ab der ersten Sekunde das Gaspedal voll durch - die Eröffnung des Films mit dem Banküberfall und damit verbunden natürlich auch die Einführung des Jokers, der hier als Batmans Gegenspieler herhalten darf, ist für mich wahrscheinlich eines der besten Filmintros überhaupt.
Im weiteren Verlauf fokussiert sich das Drehbuch dann auf das Psychoduell Batman vs Joker, das mit einigen anderen Nebenplots und Verstrickungen an Komplexität gewinnt, sich dadurch aber auch ein wenig überladen anfühlt, letztlich jedoch für die 2,5 Stunden definitiv genügend Abwechslung bietet.
Sicherlich an der ein oder anderen Stelle auch ein wenig überkonstruiert, wenn man bedenkt, was der Joker hier alles für Sachen erahnt und plant, aber hat mich nicht weiter gestört. Der Film reißt einen einfach mit, mit seiner Action, der Atmosphäre, den Charakteren, den tollen Bildern, dem stimmigen Soundtrack und allem was dazu gehört, sodass der Plot fast zur Nebensache wird.
Einige Szenen, wie beispielsweise das "Duell der Boote" am Ende, finde ich zudem ziemlich genial, da sie einfach mit interessanten Ideen herumspielen. Wenn man rein nach diesen Schauwerten geht, legt der Film gegenüber Teil 1 wahrscheinlich noch einen drauf.
Casttechnisch kehren selbstverständlich die meisten Gesichter aus "Batman Begins" zurück und ein paar neue gesellen sich dazu.
Allen voran wäre natürlich der viel zu früh verstorbene Heath Ledger zu erwähnen, der hier leider seine vorletzte Rolle spielte, sich aber mit einer absolut ikonischen Knaller-Performance als Joker verabschiedete und postum den Oscar dafür bekam. Wahnsinn, wie er die Leinwand für sich einnimmt und mit all seinen Eigenarten diesen Comic Schurken zum Leben erweckt, wo doch Superheldenfilme sonst eher selten für ihre grandiosen schauspielerischen Leistungen stehen.
Aaron Eckhart als Two-Face ist ebenfalls eine sehr gute Ergänzung und fügt sich super in die Handlung ein. Sehr schade finde ich es ja immer, dass Katie Holmes leider nicht zurückkehren wollte und ihre Figur mit Maggie Gyllenhaal neu gecastet wurde, mit der ich hier leider nicht so warm werde.
Unterm Strich kann ich hier nur das wiederholen, was ich schon bei "Batman Begins" geschrieben habe. Für mich Superhelden- und Blockbuster-Kino in seiner wohl besten Form, welches auf seiner düsteren und realistischeren Schiene auch heute noch frisch wirkt, gibt einfach wenig vergleichbares. Dazu eben der Nolan-typische Bombast, hier geht irgendwie sehr vieles Hand in Hand und man fühlt sich einfach sehr gut unterhalten, auch nach mehreren Sichtungen.
Ein charmantes Piraten-Abenteuer, lose basierend auf einer wahren Begebenheit, wie uns ein Erzähler zu Beginn des Films zeigt. Er erläutert diesen ganzen Konflikt rund um die englische Invasion von New Orleans dann auch mit einer Karte usw., fand ich eigentlich sehr gut gemacht diesen Einstieg, gibt einem gleich den Kontext des Films und nimmt einen an die Hand.
Eine Vorfreude entsteht, die "The Buccaneer" dann in den folgenden zwei Stunden aber nicht immer komplett erfüllen kann.
Positiv hervorheben möchte ich an dieser Stelle erstmal Yul Brynner, einfach ein hervorragender Darsteller, der den Piraten Jean Lafitte spielt, welcher in besagtem Konflikt eben eine zentrale Figur gewesen sein soll. Der Film steht und fällt in vielen Szenen mit seiner Präsenz und er spielt den schlitzohrigen, aber dennoch gleichzeitig aufrichtigen, Freibeuter einfach richtig stark.
Sowieso ist der Cast hier für mich ein großer Pluspunkt, aber gut, das ist in alten Filmen ja oft so, die leben mehr von den Darstellern und Atmosphäre, als unbedingt von einer spannenden Handlung. Charlton Heston hier auch noch dabei, leider eine eher kleine Rolle, die erst gegen Ende wichtig wird, trotzdem natürlich wie immer top. Charles Boyer macht auch gut Laune, als Lafittes rechte Hand. Inger Stevens gefiel mir ebenfalls gut, tolle Chemie mit Yul. Eine kleine Lovestory, die ich hier doch sehr mochte, wird nur vom Ende getrübt.
Die Handlung ist wie erwähnt, sowieso nicht unbedingt die Stärke. Wirkt lange Zeit etwas zerfahren und eher episodisch. Lange weiß man nicht genau, wie sich alle Figuren in den zentralen Konflikt einreihen werden, erst gegen Ende macht es dann alles Sinn. Wobei ich dieses leider wie erwähnt auch nicht unbedingt zufriedenstellend fand. Die Figur Lafitte wird gefühlt erst mit Füßen getreten um eben dieses Piraten-Ende zu erzwingen, wirkt leider nicht organisch.
Vor diesem doch nicht uninteressanten politischen Rahmen, hätte man zudem ohnehin sicherlich auch mehr rausholen können. Vielleicht kann das Original aus den 30ern da mehr überzeugen, denn dieser "The Buccaneer" war nur ein Remake davon. Ansonsten wäre hier sicherlich auch ein weiteres Remake oder Serie interessant, denn das Material gibt meiner Meinung nach einiges her für spannende Geschichten und wurde komischerweise bisher kaum verfilmt...
In Sachen Kostüme, Statisten und co. wird einiges aufgefahren. Sehr farbenfroher Film, wo immer viel los ist auf dem Bildschirm. Gleich am Anfang die Szene auf dem Markt oder eben auch am Ende die Schlacht, sind schon aufwendig hergerichtet.
An anderen Stellen sieht man leider auch eine deutliche und pappig wirkende Studio-Optik, die auch sehr schwach kaschiert wurde. Gleich die erste Szene, wo Heston auf diesem Schlachtfeld da einen Soldaten anspricht, ist eigentlich eine Lachnummer. Ein einfarbiger Hintergrund, ein Baum und 2 so Äste auf den Boden gelegt, fertig ist die Kulisse. Da hätte man sich mehr Mühe geben müssen, weil es dem Film nicht gerecht wird und ihn leider kleiner wirken lässt, als er es eigentlich ist. Andere Szenen sehen hingegen top aus.
Unterm Strich ein Streifen, wo man problemlos vieles kritisieren könnte, der aber gleichzeitig so vieles gut macht. Einige Dialoge, vor allem zwischen Heston und Brynner, sind beispielsweise einfach top und auch die Charaktere machen größtenteils eben tolle Entwicklungen durch. Langweilig wird es in dem Sinne auch nie, selbst wenn die großen Höhepunkte ausbleiben. Und selbst die Höhepunkte, auf die der Film hinarbeiten will, wie die Schlacht am Ende, aus heutiger Sicht natürlich nicht so mehr wirkungsvoll sind, da sie auch teils naiv in Szene gesetzt wurden.
Fans der Schauspieler oder solcher alten Piraten-Filme sollten aber, trotz einiger Abstriche, definitiv mal einschalten...
Dystopischer Science-Fiction-Thriller von Andrew Niccol, der bei mir schon relativ früh gut punkten konnte. Das Worldbuilding ist schon in den ersten Minuten einfach so interessant gestaltet und voller cooler Einfälle, dass ich hier richtig eingetaucht bin.
Das Konzept, dass jeder nun mit 25 aufhört zu altern und fortan mit seiner durch Arbeit etc. verdienten Lebenszeit haushalten muss, sowie damit bezahlen, und dass sich dadurch dann so verschiedene Zeitzonen mit diversen Lebensstandards bilden, finde ich wirklich höchst spannend. Zumal mir die Optik und Kulisse hier, so etwas retrofuturistisch und gedreht in Los Angeles, auch sehr gefiel.
Leider, so muss man sagen, macht der Film im Verlauf nicht gerade sehr viel mit dieser vielversprechenden Prämisse. Was vielleicht ein noch viel mehr zum Nachdenken anregender und sehr düsterer Film sein könnte, geht dann schlicht in Richtung Action Blockbuster und das ganze bleibt alles eher oberflächlich, durchkalkuliert und an vielen Stellen auch ziemlich vorhersehbar.
Fand ich im Endeffekt aber auch nicht sonderlich störend, denn "In Time" ist so temporeich und kurzweilig inszeniert, dass der Unterhaltungsfaktor definitiv stimmt.
Der Cast gefiel mir ebenfalls fast schon überraschend gut, gerade wie Justin Timberlake sich einfügt und seine Rolle als Will Salas wirklich gut runterspielt. Der heimliche Star ist aber auch hier schon Cillian Murphy als Timekeeper und quasi Gegenspieler von Will, der hier eine richtig tolle Präsenz mitbringt. Schauspielerisch sowieso ein recht interessanter Film, da wie erwähnt natürlich alle hier äußerlich 25 Jahre alt sind und die allesamt recht jungen Darsteller somit teilweise schon viel ältere Persönlichkeiten darstellen müssen, was eben recht spannend zu sehen ist.
Insgesamt ein Film, der von vorne bis hinten einfach Spaß macht und etliche tolle Ideen hat, auch wenn er sein Potential wohl nie ganz ausschöpft und schon merkbar eher den Mainstream ansprechen soll. Das muss ja aber auch nichts schlechtes sein, ich fühlte mich jedenfalls mehr als solide unterhalten und freue mich schon auf die nächste Sichtung, auch wenn bei mir bis dahin die Uhr alles andere als rückwärts läuft...
Neuverfilmung des 70er Jahre Streifens "Walking Tall" mit Joe Don Baker, habe ich bisher leider noch nicht gesehen. Es geht um einen Elitesoldaten, der zurück in seine kleine Heimatstadt kommt, wo mittlerweile aber Drogen und Korruption die Überhand gewonnen haben. Er nimmt es als One-Man-Army mit der Ungerechtigkeit auf...
Vielleicht der beste Dwayne "The Rock" Johnson Film? Ich war jedenfalls sehr angetan von diesem überaus kurzweiligen Actioner! In bündigen 80 Minuten wird erzählt, wie "The Rock" seine Kleinstadt von diversen Gaunern befreit, angeführt vom großartigen Neal McDonough als Casino-Besitzer, der natürlich perfekt in so eine Schurkenrolle passt. Johnson zur Seite steht zudem ausgerechnet Johnny "Jackass" Knoxville... :D
Ihr seht schon, ein Film, der richtig den Zeitgeist der frühen 2000er atmet und an der ein oder anderen Stelle auch etwas übertrieben und trashig daherkommt.
Aber man, wenn es dann mal knallt, hat "Walking Tall" richtig Pfeffer hinter den Ohren. Die Action ist wirklich sehr geil, gerade gegen Ende wenn mit Shotguns rumgeballert und einiges in die Luft gesprengt wird. Auch die Prügeleien in Casino und co. können sich definitiv sehen lassen.
The Rock bringt die physische Präsenz für diese eher wortkarge Rolle mit, sieht auch noch nicht ganz so aufgepumpt aus wie heute. Seine Familie und die meisten anderen Charaktere sind auch sympathisch, wenn auch sicher alles etwas klischeehaft.
Was soll's, am Ende fühlte ich mich hier super unterhalten. In seinem Genre bietet der Film alles, was man sehen will, inklusive tollem Kleinstadt-Setting, was ich ja eh immer gerne mag. Von mir eine klare Empfehlung für jeden Actionfan!
Diese Art Action-Klamauk sagt mir irgendwie leider gar nicht zu, ich fühlte mich teilweise an so einen Film wie "Big Trouble in Little China" erinnert, der mir auch schon nicht gefiel.
Als reiner Actioner mit etwas Witz, wäre "Remo", der auf der viele Bände umfassenden Romanreihe "The Destroyer" von Richard Sapir und Warren Murphy basiert, vielleicht noch ganz brauchbar, zumal die Action selbst in einigen Szenen, wie z.B. die Stunts an der Freiheitsstatue, gar nicht verkehrt ist. Sobald dann aber wieder Kugeln ausgewichen oder übers Wasser gelaufen wird, verlor ich das Interesse. Zumal der Humor hier wirklich ganz komisch ist, gerade diesen von Joel Grey gespielten, koreanischen Mentor konnte ich leider nicht ausstehen...
Erzählerisch hat der Film sonst auch nicht viel zu bieten, mehr oder weniger eine 0815 Agenten- bzw. Verschwörungsstory, die mit 2 Stunden Laufzeit auch ziemlich aufgebläht daherkommt und etliche Längen parat hält, vor allem bei Remos ausufernden Training in der ersten Hälfte. Und wenn einen dann die Charaktere und die Atmosphäre nicht wirklich abholen, bleibt natürlich nicht mehr viel... Obwohl ich 80er Jahre Action ja eigentlich oft mag, hier leider ein Griff ins Klo für mich.
Ein Jahr nach dem Überraschungserfolg "Cat People", durfte Jacques Tourneur gleich nochmal für RKO Pictures hinter die Kamera treten und einen weiteren dieser kleinen B-Horrorfilme inszenieren, diesmal kam er mit "I Walked with a Zombie" heraus.
Wobei B-Movie diesen Filmen eigentlich nicht gerecht wird, höchstens eben in Bezug auf ihre kurze Laufzeit (hier gerade einmal angenehme 69 Minuten) und das geringe Budget, schauspielerisch und handwerklich sind die Filme trotzdem top!
Mir persönlich gefiel der Film, wenn man ihn nun direkt mit seinem Vorgänger vergleichen würde, sogar etwas besser.
Einerseits konnte ich mit der Handlung und auch der Hauptfigur einfach mehr anfangen, selbst wenn auch hier wieder das Pacing sehr hoch ist, worunter die Charakterisierung der Figuren ein wenig blass bleibt.
Aber hier begleiten wir die Krankenschwester Betsy (Frances Connell), die auf eine karibische Insel geschickt wird, weil sie sich dort um die kranke Frau (Christine Gordon) eines wohlhabenden Plantagenbesitzers (Tom Conway) kümmern soll. Die Frau ist irgendwie lethargisch und nicht mehr ansprechbar, quasi das, was man sich zu dieser Zeit unter einem "Zombie" vorstellte. Hat es vielleicht etwas mit dem Voodoo Zauber zu tun, der unter den Einheimischen auf der Insel verbreitet ist?
Andererseits ist der Film auch atmosphärisch wie ich finde richtig stark. Von so Urlaubsfeeling in der Karibik usw., bin ich sowieso immer ein Fan. Ich mag es sehr, wenn Filme mich (vermeintlich) in exotische Orte bringen und mir vieles zeigen, was ich nicht alltäglich sehe. Da wir der Story an der Hand von Betsy beiwohnen, für die das ebenfalls alles Neuland ist, hat der Film so eine schöne Abenteuerkomponente dabei, wird noch unterstützt durch den mysteriösen Voodoo Kult.
Rein von der Bildsprache hat der Streifen zudem, ähnlich wie "Cat People", etliche tolle Szenen an Bord, unter anderem eine Wanderung bei Nacht durch ein dichtes Maisfeld, die ich richtig beeindruckend und schaurig fand. Auch sonst wieder viel Spiel mit Licht und Schatten, macht einfach Spaß zu gucken, da es sehr stilvoll und schick aussieht alles.
Unterm Strich habe ich nicht viel auszusetzen. Ein richtig schöner und subtiler, altmodischer Grusler, der einfach mit wenig Mitteln sehr viel Wirkung erzielt und für seine 69 Minuten sehr gut unterhalten kann.