Der_Ryan_M - Kommentare

Alle Kommentare von Der_Ryan_M

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    Der_Ryan_M 01.07.2024, 10:39 Geändert 01.07.2024, 10:54

    Typischer Film, den ich aufgrund des Casts sehen wollte, auch wenn ich von Gauner-Komödien weniger ein Fan bin. Aber ich meine John Travolta, Gene Hackman, Rene Russo, Delroy Lindo, Dennis Farina, Danny DeVito, James Gandolfini - ein absoluter All Star Cast hier eigentlich für Mitte der 90er, viele davon mag ich auch sehr gern.
    Und wow, "Get Shorty" hat mich dann auch echt schnell für sich gewonnen. Ein richtig lässiger Film, der mich mit seinen verrückten Figuren, der witzigen Handlung und vor allem einem grandiosen Los Angeles Setting richtig beeindrucken konnte. Zumal man hier auch wieder noch so eine nette Film-Thematik drin hat.
    Denn John Travolta's Charakter ist eigentlich ein Kleinkrimineller, der dann aber nach LA kommt und dort noch einen Auftrag erfüllen soll, welcher ihn ins Filmbusiness führt. Dort gerät er an Gene Hackman, der einen Produzent für B-Movies spielt und das Chaos nimmt seinen Lauf...
    So ein Film, der ganz locker daherkommt und seine Vibes für sich sprechen lässt, könnte für mich wirklich kaum unterhaltsamer sein. Das coole hier ist eben auch, dass sich alle Beteiligten recht ernst nehmen und trotzdem in so kuriose Situationen reinkommen. Finde ich viel besser als wenn ein Film mich absichtlich die ganze Zeit zum Lachen bringen möchte. Hier ist vieles eher subtil und man hat so ein Dauergrinsen im Gesicht, da man sich zwischen den Film-Anspielungen, lustigen Dialogen und absurden Situationen einfach wohl fühlt.
    Für mich einfach ein cooler Film von Barry Sonnenfeld, der den richtigen Ton trifft mit diesen unvergesslichen Figuren, die Hollywood auch schön satirisch darstellen. Aber am Ende macht es hier aber die L.A. Atmosphäre, liebe ich halt und freue mich schon, hier irgendwann erneut einzutauchen...

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      Der_Ryan_M 01.07.2024, 09:18 Geändert 01.07.2024, 09:19
      über Ruinen

      Ich bin schon immer ein Fan von Filmen, die im Dschungel spielen oder sonst ein exotisches Setting haben. Insofern war "The Ruins" immer mal so ein Kandidat, zumal die Laufzeit mit ca. 90 Minuten ja auch überschaubar ist - also ein netter, kleiner und sommerlich-sonniger Horrorsnack für zwischendurch.
      Und ja, der Film gefiel mir letztlich auch wirklich recht gut. Vor allem die Atmosphäre kommt eben doch gelungen herüber, auch wenn das hier zum Großteil eher ein Kammerspiel in, auf und um so eine Art Inkatempel irgendwo im Dschungel ist. Aber irgendwie hat das was abenteuerliches. Die ganze Idee mit den gefährlichen Pflanzen, kannte ich so auch noch nicht und fühlte sich insofern recht frisch an.
      Erfreulich auch, dass sich der Film nicht allzu lange mit einer banalen Einleitung aufhält, nach ca. 20 Minuten sind unsere Charaktere schon mittendrin im Geschehen. Und die Figuren sind auch nicht unsympathisch, diese typischen jungen Erwachsenen aus den 2000ern, mag ich in solchen Filmen eigentlich immer. Das hat immer sowas lockeres und die Schauspieler agieren auch angemessen.
      Unterm Strich ein solider Genrefilm, dem nur gegen Ende leider ein wenig die Ideen ausgehen und für meinen Geschmack dann ein wenig zu sehr in die blutige / schockierende Schiene geht, wobei das mysteriöse Potential der Handlung eher ungenutzt bleibt. Aber schon klar, sowas wollen viele Horrorfreunde auch gern sehen. Es gibt sogar einige überraschend brutale Szenen, dafür dass er FSK 16 ist, hatte ich gar nicht erwartet.
      Insgesamt wie gesagt ganz gut, kann man sich mal anschauen, vor allem jetzt im Sommer passt er gut rein mit etwas Urlaubsfeeling - wobei man diesen Ausflug so wohl eher nicht erleben möchte.

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        Toller Zeitreise-Film, der sich eben, wie der Titel schon sagt, mit dem "Butterfly Effect" auseinandersetzt. Eine kleine Entscheidung, ein Streit oder nur ein Satz den man sagt, kann das Schicksal und Leben eines bzw. sogar mehrerer Menschen komplett verändern.
        Ich finde das Prinzip bringt der Film gut herüber. Im Laufe der Handlung in die verschiedenen Versionen von Evan's (Ashton Kutcher's) Leben einzutauchen, macht schon auch ziemlich Spaß. Vor allem wie immer die gleichen Charaktere dann ganz anders aussehen und sich anders verhalten, da sie irgendwo in der Kindheit/Jugend woanders abgebogen sind. Auch die kleine wissenschaftliche Komponente rund um Kutcher's Figur, wo er untersucht wird, fand ich gelungen, vor allem

        --- kleiner SPOILER ---
        dass sein Gehirn immer größer wurde, weil er so viele Erinnerungen durch die verschiedenen Versionen seines Lebens abgespeichert hatte.
        --- SPOILER ENDE ---

        Darüber hinaus ist der Film teilweise auch ganz schön harter Tobak, hier werden einige düstere Töne angeschlagen, wenn es eben um Themen wie Mobbing, Drogen oder sogar Kindermissbrauch und Suizid geht. War schon ziemlich extrem, wirkte an der ein oder anderen Stelle für mich auch fast etwas zu aufgesetzt muss ich sagen, wie als ob man hier jetzt die krasseste Geschichte überhaupt erzählen wollte und immer noch einen draufsetzen, um diese Dramatik aufzuzeigen.
        Schauspielerisch machen es die Beteiligten aber sehr gut, auch Ashton Kutcher konnte mich in der ernsten Rolle recht positiv überraschen. Besonders gefiel mir hier aber Amy Smart, die ihren Charakter an vielen Stellen wunderbar nuanciert.

        Insgesamt ein sehenswerter Film, den ich nun endlich mal nachgeholt habe, nachdem er mir schon oft empfohlen wurde. Atmosphärisch auch ziemlich stark.
        Wem dieses Szenario gefällt, dem kann ich nur das Videospiel "Life is Strange" empfehlen, zumindest den ersten Teil. Auch dort wird mit diesem Phänomen und Coming of Age Elementen gespielt, fand ich ebenfalls sehr gelungen und emotional damals noch um einiges wirkungsvoller als diesen Film hier, da man eben selbst mehr in den Figuren drin steckt und es beeinflussen kann.

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          Der_Ryan_M 28.06.2024, 09:57 Geändert 28.06.2024, 10:01

          Den Charakter hier von Chuck Norris "Eddie Cusack" finde ich echt saucool, ein Cop der nach seinen eigenen Prinzipien handelt und sich notfalls auch gern mal bei seinen Kollegen unbeliebt macht. Solche Rollen kann Chuck einfach glaubhaft verkörpern, ist ja sogar etwas ähnlich wie in "Mc Quade", den ich letztens erst sah.
          Davon abgesehen bietet "Code of Silence" eine recht konventionelle Kriminal- bzw. Copstory rund um einen Bandenkrieg in Chicago, die jetzt allerdings nicht übermäßig packend ist und auch in Sachen Action keine allzu großen Geschütze auffährt. Das bleihaltige Finale, inklusiver cooler Shotgun-Action, und ein paar kleinere Fights und Verfolgungsjagden zwischendurch, wurden von Genre-Experte Andrew Davis, der hier noch am Anfang seiner Karriere stand, aber immerhin gut inszeniert. Weiterhin hat man vor Ort in Chicago gedreht, was der eher schmutzigen Atmosphäre zugute kommt, außerdem wurde der Film mit einem stimmigen Score bedacht.
          Unterm Strich ein solider Film, den man sich gut und gerne mal anschauen kann, der aber auch ein wenig Potential verschenkt - gerade in Anbetracht dessen, dass hier auch tolle Darsteller wie Dennis Farina als Cop-Kollege und Henry Silva als Gegenspieler im Cast sind, die aber beide mit ihrer geringen Screentime zwischen all den anderen Figuren fast schon etwas verschwendet wirken. Naja egal, solche Streifen gehen trotzdem immer bei mir. :)

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            Von der Idee her ist "I Confess" überaus interessant, weil hier natürlich ein Priester gewissermaßen auf die Probe gestellt wird, wie wichtig ihm seine Religion und sein Glaube ist, wenn er nach der Beichte eines Mörders danach selbst ein Verdächtiger wird, trotzdem ja aber zum Schweigen verpflichtet ist.
            Hitchcock's Thriller setzt sich in einigen Szenen und vor allem extrem interessanten Wortgefechten mit diesem Thema auseinander. Die Dialoge im Mittelteil, zwischen Priester Michael und dem Polizei-Inspektor, sind absolute Höhepunkte und genial geschrieben. Sowieso ist der Film fast über die gesamte Laufzeit recht spannend, ausgenommen vielleicht von der etwas lang gezogenen Rückblende zwischendurch und dem Anfang, wo man erst einmal die Figuren etwas kennenlernen muss.
            Ansonsten lebt der Film von seiner kühlen Atmosphäre in Quebec, die in schönen schwarz-weiß Bildern eingefangen wird und wo vor allem immer wieder diverse Kirchen etc. eingeblendet werden, was die Motive der Handlung verstärkt. Und nebenbei natürlich von der großartigen Performance von Montgomery Clift, den ich hier herausragend fand. An der Stelle möchte ich aber auch Karl Malden als Inspector, Anne Baxter und Brian Aherne nicht unterschlagen, die den Cast gelungen ergänzen. Einzig mit O.E. Hasse wurde ich hier nicht so warm, er spielte seine Rolle etwas übertrieben für meinen Geschmack.
            Insgesamt aber ein durchaus unterhaltsamer und spannender Krimi-Thriller, der ein moralisches Prinzip der Gesellschaft in den Mittelpunkt stellt und dieses auf attraktive Art ergründet. Hat mir wirklich gut gefallen...

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              Der_Ryan_M 25.06.2024, 17:43 Geändert 25.06.2024, 17:43

              Eine Direct to DVD - Fortsetzung zu "Into the Blue", dementsprechend wohl mit viel weniger Budget ausgestattet. Was man dem Film auch anmerkt, allen voran natürlich daran, dass hier B-Schauspieler und damalige Seriendarsteller die Hauptrollen spielen.
              Aber gut, auch wenn im ersten Teil mit Paul Walker, Jessica Alba und Josh Brolin einige bekanntere Namen dabei waren, glänzte der Film nun auch nicht mit seinen schauspielerischen Leistungen, sondern eher mit schönen Tauchaufnahmen, Stränden, Bikinifiguren und allgemein Urlaubsfeeling.
              Und das bietet "Into the Blue 2 - Das goldene Riff" eben auch wieder, insofern habe ich hier nicht viel auszusetzen und meine Erwartungen wurden bedient. Der Streifen pendelt inszenatorisch anfangs zwischen Musikvideo und Urlaubs-Vlog (inklusive ausufernder Frauen-Beachvolleyball-Partie), bevor dann, wie in Teil 1, der Krimi-Anteil dazukommt.
              Insgesamt ganz ok, aber am Ende natürlich sehr seichte und anspruchslose Kost. Davon könnten sie für mich noch 100 weitere Teile drehen und ich würde sie wohl immer noch ganz gern schauen, es blieb dann allerdings bei den beiden...

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                Der_Ryan_M 24.06.2024, 11:09 Geändert 24.06.2024, 11:15

                Marlon Brando flext seine Schauspiel-Muskeln in dieser Romanze vor dem Hintergrund des Korea Krieges, was für ein Kerl!
                Er spielt Major Lloyd Gruver, einen Piloten der US Air Force, der eine Auszeit in Japan in Anspruch nimmt. Auch seine angehende Frau Eileen Webster (Patricia Owens), Tochter des Generals, wird dort sein - die beiden sind füreinander bestimmt. Doch dann lernt Gruver die japanische Kultur und die Schauspielerin Hana-Ogi (Miiko Taka) kennen...

                "Sayonara", seiner Zeit für 10 Oscars nominiert, wovon der Film 4 gewinnen konnte, ist wahrlich ein besonderes Erlebnis für Freunde des 50er Jahre Kinos. Schöne Sets und Kulissen, authentische Kostüme, viele Statisten und eine größtenteils fesselnde Handlung, welche aber, so ehrlich muss man aber sein, nicht ganz ohne kleinere Längen auskommt.
                Teile der 150 minütigen Laufzeit werden nämlich mit ausufernden japanischen Theater-Aufführungen gefüllt, welche uns in die damalige Kultur entführen, aber mir dann letztlich ein wenig zu zahlreich und lang waren. Auch sonst ist die Inszenierung teilweise etwas langsam (nicht langweilig) mit vielen längeren Dialog-Szenen.

                Ansonsten bekommt man aber eine tolle Geschichte, die mit hervorragenden Darstellern vorgetragen wird. Allen voran Marlon Brando gefiel mir hier mal wieder richtig gut, seine Synchronstimme von Harald Juhnke passt perfekt. Der Mann hat einfach eine spezielle Ausstrahlung, wenn er zu sehen ist, kleben die Augen auf ihm.
                An seiner Seite agieren James Garner, Kent Smith und Miiko Taka, alle mit toller Präsenz. Die beiden Oscars als beste Nebendarsteller gewannen ausgerechnet Red Buttons und Miyoshi Umeki, die ich beide auch ok fand und wichtig für die Story, aber eigentlich gegenüber den anderen hier eher nicht ganz so auffällig.

                Unterm Strich ein tolles Epos, das darüber hinaus damals auch ein Statement setzte, was Vorurteile und Rassismus gegenüber Japanern anging - auch ein Grund, weshalb der Film damals so gut angenommen wurde - obwohl dieser Aspekt heute vielleicht fast ein wenig stereotyp bzw. befremdlich wirkt. Dennoch für mich ein sehr schönes Filmerlebnis, das vor allem von seinen erinnerungswürdigen Charakteren lebt.

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                  Der dritte Eintrag der Buddy-Cop Reihe, diesmal mit dem Titel "Bad Boys For Life", brachte uns 2020 Will Smith und Martin Lawrence 17 Jahre nach Teil 2 wieder auf die Leinwand, bevor ja kürzlich sogar ein 4. Teil im Kino erschien. Der Film, diesmal inszeniert vom belgischen Regie-Duo Adil El Arbi und Bilall Fallah, die hier größtenteils probieren einen gewissen Michael Bay Stil und Look beizubehalten, liefert erneut solide Blockbuster-Unterhaltung, die man sich relativ problemlos gönnen kann, viel mehr dann leider aber auch nicht.

                  Die Action ist über weite Strecken ganz ansehnlich (abgesehen von einigen hässlichen CGI-Kulissen, gerade gegen Ende) und die Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern passt natürlich. Ganz gut gefiel mir noch das "Ammo-Team", das die beiden diesmal sozusagen als Verstärkung im Gepäck haben, mit Vanessa Hudgens, Alexander Ludwig und Paola Nunez. Ist eine ganz witzige und charismatische Truppe, die mir im Laufe des Films doch recht sympathisch wurden.

                  So richtig begeistern wollte die Action-Comedy mich aber trotzdem nicht, was zum einen an der wieder einmal recht generischen Story - inklusive für heutiges Genrekino leider typisch blassen Bösewichten - liegt, zum anderen aber auch am Humor und den Sprüchen, die für mich zum großen Teil ins Leere liefen. Außerdem passt die deutsche Synchronstimme von Dietmar Wunder gar nicht zu Martin Lawrence, da tat ich mich schon im zweiten Teil schwer, und jetzt ist sie nur noch tiefer geworden. Torsten Michaelis klingt meines Erachtens viel besser auf ihm.

                  So bleibt am Ende eben ein recht kurzweiliger Blockbuster, wo man wirkliche Highlights, egal ob in puncto Action oder Comedy, aber leider sehnlich vermisst. Für mich bleibt es jedenfalls dabei - so richtig gut gefällt mir von den "Bad Boys" nur der erste Teil, der hatte irgendwie das gewisse Etwas in Sachen Atmosphäre und Story...

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                    Der_Ryan_M 23.06.2024, 12:11 Geändert 23.06.2024, 12:13

                    "Das Millionenspiel", ein mittlerweile 54 Jahre alter, deutscher TV-Film, bei dem es sich aber durchaus lohnt, ihn heute noch zu entdecken, da er als Mediensatire gewissermaßen immer noch recht aktuell ist.

                    Im Mittelpunkt steht hier die 15. Ausgabe der gleichnamigen Reality-TV-Show, wo drei Killer, oder besser gesagt "Die Köhler Bande", angeführt von Didi Hallervorden, Jagd auf den Kandidaten Bernhard Lotz machen, der eine Million D-Mark gewinnen kann, wenn er eine Woche überlebt. Die Sendung ist offensichtlich der Hit, jeder Deutsche hängt am Finaltag vor der Glotze und wir als Zuschauer dieses Films dürfen auch live bei der Finalshow dabei sein, richtig geil moderiert von ZDF Hitparade Legende Dieter Thomas Heck.

                    Sehr unterhaltsamer Film, der irgendwie einen schönen Erzählfluss besitzt. Man springt immer so ein wenig zwischen der Menschenjagd und dem Studio bzw. der Live-Show hin und her. Zwischendurch werden immer noch schwarzhumorige Werbespots eingebaut, wo dem Zuschauer irgendein top Medikament oder anderer Unsinn schmackhaft gemacht. Schauspielerisch auch größtenteils überzeugend - der Hauptdarsteller Pleva ist zwar etwas blass, aber Hallervorden, Heck oder auch Friedrich Schütter machen umso mehr Laune.

                    Da verzeiht man es dem "Millionenspiel" auch, dass die Logik hier natürlich ein ums andere Mal auf der Strecke bleibt, gerade das Mitwirken der Zuschauer ist doch sehr undurchsichtig und konstruiert. Trotzdem aber 90 Minuten, die wie im Flug vergehen und eine nette Zeitreise, weil eben alles so realistisch inszeniert ist. Für mich eine positive Überraschung, bis 08.07. übrigens noch in der ARD Mediathek zu finden.

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                      Der_Ryan_M 21.06.2024, 09:25 Geändert 21.06.2024, 09:36

                      Oh man, so ein toller Cast und dann leider ein Film, der so weit unter den Möglichkeiten verbleibt. Jack Nicholson und Marlon Brando zusammen in einem Western, dazu solche Gesichter wie Harry Dean Stanton, Randy Quaid oder John P. Ryan in den Nebenrollen, so gesehen fast eine weltklasse Besetzung für die damalige Zeit.
                      Letztlich ging "The Missouri Breaks" für mich aber nicht so recht zusammen. Während der Beginn durchaus noch vielversprechend ist, wird es im Mittelteil ziemlich langatmig, wenn zahlreiche Nebenplots und eine ausgedehnte, aber recht unausgegorene Love-Story die Überhand gewinnen.
                      Und dann taucht da ja auch noch Marlon Brando auf, der hier mal komplett in seinem eigenen Film spielt. Seine Figur, eine Art Kopfgeldjäger-Profi, erinnerte mich an den Joker aus Batman oder sowas. Völlig crazy unterwegs, passte für mich aber hier gar nicht rein, weil es die Tonalität des ansonsten eher ruhigen Films völlig stört. Habe später gelesen, dass er fast alle Szenen improvisiert hat und es wohl allgemein sehr schwierig am Set gewesen sein soll. Dadurch verpuffen dann leider auch die wenigen Aufeinandertreffen von ihm und Jack Nicholson irgendwie, schade weil Nicholson seine Rolle richtig gut spielt wie ich finde.
                      Und so läuft der Film dann auf Story-Ebene an einem vorbei... Ansonsten ist die Western-Atmo durchaus in Ordnung, Score von John Williams ist nicht verkehrt, aber eben auch eher ruhig. Die deutsche Synchro ist leider ziemlich schlecht, hilft den Beteiligten und vor allem Brando jetzt wahrscheinlich auch nicht gerade mit ihren Performances. Brando gesprochen von Wolfgang Kieling, hat davor und danach ihn nie wieder synchronisiert, verwundert wenig.
                      Unterm Strich schon ein eher ernüchterndes Filmerlebnis, wenn auch nicht komplett schlecht, weil es schon einige gelungene Momente gibt und vor allem Nicholson Laune macht. Aber der Cast und auch diese Story, hätten eine bessere Umsetzung verdient wie ich finde...

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                        Der_Ryan_M 20.06.2024, 09:26 Geändert 20.06.2024, 09:28
                        über Wir

                        Jordan Peele's zweiter Film "Us" ist ein extrem ambitionierter Horrorfilm, der für mich leider auch ein wenig mit seinem eigenen Anspruch zu kämpfen hat, letztlich aber dennoch ein ziemlich fesselndes Horror-Erlebnis bietet.
                        Auf Handlungsebene ist das hier lange Zeit schon etwas verwirrend und es wird sehr viel mit Symbolik hantiert, was den ein oder anderen Zuschauer sicherlich auch abschrecken könnte. Das größte Problem für mich ist wahrscheinlich, dass am Ende (zumindest gefühlt) nicht alles 100%ig Sinn macht, was natürlich schade ist, da die Prämisse und der Aufbau wirklich interessant sind. Und ja, ohne zu spoilern kann ich jetzt hier nur so vage herumschwafeln.
                        Nichtsdestotrotz lohnt es sich aber meiner Meinung nach definitiv, "Us" anzuschauen. Atmosphärisch ist der Film absolut hervorragend - er ist diesmal auch deutlich düsterer und gruseliger als Peele's "Get Out", das hatten ja dort einige kritisiert. Hier gibt es einige wirklich coole Horrormomente, die auch toll inszeniert sind. Auch die Schauspieler machen hier einen guten Job, hervorzuheben wäre natürlich Lupita Nyong'o in der Hauptrolle, die mir sehr gut gefiel. Kameraarbeit und Score sind ebenfalls klasse, ein richtig hochwertiger Horrorfilm halt.
                        Und auch wenn sich der Mittelteil mit den langen Verfolgungsszenen und Kämpfen teilweise etwas zäh anfühlte, freue ich mich schon darauf, mir den Film irgendwann nochmal anzusehen mit dem Wissen, wie das am Ende alles aufgeht (oder eben auch nicht) und auf die ganzen Details zu achten. Auf jeden Fall erneut ein überaus interessanter Beitrag von Jordan Peele, der bei mir auch einige Tage später durchaus noch etwas nachwirkt, weil hier eben so viele geniale Ideen und eine für mich recht gelungene Gesellschaftskritik drin stecken.

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                          Der_Ryan_M 19.06.2024, 17:40 Geändert 19.06.2024, 17:45

                          Ach ja, diese Art von B-Actionfilm hatten sie in den 80ern irgendwie perfektioniert. Und obwohl diese Filme jetzt keine Knaller sind, sprechen sie mich einfach auf einer bestimmten Ebene an, ich kann nicht mal genau sagen woran es liegt. Aber auch "American Ninja" von den Cannon Studios bietet da eine gute Mischung.
                          Man hat eben zuerst einmal eine schöne Kulisse, auf so einer Art tropischen Insel, da fühlt man sich gleich wohl im Grünen. Die ersten Actionmomente lassen nicht lange auf sich warten. Die Action ist natürlich handgemacht und gut inszeniert, machen Spaß die kleinen Kämpfe, auch wenn sie manchmal vielleicht etwas gestellt wirken.
                          Man sieht ein paar Wummen, Ninja-Waffen und natürlich Muskeln unseres Hauptdarstellers Michael Dudikoff und von "Sidekick" Steve James. Dazu mit Don Stewart's Ortega einen Waffenhändler als Schurke aus'm Baukasten. Alle Beteiligten hier sind darstellerisch selbstverständlich auch nicht die Wucht, aber ihre Figuren machen halt dennoch Laune. Dazu gibt's ne kleine Romanze mit einer schönen Lady (Judy Aronson), darf halt nicht fehlen und ich mag es.
                          Es ist einfach alles vorhanden, was einen unterhaltsamen Actioner für einen entspannten Abend ausmacht. Für 90 Minuten kann man sich in dieser simplen Story verlieren, mehr braucht es nicht. Es war mal so einfach, in den guten alten 80ern...

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                            Der Film erzählt, basierend auf einer H.P. Lovecraft Geschichte, von einer Art Alien-Invasion, aber mal etwas anders. Nicolas Cage spielt den Vater einer Familie, die davon unmittelbar betroffen ist und wie fast immer macht er einen guten Job. In solchen bodenständigeren, ruhigeren Rollen mag ich ihn ja sowieso, wobei er auch hier später noch einige verrückte Szenen bekommt.
                            Und ja, das war dann für mich auch so ein wenig das Problem des Films. Denn "Color Out of Space" fängt extrem spannend an. Die ruhige Erzählweise, die tolle Kameraführung, das Setting und die Charaktere - alles gefiel mir eigentlich sehr gut und man war gespannt, was noch so kommen würde.
                            Doch spätestens ab der Hälfte driftet der Film in so eine richtig abstruse Horror-Show ab, wo dann nur noch komische, eklige oder verstörende Sachen passieren, ohne dass ich das Gefühl hatte, dass hier irgendetwas noch Sinn macht. Ab da nervte mich der Streifen stellenweise sogar ziemlich, was halt echt schade ist, weil er mir anfangs eben noch so gut gefiel.
                            Letztlich habe ich es nicht unbedingt bereut den Film zu schauen, da er ein paar tolle Momente und eine coole Rolle für Cage hatte, aber so richtig abholen konnte er mich dann leider auch nicht. Für Fans von experimentellen Filmen oder Bodyhorror könnte "Color Out of Space" aber vielleicht eher funktionieren.

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                              Der_Ryan_M 17.06.2024, 09:43 Geändert 17.06.2024, 09:48

                              Die Filme von Brian De Palma gefallen mir bisher alle, die ich gesehen habe. Auch der wirklich spannende Thriller "Blow Out" von Anfang der 80er konnte mir wieder imponieren, vor allem weil er eine sehr dichte, düstere Atmosphäre hat.
                              Die Idee des Films finde ich ebenfalls klasse. Ein Tontechniker für Billig-Horrorfilme, gespielt von John Travolta, soll noch in der Natur Windgeräusche aufnehmen, doch dann beobachtet er zufällig einen scheinbar tödlichen Autounfall, und auf seinen Aufzeichnungen hört er außerdem einen Schuss...
                              Tolle Ausgangslage, woraus sich dann eine Art Paranoia-/Polit-Thriller entwickelt. Dadurch, dass Travolta's Charakter ja außerdem im Amateur-Filmbusiness tätig ist, hat der Film auch noch so eine schön interessante Meta-Ebene, wo man als Filmfan auch so ein bisschen hinter die Kulissen blicken kann, wie das eben damals war in den 80ern mit den Billig-Horrorstreifen. Schon das Intro ist in der Hinsicht echt witzig und kreativ gemacht oder auch später, wenn er Bild und Ton probiert zusammenzusetzen, sowas sehe ich einfach gern. Die Kameraarbeit ist bei De Palma sowieso immer hervorragend, ich liebe seinen sinnvollen Einsatz von Splitscreens, die vielen Shots von oben oder aus anderen interessanten Perspektiven.
                              Der junge Travolta gefiel mir auch sehr gut in seiner Rolle, ebenso wie Nancy Allen. Dennis Franz mit einer witzigen Performance. Am coolsten ist aber John Lithgow als Bösewicht, der hier hinten heraus richtig schön fies ist und die Schau stiehlt.
                              "Blow Out" war für mich ein klasse Thriller, zwar aus den 80ern, aber eher noch mit so schmuddeligem 70er Jahre Feeling. Da freue ich mich doch schon auf weitere De Palma Filme...

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                                Der_Ryan_M 16.06.2024, 17:51 Geändert 16.06.2024, 17:54

                                Toller Rache-Western, der von seinem ambivalent angelegten Hauptcharakter lebt, der wiederum mit Gregory Peck ansprechend besetzt ist. Er spielt Jim Douglass, einen Mann der die Mörder seiner Frau hängen sehen will und für deren Exekution extra in eine weit entfernte Stadt reist. Als diese jedoch entkommen, nimmt er das Schicksal in die eigene Hand und verliert mit der Zeit dabei sein Gesicht...
                                Handwerklich gibt es an Henry King's Film so gut wie nichts zu bemängeln, eine wunderschöne und farbenfrohe Cinemascope-Produktion mit weiten Landschaften (gedreht wurde "on location" in Mexiko) und anderen tollen Kulissen, wie z.B. die opulente Kirche. Naja, vielleicht ein wenig zu viel Day for Night Aufnahmen für meinen Geschmack, wobei diese immerhin gut aussehen und farblich/visuell kompetent beleuchtet sind. Und nicht so dunkel sind wie man es in anderen Filmen teilweise leider schon öfters gesehen hat.
                                Gregory Peck gefiel mir hier sehr, er ist mit seiner Größe einfach eine Erscheinung und passt gut in diese Rolle. Joan Collins hätte ich gern mehr gesehen, leider eine kleine Rolle obwohl sie hier anscheinend die Nr. 2 im Cast war. Ansonsten natürlich wieder Van Cleef in einer Nebenrolle als einer der Schurken am Start. Henry Silva in einer frühen Rolle, hat hier auch schon eine gewisse Präsenz.
                                Unterm Strich gefiel mir "The Bravados" wirklich gut, eine interessante Handlung und gute US-Western-Atmosphäre. Wenn man das Genre mag, meines Erachtens mindestens mal eine Sichtung wert.

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                                  Der_Ryan_M 14.06.2024, 11:02 Geändert 14.06.2024, 11:35

                                  "Into the Blue", eine Mischung aus Abenteuerfilm und Kriminalthriller, bietet lockere Unterhaltung für einen lauen Sommerabend. Die tropischen Strände und schönen Unterwasseraufnahmen versetzen einen durchaus irgendwo in Urlaubsstimmung.
                                  Mit Jessica Alba und Ashley Scott, sowie Paul Walker und James Caan sind zudem vier attraktive Hauptdarsteller an Bord, die, je nach dem auf was man nun steht, definitiv etwas fürs Auge bieten (schauspielerisch allerdings nicht gerade glänzen - gut, aber das ist hier fast egal). In einer kleineren, aber ganz coolen Nebenrolle noch Josh Brolin am Start.
                                  Aufgrund des Filmposters dachte ich hier irgendwie immer an einen Surferfilm, aber Surfen spielt hier gar keine Rolle. Die Figuren leben ihren Traum, tauchen gern und suchen nach Schätzen, dabei finden sie eines Tages ein abgestürztes Flugzeug voller Kokain, welches dann für eine bedrohliche Lage im Paradies sorgt.
                                  Unterm Strich recht oberflächlich wirkende, über weite Strecken vorhersehbare und anspruchslose Kost, die aber meines Erachtens auch nicht weh tut. Wer gerade Lust auf Strände und Bikini-Figuren hat, kann zuschlagen - wer lieber etwas anspruchsvolles sehen möchte, sollte sich wohl eher einen anderen Film raussuchen.

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                                    Wer kennt es nicht: Die Watchlist ist voll mit Klassikern und interessanten Filmen, doch man kann sich nicht entscheiden und will nur irgendetwas Entspanntes sehen. Dann scrollt man beim Streaming-Anbieter seiner Wahl in der Kategorie "Läuft demnächst aus..." und klickt auf einen Film, wo vielleicht 1-2 coole Darsteller dabei sind und bevor man sich umsieht, läuft "Barfuß ins Glück - Manchmal reicht es, nur zu lieben".

                                    So erging es mir gestern mal wieder und ich schaute mir diese überaus seichte Mischung aus Rom-Com und Drama (?) an, bei der ein gutaussehender Badboy-Typ seine Bewährung in einer Psychatrie als Putzkraft absolvieren muss und sobald mit einer Patientin abhaut, die immer barfuß herumläuft und naiv wie ein Kind ist, da sie abgeschotten von der Außenwelt aufwuchs (aber sie ist super hübsch)...

                                    Wie bitte? Ja genau so. Und was anfangs dämlich, aber sogar noch einigermaßen lustig ist, wird im Mittelteil fast nur noch dämlich, weil Evan Rachel Wood's Figur so kindisch und gleichzeitig manisch agiert, und der daraus resultierende Humor zum Fremdschämen ist, dass es manchmal schon weh tut. Scott Speedman's Charakter wird auch immer mehr zum Arsch und dennoch will man mir das als so eine Art Roadtrip-Lovestory verkaufen.

                                    Aber naja, trotz dieser fragwürdigen Darstellungen eines psychischen Problems und den zahlreichen wirklich schmalzigen Momenten, würde ich lügen, wenn ich sagen würde, dass ich den Film total ungern gesehen habe. So ein Quark geht halt am richtigen Abend auch mal gut runter. Im Nachhinein las ich, dass dies ein Remake eines deutschen Films mit Til Schweiger ist und ich glaube, der wird bestimmt besser sein. Vielleicht schaue ich eines Tages mal rein... :D

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                                      Der_Ryan_M 12.06.2024, 12:13 Geändert 12.06.2024, 12:19

                                      Das irische Drama "An Cailín Ciúin", welches übrigens 2023 der erste Film in irischer Sprache war, der für einen Oscar (Best International Film) nominiert wurde, beweist mir mal wieder, wie eine toll erzählte Geschichte einen emotional berühren kann, egal wer dort nun im Mittelpunkt steht oder wo auf der Welt das Ganze spielt.
                                      Hier geht es um die neunjährige Cáit (großartig gespielt von Catheline Clinch), die im Irland Anfang der 80er Jahre in schwierigen Verhältnissen aufwächst und nun aber einen Sommer bei entfernten Verwandten verbringen darf, wobei wir ihr zuschauen dürfen. Was anfangs für beide Parteien noch sehr ungewohnt und distanziert wirkt, entwickelt sich bald zu einer Symbiose, an der alle Beteiligten wachsen...
                                      Es ist wieder einmal so ein ruhiger Film der kleinen Gesten, wo man eben so eine Art Coming of Age Episode wie aus dem Leben gegriffen miterlebt. Das ganze wirkt hier aber wirklich sehr realistisch, bodenständig und dadurch stellenweise durchaus auch mal ein wenig bedrückend. "An Cailín Ciúin" ist jedenfalls kein Film, der sich an Hollywood Charakteren oder übertriebener Dramatik bedient, sondern uns diese Handlung und Menschen einfach ganz subtil und ohne Wertung präsentiert.
                                      Zu viele Worte möchte ich hier gar nicht verlieren, denn wenn man mit dieser Sorte Film ab und zu mal etwas anfangen kann, sollte man dieses leise, toll bebilderte und atmosphärische Drama auf dem irischen Bauernhof wohl ohne große Vorkenntnisse erleben. Vielleicht verdrückt der ein oder andere dann gegen Ende auch eine Träne, so ging es mir zumindest, und das kommt nicht oft vor...

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                                        Der_Ryan_M 12.06.2024, 11:24 Geändert 12.06.2024, 11:37
                                        über Ronin

                                        Erst gestern kommentierte ich mit "Rumble in The Bronx" einen Film, der für mich speziell durch seine Actionmomente heraussticht und das Drumherum leider ein wenig unspektakulär daherkommt. So ziemlich ähnlich ging es mir bei "Ronin", auch wenn das hier natürlich auf einer ganz anderen Ebene stattfindet.
                                        Denn John Frankenheimer's etwas düsterer Action-Agenten-Thriller dreht sich rund um ein beliebtes Story-Element in solcher Art Filmen, nämlich das "MacGuffin" - hier ein Koffer, dessen Inhalt unbekannt ist, aber eben den Plot in Gang bringt. Das sorgt dann für einige nette Schauplatzwechsel in Frankreich und 3-4 wirklich knackige Actionszenen - hervorzuheben sind da die beiden erstklassigen Auto-Verfolgungsjagden, die mehrere Minuten gehen und super inszeniert sind.
                                        An Spannung, "Stakes" oder wirklich interessanten Momenten mangelte es für mich aber leider ein wenig. Dafür sind mir diese Art von Geschichten, die dann eben vorrangig auch dafür gemacht sind, die ein oder andere Wendung zu präsentieren, mittlerweile einfach ein wenig zu ausgelutscht. Dafür kann dieser 26 Jahre alte Film jetzt zwar nichts, mir kam das Geschehen auf Handlungsebene aber über weite Strecken einfach irgendwie schon sehr bekannt und dadurch fast etwas ermüdend und durchkalkuliert vor.
                                        Mit Jean Reno und Robert De Niro in den Hauptrollen ist der Streifen darüber hinaus allerdings erstklassig besetzt. Dazu Stellan Skarsgard, Sean Bean, die hier richtig tolle Natascha McElhone und ja, sogar unsere deutsche Eiskunstläuferin Katarina Witt in einem kurzen Auftritt.
                                        Insgesamt bleibt dann wieder ein im Genre, speziell eben aufgrund der tollen, handgemachten Action, sehenswerter Film, wo ich mir insgeheim aber erhofft hatte, dass er mich noch etwas mehr begeistern könnte, wofür es für meinen Geschmack aber ein wenig zu trist vonstattenging.

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                                          Der_Ryan_M 11.06.2024, 17:49 Geändert 11.06.2024, 17:58

                                          "Rumble In The Bronx" ist ein ziemlich cooler Actionspaß, der seine Schauwerte allerdings fast einzig und allein aus den hammermäßig choreographierten und ausgeführten Fights und Stunts bezieht. Diese sind teilweise wirklich verrückt-kreativ und haben mich schon beeindruckt, zumal Jackie Chan ja bekanntlich seine Stunts alle selbst ausführt und sich hier während der Dreharbeiten u.A. sogar das Bein brach (und dann mit bemaltem Gips trotzdem weitermachte...).
                                          Das Gerüst um die Actionszenen herum ist dann aber bestenfalls zweckmäßig, gespickt mit zweitklassigen Schauspielern und einigen eigentlich sogar schon dämlichen Szenen. Die Motorrad Schurkengang ist auch echt trashig, war sie bestimmt damals Mitte der 90er schon. Die Kulissen und die Handlung an sich sind auch eher so "naja".
                                          Da sich der Film glücklicherweise aber selbst nicht ganz so ernst nimmt und einem hier spätestens mit dem Abspann das Gefühl vermittelt wird, dass alle Beteiligten einen Heidenspaß hatten, machte mir dieser kleine, kurzweilige Actioner mit B-Movie Flair aber doch ordentlich Laune. Als Genrefan macht man mit diesen 90 Minuten zumindest absolut nichts falsch, sicher auch bei erneuter Sichtung...

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                                            Der_Ryan_M 08.06.2024, 11:58 Geändert 08.06.2024, 11:59
                                            über Topkapi

                                            Der Griff in die Mottenkiste war für mich diesmal leider kein Erfolg, denn er brachte diesen 60er Jahre Streifen "Topkapi" zum Vorschein, eine Art Gaunerkomödie / Heist-Movie / Abenteuerfilm mit Peter Ustinov. Dabei hörte sich das doch im Vorhinein wirklich interessant an, weil ich gerade solchen Abenteuerkram sehr gern schaue. Aber schon bald machte sich Ernüchterung breit, da ich mit der Tonalität und dem Humor hier gar nicht klar kam. Für mich ganz klar ein einziger Klamauk hier, man kann leider nichts für voll nehmen, was hier passiert. Klar, ab und an ist mal ein kleiner Lacher dabei, aber vieles ist schon extrem flach.
                                            Sehr schade, denn die letzte halbe Stunde befasst sich dann mit dem Einbruch in den "Topkapi"-Palast in Istanbul und dieser ist wirklich sehr toll dargestellt. Erinnert in seiner Ausführung an den ersten "Mission Impossible", wo Tom Cruise von der Decke hängt und das hier galt mit Sicherheit als Inspiration. Nur davor gibt's eben knapp 90 Minuten Vorbereitungen, die eher langatmig sind und eben mit unerträglichen Humor-Passagen. Solche Figuren, wie der stets betrunkenen Koch, sorgten bei mir nur für Kopfschütteln.
                                            Generell muss man noch sagen, dass man hier schönes Lokalkolorit von Griechenland und der Türkei aus den 60ern bekommt, was den Film definitiv aufwertet. Auch Peter Ustinov gefiel mir in dieser komödiantischen Rolle ziemlich gut, wobei alle anderen hier aber auch deutlich abfallen - Melina Mercouri spielt geradezu unterirdisch. Zu meiner Überraschung erhielt Ustinov für diesen Film sogar einen Oscar als bester Nebendarsteller, obwohl er locker derjenige mit der meisten Screentime ist würde ich sagen.
                                            Mit einem ernsteren Ton hätte mir der Film wirklich gefallen, so eher weniger und ich musste mich stellenweise etwas durchquälen. Vielleicht können andere hier mehr Spaß haben, leider ein "uninteressant" von meiner Seite.

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                                              Der_Ryan_M 07.06.2024, 10:23 Geändert 07.06.2024, 10:41

                                              "Peppermint" kann ich sogar als eine kleine positive Überraschung einordnen, vor allem weil ich mir Jennifer Garner in so einer Rolle nicht wirklich vorstellen konnte. Sie spielt die toughe Action-Braut, die hier auf Rache aus ist, aber doch ziemlich gut und irgendwie mochte ich ihre Darstellung dieser Figur.
                                              Ansonsten spult Pierre Morel, seines Zeichens damals Regisseur des Liam Neeson Actionkrachers "Taken", hier wieder einmal das Einmaleins des B-Actioners ab, womit dann so gut wie kein Klischee eines solchen Rachefilms ausgelassen wird. Nichtsdestotrotz kann das aber gut unterhalten, gerade weil die Action eben ganz cool umgesetzt ist und auch der Handlungsstrang um die Polizei, die Garner auf den Fersen ist, seine Momente hat. Auch die Los Angeles Kulisse machte mir wie so oft Spaß. Lediglich die Rückblende zu Beginn des Films fand ich doch zu lang geraten, hier muss man erstmal eine gute halbe Stunde mit stereotypen Szenen durchhalten, bevor es dann bald mal zur Sache geht.
                                              Unterm Strich bietet "Peppermint" durchaus ansprechende Action-Unterhaltung für einen entspannten Abend unter der Woche. Kann man sich bedenkenlos anschauen, für regelrechte Begeisterung meinerseits mangelt es dann aber einfach an Schwung in der Erzählung und Action-Highlights.

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                                                Der_Ryan_M 07.06.2024, 10:02 Geändert 07.06.2024, 10:42

                                                Solche Filme wie James Ponsoldt's "The Spectacular Now" suche ich immer und freue mich, wenn ich diese dann entdecke. Ein wunderbares, ruhiges Coming of Age Drama, das erfreulicherweise (fast) alle Klischees gekonnt umschifft und mit seinen sympathischen, toll gespielten Charakteren glänzt.
                                                Zwei junge Menschen, die mehr oder weniger zufällig zueinander finden und ihre Leben dann gegenseitig beeinflussen, sowie daran eben gewissermaßen wachsen. So ist es hier bei Sutter Kealy, cool verkörpert von Miles Teller, der mich schon öfters überzeugen konnte, und Aimee Finecky (sehr niedlich und sympathisch - Shailene Woodley), die auf den ersten Blick ziemlich unterschiedlich sind, sich dann aber immer mehr öffnen. Die beiden Schauspieler haben eine klasse Chemie und bringen ihre Figuren so schön natürlich auf die Leinwand. Der Cast ist sowieso toll, denn auch in Nebenrollen tummeln sich noch jede Menge bekannte Gesichter - darunter Brie Larson, Jennifer Jason Leigh, Mary Elizabeth Winstead oder Bob Odenkirk.
                                                Das Drehbuch ist an sich nicht schlecht, gerade weil es eben wie erwähnt oft etwas anderes macht, als das, was man erwarten würde. So z.B. die ganze Story um den Vater oder auch die kleine intime Szene, die richtig gut dargestellt wurde - hier wurde ich ein ums andere Mal positiv überrascht. Eine gewisse emotionale Wucht ist definitiv auch vorhanden, nur leider fand ich, dass hier teilweise etwas viele Themen abgehandelt werden wollten und solche Aspekte, wie beispielsweise das ganze mit dem Alkoholismus, dann eher etwas oberflächlich anfühlen.
                                                So ist "The Spectacular Now" dann vor allem ein Streifen, der von seinen Charakteren, den kleinen Gesten und auch der schönen Atmosphäre lebt. Das reichte mir zumindest in dem Fall aber auch locker aus, um die ca. 90 Minuten zu genießen und einmal mehr an die eigene Jugend zurückzudenken.

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                                                  Der_Ryan_M 04.06.2024, 18:09 Geändert 04.06.2024, 18:10

                                                  Der dritte Teil "The Mummy: Tomb of the Dragon Emperor" wirkt leider etwas zusammengeflickt. Die einzelnen, durchaus brauchbaren Puzzlestücke wollen sich nicht wirklich in ein stimmiges Gesamtbild einfügen.
                                                  Dabei kommt das Abenteuer-Feeling, wie in den beiden Vorgänger-Filmen, im Grunde auch wieder ganz gut herüber und auch das China-Setting stellt für mich eine willkommene Abwechslung und spannende Kulisse dar. Als Antagonist darf sich diesmal Jet Li versuchen, der eigentlich einen guten Job macht, aber gleichzeitig etwas verschwendet wirkt, da er oft eben nur in animierter Version auftritt. Leider ist Rachel Weisz nicht mehr dabei und schlimmer noch - ihre Figur wurde mit Maria Bello einfach neu gecastet, was für mich gar nicht so recht funktionieren wollte, da die Chemie einfach nicht so vorhanden ist wie bei Fraser und Weisz. In einer kleinen Nebenrolle noch Michelle Yeoh, sehe ich ebenfalls immer recht gern.
                                                  Der Humor kommt hier ziemlich kurz, für die kleinen Lacher ist fast nur noch der erneut großartige John Hannah zuständig. Allgemein fühlt sich der Film irgendwie ziemlich ernst und etwas düster an, lässt einen gewissen Spaßfaktor fast ein wenig vermissen. Weiterhin wäre natürlich der übermäßige Einsatz an CGI zu kritisieren, einige Sets oder auch diese Yetis, sehen nicht gerade so toll aus.
                                                  Insgesamt kann man den Streifen durchaus noch anschauen, ist halt ein lockerer Abenteuer-Blockbuster, der schon irgendwo Unterhaltung bieten kann. Dennoch wirkt er bisweilen leider etwas ideenlos und es fehlt der Charme.

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                                                    Der_Ryan_M 03.06.2024, 11:34 Geändert 03.06.2024, 11:35

                                                    "The Mummy Returns" macht, genauso wie der erste Teil, wieder extrem Laune und ist für mich eine richtig gute Fortsetzung!
                                                    Dabei muss man aber schon sagen, dass es hier um einiges actionreicher zugeht, gefühlt besteht jedenfalls fast die Hälfte des Films aus irgendwelchen Kämpfen oder Verfolgungsjagden. Und auch wenn die Action bis auf wenige Ausnahmen - wo gewisse Szenen durch nicht so gut aussehendes CGI (bekannt natürlich der wie aus einem Playstation-Spiel entsprungene CGI-Skorpion-"The Rock") etwas zu künstlich wirken - ordentlich Spaß macht, lässt es den Streifen dennoch bisweilen leider etwas zu hektisch erscheinen, was für mich eigentlich auch der einzige größere Kritikpunkt hier ist.
                                                    Davon abgesehen bekommt man aber die gewohnte Abenteuer-Kost mit dem herrlichen Humor, der auch schon im ersten Film so präsent war. Die meisten Witze hier treffen bei mir genau ins Schwarze, finde ich einfach sehr lustig und charmant. Vom Cast kehren fast alle Gesichter aus dem ersten Teil zurück, eigentlich ist in einer größeren Rolle nur der Kinderdarsteller Freddie Boath als Brendan Fraser's Sohn neu, der seine Sache aber auch ziemlich gut macht. Der Score wurde diesmal von Alan Silvestri gemacht und gefiel mir sogar noch etwas besser als im ersten Teil.
                                                    Insgesamt eine rundum gelungene Fortsetzung - zwei tolle Filme, die Stephen Sommers da geschrieben und inszeniert hat!

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