Der_Ryan_M - Kommentare

Alle Kommentare von Der_Ryan_M

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    Der_Ryan_M 27.01.2025, 10:11 Geändert 27.01.2025, 10:30

    Einer der erfolgreichsten Hollywood-Filme der 50er Jahre...
    "From Here to Eternity" spielte nicht nur über 30 Mio. $ an den Kinokassen ein, was einen der top Werte der 50s darstellt, sondern wurde auch für 13 Oscars nominiert, wovon er 8 gewinnen konnte (Bester Film, Bester Nebendarsteller - Frank Sinatra, Beste Nebendarstellerin - Donna Reed, Bester Regisseur - Fred Zinnemann, Beste Kamera, Bester Schnitt, Bestes Drehbuch, Bester Ton). Basierend auf dem zwei Jahre zuvor erschienenen Buch von James Jones, begleiten wir in diesem Melodram einige Soldaten des zweiten Weltkriegs, die auf Hawaii stationiert sind, vor dem Hintergrund des Angriffs auf Pearl Harbor.

    Wer jetzt aber einen actionreichen Kriegsfilm erwartet, wird enttäuscht sein, denn kämpferische Handlungen gibt es nur in den letzten Minuten zu sehen. Zuvor ist es ein eher langsam vorgetragenes und stark charakterorientiertes Drama, das sich allen voran mit drei zentralen Soldaten, gespielt von Burt Lancaster, Montgomery Clift und Frank Sinatra, beschäftigt.
    Clift spielt Private Prewitt, der sich hat nach Hawaii versetzen lassen und nun in seinem neuen Regiment unterkommt. Er verweigert das Boxen in seiner Division, was ihm einige Probleme und so gesehen Mobbing von vielen Kollegen einbringt. Lediglich in Sgt. Watson (Burt Lancaster) und dem etwas unsicher wirkenden Angelo Maggio (Frank Sinatra) findet er Halt, zudem in einer Beziehung mit der Prostituierten Lorene (Donna Reed)...

    Der Film bzw. eigentlich noch mehr das Buch, war früher durchaus dafür bekannt, einige Tabus zu brechen. Es war gewissermaßen eine Abrechnung mit dem US-Militär, das Heldentum wurde komplett entmystifiziert, psychische Belastung der Soldaten und Willkür der Vorgesetzten wurden in den Vordergrund gerückt. Außerdem wurden natürlich außereheliche Affären thematisiert, damals ebenfalls nicht gern gesehen. Viele Darstellungen wurden in Fred Zinnemanns Film abgemildert, um zensurfähig zu bleiben.

    In erster Linie lebt der Streifen, wie sollte es bei einem alten Film auch anders sein, von seinen Schauspielern und der wirklich starken Atmosphäre. Gedreht wurde größtenteils an Original Schauplätzen auf Hawaii, die schönen Landschaften und lichtdurchfluteten Bilder stehen im Kontrast zu der eher niederschmetternden Atmosphäre bzw. der schwierigen Situation von Prewitt. Tolle Massenszenen, sowohl mit Soldaten, als auch beispielsweise in der Bar, sorgen dafür, dass sich der Film groß und episch anfühlt.

    Montgomery Clift spielt hier mal wieder herausragend, nach "Ich, beichte" aus dem selben Jahr, schon die zweite top Leistung von ihm, die ich in kürzester Zeit sehen durfte. Ihm gegenüber stehen Burt Lancaster mit seiner phänomenalen Präsenz und Frank Sinatra, der sich vor dieser Rolle in einer schauspielerischen Krise befand, hier aber auf seine Art ebenso glänzen kann und wie erwähnt sogar einen Oscar bekam. Philip Ober als etwas korrupter Captain, ebenfalls mit toller Darstellung. Die beiden Frauen Donna Reed und Deborah Kerr machen ihre Sache ebenfalls gut, wobei ihre Figuren eben öfters eher in den Hintergrund rücken. In Nebenrollen noch Jack Warden und Ernest Borgnine, also der Cast ist absolut voll gepackt mit großen Namen.

    Unterm Strich ein Film, der während der zwei Stunden Laufzeit vielleicht nicht vollständig ohne Längen auskommt, teilweise fühlt es sich ein wenig an wie eine TV-Serie, wo man hier und da mal den jeweiligen Charakteren bei fast schon alltäglich wirkenden Sachen folgt. Am Ende fügt sich aber alles irgendwie sinnig zusammen und der Film wirkt durchaus auch noch länger nach. Einfach tolle, erinnerungswürdige Charaktere und eine einzigartige Stimmung, die man wohl nicht mehr vergisst. Einige Szenen, wie die berühmte Strandszene mit Lancaster, sind auch über den Film hinaus bekannt. Für eine damalige Hollywood Produktion wirklich authentisch, anspruchsvoll und ein sehr menschlicher Film, hat mir sehr gut gefallen.

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      Der_Ryan_M 26.01.2025, 18:05 Geändert 26.01.2025, 18:07

      Definitiv kein leichter Film... Das Thema hier - eine junge Frau, die in einer toxischen Beziehung steckt und versucht, sich daraus zu befreien - ist emotional fordernd.

      Ich muss sagen, dass es, obwohl Anna Kendrick ihre Rolle natürlich gut spielt, mir persönlich schwerfiel, mich in die Hauptfigur Alice hineinzudenken, da ich nie selbst eine solche Erfahrung gemacht habe. Für mich einfach schwer nachvollziehbar, wie man sich so abhängig machen kann von einer anderen Person, was das ganze teilweise etwas frustrierend macht.
      Trotzdem schafft es der Film aber, die Dynamiken einer manipulativen Beziehung eindringlich darzustellen, auf eine subtile Art, mehr braucht es auch nicht.

      Die Inszenierung des Films hat mir also grundsätzlich schon gefallen. Die entschleunigte Erzählweise passt perfekt zur bedrückenden Atmosphäre der Geschichte. Besonders gelungen fand ich die Kulisse, das abgelegene Landhaus mitten im Grünen, in dem Alice Zeit mit ihren Freundinnen verbringt. Es schafft eine fast schon merkwürdige Ruhe, die im starken Kontrast zu ihrem inneren Chaos steht.

      Bodenständige Filme, die sich auf die Charakterentwicklung konzentrieren, mag ich oft, und "Alice, Darling" hat in dieser Hinsicht schon seine Pluspunkte. Ich finde aber leider, dass das Ganze teilweise schon etwas oberflächlich bleibt, gerade von den Dialogen zum Beispiel, hätte ich mir etwas mehr erhofft. Die Charaktere der Freundinnen sind leider auch nicht so gut gezeichnet, was dann für Alice Entwicklung nicht so funktioniert, weil sie für mich nur von hier nach da geschubst wird...
      Unterm Strich aber ein solides Drama, das man sich durchaus mal anschauen kann.

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        Der_Ryan_M 25.01.2025, 18:40 Geändert 25.01.2025, 18:50

        Toller 70er Jahre Thriller mit einem Hauch von Desasterfilm, einfach dadurch, dass das Geschehen auf einem Kreuzfahrtdampfer spielt, der in stürmischen Gewässern unterwegs ist. Ansonsten aber für mich mehr ein Thriller, wo ein Bombenleger eben das Schiff "vermient" hat und ein Lösegeld fordert. Man begibt sich auf die Suche nach dem Täter, während parallel ein Entschärfungsteam um Richard Harris sich auf die "Britannic" begibt um eine Katastrophe zu verhindern...

        "Juggernaut", wie der Film im Original heißt, braucht anfangs eine Weile um Fahrt aufzunehmen, wird vor allem hinten heraus aber richtig stark wie ich finde.
        Natürlich, wie wir es im Katastrophengenre kennen, werden uns in den ersten Minuten erstmal diverse Passagiere und die Schiffscrew vorgestellt, welche dann die Charaktere darstellen, die uns einen emotionalen Anker geben. Ist so weit eigentlich ganz gut dargestellt, langweilig wird es zumindest nicht, auch wenn einige erzählerische Sprünge und Schnitte etwas wild wirken.

        Große Pluspunkte sind für mich hier zum einen der Humor, der nicht zu kurz kommt und richtig schön trocken, ja teilweise fast schon zynisch ist. Hier hat eigentlich keiner Bock auf seinen Job, alle sind etwas genervt aber spielen das Spiel eben mit. Sowas gefällt mir immer gut, gerade Richard Harris Charakter ist da auch herrlich. Gute Dialoge sind zudem auch vorhanden. Insgesamt wirkt das Geschehen auch eher bodenständig und nicht zu übertrieben heldenmäßig.

        Zum anderen natürlich der Cast, der wirklich top ist und den Film, der sonst auch manchmal fast etwas B-Movie Charme versprüht, eben auf ein höheres Niveau hebt. Heraus ragen für mich nochmal Richard Harris und Omar Sharif als Captain, aber auch Ian Holm, Shirley Knight, Anthony Hopkins und David Hemmings haben mir gut gefallen. Der heimliche Star ist vielleicht Roy Kinnear als Schiffs-Entertainer, der die Passagiere während der Katastrophe mit allem was er hat bei Laune hält.

        Insgesamt schon ein unterhaltsamer Film, aus der Zeit und im Genre fehlen mir aber jetzt die Vergleiche um es richtig einzuordnen, habe da leider noch nicht viel gesehen. Denke mal wird auch noch ähnliche Filme geben, die einige kleine Macken, die hier vorhanden sind, "umschiffen". ;) Am Ende wird's hier aber wie gesagt sogar noch ziemlich spannend, Entschärfungsszenen haben natürlich immer ihren Reiz.

        Der Film liefert jedenfalls schon einige tolle Bilder, auch wo sie an den Leitern am Boot hochklettern. Ich habe gelesen, dass man hier Freiwillige gesucht hat, die kostenlos und all-inclusive als Statisten auf dieser Kreuzfahrt im Nordatlantik teilnehmen konnten, wo man aber absichtlich in schlechtes Wetter hereinfuhr. Ja, die guten alten 70er, alles noch ohne CGI und möglichst authentisch gedreht... Alles in allem sehenswert für mich.

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          Der_Ryan_M 24.01.2025, 10:44 Geändert 24.01.2025, 11:44

          Nachdem ich kürzlich den guten "The Holdovers" gesehen habe, wollte ich unbedingt noch weitere Filme von Alexander Payne nachholen. Da kam mir "The Descendants" gerade recht, zumal es hier ja auch kürzlich einige tolle Kommentare von @Torbinho und @BenAffenleck gab, die mir den Film schmackhaft machten...

          Es hat sich jedenfalls richtig gelohnt! Ein wunderbarer Film, der sich vor allem über seine authentischen Charaktere definiert und zudem wieder einmal so toll die Balance zwischen Drama und Komödie hinbekommt, so wie ich es mag. Eigentlich eine tragische Geschichte rund um diese Familie, die aber immer wieder durch höchst herzliche oder gar komödiantische Elemente aufgelockert wird.

          Dazu noch seeehr atmosphärisch und kulissenstark, also Hawaii habe ich wohl noch nie so intensiv erlebt, wie hier in diesem Film. Egal ob die herrlichen Landschaften, der einzigartige Soundtrack oder auch andere kulturelle Aspekte, die hier einfließen (schließlich spielt Clooney hier einen Nachfahren eines Königs oder sowas von Hawaii, der dort auch Land besitzt), einfach alles super interessant dargestellt.

          Die toll gezeichneten und vielschichtigen Figuren werden von guten schauspielerischen Leistungen begleitet, wobei für mich aber vor allem eben Clooney und Shailene Woodley hervorstechen, die beide wirklich super spielen und eine klasse Chemie an den Tag legen. Das Drehbuch, das verschiedenste Genres vermischt, weil ja so gesehen auch noch so ein kleines Detektiv-Element mit einfließt, gibt ihnen aber auch einfach eine Menge Material, wo sie sich gut ausleben können.

          Unterm Strich einfach ein klasse Streifen, den ich nur empfehlen kann. Wer auf Familiendramen, Tragikomödien und einfach menschliche bzw. charakterorientierte Filme steht, sollte "The Descendants" keinesfalls verpassen...

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            Der_Ryan_M 24.01.2025, 09:33 Geändert 24.01.2025, 09:34

            Eine klassische Actionkomödie, wie es sie so ähnlich schon öfters gab. Hier eben mit Jennifer Lopez und Josh Duhamel in den Hauptrollen, die ein Paar spielen, das auf den Philippinen heiraten möchte, die Hochzeit aber sobald von Terroristen gestürmt wird. Alle Gäste werden als Geiseln genommen, nur das Brautpaar ist noch frei...
            Gar nicht mal so schlecht, zumindest wenn man die ersten 10-15 Minuten, die noch nicht wirklich rund laufen, überstanden hat. Der Film gewinnt natürlich kaum einen Innovationspreis, ist aber für das was er sein will, solide geschrieben und umgesetzt.

            Die Action fand ich für heutige Verhältnisse sogar überraschend gelungen und macht Spaß, wenn es davon allerdings auch nicht allzu viel zu bestaunen gibt. Die Drehorte in der Dominikanischen Republik machen optisch natürlich auch was her.
            Humor ist am Ende wohl Geschmackssache - der Film liefert jetzt kein Gag-Feuerwerk, ich fand aber gerade einige der Nebenrollen schon relativ witzig. Der Cast mit u.A. Cheech Marin oder Jennifer Coolidge trägt auch dazu bei und die Chemie zwischen ihnen ist gut. Einzig Lenny Kravitz zieht den Film herunter, mitunter etwas peinlich sein Auftritt...

            Letztlich bekommt man das, was man bestellt, was ich generell positiv bewerte. Eine Action Comedy, die zwar nicht wirklich über den Status "Fließbandproduktion" hinauskommt, aber durchaus solide und kurzweilige Unterhaltung bieten kann. Und ich meine J-Lo, die nicht nur in Unterwäsche ein Buch aus einem oberen Regal nehmen möchte, sondern noch dazu später im abgerissenen Hochzeitskleid, ein paar Bösewichten einheizt, da sage ich nicht nein...

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              Der_Ryan_M 23.01.2025, 18:52 Geändert 23.01.2025, 18:52

              Toller Genremix aus den guten, alten 80ern... Man nehme einen Sci-Fi Actionfilm als Ansatz, fügt etwas Buddy Cop Film und Alien- bzw. Body-Horror hinzu und fertig ist die Chose. Heraus kommt dann einfach ein verdammt launiger Mix, welcher dazu auch noch relativ originell anmutet.

              Dabei ist "The Hidden" kein großer Film, versprüht schon etwas B-Movie Charme. Die Schauspieler sind eher aus der zweiten Reihe und die ganz große Blockbuster Unterhaltung wird auch nicht geboten. Muss aber auch nicht, denn dafür bekommt man eine gute Atmosphäre im sonnigen LA, natürlich handgemachte Action (davon reichlich) und andere coole praktische Effekte, und der Film ist, trotz dessen, dass man recht früh weiß, wo das Ganze hingeht, einfach kurzweilig.
              Stellenweise fühlte ich mich etwas an den ein paar Jahre später erschienenen "Dark Angel" mit Dolph Lundgren erinnert, der ähnliche Handlungselemente vorweist. Die Laufzeit mit etwas über 90 Minuten auch perfekt gewählt für diese Handlung, rockiger Soundtrack passt ebenso.

              Unterm Strich eine sehr empfehlenswerte Retro-Perle, die mir einen netten oldschool Action Abend bescherte und ich mir definitiv irgendwann erneut ansehen würde. Für genau diese Filme liebe ich es, in den 80ern und 90ern herumzustöbern...

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                Der_Ryan_M 20.01.2025, 09:34 Geändert 20.01.2025, 10:17

                Nachdem mir Dupieux's Lederjacke in "Monsieur Killerstyle" (dieser Titel...😂) vor einiger Zeit ziemlich gut gepasst hatte, wollte ich gerne unbedingt mehr von dem französischen Regisseur und seinen skurrilen Filmen sehen. Nachdem die schrillen Buddies @pischti und @RolfMuller hier ebenfalls Spaß hatten, fiel die Wahl also letztens auf "Mandibules" bzw. "Eine Fliege kommt selten allein".

                Wenn man eine gewisse Vorliebe für trottlige Charaktere und die daraus resultierende Situationskomik mitbringt, wird einem auch dieser Film sicherlich das ein oder andere Mal ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Einfach herrlich, wie sich die beiden Chaoten Manu (Grégoire Ludig) und Jean-Gab (David Marsais) von einer dämlichen Situation in die nächste befördern, dabei wollten sie doch nur etwas Geld verdienen...
                Da ist es auch weniger schlimm, dass die titelgebende Fliege, die übrigens effekttechnisch wirklich gut gemacht ist, eher selten ins Geschehen eingreift und eher als Katalysator für die (zugegebenermaßen relativ unsinnige) Handlung fungiert.

                Für so einen Film war ich außerdem überrascht, wie gut das Handwerk dann auch hier gemacht ist, von Trash kann in dem Sinne keine Rede sein. Neben den guten schauspielerischen Leistungen, die in diesem Rahmen komplett überzeugen, ist es vor allem auch die sonnige Atmosphäre im Süden Frankreichs, welche hervorragend eingefangen und wohl mit einem Farbfilter verfeinert wird, die dem Streifen ein gutes Feel bzw. einen tollen Look gibt und ihn definitiv aufwertet. Dazu ein entspannter Score von Metronomy, der mir auch gut gefiel.

                Laufzeit ist mit ca. 75 Minuten auch passend gewählt, weil für etliche Lacher ist gesorgt und zu erzählen hat der Film ja sonst nicht viel. Das Ende auch herrlich, also ich hatte meinen Spaß und würde hier eines Tages vielleicht sogar erneut die Fliege machen. In diesem Sinne: Stierchen! 🤘 ;))

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                  Der_Ryan_M 20.01.2025, 08:33 Geändert 20.01.2025, 08:34

                  Vierter Teil der "American Fighter" bzw. "American Ninja" Reihe, welche diesmal mit beiden Hauptakteuren der vorherigen Teile, sprich Michael Dudikoff und David Bradley, gemeinsam aufwartet, dafür fehlt leider Steve James.

                  Von der Qualität auch wieder ähnlich, sind halt recht charmante B-Actioner der 80er bzw. hier frühen 90er Jahre, aus der guten, alten Cannon-Schmiede. Gedreht wurde erneut in Südafrika und Lesotho - für mich ein großer Pluspunkt der ganzen Reihe, diese exotischen Kulissen und wirklich netten Drehorte, die man hier immer rausgesucht hat. Was mir ebenfalls gut gefiel, dass dieser Teil wieder auf übernatürliche Elemente verzichtet und die Handlung eher politisch ist. Der Hauptschurke wird gespielt von James Booth, der einen sehr guten Job macht und richtig eklig ist.

                  Ansonsten sind die Filme alle mittlerweile natürlich recht angestaubt und ziemlich trashig. Hier bekommen wir im späteren Verlauf sogar leichte Mad Max Vibes, wenn so eine Bande mit witzig umgebauten Autos und komischen Klamotten unsere Helden unterstützt. Die Action ist in ihren besten Momenten aber nach wie vor ziemlich cool, auch wenn nicht alle Fights immer überzeugen.

                  Insgesamt ganz okay. Ich denke Fans von Oldschool-Actionern, die die vorherigen Filme auch ganz gut fanden, kommen auch im vierten Aufguss auf ihre Kosten... Alle anderen sind bestimmt schon vorher aus der Reihe ausgestiegen.

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                    Eine tolle erste Staffel, die definitiv Lust auf mehr macht.
                    "Only Murders in the Building" ist eine leichte und seichte, aber überaus charmante Comedy-Serie, die sich um ein Trio in einem Hochhauskomplex in New York dreht, welche quasi einen Mord beobachten und daraufhin auf eigene Faust Ermittlungen anstellen. Ihre Beobachtungen halten sie in einem Podcast fest, was sie natürlich bald auf die Karte diverser Parteien bringt...

                    Eine Serie, die von der Chemie ihrer Hauptdarsteller und dem für mich doch ziemlich witzigen Humor lebt, der von Situationskomik bis Meta-Humor reicht. Das ganze hier fühlt sich wirklich frisch an und man fühlt sich einfach wohl in der Atmosphäre.
                    Der Mordfall an sich, welcher im Verlauf der Staffel natürlich diversen Wendungen und Überraschungen unterliegt, wird da fast zur Nebensache - ich war zumindest nie so wirklich daran interessiert, wie andere hier Kommentierenden...
                    Habe mich eher vor allem an Martin Short und Steve Martin erfreut, die hier beide wirklich ein Comedy-Feuerwerk zünden in ihren Dialogen. Dazu kommt Selena Gomez, die ihre Sache auch ok macht. Ich finde aber, hier sieht man mal wieder durchaus einen merkbaren Unterschied, zwischen den alten Hasen und den jüngeren Schauspielern, gerade die in den Nebenrollen. ;)

                    Auffällig ist noch die Inszenierung, die sich nicht davor scheut, herumzuexperimentieren, so geht es von kleinen Theater-Einlagen bis zu einer Folge, in der überhaupt nicht gesprochen wird. Funktioniert mal mehr und mal weniger gut, aber sorgt für Abwechslung und ist eben mal was anderes. Den Soundtrack finde ich ebenfalls sehr gelungen, ebenso wie das Setdesign in den diversen Innenräumen.
                    Unterm Strich eine nette Serie für zwischendurch, wenn es mal was lockeres und humorvolles sein darf. Freue mich aber schon, in ihrem nächsten Fall den dreien wieder beizuwohnen, irgendwie machen sie ja schon Laune.

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                      Der_Ryan_M 17.01.2025, 10:16 Geändert 17.01.2025, 10:22

                      Für die Verhältnisse der ersten Teils, ist das die perfekte Fortsetzung...
                      "Charlie's Angels: Full Throttle" macht genau das, was der Titel aussagt - nämlich Vollgas bzw. Volle Power in Richtung Action-Trash. Wer dachte, dass der erste Teil trashig war, wird hier eines besseren belehrt, die Macher treiben es komplett auf die Spitze. Noch übertriebener, noch unrealistischer, noch sinnloser, aber dadurch auf seine spezielle Art auch noch spaßiger als der erste Film.

                      Das hier ist nicht nur eine klasse Satire auf klassische Agenten-Filme, sondern dazu eigentlich fast schon wie ein Realfilm-Cartoon, absurde Szenen aneinander gereiht, in fast jeder Szene spielt ein damals populärer Pop- oder Rocksong. Dazu ein Hammer-Cast und noch lustige Cameo-Auftritte, sogar Bruce Willis darf kurz reinschauen, Robert Patrick ebenfalls. Demi Moore als ehemaliges Angel, eine perfekte Ergänzung für den Cast, mochte ich sehr gern. Mich hat es nicht mal gestört, dass Bill Murray nicht mehr dabei sein wollte, mit Bernie Mac wird er gut ersetzt.

                      Und ja, die Action ist natürlich komplett sinnbefreit, aber macht halt trotzdem verdammt Laune. Das Motocross-Rennen, untermalt von The Prodigy's "Breathe" oder "Firestarter", wo sie vom fliegenden Motorrad in Zeitlupe ballern... Wo bin ich hier gelandet? Die Dialoge mit John Cleese und Lucy Liu, wo sie erklärt, dass die drei Mädels mal wieder einen Auftrag erledigt und einen Klienten glücklich gemacht haben... Besser geht Comedy fast nicht, muss man einfach gesehen haben!

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                        Der_Ryan_M 13.01.2025, 11:39 Geändert 13.01.2025, 11:40

                        Eine irrwitzige Trash-Perle aus den frühen 2000ern...
                        Also wer auf diese Zeitperiode steht (so wie ich), bekommt hier das ultimative Filmerlebnis, eine Art Zeitkapsel von damals. Natürlich ist das alles ein großer Quatsch, aber dennoch extrem unterhaltsam, weil der Film genau weiß was er sein will und sowas kommt bei mir generell gut an. Auch der Humor trifft wohl genau meinen Geschmack.

                        Bunte Farben, over the top Humor, wie es ihn heute nur noch selten gibt und eine Inszenierung von McG, die total überladen ist. Kein Wunder, kam der Newcomer damals doch aus dem Musik- und Werbevideobereich. Und genau so fühlt sich "Charlie's Angels" eben auch an, wie ein Film bestehend aus einzelnen Musikvideo Clips, die aneinandergereiht wurden, mit einer minimalen Rahmenhandlung.

                        Ok zugegeben, auch ich musste mich anfangs erstmal ein wenig an das präsentierte Niveau gewöhnen, das nicht gerade hoch ist. Auch die Schauspieler glänzen natürlich nicht unbedingt, mit Cameron Diaz habe ich ja leider eh immer so meine Probleme... Aber im Laufe des Films hatte ich richtig Spaß und genau so sollte es doch in einer (Action-)Komödie sein.
                        Dazu macht der Cast eben auch Laune, vor allem die kleinen Rollen, neben unseren drei Angels, sind mit Leuten wie Bill Murray, Tim Curry oder Sam Rockwell cool besetzt und sie spielen alle herrlich drüber.

                        Unterm Strich eine absolut positive Überraschung für mich, werde ich mir mit Sicherheit noch öfters anschauen, wenn ich Lust auf Hirn Aus Unterhaltung habe. Und wem das hier auch gefällt - der zweite Teil legt sogar noch eine Schippe drauf, Kommentar folgt demnächst...

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                          Satz mit X, das war wohl nix... Mein neuerlicher Ausflug in den B-Actioner Sumpf war leider ernüchternd. Ab und zu macht es ja Spaß, einfach mal so einen Film anzumachen, wo man nichts drüber weiß.
                          Nur habe ich unseren Freund Frank Grillo (Gruß geht raus an Souli ;)) auf dem Cover gesehen, der natürlich so ein kleiner B-Movie Star ist. Dazu noch Stephen Dorff in einer kleinen Nebenrolle, was soll schon schief gehen?

                          Leider sehr viel, der Film ist mal wieder ein Paradebeispiel dafür, was im Actiongenre in so kleineren Produktionen falsch läuft. Eine uninteressante Auftragskiller Handlung voller Klischees, ok damit könnte ich ja noch leben.
                          Aber bei 90 Minuten Laufzeit gibt es in den ersten 60 Minuten auch so gut wie keine einzige Actionszene. Nur wird die Handlung aufgeblasen bis zum Gehtnichtmehr, mit zahlreichen langweiligen Dialogen.
                          Die Schauspieler sind ziemlich mies, ok geschenkt, aber die Inszenierung ist auch einfach nur steif. Man weiß schon, dass ein Film schlecht ist, wenn beispielsweise mehrere Charaktere in einem Raum einfach nur still da stehen und einer nach dem anderen schön langsam ihre bedeutungsschwangeren Sätze aufsagen. Keine Bewegung, keine Dynamik nichts. So kommt natürlich Langeweile auf und es wäre doch leicht, es besser zu machen.

                          Immerhin im letzten Drittel etwas Action, aber da ist es schon zu spät und sie ist außerdem nicht wirklich gut gemacht. Schlecht beleuchtet und die CGI-Effekte bei Schüssen, Blut und zerbrechendem Glas etc. sind ebenfalls schlecht.
                          Unterm Strich ein richtiger Rohrkrepierer, kann hier so gut wie nichts positives entdecken. 3 Punkte für Grillo, Stephen Dorff und den angeklebten Bart von Alain Moussi.

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                            Der_Ryan_M 10.01.2025, 11:02 Geändert 10.01.2025, 11:05

                            Ein Klassiker des Abenteuerkinos mit einem starken Kirk Douglas in der Hauptrolle, versehen mit einigen Mythologie- bzw. Fantasy-Elementen...
                            War mir vorher gar nicht bewusst, dass der Film so eine Richtung einschlägt, zumal mir der Anfang, oder besser gesagt, allgemein die Rahmenhandlung mit der Rückkehr Odysseus und seiner Familie bzw. seine Frau, die neu heiraten sollte, sehr gut gefiel. In der Mitte gibt's dann aber eine umfassende Rückblende - leider nicht ganz so mein Favorit, diese damals tricktechnisch sicher beeindruckenden Spezialeffekte, hier ein riesiger Zyklop und anderes, weswegen ich diesen Teil etwas langatmig und weniger interessant fand.

                            Ansonsten aber durchaus eine aufwendige Produktion mit schönen Drehorten in Italien, tollen Kostümen und charismatischen Schauspielern. Kirk Douglas, damals ein großer Star zu der Zeit, hier mit einer top Vorstellung, dazu Silvana Mangano ebenfalls sehr gut. Anthony Quinn in einer Nebenrolle, die leider recht klein ausfällt, hätte ich gern mehr gesehen. Könnte mir auch gut vorstellen, dass dieser Film viele andere Filme, die später in diese Kerbe einschlugen, mit inspiriert hat.

                            Kann man sich auch heute noch gut angucken den Film, wenn man diese älteren Sachen gern schaut. Falls man dazu noch auf Fantasy Erzählungen steht, hat man hier sicherlich noch mehr Freude als ich, der sich eher an der visuellen Pracht und den Darstellern erfreute.
                            Der nächste Film von Christopher Nolan, soll sich ja übrigens auch mit dieser Geschichte auseinandersetzen, da dürfen wir gespannt sein...

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                              Der_Ryan_M 10.01.2025, 10:39 Geändert 10.01.2025, 10:41

                              U-Boot Film nach recht konventionellem Muster, die sind sich ja doch meist relativ ähnlich. In "K-19: The Widowmaker" unter der Regie von Kathryn Bigelow, dürfen wir der Besatzung eines russischen Atom U-Boots beiwohnen, die in den 60er Jahren ein Testmanöver durchführen, wobei es alsbald aber zu einer Katastrophe kommt...

                              Der Streifen benötigt eine Weile um Fahrt aufzunehmen und mit den Figuren warm zu werden, doch wenn dann erstmal die Gefahr spürbar wird, ist das hier wirklich eine spannende Sache. Getragen wird der Film vor allem auch durch gute schauspielerische Leistungen von Harrison Ford und Liam Neeson, die beide hohe Ränge und somit führende Rollen im U-Boot bekleiden.

                              Die Atmosphäre auf dem Boot und unter Wasser ist einnehmend, die Effekte bis auf wenige etwas angestaubte CGI-Aufnahmen auch sehr gelungen. Gedreht wurde wohl größtenteils auf und in einem echten U-Boot, was natürlich toll ist. Der Film wurde übrigens von keinem Major Studio in den USA produziert, sondern war so gesehen ein (sehr teurer) Independent Film, im Auftrag von National Geographic.

                              Insgesamt eine runde Sache und definitiv sehenswert, selbst wenn man schon andere Filme in dem Genre, die größtenteils vorher erschienen sind, kennt - und der Film so gesehen dann sicherlich auch ein paar Kalter Krieg und U-Boot Klischees bedient. Die Umsetzung ist für mich aber trotzdem auf vielen Ebenen gelungen.

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                                Der_Ryan_M 09.01.2025, 10:49 Geändert 09.01.2025, 10:53
                                über Wolfs

                                George Clooney und Brad Pitt, wieder einmal gemeinsam vor der Kamera... Das Duo aus u.A. den Oceans-Filmen spielt in "Wolfs" zwei Fixer, die zu Beginn des Films an den selben Tatort gerufen werden und das Verbrechen quasi verschleiern sollen, dabei dann einer kleinen Verschwörung auf die Schliche kommen.
                                Eine Art Crime-Comedy, die uns hier aus dem Hause Apple serviert wird, wobei der komödiantische Anteil eher subtil ist und mit Vorsicht zu genießen. Der Film sollte letztes Jahr ja zuerst ins Kino kommen, wurde dann aber letztlich nur im Streaming veröffentlicht, wo er mäßig aufgenommen wurde, aber stark geklickt.

                                Also ich muss sagen, dass ich das Geschehen dann doch schon ein wenig mau und trivial fand, habe mir etwas mehr davon versprochen. Der Film fühlt sich sehr klein an, wird schon zu Beginn deutlich, wo sicherlich die ersten 30-40 Minuten nur in dem Hotelzimmer spielen, in welchem der besagte Mord passierte. Auch der Cast bzw. die Anzahl der Figuren und auch Kulissen, ist mehr als überschaubar.
                                Eine Menge Exposition wird uns in Dialogen erklärt, was aber ordentlich auf die Spaßbremse drückt, sowie Tempo aus der Handlung raus nimmt. Auch später nimmt der Film nie so wirklich Fahrt auf. Die schon stilvolle, und auch stilisierte, Inszenierung ist sehr darauf bedacht, entspannte Vibes von New York bei Nacht und eine Hochglanz Optik zu liefern, statt einen humorvollen Schwung und vielleicht düstereren/makaberen Look, was mir definitiv besser gefallen hätte.
                                Natürlich verstehen es Clooney und Pitt gewissermaßen, so einen Film aufzuwerten und mit ihrer Präsenz auch ein Stück weit zu tragen. Nichtsdestotrotz passiert mir in den gut 105 Minuten dann zu wenig, stellenweise beschleicht einen etwas das Gefühl, die Akteure sprechen und handeln in Zeitlupe. Sogar die kleineren Actionszenen fühlen sich fast unorganisch an und tragen nicht viel zur Handlung bei.

                                Insgesamt für mich eine kleine Enttäuschung, wenn auch dieser Film natürlich seine Qualitäten besitzt. Aber gerade so ein Streifen in diesem Genre, sollte doch eine gewisse Dynamik und Spaßfaktor mitbringen, was Jon Watts hier aber etwas vermissen lässt und eher auf eine gemächliche Erzählung setzt. Mir hat es nicht so gefallen, gerade mit den beiden Schauspielern hätte man doch bestimmt mehr hinbekommen.

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                                  Der_Ryan_M 07.01.2025, 10:30 Geändert 07.01.2025, 10:31

                                  Das ist ja wirklich ein Hammer Cast voller alter Stars, den Sidney Lumet hier 1974 für die Agatha Christie Verfilmung "Murder on the Orient Express" vor die Kamera bekommen hat. Sean Connery, Anthony Perkins, Lauren Bacall, Ingrid Bergman, Jacqueline Bisset, Vanessa Redgrave, Martin Balsam, Richard Widmark... Da kommt natürlich jeder Filmfan ins Schwärmen und nicht zuletzt deswegen, habe ich mich immer sehr auf den Film gefreut, zumal ich Whodunits sowieso ganz cool finde.

                                  Letztendlich war ich dann aber fast schon ein klein wenig enttäuscht, weil so richtig Fahrt aufnehmen wollte der Film bei mir nie. Das liegt vor allem auch an einer Person, die ich oben nicht genannt habe, der hier aber die Hauptrolle als Detektiv Hercule Poirot spielt, nämlich Albert Finney. Wurde gar nicht warm mit seinem Schauspiel, war mir zu drüber und wirkte ziemlich theatralisch. Auch die anderen Performances sind sehr gemischt, so Leute wie Widmark oder Connery spielen richtig toll, haben aber eher wenig Screentime, andere wie Ingrid Bergman enttäuschten mich etwas, was aber auch ihren Charakteren geschuldet sein könnte.

                                  Sowieso ist der Film von der Tonalität etwas schwierig zu erfassen und als Zuschauer hat man die ganze Zeit so ein distanziertes Gefühl zu dem Geschehen. Anfangs wirkt es schon eher ernst, im Verlaufe finden sich dann aber immer mehr komödiantische Töne ein. Die Handlung als solche, wirkt überaus konstruiert, sie ist aber letztlich nur Mittel zum Zweck um das Figurenensemble, in teils wirklich intelligent geschriebenen Dialogen und Wendungen, aufeinander loszulassen, was stellenweise ja durchaus Spaß macht. Atmosphäre im Zug, fand ich auch nicht verkehrt, dazu draußen alles verschneit. Das moralisch ambivalente Ende gefiel mir ebenfalls sehr gut und ist sicherlich ein deutlicher Pluspunkt für den Film.

                                  Insgesamt ein gemischtes Erlebnis, wollte ich den Film gerne mehr mögen, aber ein paar Sachen störten mich leider. Ich hätte nie gedacht, dass ich das sagen würde, aber ich wäre hier nun tatsächlich auch mal aufs Remake von vor ein paar Jahren gespannt, das ja ebenfalls mit einem relativ prominenten Ensemble auskommt...

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                                    Ein Actionthriller genau nach meinem Geschmack, weil das Geschehen einfach recht authentisch wirkt und der Film, trotz einer Prämisse, die natürlich nicht alltäglich und sicherlich überspitzt dargestellt ist, eine angenehme Bodenhaftung besitzt. Langweilig, so wie andere hier schreiben, fand ich "The Accountant" nun gar nicht, ich war sogar ziemlich gefesselt.
                                    Ben Affleck spielt hier mal wieder richtig stark, sein autistischer Charakter kommt glaubhaft herüber und ich war an seiner Geschichte interessiert, wenngleich für mich auch genau da etwas die Schwäche liegt, weil das Thema Autismus in diesem Kontext nicht so tiefgründig behandelt werden kann, wie es der Film gern hätte.

                                    Hauptsächlich ist Gavin O' Connors Film nämlich dann doch "nur" ein unterhaltender Actioner, der in diesem Feld seine Aufgabe allerdings wirklich gut macht. Neben dem tollen Cast, der neben Affleck noch namhafte Akteure wie u.A. Anna Kendrick, JK Simmons, John Bernthal oder auch John Lithgow versammelt, haben mich auch Drehbuch und vor allem Atmosphäre überzeugt.
                                    Die Kulissen und Landschaften in Illinois (gedreht in Georgia, was aber nicht groß auffällt) werden sehr gut inszeniert und der Film versteht es auch, die Spannungsschrauben stetig anzuziehen. Da verzeiht man es auch gern, dass ein Handlungsstrang eher ins Leere verläuft, zumal die Actionszenen mir ebenfalls sehr gut gefielen, wie gesagt nicht zu übertrieben, sondern präzise Griffe und prägnante Schusswechsel bestimmen das Geschehen.

                                    Unterm Strich ein in seinem Genre wirklich gelungener und sehenswerter Film, wie man ihn heute leider nicht mehr so oft zu Gesicht bekommt. Ich freue mich jedenfalls auf den zweiten Teil, der wohl dieses Jahr erscheinen soll...

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                                      Der_Ryan_M 06.01.2025, 09:56 Geändert 06.01.2025, 11:32

                                      "Supercell" wollte ich wirklich mögen, weil in seinen besten Phasen kann der Film so ein wenig an die Machart dieser alten Katastrophenfilme aus den 90ern anknüpfen, wo viele zwar auch nicht unbedingt Meisterwerke waren, die ich aber doch gerne gucke. Wenn dann der Soundtrack ertönt und die Kamera so schön an der Wand langfährt, wo die Beobachtungen zu Tornados etc. hängen...
                                      Leider fehlt unterm Strich aber einfach der Charme in den Figuren und auch so ein gewisser Spaßfaktor, der eben genau diese alten Filme ausmachte. Hier wirkt das meiste dann doch recht bieder, sowie gewissermaßen auch langatmig, und das Familiendrama kann einen irgendwie nicht unbedingt mitreißen. Die Effekte sind größtenteils ganz gut gemacht für so eine, sicherlich Low Budget Produktion, aber die Tornado-Action ist generell auch eher rar gesät.
                                      Unterm Strich dann leider etwas zu wenig, was der Film bietet, auch wenn er mir nicht unsympathisch ist. Ein Bonus sind immerhin Alec Baldwin in einer Nebenrolle und Anne Heche in einem ihrer leider letzten Auftritte, die den Film schauspielerisch noch aufwerten.

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                                        Der_Ryan_M 05.01.2025, 13:00 Geändert 05.01.2025, 13:04
                                        über Wedlock

                                        Richtig launiger 90er Jahre Sci-Fi Actioner mit Rutger Hauer in der Hauptrolle, der für mich durchaus ein kleiner Geheimtipp ist. Dabei beginnt "Wedlock" zuerst als Heist-Movie, wandelt sich dann zum Gefängnisfilm und später auch noch zu einer Art Road Movie mit etlichen Actioneinlagen und Buddy Film Anleihen...

                                        Einfach eine tolle Mischung, die auch heute noch recht originell wirkt und gerade in Bezug auf das dezente, aber sehr interessante Sci-Fi Setting ein paar coole Ideen hat. Die Welt hier ist durchaus recht dystopisch angehaucht, im Gegensatz dazu stehen aber die sonnigen California Aufnahmen, die mir auch sehr gut gefielen.

                                        Der Film hatte dabei wohl eher ein geringeres Budget (war auch in den USA nur ein Fernsehfilm und bei uns ein Direct to Video Release) und wartet nicht unbedingt mit den aufwendigsten Kulissen und Action Set Pieces auf, das macht ihn aber sympathisch und lässt ihn auch nicht so trashig wirken wie z.B. Arnies "Running Man", an den ich mich aufgrund diverser Handlungselemente (und auch einem recht ähnlichen Soundtrack) teilweise erinnert fühlte.

                                        Allgemein fühlte ich mich hier bei der charmanten und coolen 90s Atmosphäre, der handgemachten Action und auch diesem für damals typischen Augenzwinker-Humor richtig wohl. Beste Unterhaltung und überaus kurzweilige knapp 100 Minuten, mehr wünsche ich mir nicht von so einem B-Actioner!

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                                          Der_Ryan_M 04.01.2025, 11:59 Geändert 04.01.2025, 12:05

                                          "Gran Turismo" habe ich früher in meiner Kindheit selbst gern gespielt, ich weiß noch, dass wir sogar den ersten Teil für die PlayStation 1 hatten. Schon dieses Spiel bot für damalige Verhältnisse sehr viele Möglichkeiten und einen umfangreichen Karrieremodus, wo man sich in Rennen vom gebrauchten Nissan zum richtigen Sportwagen hoch arbeiten konnte.

                                          Nun brachte uns Sony unter der Regie von Neill Blomkamp also einen Film zu dieser Rennspielreihe, die mittlerweile seit über 25 Jahren existiert und der die Geschichte von Jann Mardenborough erzählt, einem jungen Mann, der über ein Promo Event im Spiel in einen echten Rennwagen gesetzt werden sollte. Man verfolgt seine Anfänge als er noch zuhause war, dann sein umfangreiches Training in einem echten, extra eingeführten Rennteam (Nissan Academy) und später einige Rennen, die er dann eben gefahren ist. Sicherlich brachte Mardenborough auch so schon ein entsprechendes Talent hinterm Steuer und Interesse an Autos mit, nur kostet der Einstieg in den Rennsport eine Menge Geld, was seine Familie nicht hatte.

                                          Wie man erwarten konnte, ist der Film natürlich von vorne bis hinten eine Werbekampagne für Sony, Playstation und das Spiel Gran Turismo (ok und Nissan, wenn man so will). Auf jedem Auto ist das PS-Symbol, sogar ein alter Sony Walkman findet noch Verwendung an einer Stelle im Film.
                                          So wie die ganze Story um Mardenborough, primär sicherlich auch ein Marketing Move war, was hier sogar am Anfang thematisiert wird, durch die Figur von Orlando Bloom, der wohl diese Idee hatte, das Spiel und echtes Autorennen zu verbinden um die jeweiligen Felder zu pushen.

                                          So gesehen eine klassische Underdog-Story, die uns hier präsentiert wird und dabei auch etliche Klischees bedient, sowie an der ein oder anderen Stelle etwas überdramatisiert daherkommt. Könnte mir gut vorstellen, dass man hier auch den japanischen/asiatischen Markt gut mit abholen wollte, die ja ihre Filme und Serien gerne mal etwas melodramatischer mögen.

                                          Nichtsdestotrotz kann "Gran Turismo" aber gut unterhalten, was auch an der dynamischen Inszenierung von Blomkamp liegt, der hier z.B. mit einigen Montagen und cooler musikalischer Untermalung, ordentlich Energie reinbringt. Auch die Rennszenen sehen optisch eigentlich ganz cool aus, der echte Mardenborough agierte auch als Stuntfahrer.
                                          Leider sind sie aber auch oft so vorhersehbar und wie erwähnt überdramatisiert inszeniert, wo dann natürlich kurz vor Schluss der entscheidende Gegner überholt wird. In diesen Momenten merkt man immer wieder, dass man hier mehr rausholen wollte, als diese Geschichte vielleicht hergibt. Vor allem wenn man sich im Rennsport etwas auskennt und weiß, dass ein Überholmanöver dort einfach oft nicht so leicht funktioniert, wie hier dargestellt.

                                          Am Ende lässt mich der Film etwas zwiegespalten zurück. Er ist definitiv kurzweilig und beispielsweise auch das Sounddesign der Autos, macht gut was her. Ich mochte auch sehr die Figur von David Harbour, der hier ohnehin eine gute schauspielerische Leistung abliefert und den Film aufwertet.
                                          An etlichen Stellen, wollte die Dramatik des Films bei mir aber weniger funktionieren, da sie zu übertrieben ist, was den Film manchmal ein wenig trashig wirken lässt.
                                          Wer allerdings Rennfilme mag oder ein gewisses Interesse an dieser Geschichte (oder auch Gran Turismo) zeigt, macht sicher nicht viel falsch, wenn er hier mal reinschaut.

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                                            Ein kleines, aber sehr authentisches und bodenständiges romantisches Drama, das mir wirklich hervorragend gefiel. Drake Doremus hat hier für mich einen absolut wunderbaren Film inszeniert, der mir auch sehr viel Lust auf seine weiteren Regiearbeiten macht, die ja allesamt ebenfalls in diesem Genre zu Hause sind.
                                            Zwischen vielen improvisierten Dialogen, subtilen schauspielerischen Performances, einem tollen, realistisch anmutenden Handkamera-Look und einem dezenten, aber schönen Score, entwickelt sich in "Like Crazy" eine Liebesgeschichte zwischen zwei jungen Menschen, denen aber durch das Visa-System in den USA, immer wieder Steine in den Weg gelegt werden, weswegen sie über weite Strecken notgedrungen eine Fernbeziehung führen müssen.

                                            Getragen wird das Ganze vor allem durch die beiden Hauptdarsteller, Felicity Jones und Anton Yelchin, die eine super natürliche Chemie haben und durch eben diese zurückhaltende Inszenierung auch sehr gut zur Geltung kommen.
                                            Da der Inszenierungsstil schon etwas ähnlich ist, musste ich beim Schauen ein bisschen an "Vergiss mein nicht!" denken, den ich zuletzt erst sah und muss einfach sagen, dass ich hier viel mehr Zugang zu den Figuren herstellen konnte als bei dem anderen Film. Vor allem Felicity Jones als Anna fand ich hier einfach grandios...

                                            Sicherlich kein Film für jedermann, da er eben sehr minimalistisch ist und mehr von seinen kleinen Gesten lebt als von einer überbordenden Dramatik. Genau zu diesen Filmen fühle ich mich in letzter Zeit aber immer öfters hingezogen, weil ich mit den Figuren so schön mitfühlen kann.
                                            Von mir eine klare Empfehlung, wer mit romantischen Dramen (keine Komödie) etwas anfangen kann. In einer kleineren, aber feinen Nebenrolle ist übrigens die junge Jennifer Lawrence zu sehen...

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                                              Charlton Heston vs. James Coburn heißt es in diesem, schon etwas ungewöhnlichen, Western von Andrew V. McLaglen, weil er im Jahr 1909 spielt und somit einfach sehr spät angesiedelt ist. Fühlte sich für mich gerade zu Beginn fast schon ein wenig an, wie ein Abgesang auf den Western-Lifestyle. So wie es eben mit das Genre zu dieser Zeit auch die erfolgreichsten Tage hinter sich hatte...

                                              Heston und Coburn bzw. ihre Charaktere Burgade und Provo, sind, wie auch der Filmtitel letztlich suggeriert, noch zwei vom alten Schlag, während der Wilde Westen dem Gesetz und der Zivilisation weicht, was ganz gut durch die Figur des neuen Sheriffs Nye (Michael Parks) verkörpert wird. Mittlerweile gibt es Telegraphen und erste Autos, womit sich die jüngeren beschäftigen. Heston Charakter fühlt sich gealtert und kommt nicht mehr so richtig mit. Wenn Coburn aus dem Gefangenenlager entkommt, sieht er seine Chance, es nochmal allen beweisen zu können.

                                              Im Grunde eine simple, aber doch effektive Handlung, die natürlich fast immer irgendwo funktioniert, vor allem wenn sie von so tollen Schauspielern getragen wird. Coburn als fieser Halunke, der sich am Mann rächen möchte, der ihn hinter Gitter brachte, mit einer klasse Performance, gefiel mir mal wieder richtig gut. Heston als alternder "Held", mit grauem Schnauzer und Koteletten, funktioniert natürlich ebenso. Die Figuren sind nicht unbedingt eindimensional, der Film macht da schon recht viel mit dieser typischen Western-Moral. Wird z.B. immer deutlich, wenn Coburn seine anderen Handlanger zurechtweist. Auch die Schauspieler in den Nebenrollen wissen zu überzeugen, so wie Barbara Hershey als Tochter von Heston.

                                              Unterm Strich ein gelungener Western, der natürlich allen voran vom Schauspiel der beiden hier schon älteren Haudegen lebt. Mir macht es einfach so viel Spaß, hier die Szenen mit Coburn und Heston zu sehen, gerade ersterer macht richtig Laune in seiner Rolle und hat ein paar großartige Szenen. Die Story ist einfach, aber funktioniert. Western Atmo wie gesagt eher düster, aber kommt trotzdem gut herüber, auch schöne Sets und Landschaftsaufnahmen werden uns präsentiert.
                                              Vielleicht nicht untypisch für Western aus den 70ern, aber trotzdem hier auffällig, geht es auch eher rau und recht brutal zu. Bei Einschusslöchern spritzen die Blutpacks, eine unangenehme Vergewaltigungsszene und auch sonst eher ein nihilistischer Ton. Normal ja nicht so mein Ding, aber hier funktioniert es am Ende einfach. Für mich eine positive Überraschung, ich würde "The Last Hard Men" jedem Genrefan ans Herz legen.

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                                                Der_Ryan_M 31.12.2024, 18:45 Geändert 31.12.2024, 19:02

                                                Mit den "A Quiet Place"-Filmen werde ich leider nicht so richtig warm. Trotz dieser eigentlich interessanten Prämisse, bleiben diese Filme für mich irgendwie immer unter dem, was ich mir erhoffen würde. Zum Teil liegt es wahrscheinlich daran, dass ohne Dialoge und mit dieser ganzen Stille, die erzählerischen Möglichkeiten natürlich begrenzt sind und es im Endeffekt mehr oder weniger immer auf einen Survival-Kampf hinausläuft.

                                                Nach zwei Teilen, bekamen wir nun mit "Day One" also ein Prequel. Eine Vorgeschichte, die erzählerisch aber nichts neues bietet und uns so gut wie keine signifikanten Hintergrundinfos über die Alien-Invasion präsentiert. Stattdessen bekommen wir einfach andere Charaktere an die Hand und das altbewährte Muster.
                                                Die Figuren sind soweit ok und die beiden Hauptdarsteller machen ihre Sache auch ganz gut. Die Grundidee mit der Pizza usw. mag ich sogar, aber so richtig kommt es alles nicht zusammen, weil die Figuren in diesem Rahmen eben beschränkt und eher klischeehaft bleiben. Das New York Setting wirkt leider sehr klein, viele beengte Räume und wenig Panorama Shots machen eher deutlich, dass wohl selten on location gedreht wurde und eher in Studios (plus CGI).

                                                Ein schwerwiegendes Problem war für mich, ebenso wie in den vorherigen Teilen (vor allem dem ersten), hier auch wieder die Logik, welche einfach überstrapaziert wird. Also was die Katze z.B. hier alles erlebt, ohne einen Ton von sich zu geben, dazu noch unter Wasser tauchen für eine gewisse Zeit... Mich reißt es, obwohl ich natürlich bereit bin, da auch das ein oder andere Auge zuzudrücken, einfach öfters aus dem Film raus, wenn am laufenden Band fragwürdige Dinge passieren.

                                                Unterm Strich bleibt eine relativ kurzweilige (Laufzeit mit ca. 90 Minuten immerhin gut gewählt) Monster-Hatz durch New York, mit kleineren Horrorsequenzen und einer niedlichen Katze, die aber nicht so richtig ins Konzept passt. Kann man sich mal angucken, bleibt aber sicherlich nicht lang im Kopf.

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                                                • Für mich war 2024 auch ein richtig gutes Film- und Serienjahr, habe wieder mal etliche Kultklassiker nachgeholt und insgesamt einfach viele tolle Sachen gesehen. Die Listen werden natürlich trotzdem irgendwie nie kürzer, aber mittlerweile habe ich mich damit abgefunden, dass es wohl ein Lebensprojekt werden wird, wenn man alles sehen will, was einen interessiert (und selbst dann nicht zu meistern)...

                                                  Bei mir waren es dieses Jahr laut letterboxd Stats 341 Filme (nur 13 davon aus diesem Jahr, der Rest ältere Releases) und dazu noch vielleicht so um die 10 Serienstaffeln.
                                                  5 Staffeln der Serie "24" habe ich beendet, was mein Hauptfokus im Jahr 2024 war in dem Bereich, und wo ich den Rest ins nächste Jahr mitnehme. Sonst halt noch ein paar kleinere Sachen.

                                                  Bestenlisten erstellen fällt mir zu schwer, ändert sich mit der Zeit eh alles wieder im Kopf und ist irgendwie auch sinnlos bzw. unmöglich diese ganzen total unterschiedlichen Filme auf einen Nenner zu bringen.
                                                  Zu meinen Highlights in diesem Jahr gehören aber sicherlich die "Lethal Weapon"-Reihe, "Predator", "Die Glorreichen Sieben" und "Das Appartement" - aber auch "kleinere Perlen" wie "10 Dinge die ich an dir hasse" oder "Little Miss Sunshine" durfte ich nachholen und für mich entdecken.
                                                  Dazu habe ich auch so eher trashige Filme gesehen wie "American Psycho 2" oder "Ich werde immer wissen, was du letzten Sommer getan hast" und selbst die bin ich froh entdeckt zu haben, weil sie mir auf ihre Art auch irgendwie gefielen und im Kopf bleiben. ;)

                                                  Der älteste Film war bei mir "SOS - Feuer an Bord" von 1939, der neueste "Red One" von diesem Jahr. Der längste Film war "Oppenheimer" (181 Minuten), der kürzeste "Ich folgte einem Zombie" (69 Minuten). Die meisten Filme habe ich von Regisseur Richard Donner gesehen (6 Stück) und von Schauspieler Gary Oldman (9)...

                                                  So, das muss reichen. :D Ich wünsche euch abschließend allen einen guten Rutsch ins neue Jahr und ein hoffentlich erfolgreiches Filmjahr 2025!

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                                                    Der_Ryan_M 30.12.2024, 12:24 Geändert 30.12.2024, 12:38

                                                    Aus rein handwerklicher und schauspielerischer Sicht, eine sehr starke Western-Serie, die Showrunner Hugo Blick uns hier serviert. Lustigerweise ist er sogar ein Engländer und "The English" ist auch eine Co-Produktion der BBC und Prime Video, aber die Leute hinter der Serie, machen schon einen kompetenten Eindruck, was dieses Genre ausmacht und für Möglichkeiten bietet.
                                                    Die Bilder und Kulissen (gedreht allerdings wohl viel in Spanien) sind teilweise wirklich hervorragend und eine gute, wenn auch eher düstere und brutale Western Atmosphäre kommt herüber. Das Intro allein macht auch schon gut was her, dazu auch ein toller Soundtrack von Federico Jusid.

                                                    In den 6 Folgen begleiten wir die Engländerin Cornelia Locke (Emily Blunt), wie sie in die USA reist, um sich an jemandem zu rächen. Wer, was und warum, das wird erst im Laufe der Zeit offenbart, in Dialogen, aber auch später mittels Rückblenden. In der ersten Folge trifft sie aber auf den Indianer Eli Whipp (Chaske Spencer), der ungewöhnlicherweise bis vor kurzem sogar in der Kavallerie gedient hat und auch seine dunklen Seiten hat. Mit den beiden, begeben wir uns als Zuschauer quasi auf eine Art Roadtrip, wo man natürlich noch etliche andere Charaktere trifft.

                                                    Soweit, so gut, eigentlich eine starke Ausgangslage, zudem interessante Charaktere, die vielschichtig erscheinen und auch gut gespielt werden. Emily Blunt habe ich lange nicht mehr so gut gesehen und Chaske Spencer war für mich eine richtige Entdeckung, hat hier eine tolle Präsenz. Dazu geben sich auch einige bekannte britische Schauspieler in kleineren Gastauftritten die Klinke, unter anderem Ciaran Hinds oder Toby Jones, was natürlich positiv zu bewerten ist.

                                                    Leider verliert sich die Serie im Laufe der Folgen aber immer wieder in Nebenhandlungen, welche lange eher undurchsichtig und somit nicht unbedingt spannend anmuten. Zwar fügen sich die meisten Personen, die uns vermeintlich willkürlich am Anfang diverser Folgen vorgestellt werden, gegen Ende in die Rahmenhandlung ein, doch ich wurde das Gefühl nicht los, dass man hier schon vieles hätte etwas stringenter erzählen können, wirkt manchmal leider etwas zäh das ganze.
                                                    Zumal die Dynamik zwischen Blunt und Spencer ja so toll ist, man würde gern mehr sehen, aber muss erstmal Hans und Franz zuschauen, wie sie irgendwelche Leute umbringen, nur weil sie zwei Folgen später mal kurz unseren beiden Hauptfiguren über den Weg laufen.

                                                    Nichtsdestotrotz aber eine sehenswerte Western-Miniserie, die mir in vielen Punkten schon gut gefiel, vor allem was die Bildgewalt und das Schauspiel angeht. Für meinen Geschmack vielleicht fast schon etwas zu düster (dadurch etwas schwerfällig) und auf Schocks bemüht an der ein oder anderen Stelle, letztlich verdient sich das die Serie allerdings, weil sich die Handlung am Ende passend zusammenfügt.
                                                    Für Fans des Genres, die noch dazu vielleicht auch etwas Geduld mitbringen können, definitiv einen Blick wert.

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