Der_Ryan_M - Kommentare
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Alle Kommentare von Der_Ryan_M
"Notorious" ist anscheinend ein Hitchcock, der die Gemüter etwas spaltet, wenn ich mir hier die Bewertungen und Kommentare ansehe. Mir gefiel er aber ziemlich gut, trotz dessen, dass der Film in der deutschen Synchro leider stark abgeändert wurde.
Denn eigentlich geht es im Film um eine Gruppe Nazis, die sich in Brasilien formiert haben und mit Uran herumexperimentieren. In unserer Version machte man daraus aber eine Bande von Rauschgifthändlern, was natürlich bedauerlich ist, da es dem Film leider etwas Authentizität raubt. Viele deutsche Namen wurden auch angepasst und ja, die Namen passen halt nicht zu den Gesichtern wie ich finde... Insofern wohl ein Film, in OV nochmal eine andere Wirkung entfalten könnte.
Letztendlich ist es aber nicht ganz so wichtig, da das Uran oder Kokain oder was auch immer, nur ein Gimmick darstellen, das nie großartig ausgeführt wird.
Der Film lebt, wie so viele ältere Filme, mehr von seinen Schauspielern und der gelungenen Atmosphäre. Hier befinden wir uns vor tropischer Rio de Janeiro Kulisse, sogar mit einigen Originalaufnahmen, auch wenn vieles sicher Studio ist. Ein exotisches und stylisches Feeling kommt aber dennoch herüber.
Der Cast spielt herausragend und ist für mich dann hier das Beste am Film. Cary Grant mit toller Darbietung. Ingrid Bergman, die ich seit ich zum ersten Mal "Casablanca" gesehen habe, einfach toll finde, spielt hier auch wieder mal erstklassig.
Selbst die Nebenrollen sind alle erinnerungswürdig gespielt. Claude Rains als Fiesling, kommt in vielen Szenen super zur Geltung. Seine Mutter gespielt von Leopoldine Konstantin, richtig fies. Louis Calhern als Inspektor, eine klasse Performance.
Dazu eben viele tolle Dialoge und auch einige wirklich spannende Momente. Das Highlight dürfte ganz klar die große Party darstellen, wo Bergman und Grant in den Weinkeller wollen. Mit einfachen Mitteln umgesetzt, aber trotzdem spannend ohne Ende, auch fast 80 Jahre später noch, weil es einfach real wirkt und super aufgebaut wird, z.B. mit dem Champagner. Da verzeiht man auch ein paar kleinere Längen, bei den romantischen Einlagen von Grant und Bergman, die sich nicht immer komplett authentisch anfühlen.
Insgesamt definitiv sehenswert, toller Klassiker. Leider wie beschrieben mit kleinen Minuspunkten in der deutschen Version.
Für diese Verfilmung von "The Fall Guy" hat man also Colt Seavers wiederbelebt, anstatt Lee Majors ist nun aber Ryan Gosling in der Rolle des Stuntman. Zugegeben, ich habe von der Serie (bei uns bekannt als "Ein Colt für alle Fälle") nur mal ein paar Folgen im TV gesehen, aber immerhin genug um zu sagen, dass hier eigentlich kaum Parallelen vorhanden sind. Warum man sich also dieser alten Marke bedient für so einen Film, verstehe ich nicht ganz?
Naja egal, auch als eigenständiger Film betrachtet, konnte mich der Streifen leider nicht so wirklich überzeugen. Und das obwohl das Konzept sich ja nach einer recht vielversprechenden Actionkomödie anhört: Ein Stuntman, der quasi seinen verschwundenen Schauspieler suchen muss und dabei in einige "reale" Actionszenen gerät...
Doch der Film ist leider völlig überladen, es fehlt ein roter Faden in der Handlung. Mal abgesehen davon, dass die Story ziemlich dumm und übertrieben umgesetzt ist, und der Humor bei mir sehr selten zündete, wirken die vielen Handlungsstränge schlecht ausgearbeitet und man wirft einfach alles in einen Topf. Heraus kommt ein zweistündiger Film, der einige Längen hat und hinterher fragt man sich, was hat man da nun eigentlich gesehen?
Einzig ganz cool fand ich noch diese Film im Film Thematik, also letztlich den Stuntman-Teil mit ein paar witzigen Hollywood-Anspielungen.
Dazu kommt die Inszenierung von David Leitch, die irgendwie so exzessiv ist, was mich schon zuletzt in "Bullet Train" störte. Ständig wird Pop- oder Rap-Musik eingespielt, irgendwelche ausufernden Spezialeffekte oder andere Albernheiten und Spielereien.
Mir ging "The Fall Guy" im Mittelteil sogar ziemlich auf die Nerven... Gosling und Blunt tun zwar ihr bestes, der Film machte mir aber, für das was er sein will, einfach viel zu wenig Spaß. Schade.
Horror-Oktober 2024 - #12
Ja, der Oktober ist schon vorbei, aber ich habe noch ein paar Nachzügler-Kommentare zu gesehenen Horrorfilmen, die ja raus müssen...
Zu "Return of the Living Dead" weiß ich eigentlich auch gar nicht so genau, was ich überhaupt schreiben soll. Einfach ein irres Trash-Fest, das ich in diesem Rahmen so nicht habe kommen sehen, auch wenn ich auf eine trashige 80er Jahre Horrorkomödie eingestellt war.
Aber einige Szenen hier, die Dialoge oder allgemein die Charaktere (z.B. die Frau, die sich einfach auszieht und die ganze Zeit nackt rumläuft :D), das ist schon höhere Kunst, die ich auch ein paar Tage später noch nicht verarbeitet habe.
Der Film ist halt unfassbar dämlich, aber gleichzeitig auch irgendwo unterhaltsam und stellenweise sogar ziemlich lustig. Am besten gefiel mir Don Calfa als Leichenverbrenner "Ernie Kaltenbrunner", der bringt so eine schöne Trottligkeit mit. Auch sonst können sich die Make-Up Effekte und Tricks natürlich größtenteils sehen lassen, man merkt, dass hier trotz eines sicherlich eher geringen Budgets, viel Herzblut drin steckt. Mir gefiel auch der etwas rockige und flotte Soundtrack recht gut.
Bewertung ist hier fast unmöglich für mich. Zwischen sehr niedrigen Wertungen und Lieblingsfilm ist hier in meiner Freundesliste alles dabei... Ich reibe mir die Augen.
Aber ja, das ist für mich halt ein Film für Liebhaber von Low Budget (Horror-)filmen. Wenn man Interesse am Filmemachen hat, sind das genau die interessanten Filme. Und für das was er ist, hat er schon einige echt coole Ideen, auch wenn man ihn halt nicht ernst nehmen kann. Muss ich vielleicht irgendwann nochmal sehen, bis dahin geb ich erstmal ein obligatorisches "ganz gut".
Gefühlt hat ja fast jede renommierte Darstellerin in den letzten Jahren diesen einen Film gedreht, wo sie eine Geheimagentin oder Auftragskillerin spielt und sich quasi im Actiongenre inszenieren lässt.
In "Ava" war vor einigen Jahren nun also Jessica Chastain dran, die sich hier in so einer Art weiblichen "John Wick" Klon durch eine Verschwörung prügeln und ballern darf.
Und ja, "John Wick Klon" hört sich vielleicht etwas abwertend und unfair an, aber letztlich ist es ja irgendwie genau das. Mit einer innovativen Story oder vielen eigenen Ideen punktet der Film jedenfalls nicht. Zudem sind die Parallelen definitiv vorhanden und auch total auffällig, z.B. gibt es hier halt eine Actionszene in einem Nachtclub, mit Neonlichtern und Discomucke.
Davon abgesehen versucht man hier aber nebenbei noch eine Art Familiendrama einzubauen. Denn Ava ist eine Killerin, die privat mit ihrer Schwester und Mutter zu tun hat und dazu eine ehemalige Alkoholikerin ist. Nimmt bisweilen etwas Dynamik raus und wirkt klischeehaft, ist dann aber letztlich auch genau das, was den Film dann immerhin ein wenig von der Masse abhebt.
Zumal Chastain gerade in diesen ruhigen Szenen glänzen kann und ihrer Figur mit dem Schauspiel etwas Tiefe verleiht. Und auch in den Nebenrollen tummeln sich z.B. mit John Malkovich, Colin Farrell und Geena Davis ja durchaus einige fähige Schauspieler, was den Film für mich definitiv aufwertet.
Unterm Strich ist "Ava" mit seinen kompakten 90 Minuten dann solide Action-Unterhaltung für einen Abend unter der Woche. Die Action mit Chastain finde ich zwar öfters nicht gerade glaubwürdig, aber der namhafte Cast und auch die recht hochwertige Inszenierung, die mit einer schönen, herbstlich-bunten Boston-Kulisse punkten kann, holen doch noch einiges raus. Für diese Art Film hat er mir ganz gut gefallen, als Blockbuster taugt er aber vielleicht nicht unbedingt.
Also erstmal muss ich kurz ausführen, dass ich tendenziell keine Filme mag, die so provokant auftreten und schockieren wollen. In Alex Garland's neuem Film "Civil War" geht es ja um einen Bürgerkrieg innerhalb der USA. Irgendwo Science Fiction, aber am Ende wohl auch nicht komplett weit her geholt, schließlich ist die Gesellschaft ja zuletzt schon gespalten.
Dennoch fiel es mir sehr schwer, diese Prämisse hier zu schlucken, da ich im Grunde an eine gewisse Menschlichkeit appelliere und auch daran glaube, dass viel Hass und so weiter, nur durch diverse äußere Einflüsse gesteuert wird.
Aber genug davon, im Endeffekt ist das fast egal, ob man hier im Bürgerkrieg der USA oder in irgendeinem anderen Krieg dabei ist. Wir begleiten eine Gruppe Journalisten, die das Geschehen dokumentieren wollen - das könnte überall der Fall sein. Die gemischte Truppe probiert, an vorderster Front dabei zu sein und schockierende Fotos zu schießen, natürlich auch etwas makaber, aber nicht unglaubwürdig. In vielen Szenen sehen wir dann die Kamera bzw. den Schnitt, wie er Foto-Aufnahmen aus Sicht der Figuren macht, eigentlich ganz cool umgesetzt.
Die Charaktere waren für mich dann auch DIE Stärke des Films, gerade in den ruhigeren Momenten. Wenn sich Kirsten Dunst mit der jungen Cailee Spaeny unterhält oder der etwas ältere Stephen McKinley Henderson vor schöner Kulisse aus dem Nähkästchen plaudert, ergibt das irgendwie eine tolle Dynamik und oben genannte Menschlichkeit in den Film, die mich im Zuge dieses Roadtrips überzeugen konnte. Zumal die Schauspieler hier wirklich gut abliefern.
Im nächsten Moment ist man dann wieder mittendrin in den Kämpfen, diese krassen Kontraste fängt der Film, obwohl der Konflikt eben nie wirklich klar oder wirklich greifbar wird, gekonnt ein.
Am Ende ist "Civil War" dann auch so ein Film, der von seinen Vibes, den Figuren und dem Roadtrip Charakter lebt. Die Handlung und die Umstände, erschienen für mich nämlich leider etwas konstruiert und nicht durchgehend glaubwürdig.
Ich fühlte mich irgendwie an "Monsters" von Gareth Edwards erinnert, nur sind es hier eben keine Aliens, sondern ein "echter" Krieg, der quasi als Kulisse herhält. Handwerklich ist der Film auf einem hohen Niveau. Mir gefielen auch die Kameraarbeit und die Effekte in den Actionszenen, sowie der Score von Ben Salisbury sehr gut.
Obwohl ich skeptisch war, für mich durchaus ein sehenswerter Film, wenn auch sicher nicht ganz leicht zu verarbeiten. Ich freue mich jedenfalls, dass Garland nach den enttäuschenden "Men" und "Annihilation" wieder mal einen interessanten Film abgeliefert hat.
Horror-Oktober 2024 - #11
Hier sind wir natürlich wieder bei einem gängigen Thema im Bereich Film:
Wie gut kann man sich im Kopf von dem John Carpenter-Film lösen und den 2011er "The Thing" eigenständig betrachten?
Denn obwohl der Film offiziell ein Prequel zur 80er Jahre Verfilmung ist - also die Vorgeschichte erzählt - nämlich das, was in der norwegischen Basis passierte, bevor sozusagen der andere Film anfängt, fühlt er sich halt schon relativ ähnlich - und somit teils wie ein Remake - an. Es gibt auch durchaus einige Anleihen beim alten Film und sogar beim ganz alten 50er Jahre Film, man bekommt also einen guten Mix.
Ich war unterm Strich aber positiv überrascht, mir gefiel auch diese Version der Geschichte ziemlich gut. Klar in Sachen Look und Effektarbeit, kann der Streifen dem anderen einfach nicht das Wasser reichen. Aber das war mir ja schon vorher klar. Wenn man einen neueren Film guckt, muss man eben immer damit Vorlieb nehmen, dass für vieles CGI zum Einsatz kommt. Hier bestehen, so würde ich sagen, komplette Umgebungen aus CGI und auch viele der Splatter-Effekte, die ähnlich sind zu dem, was früher eben alles handgemacht war. Ein paar Effekte hat man hier aber noch oldschool dargestellt. Insgesamt war der Look aber recht stimmig, wie gesagt wenn man sich im Kopf loslösen kann und neues akzeptiert.
Dafür bekommen wir mit der norwegischen Truppe, plus den paar Amerikanern um Mary Elizabeth Winstead und Joel Edgerton, die sie unterstützen, eine ganz nette Crew an die Hand. Ansonsten gibt's halt auch hier das altbekannte Überlebensszenario inklusive Misstrauen untereinander, weil man nicht weiß wer "infiziert" ist. Der Film hat dabei ein paar gute Ideen und spielt auch mit den Erwartungen der Zuschauer, welche den anderen Film kennen, fand ich ganz nett umgesetzt.
Unterm Strich eine ganz gute Version dieser Geschichte, mit der ich im Großen und Ganzen zufrieden war und die mich gut unterhalten konnte. Dass man auch hier die Auswahl hat, welche Umsetzung man sehen möchte - ob 50er, 80er oder 2011er Version - finde ich nicht verkehrt, alle haben ihre Stärken und bieten unterschiedliche Erlebnisse, je nach Lust und Laune.
Horror-Oktober 2024 - #10
Ach, irgendwie hatte ich mich auf "Zombieland: Double Tap" dann richtig gefreut, nachdem mir der erste Roadtrip mit Woody Harrelson, Jesse Eisenberg und co. doch ziemlich viel Spaß gemacht hatte. Natürlich liegen 10 Jahre zwischen den beiden Teilen, das merkt man aber eigentlich kaum, man ist sofort wieder dabei.
Dieser Film macht nämlich direkt da weiter, wo der alte aufgehört hat. Erneut gibt es einen Roadtrip durchs zombieverseuchte Amerika, die Handlung ist hier aber letztlich fast Nebensache.
Der Film punktet für mich hauptsächlich durch die coole Action und jede Menge Humor, wovon ein Großteil bei mir sogar zündet, was ja längst auch nicht bei jeder Komödie der Fall ist... Der zweite Film ist unterm Strich zwar noch ein wenig alberner, hat mich aber nicht weiter gestört.
Was hingegen etwas schade ist, dass die neu eingeführten Charaktere etwas blass bzw. einem egal bleiben und die alten eben weniger Screentime bekommen.
Hier merkt man auch schon wieder ganz klar, dass die jungen Schauspieler den "alten Hasen" nicht das Wasser reichen können. Für mich trägt diese Filme hauptsächlich Woody Harrelson, aber auch ein Eisenberg steht neben so Konsorten wie Avan Jogia noch super da. Einzig gefreut hat mich die Einführung von Rosario Dawson, auch sie zeigt den jungen Hüpfern wie man das meiste aus einer kleinen Rolle macht!
Unterm Strich ist "Double Tap" dann wohl schon etwas schwächer als der Vorgänger, aus angesprochenen Gründen, aber trotzdem noch ein unterhaltsamer und kurzweiliger Zombie-Klamauk, der mir recht viel Spaß machte.
Ein ganz netter Woody Allen Film, der sich von einer Art Rom-Com im Laufe der Zeit in einen Thriller verwandelt, wo mir aber die erste Hälfte besser gefallen hat. Gedreht wurde in einem herbstlichen Paris, auf französisch mit entsprechenden Schauspielern.
Wie immer bei Allen, bekommt man einen handwerklich sehr ansprechend inszenierten Film mit einer tollen Kameraarbeit, interessanten (und teilweise auch recht schwarzhumorigen) Dialogen, sowie guten schauspielerischen Leistungen, nur das starke orange-braune Colorgrading war mir etwas zu viel. Eines der Highlight von "Coup De Chance" ist zudem der jazzige Soundtrack, vor allem der Track "Cantaloupe Island" wird mehrfach angespielt und gibt dem Film in einigen Szenen irgendwie tolle Vibes.
Vielleicht kein ganz großer Wurf, aber definitiv unterhaltsame und kurzweilige 90 Minuten, wie ich es zuletzt von Woody gewohnt bin.
Horror-Oktober 2024 - #9
An diesen älteren Stephen King Verfilmungen finde ich doch immer wieder Gefallen, "Silver Bullet" ist sogar eine sehr charmante Werwolf-Story.
Die 80er Jahre Grusel-Atmosphäre ist hervorragend, als Kulisse dient die fiktive Kleinstadt Tarker Mills, wo eben ein Werwolf sein Unwesen treibt. Wir folgen einem Jungen im Rollstuhl (Corey Haim), der zusammen mit seiner Schwester und seinem Onkel (Gary Busey in einer sympathischen Rolle) das Mysterium aufklären will.
Klar, ist schon alles ein bisschen trashig, angefangen von den stereotypischen Charakteren (hier ist z.B. gefühlt jeder zweite ein Alkoholiker), die teilweise eben auch durch Overacting verkörpert werden, oder auch von den Effekten, die auch etwas in die Jahre gekommen sind.
Aber man, der Film ist dermaßen charmant, sympathisch und atmosphärisch, ich hatte echt eine richtig gute Zeit in Tarker Mills.
Unterstützt wird das Ganze eben durch einen tollen Cast, dem, neben Haim und Busey, z.B. noch coole Darsteller wie Everett McGill oder Terry "Lost" O'Quinn angehören.
Auch einige tolle Story-Ideen, wie die Passage wo die Schwester nach der Person mit dem verletzten Auge sucht, die Kameraführung auf die Gesichter immer, wunderbare Spielereien, die sogar noch Spannung erzeugen in einem sonst lockeren Film. Die Werwolf-Effekte sind ebenso nett umgesetzt, mir gefiel auch das Creature-Design sehr gut.
Unterm Strich ein super Werwolf-Streifen, den ich jedem nur empfehlen kann, vor allem wenn man, so wie ich, auf solch klassische und lockere 80er Jahre Kleinstadt-Atmosphäre steht.
Das sind die perfekten Filme um sich (zusammen mit den Filmcharakteren) ein alkoholisches Getränk zu gönnen, dazu in den Sessel zu setzen und eine altmodische Monsterstory zu genießen. :)
Boah, der Streifen war schon echt ziemlich übel, von JCVD sicherlich mit das schlechteste, was ich bisher gesehen habe...
So gesehen ist das hier ein Modern Western, zudem eine Abwandlung der Story von "Yojimbo" bzw. "Für Eine Handvoll Dollar". Ein Mann kommt in eine Kleinstadt in der Wüste und gerät so ein wenig zwischen die Fronten zweier rivalisierender Banden. Da räumt er dann eben mal so richtig auf, nebenbei lernt er halt die anderen Bewohner der Stadt kennen.
So weit so gut, aber das ist hier so ziemlich die schlechteste Version dieser Prämisse. Liegt natürlich nicht an der Handlung selbst, sondern wie es umgesetzt ist. Schon der Beginn ist etwas fragwürdig, weil man schon so eine komische übernatürliche und spirituelle Ebene einbaut, mit Visionen, die van Damme hat. Das ist eigentlich nur verwirrend und bietet keinen Mehrwert.
Dazu eben die ganzen Charaktere, die sind dermaßen überzeichnet und wie Karikaturen, es kommt einem so vor als hätten die Stadtbewohner alle einen IQ unter Raumtemperatur. Die Dialoge sind echt haarsträubend, sowas habe ich fast noch nie erlebt. Der Film nimmt sich zwar selbst nicht wirklich ernst, aber ich konnte hier eben auch nicht lachen, weil alles so uncharmant und blöd rüberkommt.
Die schauspielerischen Leistungen sind leider ebenfalls peinlich, van Damme eingeschlossen. Ich hatte hier wirklich Mitleid mit den Schauspielern, die so ein Kasperletheater aufführen müssen.
Dabei ist der Cast gar nicht so schlecht - Pat Morita, Danny Trejo, Vincent Schiavelli, Jaime Pressly... Silas Weir Mitchell aus "Prison Break" auch dabei. Also schon einige Charakterköpfe, die Potential hätten, wenn sie nicht so dämliche Figuren hätten.
"Inferno" war damals übrigens einer der ersten Direct to Video Filme des Belgiers, der hier 1999 seine besten Zeiten schon hinter sich hatte.
Inszeniert hat hier sogar John G. Avildsen, der "Rocky", "Karate Kid" und einige andere bekannte Filme machte, also eigentlich jemand, der sein Handwerk verstehen sollte. Es war allerdings auch sein letzter Film.
Er war hier sehr unzufrieden mit dem Endprodukt habe ich gelesen, wollte seinen Namen nicht auf dem DVD-Cover haben und nutzte ein Synonym. JCVD hat den Film wohl selbst komplett umgeschnitten, sonst hätten wir vielleicht einen besseren oder immerhin anderen Film gehabt.
So bleibt ein Film, der mir maximal in den paar Actionszenen ganz gut Spaß machte, die sind halt ganz ok inszeniert, aber es sind jetzt auch nicht viele. Dazwischen wirklich ein Trash-Fest, das mit skurrilen Dialogen und Situationen übersät ist, wo man eigentlich nur die Hände überm Kopf zusammenschlagen kann, in jeder Szene mehrfach. Alleine van Damme's Dreier mit den zwei Blondinen, wo die Kirchen-Omi durchs Fenster schaut... Na gut, lassen wir das - anschauen auf eigene Gefahr. ;)
Horror-Oktober 2024 - #8
Ein Episodenfilm mit 3 kurzen (ca. halbstündigen) Geschichten aus der Feder von Stephen King, solide inszeniert von "Cujo"-Regisseur Lewis Teague, der hier gleich am Anfang auch noch besagten Hund einbaut und auch ein "Christine"-Easter Egg.
Zusammengehalten wird das Ganze dann, wie der Titel "Cat's Eye" natürlich suggeriert, durch eine Katze, welche eben durch die Gegend streunert und diese drei Erlebnisse dann sozusagen aufschnappt bzw. auch mit eingreift.
Die erste Geschichte, rund um einen Raucher, gespielt von James Woods, der aufhören will und somit eine Therapie beginnt, die bald schon unheimliche Züge annimmt, gefiel mir dabei mit Abstand am besten.
Die anderen beiden Stories waren auch ganz ok, aber eben nicht ganz so interessant für mich, das wird dann teilweise auch ziemlich schnell abgehandelt. In der letzten Geschichte spielt die junge Drew Barrymore mit.
Auch die anderen Schauspieler machen einen soliden Job und die Charaktere sind 80er Jahre typisch recht sympathisch gezeichnet. Mir gefällt in diesen 80er Jahre Horrorfilmen ja eh oft die Atmosphäre, auch hier eher gemütlich mit einem netten Soundtrack. So wirklich gruselig ist es natürlich nicht, auch die Effekte wirken etwas angestaubt, aber es hat schon Charme und ein paar nette Einfälle. Da ich zudem nunmal Katzen mag, mochte ich die ganzen Szenen mit der Katze sehr gern.
Punktemäßig würde ich hier einzeln sowas wie 7 Punkte für Woods und sonst zwei Mal 5 Punkte vergeben, macht dann unterm Strich eine solide 6 für diese drei Abenteuer der niedlichen Katze.
Horror-Oktober 2024 - #7
Ohne eine ausdrückliche Empfehlung meines Horror-Buddies @Superman, der hier für seine Verhältnisse fast schon meisterhafte 7 Punkte zückte, hätte ich mir "P2 - Schreie im Parkhaus" wahrscheinlich nie angeschaut. Der (deutsche) Titel hört sich ja irgendwie schon eher nach Trash an und auch sonst nicht gerade ein Film auf meinem Radar bzw., so dachte ich, auch meiner Kragenweite.
Fast zu meiner Überraschung, sah ich dann aber einen hochwertig produzierten Horrorfilm, der auch schön, so wie ich es mag, in die Psycho-Schiene reingeht, noch dazu mit einem netten Weihnachtssetting. Hatte eigentlich eher mit einem Slasher gerechnet, aber "P2" beschränkt sich im Grunde auf zwei Figuren - eine hübsche Angestellte eines Bürokomplexes (Rachel Nichols), und den mysteriösen Psycho-Parkwächter (Wes Bentley), der Dienst hat und sie gern zum Weihnachtsessen einladen möchte, und das natürlich mit allen verfügbaren Mitteln...
Daraus entsteht eine recht spannende Dynamik, die für diese 90 Minuten gut unterhält. Das Parkhaus bzw. die Tiefgarage mit seinen mehreren Ebenen, wird als Kulisse auch recht gut inszeniert. Dann eben gespickt mit einigen heftigeren Gewaltspitzen, ein paar netten Scares (der mit der Taschenlampe war schon geil) und etwas schwarzem Humor bzw. sogar Musik von Elvis. Ist natürlich teilweise alles ein wenig übertrieben, aber ich hatte meinen Spaß am verrückten Overacting des Parkwächters in diesen Szenen.
Der einzige größere Kritikpunkt wäre für mich, dass nach einem starken Anfang, hinten heraus dann ja doch ziemlich oft das Gleiche passiert mit langen Verfolgungsszenen und sich das Ganze auch von der Logik her irgendwann etwas überstrapaziert anfühlt. Das ein oder andere Horror-Klischee bleibt natürlich auch nicht aus, zum großen Teil wird es gegen Ende einfach recht vorhersehbar.
Unterm Strich dennoch ein netter und kurzweiliger Horrorfilm, der gerade durch sein weihnachtliches Setting und dem erinnerungswürdigen und, auf seine Art, halt auch etwas witzigen Bösewicht durchaus Potential für eine Zweitsichtung bei mir hätte... Insofern thx an die Empfehlung lieber @Superman, es hat sich gelohnt. ;)
Horror-Oktober 2024 - #6
"Zombieland" hat mittlerweile ja auch schon 15 Jahre auf dem Buckel und mauserte sich über die Jahre vom Überraschungserfolg, zu einem kleinen Publikumsliebling der späten 2000er.
Die kurzweilige Zombie-Sause, die relativ früh klar macht, dass man hier besser nicht zu viel ernst nehmen sollte, lässt sich jedenfalls nach wie vor gut anschauen, selbst wenn ich Zombies in den Folgejahren durch "Walking Dead" und co. etwas über hatte. Zum großen Teil liegt das für mich tatsächlich am Cast, denn irgendwie sind hier alle Rollen mehr oder weniger perfekt gecastet und gerade Woody Harrelson mag ich hier total gern. Auch der kleine Gastauftritt von "Ghostbuster" Bill Murray zwischendrin, lädt natürlich zum Schmunzeln ein. Aber auch die restlichen Figuren wachsen einem während dieses kleinen Roadtrips, der vom Pacing her wirklich gelungen ist, ans Herz.
Neben einigen gelungenen Lachern, bietet "Zombieland" zahlreiche Anspielungen an bekannte Hollywood-Filme und auch einige ziemlich blutige Szenen, die ich fast schon unerwartet fand, bei einer sonst so lockeren Tonalität. Die Mischung aus Action, Comedy und etwas Horror passt am Ende aber einfach, ich hatte jedenfalls meinen Spaß...
KLOPPEREIEN MIT ROB UND RYAN - mit Helicopter Kick und dicker Wumme durch die 80er und 90er ... #3 INVASION U.S.A.
Nach dem "Showdown in Little Tokyo" müssen wir nun an die Front, es gilt die USA gegen Terroristen zu verteidigen...
Leider war, nach zwei richtig guten Actionern zum Auftakt unserer Reihe, "Invasion U.S.A." mit Chuck Norris für mich diesmal aber eher ein mittelmäßiges Erlebnis.
Klar, der gute alte Chuck bringt hier wie immer seine typische Coolness mit, und seine Präsenz macht schon Spaß – an ihm liegt es also definitiv nicht. Wenn er zudem, wie auf dem Filmposter hier bei moviepilot zu sehen, mit seinen doppelhändigen Uzi's, die an so Gürteln hängen, zur Tat schreitet, hat das auf seine Art sogar richtig Stil...
Aber der Rest des Films konnte mich leider nicht wirklich überzeugen.
Die Handlung ist echt sehr trashig und manchmal so überzogen, dass es schwerfällt, das Ganze ernst zu nehmen. Ich meine z.B. die Szene, wo die paar Schurken da mit so Armeeboten aus dem 2. Weltkrieg an einem kleinen See andocken und dann mit den Trucks losfahren, einfach so plakativ dargestellt, wirkt wie gewollt und nicht richtig gekonnt. Und der Film selbst nimmt sich da halt leider schon relativ ernst, bis auf die obligatorischen One-Liner ist in Sachen Humor nicht so viel zu holen. Der Unterhaltungswert hielt sich für mich zumindest arg in Grenzen.
Was mir auch nicht so gefallen hat, war der extreme Fokus auf Brutalität. Es scheint fast so, als würde der Film nur auf Schockmomente setzen, wenn die Terroristen sich eine Kirche vornehmen, die schöne Vorstadtsiedlung oder einen Schulbus, auch das ist einfach so klischeehaft dargestellt alles.
Dazu kommen noch seltsame Schnittfolgen und merkwürdige Handlungssprünge, die mich oft verwirrt haben, gerade zu Beginn, wo man gar nicht wusste, weshalb sie jetzt Chuck überhaupt ins Boot holen.
Und auch wenn ein paar Actionszenen ganz gut gelungen sind (allen voran die in der Mitte, im Einkaufszentrum), wirkt der Film insgesamt doch eher billig und leider auch wenig atmosphärisch. Was schon komisch ist, weil mit 12 Mio US$ Budget war der Film gar nicht so günstig, vor allem für Cannon Films Verhältnisse.
Alles in allem ist es natürlich kein kompletter Reinfall, die Action ist ja schon über weite Strecken ganz nett und klar, der Film unterhält auch gewissermaßen. Aber für mich war "Invasion U.S.A." am Ende leider ein wenig enttäuschend, hatte mir etwas mehr Spaßfaktor (oder Charme?) erhofft und weniger so tristes und graues B-Movie Feeling. Von den bisher gesehenen jedenfalls der schwächste Chuck-Film für mich.
Horror-Oktober 2024 - #5
Ja gut, "Wait Until Dark" als Horrorfilm zu bezeichnen ist wahrscheinlich etwas weit her geholt, würde ihn wohl eher als (Psycho-)Thriller einordnen, aber letztlich kann man diesen Streifen von Terence Young vielleicht schon so ein wenig als frühen Vertreter des Home Invasion Subgenres sehen. Und da ich ihn nun eben im Oktober gesehen habe, haue ich ihn einfach mal in die Reihe herein...
Auf jeden Fall ein richtig starker Film, der mich phasenweise regelrecht aus den Socken gehauen hat, weil er für einen Film aus den 60ern fast schon unerwartet spannend und auch einfach richtig gut war! Der Beginn ist schon so herrlich mysteriös, die ersten Töne des Soundtracks von Henry Mancini begleiten das Geschehen perfekt.
Dann ein kleiner Zeitsprung und wir sind in einem Apartment im Erdgeschoss, wo auch (fast) der komplette, restliche Film kammerspielartig stattfinden soll.
Eine Gruppe von Ganoven, angeführt vom richtig stark aufspielenden und extrem charismatischen Alan Arkin, möchte eine mit Heroin gefüllte Puppe in ihre Hände bekommen, die eben mehr oder weniger zufällig in dieser Wohnung landete. Im Weg steht ihnen die dort ansässige und zudem blinde Frau Susy Hendrix (Audrey Hepburn), die sie dann eben im Laufe probieren auszuspielen bzw. ihr Vertrauen zu gewinnen...
Ein Film, der also mit limitierter Kulisse und einem kleinen schauspielerischen Ensemble um die Ecke kommt und der somit seine Spannung vor allem aus den Interaktionen und Dialogen der Charaktere zieht. Dass die Hauptprotagonistin blind (aber alles andere als blöd) ist, verstärkt zudem den Nervenkitzel, da die skrupellose Bande sie ein ums andere mal unterschätzt und es hier von Drehbuchseite wirklich einige geniale Einfälle gibt und dabei sogar etliche unvorhersehbare oder einfach schlaue Momente und Wendungen herbeigerufen werden.
Ein großer Pluspunkt natürlich auch die Schauspieler. Audrey Hepburn spielt diese verletzliche, aber dennoch gerissene Frau richtig gut, hier wurde ich mal mit ihr warm. Dazu eben die andere Seite, mit Alan Arkin und Richard Crenna, die ich hier beide klasse fand. Auch Jack Weston und die junge Julie Herrod gefielen mir gut. Der Film macht aber eben einfach auch viel aus seinen Charakteren, zeichnet sie geschickt durch die tollen Dialoge. Deutsche Synchro übrigens auch weltklasse, allein die Stimme hier von Christian Rode, aber in einer kleinen Nebenrolle als Mann von der Susy (Efrem Zimbalist Jr.) sogar Harald Juhnke zu hören.
Unterm Strich ein super Kammerspiel, eines der besten, das ich je sah. Für sein Alter ist "Wait Until Dark" wie gesagt übermäßig spannend und absolut kurzweilig. Die Handlung ist im Endeffekt natürlich ziemlich konstruiert, was man an der ein oder anderen Stelle auch merkt, zumal der Film auf einem Bühnenstück basiert, aber gut, letztlich ist das im Thriller-Genre eben nicht ungewöhnlich... Das wiegt der Film eben durch seine gute Inszenierung wieder auf. Wer auf interessante Charaktere und Dialoge steht, sollte hier unbedingt zuschlagen!
Horror-Oktober 2024 - #4
Ein kleiner Hai-Film zwischendurch geht bei mir ja immer, leider sind die meisten natürlich alles andere als gut und somit erwartet man eigentlich schon nicht viel.
Dass "No Way Up" mal etwas anderes probiert und gleich ein ganzes Flugzeug ins Wasser stürzen lässt, das dann natürlich (durch eine Luftblase im Heck, wo ich überlegt habe, ob das physikalisch überhaupt möglich wäre?) unter Wasser kammerspielartig als Setting dient, fand ich eigentlich ganz interessant.
Haie spielen somit auch tatsächlich nur eine Nebenrolle, in erster Linie ein Survival-Film, wo sie eben überhaupt aus der Situation rauskommen müssen.
Aber leider tappt der Film halt auch wieder in jedes erdenkliche Klischee eines solchen Films und ist natürlich über weite Strecken komplett vorhersehbar. Die Figuren sind auch eher langweilige Stereotypen, zumal genau noch die für mich anfangs uninteressantesten am längsten überleben.
Bis auf die letzten 10 Minuten ist der Film eben auch nicht wirklich spannend oder ansatzweise gruselig. Immerhin nimmt er sich nicht komplett ernst, aber immer noch viel zu ernst für das Gezeigte, hier hätte man gern noch etwas an der Trash-Schraube drehen können.
Ich habe tatsächlich schon schlechtere und noch langweiligere Hai-Filme gesehen, aber auch dieser hier hat mir, trotz ein paar interessanten Ansätzen und Bemühungen, im Endeffekt leider nicht viel gegeben.
Für solche Filme liebe ich die 80er und 90er einfach, lockere Unterhaltung im Rahmen einer Action-Komödie, trotzdem einigermaßen spannend und nie zu albern.
"Midnight Run" erinnerte mich dabei irgendwie auch etwas an "Ein Ticket für Zwei", da auch hier eben eine Reise durch die Staaten mit verschiedenen Transportmitteln im Fokus steht, nur eben etwas ernster und mit einigen Actionszenen verfeinert.
Denn Robert de Niro darf hier Charles Grodin einmal von New York nach L.A. bringen und hat dafür 5 Tage Zeit. Nebenbei werden sie vom FBI und der Mafia gejagt, was dem ganzen eine richtig coole Dynamik gibt.
Dabei bleiben auch die ruhigeren und menschlichen Momente sprichwörtlich nicht auf der Strecke, man lernt unterwegs die beiden Charaktere, die sich natürlich auch immer mehr miteinander arrangieren, immer besser kennen. Besonders gefiel mir auch die Szene in Chicago, als de Niros Charakter Jack Walsh bzw. Mosley (:D) seine Familie besucht.
Dazu ein super Soundtrack von Danny Elfman, der auch richtig lässig ist und perfekt diesen Roadtrip begleitet.
In den Nebenrollen auch noch eine Menge bekannter Gesichter, Yaphet Kotto, Dennis Farina, Joe Pantoliano, irgendwie fast so die typischen Schauspieler, die man in so einem Film erwarten würde. Farina gefühlt fast immer dabei bei solchen Gangster-Filmen, leider nur wenig Screentime.
Deutsche Synchro auch klasse, schon die Stimmen von Brückner und Danneberg reichen eigentlich aus, aber gibt natürlich noch einige mehr. Sehr coole und lustige Dialoge auch teilweise.
Gefiel mir unterm Strich wirklich extrem gut, aber klar, solche Filme wie "Midnight Run" gehen halt immer bei mir, wird bestimmt auch nicht die letzte Sichtung gewesen sein. ;)
"The Night of the Hunter", ein Klassiker wo ich doch überrascht bin, dass er diesen Status innehat und anscheinend ja auch sehr viele Zuschauer begeistern kann. Ich fand den Film nämlich sehr schwer zugänglich und war leider nicht so angetan, wie ich es mir vorher erhofft habe, als ich Plot, Genre und Schauspieler sah...
Aus technischer und künstlerischer Sicht mag der Film, gerade für damalige Standards, schon sehr beachtlich und auch ungewöhnlich gewesen sein. Die schwarz-weiß Bilder sind über weite Strecken toll, vor allem das stetige Spiel mit Licht und Schatten. Die Atmosphäre ist auch irgendwo etwas ganz besonderes, für mich fast schon märchenhaft, womit ich halt auch nicht unbedingt gerechnet habe. Robert Mitchum's Charakter Harry Powell könnte fast genauso gut übernatürlicher Natur sein, lässt sicherlich auch Spielraum für Interpretationen zu.
Womit ich hingegen nicht so warm wurde war die Handlung.
Einerseits haben wir hier mal wieder Kinder im Mittelpunkt, womit ich mich alleine immer schon schwer tue, gerade in älteren Filmen, da ich sie oft etwas nervig finde und sie eben auch nicht durch souveränes Auftreten bzw. Schauspiel glänzen können. Zum anderen haben wir eben diesen Priester, der das Leben der Familie komplett auf den Kopf stellt, was mir aber von der Entwicklung auch alles viel zu schnell ging anfangs.
Die Charakterwandlung der Mutter (Shelley Winters), die hier, auch auf Mitdrängen der anderen Dorfbewohner, Mitchum in ihr Leben lässt, war mir leider viel zu übertrieben. Auch Mitchum's Darstellung war mir teilweise sehr übertrieben psychopathisch, auch wenn der Charakter an sich schon Eindruck schindet.
Sowieso ist die Story aus heutiger Sicht natürlich lange Zeit ziemlich vorhersehbar, was ich aber nicht schlimm finden würde, solange sie eben nachvollziehbar wäre. Im letzten Drittel oder so, als die Kinder bei Rachel Cooper (Lillian Gish) unterkommen, kam nochmal eine andere Dynamik rein, die mir wiederum gut gefiel.
Insgesamt leider nicht so mein Film, obwohl ich sehr gespannt darauf war. Die simple Prämisse, aus der man grundsätzlich eine gute Spannung herausholt, und der Anfang waren noch sehr vielversprechend, aber im Verlauf wurde ich mit der Inszenierung leider nie wirklich warm, trotz der eben recht einzigartig anmutenden Atmosphäre und diesem legendären Filmcharakter des Harry Powell.
Dass "Jackie Chans Erstschlag" eigentlich der 4. Teil der "Police Story"-Reihe ist, habe ich leider erst hinterher gelesen, sonst hätte ich diese Teile wohl lieber von vorn geschaut. Anscheinend wurde dieser Streifen aber hier für den europäischen (und amerikanischen) Markt wohl anders vermarktet und es ist zudem auch eine komplett andere Schnittfassung, die ca. 20 Minuten kürzer ist als die asiatische Originalfassung. Jedenfalls funktioniert der Film und die Handlung auch gut für sich, ich hatte keine Probleme dem Ganzen zu folgen.
Ansonsten ist es ein komplett auf Jackie zugeschnittener Film aus den 90ern, der einfach richtig Laune macht. Die Story ist eher so agentenmäßig aufgezogen und erinnert etwas an James Bond Filme, nur eben sehr simpel und mit dem typischen Jackie Humor, der den Film sehr locker und leichtherzig gestaltet.
Die Actionszenen sind natürlich hervorragend, wieder gibt's richtig krasse Stunts und super choreographierte Fights. Der Film wurde, wie auch der zuvor erschienene "Rumble in the Bronx", ebenfalls von Stanley Tong inszeniert und bietet auch etliche Parallelen, zumindest von der Tonalität, inklusive Outtakes der Stunts am Ende.
Also für so eine lockere Actionkomödie kann ich "Jackie Chans Erstschlag" nur empfehlen, die (in der kürzeren Version sehr actionreichen) 80 Minuten vergehen rasant wie im Flug. Sympathische Charaktere, charmanter Humor, schöne Kulissen und eben richtig tolle Action, wo Jackie Chan dem Publikum wieder das Maximum bieten möchte - meiner Ansicht nach ein Must-See für jeden 90er Jahre Actionfan.
Horror-Oktober 2024 - #3
Nach dem tollen 50er Jahre Original ist vor dem 80er Jahre Remake, das von keinem geringeren als John Carpenter inszeniert wurde. Seiner Zeit im Kino sogar ein ziemlicher Flop, avancierte der Streifen über die Jahre zum Kultfilm.
Als ich den Film vor etlichen Jahren zum ersten Mal sah, war ich absolut begeistert von der eisigen Atmosphäre und einigen wirklich mega spannenden Horrormomenten wie z.B. dem genialen Blut-Test.
Mittlerweile habe ich ja die meisten Carpenter-Filme gesehen und während viele seiner Filme ja eher so einen B-Movie Charme versprühen, fühlt sich "The Thing" hingegen extrem hochwertig an. Mit einem Budget von 15 Mio. US$ hatte man hier schon ordentlich Geld zur Verfügung, damals der mit Abstand teuerste Monsterfilm von Universal Studios. Schon die Eröffnung mit dem Helikopter, der den Hund verfolgt und dazu der geniale Score - der Film nimmt einen sofort ein, viel besser kann ein Horrorfilm gar nicht anfangen.
Sehr viel Spaß macht natürlich auch die Truppe um Kurt "MacReady" Russell, die an diesem Stützpunkt erst nur Billiard und Karten spielen, sowie Whisky trinken (oder in den Computer schütten :D), bevor das Grauen sie heimsucht und sie einander überhaupt nicht mehr trauen können. Selbst wenn ich finde, dass viele der Figuren leider etwas blass bleiben und ich gerne sogar noch mehr über die Arbeit und Persönlichkeit der Crew erfahren hätte - das ist etwas, das mir gerade im 50s Film besser gefiel. Russell trägt den Film aber dennoch mühelos, er ist sowas wie die Coolness in Person hier, noch dazu natürlich mit der tollen Synchronstimme von Manfred Lehmann.
Außerdem finde ich nun, wo ich das Original gesehen habe, es schon mega cool, wie Carpenter hier das Monster designt und eben auch gegenüber des alten Films verändert hat. Ein solches Monster, das so gesehen fast nicht identifiziert werden kann, hat man damals wahrscheinlich noch nie gesehen und ist auch heute noch eine Ausnahmeerscheinung. Besonders gefallen mir auch die pseudowissenschaftlichen Szenen mit Dr. Blair (Wilford Brimley), die diese Prozesse erläutern.
Die handgemachten Bodyhorror-Effekte sind gerade aus handwerklicher Sicht natürlich auch heute noch genial und mehr als beeindruckend, sicherlich einige der besten, die man je zu Gesicht bekommen hat und wird!
Wobei genau das für mich leider auch der Punkt ist, mit dem ich jetzt beim Rewatch nicht zu 100% warm wurde. Die Splattersause ist mir hier in ein paar Szenen, vor allem z.B. die mit den Hunden, fast schon ein wenig too much, weil sich der Film eben im Verlauf auch sehr darauf fokussiert. Das ist sicherlich Geschmackssache, denn unterhaltsam sind diese Momente schon irgendwo, aber einiges ist mir einen Tick drüber, sodass ich bei der ein oder anderen ekligen Szene etwas raus gerissen wurde und mir eher Gedanken darüber gemacht habe, wie man das wohl dargestellt hat.
Nichtsdestotrotz einer DER Horrorfilme der 80er und überhaupt, eines der besten Remakes aller Zeiten und ein Film, den man nicht wieder vergisst, wenn man ihn einmal gesehen hat, da sich gewisse Szenen einfach einbrennen.
Vor allem wegen der tollen Atmosphäre, dem herausragenden Morricone Soundtrack, und einem super aufgelegten Kurt Russell auch durchaus einer meiner Favoriten im Genre.
Die Filme, die ich bisher von Woody Allen gesehen habe, gefielen mir eigentlich alle ziemlich gut. Sie haben oft eine tolle Atmosphäre, lustige Charaktere und natürlich auch eine nette Portion Slapstick Humor dabei. "Bananas" war für mich dann gleich doppelt interessant, denn hier spielt Sylvester Stallone in einer Mini-Statisten-Rolle als U-Bahn Gangster mit, insofern "wichtig" für mich diesen Film in seiner Filmographie abzudecken...
Und ja, auch dieser Allen-Film machte irgendwie wieder Spaß. Ich kann bei Woody auch gar nicht so den Finger drauf legen, was seine Filme vor allem rückblickend so angenehm macht. Denn während der Streifen über den Bildschirm flimmerte, fand ich einige Passagen auch recht albern und ein wenig langatmig, trotz der auch hier wieder sehr kurzen Laufzeit von um die 80 Minuten, für mich übrigens auch immer ein Pluspunkt für solche Komödien.
Im Nachhinein blieben mir nun aber vor allem wieder die lustigen Momente und Dialoge, der typische Woody Humor und auch die kreativen Regie-Spielereien im Kopf, die so einen Film dann eben besonders machen. Dazu eben immer so eine lockere Atmo, gerade seine frühen Filme wirken immer wie hobbymäßig einfach irgendwo abgedreht.
Gefiel mir ziemlich gut, wenn auch der Humor nicht immer zündete und mir andere seiner Werke, nämlich die etwas ernsteren und menschlicheren Filme, noch lieber waren. Aber auch "Bananas" ist definitiv nicht uninteressant.
"Ticket to Paradise" ist sehr seichte RomCom-Kost vor malerischer Bali Kulisse (aber gedreht in Australien), die mit George Clooney und Julia Roberts in den Hauptrollen mit ordentlich (oldschool) Star-Power daherkommt... Die aber beide hier auch nicht unbedingt gut spielen, so ehrlich muss man auch sein, ihre gefällige Chemie aus z.B. den Oceans-Filmen lassen sie jedenfalls vermissen.
Die erste Hälfte hat mir nicht wirklich gefallen, da einfach alles sehr oberflächlich und gekünstelt wirkt, hinten heraus steigert sich der Film aber immerhin und bietet dann ein paar charmante Szenen. In der richtigen Stimmung schaue ich solche Filme mal ganz gern und ertrage auch den Kitsch, insofern fand ich "Ticket to Paradise" unterm Strich noch ganz in Ordnung. Es gibt aber sehr viele bessere Genrevertreter und ich würde den Film nicht unbedingt weiterempfehlen.
Horror-Oktober 2024 - #2
Bisher kannte ich nur die John Carpenter Version aus den 80ern, aber den originalen "The Thing From Another World" wollte ich auch schon lange mal sehen. Letztlich war ich dann sehr positiv überrascht und ziemlich angetan, das ist wirklich ein toller 50er Jahre Sci-Fi- / Monsterfilm, der sich sogar ziemlich unterscheidet vom Remake.
Der Aufbau ist natürlich ähnlich, denn auch hier geht es um eine Crew eines Außenpostens in der Antarktis, die auf ein außerirdisches Wesen trifft. Doch gerade der Ansatz des Monsters ist eben ganz anders, hat mir aber ebenso gut gefallen. Die Atmosphäre ist einfach hervorragend, ab der ersten Minute ist man auch hier in der eisigen Kälte gefangen.
Figuren mochte ich sogar etwas mehr als im Remake, man macht hier einfach mehr damit. Klar, das Remake lebt von Kurt Russell und den anderen kernigen Typen, die dort ums Überleben kämpfen, aber hier hat man halt den Soldaten, den Wissenschaftler, diese Sekretärin, den Pressetypen oder den Funker...
Alle erfüllen ihren Zweck und fügen sich gut ins Konstrukt ein, einfach eine nette Truppe, denen man gern zuschaut und die einen an die Hand nimmt. Zudem wird eine kleine Romanze angedeutet, sehr charmant umgesetzt die Szenen zwischen dem Captain und Nikki. Tolle schauspielerische Leistungen von Kenneth Tobey und Margaret Sheridan, die leider nicht viele andere Rollen hatte.
Das Monster und die Horrorelemente wirken aus heutiger Sicht natürlich etwas angestaubt bzw. nicht mehr gruselig, aber das gleicht der Film eben mit seinem Charme wieder aus. Dazu ein paar beeindruckende Effekte und Stunts, vor allem für die damalige Zeit. Also ich wurde zumindest sehr gut unterhalten und freue mich, dass man auch hier beide Versionen dieser Geschichte super schauen kann, je nach dem worauf man Lust hat.
Kleiner Funfact: "The Thing From Another World" ist der einzige Film von Christian Nyby, der sonst nur bei Serienepisoden Regie führte. Da er aber auch oft Cutter für Howard Hawks war, der auch diesen Film produziert hat, wird hier gemunkelt, dass Howard Hawks eigentlich unter der Hand einen großen Teil inszeniert hat. Bis heute ein kleines, recht witziges Mysterium...
So ganz einfach war der "Maverick" für mich nicht, der Humor war hier leider nicht das Gelbe vom Ei. Während ich mich bei den "Lethal Weapon"-Filmen, ja ebenfalls von Richard Donner und mit Mel Gibson, zuletzt noch teilweise kaputtlachen konnte, wollte hier nicht ansatzweise eine ähnliche Stimmung aufkommen.
Wäre da nicht das fulminante Pokerturnier auf dem Schiff im letzten Drittel, das wirklich richtig Laune macht und z.B. auch mit den Bildmontagen und der Musik super inszeniert ist, hätte sich bei mir eher Enttäuschung breitgemacht. So hat man am Ende zumindest noch ein richtiges Highlight, wo natürlich auch noch etliche bekannte Gesichter auftreten. Der Weg dahin ist aber schon etwas ermüdend.
Theoretisch kann ich dem Film nicht mal so viel vorwerfen. Gibson, Garner und Jodie Foster machen in diesem Rahmen alle eine gute Figur. Graham Greene, James Coburn, Dan Hedaya... Alfred Molina für mich hier eine positive Überraschung als Fiesling. Der Cast ist schon echt klasse. Western-Atmosphäre ist auch ziemlich gut, schöne Kulissen, Sets und Kostüme. Sogar eine Lethal Weapon Anspielung hat man eingebaut, die fand ich natürlich auch richtig toll.
Aber durch diese sehr seichte und humorvolle Tonalität, hatte ich eben immer das Gefühl, dass der Film so an mir vorbeizieht und ich war nie wirklich involviert. Spannung kommt so zumindest keine auf und ja, lustig ist es eben nur in den seltensten Fällen gewesen, oft eher albern. Die Szene mit der Menschenjagd mit diesem Russen zum Beispiel, oh je... So übertrieben und aufgesetzt wirkend, und die Dialoge reihen sich da auch ein.
Unterm Strich schon ganz okay. Wie gesagt einige positive Aspekte, vor allem das Casting und die letzte halbe Stunde. Humor ist wohl subjektiv, ein anderer Zuschauer hat hier vielleicht ein Dauergrinsen im Gesicht. Ich hätte mir für diese Story zumindest etwas mehr Ernsthaftigkeit gewünscht, da sie eben schon Potential hat.
Horror-Oktober 2024 - #1
Leider ein schwacher Start in die Horror-Saison, bei der ich mir dieses Jahr wieder ein paar Filme des Genres, das ich sonst gern mal vernachlässige, vorgenommen habe. "Dark Harvest" stand jetzt auch keinesfalls ganz oben auf der Liste, hatte ihn aber noch vom letzten Oktober als "kleine" Empfehlung einiger Buddies hier drauf und war mit seiner kurzen Laufzeit gestern ein guter Lückenfüller.
Also ich war hier alles andere als angetan, der Film steht stellvertretend für vieles, was ich im Horrorgenre ätzend finde. Schlechte Schauspieler, die flache Charaktere spielen, unnötige brutale Szenen, die keinen Sinn machen und eine CGI-Figur als Monster, die ich auch nicht ernst nehmen kann... 60er Jahre Atmosphäre wirkt auch extrem künstlich und aufgesetzt, keine Ahnung wieso man die dann gewählt hat.
Die Inszenierung ist in der ersten halben Stunde ja so wirr, man weiß gar nicht wie die einzelnen Szenen nun zusammengehören und sie erschaffen gar keinen Erzählfluss für die Story. Die ganze "Handlung" macht natürlich eh keinen Sinn, hier wurden einfach Versatzstücke aus 100 anderen Horrorfilmen in einen Topf geworfen und irgendwas zusammengeköchelt.
Naja, immerhin die letzte halbe Stunde war dann ganz ok, zumindest mal ein roter Faden erkennbar und ein paar Szenen, denen ich folgen konnte. Trotzdem für mich schockierend schwach der Streifen, das kann nur besser werden.