Deschain92 - Kommentare

Alle Kommentare von Deschain92

  • 6 .5
    über Mama

    Mama hat durchaus einige herausragende Stärken, die vor allem in den ersten zwei Dritteln des Films zum Tragen kommen. Wenn der Zuschauer anfangs noch komplett im Dunkeln gelassen wird, baut sich eine enorme Anspannung auf, die in den gelungenen, wenn auch eher unoriginellen, Schockmomenten kanalisiert wird und im Kino sicherlich für aussetzende Herzen sorgen konnte. Die Story beginnt und verläuft sehr vielversprechend, entwickelt sich gegen Ende allerdings sehr vorhersehbar und fast schon kitschig. Auch Jessica Chastain, die als echte Rockerin erst spät ihre mütterliche Seite zeigt, wirkt teils fehlplatziert, was nicht bedeutet, dass sie schlecht spielt - die Figur wirkt nur etwas unausgereift. Die Kinder spielen toll, was leider nicht darüber hinwegtröstet, dass das Schicksal der Figuren allzu schnell in den Hintergrund gerät und eher als Aufhänger der verhängnisvollen Verbindung zwischen ihnen und der titelgebenden "Mama" wird.
    Was Mama dagegen ist und bleibt, ist ein guter und alles andere als billiger Schocker, der aber im Gesamtbild nicht ganz zu überzeugen weiß.

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    • 8

      So muss eine gute Videospiel-Verfilmung aussehen!
      Auch wenn ich (abgesehen eines Handy-Spin-offs und der Demo des kommenden 5. Teils) keines der bisher erschienenen Ace Attorney-Spiele gespielt habe - aber durchaus weiß, worum es geht - besteht kein Zweifel daran, dass Fans diese Verfilmung lieben werden.
      Ich habe mir den Film ohne größeres Vorwissen ausgeliehen, weil mich allein das Cover mit der für Phoenix Wright typischen Windkanal-Stachel-Frisur inklusive Fingerzeig-Pose zum Schmunzeln gebracht hat. Dass der Film mich dann aber auch derart gut unterhalten würde, habe ich nicht erwartet.
      Abgedreht ist wohl das passendste Attribut für den unerwartet komplexen Plot, der zumindest für Unkundige ein hohes Maß an Aufmerksamkeit erfordert. Selten regt ein Film in so hohem Maße zum Mitraten ein und weiß gleichzeitig aufmerksame Zuschauer zu belohnen.
      Ace Attorney ist augenscheinlich sehr (sehr!) japanisch, was bei den hiesigen Sehgewohnheiten aber äußerst erfrischend und unverbraucht wirkt.
      Wenn man sich auf die Stilisierung einlässt und keine ernsten Gerichtsverhandlungen erwartet, wird man sich prächtig unterhalten fühlen.
      Kenner der Videospiele wissen ohnehin, was sie zu erwarten haben. Eine derart detailverliebte und gleichzeitig ungemein treffende Videospiel-Verfilmung findet man selten.

      Ein Laie hat gesprochen.
      Any objections?!

      • 4 .5

        Under the Dome entfernt sich sehr stark von Kings Vorlage, was in diesem Fall für mich eher negativ zu bewerten ist, verkommt die von King intendierte Gesellschaftskritik doch zu einer recht konventionellen Mystery-/SiFi-Serie, die sich teils unglaubwürdig entwickelt und abgesehen von den Hauptfiguren wenig Charaktertiefe aufweist. Die letzten 3 Folgen lassen die Serie dann aber doch über die 6.0 steigen, da endlich eine Spannung (und ein enormer Hass) aufkommt, die ich schon an Kings Roman geschätzt habe. Fraglich ist natürlich, ob eine werkgetreuere Adaption möglich oder sinnvoll gewesen wäre; so pendelt sich Under the Dome (abgesehen von den visuellen Effekten, die teilweise wirklich toll sind) aber nur knapp über dem Durchschnitt ein.

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        • Die kurze Screen-Time von Marie hat mich auch stark gestört. Ansonsten war ich sehr zufrieden mit der Episode, die sicherlich die Weichen für ein furioses Finale gestellt hat. Allein die Musikuntermalung der letzten Szene hat mir eine derartige Gänsehaut beschert, dass ich umso mehr weiß, dass ich in genau einer Woche sagen kann, dass Breaking Bad eine Serie ist, die man nur einmal im Leben ERleben wird.

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          • An einer der werkfremdesten Adaptionen (Under the Dome) arbeitet King gerade selber mit. DA wird der Ton des Buches nicht getroffen!
            Ich schätze Stephen King sehr, kann seine Haltung diesbezüglich aber absolut nicht verstehen. Ich vermisse die menschenfressenden Heckenbestien in Kubricks Verfilmung zumindest nicht.

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            • 7 .5

              The Right Bride - Meerjungfrauen ticken anders ist eine unaufgeregte kleine Komödie, die überraschend frisch daherkommt und mit einer Menge Charme zu punkten weiß. Hollywood-Klischees bleiben weitgehend aus; Lee Pace spielt herrlich eklig und Uma Thurman wirkt ungewohnt verletzlich. Der tolle Soundtrack und das konsequente Ende runden das Gesamtbild ab.
              Wer den gängigen Genrevertretern nur noch wenig abgewinnen kann, sollte einen Blick riskieren und wird, wie ich, sicher angenehm überrascht werden.

              • Wenn das Ende so gut wird, wie es hier versprochen wird, löst für mich Breaking Bad Twin Peaks endgültig als beste Serie aller Zeiten ab!

                • Das war absolut beängstigend! o.O

                  • Gefällt mir sehr sehr gut, auch wenn ich nicht allzu heiß auf den Film bin. ;)

                    • Ich freue mich drauf! Ich mochte den Roman sehr (abgesehen vom Ende) und bin gespannt, ob die Verfilmung eine ähnlich epische Tragweite vermitteln kann.

                      • 8

                        Ich wusste nicht wirklich, wie ich zu "Les Misérables" stehen sollte. Ich bin ein großer Verehrer von "Sweeney Todd", habe mit Musicals allgemein aber wenig zu tun. Die durchwachsenen Kritiken haben mich dann schon auf alles gefasst gemacht, aber nicht darauf, dass der Film mich doch derart mitreißt.
                        Anne Hathaway sticht einem mit ihrem herzzerreißenden Spiel/Gesang einem Dolch gleich mitten ins Herz und lässt keine Zweifel zu, dass diese Frau den Oscar absolut verdient hat. Auch Hugh Jackman und Eddie Redmayne überzeugen durchweg. Da Helena Bonham-Carter der eigentliche Grund war, weswegen ich mir den Film angesehen habe, verwundert es auch nicht, dass ich bei ihren Auftritten gar herzhaft lachen konnte und mich somit auch prächtig amüsieren konnte.
                        Abgesehen von den hervorragenden Leistungen der Schauspieler, haben die Stücke und die epische Optik dazu beigetragen, dass einem nicht selten der Atem wegblieb.
                        Der Plot hätte zwar noch etwas ausgereift werden können, da viele Szenen doch zumeist recht isoliert und Bruchstückhaft daherkamen. Und ja, die extremen Nahaufnahmen wirken ab und zu sehr merkwürdig, lassen sich aber ertragen und tragen sogar dazu bei, neben den Emotionen auch den oscarprämierten Schmutz im Gesicht der Figuren besser einzufangen.
                        Was bleibt, ist ein vor Pathos nur so triefendes Musical - wobei, welches Musical tut das nicht? -, das wortwörtlich atemberaubend inszeniert wurde und zumindest bei Leuten, die dem Genre etwas aufgeschlossen gegenüberstehen, durchaus zu überzeugen weiß.

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                        • Mir viel die Wahl zwischen "Toy Story", "Die Monster AG", "Die Unglaublichen" und "Findet Nemo" recht schwer; letzterer hat für mich aber haarscharf gewonnen ;)

                          • Na allzu sehr hat der Lanz aber nicht versucht, die Sendung zu strecken, so sehr wie er Raab und die meisten anderen Gäste versucht hat abzuwürgen.
                            Beim Satz "Das ist das Ende von Wetten Dass..? auf Mallorca" sind eindeutig zwei Wörter zu viel.

                            • Das wird wohl mein letztes Wetten dass...?, wenn sich nicht maßgeblich was verändert.
                              Mein endgültiges Abschalten ist ohnehin schon SPEKTAKULÄR überfällig, um Lanz' Lieblingsvokabel zu zitieren.
                              Vermutlich darf die Anderson als Wetteinsatz auf einer motorisierten Boje und in ihrem roten Baywatch-Anzug durch die Arena cruzen, während Gerard Butler mit einer Eselsmütze Cowboy und Indianer singen muss...

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                              • Ein Breaking Bad-Kinoabend wäre in der Tat ein würdiger Abschluss für eine der besten Serien der Menschheitsgeschichte. Pathos Ende.

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                                • Ohne Tim Burton muss ich das nicht wirklich haben.

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                                    Und ich muss sagen, dass mich das Projekt noch immer sehr interessiert. Toll, wenn daraus was werden würde, allein um die Relevanz des Werkes in Stephen Kings Karriere zu untermauern.

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                                    • Ich sage nur: The Walking Dead. Staffel 3.

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                                        • Die Schnitte in der ersten Staffel kann ich weitgehend verschmerzen, weshalb ich sie mir vorerst sicherlich kein drittes Mal zulegen werde (DVD --> Blu-ray -x-> Uncut).

                                          • Ist es in irgendeiner Weise verwerflich oder anmaßend, dass ich den Titel "Deep Throat" einzig aus einer "Die drei ???"-Folge kenne? :D

                                            • Na das ist doch eine gute Nachricht. Ich hatte mich schon gefragt, wo und wann ich die Serie (legal) nachholen kann. :)

                                              • Nun seid doch nicht so gemein zu der Kristin. Hättet ihr "Pushing Daisies" gesehen, würdet ihr sie genauso schätzen wie ich. :)

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                                                  "Bessere Zeiten" tut weh. Die Geschichte der kleinen Leena geht unter die Haut, gerade weil man sich zu Beginn noch die Frage stellt, ob die Verhältnisse in der Familie tatsächlich so schlimm waren, dass die Abweisung der erwachsenen Leena gegenüber ihrer todkranken Mutter gerechtfertigt wäre. Umso härter trifft einen dann die Erkenntnis, dass es noch viel schlimmer war.
                                                  Der Film möchte nicht schocken; er ist furchtbar nüchtern erzählt und schildert in ruhigen aber zutiefst bewegenden Bildern das Leid des jungen Mädchens, das sich doch einfach nur bessere Zeiten gewünscht hatte. Doch dadurch schockt "Bessere Zeiten" tatsächlich - auf eine sehr subtile, reale Art und Weise.

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                                                  • 5

                                                    "In meinem Himmel" hätte ein toller Film werden können: Exzellente Schauspieler, eine tolle Optik und eine - trotz pathetischer Dialogzeilen - bewegende Story mit Potenzial waren zweifellos vorhanden. Das große Problem ist auch gar nicht der esoterische Touch oder die leicht unglaubwürdigen letzten Minuten des Films. Vielmehr führt die hoffnungslos "verinszinierte" Story dazu, dass man sich im Anschluss ärgerlich denken muss: "Das hätte man doch viel viel besser machen können, Mr. Jackson!" Abgesehen von Susie und ihrem Vater bleiben leider sämtliche Charaktere flach, was vor allem bei dem von Stanley Tucci dargestellten Charakter, der praktisch nur durch die Off-Stimme der toten Susie charakterisiert wird, sauer aufstößt. Dramaturgisch bleibt "In meinem Himmel" weit hinter den Erwartungen zurück, da sich selbst die spannendste Szene gegen Schluss komplett in melodramatischen Zwischenmenschlichkeiten verläuft.
                                                    Berührend ist der Film allemal; es bleibt jedoch ein bitterer Nachgeschmack der Unzufriedenheit zurück, der so leicht hätte verhindert werden können - zum Beispiel mit einem besseren Drehbuch!

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