doc_flunder - Kommentare

Alle Kommentare von doc_flunder

  • wo ist "sin nombre" geblieben? der lief doch hierzulande auch 2010, oder nicht?
    "mary and max", ein weiterer geniestreich, fehlt leider ebenfalls, aber das haben die vorredner ja schon festgestellt.

    ansonsten spricht es bände, dass es eine gurke wie "scott pilgrim" auf den 2. platz geschafft hat.

    • 7

      etwas repetitiv und nicht immer originell, aber schön inszeniert, witzig, traurig und v.a. gut gespielt - brian cox kann als misanthropischer, frauenfeindlicher, aber im grunde liebenswerter griesgram jacques durchweg begeistern. insgesamt haben mich charaktere und setting sehr an paul auster/wayne wang und jim jarmusch erinnert. und das ist ja nicht die schlechteste referenz...

      • 5 .5

        ...falls es sich hier um das liebes- und politdrama von jan kidawa-blonski handelt:

        http://www.imdb.com/title/tt1617178/

        eine kurzkritik reiche ich nach, sobald es eine zweite bewertung gibt ;-)

        • 7

          charlton heston wirkt nicht besonders mexikanisch, und auch im director's cut weist der plot rund um leinwandehefrau janet leigh ein paar schwächen auf. dennoch ist "touch of evil" ein absolut sehenswerter film. wahnsinnig gute kamera, wahnsinnig guter orson welles,
          spannung bis zum schluss. außerdem dürfen die rückständigen estados unidos den glorreichen united states eine lektion in sauberer, moderner polizeiarbeit erteilen - höchst ungewöhnlich für die damalige zeit.

          • 4 .5

            meiner meinung nach um längen schlechter als "mononoke" oder "chihiro"; optisch kann der anime-großmeister zwar wieder überzeugen, das drehbuch wurde jedoch total vermurkst.

            2
            • 3 .5

              der abstruse plot funktioniert vorne und hinten nicht.

              • 3 .5

                ein weiterer völlig überschätzter fassbinder-streifen, der sich am besten mit den worten "das gegenteil von gut ist gut gemeint" zusammenfassen lässt.
                natürlich hat sich rwf in "angst essen seele auf" frühzeitig und kompromisslos mit rassismus und sozialer ausgrenzung in deutschland beschäftigt - dafür gebührt ihm respekt. einen guten film hat er aber leider nicht gedreht.
                abgesehen von brigitte mira (die sehr ordentlich, aber nicht überragend spielt) und el hedi ben salem (dessen akzent etwas aufgesetzt wirkt) agieren hier praktisch alle schauspieler auf bauerntheaterniveau. das drehbuch ist unausgegoren, hölzern und überladen mit klischees. streckenweise konnte ich nur mühsam einen lachanfall unterdrücken: "das hättest du nicht tun dürfen, mutter! das nicht! diese schande! jetzt musst du vergessen, dass du kinder hast! ich will mit einer hure nichts mehr zu tun haben!" - platter geht's wohl kaum. auf die uninspirierte kameraarbeit will ich jetzt gar nicht näher eingehen...
                warum das hier ein großartiger klassiker sein soll, wird mir wohl auf ewig ein rätsel bleiben.

                2
                • 7

                  "Die letzte halbe Stunde ist zäh wie Leder, bar jeder Spannung und und alles andere als geheimnisvoll. Das einzige Geheimnis ist, wen das Ganze interessieren soll."
                  Diese Kritik des London Observer aus dem Jahr 1958 kann ich gut nachvollziehen. Dennoch halte ich Vertigo für sehenswert. Warum?
                  Nun, zum einen sorgt die - erstaunlicherweise überhastete - Schlusssequenz doch noch für eine Überraschung. Zum anderen kann sich der Film trotz seiner Längen und dramaturgischen Schwächen wirklich sehen lassen: Die Hauptdarsteller spielen souverän, das San Francisco der späten 50er bildet ein fantastisches Setting, und die außergewöhnlichen Kameraperspektiven/-fahrten haben Filmgeschichte geschrieben. Obendrein kommt Vertigo - im Gegensatz zu vielen anderen Hitchcockfilmen - ohne dumme Zufälle und Plotholes aus. Die Geschichte ist rund. Ideologisch kann man auch zufrieden sein, v.a., weil Scotties Freundin Midge ein erstaunlich modernes Frauenbild repräsentiert.
                  Also: Auch wenn's hie und da schmalzig wird und im letzten Drittel etwas lahm - "Vertigo" gehört meiner Meinung nach zur cineastischen Grundbildung.

                  • 5 .5

                    hätte popogrebsky (lustiger name, was?) den film insgesamt um 30 minuten gekürzt und v.a. den konflikt bzw. das missverständnis zwischen den protagonisten nicht unendlich ausgewalzt, wäre "kak ya provyol etim letom" ein großartiger film geworden. so muss man sich leider nach einem vielversprechenden einstieg mit viel arktischer langeweile und unnötigem männerpsychoquatsch auseinandersetzen - bis schließlich eine wirklich berührende und stimmungsvoll fotografierte schlusssequenz den karren wieder ein gutes stück aus dem dreck zieht. für eine gute gesamtwertung reicht das aber nicht.

                    1
                    • 5

                      weitgehend stilsicher inszeniert, solide gespielt und trotz einiger längen und plotholes 
auch halbwegs spannend. leider wird das verhalten des protagonisten zunehmend absurder und gipfelt in einer fast schon lächerlichen schlussszene. sogar oma schmitz von nebenan würde mehr cleverness und weitsicht an den tag legen als der ghostwriter.

                      1
                      • 7

                        t-rex-tittentrash galore - ich hatte großen spaß!

                        • 7

                          (spoileralarm!)

                          taxi driver ist wohl einer der berühmtesten und zugleich polarisierendsten filme überhaupt.
                          fast 35 jahre nach seinem erscheinen wird er in internationalen foren noch immer heiß
                          diskutiert, wobei es für gewöhnlich zwei hauptlager gibt: da ist zum einen die mehrheit der glühenden anhänger des films, die scorsese für das kinogenie schlechthin und seine 6. große regiearbeit für ein jahrhundertkunstwerk hält, zum anderen die minderheit der vehementen gegner, die "taxi driver" nicht nur extrem langweilig, sondern auch politisch total unkorrekt findet.

                          ich habe den film nun 3x gesehen und kann mich keiner dieser positionen anschließen.
                          scorsese hat die aura des psychisch kranken, vereinsamten taxifahrers travis bickle und die atmosphäre des new yorker großstadtmolochs in den 70ern sehr gut eingefangen - chapeau. scorsese liefert aber auch viel zu wenige hintergrundinformationen über seine charaktere, ihre motive und ihr verhalten. was ist z.b. mit travis' vergangenheit und mit seinen eltern? warum genau nimmt er tabletten - und welche? weshalb kann er mit niemandem sprechen? und was soll eigentlich der irokesenschnitt?

                          den vorwurf, dass sich der film bisweilen wie kaugummi zieht, kann ich im ansatz noch nachvollziehen (wobei die leinwandpräsenz von de niro und die kameraarbeit von chapman nie echte langweile aufkommen lassen). die behauptung, dass "taxi driver" reaktionär und somit widerlich sei, würde ich dagegen als eher unsinnig abtun: zum einen besteht selten ein zweifel daran, dass travis ein psychopath voller widersprüche ist (er verachtet die rotlichtviertel und alle dort ansässigen charaktere, geht mit seiner "freundin" aber in's pornokino; er hasst dealer und kriminelle, kauft aber bei einem eben solchen sein waffenarsenal). zum anderen lässt sich die schlusssequenz nur mit großer mühe als "happy ending" im sinne des protagonisten deuten. vermutlich ist travis tot und träumt nur davon, ein held zu sein. aber selbst wenn man die letzten fünf minuten für bare münze nimmt, ist die message im grunde schockierend: der rassistische und homophobe menschenfeind bickle, der statt der mörder eines pädophilen zuhälters und seiner bande genauso gut der mörder eines (scheinbar progressiven) politikers und seiner campaigner hätte sein können, wird von einer ignoranten presse/öffentlichkeit als vorbild gefeiert. faschistoid? i don't think so.

                          trotz der interessanten ansätze, der tollen optik und der leistung von de niro kann ich mich für "taxi driver" ultimativ aber nicht begeistern. irgendwie ist der film zu lang und lässt gleichzeitig zu viele fragen offen. wer sich für kino interessiert, sollte ihn allerdings mindestens 1x mit sinn und verstand angeschaut haben.

                          • 6

                            schnörkellos inszeniert und erstaunlich spannend, aber für einen film, der dermaßen stark auf realismus setzt, einfach zu unrealistisch.

                            • 5

                              pseudoalternative twen-komödie trifft auf prügelvideospiel. aufgeblasen, mäßig unterhaltsam und extrem überbewertet.

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                              • 5

                                eigentlich ein toller, packender mix aus underdog-story, liebesdrama und armeefilm.
                                leider wird durch das forciert pathetische (und ziemlich unsinnige) ende eine menge ruiniert.
                                ich meine damit natürlich nicht den überfall auf pearl harbor, sondern das verhalten von warden und prewitt. boys will be boys, especially when they're american?

                                • 3 .5

                                  die grundidee von "time after time" ist ganz originell und malcolm macdowell als nerdiger gentleman-wissenschaftler im san francisco der 70er nicht ohne charme - die unzähligen logikfehler und die lahmarschige inszenierung des films nerven allerdings spätestens im letzten drittel. weitere abzüge gibt es für die unerträgliche schlaftabletten-performance von mary steenburgen.

                                  • 4 .5

                                    extrem voraussehbar, voll von peinlichem intellektuellengeschwafel, optisch größtenteils auf fernsehfilmniveau und leider ähnlich überbewertet wie "le déclin de l'empire américain". die linksliberale hedonistische elite québecs unterhält sich so prätentiös wie möglich über geschichte, politik und ficken. zum schluss gibt sich der todkranke "sozialist" rémy den goldenen schuss. tolle wurst!

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                                    • 5

                                      das nun folgende gemotze enthält diverse spoiler; also bitte nur weiterlesen, wenn ihr den film schon gesehen habt oder auf keinen fall sehen wollt. also dann:
                                      zunächst fand ich "das wunder von berlin" gar nicht übel, v.a. aufgrund der durchweg guten besetzung (sogar veronika ferres geht einem nicht auf den keks) und der spannenden, vielversprechenden ausgangssituation.
                                      irgendwann wird die geschichte aber dermaßen mit oberflächlicher systemkritik und ausufernden familienproblemen zugeballert, das man sie nicht mehr richtig ernstnehmen kann. der sohnemann ist erst punk, dann überzeugter nva-soldat; als kind war er zudem doping-opfer. papa war mal korrekter antifaschist, entschied sich dann aber für eine karriere als piefiger, realsozialistischer schreibtischtäter und bescheisst mit seiner stasi-kollegin zudem mama, die als ex-krankenschwester und aufgeschlossene buchhändlerin mit diversen dissidenten/reformern befreundet ist und diese später auch aktiv unterstützt. allesamt werden sie irgendwie beobachtet und bespitzelt - außer opa, der scheinbar nie richtig nazi war, aber trotzdem in stalingrad kämpfen ging, und der für den ddr-sozialismus auch nicht allzuviel übrig hat, aber trotzdem in einem stasi-häuschen residiert - womit er dem durchschnittlichen ostdeutschen seiner generation vielleicht am nächsten kommt...
                                      noch konstruierter ist allerdings die geschichte von anja (mysteriöse freundin vom sohnemann mit mehrfach frisierter mfs-akte) und ihrem papa (der letzte aufrechte sozialist und nva-offizier). warum hält der einem regime die treue, das ihm über lange zeit den kontakt zu seiner tochter verweigert hat? warum spricht er nicht mit ihr, als er endlich gelegenheit dazu bekommt? und v.a.: warum zum teufel erschießt er sich, als die ddr ihre grenzen öffnet? scheinbar denkt er, dass der sturz der regierung honecker/krenz die gleichen konsequenzen hat wie seinerzeit der sturz der regierung allende, dessen augenzeuge er werden musste. diese absurde haltung lässt nur zwei schlüsse zu. 1) der drehbuchschreiber hat zuviel pfeffi und fettbemmen konsumiert. 2) er möchte suggerieren, dass in der ddr auch vermeintlich kompetente und sympathische staatsdiener schlussendlich nur hirnverbrannte vollpfosten waren.
                                      desweiteren kann der film auch die ewigen, leidigen analogien in richtung 3. reich / ddr nicht unterlassen: um seinen ruf und seine karriere zu retten, aber auch aus gründen der persönlichen überzeugung, schmeißt papa die im haus archivierte westliteratur irgendwann in einen ofen im keller - worauf sich opa an die bücherverbrennung der nazis erinnert fühlt. mama vergleicht zudem den gehorsam ihres ehemanns gegenüber befehlen der sed-spitze mit opas gehorsam gegenüber befehlen der nazi-generäle in stalingrad. ich bin wahrhaftig kein apologet des arbeiter- und bauernstaats und will das dort geschehene unrecht auch nicht verharmlosen, aber analogien dieser art sind schon extrem over the top - und bequem für den konservativen mainstream. ein schelm, wer böses dabei denkt...
                                      trotz dieser ganzen defizite (die einem erst nach dem schauen so richtig bewusst werden) fühlte ich mich erstaunlicherweise passabel und v.a. kurzweilig unterhalten, weshalb "das wunder von berlin" von mir so gerade noch 5 punkte kriegt.

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                                      • 7

                                        die bewertung bezieht sich auf den ultimate cut, der mir von allen fassungen am besten gefällt. leider kommt aber auch diese extra lange version nicht ganz an die komplexe graphic novel und deren geniale intertextualität heran. die computereffekte sind mir streckenweise zu übertrieben, und in sachen gewaltdarstellung hätte sich snyder auch etwas zurückhalten können. letztlich steht zudem die frage im raum, ob die story rund um atomkrieg und ost-west-konflikt heute noch die gleiche brisanz hat wie in den 80ern. trotzdem ist "watchmen" eine überdurchschnittlich gute comicverfilmung.

                                        • was hat man denn unter "angemessene vergütung" zu verstehen?

                                          • 6

                                            ich mag bob dylan. und ich mag experimentelles kino, das mit linearer erzähltechnik und konventioneller dramaturgie bricht. als bodenständiger punkrocker unter den cineasten muss ich jedoch gestehen, dass mir "i'm not there" einfach zu artsy-fartsy ist. todd haynes' überbordend metaphorische und assoziative filmcollage ist an einigen stellen dermaßen kryptisch, dass man trotz guter kenntnisse des zeitgeschichtlichen backgrounds und der vita dylans kaum weiss, worum es jetzt eigentlich genau geht. mit 130 minuten laufzeit ist der film außerdem arg lang geraten. positiv hervorzuheben sind der erstklassige cast (v.a. cate blanchet ist überragend), die sehr kreative kameraarbeit und natürlich der vielfältige, umfassende soundtrack (anspieltipp: jim james & calexico mit ihrer mariachi-version von "goin' to acapulco"). trotzdem kann ich mich zu keiner hohen wertung durchringen.

                                            • 7

                                              locker 20 minuten zu lang und in sachen kamera/schnitt nicht immer eine glanzleistung, aufgrund der herausragenden darsteller aber dennoch sehenswert. v.a. karoline herfurth und josef bierbichler haben mir sehr gut gefallen, da stimmte die chemie zu 100%. die psychologischen portraits der einzelnen familienmitglieder sind durchweg gelungen, ihr verhalten ist nachvollziehbar, die schwelenden konflikte und psychokrisen wirken authentisch, die dialoge niemals aufgesetzt. da könnten sich ein paar andere deutsche regisseure und ihre mimen ruhig mal ein beispiel dran nehmen...

                                              • 5 .5
                                                über Felidae

                                                "Bei allem Bemühen um Ernsthaftigkeit, Atmosphäre und ambitionierte Gestaltung wirkt der Film verkrampft, so dass der angestrebte Naturalismus in der Figurenzeichnung nie eingelöst wird" - schrieb damals das 'Lexikon des Internationalen Films', und ich kann mich dieser Meinung nur anschließen. Für den ungewöhnlichen Ansatz, die düster-morbide Grundstimmung und ein paar wirklich schön gezeichnete Katzencharaktere gibt's dennoch eine leicht überdurchschnittliche Wertung.

                                                • 2 .5

                                                  unfassbar langweilig und extrem unglaubwürdig.

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                                                  • 6

                                                    aus der cleveren und originellen grundidee hätte man eine menge machen können, leider wird ihr potential jedoch weitgehend verschenkt. obwohl den machern offensichtlich eine konsumkritische "drama comedy" vorschwebte, gelingt es dem film praktisch nie, richtig witzig, richtig politisch oder richtig bösartig zu werden. das schicksal der figuren lässt einen über weite strecken kalt. das liegt selten an den guten bis sehr guten darstellern (v.a. david duchovny kann glänzen), sondern eher am handzahmen, unterentwickelten drehbuch.

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