Drehmumdiebolzen - Kommentare
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Alle Kommentare von Drehmumdiebolzen
Ja, dieser Film ist ein Staubfänger. Filmtechnisch wie letztendlich auch erzählerisch. Aber solange keiner mit einem 3D betriebenen, vermeindlichen Frischzellenkur-Ungetüm von artifiziellem Staubwedel anrückt und dieses herrlich nostalgische Vergnügen seines Charmes beraubt, lässt sich dieser wundervoll genießen, mit all seinen optischen Spielereien und in seiner gegen Ende etwas "disney" untypischen Art und Weise.
Die Story um die exzentrische Mrs. Price (gespielt von der offenbar schon damals wunderbar schrulligen Angela Lansbury) ist im Grunde genommen reine Nebensache und wird auch vom Skript als eben so eine gehandhabt.
Was im Gedächtnis bleibt ist das Visuelle, was damals wohl eine ähnliche Revolution gewesen sein muss wie heutzutage die CGI-Welten von Camerons Pandora.
Höhepunkt des ganzen Films, der heute praktisch Kultstatus hat und einer der Gründe für den noch nicht vollendeten Verstaubungsprozess sein dürfte, ist selbstverständlich das legendäre Fussballspiel der Tiere. Der Einfallsreichtum der Disney-Zeichner scheint hier auf seinem Zenit; die mehrminütige Sequenz ist schlicht großartig, abgefahren und für ewig Junggebliebene wahnsinnig amüsant. Knallbunt, temporeich und alles andere als altbacken.
Was man vom restlichen Film natürlich keineswegs behaupten kann. Die Effekte sind aus heutiger Sicht vielleicht noch auf " Windows Movie Maker" Niveau anzusiedeln; insbesondere die Szenen auf dem Meeresgrund erinnern eher bestenfalls an einen "Blubberblasen" Bildschirmschoner.
Aber sei es drum, denn letztendlich schätzt und liebt man solche alten Disney-Werke gerade wegen ihres trashigen Retro-Stils.
Kritik: 0,6
Community : 0,3
Vorhersage : 0,0
Vorgemerkt!!
Oscar wäre für "Prevolution" schon längst überfällig gewesen, beim "Hobbit" erst recht; er hat es fertig gebracht, Gollum tatsächlich noch neue Facetten abzugewinnen und einen genauso wie vor über 10 Jahren in seinen Bann zu ziehen.
Alles Gute!
Seth McFarlane war 'ne experimentelle Nummer; es war klar, dass irgendwelche stocksteifen Academy Miglieder und so mancher versnobter Star da die Wände hochgehen.
Der "Boobs" Song war frech, provokant und originell, wenn auch mit keiner tieferen Kritik. Just for Fun. Und sowas hat bei den angestaubten Oscars keine Zukunft, wie es den Anschein hat. Aber so btw: Whoopi Goldberg hat mal dasselbe Schicksal ereilt, weil sie nicht allzu stubenrein für die Mehrheit an Krawattenheinis war. Und Billy Chrystal war meiner Ansicht nach auch alles andere als zu zahm und langweilig ;)
Aber die wollen halt, insbesondere seit dem Hathaway/Franco Debakel, doppelt auf Nummer sicher gehen und unbedingt neue Zielgruppen einfahren.
Man kann über McFarlanes Nummern streiten; ich wäre dafür, ihm eine neue Möglichkeit einzuräumen. Ansonsten : "Just do it again, Billy!"
Habe den Film zwar noch nicht gesehen, aber sowas ist meiner Meinung nach schlimmer als eine geschnittene Fassung. Es ist nicht nur eine Zensur einzelner Elemente, sondern des ganzen Films und seines so gewollten Endes als Konzept.
Mit "Breaking and Entering" feierte vergangenen Samstag der letzte Film des hochgeschätzen und deutlich zu früh verstorbenen Anthony Minghella nach geschlagenen sieben Jahren seine TV-Premiere ausgerechnet auf dem schändlichen Sender mit jener (Glücks-)zahl...
In dieser Tragikomödie, die sich aber nach und nach mehr als Dramödie oder Drama entpuppt, versammelte Minghella gewohnt alte Weggefährten (Jude Law aus "Cold Mountain" und "Der talentierte Mr. Ripley", Juliette Binoche aus "Der englische Patient") um sich, um...
Ja, um eigentlich was zu erzählen? Diese Antwort wird man uns wohl ewig schuldig bleiben, denn auch wenn die Besetzung, abgesehen von der faden Robin Wright (Penn), die ich irgendwie noch nie wirklich mochte, mit "Hobbit" Martin Freeman oder Vera Farmiga (kaum zu erkennen in einer absolut seltsamen Rolle mit noch komischerer Frisur) in den Nebenrollen überzeugen kann, so fragt man sich die ganze Zeit über, mit wachsender Grübeltendenz, was dieses letzte Werk denn ausdrücken soll. Und letztlich ist weder das eine noch das andere, weder das Drama um die kriselnde "Beinah-Ehe" inklusive angeblich autistischer Tochter, noch die alleinerziehende Mutter und ihr auf die schiefe Bahn geratener Sohn; am Ende kein Fisch und kein Fleisch.
Die Zusammenführung beider zunächst durchaus gut entwickelten Handlungsstränge ist viel zu willkürlich, um nicht zu sagen unspektakulär. Hinzukommt der vollkommen sinnlose Auftritt von Ray Winstone, der fast schon wie ein Edelstatist wirkt, und die sich gegen Ende reichlich ziehende, inkonsequente, fast unvollständig wirkende Handlung, die dann auch nicht wirklich fesseln kann. Law und Binoche liefern sehr gute Arbeit ab; der Rest, und ganz besonders die Story, mutet insgesamt viel zu belanglos und austauschbar an. So lässt der Film einen ziemlich ratlos zurück und schließt Minghellas vielversprechende und unfreiwillig abrupt beendete Filmographie mit einem nicht direkt schlechten, aber nur bedingt würdigen wie empfehlenswerten Crescendo.
Insbesondere in der Filmindustrie gibt es einige, die dem Vormarsch der digitalen Aufnahmetechnik trotzen (wollen), wie z.B. Tarantino oder Christopher Nolan, der "Nein" zu 3D sagt und stattdessen auf seine IMAX Technik setzt. Sie sind gegen die Abschaffung von analogem Material, da sich sonst jeder Regisseur nach Gutdünken seinen Film am Rechner zusammenbauen kann.
Allerdings sollte man der Tatsache ins Auge sehen, dass Filmemacher schon lange kein solches Privileg mehr genießen, wir befinden uns schließlich im Zeitalter von "Broadcast Yourself".
Ein Film, der auf Innovation dermaßen zu pfeifen scheint, gar nicht tiefer in die Klischeekiste eines ausgetretenen Themas greifen könnte und trotzdem in seinem Mikrokosmos und innerhalb seines Genres erstaunlich gut funktioniert.
"Orphan" beginnt schon relativ ungewöhnlich, die kurze Pre-Title Sequenz erinnert ein wenig an Collet-Serras Erstling "House of Wax". Zu sehen bekommen wir eine aber dann fast schon wieder zu typisch in Szene gesetzte Träumerei einer Mutter mit ihrer vorzeitigen Totgeburt.
So weit, so neu.
Im weiteren Verlauf scheint die Story so vor sich hinzuplätschern und im Grunde ist es fast schon langweilig berechenbar, wo das alles hinführen soll und wird. Doch einen Unterschied gibt es, und das ist der Cast. Vera Farmiga überzeugt als Prototyp der verzweifelt um ihren Nachwuchs ringenden Mutter, die Idee der fast taubstummen Tochter ist ganz nett umgesetzt und wird durch die hervorragende Jungdarstellerin Aryana Engineer zu einem wirklich gelungenen Gimmick. Peter Saarsgard bleibt zwar von allen am konturlosesten, spielt aber seinen Part routiniert runter, was auch für Kind Nr. 3 (Jimmy Bennett) gelten mag.
Wer allerdings den Standard in der Darstellung von dem "unheimlichen kleinen Satansgör" in gewisse neue Sphären treiben kann, ist die junge Isabelle Fuhrman als Esther. Ihr erstes Auftreten lässt sie wie eine Mischung aus Audrey Tautou und Laura Ingalls Wilder erscheinen; sie ist die personifizierte Unschuld, der man dann auch mal sagt, dass es doch schließlich kein Problem ist, wenn man "anders" sei.
Weit gefehlt, denn was sich die ahnungslosen Pflegeeltern hier ins Haus holen, ist wie die uneheliche Brut von Norma Bates und "Rosemaries Baby" Adrian. Fuhrman bietet von Beginn an eine starke Präsenz und schafft es, in ihrer Rolle trotz der eigentlichen Absurdität eine wahnwitzige Glaubwürdigkeit an den Tag zu legen, sowohl in der des scheinheilig braven Vorzeigeengelchens wie auch in den drastisch-diabolischen Augenblicken als manipulativ-sadistisches Miststück.
Was auch gefällt, dass der Film nicht in die vermutete Richtung wie beispielsweise der ähnlich angelegte "Fall 39" abgleitet. Allerdings haben sie beide etwas gemeinsam: Zum unvermeidlichen Showdown schießen sie übers Ziel hinaus. "Fall 39" wurde im Minutentakt konventioneller, "Orphan" übertreibt es mit seinem hahnebüchenden Twist und anschließendem Finale, dem noch ein eines folgt, da ja bekanntlich in solchen Filmen immer zweimal draufgeschlagen werden muss. Hier sind es dann sogar drei Mal (inklusive einer kleinen Referenz, ob gewollt oder nicht, an ein denkwürdiges Zitat des ein wenig artverwandten "The Ring 2" : I'm not your fucking mummy!")
Das wirkt dann doch etwas zu gewollt und zieht sich sogar dann ein wenig. Ebenfalls übertrieben wirkt eine ähnliche Mordsequenz der liebenswerten Esther, die nur weitere erzwungen wirkende Bluteffekte provoziert, die etwas von der ansonsten guten Atmosphäre zunichte machen.
Fazit : So ultrakonventionell, das er es dann wieder doch nicht ist. Denn im Gegensatz zu dem Gros an solchen Produktionen geht diese hier nicht so sehr auf Nummer sicher und verbreitet, nicht zuletzt durch seine famose Jungaktrice, eine Art "rustikalen" Charme, der viele Schwächen vielleicht nicht kaschieren kann, aber einigermaßen verzeihbar macht.
So sehr es scheinbar unter der pseudo-sozialkritischen Oberfläche zu brodeln scheint, umso mehr wird das ach so "Komplexe" an der Handlung in einem verschwurbelten Geflecht aus tonnenschwerem Kitsch, Abreißkalenderbinsenweisheiten, unerträglichem Möchtegernphilosophiegesäusel und plump-pathetischen Appellen an das "Gute in uns allen" begraben. Die Moral, die der Film vermitteln soll, wirkt reichlich abgedroschen und wird mit einem so sepiagetränkten Zuckerguss garniert, sodass man deren Zweifelhaftigkeit am besten erst gar nicht hinterfragen sollte.
Da kann selbst Smith, der hier bei weitem keine schlechte Leistung abliefert, nichts mehr machen. Gegen die infernalische Penetranz, mit der Regisseur Muccino und Autor Grant Nieporte (der vorher vereinzelte Episoden für "TV-Perlen" wie "Sabrina-Total verhext" fabrizierte) hier ihre Message mit dem besten Werkzeug aus dem "subtile Dramaturgie"-Fachhandel im gefühlten 2-Minutentakt in den ahnungslosen Zuschauer hineinhämmern, kommt auch er nicht an.
http://www.youtube.com/watch?v=7wDkCiExlh0#
Our favourite socio-, not psychopath ;)
Nach Zweitsichtung muss ich meine Wertung doch nochmal leicht nach oben schrauben.
Für mich ein rundum gelungener Justiz-Thriller, zudem einer der besseren seiner Art, der, wie andere Vertreter des Genres, sehr zum Nachdenken anregt. Von der Grisham-Vorlage scheint zwar nicht mehr als das Grundgerüst übrig geblieben zu sein, trotzdem gefällt mir die aufgegriffene Thematik sehr, die insbesondere jetzt, nach wie vor, angesichts der inzwischen zum Alltagsgeschehen verkommenden Waffenmissbräuche, Schulamokläufe, usw. in den USA zeitlos aktuell zu sein scheint. Gut und gerne könnten solche Prozesse gerade stattfinden und in dem entfachten Mediengewitter die wahren Gegebenheiten hinter den Kulissen geschickt verschleiert werden. Allerdings sieht es heute bekanntlich mit der Waffenlobby dort noch ein Stück anders aus (schließlich sucht man jetzt schon die Ursache für sinnlose Zivilmassaker in den GENEN(!!)).
Wie auch immer, dieser Film präsentiert sich temporeich, komplex, zu keiner Minute langweilig; getragen von seinem sich wunderbar ergänzenden Darsteller-Ensemble, was einen der besten Casts darstellt, die ich seit Langem gesehen habe und wie man es heute nicht mehr allzu häufig erlebt, da sich hier trotz der beträchtlichen Dichte an Stars keine gegenseitig an die Wand zu spielen versuchen.
Und demnächst lesen wir dann von der Petition gegen ihn, die Cast und Crew ins Rollen gebracht haben, so wie bei Hangover 2.
Bei so manchem x-beliebigen Möchtegern-Autorenfilmer der Traumfabrik hätte aus dieser zutiefst menschlichen, wahren Begebenheit; einer Geschichte, wie sie nur das Leben schreiben kann, ein vor Kitsch und falscher Sentimentalität triefendes Survival-Drama werden können. Oder aber ein sterbenslangweiliges Low-Budget Filmchen, was eh keiner sehen will und in das deshalb erst recht und von vornherein weder Geld noch Aufwand jeglicher Art investiert wird.
Glücklicherweise ist beides nicht eingetreten, denn Danny Boyle versteht, und das nicht nur seit seinen Oscar-Ehren für "Slumdog Millionär", sondern schon seit dem Kult-Trip "Trainspotting" bekanntlich sein Handwerk wie kein Zweiter und das auf seine ihm sehr eigene Art und Weise.
Und der Film trägt seine unverkennbare Handschrift in jeder Minute, die wir zusammen mit dem Antihelden Ralston in der Felsspalte des Canyonland-National Parks, Utah, nicht nur verbringen, sondern hautnah miterleben. Fast offenbart sich dem Zuschauer dort unten eine eigene kleine Welt, die Boyle später geschickt und mit feiner, bitter-süßer Ironie mit den Halluzinationsfetzen des Protagonisten verknüpft. Als cleverer Kontrast zum nahezu staubtrockenen Szenario funktioniert Wasser oder allgemein Flüssigkeit jedweder Art als zentrales Motiv, was Aron stets Antrieb gibt, indem er von Getränken, dementsprechenden Partys oder einem Unwetter, dass ihn dann fast schon in der engen Spalte ersaufen lässt, fantasiert.
Das Bemerkenswerte an "127 Hours" ist, das man zu keinem Augenblick Langeweile verspürt. Die Erzählweise arbeitet gegen die Eintönigkeit der Handlung; der Film hat teils ein geradezu wahnwitziges, losgelöstes Tempo, was er nahezu über die gesamte Lauflänge durchhalten kann. Kamera und Schnitt leisten hier Überragendes.
Es gelingen beeindruckende Aufnahmen, ob die großartigen Bilder mit Dauerpanorama-Einstellung von Utah, abgefahrene Perspektiven (wie z.B. das Innere der Trinkflasche) oder aber die sehr intensiven Momente ganz nah am Hauptdarsteller.
James Franco liefert eine sensationelle One Man Show, die schwache Erinnerungen an Tom Hanks' Vorstellung in "Cast Away" aufkommen lässt. Ihm gelingt es mühelos, die etwas einseitig geratene Charakterzeichnung seines buchstäblich in der Klemme steckenden Aron Ralston wunderbar aufzufangen. Sein Spiel (obwohl man mehr als einmal kaum glauben mag, hier tatsächlich einen Schauspieler vor sich zu haben) erreicht eine tief unter die Haut gehende Eindringlichkeit. Er lässt den Zuschauer erleben, mitleiden, mitfiebern, zieht ihn mitten ins Geschehen, aber auch in die Gedankenwelt seiner Figur.
Die eingestreuten Rückblenden, die das Drehbuch dazuschustert, tragen weniger dazu bei, da diese eher relativ konventionell gehalten sind und den Charakter nicht wirklich tiefer erforschen können. Weitesgehend umschifft Danny Boyle aber hier die unvermeidliche Grenze zum Kitsch.
Denn gleichzeitig schafft es der Film, nie diese feine ironische Note zu verlieren, wenn man von dem kompromisslosen, beinahe leichte Splatterzüge annehmenden Ende absieht.
So bleibt ein sehr starker, weniger sperriger Film, als man zunächst vielleicht erwartet hat, da die Grundprämisse eigentlich lachhaft öde klingen muss.
Und doch lebt der Film, wie die meisten seiner Art, garnicht mal von der Handlung, sondern eher vom Hauptdarsteller. Alles steht und fällt mit diesem. Aber "127 Hours" hat zwei durchschlagende Elemente, die sich gegenseitig stützen und in Harmonie perfekt aufeinander abgestimmt zu sein scheinen: seinen sagenhaften Darsteller (verdient oscarnominiert) und seinen bereits mit dem berühmten Goldjungen bedachten Regisseur.
Warner wills anscheinend jetzt echt wissen mit der "Justice League"... Naja, Marvels "Phase 2" startet schon, Green Lantern war ein Fiasko (was trotz allem gesequelt werden soll..?).
Somit gibt es nur noch den guten alten Flattermann wieder rauszuholen, ohne das man ihn überhaupt mal wieder in die Frischhaltebox zurückgesteckt hätte.
Ich hoffe inständig, das sich Christopher Nolan selbst treu bleibt und es mit "Interstellar" jetzt verdammt dreist ausnutzt, dass "The Dark Knight Rises" wieder so ein Megaerfolg war.
Liam Neeson gilt allerspätestens seit dem grandiosen "Mann sieht rot" Auftritt in "96 Hours" als knallharter Badass. Hier, rund 15 Jahre vorher, blitzt schon so manches Mal derselbe raubeinige Charme des Charaktermimen durch. Als "Rob Roy" macht er eine ebenso gute Figur trotz Schottenrock und Qui-Gon Jinn-Gedächtnislook.
Als ich den Namen des Regisseurs sah, versetzte mir das einen gewaltigen Schlag in die Magengrube. Michael Caton-Jones war mir sehr dunkel ein Begriff, und das ausgerechnet von dem desaströsen Sharon Stone-Vehikel und Schändungssequel Basic Instinct 2!(!!!) Zuletzt drehte er die TV-Produktion "Die Tore der Welt"(noch nicht gesehen), die Fortsetzung des ausgezeichneten Mehrteilers "Die Säulen der Erde".
Meine Erwartungen waren so ziemlich auf dem Nullpunkt, doch insgesamt muss ich sagen, dass die selbsterfüllende Prophezeiung sich (ausnahmsweise mal nicht) bewahrheitet hat.
Der Film wusste zu gefallen, die tollen Aufnahmen der schottischen Highlands und der passende Score von "Coen-Komponist" Carter Burwell machten Laune, ebenso die Darsteller, die sich neben Liam Neeson die Ehre gaben. Hierbei seien insbesondere Brian Cox, John Hurt und der oft unterschätzte Tim Roth als Antagonistentriplett genannt. Einen guten Job machte auch Jessica Lange.
Kulissen und Köstume gingen, wie sich das für einen so klassischen Stoff gehört, ebenfalls in Ordnung.
Der Film hat aber auch so einige Probleme : Ist der Anfang locker, leichtfüssig und und mit dem einen oder anderen spitzzüngigen Dialog inszeniert, so macht der Film eine ziemliche Kehrtwende; der erfrischende Humor und die Selbstironie werden fast gänzlich zurückgefahren. So bleibt am Ende ein etwas inkonsistenter Gesamteindruck, man weiß nicht so recht, was der Film sein und in welche Richtung es denn gehen soll.
Dazu gesellt sich ein etwas seltsames Pacing; nach rund der Hälfte scheint die Handlung erst wirklich zu beginnen, doch irgendwie bis dahin nicht sonderlich viel erzählt worden zu sein für üppige 45-60 Minuten. Direkt langatmig wirkt das (höchstens gegen Ende) eigentlich nicht, nur merkwürdig unentschlossen.
Alles in allem ist "Rob Roy" ein durchaus gelungener, vielleicht nicht den größeren Wurf landender Historienfilm, der aber trotz einzelner größerer wie kleiner Mängel durch die gut aufgelegten Darsteller und die tolle Kulisse solide zu unterhalten weiß. Nicht mehr, nicht weniger.
Eine ähnlich gelungene Verknüpfung zum Haupfilm wie "Burn-E" und voller verrückter Einfälle.
Sehr gelungen am Ende : Die Warnung vor Ratten als in einem Affenzahn vorgetragener Rolltext, der natürlich noch "hinten dran geklatscht" wurde ;P
Selten habe ich einen Kinosaal so grölen, prusten und jublieren hören wie bei diesem derart simplen und doch zum Schreien komischen Pixar-Kurzfilm.
Okay, danach bei Ratatouille vielleicht noch mal ;)
Wunderbares "Add-on" zu WALL-E, in dessen Szenenablauf Burn-E und sein Problem mit der Sicherheitsleuchte hervorragend integriert wurde.
Damals vor "Toy Story 3" war mir ziemlich viel vom tieferen Sinn und dem genialen Spiel mit Farben, Schatten und Kontrasten (buchstäblich und im übertragenen Sinne) entgangen.
Ein sehr interessanter Pixar-Film, der irgendwo zum Nachdenken anregt.
Herrlich abgedrehter Kurzfilm, der viel vom Charme der alten Trick-Klassiker aufkommen lässt.
Nachdem ich von Neil Marshalls "The Descent" sehr begeistert war und nicht zuletzt durch die grandiose Game of Thrones-Episode "Blackwater" mehr als angefixt wurde, habe ich mir von einem guten Studiumsbekannten die DVD geliehen und gerade zu Gemüte geführt. Nun bin ich allerdings mittelschwer enttäuscht. "Centurion" vollbringt das paradoxe Kunststück, gleichzeitig sowohl extrem bluthaltig (Inszenierung) als auch blutleer (Handlung, Figuren) zu sein.
Handwerklich ist der Film toll in Szene gesetzt worden, die ausladenden Kamerafahrten über die verschneite, karg-trostlose Landschaft, gepaart mit der ganz gut gelungenen Musik von Ilan Eshkeri lassen eine gewisse Atmosphäre aufkommen. Die überstrahlte Farbpalette der dreckig-rüden Optik tut ihr Übriges dazu.
Doch all das kann nicht über die Hohlheit des Plots hinwegtrösten, geschweige denn sie kompensieren, denn die Handlung, sofern überhaupt vorhanden, fände gut und gerne in einem Dreizeiler-Heldenlied Platz.
Anfangs gefiel mir die konsequente Bildsprache, allerdings wirkte vieles irgendwann unglaublich übertrieben. Übersättigt fühlte man sich insbesondere in der rund zweiminütigen Sequenz, in der (ungelogen!) dauerhaft fröhlich-frivol drauflosgemetzelt wurde. Ich habe (siehe Game of Thrones) kein Problem mit blutiger Schlachtplatte, aber das hier war einfach schlicht und ergreifend "Too Much", vergleichbar (von der Wirkung) mit dem üblen Schnittgewitter zu Beginn von "Ein Quantum Trost" (wie passend, dass hier zufälligerweise noch Olga Kurylenko am Start ist ;P).
Es wurde einfach unübersichtlich, eine gute Kampfchoreographie war so fast gar nicht mehr auszumachen.
Hinzu kommt dann noch die eh schon überraschungsarme Story, die von allesamt mehr oder weniger belanglosen Charakteren bevölkert ist, deren Namen man so oder so alle fünf Minuten vergisst (weswegen sie vielleicht auch in etwa ebenso regelmäßigen Abständen gebrüllt werden...)
Nicht einmal die relativ vielversprechende Besetzung kann hier die Eisen aus dem Feuer holen; Michael Fassbender, Liam Cunningham (auch aus Game of Thrones bekannt) und Co. verkommen ein Stück weit zu chargierenden Komparsen; von einer schauspielerischen Leistung kann man hier gar nicht wirklich sprechen. Fassbender wirkt teils wie die schwarzeneggerische Version von Maximus aus "Gladiator", Ex-Bondgirl Kurylenko hat warscheinlich die undankbarste, zügel-zungenloseste Rolle. Immerhin bietet sie schon eine gewisse Präsenz auf als das weibliche Pendant zum "Ultimate Pathfinder".
So bleibt ein größtenteils belangloser, sehr bedingt unterhaltender Action-Historienfilm, der aber auf der anderen Seite stellenweise schon durch seine wahnwitzig-extreme Blutrünstigkeit manchmal schon einen Höllenspaß bereiten kann und immerhin recht kurzweilig daherkommt. Doch etwas, das einen (wenigstens ein Quantum) mitfühlen, mitleiden, mitfiebern lässt mit den unzähligen zerhäkselten Römern (wozu der Film auch manches Mal leicht anregen will), kurz, eine Seele, sucht man vergebens.
Erinnert doch sehr mitunter an "District 9" mit 'ner Prise "WALL-E", die allerdings beide meisterhaft waren, und Sci-Fi mit sozialkritischer Note und Message kommt immer gut.
Ich freu mich drauf!
Für mich unglaublich schwer zu bewerten, schwanke zwischen 7 und 6,5.
Irgendwie wirklich unnötig gewesen.
Als besonders enttäuschend stellte sich die Regie heraus. Nach all der Lobhudelei für "500 Days of Summer"(noch nicht gesehen) und der Bekanntgabe von Marc Webb ( eventuell auch nur wegen seines Namens engagiert..?!) empfand ich seine Anstellung wirklich als solche, als reine, zwar nicht direkt schlechte, aber doch relativ innovationslose Auftragsarbeit. Bei Raimi spürte man wirkliche Atmosphäre und die "Passion" eines Fanboys, so wie zuletzt bei Joss Whedon und seinem "Avengers"-Kollektiv.
Ebenfalls ziemlich beliebig gewebt wirkte auf mich auch das Skript. Bei James Vanderbuilt (der zugegebenermaßen zum einen zu Finchers fantastischem "Zodiac" das Drehbuch beisteuerte, zum anderen sich danach allerdings beispielsweise für Belangloses wie "The Losers" verantwortlich zeigte) hatte ich doch deutlich mehr erwartet. Ebenfalls vom Ex-Potter-Autor Steve Kloves, dessen Arbeit mir dort sehr positiv in Erinnerung geblieben war.
Wirkliche Spannung kam über die gesamte Laufzeit nicht so recht auf; der Plot wurde nach allen gängigen Maßstäben des Genres durchexerziert, mit makellosen, aber nicht wirklich neuen Effekthaschereien.
Viele Szenen ähnelten doch zu sehr dem 2002er-Original.
Wirkliche Veränderungen, so z.B. die auf Möchtegern-Nolan-Realismus getrimmten Netzdrüsen, die ebenfalls bemüht "darknightige" Ernsthaftigkeit und Düsternis trugen nur wenig oder marginal zum vermeindlich "Neuen" bei.
Was beim direkten Vergleich auffällt, ist, dass Sam Raimi es deutlich besser verstand, Spider-Man in die Welt hinauszuschicken, wo er sich dann nach und nach in die Popkultur eingliedert. Man erinnere sich an eine Sequenz, in der diverse Bürger ihren ganz persönlichen Senf zum Phänomen "freundliche Spinne aus der Nachbarschaft" abgeben.
Bei Webbs Reboot geht dies alles viel zu schnell, Parker ist plötzlich der anarchistische, selbstgerechte Netzschwinger im stylischen Spandexanzug, den es schleunigst aufzuhalten gilt.
Der Cast an sich war etwas durchwachsen; Sally Field konnte als Tante May bei mir nicht recht punkten (was sie mit "Lincoln" wieder mehr als gutmachte); Rhys Ifans wirkte seltsam eindimensional und reichte nicht im Geringsten an die durch und durch fesselnde "Goblin" Performance von Willem Dafoe heran.
Martin Sheen ging soweit in Ordnung; Emma Stone war zwar schön anzusehen, ihrem Charakter fehlte aber das gewisse Etwas, was selbst Kirsten Dunst (wenn auch irgendwann in Teil 3 in der nervtötenden Schmollvariante, die da aber bestens zu Maguires Peter Parker passte ;) zu bieten hatte.
Zur neuen Arachnide vom Dienst selbst : Andrew Garfield weiß zu gefallen, ich fand ihn allerdings in "The Social Network" sehr viel eindringlicher. Trotz allem überzeugt er im Großen und Ganzen; man kann gespannt sein, ob er dem Spinnenmann in den Sequels eine persönlichere Note verleihen kann.
Fazit : "Amazing Spider-Man" ist kein schlechter Film, hinterlässt bei mir aber einen überwiegend austauschbaren Gesamteindruck. Zu groß ist der stetig präsente Déjà-Vu Effekt, zu innovationsarm die Handlung, zu beliebig die Inszenierung. Aber vielleicht kann sich Marc Webb bei Teil 2 endlich mit der Ambivalenz in seiner Herangehensweise austoben, die für mich zunächst nur bloße Behauptung bleibt.
Dann fehlen nur noch Michael Caine, Cillian Murphy (Caine bitte mehr als der Edel-Cameo in "Inception"!), vllt wieder Joseph Gordon Levitt, wenn der nicht zu "busy" im Augenblick ist ;P
Und Mark Boone Junior als "Easter Egg"!