Drehmumdiebolzen - Kommentare
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Alle Kommentare von Drehmumdiebolzen
Da liefert Ben Stiller in letzten Jahren entweder nur noch Mittelprächtiges oder richtig Schlechtes ab, und dann...dann SOWAS.
Hatte eine etwas schräge Nebenrolle in dem sonst eher vergessenswerten "Breaking and Entering".
Das Einäschern von schlechten Skripten macht sie irgendwie sehr sympathisch. Praktizieren bestimmt noch einige Andere ähnlich ;D
Schande über die deutschen Subtitle-Kreationisten für "ELFEN"!!
Sonst: Schöner Ausblick.
Danke fürs Aufmerksammachen auf den "Disregard of Human Life" in dem absolut enttäuschenden "Man of Steel"!
Wunderbarer Text.
Für mich ist Daniel Day Lewis der heimliche, ungekrönte König von Hollywood, dem aber gleichzeitig dieser ganze Glamour mal gepflegt sonstwo vorbeigeht. Sein Königtum ist halt nicht von dieser Welt.
Endlich mal wieder eine recht einfach zu knackende Nuss, auch wenn der 2te Film relativ unbekannt ist.
Könnte durch diesen Auftritt mal wieder eine größere und häufigere Leinwandpräsenz bekommen, die er durchaus verdient hätte.
"Basierend auf wahren Begebenheiten", preist der verlogene Trailer (an dessen "Da Vinci Codes" vermutlich einer oder gleich mehrere Praktikanten bei Warner ohne großes Latinum herumgedoktert haben) den Slogan an, der sich schon längst im Verlauf der Jahre eigenhändig zum Selbstzweck degradiert hat.
"The Rite" vom schwedischen Hollywood-Import Mikael Håfström, der sich schon vorher in dem Psycho-Thriller "Zimmer 1408" mit John Cusack auf ähnlich obskures Terrain wagte, beruht genau wie dieser auf einem Buch. Doch musste hierfür diesmal keine Stephen King Vorlage herhalten, sondern es diente ein angeblich "authentischer" Wälzer von Matt Baglio lediglich als sprudelnde Inspiration für Drehbuchautor Michael Petroni.
Der vermischte also jedes erdenkliche Exorzismus-Klischee, was William Friedkins 1973er Klassiker direkt aus der Hölle in die Popkultur transportierte, mit einem propagandistisch angehauchten Selbstfindungstrip des zu bekehrenden Zweiflers, welcher nahezu narkoleptisch von Dutzendgesicht Colin O'Donoghue verkörpert wird. Er kann zwar nur logischerweise gegen eine Ikone der britischen Schauspielkunst wie Sir Anthony Hopkins absaufen, aber wirkt grundsätzlich unglaublich öde, lustlos und verbraucht im Wesentlichen Luft.
Was man von "Hannibal the Cannibal" Hopkins nicht behaupten kann. Der dreht in den unvermeidlichen Teufelaustreibungssitzungen richtig, ja trägt fast schon zu dick auf. Mag vermutlich daran liegen, dass man ihn stets mit Thomas Harris' berühmten Kannibalen assoziiert, der aber schließlich alles andere als ein plumpes Allzweckmonster, übersät mit pochenden CGI-Venen, ist. Auch wenn es dem renommierten Oscar-Preisträger zu verdanken ist, dass "The Rite" nicht völlige Zeitverschwendung ist, muss man sich ernsthaft fragen, was der (nach seiner eigenen Aussage) nicht allzu mit der Kirche verbundene A-Charaktermime in so einem müden Werk von der Stange verloren hat.
Immerhin liefert Kameramann Ben Davis in den wenigen helleren Szenen ganz nette Urlaubsbilder der "Ewigen Stadt" und auch insgesamt ist der Film handwerklich grundsolide. Das ständige italienische Gequatsche nervt, wurde jedoch durch das Fehlen noch nervigerer Untertitel zumindest authentisch umgesetzt.
Der recht fußlahme Grusel ist zudem durchsetzt von einer mal mehr, mal weniger penetranten Message, die wie ein vom obersten Potifikat abgesegneter Bildungsauftrag daherkommt und den braven Durchschnittsbürger wohl zum Umdenken und Glauben an die Achse des Bösen in den Untiefen der kirchlichen Abstinenz verleiten soll. Aber wie so oft steckt der Teufel ja bekanntlich im Detail bzw. im Kleingedruckten des Drehbuchs.
Oder besser gesagt zwischen den dicken Times New Roman Lettern, Normgröße 18.
Fazit: "The Rite" ist ein größtenteils (zumindest für Genreerprobte) handzahmer, kruder PG-13 Streifen, der sich besser hinter seinem überlebensgroßen Vorbild verstecken sollte und den nur ein Anthony Hopkins noch so gerade vor der siebten cineastischen Vorhölle bewahren kann.
Wirklich originelle Projekte wie Pixars "Inside Out" saufen in der Se/-Prequel, Re-/Preboot Flut schlicht ab. Und was an Fantastic Four oder "Alvin and the Chipmunks 4"(??!) und "Die Schlümpfe 3" so großartig werden soll, ist mir nicht so ganz klar.
Auf einer Computergrafik-Messe... muss man dazu wirklich noch mehr sagen?
"Ocean's Twelve" Autor George Nolfi ließ sich sich für sein Regiedebüt "The Adjustment Bureau" (oder auf deutsch ganz schlicht "Der Plan") von einer Kurzgeschichte des legendären Sci-Fi Autors Philip K. Dick inspirieren, dessen Fantasie auch die Vorlagen für Kultstreifen wie "Blade Runner", "Total Recall" oder aber auch Spielbergs "Minority Report" entsprangen.
"Adjustment Bureau" gestaltet sich dagegen eher weniger futuristisch und düster, sondern entpuppt sich als etwas merkwürdige Fusion aus Romanze und geerdetem Sci-Fi mit einem Schuss Woody Allenscher Screwballkomödie.
In den ersten Minuten mutet "Der Plan" fast schon wie sein eigener Trailer an. Mittels schneller Schnitte wird Matt Damon als politischer Aufsteiger etabliert. Nachdem sich das Tempo ein wenig eingeschaukelt hat und man sich zu fragen beginnt, warum man bisher kein einziges ernsthaftes Zukunftsfilm-Klischee hat entdecken können, wirft das Skript den Film kurzzeitig aus der Bahn, zerlegt und verdreht alles, um ihn dann wieder zusammenzusetzen und in seine gewohnten Bahnen zu schicken.
Die Story hat Potenzial, was sie aber immer wieder, ganz dem Dilemma ihrer beiden Hauptfiguren entsprechend, aus den Augen zu verlieren scheint. Die stimmige Chemie zwischen Matt Damon und der wunderbaren Emily Blunt bewahrt den Plot zwar weitgehend vor dem Komplettstillstand; dieser wird aber immer konfuser und obendrein konventioneller, was ziemlich auf Kosten der eh schon mäßigen Spannung geht.
Der Film steckt voller guter Ansätze, die zwar trotz der ständigen Exposition allzu simpel bleiben, aber trotzdem funktionieren würden. Nolfi spinnt jedoch eher seine Schicksalsfäden um die obligatorische Love Story, gegen die die spannendere Sci-Fi Note deutlich zurückstecken muss, wodurch diese dann auch nur relativ beliebig und an der Oberfläche bleibt, was durchaus schade ist.
Fazit: "Der Plan" bleibt eine nette, zudem sehr schön bebilderte, romantische Geschichte mit einem charmanten Leinwandpaar, welche aber gerade in den eher genrefremden Aspekten erstaunlich Luft nach oben hat.
Der Kamera-Oscar dürfte Lubezki so gut wie sicher sein. Und endlich mal ein Trailer, der das Publikum wirklich nur anteast und nicht gleich die ganze Handlung verrät. Großartig!
Manchmal gibt es Filme, die allein durch die Präsenz des Hauptdarstellers gewaltig aufgewertet werden. Besonders dann, wenn der Rest aus Nebenrollen besteht, die als Stichwortgeber dem Star gekonnt die Bälle zuspielen.
Genau das ist der Fall bei Christian Bale in Kurt Wimmers Sci-Fi-Action Dystopie "Equilibrium".
Als "Grammatonkleriker" John Preston nimmt er uns an die Hand und entführt in diesen kalten, sterilen Kosmos. Man geht gemeinsam auf eine emotionale Reise mit den klassischen Höhen und Tiefen, und "Bat(e)man" Christian Bale lässt uns das mit jedem Minimum seines Könnens in Form von nuancierter Gestik und Mimik hautnah miterleben, was umso bemerkenswerter ist, da es sich schließlich um ein komplett buchstäblich gefühlloses Szenario handelt. Sein Spiel ist sowohl vollkommen ausdruckslos als auch gleichzeitig von einer unter die Haut kriechenden Intensität.
Insbesondere in der ersten, sehr stimmungsvoll inszenierten Hälfte des Films findet Wimmer immer wieder kleine, recht intime Momente wie beispielsweise bei der Entdeckung eines "Sinnestäter"-Verstecks, wo belangloser Krimskrams wie eine Schneekugel ein wahrer Schatz, eine Hoffnung sein kann, an die man sich als Zuschauer unweigerlich klammert und in der einem Beethoven vom Grammophon genauso unwirklich vorkommt wie zuletzt Christoph Waltz in "Django Unchained".
Im zweiten Akt überwiegen dann aber zusehends klaffende Logiklöcher und Kurt Wimmers durchgestylte "Over the Top" Regie, besonders in den absolut wahnwitzigen Gun-Kata Actionszenen, die wie eine etwas zu gewollte Anbiederung an den "Matrix" Kult wirken. Das möchte dann auch so gar nicht zu der ansonsten bislang solide erzählten Handlung passen. Unterstützt wir das noch durch einen konfusen, aber wirkungsvollen Score von Klaus Badelt, der ebenfalls als eindeutige Don Davis Anleihe anzusiedeln ist.
Die Gefechte sind schon wahre Hingucker, nichtsdestotrotz steht man hierbei dauerhaft hauchdünn an der Bordsteinkante zum waschechten Trash, was aber natürlich auch dem bescheidenen Budget geschuldet ist.
Mit wachsender Laufzeit zieht auch beim Finale sehr die Brutalität an im letzten großen Action-Setpiece,was ein wenig an das Château aus "Matrix Reloaded" erinnern mag, der aber erst ein Jahr später in die Kinos kam.
Das wollte dem Film hierzulande nicht gelingen, was umso mehr erstaunt (wurde er doch größtenteils am Potsdamer Platz in Berlin gedreht und hat doch sogar Anatole Taubman einen Winz-Cameo).
Die Story selbst ist ganz nach Künstlerart schon recht dreist zusammengeklau(b)t, funktioniert aber trotzdem noch ganz passabel, da sie nie im bloßen Zitate-Regen der großen Vorbilder wie François Truffauts Klassiker "Fahrenheit 451" untergeht.
Reichlich oberflächlich wird dann die Sache mit dem Widerstand etwas abgefrühstückt; muss sie doch nur als wunderbares Alibi für die nächste Gaga-Gun-Kata Action herhalten. Weniger wäre hier mehr gewesen und mehr weniger.
Abgesehen von Christian Bale sticht in den wenigen gemeinsamen Szenen noch Emily Watson darstellerisch heraus; der eher unbekannte Taye Diggs und Obermotz Angus Macfayden machen ebenfalls einen guten Job.
Fazit: "Equilibrium" ist ein grundsolider Sci-Fi Thriller, der sich zwar mit seinen betont coolen Zugeständnissen an den Mainstream bisweilen selbst in die Quere kommt, aber dennoch mit herrlich überdrehter B-Movie Action und einer vergleichweise simplen Story, die von einem großartigen Christian Bale mühelos getragen wird, gut zu unterhalten weiß.
Wenigstens endlich mal ein aktuelleres Foto für sein Profil und die nächste Oscar-Verleihung.
Sieht ja recht vielversprechend aus und ist hoffentlich deutlicher substanzieller als der erste Teil. Auch wenn der teils zu wünschen übrig ließ, hätte ich lieber wieder Gary Ross statt Francis Lawrence auf dem Regiestuhl gesehen; bei Letzterem ist die "das er's verbockt" Wahrscheinlichkeit deutlich höher!
Schon mit "Twilight", der den nicht enden wollenden Vampir-Kult bekanntlich (neben den erzkonservativen Vorlagen von Stephenie Meyer natürlich) erst so richtig ins Rollen bringen sollte, schaufelte sich die ehemalige Production Designerin Catherine Hardwicke ein sicheres Grab für ihre kommende Regie-Karriere.
War "Twilight" im Grunde genommen noch eine Vergewaltigung des Vampir-Mythos der Postmoderne in Bravo-Girl Ästhetik, so stellt das vermeindliche Rotkäppchen-Reboot ein gänzlich anderes Leinwanddesaster dar.
Sogar die schon bei der Schlürfer-Schmonzette blutleere Kitsch-Bigotterie scheint hier nur noch lediglich Schatten ihrer selbst zu sein. Die Regie findet weder Bilder, noch Stimmung, noch Emotion, nicht einmal den kleinsten gemeinsamen Nenner, den depperten Plot selbst für die größten unter den "Twihards" einigermaßen ertragbar, geschweige denn auf irgendeine erdenkliche Weise schmackhaft zu machen.
Der entpuppt sich als wie von einem drittklassigen Straßentheater (ebenfalls in Kulisse, Kostümen, Schauspielleistung) zusammenimprovisiertes Flickwerk, bestehend aus "The worst of M.Night Shyamalan" Elementen und tiefergelegtem Gebrüder-Grimm-Vermächtnis nach vollendetem Modelagentur-Casting und Hollywood-Fleischwolf-Recycling inklusive Frischzellenimplantation.Und einem schaurigst animierten Grimm, pardon Werwolf.
Kurz: Eine filmische Totgeburt.
War ja irgendwie doch abzusehen, da man in "Man of Steel" ja schon kurz einen Nachrichtensatelliten von Wayne Enterprises gesehen hat. Bin gespannt, was die demnächst für einen neuen Batman (so mir nichts, dir nichts) aus dem Boden stampfen Oder aber der ist schon längst gefunden.
Mit Zack Snyder tjaaa...ich weiß nicht. Sein Superman-Einstand hat mir mal so gar nicht zugesagt und man fragt sich schon, was nach der Neu-Definition von "Disregard of Human Life" Zerstörungsorgie noch kommen soll.
Peter Dinklage=Best SUPPORTING Actor? Auch wenn er in Season 3 etwas in den Hintergrund gerückt ist, sein Name führt seit Staffel 2 die Credits an!
Ding Dong, die Hex' ist tot, sie isst kein Brot..."
"Oz: The Great And Powerful", Sam Raimis anfangs doch so verheißungsvolles Prequel zum Judy Garland Klassiker, basierend auf der legendären Kinderbuchreihe aus der Feder von L. Frank Baum, ist wahrscheinlich der Blockbuster in diesem ohnehin (bislang) bitter enttäuschenden Kinojahr, dem man die eiskalte Reißbrettplanung des qualitativ herunterwirtschaftenden Studios Disney am meisten anmerkt.
Visuell erinnert das süffige Fantasy-Familienvergnügen nicht von ungefähr an den quasi Vorläufer "Alice in Wonderland". Der konnte zwar mit einem ähnlich fantastischen Produktionsdesign von Oscar-Preisträger Robert Stromberg überzeugen, aber wegen einem an der zu kurzen Leine gehaltenen Tim Burton auch schon nicht den großen Wurf beim Publikum landen.
Und bei Sam Raimi, der ähnlich okkulte filmische Wurzeln vorzuweisen hat, funktioniert das noch weniger bis gar nicht. Da kann weder die Aussöhnung mit demselben Stammkomponist (Danny Elfman), noch ein alter Bekannter aus der sich am Ende arg verhedderten Spinnentrilogie (James Franco) und schon gar nicht das stereoskopische 3D State of the Art CGI, angereichert mit einer frappierend ähnlichen Geschichte, helfen.
Die lädt, spätestens nach einer immerhin angenehm nostalgischen "Black and White" Introduction im 4:3 Ratio, zu gähnender Langeweile ein. Disney versucht hier allen Ernstes, uns dieselbe austauschbare "Alice" fast unverändert aufzutischen. Selbst der Schwesternkonflikt der beiden Königinnen Rot und Weiß wird hier einfach zum Rumgezicke des Hexentrios, bestehend aus Rachel Weisz, Michelle Williams und Mila Kunis. Dabei ist Kunis grauenvoll fehlbesetzt, denn außer ihren optischen Reizen scheint sie nach dem denkwürdigen Auftritt in "Black Swan" sämtliches Talent abgestreift zu haben; erst recht als sie zur wandelnden Werbefläche für das ebenfalls auf Oz basierende New Yorker Musical "Wicked" mutiert.
Weisz geht noch so als "okay" durch und spielt ihren undankbaren Part runter; Williams hinterlässt von den drei Witches noch den besten Eindruck, obwohl sie kaum weniger zerbrechlich wirkt als das gepattafixte Porzellinchen, was zumindest technisch überaus gelungen ist. Selbiges gilt auch akustisch für Zach Braffs Affen. Als Sidekicks taugen beide aber nur wenig, da sie mit zunehmender Laufzeit überflüssiger werden.
Apropos Laufzeit: 130 Minuten quält man sich durch diesen aus "Alice" Plagiat, Nostalgiefitzelchen,Märchenklischee- und Moralgesabbel zusammengekleisterten Plot.
Nette kleine Anspielungen auf das Original und zudem auch indirekt die 3D Technik und das Filmemachen an sich zeigen einem feixend, was hier draus hätte werden können, wäre man mit einem Funken Inspiration, Leidenschaft und Kreativität ans Werk gegangen. Die aufschlussreichste Szene bleibt noch die, wo Oz den Schatz von Oz erblickt, sich darin wie Dagobert suhlt und jubiliert: Das gehört alles MIR!
Immerhin ein Einziger grundehrlich.
Fazit: "Oz" ist eine unfassbar einfallslose, überlange Technikdemo ohne Herz und Seele mit hoffnungslos verheizten (Charakter)-Darstellern von einem Sam Raimi, der wohl nun endgültig jeglichen inszenatorischen Biss verloren zu haben scheint und dummerweise die Sequeltür sperrangelweit offen lässt.
Edit: Man fragt sich bei der deutschen Synchro, wer zum Teufel auf die Idee kam, Tobey Maguires Stammsprecher (Marius Claren) auf James Franco zu besetzen und den Affen Finley von Francos deutscher Stimme aus z.B. "Planet der Affen: Prevolution" vertonen zu lassen...?
Yeah, Electro arrives!
...Und keiner bekommt es mit. Höchstens den neuen bescheuerten deutschen Titel.
Maggie Smith, Michael Gambon, Kristin Scott Thomas, Emily Watson, Kelly McDonald, Helen Mirren, anstatt Emma bekommen wir Sophie Thompson und "GoT" Serienpatriarch Charles Dance (in einer kleineren Nebenrolle) - Wenn man sich bei den klassisch gehaltenen Credits jeden bekannten Namen (mindestens jeder zweite oder allesamt) auf der Zunge zergehen lässt und zudem Fan von englischen Filmen bzw. alten Krimis im Stil Agatha Christies ist, kann man wohl kaum umhin, hier schlicht und ergreifend eine kleine Offenbarung zu erwarten. Ein Gipfeltreffen nuanciertester britischer Schauspielkunst? Inszeniert von Regie-Altmeister Altman? Was, das Skript ist oscarprämiert? Kein Zweifel, dieses bestimmt sträflich unterschätzte Filmjuwel wird ein wahres Fest!
Schon länger war ich nicht mehr so dermaßen enttäuscht aufgrund von mal wieder zu hohen Erwartungen. Das hier ist kein Juwel, nicht mal ein roh geschliffener Diamant, sondern ein billiges Imitat, dem man die Kaugummi-Automaten Herkunft leider nicht nachweisen kann.
"Gosford Park" fühlt sich über weite Strecken so an, als hätten der Autor oder Altman (oder auch beide zusammen) eine Runde "Cluedo" miteinander gespielt und sich in Uwe Boll Manier gedacht: Das müsste mal jemand dringend verfilmen! Gutes Spiel=Guter Film!
Natürlich will ich an dieser Stelle den inzwischen verstorbenen Robert Altman keineswegs mit dem amtierenden Trash-Regent Boll gleichsetzen. Beide mögen vor Ambitionen bei ihrer Arbeit glühen (besonders Boll), aber Altman macht das natürlich auf seine eigene Art und Weise.
Überambitionierte, besser gesagt.
Im Grunde hat er natürlich nur den relativ simplen "Cluedo" Plot, der aber wohl kaum für einen abendfüllenden Spielfilm ausreichen kann. Also versucht man diesen mittels der Einführung von gefühlt 50 anderen Charakteren aus Bedienstetenschicht und Snobbistenbrut zu kaschieren.
In der ersten Hälfte des sprichwörtlichen Kammerspiels dröhnt man den planlosen Zuschauer mit einem gehobenen Dialoggewitter an geballter, ach so wichtiger Exposition zu, um nach schier einer halben Ewigkeit endlich die besagte "Wer war es denn nun?" Tat zu präsentieren.
Danach kommt noch die alle Vermutungen in den Schatten stellende Auflösung (die kaum vorhersehbarer hätte sein können, aber ist halt ein verdammtes Brettspiel), um damit dem Zuschauer dann zu eröffnen, dass bis auf zwei, drei Figuren der Rest reine "Deko" war; inklusive der geschätzt 10 verschiedenen Subplots, die auch eigentlich völlig Pustekuchen sind, versteht sich.
Selbst die guten Darsteller können das nicht mehr für mich abmildern; die meisten sind bloße Accessoires und könnten genauso gut mit der Requisite verbucht werden. Herausstechen aus diesem Cast (der absolut göttlich hätte sein können und müssen!) tun die altehrwürdige Maggie Smith, Kristin Scott Thomas, die inoffizielle Hauptfigur Kelly McDonald und vielleicht noch ein junger Clive Owen, den ich zunächst nicht erkannt habe. Ansonsten gehen sämtliche Andere schlichtweg unter, besonders bei den endlosen Dinner-Szenen. Am meisten verschenkt ist für mich das britische Kulturgut Stephen Fry als sherlock-artiger Inspektor, der ebenso schnell aus der Handlung und deren Logik wieder verschwindet.
Vielleicht schätze ich "Gosford Park" vollkommen falsch ein, vielleicht verstehe ich den unglaublich cleveren Plot nicht, vielleicht habe ich bei der summierten Akustik von rund 10 Tischgesprächen irgendwann zu früh mental abgeschaltet. Vielleicht verlangt er nach einer Zweitsichtung. Keine Ahnung.
Fazit:"Gosford Park" ist ein furchtbar anstrengendes, hoffnungslos überfrachtetes Kammerspiel mit einem teils weit unter seinen Möglichkeiten agierenden A-Ensemble von der Insel mit einem Minimum an erzählerischem Payoff.
Also entweder ist es reiner Zufall, dass zweimal Stücke von Hans Zimmer in der Trailermusik erklingen, oder aber das ist schon der fertige Score, der wieder verdächtig nach Altbewährtem klingt. Beides gleich wahrscheinlich.
Ansonsten: Wahnsinnsbesetzung, durch die Bank!
Erinnert mich irgendwie sehr an die Romane der "Neuromancer" Trilogie von William Gibson, die ja schon für "Matrix" oder auch "Inception" Pate standen. Könnte wirklich mal was (halbwegs) Originelles werden, genauso wie Wally Pfister auf dem Regiestuhl. Bin sehr gespannt, auch wenn ich mich noch mehr auf "Interstellar" freue.
Die Trailer, mit denen das Produktionstriplett Warner, Legendary Pictures und Syncopy der weltweiten Fangemeinde schon vor rund einem Jahr gewaltig einheizte und bei denen jeder den Vorangegangenen an "Pure Epicness" in den Schatten stellte, kündigten ein interessantes Experiment an: Zack Snyder trifft auf Christopher Nolan, Hyperaktivitätsinszenierung auf architekturartige Erzählstruktur und "more realistic" Superhelden-Attitüde.
Was sich schon alles andere als harmonisch anhört, fühlt sich auf der Leinwand auch haargenau so an. "Man of Steel" ist vor allen Dingen eines: ein Film der verpassten sowie auch maßlos überschätzten Möglichkeiten.
Unter strengem Studiodiktat versucht Synder hier dieselbe Masche wie Nolan mit der "Dark Knight" Trilogie: alles düsterer, (wortwörtlich) geerdeter, realistischer. Nur ist Superman schlicht und einfach kein bisschen düster, tragisch und schon gar nicht realistisch. Und so macht "Man of Steel" aus dem den klassischen Helden-Archetypus verkörpernden Kryptonier einen unglaublich gesichtslosen, faden Charakter, der einem von Anfang an nahezu egal ist. Den Momenten, die einem vermeintlich sowas wie Gefühle entlocken sollen, winkt der Zuschauer fast teilnahmlos zu, während sie vorbeiziehen. Wie sollte man auch anders, wenn David S. Goyer den Plot größtenteils in hölzernen Dialogen lieblos abarbeitet und Snyder den eisgekühlten Bildern mittels Emotions-und Colorgrading sämtliche Wirkung raubt.
Der Film zerfällt in zwei ungleiche Teile, wovon der Erste (nicht nur durch die zerfaserte "Origins" Fetzendramaturgie) wie eine halbgar servierte Variation von "Batman Begins" anmutet. Die Sprünge zwischen Realität und Flashbacks wirken plump konstruiert und entwickeln mit wachsender Laufzeit eine regelrechte Distanz zum Zuschauer (und entfalten spätestens gegen Ende vollstes Nervpotenzial).
Das im Dauerdeprimodus Erzählte wirkt dabei irgendwann einfach nur noch lächerlich, zumal der Film sich bei seiner eh schon hahnebüchenen Thematik ernster nimmt als so manches Kriegsdrama. Dem üblichen Heldengesülze und Pathos genüge tut dann auch noch die lachhafte Jesus-Symbolik, gekrönt von der an plakativer Blödheit kaum zu toppenden Beichtstunde beim Allzweckpriester direkt bei Supiman um die Ecke.
Was allerdings alles ja noch ganz akzeptabel wäre. Dann aber schmeißt Goyer plötzlich sämtliche Pseudo-Psychologisierung über Bord und ein seltsam unter seinen Möglichkeiten auf Sparflamme agierender Michael Shannon (alias General Zod) darf die Erde per Terraforming in ein neues kryptonisches Paradies verwandeln. Fast könnte man Zod als personifiziertes Alter Ego von Zack Snyder bezeichnen, denn beiden geht die Menschheit gleichermaßen am verlängerten Rückgrat vorbei. Die Identifikationsfiguren, die man uns zugesteht (Laurence Fishburne, Amy Adams, usw.) wirken unfassbar verheizt und bleiben der Philosophie des Ganzen entsprechend schlicht statisch. Von den Darstellern, neben dem immerhin recht soliden Henry Cavill als der Mann aus Stahl, weiß Russell Crowe als Jor-El (und später als dessen virtueller Mini-Me) noch relativ zu überzeugen. Auf der Antagonistenseite verbreitet der Deutschland-Import Antje Traue die eindeutig bedrohlichere Präsenz neben dem zügellosen Shannon.
Nicht ganz so verschenkt (zumindest in der ersten Hälfte) sind Diane Lane und Kevin Costner, Letzterer bis zu seinem vermutlich dämlichsten Filmtod überhaupt.
Zack Snyder war noch nie ein großer Geschichtenerzähler und scheint auch hier nicht daran zu glauben, eine sonderlich erzählenswerte vor sich zu haben. Also feiert er blindwütig seine Materialschlacht routiniert ab, setzt dabei auf bahnbrechendes, perfektes wie seelenloses CGI und die "nervous tension" einer allseits beliebten Wackelkamera-Ästhetik, wodurch das konv(s)ert(v)ierte 3D zur reinsten Tortur wird. Die letzte Konfrontation von Zod und Superman (dessen Ideale hier so ganz nebenbei mal eben noch demontiert werden) erinnert an das überbordende Finale von "Matrix Revolutions", was genauso spannungs-wie inhaltsleer meinte, immer noch einen (optisch) draufsetzen zu müssen.
Gepaart wird der permanente Action-Trash dann noch mit besonders subtilem "Background-Gehämmer" von Hans Zimmer, der aber eigentlich nur das liefert, was nunmal ideal zum Geschehen passt: Konturloses, dröhnendes, bedeutungslosgeschwängertes Underscoring zu schlicht erschlagendem Leinwandspektakel.
So hat "Man of Steel" weder Spannung, noch Emotion, noch Tiefgang, noch Spaß, noch der Heldenfigur etwas tatsächlich Neues hinzuzufügen, was ihn umso mehr in der Belanglosigkeit verschwinden lässt.
Fazit: Was bleibt, ist eine verquaste, bierernste, erschreckend uninspirierte Helden-Entstehungsgeschichte und ein überdimensionales CGI Dauergewitter, was seinesgleichen sucht, sowohl in eiskalter technischer Perfektion, als auch in einem neuen (vorläufigen) Höhepunkt der Blockbuster-Leere.
Ich wäre für einen versnobten Briten wie Alan Rickman oder Benedict Cumberbatch, wobei beide sich ja gerade nicht gerne auf solche Rollen festlegen lassen. Aber Rickman ist einfach zu genial als Bösewicht, nicht bloß in "Die Hard".