Einar - Kommentare
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Alle Kommentare von Einar
Plot: 7
Umsetzung: 4
Robert DeNiro: 8
=> 19/3 = ~6.5
Gute Grundidee, leider schlecht umgesetzt und nach einer gewissen Zeit an Lageweile gewinnend. Nur DeNiro rettet eigentlich diesen Film: Er verkörpert sehr gut die verschiedenen Phasen des Psychopathen Gil, der nur für seinen Klub und besonders seinen Lieblingsspieler lebt - und sogar mordet. Eine Geschichte eines gescheiterten Mannes, der nur im Baseball seine Leidenschaft ausleben kann, die Realität dadurch aber verdrängt. Ein insgesamt mäßiger Psychothriller, der nur von seinem Hauptdarsteller lebt. Man hätte mehr herausholen können. So werden ihn sicherlich vor allem die Bobby-Fans lieben, das große Publikum aber meiden. Für mich keine Bereicherung der Filmwelt, aber ein guter Beitrag zum Spektrum des wohl besten Actors unserer Zeit!
Ein bisschen ohne richtigen Schwung bei der Sache, zudem hässliche Bildschnitte (die natürlich auch mit der Dramaturgie und den aufgenommenen "Live-Szenen" zu tun haben) und flacher Plot. Robert DeNiro - wie fast immer - nett anzusehen, aber auch nur mit 80% Überzeugungskraft. Dennoch stiehlt er ohne Top-Form allen anderen die Show - auch Kelsey Grammar. Erst nach - [Spoiler] - der Ermordung von Eddie kommt ein wenig mehr Spannung in die Geschichte. Einmal ansehen hat mir dennoch gereicht. DVD gekauft und bleibt natürlich in der Sammlung - aber da finden sich viele bessere Thriller und auch bessere DeNiro-Leistungen.
Für den Mainstream-Bereich ist "15 Minutes" vielleicht einen Blick wert, die Medien-Kritik und die weiterreichende Spannung bleiben aber trotz Ansätzen auf der Strecke.
Nervenzehrende, gewollt-witzige Komödie von Mel Brooks. Ermüdend und seichtes Mittelmaß, allerdings auch nicht der Bodensatz, den manche Kritiker heraufbeschwören. Ein paar wenige gute Stellen hat der Film schon, auch wenn man sie mit der Lupe suchen muss. Eigentlich eine Wertung zwischen 4-5, aber ich kann nicht hart sein, wenn Leslie Nielsen den Grafen spielt. Ein geschenker Punkt für Nielsen und den Namen von Mel Brooks. Weiterempfehlen kann man den Film nur bedingt. Ich habe ihn einmal gesehen, das war OK, mehrmals muss ich ihn mir nicht zu Gemüte führen.
Zu Unrecht verschrien. Es ist kein Bond und will auch keiner sein, die möglichen Parallelen muss man aber akzeptieren. Sicherlich finden sich schlechtere 007-Streifen als "Gold", nur dass sie den Bond-Bonus haben. Ich war zwar auch sehr skeptisch, aber "Gold" ist solide Unterhaltung. Für ethische Diskussionen und Moralfragen ist in solchen Filmen eh nie Platz gewesen. Ziemlich ansprechender 08/15-Film ohne richtigen Tiefgang, aber auch ohne schlimme Schwächen!
Sehr guter Beitrag der Filmwelt zum Mitdenken. Nicht allzu spannend erzählt, aber hier zählt auch in erster Linie die Aussage. Die wird fundiert vorgetragen und von Michael Caine mehr als überzeugend gespielt. Glanzleistung. Wenn man die Bilder sieht, dann fühlt man sich bereits wie in Süd-Ost-Asien. Beklemmend, erschreckend - aber nicht allzu verwunderlich. Die politische und moralische Peitsche wird geschwungen, aber nicht überstrapaziert. Solche Filme mit Aussage gehören als Kunstform an die Schulen.
Verweisen möchte ich auf ein ähnliches Thema, aber dann doch aufgrund seiner Zeit plakativer: "Der häßliche Amerikaner" mit Marlon Brando, auch empfehlenswert, aber dann doch in eine andere Richtung treibend und auch nicht so tiefgründig und vielschichtig wie der "stille Amerikaner".
Von mir eine sehenswerte Empfehlung für beide Filme, aber vor allem für "Der Stille Amerikaner"! Die "schwache" 7.0 führt sich nur darauf zurück, dass die Spannung nur köchelt und nicht siedet. Das muss sie aber auch nicht unbedingt, wenn das Gericht gut durch ist und - wie in diesem Falle - schmeckt!
Eigentlich habe ich mir den Film "nur" wegen Jerry Stiller angesehen, dem Frank Costanza aus "Seinfeld". Hier spielt Stiller eine ernsthaftere Rolle. Und er hat mir sehr gut gefallen, wie eigentlich der gesamte hochklassige Cast (Matthau, Shaw, Balsam) und auch insgesamt der Streifen.
Wir bekommen hier einen spannenden Thriller geboten, der weniger mit Effekten und Gewalt als mehr mit Spannung arbeitet. Zentral ist hier die Geiselnahme in einem U-Bahn-Wagen. Die Handlung verlagert sich hälftig auf den Tunnel (Geiselnehmer) und hälftig auf die "Außenwelt" (Polizei). Hier entsteht nun der Konflikt zwischen den Parteien, den sie eigentlich nur über Funkverkehr austragen - die Zeit läuft...
Enge Handlungsebene, szenisch gut umgesetzte Bilder und vor allem die Arbeit des Teams stechen hervor. So glänzt der Thriller mit nicht unbedingt genreüblichen Humor (Die betrunkene Dame, japanische Delegation), Detailverliebtheit (ein gecrashter Polizeiwagen wird in einer späteren Szene gerichtet, nachdem er zuvor verunfallt war) und in der deutschen Synchro mit schöner Kodderschnauze (Umgangston). Alles wirkt nicht künstlich aufgesetzt oder erzwungen. Es hat sich so ergeben. Wie auch - Spoiler - die Überführung des letzten Erpressers: Durch eine verschnupfte Nase! Alles wirkt so schön durchdacht, amüsant und doch spannend, dass eine 7.0 fast zu wenig erscheint. Vom Feeling hat aber das letzte Bisschen Pepp und etwas mit Faktor X gefehlt, den ich irgendwie leider nicht benennen kann. Man fühlt das einfach beim oder nach dem Film. Und das fehlte bei der Pelham 123 leider - denn es ist sicher ein guter Klassiker, dem andere Seher bestimmt auch zurecht eine 7.5 oder 8.0 angedeihen. Bei mir ist der allerletzte Funke nicht übergesprungen. Aber gefallen hat mir der Film dennoch sehr gut!
Ein etwas schwächerer Hitchcock, der im Vergleich zu anderen Filmen aber immer noch gut aussieht. Trotz namhafter deutscher und internationaler Besetzung recht langweilig gespielt und die Handlung war auch nicht allzu stringent. Aber was wieder einmal relativ gut rüberkam, war der Suspense - hier in der Flucht von Leipzig nach Ost-Berlin und dem Versteckspiel in eben jener Stadt. Also: Solider Film - schwacher Hitchcock (was nicht unbedingt am Regiesseur liegen muss!). Seinen Fans dennoch zu empfehlen, weil es einfach zum Werk dazugehört.
Absoluter Trash, aber manchmal muss man sich auch mal sowas angucken. Macht zwischendurch mal Spaß! Wenn man den Film nicht Ernst nimmt, ist er sogar besser als viele aus dem "ernsten" Themenbereich.
Thematisch nicht ganz mein Fall, aber handwerklich beeindruckend umgesetzt. Jimmy Stewart glänzt in seiner Paraderolle als grüner Naivling im Polit-Dschungel. Nicht umsonst gilt "Mr Smith" als einer der bedeutendsten Filme, nicht nur seiner Zeit, auch noch heute - aber die Story wird streckenweise mit Pathos und teils unerträglichem Gutmenschentum überhöht. Eine Demokratie, die nur auf gutem Gewissen basiert, wird es niemals geben. Thematisch 6 Punkte, handwerklich glatte 8 - eigentlich eine 7.0, die aber doch aufgrund meines Geschmackes eher zu 6.5 tendiert.
Hier greift der Klimax des Filmes: Der Filibuster von Mr. Smith zum Ende, der sich zwar zieht, aber intensiv einen intrafilmischen Spannungspunkt bietet. Gekonnte schauspielerische Leistung und tolle Darstellung von überzeugender Standpunkthaltung und Aufopferungsbereitschaft. Ein Mann am Rande des körperlichen Zusammenbruchs, der dennoch für seine Sache einsteht.
Diese Szenen machen für mich "Mr Smith" erst recht sehenswert! Im Endeffekt ein guter Stewart in einem insgesamt "nur" soliden Klassiker. Es gibt aus meiner Sicht bessere Klassiker, aber "Mr Smith geht nach Washington" gehört zum Filmkanon dazu - man kann es ihm nicht verdenken. Viele Leute finden ihn - womöglich auch zurecht - überragend. Für mich ist er sehenswert - nicht mehr und nicht weniger!
Absoluter Geheimtipp im Mafiafilm-Genre! Top-Leistung von Charles Bronson. Nach einer wahren Geschichte vom ersten Mann, der die Omerta brach. Packend gespielt und gut inszeniert, knallhart und gleichzeitig mit Tiefe in Handlung und Charakterdarstellungen.
Stimmungsvolle Komödie mit melancholischem Charme. Sind Träumer verrückt? Den Film kann man nicht beschreiben, man muss ihn selber gesehen haben. Und dann entscheidet man sich: Bin ich ein Realist oder verträumter Freund des Lebens. Zugegeben, es gibt bessere Handlungen, besser aussehende Schauspieler als einen 2-Meter-Hasen und größere Konfliktpunkte. Aber "Mein Freund Harvey" ist ein Film, der all das nicht benötigt. Er hat einfach seinen eigenen Ton gefunden. Und dieser Ton ist heute selten geworden. Darum einfach ansehen und erfreuen!
Der Film ist eigentlich nicht nur ein Remake von "Nikita", er ist quasi eine 1:1-Kopie. Mit leichten Abweichungen gegen Ende hin... "Nikita" war ein wegweisender Film, so hoffte man für den US-Markt selber ein solches Mädchen zu produzieren - wie schon bei vielen anderen Filmen geschehen und wie auch noch andere Filme folgen sollten. Hier jedoch beschränkt sich das Remake nahezu auf identische Handlungsstränge, keine neuen Ansätze, Vertiefungen, Abweichungen oder Änderungen. Optisch ein wenig anders, amerikanisch eben, aber immer noch "Nikita", wenn man das Original (absolut empfehlenswert der Besson-Streifen, im Übrigen...) noch vor Augen hat! Kennt man das Original nicht - oder sieht drüber weg - so bekommt man dennoch einen guten, knallharten Film geboten, der eigentlich in zwei Teile einzuordnen ist: 1.Teil Entwicklung der Ausbildung, 2.Teil Leben als Killerin und die Liebe zu ihrem festen Freund. Ansprechend und von der attraktiven Bridget Fonda nicht schlecht gespielt. Der letzte Funke springt nicht über, das kann aber auch daran liegen, dass ich immer das Original vor Augen hatte. Unterhalten wurde ich trotzdem. Und unbefangen kann man sich sicher auch mit dem Film beschäftigen - er ist kein Ärgernis, zu keiner Zeit. Aber es gibt auch keine Rechtfertigung, warum das Remake gedreht wurde, zumal so kurz nach dem französichen Original...
Je nachdem wie man den Streifen betrachtet, ist "ganz gut" bis "sehenswert" angebracht. Für eine 6.0 ist die Handlung zu gut, eine 7.0 möglicherweise OK - aber da der Film hemmungslos "Nikita" kopiert, ziehe ich 0.5 Punkte ab und mache eine endgültige 6.5 da draus. Wer Spaß an Thriller mit Gefühl hat, darf zuschlagen. Zeitgleich sei gesagt, dass man in diesem Fall aber auch gerne gleich zm Besson-Film greifen darf. Der hat von mir eine 7.0 bekommen. Doch wie gesagt: Große Unterschiede gibt es kaum!
Ein unverbrauchtes Thema, das ansprechend umgesetzt wurde. Das französische Kino hat einige stilweisende Filme gebracht, dieser hier sicherlich auch einer. Nicht umsonst wurde er in den USA neu adaptiert. Tolle Bilder und Stimmung, emotional richtig gut. Und spannend war Nikita auch größtenteils. Hier hat man eine wunderbare Mischung zwischen Entwicklungsstory (1.Teil - Ausbildung) und Liebesstory vermischt mit Thriller (2.Teil - Auftragsmörderin). Ein guter Punkt ist auch die persönliche Problematik, als Killer zu arbeiten und doch ein eigenes Leben zu wollen. Der Schlusspunkt des Filmes ist episch, offen gehalten. Alles in allem sehr gut im Ansatz, einige Teilpunkte hätte man etwas weiter vertiefen können. Da hier einen aber nicht der Einheitsbrei erwartet sicherlich empfehlenswert!
Vorbildlicher Hitchcock-Suspense, der starke Ähnlichkeiten zum später gedrehten "unsichtbaren Dritten" aufweist. Da "Der Unsichtbare Dritte" der für mich beste Hitchcock-Film ist, ist es nicht überraschend, dass ich auch "Saboteure" ansprechend fand. Wir finden hier einen typischen Hitchcock mit MacGuffin, Suspense und unglaublichen hintergründigem Humor. Das Motiv des unschuldig Verfolgten kennen wir auch aus anderen Werken, hier wird es dennoch packend erzählt. Für den Standard der 40er ein sehr gut gedrehter, in sich stringenter Klassiker, von dem sich heute noch viele Filmemacher (oder die sich so schimpfen) etwas abgucken können. Die Spieldauer passt, es treten keine Längen auf und wir lernen eine Reihe von Charakteren kennen, deren unterschiedliche Meinungen und Absichten gut gezeichnet werden.
Sicherlich einer der besten "frühen" Werke von Alfred Hitchcock und auch in seinem Gesamtwerk im Vorderfeld einzuordnen. Und wer weiß, wofür dieser Mann steht, der kann sich ausmalen, welche Spannung er hier geboten bekommt.
Mafia: Ein Thema, das mich begeistern kann. Egal ob amerikanische, italienische oder wie hier französische Mafia. Lose basierend auf einen wahren Paten und beruhend auf einem Bestseller wurde 22 Bullets mit einem der Stars des französischen Kinos - Jean Reno - gedreht. Erwartet habe ich mir einiges, jedenfalls mehr, als was ich dann sah. Denn der Film schwankt zwischen Gewaltexzessen und Moralpredigten. Reno spielt wie Kad Merad gut, die Stimmung bringen Beide aber endgültig dennoch nicht rüber. Bildtechnisch liebe ich elegische Filme, hier hat man eher einen modernen Trend der schnellen Schnitte (auch wenn es schlimmere Beispiele gibt). Die Handlung, naja, Ein-Mann-Rachefeldzug, kennen wir aus diversen Adaptionen. Dennoch handfest umgesetzt und nicht allzu bieder, ich schwanke zwischen 7.0 und 6.5 - normalerweise vergebe ich dann die bessere Punktzahl. In diesem Fall nicht. Aus persönlichen Gründen, die eher zu einer 6.7 als 6.8 führen... Wie gesagt, schnelle Bildchnitte, die mich optisch ärgern. Vielleicht bin ich noch zu sehr tradionalistisch angelegt. Aber wir haben hier auch keinen Actionfilm vor uns, der diese Schnitte rechtfertigt - und selbst da ist es eher eine Unmode. Man kann auch mit elegischen Bildern Stimmung schaffen. Zudem war mir die Handlung letztendlich doch zu linear und das Ende zu vorhersehbar. Keine Zeitverschwendung, sicherlich nicht und andere Rezensenten werden aus ihrer Warte möglicherweise bessere Urteile ziehen. Aber für mich hat das letzte Element gefehlt. Die Wärme, die Bindung von Film und Zuschauer. Dennoch ein Vertreter der etwas besseren Filme im bisherigen Jahrzehnt 201x... Leider keine Bombe!
Die BESTE Staffel der BESTEN Serie ever!!! Herrlich selbstironisch, mit rotem Faden und für alle Sitcoms wegweisend und innovativ! Der feinste Humor, den das Fernsehen je zu bieten hatte, mit preisgekrönten Higlights wie "The Virgin", "The Contest" oder die Folge mit der Pfefferminzpastille. Oder die mit der Brieftasche... oder die mit Susan's Eltern... oder... Alles SUPER!
So ganz kann ich die bisherige schlechte Bewertung des Filmes hier nicht ganz nachvollziehen. Sicher hat "Tuskegee Airmen" einige Schwierigkeiten und Probleme. Aber insgesamt halte ich den Streifen für "ganz gut". Wer einen Kriegsfilm a la "Full Metal Jacket" oder eine optische Orgie wie "Top Gun" sucht, ist hier falsch. Man findet aber einen Film, der in entsprechendem Ton die Diskriminuerung der Schwarzen aufzeigt, die dennoch für Patriotismus stehen. Sicherlich behilft man sich einiger elementarer filmischer Kunstgriffe, aber das ist gerechtfertigt. Mich konnte der Film einigermaßen überzeugen, die Leistungen des Cast sind OK, technisch ist der Film auch nicht allzu schlecht. Darum breche ich mal eine Lanze für "Die Ehre zu fliegen"! Als erster Kommentator zum Film ist das meine moralische Pflicht. Wer sich den Film angucken möchte und noch zweifelt, sollte es wagen, ihn anzusehen. Danach kann man sich sein eigenes Urteil bilden!
Dieser Film war schon seit längerem auf meiner Vormerkliste - unter anderem auch wegen des Scores von Ennio Morricone. Ist es komisch, seine Filme nach Komponisten auszusuchen? Vielleicht. Aber bislang wurde ich selten von Filmen enttäuscht, denen auch der Maestro sein Vertrauen geschenkt hat. Am 1.Mai bekam ich eine Nachricht, dass der Film auf DVD neu erscheint, am 2.Mai habe ich ihn vorbestellt, am 3.Mai erschien er, am 4.Mai lag er bei mir zu Hause und am 5.Mai habe ich ihn mir angesehen! Nun, am 6.Mai, die Beurteilung: Ein nahezu klassischer Belmondo, getreu dem französischen Kino. Ein spannungsgeladener Thriller, der die Geschichte eine Mannes erzählt, der von seiner Regierung und seinem Dienst verraten wird und nun sowohl seinen ursprünglichen Auftrag zu Ende bringen will, als auch Vergeltung (wenn auch indirekt) üben will. Knallhart kommt JPB daher - und man kann überspitzt sagen: Kennt man einen Belmondo, dann kennt man alle. Das mag zutreffen und auch einige Gelegenheitsseher abschrecken, aber trotzdem lohnt sich "Der Profi". Auch wenn der Film leider zu häufig zu geradlinig abläuft, ist man die ganze Zeit im Bann der Handlung, die sowohl Belmondo als auch seinen Zuschauer von A nach B führt - und auch nur dahin führen kann. Es gibt kein zurück mehr für diesen Mann, das ist uns allen von Beginn an klar. Das wird auch mehrfach angedeutet. Also ballt sich naturgemäß alles auf das Finale hin. Zu viele Twists darf man einfach nicht erwarten, sondern man muss sich rein der Stimmung des Filmes hingeben und sich treiben lassen. Dahin, wo der Profi Joss als nächstes auftauchen wird. Serviert wird die deutsche Synchro mit einigen gelungenen Sprüchen frei nach Kodderschnauze ("Abteilung Spionoeren & Schnauze polieren"). Und nicht zuletzt hat man diesen wunderbaren Score von Ennio Morricone, der sofort eingängig ist und dessen einziges Thema den ganzen Film begleitet, ohne dabei an Spannung oder Intensität zu verlieren.
Ich bin zufrieden mit dem, was ich bekommen habe. Zu viel, ein Kino der Extraklasse, darf man von dieser Hausmannskost nicht erwarten. Aber dafür ist sie gut und deftig. Das schmeckt halt auch. Ein Mann gegen Alle - das kennen wir mit anderen Vorzeichen auch von "Der Schakal". Da reicht der "Profi" nicht heran, aber das will und das muss er auch nicht. Interessant ist es aber, die Parallelen und Unterschiede beider Streifen zu verfolgen - auch mit Blick auf das Finale.
Viel Spaß bei "Der Profi". Ich hatte ihn!
Ein an sich trockener und politischer Stoff, der passabel und ansprechend umgesetzt wurde. Überwältigend natürlich wieder einmal Marlon Brando, aber auch die übrige Riege (vor allem sein Counterpart) kann überzeugen. Moralisch und politisch lotet dieser Film zu einem gewissen Punkt Grenzen aus, maßt sich am Ende aber den erhobenen Zeigefinger an. Man kann vom Schlusspunkt halten, was man will, handwerklich ist der Streifen zum Großteil gelungen. Der Konflikt wird dem Zuschauer hier durch die agierenden Figuren (und Ex-Freunde) nahegebracht, so dass man eine Verbindung aufbauen kann. Wer einen kritischeren Einblick in ein ähnliches Thema haben möchte, dem sei "Der stille Amerikaner" empfohlen. Marlon-Brando-Fans werden um diesen Film hier aber nicht herumkommen!
Ein guter und packender Gefangenenlager-Film, der selten im Lager spielt. Ein toll aufgelegter Hardy Krüger wird nahezu zu Von Werra - und man fiebert mit dem "Filmhelden" (auch wenn er ein Nazi ist) mit. Athmosphärisch dicht zeichnet der britische Film die Stationen der Flucht nach. Zu empfehlen!
Solider Krimi-Beitrag mit leichten komödiantischen Ansätzen. Weiß streckenweise zu überzeugen, auch wenn der Handlung gegen Ende ein wenig die Puste ausgeht, sie am zum Schlusspunkt aber noch einigermaßen findet. Besonders imponierend: Christopher Walken, der in seinem beschränkten Aktionsradius alleine durch seine Präsenz den Film zu tragen versteht. Da verzeiht man auch die im Vergleich bleichen Kidnapper im College-Alter. Ebenfalls ein positiver Aspekt für mich im Cast: Brad Garett - ja, er ist es.
Es gibt sicherlich bessere Filme, aber nachdem ich einmal vor einem halben Dutzend (oder sogar mehr) an Jahren den Anfang gesehen habe, wollte ich mir mal den ganzen Streifen ansehen. Erwartungen teilweise erfüllt, entspricht einem Chips-Abend, aber nicht dem großen Kino. Wenn man mal einen Film für "zwischendurch" möchte, liegt hier nicht falsch, zumal man auch nicht mit komplexen Handlungen oder Gewalt erdrückt wird.
Welcher Film ist denn nun der Beste aller Zeiten? Die meisten Kritiker sagen „Citizen Kane“, viele Filmfreunde behaupten „Der Pate“. Die IMDB sagt „Die Verurteilten“: Einen Film, den ich bis dahin noch gar nicht kannte. Und den ich mir dann aber ansehen musste, denn etwas wird da schließlich dran sein. Was mich erwartete war eine tolle Gefängnisgeschichte aus der Feder von Stephen King, die bestechen kann durch Einfühlungsvermögen, Charakterzeichnung und diversen Spannungsbögen. Zudem hat man einen tollen Cast zusammengestellt und die Macher komponieren wunderbare Bilder, unterlegt mit tollem Score (genannt sei nur die Szene, als Andy durch das Abflussrohr flieht und außerhalb auftaucht). Selten hat mich ein Film so in seinen Bann gezogen. In einem einzigen Streifen werden viele Themen angesprochen, wie z.B. Freundschaft, das mögliche oder unmögliche Zurechtfinden langjähriger Strafgefangener in der Gesellschaft (und wie zwei ältere entlassene Häftlinge diese Situation bewältige), das Leben im Gefängnis oder auch einfach nur der Wunsch nach etwas Menschlichkeit auch hinter den hohen Mauern der Anstalt.
Ein sehr guter Beitrag zum Filmkulturerbe, der es sicher wert ist, mehrfach angesehen zu werden, wenn man sich auf langsame Erzählweisen einlassen kann. Belohnt wird man für seine Geduld jedoch immer wieder aufs Neue. Nicht umsonst hat er hohe Bewertungen, sowohl bei Kritikern als auch bei reinen Konsumenten.
Ist „Die Verurteilten“ nun also der beste Film aller Zeiten? Schwer zu sagen – aber für mich reicht es nicht ganz, auch wenn er in meinen persönlichen Top10 zu finden ist. „Der Pate“ ist für mich das Meisterwerk schlechthin. Natürlich gehören zu der Bewertung auch persönliche Präferenzen. Aber wenn ein Film im gleichen Atemzug mit dem Paten oder einen Orson-Welles-Klassiker genannt wird, dann ist das sicherlich keine schlechte Empfehlung!
Gute solide Unterhaltung, weder besonders gut oder besonders schlecht. Hauptaugenmerk ist es, die Story als leicht zu sehende Fernsehkost zu verkaufen, mit leichten Einbußen bei der Handlung. Aber dennoch bleibt das ganze immer noch auf "oberem Mittelfeld"-Niveau. Es war jedenfalls keine Zeitverschwendung, diese DVD in den Player zu werfen. Und was mich besonders freut: Robert DeNiro dreht heutzutage doch nicht nur noch ärgerlichen Mist wie "Killer Elite". Für Bobby-Fans ist dieser Film sicherlich der Killer Elite vorzuziehen, auch wenn er in beiden Streifen nur eine Nebenrolle spielt. Also warte ich mal wieder auf eine Hauptrolle von DeNiro und vielleicht dann ein noch besseres Ergebnis als in "Ohne Limit".
"Ohne Limit" an sich besticht durch gelegentlich rauschhafte Bilder und der wunderbaren Vorstellung, 100% seines Gehirnes zu nutzen. Diese Thematik ist derart unverbraucht, dass schon das Wagnis ein neues Feld zu betreten zu einer positiven Wertung führen könnte.
Wurde mir in höchsten Tönen empfohlen. Und auch wenn ich ein Liebhaber älterer Filme bin, so hat mich "Der Große Diktator" gemessen an meiner Erwartungshaltung leider enttäuscht. Sicherlich kein schlechter Film, aber zu langatmig und unentschlossen zwischen Satire, Komödie, Drama und Moralgeschichte. Natürlich sind einige Szenen legendär und zurecht Filmgeschichte (Hynkel-Rede, Weltkugel-Tanz...), aber der Funke wollte bei mir nicht recht überspringen. Die erste Stunde war noch sehr gut, die zweite Hälfte baute stark ab. Die Auflösung der Problemstellung war viel zu trivial, die Geschichte vom Barbier und Hannah wird nicht (sichtlich) zu Ende geführt, der Abschlussmonolog passt nicht zum Charakter des Barbier - und was geschieht mit Hynkel und seinen Gefolgsleuten...
Positiv sind die Ansätze der NS-Kritik, die schon 1940 recht früh angebracht wurden. Der Film schafft es sogar Hynkel sympathisch erscheinen zu lassen, gibt ihm wunderbar (lächerliche) Züge - aber führt diese nicht zu Ende.
Schade, ich hatte mir mehr erhofft. Die letzten 30 Minuten habe ich mich mehr durchgequält. Unentschlossener Spagat zwischen Klamauk und Kritik - und übertrieben langer Slapstick in den Mussolini-Szenen. Wenn man das so hält, dann sollte sich auch der gesamte Film danach richten.
Für die Meisten bleibt der Film sicherlich sehenswert, mir hat dieses eine Mal genügt.
Ich bin ein großer Fan von Kurosawa und seinen Filmen. Auch hier beweist er wieder seine Klasse. Wunderbar, wie er auf der Enge des Raumes mit der Kamera (bzw. den Kameras) arbeitet und die Bilder komponiert. Auch die Schauspieler tragen ihren großen Teil zur gelungenen Stimmung bei. Ein sehr pessimistisches Bild gescheiterter Existenzen.
Insgesamt ist ein wundervolles Bühnenstück in Filmform entstanden - kein Wunder, wenn man bedenkt, dass Gorki die Vorlage liefert und Kurosawa das Drama in seiner japanischen Adaption umsetzt.
Liebe und Intrige - Lebenskummer und neue Hoffnung. Alles liegt eng bei einander. Und letztendlich findet man sich doch mit der ausweglosen Lage ab oder endet in einer Tragödie.
Grundsätzlich sehenswert und nicht nur - aber vor allem - für Freunde von Kurosawa und Bühnenstücken.
Das Thema ist sehr interessant, jedoch nicht genau mein Geschmack, weshalb ich den Film rein subjektiv etwas schlechter bewerte, als er es womöglich verdient hätte.
Doch man sollte sich bei Lust und Laune selber diese kleine Perle von klassischer Schauspielkunst (ohne Tam-Tam und Effekthascherei) ansehen und sein eigenen Urteil bilden. Diese Zeit darf man gerne opfern!