Einar - Kommentare

Alle Kommentare von Einar

  • Helge Schneider ist ein Künstler. Eine genauere Bezeichnung oder Einrenzung wäre inakzeptabel. Ich bin schon ein wenig neidisch auf seine ganzen Talente...
    Ein Fan bin ich insbesondere durch seine vier "Klassiker". Unglaublich, wie diese Filme und ihre Zitate und Inhalte (?) es in die Populärkultur geschafft haben. Anfangs konnte ich den ersten Versuch, einen Streifen anzusehen, nur abbrechen. Aber nun läuft wenigstens einmal im Monat ein Schneider... Irgendwie merkwürdig, dass einem immer noch die Tränen vor Lachen kommen. Jeder der vier Filme hat unvergessliche Momente geschenkt. "Dr.Hasenbein" gilt zwar als misslungen, aber ich finde ihn immer noch genial. "Jazzclub" in Grenzen. Aber "Texas" und "00Schneider" sind Weltkulturerbe!
    Durch Helge wissen wir, dass Erdbeben eine schöne Sache sind oder dass es Spürpiloten gibt. Helge hat das Schauspieltalent Helmut Körschgen entdeckt. Dank Helge durfte Peter Thoms als Nasenmann glänzen. Und nie zuvor gab es so einen Vierjährigen wie Peterchen.
    Wie ich den ehemaligen Chef meiner Mutter beneide, der durch Zufall einen Satz in "00Schneider" performen durfte...
    Helge, danke für diese Klassiker. Vielleicht darf man auf einen weiteren Geniestreich hoffen!

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    • 6

      Ein 08/15-Vertreter des klassischen Westerns. Trotz kurzer Laufzeit mit einigen Längen und etwas zu pathetisch. Kann sich nicht mit weiteren Arbeiten des Gespanns Mann/Stewart messen. Es fehlt ein wenig die Härte und auch etwas Tiefgang durch einen roten Faden. War es in "Nackte Gewalt" der innere Zwist der Gruppe oder in "Winchester '73" der Weg des Gewehres, kommt hier im "Schlangenfluß" nur in den letzten 20-30 Minuten eine gewisse Spannung auf. Eigentlich ein 6.0-Film, dem ich aber fast wegen der unsäglichen und total verhunzten Synchronisation eine 5.5 gegeben hätte, die auch zu vertreten wäre. Lichtblick ist Rock Hudson in einer Nebenrolle. Er strahlt zumindest eine Sympathie aus.
      Auch wenn der Showdon hier mal nicht vor Felsenkulisse, sondern im Fluß stattfindet, ziehe ich beide oben genannten Mann/Stewart-Western vor. Was allen gemein ist, ist die Aufnahme der Landschaft. Die Handlung von "Meuterei am Schlangengluß" war aber leider zu dünn...

      • 8

        "M" gilt als Klassiker der Filmwelt und es ist wohl auch chic auf den Zug aufzuspringen und den Streifen wegen des Status zu mögen. Doch darüber hinaus ist "M" weit mehr als nur ein Klassiker. Er markiert gleichzeitig auch einen der wenigen - wenn nicht sogar DEN Höhepunkt - des deutschen Filmes. Und auch international hat "Eine Stadt sucht einen Mörder" gerechtfertigt für Lob gesorgt.
        Dieser Lang ist nicht nur ein Kriminalstück, hier hat man eine verschachtelte Geschichte - nicht die Handlung ist komplex und kunstfertig verschnörkelt, sondern die Intentionen und einzelnen Teilaspekte des Filmes. So finden sich in einem Film gleich Drama, Kriminalfilm, Film Noir, Suspense und Lehrstück. Auch im Aufbau sind verschiedene 'Teile' zu finden.
        Am Anfang geht es um einen bestimmten Mord, darauf baut dann der gesamte Film auf. Wir erleben das Drama der besorgten Eltern, aber auch eine aufkeimende Paranoia, bei der ein Jeder seinen Nächsten verdächtigt - egal wie (un)sinnig die Beweise auch sind. Vor diesem Problem steht dann auch die Polizei, denn vernünftige Beweise finden sich nicht ein. Gleichzeitig wächst aber auch in der Unterwelt der Mißmut über die Razzien und dass man den Täter in ihren Reihen vermuten könnte. So versuchen sie selbst, den Täter zu finden und unschädlich zu machen - sprich: töten!
        Hier setzt der Suspense ein. Der dem Zuschauer bekannte Täter (großartige Leistung, famoses Mienenspielt: Peter Lorre!!) hat gerade sein nächstes Opfer an der Angel. Der Suspense steigt, ob er wieder morden wird. Doch urplötzlich wird durch einen Zufall der Jäger (Täter) zum Gejagten (Opfer). Starke Film Noir Stilmittel unterstreichen die düstere Stimmung, erst recht als der Kindermörder in einem Bürogebäude in der Falle steckt.

        Aus der letzten halben Stunde des Filmes kann man dann viele Fragen herausziehen und sie ethisch erörtern: Hat ein Kindermörder nicht auch das gleiche Gesetz verdient, wie ein 'normaler' Verbrecher/Mörder? Kann man das Risiko eingehen, dass er vielleicht wieder als geheilt entlassen wird? Haben nicht auch diese Menschen ein Recht auf Möglichkeit zur Resozialisierung? Ist Lynchjustiz erlaubt? Sind diese Zwangsmenschen nicht eigentlich unschuldig im eigentlichen Sinne, als dass sie unzurechnungsfähig sind?
        Im speziellen Fall kann und muss man festhalten, dass die Unterwelt auch nicht aus Nächstenliebe handelt, sondern nur um den eigenen Vorteil zu erringen!
        Man könnte fast sagen, dass man hier ein philosophisches Lehrstück vor sich hat.

        Filmtechnisch ist "M" ebenfalls ein Genuss: Die Ästhetik der Bilder trifft starke Handlung und bedrückende Athmosphäre. Die verwerflichen Taten werden nur metaphorisch angedeutet, wie zum Beispiel ein einsamer Ball oder der einsame Luftballon (Bilder der Einsamkeit beim Mord an Else) - aber erst so entwickelt sich noch eine stärkere Aussage von Inhalt und Bildern!
        Das gepfiffene "In der Halle des Bergkönigs" (E.Grieg, Peer-Gynt-Suite I) wird eine Art Jagdthema, sonst ist durch spärlichen Einsatz an Musik eine Sterilität zugegen, die beunruhigend wirkt. Die große Stärke von "M" ist aber die Handlung, das Drehbuch. Lang hinter und Lorre vor der Kamera verwandeln das Script dann in ein Meisterwerk.

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        • 6
          über Krabat

          Buch 10 Punkte - Film 6 Punkte (Tendenz eher nach unten)

          Die Vorlage ist ein Klassiker der deutschen Jugendliteratur, allerdings auch sehr gut geeignet für Erwachsene. Ohne Zweifel sehr zu empfehlen. Die Umsetzung für die Leinwand ist dann aber leider doch schon auf der Strecke geblieben. Zum einen wurde die Handlung auf das Wichtigste (nicht: auf das Interessanteste, wenngleich selbst das ein Unding wäre) herunter gebrochen und auch die Charaktere verlieren im Vergleich zum Buch sehr an Tiefe. Ich bin ohnehin kein Fan vom deutschen Film, aber das hätte man sicherlich auch besser hinbekommen können, wenn man sich die Liste der Beteiligten durchliest. Vielleicht wäre es mit weniger Krampf und Namen ein wenig besser geworden. Insgesamt ist "Krabat" ein mittelmäßiger, aber nicht schlechter Film. Einen Zusatzpunkt verschenke ich mal für die stellenweise schöne, dunkle Athmosphäre und dem Off-Erzähler.

          Wer das Buch liest und sein Kopf-Kino anstrengt, der sieht dann auch einen gelungenen "Krabat".

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          • 6 .5

            "1941" ist eine 2.Weltkrieg-Satire, die eine Gag-Kanonade nach der anderen abfeuert. Meistens im Minutentakt. Dabei ist es jedoch fast logisch, dass nicht jeder Witz zündet. Manches ist dann doch einfach zu platt und abgedroschen. Die herben Kritiken, die man zu Spielbergs Film gelegentlich lesen kann, sind aber auch nicht gerechtfertigt.
            "1941" bietet verschiedenste Facetten einer Komödie: Satire, Groteske, Zote, Slapstick, Posse oder Persiflage. Vor allem die Slapstick-Einlagen sind sehr gelungen - sie wirken so gut erhalten, als kämen sie wirklich noch von den Altmeistern des Hollywood-Systems der 30er/40er-Jahre. Ebenfalls ein großes Plus sind die Film-Referenzen, wie z.B. gleich die Eröffnungssequenz, die ohne Zweifel auf "Jaws" verweist. Insgesamt ist die hohe Witzquote leider zu geballt bzw. allzu gewollt. Insbesondere gegen Ende nimmt das Niveau doch drastisch ab. Anfangs lebt der Film noch von seinen schrägen Charakteren, die er etabliert: Sei es ein verrückter Flieger, eine sprechende Holz-Handpuppe, ein Disney-liebender General oder ein kauziger Patriot (der alte Slim Pickens, der schon einmal auf einer Bombe reiten durfte).
            Diese absurden Situationen bieten ein großes Feld für wahnwitzige Auswüchse an humoristischen Einlagen. Auf Dauer wird "1941" dennoch anstrengend. Die Spieldauer ist ein wenig zu lang geraten und ein Dauerbeschuss mit jeder Art von Humor lässt keine Atempause zu.
            Abseits des Humors gibt es dafür weitere positive Punkte: Ein schwungvoller Tanzwettbewerb, der schnell in einen Boxkampf umschlagen kann (Aber das macht nichts. Damals waren die Leute noch abgehärtet. Die haben jeden Jitterbug getanzt!). Oder ein wunderbarer Christopher Lee, der auch in der Originalversion als Nazi deutsch reden darf.
            So sieht man in "1941" letztendlich einen Parforceritt der Satire, der gelungen ist, aber kürzer und knackiger hätte sein müssen. So knackig wie die Mädchen in den 1940ern, deren Stil ich heute liebe und verehre (egal in welchen Filmen: 30er/40er sahen die Damen adrett und dennoch sexy aus). Doch der Streifen hatte schon gelegentlich Probleme, eine inhaltliche Leere zu überspielen. An manch einer Stelle war die Szene so grotesk, wie ich es sonst nur von Helge Schneider kenne und liebe - und dann war wieder die Luft raus. Das wiederholt sich nach dem Tanzwettbewerb (ca. gute Hälfte des Filmes) leider öfters.
            Man kann sich "1941" schon ganz gut ansehen, es gibt nicht allzuviel nachzudenken, dafür umso mehr Spektakel. Luft nach oben war dennoch gegeben. Ein absolutes Desaster - was die Einspielergebnisse laut Internet nahelegen - ist es nicht!

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            • 7

              Tiefschwarze Komödie. Oder doch eher ein gelegentlich heiterer Thriller?
              Kann man nicht beurteilen, die Übergänge sind fließend! "Panic" ist Tragikomödie, Thriller, Drama und Lovestory. Ein Berufskiller, der für seinen Vater arbeitet, kommt mit seiner Aufgabe nicht mehr zurecht. Außerdem setzt langsam die Midlife-Crisis ein. Wie bekommt man das geregelt: Man geht zu einem Psychiater. Man hat erst dann ein wirklich großes Problem, wenn der Vater/Boss das herausbekommt und als nächsten Vertrag den betreffenden Seelenklempner auf die Todesliste setzt - welcher natürlich von seinem Patienten ausgeführt werden muss...
              Ich war schockiert, als ich sah, dass der Film nicht einmal 50 Bewertungen und gerade erst einen Kommentar hat! Eigentlich ist "Panic" ein Tipp - oder nun eher ein Geheim-Tipp. Unglaublich, was in den nicht einmal 90 Minuten hineinpasst. Dieser Film ist eine schöne, melancholische Charakterstudie. Denn neben den 'beruflichen' Problemen, hat der Mann auch Stress mit seiner Ehefrau und verliebt sich in ein Mädchen, welches er im Wartezimmer des Psychiaters kennenlernt.

              Schon allein wegen der Laufzeit gibt es kaum einen Grund, den Streifen per se zu verschmähen. Diese 1,5 Stunden wird man schon finden. Ich denke, dass man danach froh ist, dieses kleine Stück der Beklemmung gesehen zu haben. Zumindest, wenn man auf einer seelischen Ebene arbeitet und nicht Verfolgungsjagden oder zelebrierte Morde erwartet - denn auch, wenn es um einen Killer geht, haben solche Sachen hier einfach keinen Platz. Zumal dieser Herr subtiler arbeitet, wie er in einer Situation routiniert beweist.

              • 8

                Das hier ist kein Kommentar, sondern eine Feststellung:

                HUNDSTAGE ist DER Film für den August 2012 in Deutschland. Den muss man sich bei diesen tropischen Temperaturen ansehen. Wer in diesen Tagen allerdings eine Bank ausrauben möchte, sollte es sich zweimal überlegen, empfiehlt der Wetterbericht. Auch auf einen leicht trotteligen Helfer sollte man verzichten (selbst wenn seine Film-Vita für sich sprechen sollte und er viel zu früh gestorben ist). Ringt man sich dennoch durch, ein Ding zu drehen, dann sollte man eine handfesten Grund haben: Zum Beispiel für eine Geschlechtsumwandlung seiner Ehefrau, die noch ein Mann ist. Risiken beim Überfall - der schon mal eine lange Sache mit Geiselnahme werden könnte - sind: zuckerkranke Direktoren, Nagetiere als Kassiererinnen oder gewaltbereite Männer, die einen angreifen, wenn man doch auf die Straße gehen sollte - vielleicht, um eine Pizza in Empfang zu nehmen...
                Müssen Sie nach erfolgreichem Banküberfall das Land verlassen, dann sagen Sie nicht "Ich möchte gerne nach Bayern". Das liegt immer noch in Deutschland...
                Gefahren im Mittsommer-Hitzgefecht sind - neben ungerechten Sendeanstalten, die Sie zensieren - Elite-Einheiten der Polizei, die Sie auf der Fahrt zum Flughafen unschädlich machen können.

                Denken Sie also zweimal nach, was Sie an einem heißen Augusttag im Jahr 2012 in Deutschland machen wollen! Vielleicht einen Al-Pacino-Film sehen?!?!

                Das war die nüchterne Momentaufnahme für ein überhitztes Deutschland.

                ATTICA, ATTICA, ATTICA !!!

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                • 10

                  Ich habe mit 10.0 nur zwei Filme als "Lieblingsfilme" angegeben. Einer ist "Der Pate", der andere dieses Epos von Sergio Leone, eine Symphonie der cineastischen Ekstase.
                  Wieso habe ich bis heute noch gar keinen Kommentar zu diesem Film abgeschickt?! Ich weiß es nicht. Jetzt versuche ich es, aber - ich kann nicht. Worte können dieses Meisterwerk (für mich die Krönung von Leones Lebenswerk) einfach nicht beschreiben. Einfach ansehen, verlieben und jedes Jahr auf's Neue anschauen. So wie ich das mache, denn "Es war einmal in Amerika" ist bei mir fester Bestandteil des Lebens geworden.
                  Wer dennoch blumige Worte lesen möchte: Ob hier oder woanders, das Internet geizt nicht mit Lobliedern auf den Abschluss der "Es war einmal..."-Trilogie (I. Spiel mir das Lied vom Tod, II. Todesmelodie).

                  Ein nachträgliches Geschenk für Liebhaber von "Once Upon A Time In America" war das zusätzliche Material, welches in Cannes 2012 übergeben wurde. Ich habe es zwar noch nicht gesehen, möchte dies aber natürlich schnellstmöglich nachholen.

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                  • 6 .5

                    Für mich nicht so stark wie "Johnny Bravo" oder "Cow&Chicken", mit denen Dexter gerne im Dreierpack gesendet wurde, aber immer noch eine recht humorige Kiste. Meine Lieblingsfolge: Die Goldene Diskette (Professor Hawk), eine nette Anspielung auf "Willie Wonka" - mit dem interessantesten Tanzwettbewerb aller Zeiten am Ende der Folge.

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                    • 7 .5

                      Wie auch "Johnny Bravo" eine meiner liebsten Kindheitserinnerungen, die auch heute noch immer Spaß macht. So etwas abgedrehtes muss man sich erst einmal ausdenken. Mein persönlicher Star: Der Rote, egal mit welchem Alias er auftrat - ob als Admiral Hinterlader oder Lance Hosenlos...

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                      • 7 .5

                        Eine meiner liebsten und noch prägnantesten Kindheitserinnerungen: Johnny Bravo auf Cartoon Network, das man damals noch gut und gratis in Deutschland empfangen konnte. Ich habe nichts verstanden (woher sollte ich bitte englisch können, wenn ich noch gar nicht mal in der Schule war!), aber ich mochte die Komik. Heutzutage erst Recht, insbesondere (wie wohl bei allen Serien) die älteren Folgen.

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                        • 6 .5

                          Eines muss ich vorweg schicken:
                          Ich bin kein Freund von Rebellen oder von Rebellen-Filmen. Genauso verhält es sich auch mit Motorrädern oder Biker-Clubs. Daher bin ich schon voreingenommen, was diesen Film angeht.

                          Wie bewertet man einen Film? Eigentlich ganz einfach: Wenn er gefallen konnte, dann gibt es hohe Punkte - wenn nicht, eben weniger. Doch was macht "gefallen" aus?
                          Mir hat "Der Wilde" in der Hinsicht nicht gefallen, dass ich mit der Story und dem Setting nicht warm werden konnte. Allerdings hat er mich gefühlsmäßig berührt, er hat mich wütend gemacht. Eben weil ich solche Radaubrüder nicht leiden kann.
                          Andererseits muss man aber auch sehen, was man für ein Gesamtwerk vor sich hat: Und hier ist "Der Wilde" eine starke Leistung. Er ist beeindruckend und intensiv, von der Handlung - dem Auflehnen gegen gesellschaftliche Normen und Werte - auch noch heute aktuell. Und er behandelt den Konflikt dieser Tagediebe gegen das bürgerliche Leben. Dass die Bewohner des Ortes auch nicht vor Gewalt zurückschrecken, um das 'Gesetz zu verteidigen', zeigt eine Ambivalenz und dass sie auch nicht besser sind als die Rowdys. Auch wenn sie sich im Recht fühlen - und ich ihre Reaktionen persönlich gut nachvollziehen kann.

                          So hat man hier eigentlich ein sehr kompaktes und imposantes Werk mit Marlon Brando als Rebell vor sich. Welches leider gegen Ende ein wenig in den Kitsch abrutscht. Die 'Lovestory' war schon sehr konstruiert, das Ende für meine Verhältnisse zu harmonisch, fast schon ein Happy-End, auch wenn der Biker das Mädchen verlässt.
                          Emotionaler Höhepunkt war sicherlich der wütende Mob, der gegen die Biker vorgehen möchte. Eine Szene, welche in einem tragischen Unfall endet, und nach der die Emotionalität absackt, wie ein kollabierender Kreislauf. Schockiert sind offensichtlich alle, Bürger wie Biker. Nur, dass einige Bürger immer noch einen Vorteil aus der Lage ziehen wollen.

                          "Der Wilde" ist mit Sicherheit ein Film, der prägend ist, der sich gegen die Werte auflehnt und doch schon im Vorwort und in der Botschaft moralisch mahnt. Meine persönliche Bewertung setzt sich dabei aus meinem negativen Eindruck der Handlung und dem positiven Eindruck der Machart zusammen. Starke schauspielerische Leistungen der 'Rowdys' unter Führung von Marlon "Johnny" Brando sowie eine tolle musikalische Untermalung runden das Fazit ab, dass für mich hier ein "ganz guter" Film vorliegt.
                          Wer sich nicht mit dem Rebellentum, Motorrädern oder der Athmosphäre anfreunden kann, für den ist "Der Wilde" nicht unbedingt etwas. Mir selbst hat es auch nur die beklemmende Athmosphäre angetan. Noch einmal muss ich diesen Brando-Streifen allerdings nicht sehen.

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                          • 7 .5

                            Ein unterschätzter Film, der wirklich zu überzeugen weiß. "Die Nadel" ist sicherlich einer der besten Agenten- bzw. Spionagefilme, hier eingebunden vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkrieges. Der Zuschauer verfolgt zwar den 'Bösewicht' bei seiner Arbeit, aber dennoch kommt man nicht umhin, eine gewisse Sympathie zu entwickeln. Besondere Spannung gewinnt der Film durch die Flucht des deutschen Agenten und den Mitteln und Wegen, wie er sich zur schottischen Küste vorkämpfen muss, um an Bord eines U-Bootes das Land zu verlassen. Viele Hindernisse müssen überwunden werden - doch das größte Hindernis wartet eigentlich erst kurz vor dem Ziel: Eine Frau.
                            Hier dreht die Story in eine Art Drama mit starken Thriller-Aspekten. Wird "Die Nadel" es schaffen, die wichtigen Informationen zu retten?
                            Im Gegensatz zu anderen Agenten - egal welchen Jahrzehnts - löst dieser von Donald Sutherland charismatisch dargestellte Spion seine Probleme nicht auf die Hau-Ruck-Art, sondern mit Köpfchen, auch wenn sein Lieblingsinstrument sein Namensgeber ist. Das Feeling, das beim Sehen aufkommt, war zumindest bei mir ein wohliger Schauer ob dieser kühl-berechnenden Art und Weise, wie die "Nadel" vorgeht. Regiesseur Marquand schafft es zudem eine dichte und bedrückende Athmosphäre einzufangen, die auf der schottischen Insel noch einmal verstärkt wird.
                            Solche Männer, wie eben diese "Nadel" oder der "Schakal" (das Original mit Edward Fox), sind die eigentlich Abenteuer-Helden. Sie kommen ohne großes Feuerwerk und verrichten abgeklärt ihre Arbeit. Das ist nicht nur größtenteils realistisch, sondern auch sehr ansprechend.

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                            • 7

                              Der Abend, an dem ich den Film gesehen habe, begann mit einem unverzeihlichen Missgeschick: Nach einem ohnehin gebrauchten Tag, habe ich die (was mir zu dem Zeitpunkt nicht bekannt war-->) DOPPELSEITIGE Disc eingelegt und mich über den Anfang gewundert. So eine verwirrende Handlung habe ich selten gesehen... Bis mir nach 10-15 Minuten Laufzeit klar wurde, dass hier die Seite B am laufen war. ^^
                              OK, geärgert über die eigene Dummheit, Wut runtergeschluckt und Film noch einmal ganz von vorne angesehen: Auch wenn ich schon wusste, auf welche Ziele die Handlung steuern würde.
                              Was ich gesehen habe - durch den ganzen Rauch, weil mein Kopf immer noch gequalmt hat... ;-) - war stilistisch richtig schön, die Regie hätte auch bei Costner selber liegen können (--> "Dances with Wolves"). Getragen, aber nie langweilig, wurde die Story des Western-Helden erzählt, die Schauspieler-Riege war nominell fabelhaft und so spielten sie auch ihre Rollen. Inhaltlich ist es eigentlich ein Großteil der Lebensgeschichte von Wyatt Earp, die von Beginn an gezeichnet wird, bis hin zu dem bekannten Schießen am OK Corrall und der Verfolgung und der Fehde der Earps gegen ihre Widersacher.
                              Dennoch war der Abend für mich gelaufen und der Film hatte keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Enttäuscht legte ich die DVD weg und dennoch kamen mir viele Bilder auch noch Tage später wieder vor dem inneren Auge hoch. Und mit etwas Abstand betrachtet muss ich doch sagen: Der Film war wirklich gut. Wenn er mir jetzt besser gefällt, als direkt beim Genuss... da sollte ich das Heim-Kino mit Kevin Costner als Wyatt Earp bald wiederholen - und dieses Mal mit der richtigen Seite der Disc beginnen. :-)

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                              • 6 .5

                                Von "Munich" habe ich sehr viel Gutes gehört. Die Handlung von "Munich" hört sich sehr gut an und könnte ein echter Kracher sein. Der Regiesseur von "Munich" ist kein Geringerer als Steven Spielberg.
                                Das sind sie also, die drei 'Fakten', warum "München" - der Film, der die Nachgeschichte zum Olympia-Attentat erzählt - mich interessieren sollte. Darum habe ich mich auch auf ihn gefreut und mir gerne angesehen. Nur: Das, was man zu sehen bekommt, ist dann doch nicht das, was man erwartet hat oder wenigstens das, was der Film hergibt. Das Potential wird nahezu verschleudert.
                                Gerne werden Filme immer wieder auf eine persönliche Basis herabgezogen, so dass wir eine Figur haben, die wir verfolgen und uns mit ihr identifizieren. Schön und gut - doch leider schlägt diese Option hier fehl. Die Bindung zu dem Anführer der Vergeltungstruppe und den anderen Mitstreitern wird kaum hergestellt. Es ist sogar eher so, dass sie einem - naja, jedenfalls mir - teils sogar unsympathisch erscheinen. Die Gefühlsebene wird nicht ganz ausgearbeitet. Bleibt immer noch der Aspekt "Thriller". Für einen Thriller ist der Streifen aber dann doch zu lahm, es entsteht einfach kein Thrill. "Munich" stagniert irgendwo auf der Strecke zwischen Drama und Thriller - und findet keinen Ausweg. Die inhaltliche Leere wird dadurch auch nicht besser, dass die Laufzeit auf über 2,5 Stunden gestreckt wird. Mit einem ganz anderen Ansatz und etwas mehr vom Ausgangspunkt, dem eigentlichen Attentat in München 1972, hätte Spielberg mehr Pepp in die Story bringen können. Und es hätte auch besser werden sollen.
                                Denn handwerklich ist der Film richtig gut gemacht, stimmig mit intensiven und dunklen Farben, teils beklemmender Stimmung und einer Hatz um die Welt, bei der die optischen Eindrücke richtig gelungen sind. Irgendwo im Gesamtkunstwerk ist aber die Story auf der Strecke geblieben.

                                • "Der öffentliche Feind", "Der kleine Cäsar" und "Ringo" allesamt nur Geheimtipps? Und ich habe mich nicht gewagt, diese in meine persönliche Geheimtipp-Liste aufzunehmen, weil ich dachte, dass sie nicht 'geheim' genug wären... ^^ Schade, schade... auch um die anderen Vertreter (die man hier sogar nicht findet). Kann man nur hoffen, dass diese und andere alte Schätzchen nachgeholt werden. :-)

                                  • 5

                                    Schwächerer Vertreter der Mafia-Filme. Es entsteht kein echtes Feeling beim "Sinatra-Club", die Charakterzeichnung ist mangelhaft und typische genregängige Stilmittel werden überstrapaziert. Insgesamt läuft die Handlung ins leere - der rote Faden scheint der Raub zu sein (auch verdeutlicht durch "noch ... bis zum Raub"), aber dieser bleibt eher eine Nebenhandlung. Der Schwerpunkt liegt eher auf dem Verhältnis der Freunde unter einander, allerdings wird dieser Aspekt nicht ausgearbeitet. Eigentlich wird es dem Beobachter erst klar, wenn der Film schon durch ist und Salvatore sein Schlusswort hält...
                                    Punkten kann einzig und alleine die Musikuntermalung, die recht stimmungsvoll ist, sowie die Tatsache, dass den Figuren echte Personen zu Grunde lagen. So tritt z.B. die Figur des Lenny Montana auf (bekannt als Luca Brasi aus "Der Pate") oder ein Gangster, der die historische Vorlage für Pesci's Rolle in "GoodFellas" war.
                                    Stellenweise war "Sinatra-Club" so plump, dass man sich mehr durchquälen musste. Nicht weniger nervig waren die beiden Damen, die zur Belustigung der Herren dort wohnten. Wenn man mit etwas positivem abschließen möchte, dann kann man auch noch einmal das Ende nehmen. Das Resümee, was aus den einzelnen Mafiosi geworden ist, war schon die stärkste Szene des Filmes. Das sagt doch nahezu alles aus...

                                    • 7 .5

                                      Meine Güte, was für ein Film! Super Satire, wunderbare komische Momente und ein phänomenaler Robert DeNiro. Ich weiß, dass ich dieses Prädikat öfters bei Bobby anbringe, aber hier ist er mehr als genial. In den 80ern (und auch Anfang der 90er) war er vom Leistungsvermögen absolut auf dem Höhepunkt. Als "King Of Comedy" spielt er aber meiner Meinung nach die intensivste Rolle seiner Schauspiel-Karriere. Noch intensiver als in "Taxi Driver". Ob man die Figur und deren Auslegung als beste Rolle interpretiert, ist Geschmackssache - aber von der Intensität her ist DeNiro in diesem Film Dynamit.
                                      Der Film fängt am Anfang etwas zäh an, man muss aufmerksam beobachten und sich sofort mit den Eigenschaften von Rupert Pupkin (DeNiro) vertraut machen. Dazu gehören auch seine Traumsequenzen, sein Wunschdenken. Das ist teilweise anstrengend, aber es ist wichtig für das Verständnis. Und wenn man dann dabei bleibt und der Film Fahrt aufnimmt, wird man mehr als belohnt. Pupkin sieht sich als Naturtalent im Comedy-Business und durch eine sehr verrückte Aktion kommt er am Ende endlich an sein Ziel. Wenn auch anders, als geplant...
                                      In "The King Of Comedy" bekommt man die gesamte Palette der Satire geboten, inklusive eines strahlenden Jerry Lewis. Ruhm hat seinen Preis - aber lieber König für eine Nacht, als das ganze Leben lang nur ein Bettler zu sein!

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                                      • 6

                                        Bomben-Story, eigentlich eine wahnsinnig tolle Ausgangslage für einen guten und spannenden Film. Wir haben hier ein Außenseiter-Team, welches durch unorthodoxe Vorgehensweisen zum Meisterschafts-Aspiranten und Rekordsieger aufsteigt. Und dazu auch noch eine wahre Geschichte. Aber leider ist die gesamte Story blutleer, es fehlt das Leben, der Esprit. Jedenfalls aus meiner Sicht. Wir müssen ja nicht in jedem Sportfilm einen schreienden Al Pacino aufbieten, aber "Any Given Sunday" hat mir dann doch besser gefallen. Brad Pitt war OK, vor allem Jonah Hill hat sehr gut gearbeitet. Nur: Zu zweit kann man das nicht auffangen, wenn die Athmosphäre nicht stimmt. Dem Script fehlt ein bisschen der Pepp, die Nebenhandlung mit der Tochter war kitschig und überflüssig - wie vielleicht auch die Rückblenden auf die eigene Karriere.
                                        Ich habe mir deutlich mehr versprochen, insbesondere nach den Lobgesängen und den Oscar-Auftritten. Man hätte mehr rausholen können.

                                        • Dank der Figur des Roger aus "American Dad" bin ich erst auf diesen Film gekommen. And I love it! Danke, Roger! Seine Schauspielkunst (in der Folge "Freundschaft verbindet") hat es auch in sich... :-)

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                                          • Sehr gute Liste! Gefällt mir... :)

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                                            • 7 .5
                                              über Blow

                                              Sehr starker Film, absolut überzeugend und athmosphärisch genial. Man glaubt fast, dass man einen Scorsese sieht. Also, "Blow" ist ein toller Scorsese-Film, der eben nicht vom Meister gedreht wurde. Durch einige Anleihen entdeckt man aber viele Parallelen zum Marty, z.B. Freeze oder Musikuntermalung. Diese Übernahme der Stilmittel ist aber nicht negativ, sie werden genau richtig platziert. Das hat Herr Demme nicht schlecht hinbekommen. Die Handlung, basierend auf einer echten Story, ist wieder die typische Koks-Gangster-Geschichte, aber sie wirkt keinesfalls ausgelutscht. Frisch und beschwingt sehen wir George Jung bei seinem illegalen Treiben zu und können uns doch denken, dass es wahrscheinlich kein richtiges Happy-End geben wird.
                                              Das drückt sich dann letztendlich in der Schlusssequenz aus, ein phänomenaler Abgang - der verbunden mit den Interviews im Bonus-Material auf der DVD noch näher seziert wird.
                                              "Blow" ist ein mehr als guter Streifen, den man sich ohne große Bedenken ansehen kann. Durch einige Elemente fühlt man sich bestimmt an Scoresese oder Brian DePalma erinnert, da kann man sich denken, dass "Blow" ähnliches Potential besitzt.

                                              • 6 .5

                                                Und wieder etwas in Sachen Filmgeschichte gelernt. Nette Doku, wenngleich man auch auf einige persönliche Meilensteine etwas näher hätte eingehen können. Unterhaltsam, mit welchen Mitteln Roger Corman es zu etwas gebracht hat. Und wer alles für bzw. mit ihm gearbeitet hat...

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                                                • 7

                                                  Die hohen Erwartungen, die ich in diesen Film gesteckt habe, wurden nicht erfüllt. Das liegt aber sicherlich auch daran, dass ich kein Freund des Surrealismus bin, sondern eher fassbare Dinge mag. Dennoch ein gelungener Beitrag zur Filmwelt, der von Setting und Spielweise zu überzeugen mag.

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                                                  • 6 .5

                                                    Diesen Dillinger fand ich noch besser als "Public Enemies". Schade, dass der Oates-Klassiker nicht mehr gezeigt wird...

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